tongert unter Mitwirkung von Frau Anni Bendorff( Sopran), Herrn A. N. Harsen- Müller( Bariton) und Fräulein Gertr. Warburg ( Bioline). Orgelfompofitionen von Mozart , Liszt und Bossi. Der
Eintritt ist frei!
Das Berliner Prater- Theater öffnet mit dem neuen Jahre wieder feine Pforten als„ Boltstheater". Die Reihe der volkstümlichen und tlaffischen Schauspiele wird am heutigen Neujahrstage die Erst aufführung bon, Robert und Bertram" einleiten.
Berloren hat eine Lageristin am Silvesterabend ihren Monatsgehalt, das sich im Betrage von etwa 55 M. in einem braunen Lederportemonnaie befand. Der ehrliche Finder wird gebeten, es bei Elise Hauptstein, Friedrichstraße 231, Quergeb. 4 Tr. gegen Belohnung abzugeben.
Gerichts- Zeitung.
Schadenersakklage eines früheren Gefangenen gegen ben fächsischen
Justizfiskus.
er sich den beiden anderen Faktoren, nämlich Wein und Weib, um so mehr zu, um nicht nach dem bekannten Bers ein Narr zu sein. Frau S., die ebenfalls noch ein sehr liebebedürftiges Herz besaß,
hatte es bald herausbekommen, daß ihr Ehegatte es in Bunio Treue nicht allzu genau nahm und sehr gern an berbotenen im Geschäft seines Vaters in Leipzig jährlich girta 15 000 W. ver- besondere zwischen der Näherin F. und ihrem Manne gewiffe Beg Der Kaufmann Josef Goldstein in Leipzig , ber Früchten naschte. Nach Ansicht der Angeschuldigten sollten ins diente, verbüßte im Jahre 1904 im Landgefängnis zu Zwickau ziehungen bestehen, die hinreichend Material zu einer Gheſcheidung eine ihm vom Landgericht Leipzig wegen Beleidigung auferlegte bieten würden, auch sollte ihr treulofer Gatte mit seiner Geliebten Gefängnisstrafe. Bei der Aufnahmeuntersuchung wurde feft- ftets in dulci jubilo gelebt und dabei über 2000 M. Schulden kongestellt, daß G. Anlage zum Nabelbruch hatte. Da er außer- trahiert haben, während er ihr gegenüber mit dem Wirtschaftsgeld bem an einer Fußfistel fitt, trug er auf Geheiß des Anstaltsarztes sehr sparsam umging. Dieses dreieckige Verhältnis war natürlich Dr. med. Hirschfeld dauernd eine Watte und dide Binde um den ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Angeklagten, die Fuß. Anfang Juni 1904 wurde angeordnet, daß die Gefangenen schließlich den Plan faßte, ihm durch einen Gewaltstreich ein ftatt der wollenen Strümpfe baumwollene zu tragen hätten. Da Ende zu bereiten. Nach berühmten Muſtern lauerte sie eines das An- und Ausziehen der letteren dem Kaufmann G. Be ages, mit einer großen Flasche Salpetersäure bewaffnet, der schwerden verursachten, bat er, ihm das Tragen wollener anderen" auf. Als sie ihrer ansichtig wurde, schlug sie den Hals Krankenhausbeschwerden. Zu dieser vor einigen Tagen gebrachten Strümpfe wieder zu gestatten, wurde aber abschlägig der Flasche an einer Mauerede ab und goß die Säure der glühend Notiz erhalten wir folgendes Schreiben mit der Bitte um Abdruck: beschieden. Als Ende Juni G. eines Abends mit größter gehaßte Nebenbuhlerin entgegen. Die Säure traf zunächst nur Mühe den Strumpf von dem tranten Fuß zu ziehen versuchte, den " In Nr. 302( 2. Beilage) Ihres geschäßten Blattes bringen Sie fühlte er plöblich einen heftigen stechenden Schmerz im Unterleibe. neuen Bräutigam der F., den die Angeklagte in ihrer Grunter Krankenhausbeschwerden" eine Mitteilung, die sich gegen das Nach Gs. Entlassung stellte der Leipziger Arzt Dr. Eisenberg fest, regung für ihren treulosen Chegemahl gehalten hatte. Das un von uns geleitete Dftfrankenhaus" richtet. Wir wollen den Raum daß ein Nabelbruch und eine Bauchfellzerreißung schuldige Opfer dieses Oliumattentats schrie vor Schmerz laut auf nehmen, sondern wollen nur aussprechen, daß es gerade uns außer beim Anziehen des Strumpfes erlitt und nachdem die Gefängnis./ Grst jeht erkannte die Angeschuldigte ihren Irrtum und goß nun Ihres geschätzten Blattes nicht mit einer Berichtigung in Anspruch vorlag. Die lettere führte G. darauf zurück, daß er jenen Unfall und lief hin und her, da die Säure in die Stiefel gelaufen war. ordentlich erwünscht wäre, wenn die Krankenkassenvorstände fich arbeit weiter verrichten, Badete tragen und schnüren und die Zelle den Rest der Säure ihrer Nebenbuhlerin auf das Kleid. Fräulein dieses sogenannte" Krankenhaus einmal näher ansehen wollten. scheuern mußte. G. ist in schweres Siechtum verfallen, seine Ar- trug ebenfalls verschiedene Brandwunden Hochachtungsvoll beitskraft fast völlig vernichtet. Nach seiner Ansicht soll der Nabel- Eifersuchtsszene bereitete der Behörde in der weiteren Folge einige bruch beim Ausziehen der Strümpfe entstanden und auf große Schwierigkeiten, da seitens der beiden Verletzten tein Strafantrag Fahrlässigkeit des Anstaltsarztes Dr. Hirschfeld zurückzuführen gestellt wurde. Schließlich legte man das Oleumattentat als einen sein. Der Klageantrag Goldsteins lautet auf Bahlung von groben Unfug aus und verhängte über die Attentäterin eine Haftjährlich 3000 M. feit 29. Oktober 1904. Die Vertreter des strafe von 5 Tagen. Das Schöffengericht nahm Sachbeschädi Wegen dieses Delikts wurde Frau S. unter Aufin Ab
Prof. Stromaher, E. v. Chrismar,
-
davon.
dirigierende Aerzte des Dstkrankenhauses, Tilsiterstr. 22." Bielleicht machen die hier öffentlich Eingeladenen von diesem Anerbieten Gebrauch. Verhehlen wollen wir uns aber nicht, daß wir von einer einmaligen Besichtigung nicht viel erwarten, noch dazu, weifung der Klage beantragt und dabei folgendes erklärt: Anfang hebung der Haftstrafe zu einer Geldstrafe von 30 Mart wenn die Absicht einer solchen Besichtigung vorher bekannt ist.
Juni erhalten jährlich, mit Beginn der wärmeren Jahreszeit, die Gefangenen statt der wollenen Strümpfe baumwollene. Wegen Feuerwehrbericht. 410 mal turde bis jetzt die Berliner Feuer des verbundenen Fußes dem Gefangenen Goldstein wollene wehr in diesem Monat alarmiert gegen 284 mal im Dezember v. J. Strümpfe zu verordnen, lag fein wissenschaftlicher Grund vor. In der letzten Nacht hatte die Wehr in der Hohenzollernſtr. 9, I, bei Es ist nicht anzunehmen, daß G. das Ausziehen der baumwollenen mußte in der Grenadierstr. 26 ein Kellerbrand und in der Dranien- gung gemacht habe. Es erscheint ausgeschlossen, daß der Nabelburgerstr. 64 ein Wohnungsbrand gelöscht werden. Zwei Küchen- bruch plößlich durch einen Unfall entstanden ist. G. war als Arbeit brände beschäftigten die Wehr in der Willdenowstr. 25 und am Tütentleben zugewiesen worden. Mit Tütenfleben werden, als Kottbufer- Ufer 37. Samariter der Feuerwehr hatten in der Großen einer besonders leichten Arbeit, meist nur ältere, schwächliche Leute Frankfurterstr. 11 zu tun, to infolge einer Gasvergiftung beschäftigt. Diese Arbeiten sind keineswegs solche, daß sich jemand mehrere Personen in Lebensgefahr schwebten. Durch Ein- dabei Schaden zuziehen könne. Hierzu bemerkte wieder der flößen von Sauerstoff gelang es, die Gefahr zu beseitigen. Zweimal lager, daß es durchaus unrichtig sei, daß das Tütenfleben nur wurde die Wehr nach der Friedrichstraße gerufen. Nr. 61 brannten älteren, schwächlichen Leuten als Arbeit zugewiesen wird. Das Preßkohlen u. a. und Nr. 231 war Dampf ausgeströmt. Gestern fortwährende über den Tisch beugen, das nach verschiedenen Rich mittag erfolgte ein Alarm nach der Landsberger Allee 29. Dort war tungen hin zu erfolgen hat, erfordere eine geradezu ungeheuere in dem Warenhause von Goldberg Feuer ausgebrochen. Bei An- Anstrengung. Bekannt sei, daß die mit Tütenfleben beauftragten funft der Löschzüge brannten dort Teile des Ladens, mehrere Schau Gefangenen wochenlang die heftigsten Gliederschmerzen, fogen. fenster und der Fußboden, Schaldecken u. a. Durch fräftiges Wasser Mustelfieber empfinden. Die Rechte der Gefangenen, sich über geben gelang es die Flammen an weiterer Ausdehnung zu ver- schwere Arbeit zu beflagen und sich leichtere Arbeit auszubitten, hindern. Der 1. Zug hatte einen sehr gefährlichen Brand in der ftänden diesen praktisch kaum zu. Auch die Leitung der Verrichtung Landwehrstr. 31/32 zu löschen. Dort stand nachts der Boden mit durch den Staat sei eine ganz ungenügende. Das geht schon daraus dem Dach in Flammen. Diese waren durch Benzin, Hausrat der hervor, daß Dr. Hirschfeld als einziger Arzt für 1500 Gefangene Mieter unter anderen auf dem Boden lagernden Gegenstände reich genährt fungiere und ihm nicht ein einziger geschulter Gehülfe beigegeben und hatten bei Ankunft der Wehr bereits eine große Ausdehnung sei: Auf die gleiche Anzahl Soldaten entfallen erlangt. Der Bug mußte mehrere Schlauchleitungen vornehmen, etwa 4-6 Militärärzte und ein ganzer Stab bon bevor es gelang die Macht des Feuers zu brechen. In einer Fabrit 2azarettgehülfen. Gefangene pflegen zum größten Teil in der Mühlenstraße 60a brannte das Zwischengebälk u. a., in der belastet zu sein und leben unter ungünstigen Verhältnissen, das Dragonerstr. 34/35 ein Laden und in der Stargarderstr. 3, am umgefehrte gelte von den Soldaten. Es fehle in der Anstalt eine Petersburger Plaz 6, in der Allensteinerstr. 26, sowie in der Abteilung für Krante. Es gebe fast teine Hülfsmittel der medi Treskowstr. 60 Wohnungen. Ferner wurde die Wehr nach der zinischen Wissenschaft, wie Röntgenapparate uft. Durch Zeugen Ruppinerstr. 45 und Seydelstr. 29 alarmiert. Hier brannten im und Sachverständige will G. dartun, daß der Staat es bei der Hinterhause in einer Druckerei Kästen, Regale, der Fußboden, Leitung der Krantenpflege und Beschaffung der notwendigen Bor Das Ergebnis Zwischenwände u. a. und dort ein Schornstein, Balken usw. Leichten richtungen an der nötigen Sorgfalt fehlen ließ. Dienst hatten die Mannschaften während der Festtage, wo auch des Prozesses werden wir berichten. noch viele Sicherheitswachen gestellt werden mußten, feineswegs.
Der Prozeß wirft auf den Mangel eines ausreichenden Reichs. gesetzes über Strafvollzug ein bezeichnendes Licht.
Das traurige Echidfal eines Kindes beschäftigte gestern wieder einmal den Strafrichter. Wegen Körper. berlegung mittels gefährlichen Werkzeugs und einer das Leben gefährdenden Behandlung mußten fich der Handlungsgehülfe Robert des Landgerichts II verantworten. Die Verhandlung entrollte das Schacht und dessen Ehefrau Marie S. vor der ersten Straffammer
verurteilt.
Sozialdemokratischer Agitationsverein für den Reichstags.
Wahlkreis Kalau Luckau . Mittwoch, den 2. Januar, abends 8½ Uhr, Bersammlung bei Weihnacht, Grünstraße 213
Deutscher Arbeiter Abstinenten Bund.
Wegen der Reichstagswahl finden im Januar teine Bersammlungen ſtart Zentralverband der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen Deutschlands. ( Bezirk Berlin .) Wegen der Reichstagswahl fallen aus: die Bezirkssitungen am 2., 3. und 4. Januar und die außerordentliche Mitgliederversammlung. Die nächsten Bezirkssibungen finden am 6., 7. und 8. Februar statt. Die Ortsverwaltung, Neue Königstr. 36.
Homophon
Apparate& Platten
Überall erhältlich.
Homophon Company
Fabrik Berlin C. Klosterstr. 6.
Hervorragende Weihnachtsaufnahmen mit Glockengeläute, Orchester,
Männer- Quartette und Chŏre. Sylvester- Trubel in der Friedrichstrasse ".
W. Zapel, Hut- Fabrik, Skalitzerstr. 131.
Größtes Spezial- Geschäft
für Seiden- und Filz- Hüte. Lager in Schirmen und Mützen. ( 33032
Gestern nachmittag wurde die Feuerwehr nach der Schönhauser Allee Nr. 164 alarmiert. Dort war in einem Gartenhause Feuer ausgekommen. Bei Ankunft des 3. Zuges brannten dort ein Terpentin- und Firnißlager im Steller, Risten im Erbgeschoß, Fußboden, Balfenlager, eine hölzerne Veranda und anderes. Die Feuerwehr mußte längere Zeit fräftig Waffer geben, um die Flammen zu löschen. Gleichzeitig mußte ein Wohnungsbrand am Elisabeth- Ufer 54 gelöscht werden. Der 12. Bug wurde wegen eines Bild eines entsetzlichen Martyriums eines zweijährigen Kindes, Jakob Ege Schuhmachermeister, jest Neue Roßstr. 12, Zimmerbrandes nach der Potsdamerstr. 31a gerufen. Der 7. Bug hatte in der Mühlenstr. 30 zu tun, wo im Versandschuppen der Im März vorigen Jahres schlossen die Angeklagten die Ehe. Frau Güterbahn Feuer ausgekommen war und bereits den Fußboden mit dem Zwischengebält ergriffen hatte. Im Keller des Hauses Grenadiers straße 26 waren Kohlen in Brand geraten und in der Schliemann straße 28 hatten sich Preßfohlen entzündet. Ferner hatte die Feuerwehr noch in der Wassertorstr. 42 und verschiedenen anderen Stellen zu tun, wo Gardinen, Betten, Weihnachtsbäume usw. brannten.
Vorort- Nachrichten.
Großfeuer auf der Oberspree. Ein Raub der Flammen wurde in der Sonntagnacht das zwischen Friedrichshagen und Hirschgarten belegene Bootshaus des Töpfermeisters Gräß. Das hölzerne Bootshaus hatte Feuer gefangen, und durch den scharfen Südwind, welcher über die Spree fegte, zu einer hellen Feuergarbe angefacht, brannte Die in dem Bootshause zur Ueberwinterung cs ganz nieder. untergebrachten wertvollen Motor- und Segelboote sind vollständig
berbrannt.
Bilhelmsberg.
Einen neugeborenen Knaben ausgesetzt hat in dem Vorgarten des Lerpschen Grundstüces eine mit eleganter Robe gekleidete uns bekannte Dame. Passanten wollen gesehen haben, daß sie ein Paket auf die Erde niedergelegt und sich schleunigst entfernt hat. Als später eine Frau an der Stelle vorüberging, bernahm sie das klägs liche Geschrei eins indes. Es rührte von einem neugeborenen Knaben her, den sie zur Polizei brachte, von wo er dem Armenhause überwiesen wurde.
Ein aufregender Vorgang spielte sich vorgestern vormittag an der Ede der Scharnweber- und Blankestraße ab. Dort waren zwei mächtige Bernhardiner- Hunde aneinander geraten und vergeblich verfuchten Passanten, die Tiere auseinanderzubringen. Als der Kaufmaun Heuer mit dem Stock auf die Bernhardiner einschlug, ließen diese von einander ab und stürzten sich nun wütend auf H. Sie riffen ihn zu Boden und brachten ihm im Gesicht, an den Armen und Händen schwere Bißwunden bei. Wäre nicht im Augenblick der höchsten Gefahr ein Stutscher dem Bedrängten zu Hilfe geeilt, so hätten die Hunde ihr Opfer völlig zerfleischt. H. mußte die Unfallstation aufsuchen.
Die bevorstehende Reichstagswahl und welches Interesse haben wir daran" lautet die Tagesordnung einer von den Bauhülfsarbeitern zum Sonntag, den 6. Jannar , vorinittags 9 Uhr, nach dem Lokale bon Böhle einberufenen Mitgliederversammlung. Es werden deshalb die Kollegen ersucht, zahlreich zu erscheinen. Zugleich werden fie aufgefordert, die Wählerlisten einzusehen.,
S. brachte ein damals zweijähriges Mädchen außerehelicher Geburt in die Ghe. Das bedauernswerte Kind wurde dem jungen Ghepaar bald lästig, besonders aber, als aus der Ghe ein Kind hervorging. Bon diesem Zeitpunkte ab regnete es über das Mädchen nur noch Schelte und Schläge, die, wie die Anklage annimmt, weit über das den Eltern zustehende Züchtigungsrecht hinausgingen. Fast all täglich hörten die Hausbewohner das flägliche Schreien des Kindes, welches mit flatschenden Schlägen verbunden war. Das Herzzerreißende Jammern des Kindes verstummte dann plötzlich nach einen dumpfen Knall, der die Zeugen eines derartigen Vorfalles zu der Ansicht gelangen ließ, daß die unmenschlichen Eltern das Kind mit dem Kopf gegen die Wand oder den Fußboden aufstiegen, um es durch eine Betäubung zum Schweigen zu bringen. Wie von verschiedenen Hausbewohnern fonstatiert wurde, hatte das Mädchen am ganzen Körper wunde, aufgeschlagene Striemen und sogar eiternde Wunden. Auf dem Kopfe hatte das bedauernswerte Kind immer mehrere faustgroße Beulen, welche die Vermutung bestätigten, daß das Mädchen von den Eltern mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen wurde. Am 18. März d. J., dem Lage der einjährigen Wiederkehr des Hochzeitstages der Eltern, ging es dem armen Kinde besonders schlecht. Die Hausbewohner vernahmen wieder das gellende Schreien des Kindes, welches nach einem dumpfen Fall aufhörte. Zwei Tage später zogen die rabiaten Eltern einen Arzt hinzu, da das Mädchen angeblich gefallen war. Dieser konnte allerdings nur geringfügige Striemen auf dem böllig unterernährten Körper des Kindes feststellen. Dagegen wurde eine schwere Gehirnerschütterung konstatiert, der das Kind fünf Tage später erlag. Erst jest wurden Stimmen laut, die den plötzlichen Tod des Mädchens mit den barbarischen Mißhandlungen seitens der Eltern in Verbindung brachten. Die Staatsanwaltschaft stellte weitere Grhebungen an, die schließlich die jeßige Anklage zur Folge hatten.
Vor Gericht behaupteten beide Angeschuldigte, das verstorbene Kind wäre sehr unartig und unsauber gewesen und habe deshalb sehr häufig gezüchtigt werden müssen, niemals aber wären diese Büchtigungen über die Grenzen des Züchtigungsrechtes der Eltern hinausgegangen. Das Gericht nahm indessen an, daß es sich um ganz brutale Mißhandlungen handle, die eine empfindliche Ahndung verdienen. Dem Antrage des Staatsanwalts gemäß erkannte das Gericht aber nur auf eine Gefängnisstrafe bon je drei Monaten.
zwischen Wallstraße und Roßstraßen- Brücke, empfiehlt zum bevorstehenden Weihnachtsfest sein
[ 31002*
Schuhwarenhaus.
Große Auswahl in Herren-, Damen- und Kinderstiefeln in allen Formen fowie Pantoffeln, Filz- u. Gummischuhen.- Sede Anfertigung nach Mak sowie Sohlen, Abfäße u. Reparaturen werden in mein. Werkstatt gut ausgefüh
RIGINAL
SINGER
NAHMASCHI
Der
Singer Nähmaschinen.
Einfache Handhabung! 29462* Große Haltbarkeit! Hohe Arbeitsleistung! Weltausstellung
Weltausstellung Grand Prix St. Louis 1904.
Unentgeltlicher Unterricht, auch in moderner Kunststickerei.
Elektromotore für Nähmaschinenbetrieb.
Singer Co. Nähmaschinen Hct. Ges.
Dänische
Kapitän- Kautabak
ist vom Batentamt gefeßlich geschütt, es ist daher strafbar, audere Tabate unter dem Namen
,, Kapitän- Kantabak" zu verabfolgen.
31632
Man achte genau auf den in jedem Stück befindlichen Bettel mit der Aufschrift: Dänischer Kapitän- Kantabak( gef. gesch. 75658). Gen. Bertr.: C. Röcker, Berlin O., Grüner Weg 112. Amt 7,3861.
Zu haben in den meisten Zigarrengeschäften.
und Lager kompletter
Möbel- Fabrik ohms- Einrichtungen
zu Fabrikpreisen
-
Eigene Werkstätten
Julius Apelt, Skalitzerstr. 6,
H. Zimmermann
Was man nicht definieren kann, sieht man als groben Unfug an!" lautet ein alter Juristenspruch. Unter seinem Zeichen stand eine Verhandlung, die gestern die Schöffenabteilung des Amtsgerichts ee Berlin- Tempelhof beschäftigte. Auf der Anklagebant mußte die Vermieterin Bauline Schweber Platz nehmen. Mit einem furchtbaren Tränenerguß kämpfte fie gegen einen Strafbefehl wegen groben Unfugs an, nach welchem sie auf 5 Tage die Be fanntschaft mit dem„ Barnim ", dem Frauengefängnis in der Barnimstraße, machen sollte. Diese 5 Tage Haft, die über sie auf Grund eines außerordentlich dramatischen Vorfalls verhängt worden waren, versuchte Frau S. von fich abzuwälzen, indem sie dem Richterkollegium in bewegten Worten allerlei Cheintimitäten enthüllte, welche die Veranlassung zu jener Tat gegeben hatten. Frau Pauline war in ihrer Ehe nicht gerade auf Rosen gebettet. Ihr Mann war zwar ein Feind des Gesanges, dafür aber wendete
Juwelier
Oranienstr. 206
Gold- und Silberwaren- Fabrik,
Uhren- Großhandlung.
Elgene Werkstatt für Neuarbeit u. Reparatur. Streng reell. Billigste Preise.
2522L*
Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantiv.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW.
*