Flensburg: Gewerkschaftskartell 1700 M. Bur Nachahmung empfohlen!
Aus den Wahlkreisen.
Am Freitag beschäftigten sich die Genossen des 12. und 18. fächsischen Wahlkreises, Leipzig - Stadt und Leipzig Land in zwei getrennten Parteibersammlungen mit der Aufstellung der Kandidaten. Die bisherigen Vertreter dieser Kreise, die Genossen Geyer und Motteler referierten über die Auflösung des Reichstages. Unter großer Begeisterung und lautem Beifall wurden beide Genossen, Geher sowohl wie Motteler einstimmig nominiert.
In Elberfeld Barmen ist die Einigung auf eine Mischmaschkandidatur nicht gelungen; Freisinnige und Konservative gönnen einander das Fell des noch nicht erlegten sozialdemokra tischen Bären nicht.
Sie freikonservative Partei in Elberfeld stellte den Oberlehrer Linz in Barmen auf, der von den Deutschkonservativen bereits akzeptiert ist. Ein Vorschlag wurde abgelehnt, schon im ersten Wahlgange für den gemeinsamen Kandidaten der liberalen Partei einzutreten.
Weit gefehlt! Sein führendes Organ, die„ Germania ", teilt| 18000 Stüd abgenommen, während die Pferbeschlach seinen Lefern nicht einmal mit, inwieweit sie durch die neuen mari- tungen eine folossale Zunahme erfahren haben. Dieſe nistischen Forderungen geschröpft werden sollen! Seine Entgegnung traurige Tatsache glaubte der Magistrat benützen zu können, um die beschränkt sich auf folgende Notiz: Schlachthaussteuer für Pferde bedeutend zu erhöhen. Die Der Reichsbote", der auch die Flottenverstärkung als Wahl- Regierung fegte jedoch auf erhobene Beschwerde hin den Beschluß außer Kraft. parole ausgeben möchte, schreibt: ,, Am Schlusse eines Artikels über Wistuba und die Enthüller"
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in Nr. 242 des Reichsboten" schrieben wir:„ llebrigens werden ja Die verbündeten Regierungen verweigern jede wirksame Maß bereits Enthüllungen aus dem Reichsmarineamt vorbereitet. Dar- regel gegen die Fleischnot. Die Konservativen, Sie Nationalliberalen, auf hat die sonst den„ Reichsboten" so gern widerlegende Zentrums- das Zentrum, die Antisemiten bestärken sie in dieser Haltung und presse bisher nichts zu sagen gewußt; es fann ja auch gar nicht die Freisinnigen halten dieser Brot- und Fleischwucherergemeinschaft Der deutsche Arbeiter, der deutsche Kleinbürger, von den Zentrumsdemokraten bestritten werden, daß es ihr Ziel den Steigbügel. ist, der Flottenpolitik des Reiches ebenso den ultramontanen Kapp der dieser Gesellschaft am 25. Januar die Stimme gibt, stimmt für zaum anzulegen wie der Kolonialpolitik und der Finanzpolitik." feine eigene Aushungerung, stimmt für die Unter ernährung, für die Berelendung seiner Kinder!
Wir gestehen, daß wir die sensationelle Mitteilung des Reichsboten" gar nicht gelesen hatten, und sie schon deshalb nicht widerlegen konnten. Es ist uns auch von den vorbereiteten„ Enthüllungen" gar nichts bekannt. Der übrigen Zentrumspresie geht es vermutlich ebenso. Es ist also nicht zu verwundern, wenn sie „ nichts zu sagen wußte". Das aber fönnen wir sagen, daß die dem Zentrum zugeschriebene Absicht, der Flottenpolitik den ultramontanen Kappzaum anzulegen", eine, dazu nicht einmal geschickt erfundene Wahllüge ist.'
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Reichsverbändlerisches.
Der Reichsverband gegen die Sozialdemokratie arbeitet mit hysterischer Nervosität. Sein Plan ist allem Anschein nach, das deutsche Volk in einem Wust von Flugblättern zu erstiden. Er hat Das heißt also: Das Zentrum denkt gar nicht daran, sich gegen in der letzten Woche fast jeden Tag ein Flugbtatt drucken lassen und Der bisherige Neichstagsabgeordnete des Wahlkreises Dst- die neuen Flottenpläne und die daraus notwendig resultierenden gedenkt diese aufreibende Tätigkeit im Dienste des Vaterlandes noch priegnig, der auch für die jetzige Wahl wieder kandidieren sollte, Mehrbelastungen des Boltes wenden zu wollen! Das Zentrum will zu steigern, denn da er qualifizierte Arbeit nicht zu leiſten vermag, der Konservative v. Dallwig, ist geftorben. Für die Sozial- die Marinefrage im Wahlkampfe gar nicht auschneiden! Es wird muß die Quantität die Qualität ersetzen. Teilweise sollen, um den demokratie kandidiert bekanntlich Genosse Benno Maaß. feinen Wählern das neue marinistische Attentat auf die Taschen des oft nicht gerade klaren Text durch die bildliche Anschauung dem Volkes fogar nach möglichkeit borenthalten So sieht die kleritale Boltspartei" aus! So wahrt fie Verständnis der Leser näher zu bringen, die Flugblätter die Interessen der nichen Büding ins Regierungslager zu verlegen, Bilderbogen geziert werden. nichtbefizenden Klassen! mit Jllustrationen nach der Art der früheren Neu- Ruppiner Eines dieser schönen Produkte Um sich ja nicht übt das Zentrum eine noch schmachvollere Vollstäuschungs- und der Buchdruckerfunst ist uns bereits eingeliefert. Es zeigt, wie Volksausplünderungspolitik als je zuvor! In einige Hottentotten eine Farmerwohnung überfallen und deren Bewohner grausam abschlachten.
Mischmaschkandidaturen. ad olios
Der Kandidat der Freifinnigen Volkspartei für Königsberg . Stadt, Justizrat Gybling, wird auch von den Nationalliberalen und der Freifinnigen Vereinigung unterſtügt. Die Kon servativen find auch bereit, ihn im ersten Wahlgange zu wählen, wenn die Freisimmigen dafür im Wahlkreise Königsberg- Land- Fischhausen Gegendienste für den Fürsten zu Dohna- Schlobitten leisten wollen.
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Die sozialdemokratische Agitation wird Sorge dafür tragen, daß diese Politit schimpflichen Voltsbetruges den bisherigen Anhängern des Zentrums drastisch vor Augen geführt wird! Vorwärts gegen die gesamte Reaktion 1 Borwärts gegen die blauen wie die schwarzen Weltpolitiker!
Doch ist damit die aufopfernde Tätigkeit des Reichsverbandes Das Misch maschkartell ist auch in Nürnberg für das Vollswohl noch nicht erschöpft. In einigen Tagen läßt er ein Handbuch für nichtsozialdemokratische Wähler erscheinen, in dem glücklich zustande gekommen. Der Freifinn war sehr in Sorge, daß die Nationalliberalen wieder wegen der Kandidatenfrage Schwierig. wissenschaftlich nachgewiesen werden soll, daß, wenn es in Deutsch teiten, machen würden und hatte daher vorher vorsichtig fondiert, land keine Sozialdemokraten gäbe, den Hereros nie eingefallen wäre, toie sie sich zu einer Kandidatur des Landtagsabgeordneten sich die Disziplinwidrigkeit zu gestatten und sich gegen das humane Säberlein stellen würden. Die Antwort lautete befriedigend, und so konnte der Freisinn die Aufstellung des Herrn Häberlein Ferner gedenkt der Reichsverband die zum Teil von Herrn E. v. Liebert, vollziehen. Der Mann ist ein politischer Sonfusionsrat. Die Die preußische Regierung hat bekanntlich vor einigen Tagen Generalleutnant a. D., höchst eigenhändig verfaßten, im Verlage des übrigen Blodparteien, Nationalsoziale und Demokraten, wurden eine jener großen" Maßregeln gegen die Fleischnot durchgeführt, Reichsverbandes erschienenen geistvollen Pamphlete und Luftspiele zur vorher nicht befragt, ihnen wurde einfach die bollendete Tatsache die der Staatssekretär des Junern Graf Posadowsky bei der Fleisch- Welehrung einfältiger Gemüter in Masse verbreiten zu lassen, dann notifiziert. Das Bentrum tritt felbständig in die Wahl ein und notdebatte im Reichstage ankündigte. Sie hat die Einfuhr soll die Auflage des zur Gehirnberkleisterung bestimmten„ reichstreuen stellt den Chefredakteur Held vom Regensburger Anzeiger" auf. frischen Schweinefleisches aus Dänemark , Schweden und Arbeiters" vergrößert und schließlich die bisherige BeitungsDie Konservativen haben sich noch nicht gerührt. Vom Block wurde Norwegen , die feit zehn Jahren verboten war, wieder erlaubt! die Wahlbewegung mit einer Versammlung eingeleitet, in der der berüchtigte Bielschwäßer Dr. Müller- Meiningen das Hohelied von der kommenden Glanzzeit des Liberalismus jang und dazwischen fürchterlich auf die Sozialdemokratie schimpfte. Die Herren haben nichts geringeres vor, als diesmal ganz bestimmt den Wahlkreis Nürnberg zu nehmen, indem fie die" Partei der Richtwähler" in den Block einschließen. Sie faltulieren: bei der letzten Wahl haben in Nürnberg 14.000 Wähler nicht abgestimmt, bas sind natürlich lauter Blockleute; sie werden einfach zur Urne geschleppt, und die Sache ist in Richtigkeit: die Sozialdemokratie liegt am Boden. Im Maulaufreißen sind die Nürnberger Liberalen immer groß gewesen.
Wahlen im Zeichen des Hungers! foniatregiment der Deutschen in Südwestafrila aufzulehnen.
Für Kassel haben Stationalliberale, Ronfervative, Freifinnige, Mittelständler und einige andere Parteisplitter einen Kommerzientat H. Hauswaldt nominiert; einen für indirekte Steuern schwärmenden Nationalliberalen.
In Magdeburg soll ein Fleischermeister Rolbe, eine politische Null, als Bannerträger der einen reaktionären Maffe den Durchfall auf sich nehmen.
Die einigen Brot- und Fleischwucherer. Für alle se ch& pfälzischen Wahltreise ist ein Bündnis zwischen den Nationalliberalen und dem Bunde der Landwirte abgeschlossen worden.
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Was die Maßregel nüßen fann, das zeigt folgende nüchterne torrespondenz in eine Wahlforrespondenz umgewandelt werden. Rechnung, die die Schleswig- Holsteinische Boltszeitung " aufmacht: Die Mittel dazu hat der Reichsverband. Er kann sich's leisten, Frisches Schweinefleisch ist in Dänemark pro da ihm in letzter Zeit beträchtliche Spenden aus den Kreisen der fund mit 47 Pfennig zu haben. Wird das Fleisch nach notleidenden Agrarier" denen die Viehteuerung ja jezt derartige Stiel eingeführt, so muß man alle entstehenden Kosten und Lasten Opfer für des Vaterlandes Wohl gestattet zugeflossen sind. In der darauf schlagen. Das sind 1. der Steuerbetrag, 2. die Fracht, 3. die legten Nummer feiner„ Storrespondenz" prahlt er denn auch gewaltig Untersuchungsgebühren, 4. der berechtigte Verdienst des Zwischen- legten Nummer seiner„ Korrespondenz" prahlt er denn auch gewaltig händlers. Die Rechnung stellt sich dann: mit seiner Kampfbereitschaft: Das Pfund Fleisch foftet in Dänemark dazu Zollgebühr.
" Frachtuntosten
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Unterfuchungsgebühren.
Gewinn des Zwischenhändlers zusammen
47 f. ele Pf. 1312
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21/
18
4
85
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Pf.
Ein Pfund frischen Schweinefleisches fostet in Stiel 75 bis 80 f. Ein Pfund frischen dänischen Schweinefleisches foftet also, nachdem es die deutsche Grenze passiert, nachdem 8oll und Beschaugebühren darauf geschlagen find, mehr, als frisches deutsches Schweinefleisch!
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Einigermaßen überraschend ist die gegebene Situation auch dem Reichsverbande gegen die Sozialdemokratie gekommen. Sein Organisationsplan war großzügig angelegt, war auf eine Entscheidung für das Jahr 1908 zugeschnitten. Nichtsdestoweniger werden ihn die Feinde auch zu rascher Tat gerüstet finden. Wie er noch stets seine Pflicht erfüllt hat, auch wenn unvorhergesehene Aufgaben ihm begegneten, so wird er auch in den Kämpfen dieser Tage auf dem Plan zu finden sein. Und der Gegner fennt ihn! Schon macht der sozialdemokratische Wahlaufruf gegen ihn scharf, so zwar, daß ein Scharfmacher" feine helle Freude daran haben tönnte."
Interessant ist, daß die Korrespondenz" des Reichsverbandes jest nach eigenen Angaben von 1275 Beitungen benutzt wird. In Berlin werden vornehmlich folgende Beitungen aus dem Reptilien Presbureau des Reichs.
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D. H., die Aufhebung des Verbots der Einfuhr frischen aus Schweinefleisches den drei nordischen Staaten ist wertlos, lange völlig fo lange nicht der Die verbandes gespeist:„ Die Post"," Das Reich", Boll auf das Fleisch aufgehoben wird! Ein neueres Telegramm aus Saiserslautern meldet: Die Erlaubnis, die die preußische Regierung dem Volke gnädigst Staatsbürger- Beitung"," Deutsche Tageszeitung", Verhandlungen zwischen den Vorsitzenden der Nationalliberalen der gibt, billigeres Fleisch aus dem Norden zu treffen, ist eitel Norddeutsche Allgemeine 8tg."," Deutsche Arbeit Pfalz und den dem Bunde der Landwirte der Pfalz haben sich ger Blendwerk, fo lange der 8oll nicht aufgehoben wird. geberzeitung"," Deutsche Industrie- 8eitung", Ge schlagen. Der Bund verlangte von den Nationalliberalen zwei Den Fleischzoll aber wollen die berbündeten Regierungen, wie neral- Anzeiger" und die Reichs- und StaatsReichstagskandidaturen, während für den Landtag die Verhand- Posadowsty feierlich erklärt hat, auf keinen Fall aufheben, beamtenzeitung". lungen in der Schwebe bleiben sollen. Die Nationalliberalen ja nicht einmal ermäßigen! Komisch wirkt es, daß der Verlag des Reichsverbandes sich als So arbeitet die Regierung des Reiches gegen die Fleischnot! Konturrent Scherls betrachtet und dessen unparteiische" stimmten dem zu, und bestimmten zwei Wahlkreise, der Bund lehnte aber ab. Beide Parteien stellten nunmehr eigene Kandidaten auf. So müht sie sich, dem deutschen Proletariat billigeres Fleisch zu Blätter mit Vorliebe anzapft. In der letzten Nummer bes„ reichsDer Kuhhandel ist also lediglich am Streit um die Beute in schaffen! die Brüche gegangen. Prinzipielle Gegensätze haben ihn nicht ver- Es ist, als hätte man am grünen Tische sorgsam abgewogen, welches Einfuhrverbot man aufheben könne, ohne eine Vermehrung der Fleischeinfuhr herbeizuführen.
hindert.
Die Seelenverwandtschaft.
Als hätte man sorgsam abgewogen, welche Scheinmaßregel Das einigende Band, das die Barteien des Brot- und Fleischman dem Volke, dem darbenden Proletariat, dem schwer belasteten wuchers umschlingt, eriveist sich als stärker, denn alle pomphaft von Mittelstand bieten könne, ohne die Wucherprofite der Agrarier zu oben herab berkündeten Wahlparolen. Wo sie gemeinsam vor beschädigen!
treuen Arbeiters" heißt es z. B.:
Mit dem Niedergang der Preffe ist der Name Scherl auf das engste verknüpft. August Scherl fann für sich das Verdienst in Anspruch nehmen, das Geheimnis der Doppelzüngigkeit der modernen Bresse gelöst zu haben. Er hat es verstanden, den redaktionellen Teil feiner Blätter derart abzustimmen, daß er weder nach der einen noch nach der anderen Seite Anstoß erregt. Ihm fällt aber noch ein anderes, ebenso fragliches Verdienst zu: nämlich mit der Tradition der Presse als Aufflärungs- und Bildungsfaktor gründlich gebrochen zu haben. Der Berliner Lokal- Anzeiger", die " Woche" und der Tag" bilden das letzte Glied in der Ent widelungsreihe der Presse vom Erhabenen zum Lächerlichen. Ein tieferes Sinten der Presse ist nicht mehr denkbar...
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der Sozialdemokratie zittern, da werfen Zentrum und National- Wie mögen die Agrarier schmunzeln, wenn sie sehen, wie die liberale einander heute schon verstohlene Liebesblicke zu, worin die Regierung dem deutschen Michel Einfuhrerleichterungen zum WeihZufage zum Rendezvous bei den Stichwahlen sich ankündet. In nachtsfest beschert, die ihm nicht ein Pfund ausländischen Fleisches Elberfeld hat aber die Zentrumsparteileitung der national- nachtsfest einbringen! liberalen Parteileitung schon für die Hauptwahlen ein Aufreizender denn je tritt uns hier die Schädlichkeit der agrariBündnis gegen die Sozialdemokraten angetragen. Stimmt prächtig zu der Parole, die die„ Köln . Wolfsztg." ausgab: hat zur Bedingung nicht nur Fall der Grenzsperren und Einfuhr- Wir sind sicher keine Bewunderer Scherls; aber der letzte Satz fchen Zollpolitik vor Augen! Billiges Fleisch in Deutschland , das Bei den Stichwahlen keine Stimme den Nationalliberalen 1" Wie verbote, sondern auch die 8erschmetterung der Politik ehrlich diese Parole gemeint ist! der Lebensmittelsölle!
enthält doch nach unserer Ansicht eine Ueberschätzung der journa liftischen Fähigkeiten der vom Reichsverbande beschäftigten Schmods. Wie tief auch das Niveau des Lokal- Anzeiger" und der Woche" sein mag, im Vergleich zu den Breßerzeugnissen des Reichsverbandes find sie wahre Geistesriesen.
Politische Uebersicht.
Von denen, die nicht wiederkehren. Selbst das Pferdefleisch wird dem deutschen Arbeiter nicht Herr Eidhoff von der Freisinnigen Boltspartei, der 1903 mit 211 Stimmen Majorität im Wahltreise ühlhausen Langen mehr unverteuert gegönnt! Seit dem 1. April haben die Pferdefalz a siegte, wird dort bei der bevorstehenden Wahl nicht einmal fchlachtungen abgenommen, trop der Teuerung besserer Fleischin die Stichwahl kommen, da das Zentrum, das bei früheren Wahlen sorten. Der Grund ist, daß die Einfuhr von Pferden noch mehrere tausend Stimmen auf sich vereinigte, 1908 aber fofort filr Schlachtzwede fast ganz nachgelaffen hat. Von im ersten Wahlgange für Eickhoff eintrat, diesmal wieder einen März bis September sind nur vier Pferde zur Schlach aus dem Auslande nach Deutschland gebracht worden. eigenen Bähltanbibaten aufstellt. Herr Eidhoff hat sich deshalb tung Berlin , den 22. Dezember. neue Bolltarif.. Er fetzt für jezt noch im Streife Lennep Mettmann Remscheid auf- Seit März besteht der ftellen lassen, wo sein Durchfall gegen unseren Kandidaten nicht Schlachtpferde einen Boll von 50 Mart pro Stück fest( gegen 20 m. Der antisemitisch- konservativ- liberale Block. des alten Tarifs). Da der Wert der Tiere durchschnittlich 120 W. Die patriotische Mahnung einiger nationalliberaler Blätter, minder zweifellos ist. beträgt, so ist leicht einzusehen, daß ein solcher Boll die nationalen Parteien des deutschen Reichstages möchten sich zu einfach die Einfuhr töten muß! einer großen, von Liebermann von Sonnenberg bis zu Herrn
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Sozialdemokratische Kandidaturen.
Danzig : Gewerkschaftssekretär Trilse( bisheriger Mommsen, frs. Wg.). Lüneburg : E. Fischer Hamburg( bisher. Dr. Jänede, natl.). Sangerhausen Eckartsberga : Bergarbeiterverbandsbeamter E. Graf ( bisher Scherre, freilons.).
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Freiberg Deberan( 9. fächs.): G. Schulze Cossebaude( bisheriger Bertreter).
Dresden- Neustadt( 4. fächf.): A. Kaden( bisheriger Vertreter). Plauen : A. Gerifch( bisheriger Vertreter).
Das marinefromme Zentrum.
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In Chemnitz hat der Nat unterm 14. Dezember eine Saußmann und Blumenthal reichenden Wahl- Batriotenliga gue Bekanntmachung erlassen müssen, die Bestimmungen über Ber- fammenfchließen, findet bei den beteiligten Parteien wenig Ber lauf des Fleisches von Pferden, Eseln und Hunden beziehen. Beständnis. Der große Moment", von dem die Liberalen gleich nach sonders wird darauf hingewiesen, daß Gaste, Schant- und Speise- der Reichstagsauflösung fafelten, findet wieder nicht das so oft wirte für die Verwendung der genannten Fleischforten der Ge- gitierte große Geschlecht". Nicht nur die antisemitisch- konser nehmigung der Polizeibehörde bedürfen.
Pferdes, Efels- und Hundefleisch ist unter der armen Bevölkerung des Chemnitzer Bezirks eine so häufige Nahrung geworden, daß sich das Bedürfnis nach einer behörblichen Regelung des Verkaufs herausgestellt hat.
Der Reichsbote fündigte gestern weittragende Flotten- In der Kreishauptmannschaft Chemnitz wurden im pläne an, die bem Wolfe neue enorme Raften auferlegen würde. Er britten Vierteljahr 1906 nach der Statistik der amtlichen Schlachtviehplagte mit dieser Enthüllung in diesen Wahlkampf hinein, weil er und Fleischbeschau 235 Hunde geschlachtet, im ganzen Königreich befürchtete, daß sonst das 3entrum die marinistischen Pläne, die Sachsen 499 Hunde. ihm nach dem Reichsboten" bereits bekannt geworden sein sollten,
vativen und die freisinnigen Flügel des nationalen Blods einigen fich immer weiter auseinander, auch die einzelnen noch verwandten Gruppen wiffen nicht, welche Strategie sie bei den bevorstehenden Wahlen verfolgen follen. Bevor noch der Wahlfeldzug richtig begonnen hat, herrscht schon im„ nationalen" Lager, eine ähnliche Stopflosigkeit, wie beim glorreichen preußischen Heere in den Schlachten von Jena und Auerstedt. Jede der verschiedenen nationalen" Parteien möchte oben gerne maßgebende Regierungspartei werden und den Mitverbündeten von der Sonne der faiser, lichen Huld" ausschließen. Die Agrarkonservativen wollen fich in ihrer Großmut zwar gerne gefallen lassen, daß die Freisinnigen für sie bei den Stichwahlen stimmen, doch müssen die Liberalen zuvor darauf berzichten, ihre besonderen Interessen geltend zu machen und nicht etwa Anspruch darauf erheben, daß bei einer Die Schweineschlachtungen haben in Bamberg laut Bericht Stichwahl zwischen einem Zentrumskandidaten und einem Frei des Schlachthofdirektors im Jahre 1905 gegen das Vorjahr um sinnigen die Konservativen für letzteren stimmen sollen, denn höher
號 aufbecken werde. Der„ Reichsbote" forderte zum umso energischeren In der Provinz Hannover sind die Schweinepreise Kampf gegen das schwarz- rote Startell" auf, als zu erwarten stehe, daß diesmal auch das Zentrum sich dem uferlosen Flottenrüsten in der legteit Woche wieder un 6-7. M. pro 100 Bfb. Lebend gelvicht gestiegen! widersehen werde.
Und was tut demgegenüber das Zentrum. Nimmt es die neue Barole seiner Wahlgegner auf, erklärt es dem uferlosen Marinismus die Fehde?