Friede«»«.Besondere Fürsorge läßt die Friedenauer Gemeindevertretungden Einwohnern migedcihen. DaS bewies ein Beschluß der letztenGemeindevertretersitzung, wonach eine Neufestsetzung des Brenn-kalenders erfolgen soll. Sämtliche Straßen Friedenaus werdenelektrisch beleuchtet, es brennen an 200 Bogenlampen. Der Ausschußdes Elektrizitätswerkes ist zur Ansicht gekommen, daß die Brenn-dauer der halbnächtigen Lampen bis 10 Uhr herabgesetzt werdenkönnte; damit sollten jährlich an S4 0IX> M. gespart werden. DieVersammlung beschloß jedoch, die Brenndauer der halbnächtigenLampennur bis 11 Uhr zu reduzieren. Daß dieser Beschluß bei der Einwohner-schast nicht gerade befriedigend wirkt, geht aus einer Reihe von Zu-schriften hervor, die wir seit einigen Tagen erhalten haben. ImAnschluß hieran wurde beschlossen, angesichts der in letzter Zeit vor-gekommenen Diebstähle, einen weiteren Nachtwächter anzustellen.Dieser Beschluß wäre an sich auch sehr zu begrüßen, wenn dem neuanzustellenden Wächter nicht die horrende Summe von 366 M. bewilligt worden tväre, das macht pro Tag eine Mark und einendrittel Pfennig. Die Friedenauer Gemeindevertretung kann aufdiesen Beschluß gerade nicht sehr stolz sein, er Aeugt davon, daß inihr sozialpolitische Erkenntnis so gut wie gar nicht vorhanden ist.Köpenick.Zu der Notiz„Ein braves Rettungswerk" wird uns noch mit-geteilt, daß nicht nur der Polizeibeamte Krüger, sondern auch dasMitglied der Arbeiter-Samariterkolonne Wahrenholz, Memeler-straße 46 wohnhaft, am Rettungswerk der drei in Lebensgefahrschwebenden Personen beteiligt war. Letzterer hat sogar an dembereits bewußtlosen Stotzebahn erfolgreiche WiederbelebungS-versuche angestellt.Weißensee.Ein verkrachter Sozialistentöter. Der bei der hiesigen Arbeiter-schaft noch in Erinnerung stehende katholische Pfarrer Dr. Stephan,welcher bei der Reichstagswahl im Jahre 1393 mit seiner Gardeeine sozialdemokratische Versammlung sprengte und als Saalabtreibernicht nur hier, sondern auch in Berlin bekannt war, steht äugen-blicklich in Zwangsversteigerung mit seinem Grundstück Charlotten-durgerstraße 160. Das„Vereinshaus" ist für die nichtkatholischeArbeiterschaft stets gesperrt gewesen. Stephan hat bekanntlich auchdas„Leo-Hospiz", mit dem die Genossen des 4. Kreises schon somanchen Strauß auszufechten hatten, gegründet. An seine sozialisten-töterischen Pläne dürfte St. nicht gerade mit Freude denken.Gerichts-Zeitung,Für Gastwirte und Vereineist ein Strafverfahren von Interesse, das jetzt vom ersten Strafsenatdes Kammergcrichts erledigt worden ist. An einem Junisonntagdieses Jahres hielt die Verbcmdszahlstelle der Maurer in Rüders-darf(Mark Brmrdenburg) im Zadeniackschen Lokal ihr Sommerfestab, das ein Konzert einleitete. Gegen Abend wurde auch getanzt.Das Konzert begann bereits vor 3 Uhr nachmittags. Deshalbwurden der Vorsitzende Richter und der Wirt mit Geldstrafen be-dacht, und zwar wegen Uebertretung des§ 11 Absatz 3 der Ver-ordnung des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg über dieäußere Heilighaltung der Sonn- und Feiertage vom 4. Juli 1893.Darin heißt es:„Tanzmusiken. Bälle und ähnlicheLu st barkeiten in Gastwirtschaften und so n st igenVergnügungslokalen, auch wenn sie in geschlossenenGesellschaften stattfinden, dürfen Sonntags vor 3 Uhr nach-mittags nicht anfangen."— Das Landgericht als Bcrufungs-iiistanz erachtete die Bestrafung für gerechtfertigt undführte aus: Die Musik am frühen Nachmittag sei keine selb-ständige Musikaufführung gewesen, die dem ß 11 Abs. 3nicht unterfiele, sondern ein TeilderLuft barkeit, die mitTanz schloß. Das Ganze sei als eine e i n he it l i ch e Veranstaltungzu betrachten und falle unter 8 11 Absatz 3. Es hätte deshalb auchmit dem Konzert nicht vor 3 Uhr begonnen werden dürfen.Der Angeklagte legte noch Revision ein. Rechtsanwalt Gold-b e r g machte für ihn vor dem Kanrmergxricht geltend, daß die Auf-fassung des Landgerichts rechts irrig sei. Das ganze Festhätte nicht als„Tanzmusik, Ball oder ähnliche Lust-barkeit" gemäߧ 11 Absatz 3 der Verordnung angesehen werdendürfen. Das Konzerts bei dem es sich um ernste Musikhandelte, müßte für sich betrachtet werden. Dann wäre aberjene Vorschrift nicht anwendbar.Das Kammergericht verwarf indessen das Rechts-mittel mit folgender Begründung: Die Verurteilung sei auf Grundder„tatsächlichen Feststellungen" mit Recht erfolgt. Das Land-gericht bezeichne das Sommerfest als ein„geschlossenes Ganzes". Essei kein Rcchtsirrtum, wenn das Landgericht eine einheitliche Lust-barkeit annehme, weil es sich um das Sommerfest eines bestimmtenVereins handele._Der Prozeh Schneid» wurde gestern nach längerer Beweis-aufnähme auf Freitag vertagt, lieber die Ergebniste der VerHand-luug werden wir im Zusammenhang berichten.Die Botschaft des Engels.Vom Landgerichte Memel ist am 14. September 1905 dieSchmiedemeistersehefrau Auguste Knopp wegen Betruges zu zweiWochen Gefängnis und 500 M. Geldstrafe verurteilt worden. Siehat in den Kreisen Jnsterburg, Gumbinnen und Memel längere Zeithindurch die Gesundbeterei betrieben und außerdem als Heil-mittel kleine Flaschen mit Wasser verkaust, dem die Asche gewisserHolzarten beigemischt war. Nicht nur die Menschen„kurierte" sieauf diese Weise, sondern auch das liebe Vieh, nur daß für dieses Ab-kochnngeu von Satz als„Heilmittel" Verwendung fanden. Be-zahlung forderte diese weise Frau nicht, sie erhielt aber reichlichGeld von ihren Kunden. Montags und Freitags hielt sie„ S p r e ch st u n d e n" ab, die sich eines zahlreichen Besnches erfreuten.Vor Gericht be st ritt die Angeklagte, in betrügerischerAbsicht gehandelt zu haben. Sie behauptete, als sie 22 Jahre altwar(d. h. vor 23 Jahren) sei ihr ein Engel erschienenund habe ihr gesagt, sie solle für die leidende Menschheiteintreten und den Kranken jene Mischungen geben, sie solle aberkeine Bezahlung dafür nehmen, sondern mit dem zuftieden sein, wasman ihr gebe. Das habe sie dann auch stets so gehalten. Von ihremguten Glauben überzeugte sie aber das Gericht nicht. Denn es wurdefestgestellt, daß die Angeklagte von dem die Zahlung ausschließendenTeil der„Botschaft des Engels" keinen Gebrauch gemacht und daßsie ferner sich nicht auf den heiligen Geist verlaßen hat, als ihreigenes Kind krank war: da zog sie einen Arzt zu Rate.— DieRevision der Angeklagten ivurde am Dienstag vom Reichsgerichtverworfen._Versammlungen.Verband der baugewcrblichen Hülfsarbeiter. Am Sonntag-vormittag fand in den„Jttdustrie-Festfälen" eine Mitgliederver-fammlung des Zwcigvereins-Berlin und Umgegend statt, in derRedakteur W i n n i g aus Hamburg einen Vortrag über den Wertder Verkürzung der A r b e i t s z e i t hielt. Der inhalt-reiche Vortrag bot eine Fülle von Beweisen dafür, daß die Arbeits-zeitverkürzung sowohl für die Förderung der geistigen Entwickelnngder Arbeiterschaft, wie zur Besserung ihrer wirtschaftlichen Ver-Haltnisse und ihres Gesundheitszustandes notwendig ist, daß dort,wo übermäßig lange Arbeitszeit herrscht, die Löhne am niedrigsten,Krankheit und Siechtum am häufigsten sind, Alkoholismus undUnwissenheit den Knlturbestrebungen der Arbeiterbewegung denstärtsten Widerstand leisten. Darum mutz unter den Forderungender Arbeiterschaft die Arbeitszeitverkürzung stets mit an ersterStelle stehen. �Die Arbeiterschaft des Baugewerbes wird beweisen,Patz sie für dicse�zu� einem guten Teile ideelle Forderung mit ihrer" KttiMtwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin, Für' denganzen Kraft zv kämpfen bereit ist.— Der Vortrag fand all.gemeinen lebhaften Beifall. Die Versammlung befaßte sich dannmit Verbandsangelegenheiten. Der Vorsitzende K r i e b o lo be-richtete über die Bautenkontrolle im September. Das Ergebnisder Kontrolle ist, weil dabei einige nicht ihrer Aufgabe gewachsenenKollegen mit tätig waren, so ausgefallen, daß kein klares Bild überdie Verhältnisse gewonnen werden konnte, weshalb auf die Ver-öffentlichung verzichtet werden mußte.Zum Delegierten des außerordentlichen Gewerkschaftskongresseswurde Gräber gewählt.Die Zahlstelle Berlin des Deutschen Buchbinderverbandes hatteam Sonntag eine außerordentliche Generalver-s a m m lu n g. Zunächst verhandelte man über den Antrag derkombinierten Verwaltungssitzung, den Lokalzuschlag von 15 Pf. fürmännliche und von 10 Pf. für weibliche Mitglieder beizubehalten.Nach kurzer Debatte wurde der Antrag gegen vereinzelte Stimmenangenommen.(Vielfaches Bravo!)Der Entwurf zu einem neuen Ortsstatut der Zahlstelle Berlinbeschäftigte dann die Versammlung. Er enthält eine ganze An-zahl Aenderungen gegenüber dem bisherigen Zustande. Nach einerGeneraldebatte wurden die Bestimmungen einzeln durchgenommen.Erledigt wurden zehn Paragraphen. Darauf wurde, die Vertagungder außerordentlichen Generalversammlung beschlossen, mit derMaßgabe, sie in acht Tagen fortzusetzen. Von den angenommenenBestimmungen seien»inige erwähnt. Die Ortsverwaltung ivirdzukünftig aus 13 Personen bestehen, aus dem ersten Vorsitzenden,dem ersten und zweiten Kassierer, dem Schriftführer und neunBeisitzern. Die Beisitzer müssen aus allen Branchen undden Vororten gleichmäßig gewählt werden. Währendder erste Vorsitzende und der Schriftführer in der Januar-Gcneral-Versammlung gewählt iverden, bedürfen die Beisitzer in dieser Lcr-fammlung nur der Bestätigung, da sie in den betreffendenBranchenversammlungen zu wählen sind. Die Wahl derbeiden Kassierer, welche zugleich Angestellte der Zahlstelle sind,unterliegt den diesbezüglichen Anstellungsbedingungen. Mit dembisherigen festen System von Mitgliederversammlungen, die alleMonat stattfinden mußten, ist gebrochen worden. Sic sollen nurnoch nach Bedarf stattfinden. Neben ihnen sind von Zeit zu ZeitBezirksversammlungcn abzuhalten, die neben der Förde-rung der Bildung usw. gleichzeitig der Erörterung wichtiger Ver-bandsangelegenheiten dienen sollen. Die Zahlstelle bindende Be-schlüsse dürfen hier nicht gefaßt werden.Berband deutscher Barbiere, Friseure und Pcrückenmacher-Gehülfcn. Berlin. Heute, pünktlich abends 10 Uhr, im Lokale Schilling-.straße 36: Mitgliederversammlung.Berband der Friseurgehülfen Deutschlands.(Zweigverein Berlinund Vororte.) Heute abend 9'/, Uhr, Rosenthalerstr. 57: Diskussionsabend.— Zweigverein Rixdorf: Heute abend 9'/, Uhr bei Schmidt, Berlineritr. 14,Versammlung.— Zahlstelle Charlottenburg: Heute, Donnerstag, den 13. d.M.,abends 3tzz bei Mertens, Krummestr. 43, Mitgliederversammlung, Vortrag.Vermischtes.Die eigene Mutter ermordet haben soll der knapp 19 jährigeTischler Paul W i p p e r t von Halle. Die Tat wurde am Dienstagfrüh im Hause Karlstraße 31 entdeckt. Man fand die Erschlagene,Waschfrau W i p p e r t in ihrer Souterrainwohnung auf demSofa mit zertrümmertem Schädel vor. Der junge Mensch sollseine Mutter, um sie zu berauben, von hinten beim Essen miteinem Hammer überfallen haben. Er ist verhaftet und gilt alsein arbeitsscheuer Tunichtgut, der seiner Mutter, die allein stehtund sich recht und schlecht durch Waschen ernährte, schon vielKummer und Sorge bereitet hat.Die Leiche im Koffer.Wegen Raubes wurde, wie wir in der gestrigen Nummer be-reits mitteilten, am Dienstag der Möbelhändler Meyer ausMeschede zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Verhandlungvor dem Schwurgericht hatte am 5. Dezember begonnen. DieSchuldfragen, deren erste verneint wurde, lauteten:Ist der Angeklagte schuldig, im Juli 1905 zu Wildungen imeinheitlichen Zusammenhange 1. die Witwe Bogel vorsätzlich getötetzu haben, und zwar, indem er die Tötung mit Ueberlcgung ausführte, 2. dieser gehörige Sachen mit Gewalt weggenommen zu habenund zwar indem durch die Anwendung der Gewalt der Tod der FrauBogel verursacht worden ist?Die 74 Jahre alte Fra» Vogel wurde im Juli 1905 ermordet,die Leiche wurde in einen Koffer gezwängt, Meyer schlief neun Monatelang in dem Zimmer, in den, der Koffer mit der Leiche stand.Meyer schickte im April dieses Jahres den Koffer mit Inhaltzur Aufbewahrung an eine Speditionsfirma. Als man am11. Mai den Koffer wegen des Geruchs öffnete, fand mandie Leiche vor. Meyer wurde in Amerika verhaftet und nach Deutsch-land transportiert. Die gegen ihn in der Verhandlung vorgebrachtenIndizien sprachen überzeugend für seine Schuld. Da Meyer nurwegen Mordes und Raubes ausgeliefert war und der Beweis, daßMeyer die Tar„mit lleberlegung" ausgeführt(nicht möglicherweisenur Totschlag ausgeführt hatte) nicht klar war, so bejahten dieGeschworenen nur die zweite Frage. Wegen Totschlages(vorsätzlicheTötung ohne lleberlegung) hatte eine Auslieferung nicht stattgefunden,konnte also auch eine Verurteilung nicht erfolgen, da nur wegen derDelikte, derenthalben ausgeliefert ist, das Verfahren stattfinden darf.llebcr ein erschütterndes Drama auf hoher See wird berichtet:Am vergangenen Sonntagnachmittag gegen 3 Uhr sichtete bei schweremWeststurm der Steuermann des auf der Fahrt von Liban nachStettin begriffenen, der Reederei Haubuß in Stettin gehörigenDampfers„Curonia" auf der Höhe von Rixhöft zwischen den lang-rollenden Wellenbergen ein bemanntes Boot, dessen Insassen sich indem Wüten der Elemente vergeblich durch Rufen bemerkbar zumachen versuchten. Kapitän Jahnke ging sofort an das Rettungs-werk und versuchte zunächst, das Boot auf die Leeseite, d. h. dieSchutzseite zu bekommen, um ein Zerschmettern an den Wantender„Curonia" zu vermeiden. Nicht weniger als dreimal mußteer das Boot umkreisen, bis ihm das gelang. Markerschütternd gellten indessen die Hülferufe der Unglücklichen, welchenach den ersten beiden Manövern wohl glauben mochten, derDampfer werde weitere nutzlose Versuche ausgeben und sie ihremSchicksal hülflos überlassen. Dazu steigerte sich der Sturm immermehr, und der Anprall der Wogen wurde schließlich so stark, daßKapitän Jahnke befürchtete, es möchte ihm aus Deck alles wch-geschlagen werden. Die 15 im Boot befindlichen Schiffbrüchigenwurden nun, als das Boot leeseits lag, Mann für Mann geborgen.Fast alle waren nur mit Hemd und Hose bekleidet und hatten des-halb furchtbar unter der Kälte gelitten. Als man den letzten, einen19jährigen Burschen, an der Leine auf Deck zog, schlug er noch ein-mal die Augen auf und war im nächsten Augenblick eineLeiche. Die Ueberlebenden gehörten zur Besatzung desRostocker Dampfers„Heinrich Gehrke", der die Nacht vorher leckgesprungen und gesunken war. Das erste zu Waffer gelasseneGroßboot war sogleich zerschmettert worden, die 15 waren dann indem zweiten Großboot in die stürmische See hinausgefahren. DerKapitän des„Heinrich Gehrke" und sein Steuermann suchten sich imKleinboot zu retten. Von dem sinkenden Schiff'kamen sie noch ab,dann blieben sie spurlos verschwunden. Eine der furchtbaren Sturz-wellen muß das leichte Boot augenblicklich verschlmigen haben. Dievon der„Curonia" Geretteten kämpften seit dem frühen Morgenverzweifelt um ihr Leben und schöpften das immer wieder vollWasser laufende Boot mit ihren Südwestern aus, bis ihnen dieGlieder nahezu völlig erstarrten. Die„Curonia" brachte die Schiff-brüchigen sowie die Leiche ihres Kameraden nach Swinemünde, vonwo sie nach Rostock übergeführt wurden.Ein Akt der Verzweiflung. In Linden bei Hannover er-hängte die Ehefrau eines Arbeiters ihre drei Kinder im Altervon 2 bis 9 Jahren und dann sich selbst. Der Grund zur Tatist längere Krankheit der-Frau.________gnseMknttilvkr»ntw,: Tj|7 Glocke, Berlin. Druck u, Perlag: VorwärtsBn MigrZnin gestorben. Infolge Gebrauchs von Migräningegen Kopfschmerz verstarben in Chemnitz zwei Frauen. Mehrereandere Personen erkrankten. In allen Fällen stammte das Pulveraus derselben Apotheke. Die Staatsanwaltschaft hat eine Unter-suchung eingeleitet und die in der betreffenden Apotheke noch vor-gefundenen Migränepulvcr beschlagnahmt.Verkehrsstörung. Auf der Eisenbahnstrecke Amstetten-L a i ch i n g e n ist der Zugverkehr wegen Schneeverwehungen bisauf weiteres eingestellt.Lemberg, 12. Dezember. Infolge heftigen Schneegestöbers istdie Bahnverbindung zwischen Oe st erreich und Rußland inGalizien gestört.Plötzlich tobsüchtig. Die am Grazer Orpheum engagierteinternationale Sängerin Frederike Wladmirka wurde plötzlichtobsüchtig und mußte in eine psychiatrische Klinik gebracht werden.Eisenbahn-Unfülle. Der Personenzug 206 von Posen überfuhram 11. d. M.> 8 Uhr 23 Minuten nachmittags, auf BahnhofFrankfurt a. Oder das Haltesignal und fuhr dem einfahrendenGüterzuge 8349 von Kottbus in die Flanke. LokomotivführerTzschepzsch aus Frankfurt a. Oder schwer verletzt. Entgleist sindvier Güterwagen, darunter einer stark beschädigt.B u d a p e st. 12. Dezember. Auf der im Bau begriffenenEisenbahn Kormend-Muraszombat fand ein Zusammenstoß zwischenzwei Güterzügen, auf welchen sich zahlreiche Arbeiter befanden,statt. Achtzehn wurden verletzt, darunter acht schwer.Beim Heringsfischfang ertrunken. Wie„Aftenposten" anSChristiansund meldet, sind im Laufe der letzten drei Wochendreißig Personen beim Heringsfischfang ertrunken.Sechzehn Personen ertrunken. Wie die Zeitungen aus Bilbaomelden, schlug dort infolge eines Windstoßes ein kleines Schiffbei der Ucbcrfahrt über den Fluß um. Sechzehn von den Insassenwerden vermißt. Sieben Leichen sind bereits geborgen.Göttliche Weltordnung. Das Einkommen Rockefellers für dasJahr 1906 beträgt, wie der Vizepräsident Rogers von der StandardOil Company mitteilt, 60 Millionen Dollar. Und tausendeMenschen gehen an Unterernährung zu Grunde.ßneffcaftcti der Redaktton.T>« juristische Sprechstunde finde« Fried richstr. 16,-Aufgangs,eine Treppe(Handelsstätte Bellcalliance, Turchgang auch Lindcnftr. 161).wochentäglich von?>/, bis t>y, Ilyr abends statt. Geöffnet 7 Uhr.«oiinabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ist ei»Buchstabe und eine Zahl als Merkzeiche» beizufiigc». Briefliche Antwortwird nicht erteil». Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor.Otto Iii. Das läßt sich mit Bestimmtheit nicht sagen: allem Anscheinnach wird sie geringer sein. ES sind in den letzten Monaten erheblichweniger Baugcsuche als in gleichen Monaten des Vorjahres eingereicht undgenehmigt worden.— 3. C. 39. 1. Wenden Sie sich an die nächsteSäuglingsfürsorgestelle, Elsasserftr. 27. 2. Für Unbemittelte wird Milchgewährt, auch wird die Prämie in Bargeld gegeben. 3. Nein.— L. O. 25.Wenden Sie sich an eine der Fürsorgeslellen sür Charlottenburg: 1. AmLiitzow 12»; Sprechstunde: DienStag und Freitag 2—3. 2. Schillerstr. 42,Montag und Donnerstag 2—3. 3. Kirchplatz 5, Dienstag und Donnerstag 1—2.4. Nehringstr. 11; Sprechstunden: Montag, Mittwoch und Freitag 2—3.Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischenMarllhallen-Dircktiou.(Großhandel.) Rindfleisch In 70—75 pr. 100 Psd.,11» 64—69. lila 58—63. IV» 50—56. Kalbfleisch, Doppelländer 115—125,l» 88—95, 11» 76—86, lll» 62—74, Holl. 50—60. Hammelfleisch I» 69—77,II» 54— 67. Schweinefleisch 57—66. Rehwild 1» Per Psd. 0,60— 0,81.IIa 0,45—0,58. Rotwild la 0,40—0,55, IIa 0,30, do. Kälber 0,45—0,61.Damwild 0,40—0,60, do. Kälber 0,60— 0,75. Wildschweine 0,50— 0,63.Frischlinge 0,00. Hasen per Stück 3,00—3,25, do. klein undIIa 1,75—2,90. Kaninchen pr. Stück 0,70—1.05. Wildenten pr. Stück 1,70.Krickenten 0,00. Rebhühner, junge la 0,00, junge IIa 0,00, alle0,00, junge kleine 0,00. Hühner, alte per Stück 1,40—2,50, alteII» 0,80—1,30, junge per Stück 0,60—1,30. Tauben per Stück 0,25—0.55,ital, 0,75—0,80. Enten, junge per Stück 1,30— 2,00, Hamburger, jungepr. Stück 3,10. Gänse, Oderbrucher, per Psd. 0.40—0,57, do. I» per Stück3,50, IIa 0,00. Hechte per 100 Psd. 71—87, groß 0,00. Zander, matt107—110. Schleie 81, uns, 0.00. mittel 0.00, kleine 117— 12l. Bleie 44—55.Aale, groß 0,00, mittel 0,00, klein 0,00, uns. 0,00. Plötzen 41.Karpfen, 25er 0,00, do. 35 er 0,00, do. 100 et 61—64, do.50—60 et 65—68, 40 er 0,00. Barse, matt 0,00. Karauschen 0,00. Bleifische 0,00. Wels 0,00. Bunte Fische 46—52. Amerika». Lachs laneuer per 100 Psd. 110—130, do. IIa neuer 90—100, do. lila neuer 75.Seelachs 20—25. Sprotten, Kieler, Wall 0,75—1,25, Danziger, Wall0,60—0,80, Flundern, pommersche la, per Schock 3—6, do. pommerscheIIa 2—4, Kieler, Stiege la 4—6, do, mittel ver Kiste 2—3, Hamb.Stiege 4—5, halbe Kiste 1,50—2. Bücklinge, per Wall Kieler 3,50—5,00,Stralsunder 4—5. Aale, groß per Psd. 1,10—1.30, mitlelgroß 0,80—1,00,klein 0,50—0,60. Heringe per Schock 4— 5. Schellfische Kiste 4—5, do.'/, Kiste 2—3,00. Kabliau, p. 100 Pfd. 20-25. Hellbult 0,00. Sardelle», 1902erper Anker 95, 1904er 95, 1905er 93, 1906er 73—75. schottische Vollhcringe1905 0,00, large 40—44, füll. 36—38, med. 35—42, deutsche 37—44.Heringe, neue MatjeS, per'/, To. 60—120. Sardinen, russ.. Faß1,50—1,60. Bratheringe, Büchse(4 Liter) 1,50—1,75. Neunaugen,Schocksaß 11, kleine 5— 6, Riesen- 14. Hummern, kleine, per Psd, 0,00.Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 0,00, kleine 0,00, unsort, 0,00.Galizier, groß 0,00, mittel 0,00. Eier, Land-, per Schock 4,00— 4,60. Butterper 100 Psd. la 123—125, IIa>15-123. lila 110—114, absallende 95—105.Saure Gurken Schock 3,50— 4,00, Psessergurken 3,50—4,00. Kartvsselnper 100 Psd. 0,00, magnum bonum 2,00— 2,10, Dabersche 2,00— 2,10,Rosen 0,00, weiße 1,75—2,00, salatkarlosfeln 4,00—6,00. Spinatper 100 Psund 8,00—10,00. Karotten per Schockbund 3,00—4,00.Sellerie, hiesige, per Schock 4,00—5,00, do. pommersche 3,00—5,00. Zwiebelngroße, per lOOPsd. 3,00— 3,50. do. kleine 2,00—2,25. do. hiesige(Perl«)0,00. Charlotten 60—70. Petersilie, grün, Slffockbund 1,50—1,75. Kohlrabiper Schock 0,50—1,00. Rettig, bahr., per Schock 2,40—4,80, Radieschenper Schockbund 0,80—1,00. Salat, per Schock 0,00. do. Escarole,per Mandel 1,25—1,50, do. Endivien 1,75—2,00. Mohrrübe» per1 00 Psd. 2,50— 3,00. Teltower Rüben per lOOPsd. 8— 10. Weiße Rüben, große2-2,50, kleine 5—6. Rote Rüben 1,50—2, Blumenkohl Holl, per Kops 0,00.do. ital. Kops 0,00. Wirfingkohl per Schock 3,00—6.00. Rotkohlp. Schock 3,00—8,00. Weißkohl Schock 2,00—3,00. Rosenkohl p. 100 Psd.15—18. Grünkohl per 100 Psd. 3— 4. Schnittlauch 12 Töpse 4— 1,50. Kohlrüben, Schock 2—3. Kürbis 5—8. Birnen, per 100 Psd. hiesige 7—20,böhmische 8—20. Acpsel, per 100 Psd., hiesige 3—20, Gravensteiner0,00, Tiroler in Fässern 17—30, Kiste 32—80, Amerik. 16—26. Prcißel-beeren, schwedische 0,00, Gebirgs- 0,00. Wallnüsie per lOO Psd. 16—20,do. rumänische 20— 28, do. franz. CovneS 28—34. Paranüsse 60—65. Haselnüsse lange 41—45, runde 32—35. Zitronen, Messina, 300 Stück8,00—10,00, 360 Stück 7,00-9,00, 200 Stück 7—11.INSERATEn üfür die nilchstc Kammer müssen spätestensbis 5 Uhr nachmittags des vorherigen Tages inanserer Expedition abgegeben werden.Größere Anzeigenfür dieSonntags- Nummererbitten dagegen schon bisFreitag nachmittag 5 Uhr,da nur in diesem Falle die Aufnahme garantiert............ werden kann............■■Buchdkuckeret u, Berlggsanjtalt Paul Singer& Co., Berlw SVV,