Transport- und Verkehrsarbeiter führte, ein Verein der Straßenbahner gegründet worden ist. der von der Direktion protegiert wirdund dessen Seele Ascher ist, so daß dieser Verein in den Kreisender Interessenten nicht anders als„Aschervcrein" bezeichnet wird.Insbesondere steht dieser Verein, der die Tendenz hat, die Angestellten der Straßenbahn von gewerkschaftlichen Bestrebungen ab-zuhalten, in Gegensatz zum Verband der Handels-, Transport- undVerkehrsarbeiter, dessen Ortsverwaltung III die gewerkschaftlicheOrganisation der Stratzenbahnangestellten ist. Der Wahrungdieser Interessen dient unter anderem ein vom Verband herausgegebenes Blatt mit dem Titel.Kleine Mitteilungen", dessenRedakteur R a t h m a n n, der Leiter der Ortsverwaltung III desVerbandes ist. Aus Anlaß der Beförderung Aschers zum Kon-trolleur hat Rathmann im Januar dieses Jahres in den„KleinenMitteilungen" das Verhalten Aschers während des Streiks undnach demselben gekennzeichnet. In der Hauptsache behauptetRathmann, daß Ascher eine Verrät?rrolle gespielt habe, indem erin einer Verhandlung der Direktion mit einer Kommission, bei derOberbürgermeister Kirschner als Vermittler fungierte, nicht dieInteressen und die Forderungen der Angestellten, sondern dieWünsche der Direktion vertreten habe. Weiter wird dem Aschervorgeworfen, daß er nach dem Streik eine sehr zweideutige Haltungeingenommen, sich bald auf die Seite der Direktion, bald auf dieSeite des Verbandes gestellt habe.Ascher hat Rathmann auf Grund des Artikels der„KleinenMitteilungen" wegen Beleidigung verklagt. Die Klage wurde amDienstag vor dem Schöffengericht verhandelt. Für die in seinemArtikel angefübrten Tatsachen trat der Beklagte Rathmann einenumfangreichen Wahrheitsbeweis an. Unter anderem wurden Ober-bürgermeister Kirschner, sowie die Straßcnbahndirektoren Mickeund Kühlewein als Zeugen vernommen, sowie die Kommissions-Mitglieder, die als Vertreter der Streikenden mit den Direktorenbeim Oberbürgermeister verhandelten. Da die Vorgänge bereitslänger als sechs Jahre zurückliegen, so konnten sich die Zeugenbegreiflicherweise nicht mehr auf alle Einzelheiten, die heut zubeweisen waren, besinnen. Soviel wurde jedoch festgestellt, daßAscher schon während des Streiks durch seil» Verhalten bei einemgroßen Teil seiner Kollegen, sowie bei der Verbandsleitung in denVerdacht gekommen ist, er sei ein geheimer Agent der Direktionund bemühe sich, seine Kollegen im Sinne der Direktion zu beein-flössen. Unmittelbar nach dem Streik find auch im Kreise der Angestellten der Straßenbahn verschiedene Tatsachen verbreitetworden, die diesem Verdacht Nahrung gaben. Aber vieles von dem,was damals allgemein als feststehend galt und auch von dem Beklagten für wahr gehalten wurde, ließ sich heut nicht mehr be>weisen. Gegen Ascher und für die Annahme des Beklagten sprichtder Umstand, daß Ascher einen vertraulichen Brief, den ihm einSekretär der Direktion geschrieben hat, an Rathmann übergab, umsich den Anschein zu geben, als ob er sich wieder ganz auf die Seitedes Verbandes gestellt habe. In diesem Briefe, der als Beweis-stück verlesen wurde, wird Ascher von dem Dircktionssekretär umvertrauliche Informationen über Angelegenheiten und Einrich-tungen des Verbandes ersucht, weiter wird dem Ascher versichertdaß auf seine Mitwirkung beim Zustandekommen ves direktionsfreundlichen Vereins Wert gelegt werde. Als ein weiterer Beweisfür Aschers zweifelhaftes Verhalten wird die Tatsache angesehen,daß Rathmann bald nach dem Streik aus seiner Stellung alsSchaffner entlassen wurde, weil er für die Interessen der An-gestellten eintrat, während Ascher, der zu jener Zeit auch für dieInteressen seiner Kollegen agitierte, nicht entlassen worden ist. DerBeklagte schließt daraus, daß Aschers agitatorisches Auftreten nureine �inte war, womit er sich in das Vertrauen seiner Kollegeneinschmeicheln wollte, während er in Wirklichkeit die Interessender Direktion wahrgenommen und mit deren Einverständnis zumSchein im Sinne der Bestrebungen der Angestellten agitiert habe.— Straßenbahndirektor Micke, der unter anderem auch überdiese Entlassungsangelegenheit als Zeuge vernommen wurde, sagte:Wenn auch, als der Streik beigelegt wurde, die Direktion ver-sprachen habe, keinen Angestellten wegen der Beteiligung amStreik zu maßregeln, so sei doch damit keine Amnestie für alleZeiten erteilt. ES sei durch dies Versprechen kein Freibrief dafürgegeben, daß jeder Hetzen und agitieren dürfe. Wenn Rathmannentlassen wurde. Ascher aber nicht, so sei das wohl darauf zurück-zuführen, daß dieser nicht so heftig wie jener agitiert habe.Der Verteidiger des Beklagten, Rechtsanwalt W o l f g a n gHeine, fragte den Zeugen Micke, ob er denn jeden Angestelltenentlasse, welcher agitiert, und ob er denn jedes Agitieren verbiete.— Der Vorsitzende lehnte jedoch diese Frage ab und der Straßen-bahndirektor war der Beantwortung überhoben.Der Verteidiger des Klägers beantragte eine Gefängnisstrafe,deren Höhe er dem Gericht überließ.— Rechtsanwalt Heineführte aus, der Beklagte habe in Wahrnehmung berechtigter Jnter-essen gehandelt, er habe auch zweifellos in gutem Glauben denArtikel geschrieben, und wenn in der Form eine Beleidigung er-blickt werde, so könne nur auf Geldstrafe erkannt werden.Das Gericht verurteilte Rathmann zu einer Geldstrafe von150 M. Aus der Begründung des Urteils geht hervor, daß dasGericht die Behauptung, Ascher habe Verrat geübt, nicht für er-wiesen hält, auch der Schutz des§ 193 ist dem Beklagten nicht zu-gebilligt worden, andererseits ist aber auch nicht angenommen, daßer feine Angaben wider besseres Wissen gemacht habe.Wegen versuchter Erpressung und Vergehen gegen Z 153 derGewerbeordnung hatte sich der Maurer Bechen am Dienstag vorder 2. Strafkammer am Landgericht I zu verantworten. Der An-geklagte hat, als ein christlich organisierter Maurer auf dem Bauanfangen sollte, im Auftrage seiner dem Zentralverbande derMaurer angehörenden, auf dem betreffenden Bau beschäftigtenKollegen, dem Polier mitgeteilt, daß diese mit dem christlich Organi-sierten nicht zusammenarbeiten wollten. Der Polier hat deshalbdarauf verzichtet, den christlichen Maurer auf dem Bau anfangenzu lassen. Auf Grund dieser Tatsache— etwas ändere« ist durchdie Beweisaufnahme nicht festgestellt worden— konstruierte dieStaatsminmltschaft den Tatbestand der Erpressung nach dem be-kannten, mit der Wirklichkeit in schroffem Widerspruch stehendenSchema: durch die Weigerung, mit dem Christlichen nicht zusammenzuarbeiten, sollte derselbe gezwungen werden, dem Zentralverbände der Maurer beizutreten, den Mitgliedern dieses Ver>bandes kam es hauptsächlich auf die Beiträge des zu gewinnendenMitgliedes an, wodurch dem Verbände ein rechtswidriger Vermögensvorteil zugewendet worden wäre. Der als Zeuge ver-nommene örtliche Vorsitzende des Zentralverbandes, Thöns, be-kündete, es liege dem Verbände gar nichts daran, ob die Zahl seiner19 000 Berliner Mitglieder �urch die 700 christlichen Maurer, diees in Berlin gibt, vermehrt werde oder nicht. Der Verband erwarteauch nicht, daß seine Mitglieder die christlich Organisierten zu ge-Winnen suchen, der Verband verlange auch nicht, daß seine Mit-glieder ein Zusammenarbeiten mit den Christlichen ablehnen.Obgleich das Gegenteil dieser Angabe durch die übrige Beweis-aufnähme für den vorliegenden Fall in keiner Weise dargetan war,hielt der Staatsanwalt die Anklage wegen versuchter ErpressuwSo wenig wie§ 253 des Strafgesetzbuches könne§ 153 der Gewerbe-ordnung auf den vorliegenden Fall Anwendung sinden, denn esliege keine Verrufserklärung vor. Nach einem Rcichsgerichtsurteilin einer Zivilsache sei eine Verrufserklärung die Erklärung, daßjemand in gewissen Kreisen des Verkehrs unwürdig ist. Hiernachkönne man also nicht annehmen, daß jemand durch Verrufs-erklärung gezwungen werden solle, einem Verbände beizutreten.denn, wen man des Verkehrs unwürdig erachtet, den wolle mandoch nicht jn einen Verband, dem man selbst angehört, aufnehmen.Aus diesen Gründen sei die Freisprechung geboten.Das Gericht erkannte auf Freisprechung. In der Be-gründung sagte der Vorsitzende: Es sei nicht der geringste Anhaltdafür erwiesen, daß der Angeklagte sich bewußt war, dem Zentral-verbände durch Zuführung eines neuen Mitgliedes Beiträge zuzu-wenden. Damit fällt die Voraussetzung der Erpressung weg. DerAngeklagte habe wohl eine gewisse Pression auf das Mitglied deschristlichen Verbandes ausüben wollen; in dieser Hinsicht sei ihmaber höchstens zur Last zu legen, daß er dasselbe zum Austritt ausder christlichen Organisation bewegen wollte, aber nicht, daß er denchristlich Organisierten zum Eintritt in den Zentralvcrband ver-anlassen wollte. Hiernach seien also auch die Voraussetzungen des§ 153 der Gewerbeordnung nicht gegeben.nach dem bezeichneten Schema aufrecht, ebenso die Annahme, dä.der Angeklagte sich einer Verrufserklärung im Sinne des§ J53der Gewerbeordnung schuldig gemacht habe. Der Staatsanwalt be-antragte einen Monat Gekängnis.Der Verteidiger, Wolfgang Heine, beantragte Frei-sprechung. Zur Begründung des Antrages sagte er unter anderem:ES liege weder versuchte Erpressung, noch der Tatbestand des ß 153der Gewerbeordnung vor. Nichts sei für die Annahme vorgebracht,daß der christlich Organisierte dem Zentralverbande zugeführtwerden sollte. Angenommen, es sei erklärt worden, man wollemit dem Mitgliede der christlichen Organisation nicht zusammen-arbeiten, so sei doch damit nicht gesagt, daß man ihn zwingen wolle,dem Zentralvcrband beizutreten. Es müsse" immer loiederholtwerden, was schon so oft gesagt: Man tue den Arbeitern Unrecht.wenn man ihnen unterstellt, daß es ihnen bei der Werbung vonMitgliedern nur auf die paar Groschen ankomme, die als Beiträgegezahlt werden. Diese Annahme widerspreche den Tatsachen de»wirklichen Lebens und der psychologischen Auffassung der Arbeiter, fehlen noch.Versammlungen.Eine öffentliche Tabakarbeiter- Versammlung fand amDonnerstag bei W i l k c in der Brunnenstratze statt. GenosseGeyer sprach über„Die Lage der Tabakindustrie unter denneuen Steuergesetzen". Der Referent machte etwa nachstehendeAusführungen: Die Verschlechterung der Lage der Tabakarbeiter,welche vorher mit den anderen Arbeitern gleichgestellt waren, be-gann mit der Zoll- und Steuererhöhung im Jahre 1879. Da durchdieselbe die Tabakindustrie schwer belastet wurde, so suchten dieFabrikanten einen Ausgleich, indem sie die Löhne drückten. Durchden Konsumrückgang wurde das Herabdrückcn der Löhne noch be-aünstigt. Des weiteren verlegten viele Unternehmer ihre Fabrikenin die äußersten Winkel des Reiches, wo sie ihre Zigarren um daZdrei- bis vierfache billiger hergestellt bekamen als in den Groß-städten. Daß sich die Tabakindustrie bis heute noch nicht von derNachwirkung dieser Zoll- und Stcuererhöhung erholt hat, liegt auchan der fortgesetzten Beunruhigung derselben durch immer wiederneuauftauchende Steuerpläne der Regierung. Dieselben habennoch jedesmal eine Stockung der Industrie im Gefolge gehabt undhaben die Industrie an ihrer Entwickelung behindert. Heute wirddas Einkommen der Tabakarbeiter durch die künstliche Erhöhungder Lebensmittelpreise noch weiter herabgedrückt. Die Erhöhungder Lebensmittelpreise übt aber auch noch insofern eine ungünstigeWirkung auf die Tabakarbeiter aus, als bei jeder Teuerung immerzu allererst der Tabakgenuß eingeschränkt wird. Die gangbarstenTabaksorten sind in den letzten Jahren ebenfalls sehr im Preisegestiegen. Wenn da die Zigarrenfabrikanten nicht noch Lohnabzügegemacht haben, so liegt das daran, daß sie zur Bekämpfung derTabaksteuer gemeinsame Sache mit den Arbeitern machen mußtenDafür sehen wir heute, daß, nachdem die Tabaksteucrvorlage ab-geschlagen ist, die Tabakarbeiter überall in eine Lohnbewegung ein-getreten find. Wir sehen aber auch, daß infolgedessen neben demsich über ganz Deutschland erstreckenden Deutschen Tabakvereinin mehreren Gegenden Deutschlands noch örtliche UnternehmerOrganisationen gegründet werden. Der Verband der Tabak-arbeiter hat in letzter s�eit, zum Teil infolge der Reorganisation,einen erfreulichen Aufschwung zu verzeichnen. Mit einem �stände von zirka 32 000 zählt derselbe heute mehr Mitglieder alsje vorher. Der schwerste Vorwurf aber, der den Tabakarbeitcrngemacht werden mutz, das ist die große Fluktuation im Verbände.Derselbe ist manchmal bis zum Erlöschen zusammengeschmolzen.Nur ein kleines treues Häuflein hat eine Auflösung verhindert.Heute ist der Verband wieder wie früher ein Muster für andersArbeiter. Die nach der Ablehnung der Tabaksteuer gegebeneSituation wurde von den Gauleitern unter Hervorhebung desKampfcharakters der Organisation mit Erfolg ausgenützt. Es istnun Sache der Gauleiter, die gewonnenen Mitglieder, die zurzeitschwere finanzielle Opfer kosten, auch dem Verbände zu erhalten,wenn die Lohnbewegung vorbei ist. Die Erschließung von Hessen,Westfalen, Baden und der Pfalz hat der Verband dem Gauleitersystemzu verdanken. Große Schwierigkeiten wurden der Organisation durchdas Verlegen der Fabriken aufs Land und in die dunkelsten WinkelDeutschlands bereitet. So hat z. B. heute ein Drittel der ge-samten deutschen Tabakindustrie seinen Sitz in Baden. Aber auchdas Auswandern der Industrie nach solchen Gegenden hat seineGrenzen, weil die neu hinzukommenden Unternehmer die gelerntenArbeiter an sich und andere weibliche Fabrikarbeiter aus anderenIndustrien herausziehen. Sehr erfreulich ist der Anschluß derZigarettenarbeiter an die Organisation. Der große Aufschwungder Zigarettenindustrie hat sich im letzten Jahrzehnt des vorigenJahrhunderts vollzogen. Die Technik hat in dieser Industrie er-staunliche Fortschritte gemacht. Das Rauchen von Zigaretten hatin Deutschland so um sich gegriffen, daß trotz der Maschinen dieZahl der Arbeiter noch gewachsen ist. Wenn aber weitere gemalt-äme Eingriffe in diese Industrie gemacht werden, so mutz eineStockung und damit eine Freisetzung von Arbeitern eintreten.Den Lügen von bürgerlicher Seit«, daß die Banderolensteuer denArbeitern nicht geschadet hat, müsse man entgegenhalten, daß dieArbeiterzahl in Dresden sehr zurückgegangen ist. Die Arbeiterwerden von den Bürgerlichen noch verhöhnt, weil sie ihr Elend imVerborgenen getragen und keine Armenunterstützung bezogen haben.Was von der Wirkung der Bandcrolensteuer prophezeit wurde,ist in Dresden alles eingetroffen. Sicher ist auch, daß dieBanderolensteuer mit der Absicht durchgedrückt wurde, dieselbe,falls sie sich bewährt, auch auf die Zigarren auszudehnen. Geyerwies dann noch in bezug auf das angekündigte Heimarbeiterschutz-Gesetz auf die große Ausdehnung der Heimarbeit in der Tabak-industrie hin, sowie auf die Gefahren, die dieselbe für die Heim-arbeiter selbst, als auch für die anderen Arbeiter des Berufes mitsich bringt.— Müller nagelte die Lüge der Zentrumspressegebührend fest, daß die Banderolensteuer keinerlei Nachteile fürdip Zigarettenarbeiter gebracht hätte. Jn Berlin wurde durchstraffe Organisation dafür gesorgt, daß die Arbeitszeit dem-entsprechend verkürzt würde, damit keine Massenentlassungen ein-treten konnten. Jn einigen Fabriken wurde trotzdem zeitweiseganz ausgesetzt und in den anderen Fabriken wochenlangnur halbe Tage gearbeitet. Ist es vielleicht keine Folge derBanderolensteuer, wenn dieselben Zigaretten, die vorher mit derHand gemacht wurden, heute mit der Maschine angefertigt werden?Dafür, daß die Wirkung der Banderolensteuer in Berlin nicht zuaugenfällig wurde, hat auch die Polizei gesorgt. Es wurden näm-lich Hunderte von russischen Zigarettenarbeitern ausgewiesen.— Zun: Schluß fand folgende Resolution einstimmig Annahme:„Die heute tagende öffentliche Tabakarbeiter-Versammlung er-klärt sich mit den Ausführungen des Referenten voll und ganz ein-verstanden und schließt sich in Anbetracht der großen Kämpfe derTabakarbeiter in Westfalen und an anderen Stellen Deutschlandsder Resolution, welche in der letzten Mitgliederversammlung derZahlstelle Berlin angenommen wurde, an. Die Versammelten ver-pflichten sich daher, nach wie vor Geldsammlungen vorzunehmen,um auch die mitkämpfenden unorganisierten Tabakarbeiter unter-stützen zu können. Sie verpflichten sich in Anbetracht des heran-nahenden Weihnachtsfestes, die Sammlungen um so energischerzu betreibe«, damit auch die kämpfenden Kollegen und Kolleginnendieses Fest nicht in allzu großer Not feiern können."Eine Million Hungernder. In Mittel-Thina herrscht eine furchtbare Hungersnot. Jn der Provinz Kiangsu allein hungern eineMillion Menschen.Im Eise der Newa. Als vorgestern die in der PetersburgerFabrik Tbornton beschäftigten Arbeiter auf dem Nachhausewege einenschmalen Brettersteg passierten, um auf das andere Ufer der Newazu gelangen, brach dieser Steg zusammen, etwa 100 Arbeiter be-fanden sich auf ihm. Die Arbeiter fielen auf das Eis und brachendurch dieses in daS Wasser. Elf Arbeiter wurden gerettet. DieZahl der Verunglückten wird auf der Fabrik erst genau festgestelltwerden.Opfer der See. Während des Stu«nes ist im Christianfundwährend der letzten Tage der Fischdampfer„Forsoeget" unter-gegangen. Die ganze, aus zwölf Mann bestehende Besatzung rstumgekommen.In ganz England herrschen heftige Schneestürme und großeKälte. In verschiedenen Bezirken sind die Eisenbahnverbindungenvöllig unterbrochen respektive der Verkehr teilweise unterbunden odererschwert.Ueberrannt. Jn Hamburg wurde gestern vormittag eine von18 Personen besetzte Motorbarkasse der Firma H. F. Blanck u. Söhneim Hansahafen vom Fährdampfer„Klopstock" überrannt und zumSinken gebracht. Sämtliche Insassen fielen ins Wasser; vierzehnwurden gerettet, vier ertranken.Ein neues Unglück in Anne». In Annen brach infolge starkerRegengüsse der Damm einer hochgelegenen, mehrere Morgen großenStauanlage ein. Die großen zu Tal stürzenden Wassrrmassenrichteten großen Schaden an. Die Feuerwehr mußte beim Räumender Wohnungen helfend eingreifen.Sturmschäden in San Franzisko. Ein Oststurm traf gestern dieStadt und richtete in allen Stadtbezirken Schaden an. Ein Arbeiterist getötet, niehrere sind verwundet worden. Der Hafen wurde inbeträchtlichem Maße beschädigt.Berliner Marktpreise. An» dem anillichen Bericht der städtischenMartthallen-Dircliimi.(Grotzbandel.) Rind fleisch I»' 70—75 pr. 100 Psd.,IIa 64-69, Iiis 58—63, IVa 60—56. Kalbsleisch, Doppelländer 115—125,la 88—95, Ha 76—86, Ma 62-74, Holl. 50—60. Hammelfleisch la 69-77,IIa 54—67. Schweinefleisch 57—66. Rehwild la per Pfd. 0,60—0,78.IIa 0,38—0,58. Rotwild la 0,40—0,52, IIa 0,00, do. Kälber 0,45—0,55.Damwild 0,40—0,52, do. Kälber 0,46—0,72. Wildschweine 0,59.Frischlinge 0,00. Hasen per Stück 3,00-3,20, do. klein undIIa 1,75—2,90. Kaninchen pr. Stück 0,70—1,00. Wildenten pr. Stück 1,70.Krickenten 0,00. Rebhühner, junge la 0,00, junge IIa 0,00, alte0,00, junge kleine 0,00. Hühner, alte per Stück 1,40—2,75, alteIIa 0,80—1,30, junge per Stück 0,60—1,40. Tauben per Stück 0,25—0,60,ital. 0.75—0,80. Enten,, junge per Stück 1,10—2,25, Hamburger, jungepr. Stück 3,00. Gänse, Oderbrncher, per Psd. 0,40-0,55, do. la per Stück3.30—2,95, IIa 0.00. Hechte per 100 Psd. 70—87, groß 44. Zander127. Schleie 0,00, uns. 0,00,»littcl 0.00, kleine 0,00. Bleie, groß0,00. Aale, groß 0,00, inillel 0,00, klein 0,00, uns. 0,00. Plötzeu34-45, Karpfen, 25er 0,00, do, 30er 0,00, do. 100 et 0,00,do, 50— 60 et 65—69, 40 er 0,00. Barle 54—64. Karauschen 0,00. Bleisische 0,00. Wels 0,00. Bunte Fische 20—25. Amerikan. LachS laneuer per 100 Psd. 110—130, do. fla neuer 90—100, do. lila neuer 75.Seelachs 20—25. Sprotten, Kieler, Wall 0,75—1,25, Danziger, Wall0,60—0,80, Flundern, Pommersch e la, per Schock 3—6, do, pommerscheIIa 2—4, Kieler, Stiege la 4—6, do, mittel der Kiste 2-3, Hamb.Stiege 4-5, halbe Kiste 1,50-2, Bückttngc. per Wall Kieler 3,50-5,00,Stralsimder 4—5, Wale, groß per Psd. 1,10—1,30, miltelgrob 0,80—1,00,klein 0,50—0,60. Heringe per schock 4—5. Schellfische Kiste 4—5, do.Kiste 2—3,00. Kabliau, p. 100 Psd. 20—25. Heilbutt 0,00. Sardellen, 1902«per Anker 95, 1904er 95, 1905« 93, 1906« 73—75. Schottische Vollheringe1905 0,00, large 40—44, füll. 36—38, med. 85—42, deutsche 37— 44.Heringe, neue Matjes, per'L To. 60—120. Sardinen,«usf., Faß1,50—1,60. Bratheringe, Büchse(4 Liter') 1,50—1,75. Neunaugen,Schockjaß 11, kleine 5—6, Riesen- 14. Hummern, kleine, per Psd. 0,00.Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 0,00, kleine 0,00, unfort, 0,00.Galizier, groß 0,00, mittel 0,00. Eier, Land-, per Schock 4,00—4,60. Butterper lOO Psd. la 123—125, IIa 115— 123, lila 110-114, absallende 95-105.Saure Gurken Schock 3,50—4,00, Pseffcrgnrken 3,50—4,00. Kartossctnper 100 Psd. 0,00, magmim bonum 2,00—2,10, Dabersche 2,00—2,10,Rosen 0,00, weiße 1,76—2,00, Salattartosseln 4,00—6,00. Spinatper 100 Pfund 8,00—10,00. Karotten per Schockbund 3,00—4,00.Sellerie, hiesige, per Schock 4,00— 5,00, do. pommersche 3,00—5,00. Zwiebel»-"#.8,00-8"-----".....""große, per lOOPsd. 3,00- 3,50. do. kleine 2,00-2,25. do. hiesige(Perl-)0,00. Charlotten 60—70. Petersilie, grün, Schockbnnd 1,50—1,75. Kohlrabiper Schock 0,50—1,00. Retttg, bahr., per Schock 2,40—4,30. Radie»che»per Schockbund 0,80—1,00. Salat, per schock 0,00. do. Escarole,per Mandel 1,25—1,50, do, Endwicn 1,75—2,00. Mohrrüben per100 Psd, 2,50— 3,00. Teltow« Rüben p« lOOPsd. 8—10. Weiße Rüben, große2—2,50, ktetne 5—6. Rote Rüben 1,50—2. Blumenkohl Holl, per Kopf 0,18bis 0,20. do. ital. Kopf 0,11—0,22. Wirsingkohl p« Schock 3,00— 6,00. Rotkohlp. Schock 3,00-8,00. Weißkohl Schock 2', 00-3, 00."Rosenkohl p. 100 Psd.15-16. Grünkohl per 100 Psd. 8-4. Schnittlauch 12 Töpfe 4-4,50. KohlBirnen, per 100 Psd. hiesig3—20, Gravensteiner7-20,rüben, Schock 2—3. Kürbis 5—8.böhmische 8—20. Aepsel, per 100 Psd.,0,00, Tirol« in Fässern 17-80, Kiste 32-80.' Amcrik. 16-26. Prcißel-beeren, schwedische 0,00, Geblrgs- 0,00. Wallnüsse per 100 Psd. 16—20,do. rumänische 20—30, do. stanz. ConieS 28—34. Paranüsse 60—65. Hasel-nüsse lange 41—45, runde 32—38. Zitronen, Messina,3,00-10,00. 360 Stück 7,00-9,00, 200 Stück 7-11.300 StückWttternngSüdersscht vom U. Dezember lSUV, morgens(t llHr.StiltomnSwtnemde.er"ranks.a MtünchenWien«•SBetin745 WNW747 NNW746 WSW752 SW755 W751 WNW2 wolkig5 Schnee2 bedeckt4SchneeSSchnee4 halb bd.>• m4 IIS?tri S>-1011—20StattonenoIIZßs«haparanda 1 750 NNOZcterSburg 745 OScillhAberbeen'755 SWPari»760 W761 SWBetkn2bcit«1 Nebel4 Dunst2 bedeckt2 bedecktw ssc3>tJl« ö>_ 2— 181— 1Wetter-Prognose für Mittwoch, den IL. Dezember 190(i.Ein wenig käller, zeltweise heiter, aber veränderlich mit leichten Schnee-allen und mäßigen nordwestlichen Winde«.Berliner Wetterbureau.Wasserstand am 11. Dezember. Elbe bei Aussig— Meter, beiDresden— 0,54 Meier, bei Magdeburg-f- 2,02 Meter.— U n st r n t BeiStraußfurt— ,— Meter.— Ober Bei Ratibor+ 1,67 Meter.— Neiße-mündung+ 2,88 Meter.— Oder bei Brieg-st 2,40 Meter.— Oderbei Breslau Unterpegel— 0,60 Meter.Vermilcdtes.Brsicken-Einsturz. Bei Leordine stürzte(nach einer Meldung ausBudapest) eine Brücke ein, als gerade eine große Anzahl vomMarkte heimkehrender Bauernwagen darüber hinweg fuhr. Zahl-reiche Personen wurden getötet oder verwundet. Weitere Einzelheitenkür die nSvIisto IVnnmicr inilesen spätestensbis 5 ühr nachmittags des vorherigen Tages innnserer Expedition abgegeben werden.Größere Anzeigenfür dieSonntags- Nummererbitten dagegen schon bisFreitag nachmittag 5 Uhr,da nur in diesem Falle die Aufnahme garantiert............ werden kann............