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Br. 300. 23. Jahrgang 4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 25. Desember 1906.

Der Wahlkampf in Groß- Berlin.

Das erste Wahlflugblatt unserer Partei gelangte am Sonntag zur Verbreitung. Es war eine wahre Freude, zu sehen, wie zahl reich sich die Parteigenossen in den einzelnen Bezirken einfanden, um ihrer Parteipflicht zu genügen und wie jeder in seiner Weise bestrebt war, für die Partei propagandistisch zu wirken. Dank der Opfer freudigkeit unserer Parteifreunde ging die Arbeit vorzüglich von statten. Den schwächeren Kreisen hatten sich zahlreiche Genoffen aus dem vierten und sechsten Kreise zur Verfügung gestellt, um den Ge­noffen in diesen Kreisen die Arbeit zu erleichtern und so intensiver und wirkungsvoller zu gestalten.

Auch in dem sehr ausgedehnten Teltower   Kreise ging die Flug blattverbreitung präzis vor sich. Die Beteiligung der Genoffen war hier gleichfalls eine außerordentlich starke; unsere Parteigenoffen fanden überall eine gute Aufnahme.

Jm Niederbarnimer Kreise geht am 30. Dezember die Flugblatt­verbreitung vor sich.

Unsere Gegner. Gescheitert ist die Aufstellung gemeinsamer Kandidaten gegen die Sozialdemokratie in den sechs Berliner  Reichstagswahlkreisen. Die Antisemiten erklären, unter feinen Umständen für die von freisinniger Seite aufgestellten Kandidaten zu können, weil sie jüdischer Konfession sind und werden ihnen für Berlin   III und Berlin V, Rosenow   und Cassel eintreten Gegenkandidaten von entschieden antisemitischer Färbung gegen überstellen. Auch die Deutsch- Konservativen, welche einer Einigung mit den Freisinnigen über die Berliner   Kandidaturen nicht abgeneigt waren, machen den Freisin den Vorwurf, er hätte durch eigen mächtige Aufstellung der Kandidaten für die aussichtsreichsten Wahl bezirke ohne vorherige Verständigung das Scheitern des Kompro­miffes aller bürgerlichen Parteien verschuldet.

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Für den zweiten Berliner   Wahlkreis hat der Landtags­abgeordnete reitling die Wiederannahme einer Kandidatur end­gültig abgelehnt. Die Aufstellung der freisinnigen Kandidatur wird am 28. Dezember erfolgen. Herrn Streitling find jebenfalls In einer sehr zahlreich besuchten Versammlung des Vorstandes und der Vertrauensmänner der freisinnigen Volkspartei im fünften Berliner   Reichstagswahlkreise ist einstimmig der Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete Justizrat Cassel zum Kandidaten proflamiert

die Trauben zu sauer.

wowen.

Der Zentralwahlverein für Teltow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg hielt am Sonntag im Charlottenburger   Bolfshaus" eine außer ordentliche Generalversammlung ab. Erschienen waren insgesamt 100 Delegierte und Wahlkreisfunktionäre. Nur Rüdersdorf   war nicht vertreten. Nachdem der Gesangverein Vorwärts"-Charlotten­ burg   einige stimmungsvolle Lieder zum Vortrag gebracht hatte, sprach der bisherige Abgeordnete des Kreises,

nicht früher gestattete, sei es zuzuschreiben, daß die formelle Ueber. Wedding  ( 9. und 10. Abteilung) Cranz  ' Festfäle, Cösliner­tragung der Kandidatur an den Genossen Zubeil nicht schon gleichstraße 8.

geitig mit den übrigen Wahlvereinen von Groß- Berlin erfolgt sei. Oranienburger Vorstadt( 6. Abteilung) Germania  - Säle bürgerlichen Presse, als sei unter den Genossen des Damit erledige sich auch das törichte Gerede der( großer Saal), Chausseestr. 103. Streises irgend eine Abneigung gegen Jubeil vorhanden. Wan( 4., 5. und 11. Abteilung) Ballschmieders Etablissement, Badstr  . 16, Rosenthaler Vorstadt und Gesundbrunnen  wiffe ja, daß gerade Zubeil den allerniedrigsten und gehäffigsten Bernhard Rose- Theater, Badstr  . 58, Schirms Festfäle, Badstr  . 19. Antwürfen seitens der bürgerlichen Parteien ausgefekt ist, deshalb Schönhauser Vorstadt( 1., 2. mid 3. Abteilung) in den auch deren felbstgefällige Aussprengung jenes vagen Gerüchts. Gesamträumen der Brauerei Königstadt", Schönhauser Allee   10, und Von der Versammlung wurde darauf Genosse des Berliner Prater- Theaters", Kastanien- Allee 7/0. rib 3ubeil einstimmig als kandidat auf­gestellt.

trauen, wobei er bemerkte, daß er sich denn doch zu gut dazu Zubeil dankte in furzen Worten für das ihm erwiesene Ver­halte, einem Artikelschreiber von der Sorte des Redakteurs der Charlottenburger   Neue Zeit" noch viel Worte wegen jener Lügen­notia zu widmen. Nach mehreren geschäftlichen Mitteilungen wurde darauf die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf die Partei geschloffen. Kreis Teltow.

Strenge Einsichtnahme in die Wählerliste

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Da Kaffenverkauf nicht stattfindet, so wollen sich die Besucher vorher mit Billetts versehen.

Dienstag, den 25. Dezember( 1. Feiertag), ein Winterfest in den Der 2. Berliner   Reichstagswahlkreis hat zu Lokalen Hofjäger- Palast", Hasenheide 52/53, und Viktoria- Brauerei", Lügowstr. 111/112, arrangiert. Anfang 6 Uhr.

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Zur Lokalliste. Heute am ersten Feiertag veranstalten die In haber folgender Lokale:" Eichborn- Säle"( Schmidt), Eichbornstraße, folvie" Gördes", Eichbornstraße in Reinickendorf  , in ihren Räumen Theatervorstellungen mit darauffolgendem Tanz. Wir weisen darauf hin, daß beide Lokale der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung stehen, streng zu meiden. mithin find alle dortigen Veranstaltungen seitens der Parteigenossen Die Lokalkommission.

findet bei E. Obst, Meiningerstr. 8, eine Vollsversammlung statt. Schöneberg  . Am Freitag, den 28. d. Mts., abends 8 Uhr, Thema: Unsere Reichstagswahl. Referent Schriftsteller Thema: Unsere Reichstagswahl. Referent Schriftsteller Genosse Kurt Eisner  .

Parteigenossen! Agitiert für guten Besuch. Laßt die Gelegen heit nicht vorübergehen, um auch den Frauen Gelegenheit zu geben, fich über die Vorgänge der Reichstagsauflösung zu informieren. Das Wahlkomitee.

das muß die Parole jedes Wahlberechtigten sein. Die kurze Zeit, in der die Aufstellung der Wählerlisten vor sich gegangen ist, bietet dürften namentlich in Rigdorf, wo nach den fertiggestellten Listen Teine Gewähr dafür, daß die Aufstellung genau erfolgt ift. So 43 500 wahlberechtigte Einwohner vorhanden sind, unsere Genossen ganz besonders auf der Hut sein. Durch die rajche Bevölkerungs­zunahme, mit der Rigdorf zu rechnen hat, find Fehler in den Turnhalle des Schulhauses Erfstr. 26 Wählerlisten sehr leicht zu befürchten. Die Listen liegen in Rigdorf aus in der vom 28. Dezember bis einschließlich 4. Januar an den Werktagen abends. An den Sonn- und Fefttagen von 1-5 Uhr nachmittags. von 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags und von 6-8 Uhr Gegen die Richtigkeit der Liste ist Einspruch nur zu erheben während der Tage, an welchen die Listen ausliegen. Die allgemeinen De- Flugblattverbreitung. Es ist Pflicht der Genossen, sich zahlreich und Friedrichsfelde  . Mittwoch, den 26. d. M., morgens 9 11hr ftimmungen haben wir bereits eingehend gebracht. pünktlich bei Losse, Luisenstr. 20 einzufinden. Der Vorstand. Eine gut besuchte Wählerversammlung fand am Sonntag in Teltow   statt. Genoffe Störmer behandelte in trefflicher Weise das Treptow  - Baumschulenweg. Da Umstände halber die Flugblätter Thema:" Die Auflösung des Reichstages und die bevorstehenden am Sonntag für den Ortsteil Baumschulenweg nicht zur Ausgabe Reichstagswahlen". Eingehend kennzeichnete der Referent die gelangen konnten, findet die Verbreitung derselben nunmehr am gegenwärtige politische Situation, unter der das Proletariat in Donnerstag, den 27. d. W.( 3. Feiertag) von den Bezirks wuchtigen Appell an die Anwesenden, ihre ganze Araft im Wahl- Aug. Krause, Ede Marienthaler- und Stiefholzstraße. Der Vorstand. den Wahlkampf zieht. Der Schluß seiner Rede flang aus in einen lokalen aus statt. Der 3. Bezirk trifft sich in dem Restaurant von daß diejenigen, welche die Wählerliste nicht einsehen können, ihre fampf zur Verfügung zu stellen. Der Vorsitzende, machte bekannt, Adresse beim Genossen Bosson  . Deutsches Wirtshaus", abgeben mögen.

Mariendorf  , Marienfelde  , Lichtenrade  . Freitag, den 28. d. Mts., abends 8 Uhr, findet im Lokale des Herrn Paul Burschke, Restaurant zum alten Askanier, Mariendorf  , Chausseestr. 82, cine Volks Großen Beifall rief die telephonische Nachricht hervor, daß versammlung statt. Auf der Tagesordmung steht: Die Auflösung Genoffe Zubeil von der Kreisgeneralversammlung wieder zum des Reichstages und die bevorstehende Reichstagswahl. Die Partei­Kandidaten nominiert worden ist. Acht Genossen meldeten sich in genossen werden ersucht, recht rege für die Versammlung zu agi­den Wahlberein. In einer demnächst stattfindenden Volksversanim- fieren und sich zahlreich an der Verbreitung der Handzettel, welche lung wird der Kandidat des Streifes, Genosse Zubeil, referieren. am Donnerstag, den 27. d. M., von den Bezirkslokalen ans statt­Charlottenburg. Auslegung der Wählerlisten. Die findet, zu beteiligen. für den Stadtkreis Charlottenburg   aufgestellten 90 Wahlbezirke­listen werben vom 28. Dezember ab acht Tage lang, alfo bis einstraße 27: Deffentliche Versammlung. Genosse B. Chajes spricht Lankwik. Sonnabend, den 29. d. Mts., bei Retger, Calandrelli­fchließlich 4. Januar 1907, in den Räumen des Statistischen Amtes  , über:" Die Reichstagswahl". Berlinerstraße 71, rechter Seitenflügel II Treppen, Zimmer 17, von über: Die Reichstagswahl  ". vormittags 9 Uhr bis nachmittags 3 Uhr, jedoch am Sonntag, den 30. Dezember und am Neujahrtage, den 1. Januar 1907 nur von 12 Uhr mittags bis 5 Uhr nachmittags zu jedermanns Einsicht ausliegen. Groß- Lichterfelde  . Die Wählerlisten liegen an den Wochentagen bon 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags, am Sonntag, den 30. Dezember und am Neujahrstage, den 1. Januar 1907 von 9 Uhr bormittags bis 1 Uhr nachmittags, im Groß- Lichterfelder Amtshause, 8immer 13, zu jedermanns Einsicht öffentlich aus.

Nieder- Barnim  .

hat sich konstutiert und die Genossen Seifel- Lichtenberg und Frei Das sozialdemokratische Wahlkomitee für die Reichstagswahl waldt- Pankow   mit der Leitung der Wahlangelegenheiten betraut. Sämtliche Mitteilungen sind zu richten an Georg Freiwaldt, Bankow, Mühlenstr. 73.

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Lichtenow- Kagel. Sonntag, den 30. Dezember, nachmittags 3 11hr, Sozialdemokratischer Wahlverein Herzfelde Hennickendorf­findet im Lokal des Herrn Hermann Henze, Hauptstr. 57, Mitglieder­versammlung statt. Tagesordnumg: tages und die bevorstehenden Wahlen." Die Auflösung des Reichs­Es ist Pflicht, daß jeder Genosse erscheint. 2. Bericht der Delegierten. Der Vorstand.

Nieder- Schönhausen. In Anbetracht der bevorstehenden Reichs­tagswahl findet am dritten Weihnachtstage( Donnerstag) eine Wahlvereinsversammlung( im Restaurant Wilhelmshof, vom Mannheimer Parteitag in Empfang genommen werden können, Tagesordnung wird in der Versammlung, in der auch die Protokolle Kaiser Wilhelmstraße, Ecke Eichenstraße, abends 82 Uhr) statt. Die befannt gegeben. Die Mitglieder werden ersucht, pünktlich und voll­zählig zu erscheinen.

Einsichtnahme in die Wählerlisten in die Wege zu leiten. Die Bezirksorganisationen haben sofort die Organisation zur Borfigwalde. Am Donnerstag, den 3. Feiertag, abends, findet Am Sonntag, den 30. Dezember, findet eine Flugblattver- im Bereinslokal bei Neuter ein Extra- Zahlabend statt. Pflicht aller breitung über den ganzen Kreis statt. Die Genossen werden ersucht, Wahlvereinsmitglieder ist es, zu erscheinen. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

Weihnachtsfriede!

Genosse Fri 3ubeil über die Auflösung des Reichstages und den gegenwärtigen Wahlkampf. Redner bezeichnete es als ein gutes Omen, daß die Wahlkampagne für den Kreis im eigenen Saufe der Partei, im Boltshause, eingeleitet werde. Schon dieser Umstand laffe erwarten, daß die Genossen in altgewohnter Pflicht treue auch diesmal alles daran jeßen würden, um wieder gleich im ersten Wahlgange, ohne Stichwahl, den Kreis für die Partei zu erobern.( Bifall.) Wider Erivarten schnell sei ja die Bande" der Reichsbotn nach Hause gejagt worden, einen Tag bevor die Weihnachtsferien beginnen sollten. Der Reichstag habe also etwas plöblich gleid große" Ferien bekommen, aus denen wohl mancher ber Abgeordieten sicher nicht wieder auf seinen alten Plaz zurüd­tehren dürft. Bei der Regierung scheine es Sitte zu werden, das Bolt von Zet zu Zeit mit Weihnachtsbescherungen eigener Art zu überraschen. Er erinnere nur an die Durchpeitschung der Zoll­vorlage in der bekannten Advenisnacht des Jahres 1902, die der Bevölkerung die überall fühlbare unverschämte Berteuerung der Lebensmittel brachte. Im gewissen Sinne erinnere die jetzige Wahl auch an die berühmten Faschingswahlen des Jahres 1887. Gleich wie damaß der sogenannte eiserne Stanzler" im Interesse der " Waffeneke" Deutschlands   an das Bolt appellierte, fo versucht sich umgehend ihren Bezirken zur Verfügung zu stellen. es die Regierung auch heute. Damals mußten die Turtos und die letzte Kuh des Bauern herhalten, um das Volk graulich zu J. A.: G. Freilvaldt- Pankow  . machen, leute bilden die 300 Hottentotten in Südwestafrika das In Reinickendorf  - West fand am Sonntag eine gut besuchte Schredgepenst. Doch diese Gruselgeschichten zichen nicht mehr, Beltsverjammlung statt. Das Referat des Genossen Wermuth über denn Dahl der sozialdemokratischen Aufflärungsarbeit hat die Maffe die Auflösung des Reichstages" wurde mit großem Intereffe und des Voles nach und nach denken gelernt und beurteilt die welt- Beifall aufgenommen. Die sich an den Vortrag schließende Dis politifden Marotten unserer regierenden Streife jetzt wesentlich fussion zeigte aur Genüge, daß die Arbeiterschaft nicht gewillt ist, anders wie früher. Nicht um die 29 Millionen Mark für Süd- noch weiter ein willenloses Ausbeutungsobjekt der befizenden Klasse westafika, die nebenbei schon längst verpulvert seien, handele es zu sein. Der Regierung und den herrschenden Parteien am fich her, sondern um die Frage, ob der Reichstag   in militärischen 20. Januar eine Quittung zu geben für ihr Treiben, das war die Dingn mitzusprechen habe oder nicht. Bisher sei der Reichstag Forderung, die jeder Redner an die Versammelten stellte. bon jer Militärbehörden immer nur als eine Geldbewilligungs- 4. Januar im großen Sitzungsfaal des Rathauses werttäglich von Die Wählerlisten liegen in Reinidendorf vom 28. Dezember bis Nur zu rasch ist auch die Bescherung vorbei, vorbei der maigin betrachtet und behandelt worden, und die Mehrheit der 9-3 Uhr und Sonntags von 9-9% und 11%-2 Uhr aus! Bolsvertretung habe sich auch nur als solche gefühlt. Deshalb " große Augenblick", dem das emfige Schaffen dieser Wochen müse jezt das Volt darüber entscheiden, ob es verlange, daß der In Oberschöneweibe tagte am Sonnabend in Mörners Blumen- gegolten hatte. Schon erlöschen die Kerzen des Weihnachts­Rethstag sein Mitbestimmungsrecht in militärischen Angelegen garten" die erste Wählerversammlung. Der Kandidat, Genosse baumes  , die die altgewohnte Feier mit freundlichet.c heien gebührend wahrt, oder ob das persönliche Regiment über- Stadthagen  , entrollte auch hier ein Bild unserer herrlichen Kolonial- Echimmer verklärten. Und verklungen ist die laute Fröhlich­wigen solle. Redner ging nun in großzügiger fachlicher Kritik politik, der in jüngster Zeit in der Oeffentlichkeit bekannt ge- keit, der die Kleinen sich überließen. au die vielen Mängel unserer äußeren und inneren Politik ein, Belastung der arbeitenden Klassen durch indirekte Steuern, wie wordenen Kolonialgreuel besonders gedenkend. Die zunehmende Schweigend zieht der Weihnachtsmorgen herauf. Auf deren Widersinnigkeit und Volksfeindlichkeit er an den verschiedensten das Bestreben der herrschenden Klassen, das Bolt immer mehr zu den Türmen regen sich die Glocken und senden ihren Gruß Bifpielen trefflich charakterisierte. Was die Kolonial- Schand tortschaft anbelange, so stehe keine Partei so rein da, wie die entrechten, kennzeichnete der Redner in gebührender Weise. Den in die Stille hinaus, fie mahnen an den Weihnachtsfrieden, fozialdemokratische. Alle übrigen Parteien seien mehr oder minder der Diskussion wies Genoffe Bessier noch darauf hin, daß in realtio- Gläubigen, der Engelsbotschaft" zu lauschen, die zu Weih Ausführungen des Referenten wurde reicher Beifall zu teil. In der heute in allen Kirchen gepredigt wird. Sie rufen die an der Vertuschung der längst bekannten Solonialgreuel beteiligt, nären Streifen bereits Pläne betreffs Aenderung des Reichstags- nachten von allen Stanzeln berab verkündet wird. nur die Vertreter der Sozialdemokratie haben rücksichtslos den wahlrechts bestehen. Dies müsse von der Arbeiterklasse in diesem Finger in die Wunde gelegt und die Dinge beim richtigen Ramen Wahlkampf besonders in Betracht gezogen werden. Zum Schluß Friede auf Erden!" Was hat die christliche Kirche aus genannt. Mit abender Satire würdigte er dann das unsäglich gelangte eine Resolution zur einstimmigen Annahme, in der die der Lehre gemacht, die den Frieden verhieß? Den Bedrückte immerliche Verhalten des Freisinns. Er wisse zwar nicht, wie Bersammelten sich verpflichten, dafür Sorge zu tragen und zu und Geknechteten sollte die neue Heilswahrheit" Hilfe und fich der Parteivorstand diesmal zu unserer Stichwahltaktit den helfen, daß Genosse Stadthagen   mit übergroßer Mehrheit gewählt Befreiung bringen. Die Bedrücker aber haben aus ihr neue Freifinnigen gegenüber stellt, doch hoffe er auf das Bestimmteste, wird. deß in dem gegenwärtigen Wahltampf bei den Stichwahlen keine fsialdemokratische Stimme mehr für den politisch in jeder Be ziehung völlig auf den Hund gekommenen Freifinn abgegeben werden möge.

Partei- Angelegenheiten.

Matineen

Verstummt ist das lärmende Getümmel, das in den legte: t Tagen die Straßen erfüllt hatte. Borbei ist das ruhelose Haften, das noch bis in den Weihnachtsabend hinein gedauert hatte. Der Weihnachtsfriede hat begonnen.

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Mittel der Knechtung genommen, haben neue und schwerere Stetten für die Geknechteten zu schmieden gesucht.

Gern möchte die herrschende Klasse in die Mühseligen und Beladenen den inneren Frieden" hineinschwaßen, damit fie selber ihre Herrschaft ungestört weiter ausüben kann. Gern fähe fie es, wenn wenigstens zu Weihnachten auch der äußere Friede hergestellt würde. Im Kerzenglanz des Weih­nachtsbaumes wird ja manches Herz friedfertiger gestimmt. Soll da nicht auch der Geknechtete sich bereit finden laffen, seinen Groll zu vergessen?

Ob es noch zu einer zweiten Auflösung fommen werde, las hänge lediglich vom Zentrum ab. Wie sich die Dinge aber ruch gestalten mögen, soviel sei sicher: Für die Sozialdemokratie find zum 2. Feiertage, mittags 12 Uhr, von den Parteigenoffen des bedeuten sie auf alle Fälle einen Fortschritt und einen Macht- 3., 4. und 6. Streises arrangiert. Die Komitees der einzelnen Arran­juwachs. Bei dem gegenwärtigen Wahlkampfe fcheine sich selbst gements haben sich bestrebt, bei einem verhältnismäßig billigen der liebe Herrgott" auf unsere Seite zu stellen. Denn wenn das Entree von 25 beztv. 30 Pf. den Besuchern einige angenehme Stunden Wetter so bleibe, so sei auch den Bauarbeitern, Schiffern und nicht der Unterhaltung zu bieten. In der Hauptsache finden Konzert- und julegt den Maffen der Landarbeiter die beste Gelegenheit gegeben, Gefangsvorträge statt. Den Weihnachtsfrieden zwischen den Klassen wünscht der ich diesmal allerorts in ungleich größerer Bahl an der Wahl zu Der 3. Wahlkreis hält seine Matinee im großen Saale von Befigende fich, wenn er Weihnachten feiern will. Darun beteiligen wie in den Sommermonaten. Jeder Genoffe möge des- Buggenhagen, Morigplag, statt. Hier wirken die Willy Walde- führt er alljährlich auch jene Komödien auf, die er Weihnachts­halb seine Schuldigfeit tun, um die Indifferenten aufzurütteln. Sänger. bescherungen für Arme nennt. Mit den Bettelpfennigen, Jeder müsse jest ein Agitator für unsere gute Sache sein, denn Der 4. Wahlkreis hat drei Lokale gewählt, und awar: Konzert die er aus seinem Ueberfluß hergibt, will er sich selber den für die Sozialdemokratie laute die beste Parole stets: Durch Kampf haus Sansfonci", Kottbuferstr. 4a; Sellers Festfäle"( Inh. Freyer). Weihnachtsfrieden erkaufen. jum Sieg!( Lebhafter Beifall.) Stoppenftr. 29: Elysium", Landsberger Allee 40. Der 6. Kreis hat seinen Borstädten entsprechend folgende Berhalten hat, den die modern- christliche Kirche ihr bringen Die Arbeiterklasse weiß, was sie von dem Frieden" zu anstaltungen in Aussicht genommen: Moabit  ( 7. und 8. Abteilung) Brauerei Batzenhofer, Turm möchte. Sie weiß auch, wozu der Friede nüße wäre, nach straße 25/26, Stronen- Brauerei", Alt- Moabit 47/49, Mitwirkende: dem die Klasse der Bedrücker und Ausbeuter verlangt. Das Bernhard Rose- Theater und Gesangverein Liedesluit II. Staffen- arbeitende Volt erwartet seine Befreiung nur vom Kampf gegen alle Bedrückung und Ausbeutung.

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Von einer Diskussion wurde Abstand genommen. Hirsch Charlottenburg teilte nunmehr mit, daß sowohl der Zentralvorstand wie auch sämtliche Funktionäre des Kreises der Bersammlung einmütig die Wiederaufstellung des Genossen Zubeil als Reichstagskandidaten für den Wahlkreis empfehlen.( Beifall.) Vur dem Umstand, daß die geschäftliche Lage des Kreisvereins es verlauf findet nicht statt.

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