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kramung versucht. Das alles bleibt ein Sport, eine ober- flächliche Variante bürgerlicher Kunstveranstaltungen, solange sich noch tausende und abertausende zerlumpter, schmutziger und blasser Proletarierkinder aus Mangel an einem Obdach auf den Straßen herumbalgen. Das Kinderelend gilt es zu beseitigen, ehe der K u n st im Leben des Kindes zu dem ihr gebührenden Rechte verholfen werden kann. Zur Beachtung für unsere Leser! Infolge eines Versehens in der Druckerei ist in einem Teile der Auflage die Fortsetzung des ArtikelsDie Benieguug unter de» Hamburger Dieustboten", der in der 4. Beilage unten beginnt, in die 5. Beilage, 2. Seite oben, ge- raten. Wir bitten unsere Leser, dies zu beachten und das Vor- kommnis entschuldigen zu wollen. Die Redaktion. Städtische Gndventioneu. Der Magistrat hat beschlossen, vorbehaltlich der Zustiinmung der Stadtverordnetenversammlung den städtischen Beitrag für die Urania  " auf 10000 Mark zu erhöhen unter der Bedingung, daß nicht nur den Gemeindeschülern, sondern auch den Schülern aller unter Leitung der Deputation für die städtischen Fach- und Fortbildungsschulen stehenden Anstalten freier Eintritt gewährt wird. Den Beitrag für den Hauptverein.Kinderhort" hat der Magistrat auf 10 000 M. erhöht und den für den Verein fürVolkskindergärten" auf 3600 Mark. Ferner hat der Magistrat beschlossen, in den nächsten Etat folgende Summen einzustellen: 6000 M. für den Verein Mädchenhort", 6000 M. für den Berein zur Beförderung der Klein- Kinderbewahranstalten. 6000 M. für den VereinHauspflege". 6000 M. für den Volksheilstättenverein vom Roten Kreuz, Abteilung für Walderholungsstätten. 4000 M. für den Verein zur Speisung armer Kinder und Notleidender, 4c» Olfli M. für den Zentralverein für Arbeitsnachweis, 2000 M. für den VereinArbeiterinnenwohl", 1000 M. für die Freie Hochschule  , 3000 M. für den Verein für Volksunterhaltungen, 60 M. für den Verein für die Geschichte der Mark Brandenburg. 1000 M. für den Verein für die Errichtung eines Säuglingskrankenhauses, 600 M. für den Deutschen   Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, 100 M. für den Berliner   Waldschutzverein. 10 M. als Mit- gliedSbeitrag für den Deutschen   Verein für daS FortbildungSschuI- wesen, 100 M. für die Gesellschaft für deutsche Literatur in Berlin  zur Unterhaltung der Bibliothek deutscher   Privat- und Manuskript- drucke und 100 M. für den Berein zur Unterhaltung der Krieger- gröber und Denkmäler vom Jahre 1866 in Böhmen   usw. in Breslau  . Weihnachts-Prämien. Wir sind in der angenehmen Lage, unseren Lesern in diesem Jahre Ferdinand Freiligraths   Werke mit einer Einleitung von Schmidt-WeißenfelS  , in vor- züglicher Ausstattung, gebunden in drei Leinenbänden, zu dem außerordentlich billigen Preise von 3 Mark abgeben zu können. Ferner bieten wir unseren Abonnenten GrillparzerS sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bänden. Herausgegeben und mit Einleitung versehen von Rudolf von Gottschall  . DaS Werk ist gut ausgestattet, umfaßt über 1000 Seiten und kostet ebenfalls nur 3 Mark. Bei der großen Beliebtheit, deren sich die Werke des FreiheitL- dichterS Freiligrath in der Arbeiterschaft erfreuen, sowie bei dem lebhaften Interesse, daS dieselbe speziell den Dramen und Er- Zählungen GrillparzerS entgegenbringt, dürfte die Nachfrage nach beiden Werken, namentlich in Anbetracht des billigen Preises eine sehr große sein, so daß es fich empfiehlt, seinen Bedarf baldigst. wenn möglich schon jetzt zu decken. Zu beziehen in unserer Hauptexpedition. Lindenstr. 6S, und in allen Parteispeditionen. Die Post zu Weihnachten und Reujahr«ach Durchführung der Sonntagsruhe. Die Regelung des Postdienstes an Weihnachten  und Neujahr ist diesmal von besonderem Interesse, da die Sonn- taaSruhe bei der Post seit Anfang Dezember vollständig durch- geführt ist. Nachdem schon, im vorigen Jahre die Bestellung gc- wohnlicher Pakete an Sonntagen aufgehoben war, fällt jetzt zum ersten Male ani gewöhnlichen Sonntagen die Bestellung von Post- anweisnngen und Geldbriefeir und die Vorzeigung von Briefscn- düngen mit Nachnahme aus. Für den Bezirk der Oberpost- direktion Berlin   ist jetzt der Bestelldienst an Weihnachten folgender- rnahen geregelt worden: Paketbestellung findet nicht nur an den WeihnachtSfeiertagen, sondern auch an den Sonntagen vor Weih- nachten, also am 16. und am 23. Dezember statt; sie ruht dagegen am Svnntag nach Weihnachten, den 30. Dezember und am Neujahrs- tage. Eine einmalige Geldbestellung wird ausgeführt am ersten Wcihnachtsfeiertage sowie am Neujahrstage. Die Paketausgabe- stellen werden am Sonntag, den 23. Dezember und am Christfest, den 26. Dezember wie an Werklagen geöffnet sein. Am Sonntag, den 23. Dezember können Paketsendungen wie Werktags aufge- liefert werden. Es wird gleichzeitig darauf hingewiesen, daß es im eigenen Interesse der Absender liegt, die Postsendungen möglichst genau zu adressieren. Auf Briefen nach Berlin   muß außer der Wohnung des Empfängers noch der Postbezirk und die Nummer der Bestellpostanstalt angegeben werden. Bei dem lebhaften Verkehr zu Fcstzeiten können Sendungen ohne Angabe des Postbezirks und der Bestellpostanstalt nicht so rechtzeitig zur Bestellung gelangen, wie Sendungen, aus denen zene Angaben enthalten sind. Im wci- teren empfiehlt es sich, für den, Fall der Unbestellbarkeit, daß der Absender seinen Namen und seine Wohnung auf der Sendung ver- merkt. Eine neue Omnibusverbindung hat heute die Mgeineine Om- nibusgesellschast eröffnet, indem sie die Linie 30 Bahnhof Friedrich- straße Weidenweg bis zum Baltenplatz verlängert hat. Es ist dadurch die vielgewünschte Omnibusverbindung mit dem Zentral- Viehhof und dem lebhaften Stadtteil südlich davon hergestellt. Mit der Verlängerung der Linie sind auch einzelne der Teilstrecken zu 6 Pf. verlängert worden. Gleichzeitig ist die Signaliarbe der Linie geändert worden. Sie ist nicht mehr grün mit blauem Strich, sondern weiß. Die Wagen folgen sich jetzt in Abständen von 6 bis 6 Minuten. Die erste Abfahrt erfolgt vom Baltenplatz morgens 6,16 Uhr, die letzte 9,49 Uhr abends. Von Bahnhof Friedrichstraße  geht der erste Omnibus morgens 7,02 Uhr, die letzte Abfahrt erfolgt von kwrt 10,36 Uhr abends. Affenkomödie. Ein rührendes Bild vom Vagantenelend und zugleich eine Probe vom Deutsch mancher Gerichte gibt eine Be- kanntmachung des> Amtsgerichts Charlottenburg  . Sie lautet: Gegen den Drehorgelspielcr Luigi R. aus Rummelsburg   b. Berlin  , Bahnhofftr.21. jetzt unbekanntenAufenthalts, geboren am 16.Juni1879 zu Pellegrini in Italien  , katholisch, angeblich nicht bestraft, ist auf Antrag der königlichen Staat sanwa l t scha st durch Strafbefehl wegen der Beschuldigung, außerhalb seines Wohnortes zu Grunewald   am 17. Februar 1906 auf öffentlichen Wegen bezrehunaSweise Plätzen beziehungsweise von Haus zu Haus mittels einer Drehorgel beziehungsweise' unter Schaustellung eines Affen bei Unigehung der zu zahlenden Jahressteuer nnt 24 M. ein Gewerbe im Umherziehen ausgeübt zu haben,«me Geldstrafe von 43 M. festgesetzt." Uever die Ablehnung des Achtuhr-LadenschluffeS berichten eine Anzahl Zeitungen nach folgender Korrespondenz, Die Gewerbetreibenden des LandespolizeibezirkS Berlm hatten, wie gemeldet, beim Polizeipräsidenten den Antrag gestellt, die �aden- schluyzeit an den Werktagen, mit Ausnahme der Sonnabende, um eine Stunde zu verlängern, d. h. von 9 auf 8 Uhr abends festzusetzen. Ausgenommen sollten nur die Läden sein. in denen Lebensmittel, einschließlich Kolonialwaren, Konfitüren, Zigarren. Lichte. Seifen und Drogen feilgehalten werden, sowie die offenen Verkaufsstellen der Barbiere und Fri- seure. Die letzt aufgezählten Läden sollten von 9 Uhr abends bis 7 Uhr morgens, alle übrigen dagegen von 8 Uhr abends bis 7 Uhr morgens für den geschäftlichen Berkehr geschloffen gehalten werden. Der Polizeipräsident hat in Gemäßheit deS§ 189 f der Reichs- Gewerbeordnung unter den beteiligten Ladeninhabern eine Abstimmung vornehmen lassen, diese hat indes die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht ergeben. Infolgedessen ist dem Vernehmen nach der Antrag auf Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses vom Polizeipräsidenten abgelehnt worden."' Die Tatsache der Ablehnung des Achtuhr-LadenschluffeS ist be­reits vor Wochen mitgeteilt worden; auch wir haben diese Mit- teilung damals gemacht. ES wäre aber immerhin wünschenswert zu erfahren, wie sich die Abstimmung im einzelnen gestaltet hat. Mit der einfachen Bemerkung, daß die notwendige Zwcidrittel- Mehrheit nicht erreicht sei, können sich die Interessenten nicht be- scheiden. Ist der Acbtuhr-Ladenschluß auch diesmal wieder abgelehnt, so werden vor allem die im Handelsgewcrbe Beschäftigten gut tun, ihre Bestrebungen auf Einführung deS Achtuhr-LadenschluffeS mit verstärktem Eifer fortzuführen und nicht zu erlahmen, bis endlich in Berlin   zur Tatsache wird, was in vielen anderen Städten schon rechtens ist. Ausdauer und Zähigkeit werden auch hier endlich zum Ziele führen. Die kgl. Bibliothek in Berlin   hat soeben ein neues Alphabetische» Verzeichnis ihrer laufenden Zeitschriften herausgegeben. Es ist ein stattlicher, gebundener Band von 400 Seiten, der etwa 7600 Zeit- fchriften und sonstige periodische Veröffentlichungen, die der kgl. Bibliothek regelmäßig zugehen, mit ihren Standnummern aufführt. Um eine weite Verbreitung dieses Verzeichnisses zu ermöglichen, ist der Preis auf nur 1 M. festgesetzt worden, während das letzte im Jahre 1892 erschienene Verzeichnis, das nur etwa halb so viel Titel enthielt, für 4 M. abgegeben wurde. Die Generalverwaltung der kgl. Bibliothek bittet die Benutzer, künftig bei allen Bestellungen auf Zeitschristen, deren Standnummer aus dem Verzeichnis ersichtlich ist, diese auf dem Bestellscheine hinzuzufügen. Die Infektionsabteilung im städtischen Rudolf Lirchow-Kranken- hause ist eröffnet und nnt Kranken belegt worden. Eine schwere Gasexplosion alarmierte gestern abend die Mieter des Hauses A lll enste in e rstr. 29. Dort bewohnt der Kauf- mann K. Tuchert die erste Etage. Als er morgens fortging, übersah er den Gashahn genügend zu schließen. Als er am Abend nach Hause kam, zündete er ein Streichholz cm und betrat den Raum. Unter furchtbarem Krach explodierte das angesammelte Gas. Die Splitter der Fensterscheiben flogen an die gegenüberliegenden Häuser. Er selbst wurde im Gesicht und an den Händen schwer zugerichtet. Die alarmierte Feuerwehr legte dem Verletzten einen Notverband an. Eine traurige Aufklärung'hat jetzt nach vier Wochen das Ver- schwinden der 24jährigen Buchhalterin Auguste Hoffmann   gefunden. Am 10. November verschwand das junge Mädchen aus der elterlichen Wohnung und vergeblich suchte man nach ihr. Gestern wurde ihre Leiche an der Bellc-Alliancebrücke aus dem Kanal gelandet. Die Unglückliche hatte sich wegen unglücklicher Liebe das Leben ge- nommen. Ein großer Pelzwarendiebstahl ist gestern am frühen Morgen in der Hohenftaufenstraße verübt morden. In den Schaufenstern deS Pelzwarengeschäftes von E. S. Jokeß, Hohenstaufcnftr. 63,'be. fanden sich Auslagen im Werts von vielen tausend Mark. AIS niorgeas in der vierten Stunde der in dem gegenüberliegenden Hause wohnende Kaufmann D. heimkehrte, bemerkte er vor den Schaufenstern zwei junge Burschen, die sich in verdächtiger Weise zu schaffen machten. Kurz daraus ertönte ein dumpfes Krachen und D. beobachtete nun, wie die beiden Männer aus einem der zer­trümmerten Schaufenster PelAvarcn herausholten. Er schlug so- fort Lärm, doch hierdurch ließen sich die Einbrecher keineswegs stören. Sie richteten die Faust drohend nach D. und riefen ihm zu:Halte nur Deine Sch...... sonst fliegt Dir ein Stein an den Kopf." In aller Ruhe packten dann di-e dreisten Burschen ihre Beute zusammen und entfernten sich unbehelligt nach dem Winter- feldtplatze zu. Es waren ihnen Pelzwaren im Werte von 1400 M. in die Hände gefallen. Mehrere Automobilunfälle werden uns vom borgestrigen Tage gemeldet. Am Kottbuserdamm versagte bei einer Automobildroschke plötzlich die Steuerung und der Wagen fuhr zunächst gegen die Bordschwelle des Bürgersteiges. Durch den Anprall an den Steinen wurde die Vorderachse des Kraftwagens derartig gedreht, daß das Fuhrwerk quer über den Damm nach.der entgegengesetzten Seite vinüberrollte. Hierbei stieß es mit solcher Gewalt gegen einen Last- wagen, daß das Vorderteil der Droschke zertrümmert wurde. Der Fahrgast, ein Kaufmann Linnemann, siel mit dem Kopf in die Seiteuscheibe und zog sich nicht unerhebliche Schnittwunden im Ge- ficht zu. Ein zweiter Zusammenstoß wurde in der Skalitzerstraße durch eine Automobildroschke herbeigeführt. Diese fuhr hinter einem Straßenbahnwagen der Linie 82 und bog, als der Motorwagen am Görlitzer Bahnhof hielt; links um diesen herum auf das Straßen- bahngleis hinüber, auf welchem ein anderer Straßenbahnzug ent- gegenkam. Die Droschke sauste mit solcher Gewalt gegen die Vorder- Plattform des Motorwaggons, daß die Plattformwand umgelegt und das Vordergestell der Droschke total zertrümmert wurde. Der Insasse der Droschke, Kaufmann Müller, Ebertystr. 23, wurde aus dem Wagen geschleudert und erlitt Verletzungen im Gesicht und an den Füßen. Der Verunglückte erhielt auf der Rettungsstation am Görlitzer Bahnhof einen Notverband und wurde von dort nach feiner Wohnung übergeführt. Ein Zusammenstoß zwischen AutaamnibuS und Straßenbahn fand vorgestern am Blücherplatz statt. Der Auto- omnibus Nr. 1324 kreuzte unmittelbar vor einem Motorwaggon der Linie 42 daS StraßenbahnglciS und wurde derartig angefahren. daß die Seitenwand eingedrückt wurde. Die Vorderplattform des Straßenbahnwagens war ebenfalls stark beschädigt worden. Von einer Automobildroschke überfahren wurde die 67 jährige Witwe Krienelke aus Charlottenburg  , als sie den Fahrdamm in der Zimmerstraße überschreiten wollte. Sie erlitt erhebliche Ver- letzungen an beiden Beinen. von einem gestohlenen Automobil überfahren und schwer ver» letzt wurde gestern abend der 26jährige Schmied Heinrich Wunicke aus der Gartenstr. 66. Am Ncttelbeckplatz war ein auf der Straße unbeauffichtigteS Privat-Automobil von einem dreisten Diebe ent- führt worden und in einem unheimlichen Tempo fuhr der Täter mit seiner Beute davon. Er lenkte das gestohlene Automobil durch die Reinickendorfcrftraße und entwickelte eine immer höhere Geschwindig­keit. Als W. noch kurz vor dam heransausenden Kraftwagen den Fahrdamm überschreiten wollte, wurde er umgerissen und über- fahren. Er erlitt einen Schlüsseldeinbruch. Fußverstauchungen, sowie schwere andere Verletzungen und wurde in die Charit« ein- geliefert. Bon großer Taktlosigkeit zeugt eine Mitteilung, die ein hiesiges Schauinstitut jetzt versendet. Es hat eine Bierflasche erworben, von der behauptet wird, daß der Raubmörder Hennig kurz vor seiner Hinrichtung angeblich aus ihr den letzten Schluck genommen hat? Unter falschem Namen begraben? Am 20. November ist auf dem Berliner   Garnisonfriedhofe in der Müllerstraße ein Selbstmörder beerdigt worden, der als ein fahnenflüchtiger Miisketicr des In- fanterlc-Regiments Nr. 24 in Neu-Ruppin   rekognosziert worden war. Bei der Auslieferung des Nachlasses an die Familie wurden von anderer Seite die Sachen als Eigentum eines ebenfalls vermißten HandlungSgehülfen erkannt, der wohl mit dem als Fahnenflüchtling begrabenen Selbstmörder identisch sein dürste. Eine Exhumierung, die von dem zuständigen Gerichtsherrn der 6. Division in Brandenburg   a. H.-»- beantragt ist, wird vielleicht das Rätsel lösen. Auf der Treptow  -Sternwarte spricht Direktor Archenhold zum letzten Male vor den Weihnachtsferien am Sonntag, den 9. De- zembcr, nachmittags 6 Uhr über:Einführung in die Astronomie", um 7 Uhr über:Kometen und Sternschnuppen". Ter Montag- Vortrag, abends 9 Uhr lautet:Uaber moderne Riescnfernrohre". Alle drei Vorträge sind mit zahlreichen Lichtbildern ausgestattet. Am Dienstagabend 10 Uhr wird das Institut wie alljährlich ge- schloffen und am zweiten Weihnachtsfeiertag, Mittwock, den 26. De- zember, mittags 2 Uhr wieder eröffnet. Mit dem großen Fernrohr wird jetzt täglich dieSonne  ", auf der große Flecke erschienen sind, und abendsSaturn" undJupiter" gezeigt. Im wissenschaftlichen Theater der Urania werden bis zu der Erstausführung des neuen dekorativen VortragesDie Feuergewalten der Erde  " in der nächsten Woche einige Wiederholungen des Vor- tragsFrühlingstage an der Rivicra" stattfinden. Äm Sonntag, Montag und Sonnabend gelangen die letzten Wiederholungen des Vortrages»Sizilien  , Lebens- und Naturbilder aus klassischen Stätten" zur Darstellung. Im Hörsaal spricht am Dienstag Herr Dr. v. Unruh überGasglühlichlbeleuchtung". am Mittwoch Herr Dr. Scheffer überAuS dem Gebiet der wiffenschaftlichen Photo- graphie", am Donnerstag 6 Uhr Herr Dr. Thesing überDie Vor- läufer der Wirbeltiere und einige ihrer wichtigsten Vertreter" und um 8 Uhr überGesellschaftslebcn bei höheren Tieren", am Sonn» abend Herr Dr. Donath überFunkentelegraphie". Arbeiter-Samariter-Kolonnc. Die Kolonne veranstaltet am Dienstagabend 9 Uhr in TascS großem Saal, Brunnenstr. 164, einen öffentlichen Vortragsabend, der für jedermann, Damen so» wohl wie Herren, zugänglich ist. Aus Veranlassung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten spricht Herr Sanitälsrat Dr. Sicghcim über:Das Wesen und die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten". Es möge hierbei daraus hingewiesen werden, daß nicht nur Aerzte, sondern auch alle Bürger und Menschenfreunde das ihrige dazu beitragen müssen, um das entsetzliche Uebel der Geschlechts- krankheiten, eine der schlimmsten Volksscuchen. zu bekämpfen. Um diesen Kampf mit Erfolg zu führen und an ihm sich beteiligen zu können, ist aber ein Blick in die Geschichte der Bekämpfung der Gc- schlechtskrankheiten, und zwar nicht nur vom ärztlichen Standpunkte allein, unerläßlich, lehrreich und zweckmäßig. Um zahlreiches Er- scheinen wird gebeten. Fenerwehrbericht. In der letzten Nacht kam in einem Ge- lchäftsraum in der Kommandantenstr. 80/81 Feuer aus._ Der Feuerwehr gelang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Fast gleichzeitig hatte die WeH: in der Blankenfeldcstr. 14 zu tun. wo der Dachboden brannte. Zlusgekommen war der Brand abends um 11 Uhr in einer Waschlüche. In der Adalbcrtstr. 16 brannte eine Mansardenwohnung und Neucnburgerstr. 5 Terpentin u. a. in einer Werkstatt. Zum Auspumpen von Wasser wurde die Feuer- wehr nach der Hussitenstr. 11 alarmiert. In der Neuen Schön- hauserstraße 10 und in der Liegnitzerstr. 40 hatte die Wehr mit der Löschung von Bränden zu tun, die Schaldecken, Balken. Fußböden usw. ergriffen hatten. Fett u. a. brannte in der Turinerstr. 36, Gardinen und Möbel in der Birkenstr. 66. Rathcnowerstr. 74 und an anderen Stellen. Außerdem wurde die Wehr nach der Rathenowerstr. 7, Französischestr. 69 und nach anderen Orten ge- rufen. Mit dem plötzlichen Eintritt des starken Frostes häufen sich die Brände und hat jetzt die Feuerwehr ununterbrochen zu tffn. Am«Mmnabendabend liefen ein Dutzend Feuermeldungen ein. Unter anderem mußte der 15. Zug einen großen Kellerbrand in der Wullenweberstraße 6 löschen. Erst nach längerem Wassergeben gelang cS. die Gefahr auf den Keller zu beschränken. Gleichzeitig brannten in der Oranienstraße 16öa   der Lagerkeller eines Silber- Warengeschäfts und in der Neuen Roßstraße 9 Papier und anderes im Erdgeschoß. Wegen eines Schaufensterbrandes wurde der 1. Zug nach der Mendelsohnstraße 6 gerufen. Der 14. Zug mußte in der Novalisstraße 8 einen Brand löschen, der in einem Kon- fektionSgcschäft ausgekommen war und Kleider im Laden ergriffen hatte. In der Bcrgmannstraße 12 brannten Balken, der Fußboden und anderes und in der Linienstraße 94/96 Decken usw. Ferner muhte ein Küchenbrand in der Schönholzerstraße 2 gelöscht werden. Aus anderen Ursachen rückte dann die Wehr noch nach der Hussiten- straße 70, Friedrichftraße und der Frankfurterstraße aus. f_ Vorort- J�achrichten* Rixdorf. Stadtverordnetenversammlung. Der erste Teil der Sitzung war nicht öffentlich. Die vorgeschlagenen Kandidaten für einige Stellen von Ehrenbeamten und solchen besoldeter Beamten werden gewählt. Eine vom Magistrat vorgelegte Geschäftsanweisung für die Direktion der Gasanstalt wird der zuständigen Deputation überwiesen, da letztere bei Vorbcratung der Anweisung übergangen worden ist. In der folgenden öffentlichen Sitzung teilte der Vorsteher vor Eintritt in die Tagesordnung mit. daß vom Vorstand des Städte- tageS eine Eingabe an den Reichskanzler gerichtet worden sei zwecks Ergreifung von Maßnahmen gegen die Fleischnot. Die Wahl des Stadtverordneten Tuschling(Soz.) wird auf Antrag des Wahlausschusses für gültig erklärt. Der Magistrat beabsichtigt, ein Bürgerbuch herauszugeben, in dem alle, Gcmeindebeschlüsse, Ortsstatute, Regulative. Ver- ordnungen usw. allgemein wissenswerten Charakters Aufnahme finden sollen, um so als Informationsquelle für die Bürgerschaft zu dienen. Die Versammlung genehmigt die dazu nötigen Kosten. Die vom Magistrat im Einverständnis mit der Armen- deputation beantragte Veränderung der Stadtbezirke 4, 6, 9, 10, 11, 16 und 13 wird gutgeheißen. Diese Bezirke weichen nunmehr von den Wahlbezirken erheblich ab.! Für die Verlegung von Bordschwellen am Kottbuserdamm werden 1164,06 M. nachbewilligt. Von der Prüfung und Feststellung der Rechnung der städtischen Sparkasse für 1906 wird Kenntnis genommen und dem Rendanten Entlastung erteilt. Der Reingewinn stellt sich auf 32 364,26 M. DaS Projekt für den am 22. Mai beschlossenen Bau einer Gemeinde- schule auf dem städtischen Grundstück Boddinstrahe 62/66 liegt vor. Danach sollen aus den zur Verfügung stehenden rund 6000 Quadrat- meiern zwei Doppelschulen nebst Turnhalle Platz finden. 72 Klassen mit den dazu gehörigen Nebenräumen(darunter auch Zeichensäle) werden eingerichtet. Ueber der Turnhalle soll das Schulmuseum oder eine Volksbibliothek untergebracht werden. Tie Gesamtkosten sind auf 866 000 M. veranschlagt; demnach würde jede Klasse 10 200 M. kosten. Stadtv. Dr. Silberstein(Soz.) erklärt das Einverständnis seiner Fraktionskollegen mit dem� Projekt, das in seiner Außengestaltung einen recht erfreulichen Fortschrltt gegen- über den bisherigen Schulbauten darstellt. Die neue Schule wird sicher das Straßenbild verschönen. Die platonische Versicherung der Vorlage, daß Räume für diespätere" Einrichtung von Brause- bödern vorgesehen sind, können aber nicht befriedigen. Es sei nun endlich an der Z�it, aus den Versprechungen herauszukommen und Ernst zu machen, damit Rixdorf nicht immer nachhinkt. Er hoffe, daß die wasserfreudige Stimmung, welche seit der Beratung der Badeanstaltsvorlage auch auf der anderen Seite des Hauses ein» gezogen sei, soweit vorhält, um dem Magistrat die sofortige Ein- richtung deS Schulbrausebades nahezulegen. Die Kosten dafür betragen etwa 4000 M. Oberbürgermeister Boddin: Die vom Vorredner angeführten Einrichtungskosten treffen zu, hinzu kommen 1800 M. jährlich für Unterhaltung. Schon 1896 hat sich die Ge- meindevertretung mit der gleichen Sache beschäftigt, wichtigere Dinge drängten diese aber wieder zurück. Jetzt muß aber auch Rixdorf diesen Schritt vorwärts tun, sind doch schon viele Klein- städte darin vorausgeeilt. Er(Redner) sei ein alter Anhänger der Schulbrausebädcr und betrachte deren Einrichtung als Herzens- fache. Stadtv. Rahmig entdeckte nach dieser obcrbürgermeister- lichen Rede ebenfalls sein Herz, indem er den überflüssigen Antrag auf Uebcrweffung der Anregung unserer Genossen an die Hochbau,