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gegen den§ 175 vergangen zu haben, anzeigen werde. Der geängstigie Amerikaner, der mit den hiesigen Verhältnissen nicht vertraut war, ließ sich verblüffen und gab dem Erpresser Uhr. Kette und den etwa 70 Mark betragenden Inhalt seines Portemonnaies. Hiermit war jedoch Lüdemeyer nicht zufrieden, er forderte vielmehr von seinem Opfer die Zahlung eines weiteren Betrages in Höhe von 100 Mark, den er sich am folgenden Mittag abholen wollte. Nachträglich er- stattete der Geprellte Anzeige bei der Kriminalpolizei, und dieser gelang es gestern, den L. in einem großen Restaurant im Westen Berlins zu ermitteln und festzunehmen. Eine Bullenjagd auf einem Begräbnisplatz. Ein aufregender Vorfall ereignete sich Mittwoch vormittag auf dem jüdischen Be- gräbniSplatz in Weißensee. In der König-Chaussee war ein Bulle beim Verladen entlaufen und rannte, verfolgt von einer größeren Menschenmenge, durch die Lothringenstraße. Hier geriet das Tier auf den Kirchhof der jüdischen Gemeinde, jagte quer durch die Gräberreihen, unter den zahlreichen Besuchern des Friedhofes Angst und Schrecken verbreitend. Schließlich gelang es, das Tier nach dem reservierten Teile des Begräbnisplatzes zu treiben, wo es dann endlich gefangen werden konnte. Zahlreiche Unglücksfälle im Straßenverkehr werden vom vorgestrigen Tage gemeldet. Am Gartenplatz wurde der 36jährige Arbeiter Anton Steinke, als er beim Ueberschreiten des Fahr- damms kurz vor einem herannahenden Straßenbahnwagen der Siemens u. Halske-Linie die Gleise kreuzen wollte, umgestoßen und in bewußtlosem Zustande in das Lazarus-Krankenhaus eingeliefert. Er hatte einen schweren Schädelbruch erlitten. Die Unsitte, während der Fahrt vom Straßenbahnwagen abzusteigen, hat wieder einmal ein schweres Unglück herbeigeführt. Die Arbeiterin Rosalie Ankowiat aus Friedrichsfelde war am Schlcsischen Bahnhof von einem in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen der Linie 9 ab- gesprungen, kam dabei zu Fall und schlug mit dem Kopf auf das Straßenpflaster. Die Unvorsichtige erlitt gleichfalls einen kompli- Zierten Schädelbruch und in hoffnungslosem Zustande wurde sie in das Krankenhaus am Friedrichshain gebracht. Unter die Räder eines Omnibusses geriet vorgestern abend der 72 Jahre alte Droschken- kutscher Karl Gehrke, Wilhclmstr. 15 wohnhaft. G., der bereits 50 Jahre hindurch auf dem Kutschbock gesessen, ging über den Fahr- dämm der Friedrichstratze hinweg und vor dem Hause 237 geriet er an einen Omnibus der Linie 18 heran, wurde niedergerissen und die Räder gingen ihm über beide Unterschenkel hinweg. Der Be- daucrnswerte zog sich doppelte Beinbrüche zu. Durch die Rück­sichtslosigkeit eines Bierkutschers sind vorgestern abend zlvei sechs- jährige Knaben schwer verunglückt. Die beiden passierten die Hoch- straße und an der Ecke der Badstraße wurden sie von einem Bier- wagen, der in schnellstem Tempo um die Ecke fuhr, niedergerissen und unter die Räder geschleudert. Schwerverletzt wurden sie in das städtische Krankenhaus eingeliefert. Ter Kutscher versuchte sich seiner Feststellung durch schleunigste Flucht zu entziehen, er wurde jedoch verfolgt und zur Polizei gebracht. Das Opfer eines schweren Auto Mobilunfalls wurde gestern vormittag die 60jährige Alwine Weinbergcr aus der Stralsunderstr. 17. Die Greisin wurde in der Brunnenstraße von einem vorübcrsausenden Ltraftwagen umgerissen und mit solcher Gewalt gegen die Bord- schwelle geschleudert, daß sie sich mehrere Rippcnbrüche zuzog. Einer recht rohen Handlungsweise machte sich in der Nacht vom Mittlvoch zum Donnerstag ein Angestellter der RestaurationZur Bierglockc" in der Münzstraße neben der Alexanderkaserne am Alezanderplatz schuldig. In diese Restauration kam um Vjl Uhr die Frau eines Handelsmannes, um für ihren auf der Straße wartenden Mann für fünf Pfennige Schnaps zu holen. Dies wurde ihr verweigert und die Frau kurzerhand von einem Angestellten auf die Straße befördert. Dabei stieß dieser Mensch die Frau mit den Beinen gegen den Leib und schlug sie mit der Faust unbarm- herzig auf den Kopf. Passanten, die Zeugen dieser häßlichen Szene waren, gaben ihrer Empörung lauten Ausdruck und überließen dem armen Handelsmann ihre Adressen, um den Helden zur Verant- Wartung zu ziehen. Wege» eines Rrnibanfalles ist gestern die 24 Jahre alte Fabrik- arbeiterin Emma Holzmann aus der Bruniienstraße verhaftet worden. Sie wird beschuldigt, eine Witwe Heischke in ihrer Wohnung Hussitenstraße beraubt und mit einem Plätlbolzen auf dem Kopf ge- schlagen zu haben. Die Sammelliste Nr. 6940 ist verloren gegangen. Der Finder wolle dieselbe in derVorwärts"-Spedition, Riigenerstraße 24, abgeben. Dritter Wahltreis. In der am Dienstag im GelverkschaftS- hause stattgehabten Versammlung ist ein P i n c e n e z verloren und ein Portemonnaie gefunden worden. Abzugeben resp. ab- zuholen bei August Pohl, Naunynstr. 30 IV. Urania. Um vielfachen Wünschen gerecht zu werden, werden am Freitag und Sonnabend nochmals Wiederholungen des Vor- trägesTer jüngste Ausbruch des Vesuv", der mit zahlreichen farbigen Bildern, die die Schrecknisse, die Trümmer und die Ver- nichtung des letzten gewaltigen Vcsuvausbruchs vor Augen führen und in ihrer lebenvollcn Schärfe den vollen Eindruck der schrecklichen Katastrophe wiedergeben, ausgestattet ist, im wissenschaftlichen Theater der Uranigjn der Taubenstraße stattfinden. Am Sonntag wird der VortragSizilien, Lebens- und Naturbilder aus klassischen Stätten" zur Darstellung gelangen. Feuerwehrbcricht. In der vorletzten Nacht wurde die Wehr nach der Warschaucrstr. 81 gerufen, wo ein Automobil auf der Straße in Flammen stand. Zwei weitere Brände beschäftigten den 7. Zug in der Fruchtstr. 13 und FriedrichSbcrgerstr. 13. Tort brannten eine Holzbudc, Lumpen, Fleisch und anderes. Ferner mußte ein Brand in der Rodenbcrgstr. 31, wo Holz in Brand ge- raten war, und einer in der Spandauerstr. 74/75 gelöscht werden. Schmieröl brannte hier im Keller und Erdgeschoß. Vorort- jVachridrteii. Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung. In der Sitzung vom Mittwoch wurden zunächst die neu ge- wählten Stadtverordneten Lemm. Paetel, Thieme und Wolffenstein in der üblichen Weise eingeführt. Wie lange sie ihr Amt auszu- üben in der Lage sind, ist ungewiß, da gegen ihre Wahl die Klage beim Bezirksausschuß angestrengt ist. Die Vorlage betr. Verstärkung der Mittel für Säuglingsfürsorge gab unserem Genossen Vogel Gelegenheit, auf die Notwendigkeit einer enemischercy Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit hinzu- weisen. Redner betonte besonders, daß besser als alle übrigen Maßnahmen die Einschränkung der Fabrikarbeit verheirateter Frauen wirke. Sein Antrag, die für Stillprämien ausgeworfene Summe um 1000 M. zu erhöhen und weitere 2000 M. zur Ein- richtung von Betten für kranke Säuglinge in den Fürsorgcstellen zu bewilligen, fand auf feiten des Magistrats und der Stadtver- ordnctcnmchrheit starken Widerspruch und wurde gegen die Stimmen der Sozialdeinokraten abgelehnt. Die Magistratsvorlage, deren Inhalt wir bereits mitgeteilt haben, wurde unverändert an» genommen. Ein Antrag Stadthagen (natl.) betr. Anlage eines Verbrennungsofens und einer Gcineindeurnenhalle wurde auf Antrag der Liberalen durch Uebergang zur Tagesord- nung erledigt. Die Versammlung will vorläufig eine abwartende Stellung einnehmen, bis das von der Stadtgemcinde Hagen an- gestrengte Verwaltungsstreiwerfahren, das auf Zulassung der LeiiHenvcrbrennung gerichtet ist, seinen Abschluß gefunden hat und bis die Verhandlungen der Gemeinde Charlottcnburg mit der Re- gierung über die Errichtung eines Gcmeindefriedhofes erledigt' sind. Die neue Stabtanleihe in Höhe von 19 220 000 M. zum Ankauf der Charlottenburger Lerantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Wasserwerke gelangte mit großer Mehrheit zur Annahme, ebenso ohne Debatte eine Reihe kleinerer Vorlagen. Zu größeren Debatten führte erst wieder der Fall Penzig . Bekanntlich ist Stadtv. Dr. Penzig zum zweiten Male in die Schuldeputation gewählt und Wiederuni nicht bestätigt worden. Seitens der sozialdemokratischen Fraktion, in dercm Namen die Stadtv. Vogel und Hirsch sprachen, wurde die Wahl des So- zialdemokraten Klick beantragt, der entgegen dem Stadtv. Penzig einguter Christ" sei und niemals in Wort und Schrift die Ent- fernung des Religionsunterrichts aus der Schule und seinen Ersatz durch einen Moralnnterricht befürwortet habe. Ter liberale Redner Otto glaubte, diesen Vorschlag als einen Scherz auffassen zu sollen. In bekannter freisinniger Manier sprach er viel von der Wahrung des SelbstverwaltungsrechlS. um am Schluß dies Recht rücksichtslos preiszugeben und sich der Regierung zu unter- werfen. Einen Sozialdemokraten wollen dieseHüter des Selbst- Verwaltungsrechts" nicht in der Schuldeputation haben, weil die Regierung ihn ja doch nicht bestätigt. Deshalb begnügen sie sich damit, die Stelle unbesetzt zu lassen, bis das neue Verpfaffungs- gesetz in Kraft tritt. Tann werden sie der Regierung Männer präsentieren, die ihr genehm sind. Um aber ihren Mannesmut zu zeigen, bcaivtragtcn sie eine Resolution, worin es heißt, daß die Versammlung gegen das Vorgehen der Regierung Protest erhebt und darin eine unbegründete Beschränkung des SelbjWcrwaltungs- rechts der Gemeinde erblickt. Die Resolution wurde angenommen. Darüber, ob die Stelle unbesetzt oder ob ein Sozialdemokrat ge- wählt werden soll, wird sich die Versammlung in ihrer nächsten Sitzung schlüssig werden. Wie der Beschluß ausfallen wird, läßt sich im Voraus sagen. In vorgerückter Stunde kam die Vorlage beir. Gewährung von Teuerungszulagen zur Beratung. Die Maaistratsvorlage begegnete auf allen Seiten lebhaften! Widerspruch. Namens der sozialdemokratischen Fraktion geißelte Genosse Hirsch die Art und Weist, wie der Magistrat sich länger als ein Jahr bitten läßt und dann noch den traurigen Mut besitzt, den Beamten und Arbeitern Almosen hinzuwerfen. Redner beantragte eine Verdoppelung der Sätze für die untere« Klassen und die Ausdehnung der Zulage auf die nichtständigen Hülfsarbeitcr. Diese Forderung rief den Unwillen des Stadtobcr- Hauptes hervor, der den Sozialdemokraten vorwarf, sie wollten nur Unzufriedenheit erregen/ Stadtv. Hirsch crividerte dem Ober- bürgermeistei� daß seine Worte von starker Ueberschätzung seiner Person zeugen und daß gerade der Magistrat es sei, der durch der- artige Vorlagen Unzufriedenheit hervorruft. Die Sozialdemo- kraten hätten gar keine Ursache, ihm inis Handwerk zu pfuschen. Nach langer Debatte einigte man sich schließlich auf einen Antrag Spiegel(lib.), wonach die Teuerungszulage durchweg 75 M. beträgt und dem Magistrat auch die Berücksichtigung der nicht- ständigen Hülfsarbeiter empfohlen wird. Die sozialdemokratischen Anträge wurden abgelehnt. Da es inzwischcr" Uhr nachts geworden war, wurden die übrigen Punkte ba der nächsten Sitzung wird auch eine von den Sozialdemolra.cn eingebrachte Interpellation zur Be- ratung kommen, die sich gegen die von der Polizei den Streikenden in den Siemenswerken gegenüber ge­troffenen Matznahmen wendet. Lichtenberg . Das alte Spiel wiederholt sich fortgesetzt: unsere Genossen bringen in der Gemeindevertretung Anträge ein, diebürgerlichen Dorchäter" lehnen die Anträge ab. Die Antragsteller werden ver- lacht, verhöhnt und die Anträge niedergestimmt. Nach und nach aber erscheinen die Anregungen und Anwäge unter bürgerlicher Flagge wieder auf der Bildfläche und die Sozialdeinokraten sind wieder einen Schritt weiter. Zwei Klassen für Minderbegabte Kinder sollen aufAntrag der Schulkommission" zu Ostern 1907 als Hülfsklassen eingerichtet werden. Der Gemeindevorstand ist mit dem Verband fürErste Hülfe" in Berlin wegen der Errich- tung einer Unfallstation am Orte in Verbindung getreten, beides Forderungen, die unsere Genossen wiederholt im Rathause gestellt haben! Uns ist'S so recht. Aber auS mit einer anderen ForderungObliga- torische Fortbildungsschule", die von unseren Genossen immer wieder erhoben wird, beschäftigte sich einGrundbesitzerverein". Resultat: Sobald das Gesetz die Gemeinde zur Einführung der obligatorischen Fortbildungsschule verpflichtet, wird auch der Grundbesitzerverein nichts dagegen haben! Derselbe Verein inußte am gleichen. Abend sich niit einer Anfrage beschäftigen, die allerdings sich dort recht wunderlich ausnimmt, nämlich: wie es mit einer Teuerungszulage für Beamte, Lehrer nsw, der Gemeinde Lichtenberg stehe und ob der Verein nicht eine solcheanregen" solle! Ein Berliner Magisttats- beainter(im Rebenamte Grundbesitzer in Lichtenberg ) meinte, das sei doch aber nicht Sache der Grundbesitzer, die Gemeinde werde schon für ihre Beamten usw. selbst sorgen! Daß diese Ansicht inniges Verständnis im Kreise derer vonBesitz und Bildung" gefunden, beweist eine Bemerkung, die nach der hiesigen Ortszeitimg einBesitzer" vor versammeltem Kriegsvolk tat:Die Schulineister arbeiten sich nicht tot i wenn ich nicht zu alt wäre, würde ich jetzt noch Lehrer werden.".1 l(Mit Recht srägt die Redaktion derBolkszeitung für Niederbarnim":Na, na, bloß zualt"?") Der Kreistag von Niederbarnim ist zum 18. Dezember zu einer Sitzung zusammenberufen. Nach der in derNiederbarnimer Kreiszeitung" veröffentlichten Tagesordnung wird unter den 24 Punkten' der Tagesordnung für Lichtenberg besonderes Interesse haben der Punkt 4:Verleihung der städtischen Verfassung an die Gemeinde Lichtenberg und der Auseinandersetzungsvertrag der Gemeinde mit dem Kreise Niederbarniin. Auch wird der Kreistag das Abkommen wegen Uebernahme der Landsberger Chaussee, soweit diese im Wcichbilde der Gemeinde belegen, in den Besitz der Gemeinde zu verabschieden haben. �riedrichsfelde. Gründlich enttäuscht wurden die Gemeindevertrcter. als in der letzten Sitzung der Punkt:Abänderung des Ortsstatuts betreffend die dienstlichen-, Gehalts- und Pensionsverhältnisse der Beamten der Landgemeinde Friedrichsfelde und der zu diesem Statut erlassene Nachtrag" zur Verhandlung kam. Allgemem war man der Meinung. daß es sich bei diesem Antrage um eine Gehaltsaufbesserung samt- licher Gemeindeangestellten handele. Wie sich bei der Begründung des Antrages durch den Gemeindevorsteher herausstellte, soll den beiden Sekretären, von denen je einer dem Gemeinde- sowie dem Amtsbureau vorsteht, der Titel Bureauuvorsteher verliehen werden unter gleichzeitiger Aufbesserung ihres Gehalts um je 100 M. Samt- liche Redner erklärten diese Angelegenheit nicht für reif, um einen Beschlutz darüber zu fassen. Unsere Genossen erklärten sich, um eine Entlastung des Gemeindevorstehers herbeizustihren, für die An- stellung eines tüchtigen juristisch vorgebildeten Schöffen. Dafür ist das Gemeindeoberhaupt nicht zu haben. Seine Absicht scheint viel- mehr, die Anstellung einer solchen Hülfskraft biS zum Schluß seiner Aintsperiode(1908) hinausschieben zu wollen. Der Antrag würde vertagt, ebenso die Anstellung von sechs Nachtpolizeidienern unter Forlfall der Nachtwächter. Der Gemeindevorsteher teilte als- dann mit, daß die Untergrundbahngesellschaft die Rentabilität einer Verbindung zwischen Friedrichsselde und Ober-Schöneweide prüfen will. Der die Oberaufsicht über das Feuerwehrgebäude aus- übende Oberführer der Karlshorster Feuerwehr, Maurermeister Schreiber, hatte eine Entschädigung von 3000 M. verlangt, die Ge- meindevertretung lehnte diese Forderung ab. Dem schon wiederholt von unseren Genossen geäußerten Wunsche, die Gemeindevertretung vorher zu informieren, ivenn wichtige Angelegenheiten zur Beratung stehen, ist der Gemeindevorsteher insofern begegnet, als er vor Statt- finden der öffentlichen Sitzung eine private Sitzung zusammenberuft. Dies wäre eine Verbesserung des früheren Zustandcs, wenn der Gemeindevorsteher nicht zugleich die Abstimmung vornähme und da- durch die Abstimmenden für die öffentliche Sitzung bindet. Eine solche Information deS Beratungsstoffes bedeutet allerdings keine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung der früheren Geschäfts- Handhabung. Rummelsburg . An die Bezirksführer und Berttauensleute. Sonntag. 9. d. M., vormittags 8>/zUhr: Flugblattverbreituna zu der am Dienstag. 11. d. M.. abends 9 Uhr, stattfindenden öffentlichen Ber- sammlung bei Weigel. Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf ffir die Heimarbeiter. Zu dieser Flugblattverbreitung werden die Partei- genossen gebeten, recht zahlreich in ihren Bezirkslokalen zu erscheinen. Des iveiteren sei daran erinnert, daß die Delegiertenwahlen zur hiesigen Ortskrankenkass'e an, Donnerstag. 13. d. M.. stattfinden. Die Auf- stellung der Delegiertenliste wird von dem hiesig-m Gewerkschafts- kartell vorgenommen. Meldungen für diese Liste nd an den Ob- mann des Kartells, den Genossen Brüschke, Neue Bahnhof- straße 32, baldmöglichst zu machen. Weifteusee. Nicht bestätigt wurde der von der Gemeindevertretung zum Mitglied des Kuratoriums der Weißenseer Realschule gewählte Ge- nosse Taubmann, und zwar ohne Angabe von Gründen. In dem Schreibe» des kgl. Provinzial-Schulkollegiums vom 13. August an den Weißenseer Gemeindevorstand heißt es:Die Wahl des Ge- meindeverordneten. Kasieiibeamien Albert Taubmann zum Mitglieds des Kuratoriums der dortigen Realschule vermögen wir nicht zu be- stätigen." Als die Gemeindevertretung zur Neuwahl schreiten wollte, verlangte Genosse Taubmann die Zurückstellung der Wabl und die Einreichung einer eventuellen Beschwerde beim Minister. Diesem Verlangen kam die Versammlung nach. worauf nun der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten folgende Antwort erteilt hat:Ihrer Be- schwerde vom 8. Oktober d. I. wegen Nichtbestätigung als Mitglied des Kuratoriums der dortigen Realschule kann Folge nicht gegeben werden. Es muh vielmehr bei der Entscheidung des hiesigen könig­lichen Provinzial-Schulkollegiums vom 18. August d. I. sein Be» wenden behalten." Den bürgerlichen Herren in der Gemcindeverttetung wird der ministerielle Entscheid wahrscheinlich kein Stein des Anstoßes sein, wenngleich derselbe ein weiterer Faustschlag gegen das Selbst» vcrwaltnngsrecht der Gemeinde ist. Spandau . Ein Ehepaar vergiftet. Seit dem letzten Freitag wurde der Gemeindeschullehrer Franz Stein vermißt. Er erschien nicht mehr zum Unterricht und seine Wohnung, Neuendorferstt. 15. war ver- schlössen. Am Mittwochnachmittag wurde die Wohnung geöffnet, da man im Hause einen Leichengernch zu spüren glaubte. Die Ein- trelenden fanden den Lehrer und seine Frau tot im Bett. Beide hatten sich vergiftet. Auf einem Tische lagen Abschiedsbriefe an die nächsten Verwandten. Das Ehepaar hatte in geordneten Verhält» nissen gelebt. Der Mann war 30 Jahre. die Frau 23 Jahre alt. Der Lehrer war sehr nervös und wahrscheinlich lebensüberdrüsäg. Die Ehe war kinderlos._ Berliner Marktpreise. Aus dem amilichen Bericht der städtischen Marklhalleli-Direktion.(Großhandel.) Nindfleisch la 6873 pr. 100 Pfb,, IIa 62-67, ITTa 56-61, IVa 50-55. Kalbfleisch, Doppclländer 115125, la 8693, IIa 7484, Ma 60-72, Holl. 5458. Hmnmelfleisch la 6977, IIa 5467. schweiiicsleilch 56 65. Rehwild la per Psd. 0,60 0,75. Ha 0,400,58. Notwild la 0,400,52, Ha 0,000,00, do. Kälber 0,400,58 Damwild 0,400,52, do. Kälber 0,600,66. Wildschweine 0,45 Frischlinge 0,000,00. Hasen ver Stück 3.003,20, do. klein unl IIa 1,002,90. Kaninchen pr. stück 0,50 0,95. Wildenten pr. Stück 1,40 1,50. Krickenlen 0,00. Rebhühner, junge la 0,901,00, junge Ha 0,000,00, okc 0,60, junge kleine 0,000,00. Hübner. alle per Stück 1,502,20, ckte IIa 0,901,40. junge per Stück 0,601,80. Tauben per Stück 0,30 033, ital. 0,700,75. etilen, junge per Stück 1,752,50, Hamburger, jutge pr. Stück 3,00. Gänse, Oderbrucher, per Psd. 0,400,53, do. la per Suck 3,003,60, Na 0,00. Hecht- per 100 Psd. 7181, groß 0,00. Zawer 14g 147. Schleie 0,96, uns. 113, mittel 0,00, ll-ine 0,00 Bleie, crofe 0,5657. Aale, groß 0,00, mittel 0,00, Nein 0,00, uns. 0,00. Pichen 0,00. Karpfen. 25er 0,00, do. 30 er 0,00, do. 100 et 61-63, do. 50 60 er 6567, 40 er 0,00. Barie 0,00. Karauschen 0,00. Bei- fische 0,00. Weis 0,00. Bunte Fische 4244. Amerika ». Lach» la neuer per 100 Pjd. 110130, do. Ha neuer 90100, do. lila neuer75. Seelachs 2025. Sprotten, Kieler, Wall 0,751,25, Danziger, Tall 0,600,80. Flundern, pommerfche la, per Schock 36, do. Ponunetchc IIa 24, Kieler, Stiege la 46, do. mittel ver Kiste 23, Hanb. Stiege 45, halbe Kiste 1,502. Bücklinge, per Wall Kieler 3,50 5,», Stralsunder 45. Aale, groß per Psd. 1,101,30, mittelgroß 0,301)0, Nein 0,500,60. Heringe per Schock 45. Schellfisch« Kiste 45,)o. >/, Kiste 23,00. Kabliau , p. 100 Psd. 2025. Heilbutt 0,00. Sardellen, lOEer per Anker 95. 1904er 95. 1905er 93. 1906er 73. Schollische Vollberüge 1905 0,00, largo 40-44, kuU. 3638, wsck. 3542, deutsche 87-44. Heringe, neue MatjeS, per'/, To. 60120. Sardinen, ruff., Fiß 1,501,60. Bratheringe, Büchse(4 Liter) 1,501,75. Neunaugn, Schocksaß 11, kleine 56, Riesen- 14. Hummern, Newe, per Psd. 0)0. Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 0,00, kleine 0,00, unsort. 0)0. Galizier , groß 0,00, mittel 0,00. Eier, Land-, per Schock 4,004,60. Büket per 100 Psd. la 123-125, Na 115123. INa 110-114, absallende 95- 05. Saure Gurken Schock 3,50 4,00, Pfeffergurken 3,50 4.00. Kartoseln per 100 Psd. 0,00, magnulv donnm 2,002,10, Dabersche 2,00210, Rosen 0,00, weiße 1,752,00, Salatkartoffeln 4,006,00. Sprint per 100 Pfund 6,098,00. Karotten per Schockbund 3,00400. Sellerie, hiesige, per Schock 4,005,00, do. pommerfche 4,005,00. Zwiebeln große, per lOOPsd. 3,003,50. do. kleine 2,002,50. do. hiesige lPel») 0,00. Charlotten 6070. Petersilie, grün, Schockbund 1,251,50. Kohlnbi per Schock 0,501.00. Rettig, bayr., per Schock 2.404.80. RadteZoen per Schockbund 0.801. Salat, per Schock 0.000,00. do. EScar.le, per Mandel 1,00 1,50, do. Endivien 1,502. Mohrrüben itr 100 Psd. 2,503,50. Teltower Rüben per lOOPsd. 810. Weiße Rüben, grche 22,50, kleine 56. Rote Rüben 1,502. Blumenkohl Holl, per Kops 0,0. do. ital. Kops 0,00. Wirsingkohl ver Schock 3,006.00. Rotkihl p. Schock 3.00-3,00. Weißkohl schock 2,00-3,00. Rosenkohl p. 100 Pd. 1518. Grünkohl per 100 Psd. 34. Schnittlauch 12 Töpfe 44,50. Ko.l» rüben, Schock 23. Kürbis 58. Birnen, per 100 Pfd. hiesige 7 Ä, böhmisch« 820. Aepscl, per 100 Psd., hiesige 320, Graoenstemr 0,00, Tiroler in Fässern 17-30, Kiste 3280, Anierik. 17-26. Prcißt- beeren, schwedische 0,00, Gebirgs- 3033. Wallnüss« per 100 Psd. 16 Ä, do. rumänische 23- 30, do. stanz. CorneS 2932. Paranüsse 60 65. Hast- nüffe lange 4248, runde 3235. Zitronen, Messina , 300 StA 8,0012.00. 360 Stück 7.0010.00. 200 Stück 1012, 420 Stück«eilt 58, 500 Stück kleine 58. BSetter-Prognose für Freitag, de» 7. Dezember lSVV. Kälter, vielfach heiter, aber noch veränderlich mit leichten Schneefällu und frischen nordöstlichen Winden. Berliner W e t t er b u r e a u. B INSERATE für die nächste Xunimcr müssen spätestens bis 5 Uhr nachmittags des vorherigen Tages in Expedition abgegeben werden. unserer Größere Anzeigen für die Sonntags- Nummer erbitten dagegen schon bis Freitag nachmittag 5 Uhr, da nur in diesem Falle die Aufnahme garantiert ............ werden kann............ Für den Inseratenteil verantw.: Tb. Glecke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärt« Suchdruckerei u. Verlagsanjtalt Paul Singer St Sa, Berlin b\v