-
-
Bie alle Weltpolitik steht doch die Seimalspolitit, Sas heißt die Steht die Sache nun auf dem Lande anders? Die Kirche was es heißt, wenn 34 Abgeordnete aus brei Barteien mit einem Bereicherung der Agrarier auf Voltstoften. Die Reichsparteiler wird auch da noch leberraschungen erleben, sobald sich die Vorteile solchen Wunsche kommen; das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, schwärmen aufrichtig für einen großen reichstreuen" Block, doch der neuen Ordnung für die kommunalen Budgets geltend machen als daß sie ihn zu erfüllen hat, wenn sie nicht sämtliche unter der Bedingung, daß die Freisinnigen die zollpolitischen werden. Bei dem Mißvergnügen, mit dem die Bauern Armen- Unterzeichner vor den Kopf stoßen will. Und diese Kreise der Rechten nicht stören und sich auf das platonische steuern zahlen, wird die Zuweisung der Kirchlichen Fonds für diese Gingabe übt einen um so stärkeren Drud aus, als sie von maßSchwärmen für den Freihandel beschränken. Die Nationalliberalen Zwecke ihren Eindruck nicht verfehlen. gebenden Führern der betreffenden Parteien unterzeichnet war. predigen gleichfalls:„ Einigen wir uns", verlangen aber, daß sie Hier haben wir die Nebenregierung im schlimmsten Sinne des Wortes! als die goldene Mittelstraße betrachtet werden, deren Kandidaten Wie der 21. Dezember 1906 ein historischer Tag für Dester- 3. Die Pensionierung des Kolonialgeheimrats Hellwig. Im in allen Fällen von rechts und links gleichmäßig zu unterstüßen reich bleiben wird das Herrenhaus gab endlich sein Ja und Mai 1905 fam ber zum 1. April 1905 pensionierte Stolonialgeheim find; während die Freifinnigen fordern, daß die Nationalliberalen Amen zur Wahlrechtsvorlage so wird dieser Tag auch in Frank- rat Hellwig zu dem Zentrumsabgeordneten Erzberger in den Reichsnach links rüden und sich ihnen gewissermaßen als rechter Flügel reichs Geschichte eine Rolle spielen. Bezeichnet er doch den Tag, tag und bat ihn, doch keine Bedenten mehr auszusprechen, wenn er angliedern sollen, damit die große liberale Regierungspartei der an welchem die überwiegende Mehrheit der Kammer sich auf die in den Aufsichtsrat von Kolonialgesellschaften eintrete, wie es der Zukunft zustande kommt. Seite der Regierung stellte, um sie zu schützen vor den Anmaßungen genannte Abgeordnete getan hatte. Im Laufe der Unterredung Doch selbst in den Reihen der Freifinnigen klafft der Zwie- der römischen Kirche, die von Recht und Gesetz nichts wissen mag, deshalb pensioniert worden sei, weil der Reichskanzler den Freunden teilte Geheimrat Hellwig dent Abg. Erzberger mit, daß er lediglich spalt. Der größte Teil der freisinnigen Volksparteiler will den wenn es sich gegen ihre Uebermacht, gegen ihre Uebergriffe von Peters, Dr. Arendt und von Sardorff einen Gefallen erweisen großen liberalen Block ohne die Sozialdemokratie bilden und wendet. lieber mit den Konservativen kompromisseln; die um Naumann wolle; er( Hellwig) sei im Petersprozeß Bertreter der Anklage geIn einer Rede boller Wucht und überzeugender Gewalt legte mesen und sei den Freunden des Dr. Peters deshalb berhaßt, weil und Barth hingegen möchten zur Stärkung der schwächlichen der Kultusminister Briand noch einmal die Grundzüge feines" er so scharf aufgetreten sei; nun müsse er aus seinem Amte, obwohl Konstitution ihres Blocs der Linken" gerne in diefen die Sozial- Trennungsgefezes dar.- Die Gegenausführungen des Deputierten er noch arbeitsfreudig und arbeitsfähig feil Diese Darstellung demokratie einbeziehen. So schrieb z. B. gestern die Voff. 8tg.": Piou tonnten nichts mehr verschlagen. Als die General fonnte von niemand bestritten werden! Die Regierung aber hat in " Unter diesen Umständen ist es schwer zu verstehen, wie diskussion geschlossen war, wurde die Regierungsvorlage dieser Frage gana geschwiegen! Von mehreren Abgeord= immer noch nationalsoziale Führer, die sich der Freifinnigen für dringlich erklärt und das Trennungsgesetz mit 338 neten ist sie berührt worden; nie ergriff ein Regierungsvertreter Vereinigung angeschlossen haben, einen solchen Block der Linken" befürworten können. Das geschieht in einem Augenblid, wo gegen 146 Stimmen angenommen! Die Mehrheit umfaßt die das Wort! die Sozialdemokratie allenthalben den schärfsten Kampf gegen die Sozialisten, die Sozialistisch- Radikalen, die Radikalen und die demo- Wahlparole des Kriegerbundes. Jeder Tag beschert jetzt der bürgerliche Linke vorbereitet oder schon aufgenommen hat. Auch kratische Vereinigung. Die Minorität setzt sich aus der Rechten, den Oeffentlichkeit ein halbes Dußend Wahlaufrufe. Nicht nur die wo das Bündnis zwischen den liberalen Gruppen und der Nationalisten und einigen gemäßigten Republikanern zusammen. politischen Parteien und Parteichen, auch allerlei patriotische PrivatSozialdemokratie etwa nur für die Stichwahlen gewünscht wird, 36 Deputierte, darunter ein großer Teil der republikanischen Wer vereine von teilweise höchst zweifelhafter Güte leisten sich Wah!- muß die Empfehlung dieses" Blocks" als verfehlt erscheinen, schon einigung und mehrere protestantische Radikale, enthielten sich der Ab- aufrufe. Selbstverständlich darf darunter auch der Deutsche Kriegerdeshalb, weil sich heute die Stichwahlverhältnisse noch gar nicht stimmung. bund nicht fehlen. Sein Vorstand hat sich deshalb ebenfalls einer übersehen lassen und durch die vorzeitige Erörterung die Stoßlängeren Stilübung unterzogen, in der es zum Schluß heißt: fraft des bürgerlichen Liberalismus gegen die Sozialdemokratic im ersten Wahlgang geschwächt werden kann."
Dagegen meint heute Herr Barth in der Nation:
ein Volk
-
-
Kameraben! Wenn es je bei einer Reichstagswahl patrio tische Pflicht war, das Wahlrecht auszuüben, so ist es bei dieser! Geht Mann für Mann an die Wahlurne! Wählt niemanden, der nicht der Reichsregierung die Mittel zur Aufrechterhaltung von Deutschlands Ehre bewilligen will! Wählt vor allem feine Sozialdemokraten! Wählt nur Männer, die über kleinlichem Parteigetriebe die Liebe hochhalten zu Kaifer und Reich."
Nußt es nichts, so schadets auch nichts.
Die Kammer bertagte sich bis zum 28. Dezember. Die bourgeoise Regierung Frankreichs hat einen Schritt getan, für den ihr die Anerkennung nicht versagt bleiben kann. Daß aber welches es sei im tapitalistischen Staate Es ist ein durch und durch verlogenes Spiel, wenn man teinerlei fefte Garantien dafür hat, daß die Kirche auf Schleichdem Volke vorzuspiegeln sucht, man fönne mit reaktionären Karten gegen das Bentrum Stiche machen. Im Kampfe gegen das wegen doch wieder größere Macht erlangt, als ihr von Gesetzeswegen Bentrum wiegt jeder Sieg über einen Reaftionär, zugedacht ist, diesen Gedanken haben wir näher entwickelt, als das der bisher mit dem Zentrum Geschäfte ge- Trennungsgesetz Ende des Jahres 1906 zur Debatte stand. macht hat, genau so viel wie die unmittelbare Die auch in Frankreich immer mehr erstartende sozialNiederwerfung eines 8entrumstandidaten. Wer demokratische Bewegung erst wird über fura kurz ober Lang einen pommerschen Konservativen im Wahlkampfe zur Strede Garantien schaffen können, daß dem religiösen Kultus eine bringt, hat sich im Kampfe gegen das Zentrum genau Basis gegeben werde, wie sie ihm gebührt: eine Basis, auf Grund der Berechnungen der Halbmonatsschrift Der Arbeits fo verdient gemacht wie der Streiter, der einen badischen oder württembergischen Zentrumstaplan überwindet, auf der ihm die letzten Vorrechte genommen werden, auf denen markt" zu dem Ergebnis, daß das Jahr 1906 eine ganz bedeutende und wer dazu beiträgt, daß irgend ein Mitglied der konservativen fußend er sich heute noch auch im Frankreich des Briandschen Werteuerung des Lebensunterhaltes gebracht hat. Die Ausgaben Bartei den Sieg erlangt, einerlei gegen wen, der unter- Trennungsgesezes spreizen fann als eine mit hervorragenden für die Ernährung sind im letzten Jahre so stark gestiegen, wie in stützt indirekt den Ultramontanismus. Das hat in Baden auch Sonderrechten ausgestattete Institution.
die nationalliberale Partei begriffen. Durch politische Wuchergeschäfte irgendwo auf Kosten der Ueberzeugung ein paar Mandate zu ergattern, fann nicht die Aufgabe einer anständigen liberalen Partei sein.
-
Deutfches Reich.
Gin terifaler Wahlköder.
Der preußische Landtag wird durch Verordnung Die jetzige Reichstagsauflösung bezeichnet den Beginn einer Periode tonftitutioneller risen, die viele Jahre des preußischen Königs auf den 8. Januar 1907 einberufen. umfassen und entweder in einem tiefen reaktionären Sumpf oder in einem wirklich modernen Konstitutionalismus enden wird. In dieser großen geschichtlichen Auseinandersetzung bedeuten die nächsten Der Provinzialausschuß der rheinischen Wahlen nur ein Zwischenspiel. Für den Liberalismus ist dabei 8entrumspartei hat in seiner letzten Sitzung beschloffen, nicht entscheidend, ob er ein paar Mandate mehr oder weniger am 3. Januar einen Delegiertentag abzuhalten. Zugleich hat er bekommt, sondern ob er sich als Vorfämpfer in der Niederwerfung der gesamten Realtion, einerlei ob flerifaler oder fonservativer folgenden Beschluß gefaßt: Reaktion, durchsetzen kann.
Dieser Kampf wird von uns mit gähigkeit und Energie geführt werden. Wer aber glaubt, daß wir dumm genug sein würden, unter dem Schlachtrufe Gegen das schwarz- rote Kartell!" den konserbatib nationalliberalen Reaktio= nären die Kastanien aus dem Feuer zu holen, damit sie bei ihren späteren reaktionären Abmachungen mit dem Zentrum für fich noch ein paar Extravorteile herausschlagen können, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Unsere Wahlparole heißt: " Gegen Heilige und Ritter!"
Der Kuddelmuddel wird immer größer. Statt des großen Blocks neue Spaltungen. Die Situation fann nicht besser gekennzeichnet werden als durch folgendes ironisches" Stoßgebet" des„ Tag":
சொர்
Sollen fämpfen wir und siegen Gegen Schwarze, Note, Bolen, Herr, so laß die Banner fliegen, Gib uns gute Wahlparolen! Gerne woll'n wir uns entflammen, Uns entrüsten, uns begeistern: Doch dann mußt du uns zusammen Wenn nicht schweißen, so doch fleistern, Die uns gestern Feinde waren, Nennst du heut uns Waffenbrüder; Die befreundet uns seit Jahren, Heut befiehlst du: Werft sie nieber! Daß dein Heer sich nie verwirre, Herr, laß deine Banner fliegen! Denn sonst geht es in die Frre Und wird fallen, statt zu siegen.-
-
"
Die Partei des Lebensmittelwuchers.
Die ultramontane Trierische Landeszeitung" fommt
feinem borhergehenden Jahre seit 1900. Die Verteuerung der Nahrungsmittel für eine Arbeiterfamilie beträgt gegenüber 1900 rund 13 Broz.." Wenn man bedenkt," so heißt es in dem ultramontanen Blatte, daß die Kosten für Ernährung im Jahre 1904 erst um 4 Broz. gegenüber 1900 gestiegen waren, so wird einem erst recht flar, welche ganz erhebliche Verteuerung des Lebensunterhaltes die beiden letzten Jahre gebracht haben, in der Hauptsache veranlaßt durch die mit dem Jahre 1905 einsehende Fleisch teuerung."
Das ultramontane Blatt unterläßt es, die Gründe der Lebensmittelteuerung anzugeben. Es verschweigt, daß daran im wesentlichen Grade das Zentrum schuld ist, das bei allen Maßnahmen. die dazu dienen, zugunsten der Junker und Großbauern der Masse der Bevölkerung die Lebensmittel zu berteuern( Bölle, Grenzsperre usw.) hervorragend mitgewirkt hat, das sich sogar beharrlich sträubt,
Gestüßt auf die stets festgehaltene Tradition der Zentrums partei in der Wahlrechtsfrage, insbesondere auch auf die Erklärung der Zentrumsfraktion des deutschen Reichstages vom 7. Februar d. 3. und des preußischen Abgeordnetenhauses vom 23. März d. J. erwartet der Provinzialausschuß der Rheinischen zur Linderung der Fleischnot diejenigen Maßregeln zu treffen, die Zentrumspartei von den rheinischen Zentrumsabgeordneten, daß felbst von katholischen Arbeitern in zahlreichen Versammlungen, fie auch im Laufe der nächsten Landtagssession mit aller Ent Beschlüssen und Eingaben als bringend notwendig gefordert worden fchiedenheit auf die endliche Beseitigung des Drei sind. Freilich, den Grafen und Baronen, den Großgrundbesißern tlassenwahlsystems zum preußischen Landtage hin- und Unternehmern, den Advokaten und Prälaten, die im Zentrum gebieten, tut die Fleischnot nicht weh.
wirten."
0011
-
Die Zentrumsleute unter sich.
Dieser Beschluß ist eingegeben vom bösen Gewissen. Das Bentrum, das seit mehr als dreißig Jahren keinen Finger gerührt hat, die Schmach des Dreiflassenwahlunrechts aufzuheben, weiß, daß diese seine volksfeindliche Haltung im gegenwärtigen Wahlkampf trumsgewertschaftlern und den katholischen Arbeiter. gebührend hervorgehoben werden wird. Dieser unbequemen Aus. ficht soll durch den obigen Beschluß borgebeugt werden. Die Sozialdemokratie wird der Partei des Boltsbetruges die Abrechnung wegen seines Verhaltens in der Wahlrechtsfrage nicht schenken.
Nochmals die Nebenregierung der Kardorff- Arendt- Clique. Die Germania" stellt drei weitere Fälle der reichsparteilichen Nebenregierung, die freilich schon in den Einzelheiten bekannt waren, nochmals übersichtlich zusammen, indem sie schreibt:
Wir haben über den wilden Bruderstreit, der zwischen den Zen bereinlern der sogenannten Berlin - Trierer Richtung tobt, wiederholt berichtet. Jeht hat die Organisation der Zentrumspresse, nötigt gefehen, in der Sache Stellung zu nehmen. In einer in der" Augustinusverein zur Pflege der katholischen Preffe" fich ge= Köln abgehaltenen Sigung faßte der Verein folgenden Beschluß: Die Generalversammlung des Augustinusvereins mißbilligt entschieden, wenn von irgend einer Seite versucht wird, von der 3entrumspresse in der Gewerkschaftsfrage durch Anbrohung von materiellen Nachteilen, durch Boykott und Entziehung der Kundschaft eine von der bisherigen Haltung abweichende Stellungnahme zu erzwingen."
Die Zentrumsleute üben also, wie hier dokumentarisch festgelegt ist, nicht nur Terrorismus gegen politische eigenen Partei. Das obige Dokument hat historischen Wert.
Roeren kontra Schmidt. Wegen des offenen Briefes", den ber frühere Bezirksamtmann Herr A. Schmidi an den bisherigen Ab geordneten Roeren gerichtet hat, hat diefer Strafantrag gestellt. Schmidt hat damit endlich erreicht, was er gewünscht.
,, Kirchliche Zucht."
Goldlauter , den 8. Oktober 1906. Da mündliche Aufforderungen, Ihre Ehe kirchlich einsegnen zu lassen, keinen Erfolg gehabt haben, ermahnt Sie der unter zeichnete Gemeindekirchenrat noch einmal hierdurch ernstlich, dieser kirchlichen Pflicht nachzukommen. Er weist Sie noch einmal darauf hin, wie Sie durch Versäumung dieser Pflicht sich von der Kirche loslösen, gewiß nicht zum Heil Ihrer Seele und wie Sie Ihren Stindern ein schlechtes Beispiel geben.
1. Der Sturz des Kolonialdirektors Dr. Kayser. Die Angelegenheit ist erst in den letzten Tagen erörtert worden. Als Wahrheitsgehalt läßt sich folgendes herausschälen und feststellen: Am 2. April 1896 griff der Abg. Dr. Arendt in dem Deutschen Gegner, sondern auch gegen abweichende Meinungen in der Wochenblatt" den Kolonialdirektor heftig an, weil dieser den befannten Dr. Peters nicht genügend protegiert habe; es hieß in diesem mit vielen Spigen ausgestatteten Artikel wörtlich:„ Herr Dr. Kayser wird nicht in der Lage sein, all das in Abrede zu stellen. Die ermittierte Kirche. Täte er das, so müßte eine deutlichere Sprache folgen, die in der Hoffnung noch erst bermieden wird, daß der jezige Urlaub des Paris , 19. Dezember.( Eig. Ber.) Die neue firchenpolitische Vorlage wird voraussichtlich ohne Dr. Kayser sich verlängert und allmählich in eine Zurdispositions stellung übergeht. Es ist völlig unmöglich, daß erheblichen Widerstand angenommen werden, nachdem sich Briand Dr. Kayser noch einmal den Kolonialetat im In die Zeit des finstersten Mittelalters glaubt man sich zurüd bereft erklärt hat, das von den radikalen Freidenkern unter eich stage bertritt." Am 14. April 1896 antwortete die verseßt, wenn man folgendes Schreiben des Gemeindefirchenrats stützte Amendement Allard, das dem Gefeß eine bis zum Köln . 8tg." in einem offiziösen Artikel unter der Aufschrift: von Goldlaufer liest, das der Erfurter " Tribüne" zur Vera, 11. Dezember 1906 rückwirkende Straft gibt, zu akzeptieren. Diesem Eine anmaßende Nebenregierung". Dr. Arendt eröffentlichung übergeben wurde: Amendement zufolge wird die der Kirche vom Staatsrat gewährte widerte im Deutschen Wochenblatt" und rühmte sich folgenden EinGnadenfrist, die ihr erlaubte, noch ein Jahr lang Kultusaffoziationen fluffes:" Auf Grund meiner vermittelnden Tätigkeit tam die Beanzumelden und die Kirchengüter zu beanspruchen, aufgehoben. Das rufung des Dr. Peters zum Landeshauptmann am Tanganyika- See bedeutet, daß in ganz Frankreich die Bischofspaläste, Pfarrhäuser, austande." Freilich sollte Peters noch höher geworfen werden, sei es zum Gouverneur oder mindestens zum Untergouverneur". Aber Seminarien usw. an ihre ursprünglichen Eigentümer Staat, Ge- Sie Treibereien des Abg. Arendt und Genossen erreichten das eine, meinde und Departement zur sofortigen freien Verwendung daß der Kolonialdirektor am 19. Oftober 1896 seinen Rüdtritt bei übergehen, also nicht unter Sequester gestellt werden. Die Kirchen- der Gröffnung des Kolonialamtes ankündigte, er sprach sich über tassen werden sofort an die kommunalen Wohlfahrtsinstitute aus- die Ursache dahin aus: die Veranlassung dazu feien pöbelhafte Angriffe gegen ihn, und als anständiger Mensch ziehe er es vor, aus gefolgt. So stellt sich die Kirchenpolitische Aktion der Republik nunmehr dem Wege zu gehen, wenn mit Schmuß geworfen werde. handele sich dabei nur um eine kleine Glique von Leuten, die jedes als eine Säfularisation im größten Stile dar. Das merkwürdigste Mittel anwendeten, um ihr rein persönliches Ziel zu erreichen. Im daran ist aber, daß sie gar nicht als solche gedacht war. Jahre 1895 führte Dr. Arendt die Verhandlungen mit Kayser über Der verbohrte Widerstand des Vatifans erst hat dazu geführt, die Wiederverwendung von Peters; dabei gebrauchte er folgende daß die für Ausnahmefälle vorgesehenen Bestimmungen Wendung, die sich Kayser sofort notiert hatte:" Dr. Peters erdes Trennungsgesetzes über die Verwendung des nicht reklamierten wartet eine gute Behandlung; Sie wissen, daß er ein hervorragender firchlichen Befizes zur allgemeinen Anwendung fommen. Agitator ist und sehr mächtige Freunde hat, und ich brauche wohl Dabei gibt die vom Staate der Kirche nun gesetzlich ver- nicht auseinanderzusehen, was dies zu bedeuten hat!" Dr. Kabier fich auf Grund und erklärte dies in seiner Eröffnungsrede für richtig, alles andere für bürgte Freiheit, Versammlungsgefeges eine Organisation des Gottesdienstes und der unrichtig! 2. Die Begnadigung von Peters. Im Mai 1905 haben 34 fon Ein Soldatenschinder schlimmster Art stand dieser Tage vor Gläubigen zu schaffen, den Klerikalen nicht die Möglichkeit, fervative, reichsparteiliche und nationalliberale die Märtyrerkomödie weiterzuführen, die ohnehin schon an Abgeordnete eine Eingabe verfaßt, in welcher sie für Peters dem Kriegsgericht der 15. Division in Köln . Es war angeklagt der geradezu überraschenden Gleichgültigkeit der Bevölkerung ge- um Begnadigung gebeten haben; er sollte den Titel„ Reichster Feldwebel appel vom Infanterie- Regiment Nr. 68 wegen scheitert ist. Wenn bei einem Ereignis von so augenscheinlicher und kommissar" wieder führen dürfen und eine Pension erhalten; nur Mißhandlung, vorschriftswidriger Behandlung und Beleidigung. zugleich symbolischer Bedeutung, wie es der Auszug des Pariser letteres wurde abgeschlagen; aber sonst hatte das Gesuch Erfolg. Durch die Zeugenbernehmung tamen haarsträubende Dinge heraus, der fleritaten Man hat versucht, auch Zentrumsabgeordnete zur Unterzeiche Titulaturen wie Lump, Gauner, Zuchthausanwärter, Schubiad usw. Erzbischofs war aller Bemühungen als eine nung dieser Eingabe zu bewegen! Nun meinte zwar der Staats- maren gang und gäbe. Mit Vorliebe ließ der Feldwebel die Demagogen nichts mehr zusammenzubringen war weinerliche Prozession, die friedlich auseinander lief, weil sekretär bes Auswärtigen, daß eine unzulässige Einwirkung der Soldaten in der Sonne und im Regen den Kopf rüdwärts beugen Unterzeichner" auf die zuständige Stelle nicht stattgefunden habe! fich die Polizei flugerweise nicht eingemischt hatte eine Zuvor- Aber bis jetzt ist es unseres Wissens in den Annalen des Reichstages und dann oft minutenlang in dieser Stellung verharren. Bot tommenheit übrigens, die Herr Lepine bei Arbeiterdemonstrationen unerhört gewesen, daß Abgeordnete sich zu einem solchen gemein- Baroleappell mußten die Leute den Mantel, damit das Futter noch immer vermissen läßt so bedeutet das, daß die Kirche bei ſamen Biltgang an die Regierung entschlossen haben! Welcher trockene", zehn bis fünfzehn Minuten lang mit ausgestreďten den städtischen Massen ausgespielt hat. Drud liegt schon in der Eingabe selbst! Die Regierung weiß wohl, Armen halten und so langsamen Schritt machen; dann jagte er fie
trot
bes Vereins
Es würde uns leid tun, Sie im Weigerungsfalle in tirchliche Zucht nehmen zu müssen. Dies wird aber ge schehen, wenn Sie sich nicht innerhalb 4( bier) Wochen, von heute an gerechnet, haben trauen lassen. 2. S. Der Gemeindekirchenrat. Plagemann, Pfarrer. Schade, daß nicht angegeben wurde, welche Mittel der Kirchlichen Zucht der Gemeindekirchenrat in diesem Falle anzuwenden gedachte. Ob der Mann, der sich mit der gottlosen Ziviltrauung begnügen wollte, den Vorschriften der Kirche nachträglich entsprochen hat oder es auf die Anwendung der kirchlichen Buchtmittel antommen ließ, wird leider nicht mitgeteilt.