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Br. 29. 23. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 19. Dezember 1906.

Ein Extra- Zahlabend für den 6. Wahlkreis

erwartet

findet heute abend in allen Bezirken statt.

Zahlreiches Erscheinen bedingt die Wichtigkeit der zur Besprechung stehenden Reichstagswahl.

Fartei- Angelegenheiten.

Der Vorstand.

Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft, die Berliner   Elektrizitätswerke mit mit Sauerstoff hatten Erfolg. Frl. Smith wurde von der Feuer ihren Tochtergesellschaften, die Firma Jacob Ravené Söhne, Borsig, wehr nach dem nächsten Krankenhause gefahren. Man hofft, das ferner die großen Berliner   Warenhäuser von Wertheim  , Ties und Fräulein am Leben zu erhalten. Die Kinder der im Hause befind heit der Berliner   Buchbruckereibesizer beschlossen, die unausgefüllten lichen Familien waren entweder durch Männer vor Eintreffen der Jandorf sowie zahlreiche andere Betriebe. Ebenso hat die Gesamt­Risten dem Steuerfistus zurückzusenden. Unterstügt werden die Arbeit Feuerwehr ins Freie gebracht, oder in den verschlossenen geber in dieser ihrer Rechtsmeinung durch die übereinstimmende An- Wohnungen zurückbehalten worden. Die weiblichen Personen ficht der führenden kaufmännischen Korporation, nämlich der Berliner   müssen gleich bei Ausbruch des Brandes jede Ueberlegung verloren haben. Wären sie, statt über die verqualmten

Charlotmburg. Freitag, den 21. Dezember findet in sämtlichen Bezirken ei Extrazahlabend statt. Das Erscheinen aller Genossen Lankwi Freitag, den 21. Dezember, abends 8 Uhr, bei Retger, Calandrellir. 27: Generalversammlung der Lankwizer Wahlvereins- Handelskammer. mitglieder. Tagesordnung: 1. Die Konstituierung des Wahlvereins Lantwig. 2. Borstandswahl. 3. Die Reichstagswahl. 4. Ver­schiedenes.

Rudon Der Wahlverein hält am Freitag, den 21. d. Mts., abends 8 1hr, bei Balm seine Mitgliederversammlung ab. Tages ordnung: 1. Bericht von der Kreisgeneralversammlung. 2. Unsere Reichstagwahl. 3. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Wir treten hiemit in die Wahlagitation ein, es ist deshalb Pflicht eines jeben Genssen, zu erscheinen. Gäste haben Zutritt.

Rumielsburg. Heute Mittwoch:" Extra- 8ahlabend." Sämtlich Sammellisten sind sofort abzurechnen. Am Freitag abend 8 Uhr fricht der Kandidat des Kreises, Artur Stadthagen, bei Weigel ber: Die Auflösung des Reichstages. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

Schflut des Weihnachtspaketverkehrs. Der Weihnachtspaket­berkeh nimmt mit dem 19. Dezember mit der Hochflut der Privat­patete seinen eigentlichen Anfang. Der Vorverkehr, den die Post bom 1 bis zum 18. rechnet, umfaßt in der Hauptsache noch Geschäftspakete. Vom 19. an nimmt der Postpatetverkehr etwa den deifachen Umfang des gewöhnlichen an. Die besonderen Maß­nahmen zur Bewältigung dieses Umfangs sind im Laufe der Jahr durch die Erfahrungen geregelt. Wo es irgend möglich ist, wird an den überlasteten Stellen das Personal durch sonst ab­fömtliche Beamte verstärkt. Wo diese nicht ausreichen, müssen Augelfer, meist aus dem Zivilstande angenommen werden. Ins­befndere geschieht es auf den Bahnhöfen, wo besondere Bad­rämme eingerichtet werden. Beim Berliner   Paketpoftamt, das wärend des ganzen Jahres auf einen Massenverkehr eingerichtet ist braucht man nur das Bersonal zu verstärken. Während dort in gewöhnlichen Zeiten etwa 1000 Beamte tätig sind, steigt die 3hl der beschäftigten Berfonen auf 2400. Gegen 300 Aushelfer baucht man allein zum Verlesen der Batetadressen. Der Fuhr­pak der Post ist von Jahr zu Jahr so verstärkt worden, daß man inmer weniger Aushilfswagen braucht. Doch müssen auch heuer weder Möbelwagen für die Beförderung zwischen Bahnhof und Peftamt und Kremser zur Bestellung der Pakete herangezogen werden. Die grauen Feldpoftwagen werden mehr zu deren eigenen Instandhaltung eingestellt. Der Fassungsraum ist verhältnismäßig flein. Sie Maffenbersendung von Privatpaketen macht die Mahnungen der Post an das Publikum in diesen Tagen besonders dringend. Sie lauten kurz: möglichst früh, nicht nach dem 22. ab­schiden. Bemittags, nicht abends aufliefern. Womöglich selbst burch Marte frantieren, fest verpaden, teine Bigarrenfistchen, feine dünnen Schichteln. Deutliche, vollständige und haltbare Adresse. Den Bestimmungsort befonders groß schreiben. Nach Berlin   den Den Bestimmungsort befonders groß schreiben. Nach Berlin   den Postbezirk W. usw. angeben. Zu jedem Paket gehört eine C, Zu jedem Patet gehört eine besondere Legleitadresse.

ist nach den gestern nachmittag in der Kreistagssigung des Teltower ruhig in ihren verschlossenen Zimmern geblieben, hätten sie ihr Die Bildung einer neuen Gemeinde an der Döberizer Heerstraße und durch Stichflammen gefährdeten Treppen zu flüchten, Kreises von Landrat v. Stubenrauch gemachten Ausführungen seitens Leben nicht eingebüßt. Die Flammen konnten von der Feuerwehr der Regierung in der Vorbereitung begriffen. Es handelt sich um mit einer Schlauchleitung ohne große Mühe gelöscht werden. Die den jegigen Gutsbezirk Ruhleben, dessen Aufteilung bekanntlich ins Frau Baby war total verbrannt. Man vermutet, daß sie früh auf­Wert gefegt ist. Nuhleben foll mit dem Nachbargebiet der Spandauer   gestanden, Licht angezündet hat und daß dann die Kleider Feuer Forst   vereinigt, in eine Landgemeinde umgewandelt und in den gefangen haben. Sie ist dann vor Schreck ohnmächtig geworden Teltower Kreisverband eingemeindet werden. und nicht imftande gewesen, um Hülfe zu rufen. Die Hülferufe follen von anderen Personen ausgestoßen worden sein.

Teilung von Standesamtsbezirken. Vom 1. Januar 1907 werden 1. von dem Standesamtsbezirk VIII. die Stadtbezirke 189 b., 189 c., 190 b., 190 c. und 190 e. abgeztveigt und dem Standesamts­bezirk VII B. zugelegt, 2. der so bergrößerte Standesamtsbezirf VIIB im Zuge der Frankfurter Allee   in zwei Standesamts­bezirke VII B und VII C. geteilt.

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Tagesordnung für die Situng der Stadtverordneten- Ber­sammlung am Donnerstag, den 20. Dezember d. J., nachmittags 5 Uhr. Borlagen, betreffend: die Festsetzung von Fluchtlinien für straße in der Verlängerung der Voßstraße, die Aenderung des einen neuen Straßenzug zwischen der Königgräber- und Lennés Vertrages mit dem Fiskus wegen der Kosten der baulichen Unter­haltung und des Betriebes des Obduktionshauses für das königliche Institut für Infektionsfrankheiten auf dem Gelände des Rudolf Birchow- Krantenhauses, Bestreitung von Verwaltungsausgaben für das zur Hafenanlage und die Bewilligung von Mitteln zur erworbene Terrain hinter dem Johannisstift, gliedern der Versammlung, den Magistrat zu ersuchen, mit der Antrag von Mit Versammlung in gemischter Deputation zu beraten, wie der Empfang fremder Staatsoberhäupter in einer der Würde der Stadt entsprechenden Weise zu gestalten sei, Schulgrundstückes an der Genter Straße den Ankauf eines und Einstellung er­höhter und neuer Zuwendungen in den Spezialetat 49 für 1907. Berichterstattung über die Vorlage betreffend den freihändigen Erwerb des Grundstüces Wallstraße 34.- Vorlagen, betreffend die fofortige Ausführung von Brahmarbeiten bei der städtischen Fluß badeanstalt Moabiter Brücke, die Ueberschreitung des Etats der Wasserwerte für 1906 zum Zwecke der Ausführung von Vorarbeiten für neue Wafferwerksanlagen, die Bewilligung einer Beihülfe zum Neubau eines Schulhauses in Ruhlsdorf und zu den Unter­haltungskosten der Schule die Erwerbung des zur Freilegung der Straße 10a Abteilung XI von dem Grundstüd Grünthaler­straße 21 erforderlichen Straßenlandes und die Teilung der Steuerannahmestelle XIII und die Mietung von Amtsräumen für die Annahmestelle XIII A.

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nachmittag der Dachdeckermeister Wilhelm Siebert aus der Lychener­Todessturz vom Dache. Ein Opfer seines Berufs wurde gestern straße 22. S. war auf dem Grundstück Hochstr. 2 mit Dachdecker­arbeiten beschäftigt, und während er am Dachrande entlangschritt, tippte er plößlich nach der Seite, verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Mit zerschmetterten Gliedern brachten Arbeits­follegen den Verunglückten nach der Unfallstation in der Lindowver­straße, doch vermochte der Arzt dort nur noch den Tod festzustellen. Dresdener Güterbahnhofe. Dort verunglückten der Magazinvorarbeiter Ein Eisenbahnunfall ereignete sich gestern auf dem früheren Anton Hein, Kaylerstraße wohnhaft, und sein Kollege Tieß beim Verladen von Petroleumfässern. H. wurde von einem Wagen tot­unglückt war, an Arm und Schultern nicht unerhebliche Verletzungen gequetscht, während T, der schon einmal im Lokomotivschuppen ber­

erlitt.

Bei der Probe im tgl. Opernhaus   vom Tode überrascht wurde gestern mittag der Kammermusifer Emil Krüger  . Herr K. brach während des Spiels plöglich zusammen und ein von der Unfall­station in der Kronenstraße hinzugerufener Arzt bemühte sich ver­gebens, ihn wieder ins Leben zurückzurufen. Der Künstler war einem Herzschlage erlegen. anwesenden Mitgliedern allgemeine Aufregung hervorgerufen und Der traurige Vorfall hatte unter den die Probe wurde abgebrochen.

daß der 38jährige Bäder Rother und der 41jährige Händler Franz Zu dem Tode der Prostituierten Zimmermann ist noch zu melden, Köhler, die beide mit der Zimmermann im Hause Steinſtr. 2 zu­fammen wohnten, festgenommen worden sind unter dem dringenden Berdacht, sich, wenn auch nicht eines Mordes, so doch einer schweren Körperverlegung schuldig gemacht zu haben. Wie bisher ermittelt werden konnte, haben beide wahrscheinlich nach einem Streit die Zimmermann in der Nacht vom 15. zum 16. b. M. die Treppe Bett gelegt und sie hülflos liegen lassen, wo sie, ohne das Bewußt­hinabgestoßen, dann haben sie anscheinend die Schwerverlette ins sein wiedererlangt zu haben, am Abend gestorben ist.

Wann ist das Eisenbahnmuseum zu sehen? Für das fönigliche Verkehrs- und Baumuseum in der Invalidenstraße 50/51 find die Besuchszeiten folgendermaßen festgesetzt worden. Geschloffen bleibt das Museum nur am Montag. Sonst ist es jeden Tag zu sehen. Schon wieder ein Schlächterwagen mit Ladung gestohlen. Es ist geöffnet am Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis Immer mehr häufen sich in letzter Zeit die Fleischdiebstähle. Bald 4 Uhr, am Mittwoch und Sonnabend von 12 bis 8 Uhr abends, werden sie auf dem Wege des Einbruchs in die Geschäftsläden, Sonntags ist die Besuchszeit von 11 bis 4 Uhr. Der Eintritt ist bald auf offener Straße durch Entführung beladener Schlächter­vollständig frei. Die ausgedehnte Besuchszeit gibt jedermann Ge- wagen ausgeführt. Auch gestern wurde wieder ein solcher Dieb­legenheit, die reichen und feltenen Schäße des Museums in Augen- stahl verübt. An der Ede der Neuen Friedrich- und Klosterstraße schein zu nehmen. Das vorläufige Verzeichnis der im Verkehrs- hatte ein Fuhrwerk des Schlächtermeisters Merge, Yorkstraße 53, und Baumuseum ausgestellten Gegenstände ist am Eingang zum gehalten. Auf dem Wagen befanden sich mehrere ausgeschlachtete Preise von 20 Pf. zu haben. Das Verzeichnis ist wohl geeignet, Hammel, Rinderviertel usw. Als der Kutscher nach wenigen eine Uebersicht über die Sammlung des Museums zu geben. Zur Minuten wieder auf die Straße zurüdkehrte, war das Gefährt Besichtigung einzelner Gegenstände ist es nicht erforderlich. An spurlos verschwunden. Gestern abend wurde es am Stralauer jedem der ausgestellten Gegenstände ist ein Schild angebracht, der Platz herrenlos aufgefunden. Die Ladung fehlte natürlich. seine Bestimmung und Bedeutung genau angibt.

Die Bekehrszustände vor der Paketannahmestelle des Haupt­poftamts inder Spandauerstraße werden von Tag zu Tag unhalts barer. Huderte von Wagen fahren allabendlich vor dem Paket­amt bor  , nhmen zu beiden Seiten der Bürgersteige Aufstellung, wodurch di Bassage für den dort ohnehin starken Fuhrverkehr ungemein ingeengt wird, so daß es zu fortgesetten Verkehrs­stockungen ommt. Diese werden um so größer, als mit Paketen beladene Juhrwerke, die keinen Play zur Anfahrt nach dem Paket­amt finder, auf den Straßenbahnschienen halten, wodurch auch der Als eine große soziale Tat rühmen unsere bürgerlichen Sozial­Die Eröffnung des Schiller- Theaters in Charlottenburg   ist auf phantasten immer und überall die Einrichtung von Arbeiterausa Straßenbahnverkehr behindert wird. Eine Anzahl Schuhleute be den 1. Januar 1907 angefeßt. Als Eröffnungsvorstellung hat die schüssen. Bis zum leberdruß singt man das Hohelied dieser In­mühen fid vergeblich, in dem Wirrwarr, der noch durch die an- und Direktion Schillers" Räuber" gewählt. Jezt erst mit der Er- ftitutionen, von denen die Scharfmacher sogar sagen, daß sie die abfahrenen Wagen erhöht wird, einigermaßen Ordnung zu öffnung des Neubaues wird die Gesellschaft in der Lage sein, ihr fonstitutionelle Betriebsleitung herbeizuführen geeignet sein sollen. bringen; taum gelingt es ihnen, an einer Stelle die Fahrstraße Arbeitsprogramm unter Einhaltung der Richtung, die sich in zwölf- Wie wenig das erstere zutreffend, geschweige denn das letztere von frei zu machen, so entsteht schon wieder an einer anderen eine Ver- jähriger Arbeit bewährt hat, bedeutend zu erweitern. Das Theater  - den Herren im eigenen Hause" zu befürchten ist, davon wissen die stopfung Dige Uebelstände wären nur dadurch zu beseitigen, daß die aus felber wird die Möglichkeit geben, in den Kreis der Arbeiter ein Lied zu singen. Auch die Arbeiter der Imperial Con­Fuhrwale, in welchen die Pakete der Poit zugeführt werden, auftünstlerischen Bestrebungen für das Volk auch regelmäßige Kammer- tinental Gas- Association haben es wieder lezthin erfahren nrüffen, unter einzuführen dem Namen den geäumigen Pofthof hinauffahren dürfen, wodurch die Span- Sonntagskonzerten. von welchen Wert" diese Arbeiterausschüsse haben und wie wenig ernst Mit der Eröffnung des dauerstaße eine wesentliche Entlastung erfahren würde. Ein Amt, unterhaltungssaales neben dem einen Theaterhause wird die Möglich- Bedeutung zukommen zu lassen. Bolts- es dem Unternehmertum ist, den Arbeiterausschüssen eine erhebliche wie e das in der Spandauerstraße ist, hätte schon längst dafür feit geschaffen sein, die Voltsunterhaltungsabende, die Sorge tragen müssen, daß für die anfahrenden Wagen genügend Raun und Bewegungsfreiheit geschaffen wird.

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mufifveranstaltungen

bisher auf die Dichter- und Tondichterabende im Berlinischen Nat­hause beschränkt waren, weiter auszubauen. Auch die volts tümlichen unstausstellungen hofft die Gesellschaft wieder in ihren eigenen Räumen aufnehmen zu können.

leider

Ein schweres Brandunglück,

bracht, dem Antrage der Arbeiter entsprechend, einige Sizungen Die Betriebsdirigenten der J. C. G.-A. hatten es über sich ge­der Arbeiterausschüsse einzuberufen. Beantragt war neben einigen Segen die Angestellten- Auskunftslisten für die Steuerbehörde fleineren Sachen auch die mit Rücksicht auf die Lebenst macht sich in den Kreisen der industriellen Arbeitgeber eine lebhafte mittelteuerung von den Arbeitern gestellten Anträge auf Lohn­Benegung geltend. Fast einmütig hat man das Ansinnen der Be­Der Dreschgraf Pickler will in der Tat den Wahlkampf dazu ordnung zu sehen. Das geschah nun zwar; wer aber erwartet hatte, hörien, die Listen mit den Namen der Angestellten auszufüllen, mißbrauchen, fein Blech gläubigen Zuhörern vorzufchwazen, die er erhöhung und Gewährung einer Teuerungszulage auf die Tages­untr Berufung auf den Wortlaut des Gesetzes zurückgewiesen und wil es auf einen Prozeß ankommen lassen. Im einzelnen wird Montag in Schöneberg   abhielt, präsentierte sich der geistig nicht mehr Borsißende( natürlich der Herr Betriebsdirigent) war bereits mit immer noch findet. In einer Versammlung, die er am fragen würden aussprechen können, der hatte sich getäuscht. Der daß die Ausschußmitglieder sich über diese eminent wichtigen Lebens­dagi mitgeteilt: Bekanntlich hat die Steuerdeputation des Magistrats normale Mann als Anwärter auf das Mandat des zweiten Berliner   Instruktion versehen und erklärte kurz und bündig, die Arbeiter an sie hiesigen Kaufleute und Gewerbetreibenden unter Bezug Reichstagswahlkreises. Es scheint also, als ob Pückler den bei der müßten sich gedulden. Wenn die Stadt Berlin   den Gasarbeitern nahme auf die vielerörterte und vielumstrittene Bekanntmachung legten Wahl für Herrn v. Wendstern tätigen jeistigen Arbeeter" in den demnächst stattfindenden Etatsberatungen Lohnzulagen ge­vom 19. Juni 1906 eine Liste übersandt, in die sämt b. Bottlenberg- Schirp ersetzen will. liche Angestellten mit einem Berufseinkommen bis zu dreis währe, wolle auch die Direktion der J. C. G.-A. ein gleiches tun. tauind Mark eingetragen sowie genaue Angaben über Und mit dieser faulen Erklärung" wurden die Arbeiterwünsche deret Wohnung, Rebenverdienst und Beschäftigungsart gemacht dem leider vier Personen zum Opfer gefallen find, hat gestern früh Versteckspiel bei einer Millionenüberschüsse erzielenden Gesellschaft jang- und flanglos erledigt. Abgesehen davon, daß ein derartiges weren follen. Die fönigliche Direktion für die Verwaltung der den Wedding   in die größte Aufregung versetzt. In der Reinicken- geradezu lächerlich wirkt, so muß eine solche Behandlung der Ar­direten Steuern, auf deren Anordnung die Uebermittelung der in Frage stehenden Listen erfolgte, hat die Weisung erteilt, daß die dorferstraße 23, nahe der Wiesenstraße und nur fünf Minuten von beiterausschüsse empörend genannt werden. Nur einer der Herren Aufüllung der Angestellteneinkommenlisten innerhalb zweier Wochen der Feuerwache 16 in der Bankstraße entfernt, tam gestern früh um Dirigenten, deffen Arbeiterausschuß sich nicht so leicht breit schlagen zu geschehen hat, widrigenfalls Geldstrafe bis zu 300 m. angedroht 6 Uhr aus noch nicht ermittelter Ursache ein an sich nur unbedeutender ließ, wurde zu einer eigenen Meinungsäußerung gedrängt. Sie ist. Die ganz überwiegende Mehrheit der in Betracht kommenden Brand im ersten Stock des Quergebäudes in der Wohnung der Frau war aber auch danach und zeigte, wie sich in den Köpfen dieser Industriellen und sonstigen Interessenten will der steuerbehördlichen Baby zum Ausbruch. Das Feuer wurde erst bemerkt, als die Flammen ausschußvorsitzende gab nämlich den Arbeitern den guten Rat, Handlanger des Industriekapitals die Welt malt. Dieser Arbeiter Aufforderung keine Folge leisten, weil sie insgesamt der ein aus dem Fenster schlugen und das vierstöckige Gebäude, in dem gegen die junkerlichen Urheber der Lebensmittelteuerung in den stimmigen Leberzeugung find, daß keinerlei gefeßliche Verpflichtung eine Menge fleiner Mieter wohnen, bereits total verqualmt war. Rampf zu ziehen. Es scheint dem Herrn also unbekannt zu sein, zur Beantwortung oder Rücksendung der eingesandten Listen als ein Brandinspektor mit dem 16. Zuge erschien, herrschte daß diese Teuerung neben den Junkern auch die Industriemagnaten bsteht und somit die Nichterfüllung des amtlichen Ersuchens Etwas mehr Routine" gegenüber auch nicht straffällig ist. Die Arbeitgeber stützen ihren Protest auf die eine unbeschreibliche Banik; Frauen, Kinder und Männer schrien um auf dem Gewissen haben. Saffung des§ 23 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes, wonach der Hülfe; dabei herrschte eine Rabenfinsternis, so daß die Mannschaften Arbeiterforderungen legten ein paar andere Betriebsleiter an den Tag. Der eine lud einfach nur diejenigen Ausschußmitglieder zur Induſtrielle lediglich über das Einkommen der bei ihm angestellten nichts sehen konnten. Die Mannschaften drangen sofort in das Quer- Sibung, welche gerade in der Nähe und leicht zu erreichen waren; Bersonen sofern es 3000 Mart nicht übersteigt- Auskunft zu gebäude ein und fanden dort inder brennenden Wohnung die Wohnungs- die anderen im Außenbetriebe beschäftigten Mitglieder überfah man, rteilen hat. Wenn also die Steuerbehörde an den Arbeitgeber inhaberin Frau Baby total verbrannt auf dem brennenden Fußboden denn diese hätten mehr Arbeitszeit versäumen müssen, was natürlich herantritt und fragt: Wieviel Einkommen hat der bei Ihnen be- liegend. Im zweiten Stock lagen auf dem Treppenpodest die beiden im Interesse der Profitrate vermieden werden muß. Ganz radikal schäftigte Arbeiter oder Buchhalter Müller oder Schulze", so ist er Schwestern Cordnow und eine Frau Veglow aus dem dritten aber verfuhr der andere Herr Dirigent, indem er den Arbeiter­gefeßlich verbunden, Auskunft zu erteilen. Die Pflicht der Steuer- Stock als Leichen. betörde aber ist es, Sie waren erstickt und Wiederbelebungs- ausschuß überhaupt nicht berief, sondern im Vorbeigehen gewisser. die Namen derjenigen zu ermitteln, Alle drei Leichen zeigten Brandwunden, teilte. Diese Methode ist jedenfalls die für diese Herren bequemſte: maßen einem Mitgliede desselben die Antwort der Direktion mits über die sie Auskunfterteilung wünscht. Der Arbeitgeber selber ist versuche erfolglos. nicht verpflichtet, die Namen der Angestellten in die Listen einzu- die von Stichflammen herrührten. Die Polizei beschlagnahmte die sie brauchen so ihren Geist nicht anzustrengen, um den in der tragen. Diese Rechtsauffaffung teilen die maßgebenden Firmen der Leichen. Im vierten Stock wurde ein Fräulein Smith bewußtlos Sigung vorgetragenen treffenden Gründen der Arbeiter gegenüber Eletrizitätswerke und Eisenbranche, so Siemens u. Halste, die aufgefunden und fofort ins Freie gebracht. Wiederbelebungsversuche faul Ausreden zu ersinnen.-

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