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als fei Lassalle ein Vertreter des Staatssozialismus gewesen, als seien dann staatssozialistische dann staatsfozialistische Tendenzen in den taifer- 1 hauptung feien viele gleich bei der Hand. So habe auch Lütgenau ge habe er die tödtliche Umarmung" der Sozialdemokratie von lichen Proklamationen nach den Attentaten. Darin sei meint, man trage Berwirrung in die Partei, wenn man in der feiten des Staates bezwecken wollen. Wan möge endlich eines offen ausgesprochen worden, daß man mit Silfe Resolution Liebknecht Bollmar den Ausdruck sozialistische mal diese irrthümliche Auffassung über Laffalle bei feite laffen. staatssozialistischer Maßnahmen die Sozialdemokratie todt machen Neugestaltung des Staats" laffe. Nun, dann freue es ihn, Durch die Resolution allein werde ja schon dieser Auffassung wollte. Die Frage hätte von Rechts wegen gestellt werden daß auch Liebknecht einmal, der der Verfasser der Resolution sei, widersprochen, da Lassalle doch sicherlich nie tonservativ ge- müssen: Wie stellt sich der Staatssozialismus zur Sozialdemo- Verwirrung angerichtet habe. Aus diesen Behauptungen geht wesen sei. tratie? und nicht umgekehrt. Nachdem sie nunmehr falsch ge hervor, daß in vielen unserer Genossen ein starkes Stück von dem ftellt worden ist: Wie steht die Sozialdemokratie zum Staats- alten dogmatischen Adam stede. Dogmatismus schicke sich aber fozialismus? ist es dringend nothwendig, daß der Parteitag für keine Partei weniger wie gerade für die unfere. Wir fennen Klärung schafft. feine Glaubensfäge, sondern sind eine kritische Bewegung; wir Mit Liebknecht's Ansicht, daß der Staatsfozialismus die haben Tag für Tag unsere Programmfäße zu untersuchen, ob sie allergrößte Gefahr für die Sozialdemokratie in fich schließe, daß richtig sind. der letzte Kampf der Sozialdemokratie mit dem Staats- Jede Frage, welche sachlich debattirt wird, ist kein Schaden, fozialismus ausgefochten werde, tönne er sich nicht einverstanden sondern ein Nußen für die Partei. Aber es muß auch fachlich erklären. Die diegierung, der neue Sturs, hat gar feinen Ernst gekämpft werden, und man darf nicht gleich mit Ausdrücken wie dazu, das beweisen die paar jämmerlichen Konzessionen, die man Regierungssozialismus, Hochverräther an der Partei zc. bei der uns in der Frage der Sonntagsruhe gemacht hat. Hand sein.

Redner sieht in der Frage des Staatssozialismus im Gegen­sah zu Volimar und Kepler eine Frage von hoher prinzipieller Bedeutung. Der Staatssozialismus greife solche Maßnahmen aus dem Sozialismus heraus, die die Grundlage des heutigen Staates intakt laffen. Er treibe Beschwichtigung politit. Nicht die Sozial­demokratie nähere sich dem Staatssoalmus, sondern um­gefehrt.

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Es scheint fast, als ob jeder Sommer eine Debatte anrege, wenn die allgemeine Politit schläft.( Seiterkeit.) Die Partei foute mir für die Anregung dazu dankbar sein( Heiterkeit).

Hoch Frankfurt sieht sich zu einer Erwiderung veranlaßt durch die Rede Bollmar's. Er müffe fich dagegen wenden, daß es so hingestellt wird, als ob der ganze Streit einzig und allein Vollmar sei dieses Jahr aus dem Grunde wieder so an­entstanden sei durch die nach des Redners Ansicht allerdings gegriffen worden, weil er im Vorjahre schon Anlaß zu langen nicht ganz vaffen de Art und Weise, in welcher der Vorwärts" Auseinandersetzungen gegeben habe, da wäre doppelt auf ihn auf Diese Angelegenheit behandelt hat. Es lägen in Bollmar's Schrift gepast worden. Die Gegner belieben Bollmar stets als den Mann hin- Ich komme jezt auf die Resolution. Diese an eine Kome Ansichten vor, gegen die die Partei Front machen müsse. So sei suitellen, der jeden Augenblick eine Spaltung in der Partei her- mission zur Reraktion zu überweisen, sei ein ganz unglücklicher der nachfolgende Sah sehr angreifbar: Deshalb bin ich auch der vorrufen könne. Nun, Vollmars heutige Rede habe ten Geguern Getaufe. Da habe man auf dem nächsten Parteitag wieder die Meinung, daß die Sozialdemokratie feinerlei Grund hat, den die Rechnung gründlich verdorben, er freue sich, daß einmal alle Debatten. Ich bitte unsere Resolution einstimmig anzunehmen. Gedanken des Staatssozialismus an sich mit besonderem Eijer Zwei el beseitigt seien. ( Bravo !) zu befämpfen. Werden doch im Gegentheil eine Reihe von Maß- Noch aus einem anderen Grunde sei es dringend nöthig, Zu persönlichen Bemerkungen erhalten das Wort Hoch regeln zur stufenweisen Anbahnung einer besseren Gesellschafts- Stellung zu nehmen zum Staatssozialismus. Wie der Artikel des Franfurt und Bebel, der in bezug auf den von ihm ge organisation von uns angestrebt und schließlich mit beschlossen Staatsbeamten in der Neuen Zeit" beweise, gebe es eine Wienge brauchten Ausdruck Krethi und Plethi" fonstatirt, daß er ihn werden, welche man ganz wohl als staatssozialistische bezeichnen von Leuten, die sich Sozialdemokraten nennen, ohne eine blasie mit vollem Bewußtsein gebraucht habe. Es sei nicht nöthig, daß Tann." Nach dieser Auffassung müssen wir den Staatssozialismus Ahnung vom Sozialismus zu haben. Durch die ungünstigen wirthschaft- jeder Sozialdemokrat das Programm verstehe, sondern er brauche ganz entschieden bekämpfen, weil sonst Unftarbeiten unvermeidlich lichen Berhältnisse sei es erklärlich, daß eine große Menge Leute unzu- es nur anguerkennen. Nicht nach unten, sondern nach oben müsse find. Bollmar habe freilich ausdrücklich betont, daß wir den staats- frieden mit den heutigen wirthschaftlichen Zuständen seien und sie mit man die Grenze ziehen, da eben notorisch viele Angehörige der fozialistischen Maßregeln nur zustimmen zur Anbahnung einer der Sozialdemokratie sympathifirten. So gebe sich Krethi und oberen Klaffen sich als Sozialdemokraten aufspielten, um die Be­besseren Gesellschaftsorganisation. Das genüge aber nicht. Von Plethium einmal fo recht im bösen Sinne zu sprechen in wegung zu verwässern.( Sehr richtig!) dem Standpunkte aus tönne man den Arbeitern fommen, um unserer Partei ein Rendezvous. Demi müsse man einen fräftigen Nunmehr erhält das Schlußwort der Referent Liebs ihre Mitarbeit für den Staatssozialismus werben und unsere Miegel vorschieben durch unzweideutiges Aussprechen der wahren knecht: sogenannten Zutunfteträumer mit dem Hinweise abfertigen, die Sachlage. Wenn Wollinar sich in seinen Schriften so deutlich ausge Sozialdemokraten tönnten tann ja ruhig warten, bis int Eaz 2 der Resolution ist angreifbar, auch Dr. Lütgenau's drückt hätte, wie heute, dann wäre allerdings kein Anlaß zu Späteren Jahrhunderten das sozialistische Gemeinwesen sich Einwendungen find in gewiffem Grade zutreffend. Troß dieser einer Polemit dagewesen. Es sind aber gerade Ansichten in einstelle.. Dem gegenüber haven die Sozialdemokraten Bedenken bitte ich Sie, cinstimmig die Resolution anzunehmen, Bollmar's Schriften verfochten, gegen die Front gemacht werden betonen, daß sie sie die Umwandlung der jetzigen damit alle wissen, wie die Partei über die Frage denkt.( Bravo !) muß. Produktionsweise sofort verlangen, daß alle staatssozialistischen Linguer Achim bekämpft auch die Ansicht, als ob Lassalle Maßnahmen nur zugeständnisse sind, die wir annehmen, weil und der deutsche Arbeiterverein den Staatssozialismus geneigt sie einzelne der schlimmsten Mißstände wenigstens einigermaßen gewesen seien. mildern, die uns aber um nichts von unserer Forderung nach Gösche München empfiehlt die in einer Münchener Ver dem pollen Recht des arbeitenden Volkes, nach der Umwandlung fammlung gefaßte Resolution.( Siehe Anträge zum Barteitag.) der jehigen Produktionsweise abbringen. Deshalb ist die uns Kunert- Friedrichshagen meint, es sei durch die Presse vorliegende Resolution nicht überflüssig, er sei auch für dieselbe, Berwirrung in die Kreise der Parteigenossen gebracht worden, obgleich auch ihm so mancher Ausdruck in derselben gar nicht auch vor allem durch die der ausländischen Genossen. Ein aus gejalle. wärtiges Parteiblatt habe Vollmar sogar Verräther" genannt. Die heutige Tebatte werde in dieser Beziehung Klärung schaffen. Schmidt Berlin findet in Wollmar's Artikeln eine Be günstigung des Staatssozialismus, die bekämpft werden müsse. Nachdem 5 Anträge auf Schluß der Devatte abgelehnt wor den sind, gelangt endlich der sechste Schlußantrag zur Annahine. Hiermit tritt die Mittagspause ein.

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Nachmittags- Sigung.

So unwichtig wie Vollmar die Sache hinstellen will, wen er feine Arbeit in einer ausländischen bürgerlichen Revue ver öffentlichte, halte ich die Sache nicht. Bollmar habe als Führer der deutschen Sozialdemokratie für ein bürgerliches Publi fum über die Verhältnisse in der deutschen Sozialdemokratie ges schrieben. Vollmar habe eine ziemlich verschwommene Dar ftellung vom Staatssozialismus gegeben, und der Vorwärts" habe sofort dazu Stellung nehmen müssen.

Bollmar rede einer disziplinirten Kritik das Wort; das sei daffelbe, wie wenn man sage, die Preßfreiheit dürfe nicht in Preßfrechheit ausarten. Wenn man die Freiheit beschränke, bann sei es keine Freiheit mehr. So ist es auch mit der Kritik.

In bezug auf den Lassalle'schen Staatsfozialismus fei er falsch verstanden worden. Er babe heute Morgen gefagt, er teune nur eine Art von Staatssozialismus , die den Namen Sozialismus verdiene, und das sei der Lassalle'sche Vorschlag. Im Klassenstaate fann es feinen Sozialismus geben, aber man tann sich wohl einen Staat denken, der Sozialismus betreibt; wenugleich es auch utopistisch ist, so habe doch mancher von uns den Gedanken gehabt. Lassalle selbst glaubte Bismarck dazu be wegen zu fönnen, den Sozialismus durch den Staat ein zuführen, es sei ihm aber nicht gelungen. Freilich habe der Sozialismus nach 25 Jahren Bismard besiegt, und er wird auch den Staatssozialismus spielend besiegen. Staatssozialismus zu fagen, fei Wort Falschmüngeret, es müfe heißen Staatskapitalismus. 9licht eine einzige der Staatsfosia listischen Maßnahmen tendire auf eine Herbeiführung des Sozia liemus, das Gegentheil sei der Fall.

neneroings gebraucht, früher fei es teinem Wienschen eingefallen, das was man in Deutschland als staatssozialistisch bezeichne, so zu nennen. Bebel have Recht, wenn er sage, daß der Staats fozialismus ausschließlich preußisches Gewächs sei.

Untric Berlin : 3 sei ein unberechtigter Vorwurf gegen die Genossen im 2. Berliner Wahlkreis, daß sie zu heitig über Vollmar geurtheilt hätten. Sie hätten den ersten Artifel Vollmar's und seine Broschüre abgewartet; selbstverständ lich habe jedes persönliche Motiv ferngelegen, und es fet ein folches auch nicht zum Ausdruck gekommen. Aber die Konfusion, welche in vielen Köpfen entstanden sei, habe eine Erörterung, die dann auch zu einem bestimmten Ergebniß führte, nöthig gemacht. Als einen Beweis von vielen führe er Singer eröffnet die Verhandlungen uni 84 Uhr mit der nur an, daß ein Mann, der viele Schulen durchlaufen habe, Berlesung einer Reihe von Begrüßungsschreiben. vielseitige Lebenserfahrungen gemacht habe, und als Redakteur Wartmann Friedriche hagen stellt fest, daß er nicht, wie eines Parteiblattes fungire, Reßler, Artifel über den Staats- es im gestrigen Berichte hieß, im Sinne des Dr. Adler ge­fozialismus veröffentlid, t habe im Anschluß an die Vorgänge, sprochen habe. Artikel, die dann zeilich eine Beleuchtung" für die noch nicht. Das Schlußwort erhält hierauf der Korreferent Bo II mar: Erleuchteten" nöthig gemacht hätten. Die Stlärung sei erfolgt Es ist durch die Debatte nicht gerade viel Klarheit gefchaffen und die Resolution bringe deren sachliche Erledigung. worden, auch sind mehrere Redner aufgetreten, die sich in der in Lütgena u Berlin stellt das Amendement: statt fogia- diesem Sommer beliebten geichendeuterei gefielen, und aus dem Liftifayer Neugestaltung des Staats und der Gesellschaft" zu setzen: Busammenhang einzelne Säge herausrihen. Glücklicher Weise fozialistischer Neugestaltung der Gesellschaft". Er tabelt, daß waren es nur wenig Redner, Er tadelt, daß waren es nur wenig Wiedner, so der Genosse Schmidt Der erste mit der Staatssozialismus" beginnende Pasjus den Berlin , welcher aus der ganzen Debatte keinen anderen In England werde das Wort Staatssozialismus erst ganz 3wed, der erste Saß des nachsten Abschnitts den Entstehungs- Schluß ziehen fonnte, als ริน fagen, Bollmar bat grund und der folgende Satz wieder den Zweck des Staats- den Staatssozialismus begünstigt. Am schlimmsten bat es sozialismus mit anderen Worten angebe, halt aber sonst die Diederich getrieben. Es scheint mir daher, das die Resolution der Faffung im allgemeinen für gut bis auf die Wendung:" Neu- Dortmunder Genossen mit Hilfe des Dr. Diederich zu stande ge gestaltung des Staates." Wollen wir denn den Staat neu- tommen set. Der von Dr. Diederich erhobene Vorwurf sei für gestalten Der Staat berz auf Privateigenthum und Wohnfig; emen Abgeordneten ein sehr schwerer. Diederich habe aber feine wenn das Privateigenthum,' die Klaffengefeufchaft aufhört, stirbt Begründung beigebracht, was doch seine verdammte Pflicht und der Etaat av. Liebknecht fagte allerdings in Erfurt , daß es ihm auf den Schuldigkeit gewesen sei. Ex sei durch Diederich's Auftreten an Namen nicht ankomme, warum solle man nicht für die sozialistische das bekannte Zichterwort erinnert worden: Im Interpretiren Organisation der Gesellschaft den Namen, Staat" beibehalten? Aber seid frisch und munter, legt ihr nicht aus, so legt ihr unter. Bebel glaubt nicht, daß es Persönlichkeiten gebe, die den es verwirrt, den Namen, der geschichtlich einem bestimmten Ding Auf den Vorwurf der Regierungsfreundlid feit wolle er nicht ein Staatssozialismus begünftigen gegen die Sozialdemokratie und gehöre, einem anderen Ding zu geben. Wenn Einer den Namen gehen, da die Abstimmung des Parteitages Dr. Diederich die Antim stande wären, mit Hilfe des Staatssozialismus der Sozial Kapital" für die sozialistische Gesellschaft beibehalten wollte, wort geben werde. demokratie den Garaus zu machen. Dieser Ansicht bin ich ganz weil die Gegenstände, die heute Kapital bilden, blieben, und Soch's Ausführungen gingen von einer falschen Auffassung und gar nicht. Freilich in Frankreich und England wäre es weil ebeafo produzirt würde, wie heute, würde das nicht auch aus. Redner habe in seiner Broschüre ausführlich auf möglich, nicht aber bei uns in Deutschland , wo wir eine gänglich verwirrer? Staat und Kapital find hinorische Kategorien und im die fortschreitende Demokratifirung der Staatswejen hin verkommene Bourgeoisie haben, die nie fräftig war, die un Sozialismus überwunden. Wir sagen nicht mit dem Dichter und gewiesen, daher könne der Staatssozialismus der Sozial- fähig ist, der Wacht des Staates Widerstand zu leisten. mit Liebknecht : Demokratie durchaus nicht schaden. Wenn Hoch die kleinen Re Diese Bourgeoisie ist außer Stande, Persönlichkeiten zu hindern, formen des Staatssozialismus " bekämpft habe, weil man auf wenn diese das staatssozialistische Experiment als lezte Karte diesem Wege erst in ein paar Jahrhunderten zur sozialistischen ausspielen. Wenn die heutigen Stüßen des Staates, die konfer Gesellschaft gelange, so habe auch er auf Seite 21 seiner Schrift vativen Parteien, fagen, wir müssen dem Privattapitalismus dasselbe gejagt. zu Leibe gehen 2c., dann wird es geschehen. Und das ist zu ers warten. Heute ist es zwar noch eine Minderheit, sie kann aber morgen zur Majorität geworden sein. Ich sehe daher doch eine Gefahr im Staatssozialismus .

Wir sind die Kraft, wir hämmern jung, das alte morsche Ding, den Staat,

Auf Annid's Rede, daß er immer nur das Gemeinsame, nicht aber das Trennende betont habe, erwit ere er, daß in seiner Schrist nur zirka der clite Theil vom Gemeinsamen des Staats sozialismus mit unseren Forerungen handele. Im übrigen verweist Reduer auf seine Arbeit in der Neuen Zeit".

Wenn der Staat mit dem Sozialismus spielt, dann ist es nicht der Sozialismus, sondern der Staat, welcher erliegen wird. Die bürgerliche Gesellschaft ist freilich noch sehr start, wenn auch nicht gerade die deutsche Bourgeoiste, aber sie hat sehr starke Wachtgenossen.

Die Resolution ist zwar in einigen Punkten angreifbar, e läßt sich aber feine Fassung finden, die für alle Fälle Dottor Disputationen ausschließt. Deshalb empfehle ich einstimmige Annahme unserer Re solution.( Bravo ! Händellatschen.)

schritten.

Die wir von Gottes Borne sind bis jeht das Proletariat." Daher ersuche ich, die Neugestaltung des Staats" zu fireichen. Gei die Angelegenheit uns einer Erflärung des Parteitags werth, so folle diese auch fireng grundsäßlich sein. Diederich Dortmund wendet sich gegen eine Reihe von Ansichten, die Bollmar in seiner Schrift vertritt. Es scheine, als ob Bollmar eine Brücke zwischen Bourgeoisie und Proletariat Man wirft mir vor, daß ich in einer bürgerlichen Zeitung fchlagen wolle. Diese Möglichkeit sei ausgeschloff en, und guter meine Arbeit veröffentlichte und noch dazu in einer ausländischen. Wille sei bei den herrschenden Klassen nie zu erwarten; wenn Es erging die Anfrage an mich, und ich mußte einem bürger­wirklich dann und wann scheinber sich guter Wille zeige, fo sei lichen Zeferfreis gegenüber anders schreiben als jür ein Parteiblatt. Es wird zur Abstimmung über die vorliegenden Anträge ge dabei doch nie etwas anderes bezweckt worden, als die revo- Daß ein Sozialdemokrat nicht in einem bürgerlichen Blatie seine An­lutionäre Hochfluth zurückzudämmen, als Del auf die hochfichten entwickeln dürfe, sei ein Irrthum. In der Agitation spreche gehenden Wogen der Arbeiterbewegung zu gießen. Ueberhaupt man ja auch vielfach zu Gegnern, die Presse sei aber eine Art sei Bollmar's Schrift für viele Genossen gar nicht verständlich, Tribüne. Nicht auf das Blait fomme es an, in dem man seine es beständen Widersprüche darin. Redner erklärt sich mit Keßler Ansichten vertrete, sondern auf die Gedanken fomme es an. Diese einverstanden und bittet um ueberweisung der Resolution an dürften nicht gegen das Programm verstoßen, und das sei bei eine Kommission zur Reraktion. feinem Auffah in der Revue bleue" nicht der Fall gewesen. fozialismus, halte ich nicht für den stärksten Theil seiner Stede. Gefreut hat es mich jeden, alls, daß Bebel mit mir übereinstimmt in der Frage der Bedeutung des Staatssozialismus . Liebknecht sehe in der Beziehung zu schwarz.

Callnbach Karlsruhe meint, daß eine Meinungsver schiebenheit in der Partei über den Staatssozialismus faum ge­herrscht habe, das beweise ja die gemeinsame Einbringung der Resolution von Liebknecht und Volmar.

Bebel: Als im Sommer der Streit ausbrach, da war ich recht wenig erbaut. Nachdem aber die Frage mehr und mehr, vor allem durch die gegnerische Presse aufgebauscht worden war, und nachdem die Frage fiatt geflärt zu werden, mehr und mehr verwirrt wurde, ist es allerdings in hohem Grade nöthig ge­wesen, daß die Frage auf die Tagesordnung gesegt wurde. Bollmar hat mit Recht gefagt, es sei viel mit der Stange im Nebel herumgefahren worden. Nur hat Vollmar selbst zuerst Dies gethan.

Bebel's Ausführungen, es existire fein System des Staats­

Der Antrag Keßler auf Verweisung der Liebknecht- Boll marschen Resolution an eine Kommission wird fast einstimmig abgelehnt. Die Resolution Liebknecht- Vollmar wird einstimmig an genommen.( Bravo !) Alle anderen Anträge sind damit erledigt. Es wird zu P nft 7, Der internationale Kongreß zu Zürich " geschritten. Das einladungsschreiben des Organisationskomitees wird verlefen.

Berichterstatter ist

Ler Parteitag wolle beschließen: Die deutsche Sozial

Bürich stattfindenden internationalen Arbeiterkongreß durch drei

Ferdinand Ewald. Die Nothwendigkeit, internationale Vielleicht vor zehn Jahren sei der Staatssozialismus Rongresse zu veranstalten und zu teschicken, liegt auf der Sand. mächtig gewesen, da habe es auch teiner von au dessen Betämpfung fehlen lassen; gegenwärtig sei aber uns Bielleicht ist es nicht nöthig, fie alle zwei Jahre, sondern nur alle Gefahr zu sehen. Kautsky felbst habe ja den Staatssozialismus führungen in folgender Resolution zusammen: eine Ruine genannt, und er Redner habe gesagt, Nuinen bekämpfe man nicht. Kaum eine politische Frage scheint mir jetzt im Augenblick weniger brennend, als die des Staatssozialismus . In einer Hinsicht hat Bibel den Nagel auf den Kopf ge- Telegirte zu beschicken, welche die Partei offiziell vertreten. 3m Auslande hot man eine ganz falsche Meinung über den troffen, indem er sagte, Bollmar fei nicht deshalb angegriffen, ist ferner wünschenswerth, daß die Genossen aus den einzelne Sozialdemokratie. Beide kurse sind sich thatfächlich gleich wie babe. Darauf müsse er entgegnen, daß unsere Partei doct, im demokratie wünscht, daß in die Tagesordnung des Kongreffes auf alten und den neuen Kurs und über die Stellung desselben zur weil er das und das gesagt habe, sondern weil er es gejagt Kreisen auch ihrerseits Vertreter entfenden. Die deutsche Sozial ein Gi dem andern. Bei beiden ist der oberste Grundsatz: Wie weitesten Sinne eine demokratische sei und man daher toch nicht genommen werden: Die politische Betheiligung der Arbeiterflo einzelne Personen auf den Leuchter heben solle. Stiemand wünsche an dem Kampf um die politische Macht und Die Stellung der Arbeiter zum Krieg". Auf die Frage des Staatssozialismus übergehend, meint weniger einen Fall Vollmar auf der Tagesordnung als er. Len Ausdruck, es finde sich Krethi uno Plethi in unserer Partei Redner, man tönne gar teine wissenschaftliche Definition ces Betreffend den Beschluß deß englischen Trabes- Unions- Kon Staatsfozialismus geben, da es eben gar fein System des Staats- aufammen, habe Bebel wohl selbst für einen unglücklichen ge­Bebel habe gewünscht, daß alle diejenigen nur als fongres einzuberufen, welcher berathen foll, in welcher Weise der fozialismus gäbe; es gebe Staatssozialisten, aber keinen Staats: baiten. fozialismus. Aus diesem Grunde müßten alle Definitionen fchief Sozialdemokraten gelten sollen, die das Programm verständen. gesetzliche Achtstundentag international verwirklicht werden kann, werden und thatsächlich wichen auch alle Definitionen, wie sie Dann müsse man jedenfalls die Mehrheit fireichen. Die Auf- erklärt der Parteitag der deutschen Sozialdemokratie: nicht nur Männer der Wissenschaft, sondern auch die bisherigen flärung fann doch erst dann folgen, wenn die, die Sympathien Es liegt kein Grund vor, angesichts des im nächsten Jahre Redner gegeben hätten, mehr oder weniger von einander ab. Der für uns haben, zu uns gekommen sind, wir dürfen sie nicht von stattfindenden internationalen Arbeiterkongreffes zu Zürich , Staatssozialismus sei nur in dem zäsaristisch- demagogischen Preußen der Thür zurückweisen. Uebrigens hat Bebel diese Ansicht in gleich seinen Borgängern zu Paris und Brüffel die Angelegenheit möglich. In den 70er Jahren feien einige Leute aufgetreten und Erfurt selbst ausgesprochen. bes Achtstundentags erörtern wird, noch einen besonderen inter hätten den Staat angerujen, weil sie einsahen, daß die Sozial Das weiteren wendet sich Redner gegen die Behauptung, nationalen Gewerkschaftskongreß einzuberufen. temokratie gefährlich wurde. Besonders hervorgetreten daß er Verwirrung in der Partei angerichtet habe. Wiit dieser Be Frage nach der geseglichen Regelung des Achtſtundentags in

Tönnen wir die Sozialdemokratie vernichten?

Auch ist die