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Nr. 4. 24. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 5. Januar 1907. Genossen, helft bei der Flugblattverbreitung! Flugblätter werden verbreitet am Sonntag, den 6. Jannar  ,

tm 1., 2., 3., 4., 5. und 6. Wahlkreise und

im

Teltow  - Beeskow  .

In einzelnen Bezirken; Genaueres in der Notiz unter Berliner   Parteiangelegenheiten.

Der Wahlkampf in Groß- Berlin.

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Im zweiten Wahlkreise

Amt übertragen, hohe Politik" zu machen. Genosse Molkenbuhr

Fünfter Wahlkreis.

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und im im Wahlkreise

Jm 6. Wahlkreise

richtig erkannte, so habe sie alle Wahlen für ungültig zu erklären, wo das Flugblatt mit der Unterschrift Der Reichskanzler Bülow  " verbreitet und ein Freisimmiger, Nationalliberaler oder Konservativer gewählt worden sei.( Sehr richtig!) Die Antwort auf diese selbst in Deutschland   bisher unbekannte durch den höchsten Reichsbeamten geübte Wahlbeeinflussung werde das Volk am 25. Januar geben. Donnernder Beifall zeigte, daß die überfüllte Versammlung der Meinung des Redners war. Am Schlusse der Versammlung Wahl ihre Pflicht zu tun. forderte Frau Wulff auch die Frauen auf, bei der kommenden

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Genofie Lint das Referat. Eingehend legte der Redner die Ursache Im Artushof" in der Perlebergerstraße hielt der Reichstagsauflösung dar, um dann in großen Bügen die wirt schaftliche und politische Lage zu kennzeichnen. Redner streifte die foziale Gesetzgebung und gloffierte den Silvesterbrief des Reichs­fanglers Fürsten Bülow an den Reichsverband. Zum Schluß er mahnte Redner die gutbesuchte Versammlung, dafür einzutreten, daß am Wahltage jeder Wähler seinen Stimmzettel für den fozial­demokratischen Kandidaten in die Wahlurne werfe. In der Dis­fussion appellierte Genossin Frau Jordan an die Frauen, in den späteren Versammlungen zahlreicher wie heute zu erscheinen, auch mögen die anwesenden Männer ihre Frauen mitbringen. Der Vor­sigende, Genosse Vieth, forderte die Anwesenden auf, sich der gewerk schaftlichen und politischen Organisation anzuschließen, sowie die Blätter Deutsches Blatt" und" Morgenpost" aus ihrem Hause zu verbannen und den Vorwärts" zu abonnieren.

zerfeßt nun unbarmherzig den Brief des Reichskanzlers, diefe von waren zu Donnerstag acht öffentliche Versammlungen anberaumt, den Liberalen lang ersehnte Wahlparole". Man brauche überhaupt die fich sämtlich eines überaus starken Besuchs erfreuten. tein Material weiter zu haben, dieser Brief allein genüge vollständig, Jm Moabiter Gesellschaftshaus sprach an Stelle um dem Freifinn das Grab zu graben. An der mitgeteilten histo- des verhinderten Genossen Ritter   Genosse Paul John vor hatten unsere Genossen am Donnerstag eine Volksversammlung rischen Gegenüberstellung von Napoleon Bonaparte   und Robespierre   1500 Personen. Er geißelte in scharf satirischen Ausfällen den in Kliems Festfälen veranstaltet. Der auf 1100 Personen berech sehe man schon, daß Fürst Bülow   eines der so erbärmlichen Gym Silvestereinfall des Fürsten Bülow, dem schneller, als der Kalender nete Saal war gedrängt voll, so daß viele sich mit Stehpläzen najien in Mecklenburg   besucht haben müsse, sonst würde er doch es vorschreibe, die Aschermittwochstimmung folgen werde. Gegen begnügen mußten. Zunächst gab der den Vorsitz führende Genosse wenigstens die einfachsten historischen Tatsachen fennen und wissen, über dem Bülowschen Lapidarsas Niemand in Deutschland   will ein Werner denen, die es noch nicht wissen sollten, bekannt, daß die daß Bonaparte den Jakobinern mindestens sehr nahe gestanden hat. persönliches Regiment", führte er aus: An einem Kaiserwort solle man Generalversammlung des Wahlvereins den bisherigen Reichstags- Aber auch die neudeutsche Sozialpolitik der Aera Bülow   unter- nicht drehen und deuteln, erst recht nicht als Reichskanzler und selbst abgeordneten des Kreises, Genossen Fischer, wiederum zum zieht der Redner einer vernichtenden Kritik und zeigt, wie z. B. die nicht in der Silvesternacht voll des füßen Bunsches. Es gibt aber Kandidaten erwählt hat. Dann erhielt der Kandidat das Wort. Bahl der Rentengewährungen von Jahr zu Jahr zurückgeht und ein Kaiserwort, das kein Bülow- Lächeln und keine Silvesterlaune In einem fast zweistündigen Vortrage schilderte er die Partei- der Reichszuschuß dementsprechend fintt. Man brauche dies Geld aus der Welt zu schaffen vermag; dieses Wort lautet: Einer nur verhältnisse im Kreise, um dann die politische Lage im Reiche einer eben zur Hebung des deutschen   Ansehens in der Welt." Redner ist Herr im Lande, und der bin ich!"( Bewegung.), Redner ging eingehenden Darlegung zu unterziehen. Von Anfang bis Ende erläutert sodann noch kurz die grundsätzlichen Forderungen dann noch auf die ernste Seite der Angelegenheit ein. In einem fesselten seine Ausführungen die Aufmerksamkeit der so zahlreich der Sozialdemokratie und spricht die Hoffnung aus, daß wir auf wirklich parlamentarisch regierten Lande habe das Ministerium bersammelten Männer und Frauen und weckten eine Begeisterung dem Wege zu unserem Endziele auch diesmal einen gewaltigen zu gehen, das sich mit der Mehrheit des Parlaments nicht im Ein­für den Wahlkampf, die sich in manchen Zwischenrufen und Wahlfieg erringen werden. Beifallskundgebungen unmittelbar äußerte. Wir treten heute in flange befände, nicht das Parlament.( Lebhaftes Sehr richtig!) Minutenlanger, lebhafter Beifall dankte dem Redner für seine weiter tadelte Redner den Silvesterbrief, wenn man nach seiner diesem Kreise, so begann der Redner, formell ein in den Wahl- Ausführungen. kampf, der einer der lebhaftesten und. schwierigsten werden wird. ursprünglich erheiternden Wirkung die rechtliche Seite betrachte, Wie sehr diese Wahlen im Zeichen des Reichs als eine Ein Menschenalter haben wir um den Wahlkreis gefämpft; wir verbandes stehen, zeigte ein Vorfall während der Diskussion. habe unerhörte Wahlbeeinflussung. Der Reichskanzler das selbstverständliche haben ihn vor 13 Jahren gewonnen, haben ihn wieder verloren, Recht, feine Meinung สิน Ein Herr Dunker stellte sich als Mitglied des Reichsverbandes einer Sache flarzulegen, dürfe aber so wenig in den Kampf ihn aber bald darauf von neuem gewonnen. Wir wollen uns nicht zur Bekämpfung der Sozialdemokratie" vor und leierte einige der Parteien eingreifen wie der letzte Dorfbürgermeister. Handele auf unsere gewaltige Mehrheit vom Jahre 1903 verlassen, sondern Phrasen her, daß wir wegen der starken Bevölkerungsvermehrung die Wahlprüfungskommission nach den Normen, die sie bisher als an das warnende Beispiel von 1898 denken, sowie an die 45 Broz.| auch Kolonien haben müßten, und daß wir den mit Neid auf uns der Wahlberechtigten, die bei der letzten Wahl zu Hause blieben; sehenden Völkern mur imponieren fönnten, wenn wir eine es muß dafür gesorgt werden, daß auch der letzte Mann an die eiserne Fauft haben, die wir den Keris zur ge Wahlurne gebracht werde. Die vereinigten Gegner haben einen gebenen Beit in die Schnauze schlagen können" Mann aufgestellt, der ein Amt hat, den Bürgermeister Reide. Sic Als ein Genosse, empört darüber, daß der Herr es wagte, wollen nicht, daß ein simpler Schriftseter" den Wahlkreis ver- Berliner   Arbeitern gegenüber sich mit seiner Mitgliedschaft des trete, wenn er auch nicht mehr am Sepkasten tätig ist. Sie er Reichsverbandes" zu brüsten, das als eine Frechheit bezeichnete, ver­warten, daß tausende für den Bürgermeister" stimmen, die für langte der überwachende Leutnant die Entfernung des Betreffenden einen Parteimann von noch so schwächlichem politischen Charakter und drohte mit Auflösung der Versammlung. nicht zu haben sind. Wir haben nichts gegen den Mann, kämpfen Genosse Gehrmann fertigte den Herrn treffend ab und bat nicht um Personen. Alle Wahlen sind in unseren Augen nichts die Genossen, allen Gegnern in unseren Versammlungen das Wort als Interessentämpfe. Wir streiten darum, die politische Macht der zu geben und fie ruhig sprechen zu laffen, obgleich der berüchtigte Arbeiterklaffe zu stärken und zu befestigen, in der Ueberzeugung, Verband beschlossen habe, in den von ihm einberufenen Versamm dadurch die Klassenherrschaft zu beseitigen. Die Gegner aber lungen teine Sozialdemokraten sprechen zu lassen. Auch in seinem suchen die Gegensätze zu verschleiern. Sie und die Regierung Schlußwort beleuchtete Genoffe Moltenbuhr die Kampfesweise reden nun wieder einmal davon, die Wahlen idealen" Zwecken diefer 50 Mart- Aposteln des Reichsverbandes für berufsmäßige Ehr­unterzuordnen, und wenn die Regierung schon davon spricht, abschneiderei". Jetzt glaube man die Sozialdemokratie im Schmuße fann man gewiß sein, daß ein ganz besonderer Raubzug geplant ersticken zu können, nachdem alle anderen Mittel wie Sozialisten wird. Der Redner kritisierte dann gründlich die Wahlpolitik gesetz usw. nichts genügt haben. Ein Sturm der Empörung müsse der Regierung, die Kolonialschmach und geißelte die Erbärmlichkeit aber diese Schmutzwelle von der Bildfläche verschwinden lassen. der liberalen" Parteien. Im weiteren ging er auch auf das Manifest des Reichskanzlers ein, das gerichtet ist an den Reichs­berband", den der Redner als einen Verein der äußersten politischen Charakterlosigkeit und des organisierten politischen Betruges tenn­Für das Viertel der sogenannten äußeren Königstadt wurde zeichnete. Der Prahlerei mit dem, was das Reich alles für die am Donnerstag im Schweizergarten" eine Volksversamm. materiellen und geistigen Bedürfnisse der Arbeiter geleistet haben Iung abgehalten. Der Andrang des Publikums war ein derartig soll, hielt der Redner entgegen, daß, während in 20 Jahren aus starker, daß der Saal schon frühzeitig polizeilich abgesperrt wurde, ben zum allergrößten Teil von der Arbeiterschaft aufgebrachten ein beredtes Zeichen für das rege Interesse, welches die Bevölkerung Reichsmitteln 339 Millionen für die Arbeiterversicherungen aus auch dieser Stadtgegend dem gegenwärtigen Wahlkampf entgeger gegeben wurden, aus denselben Steuerquellen den Junkern all- bringt. Hunderte von Besuchern mußten jedoch unbefriedigt jährlich 1000 Millionen zufließen. Der Redner verfehlte auch wieder umkehren, sie fanden keinen Einlaß mehr in dem überfüllten nicht, auf die Arbeiterfreundlichkeit der ganzen Regierungspolitik Saal. Das Referat hielt der bisherige Abgeordnete und jetziger Weihnachtsgeschenk für unsere Partei. Er wies darauf hin, in welch' hinzuweisen, wie sie besonders in dem Gesetzentwurf gegen die Kandidat des Kreises, Genosse Robert Schmidt. Von Gewerkschaften hervorgetreten ist. Er bemerkte zum Schluß: Wenn wiederholtem stürmischen Beifall unterbrochen, übte der Redner ein Wort der Regierung wahr ist, so ist es das, daß es ihr un- eine ebenso fachliche wie scharfe Kritik an den verschiedensten erträglich ist, mit 79 Sozialdemokraten zu regieren. Wir wollen inner- und außerpolitischen Maßnahmen der Regierung und der mit aller Kraft dafür sorgen, daß noch mehr hineinkommen. Wenn ihr ergebenen bürgerlichen Parteien. Besonders interessant sei wir alles tun, was notwendig ist, dann wird der Wahltag ein die Feststellung, daß sich die Regierung mitsamt dem großen Siegestag werden, mindestens so glänzend wie der 16. Juni 1903. Generalstab in der Beurteilung der kriegerischen Vorgänge in Reichsverbändler oder andere Gegner, obwohl dringend auf- Südwestafrika wieder einmal glänzend hineingeritten habe. Dem Interessengruppen koloffalle Vorteile auf Kosten der Steuerzahler des gefordert, meldeten sich nicht zum Wort. Unsere Genossen aber Reichstage gegenüber habe sich die Regierung ftets auf die verzichteten nach dem inhaltreichen Vortrag auf eine Distuffion. Autorität des Generalstabs berufen, der besser wissen müsse, was Nachdem Genosse Werner noch einige Mitteilungen gemacht und der Waffenehre gut tue, als wie die Abgeordneten, die von besonders zu reger Beteiligung an der Flugblattverbreitung am militärischen Dingen angeblich nichts verständen. Jetzt aber bei Nachdem Koblenzer die Winzigkeit und das Schneckentempo Sonntag aufgefordert hatte, wurde die Versammlung mit Hoch- der Kapitulation der lekten 300 Hottentotten habe es sich, wie unserer sozialpolitischen Gesetzgebung flargelegt, wandte er sich der rufen auf die Sozialdemokratie geschlossen. schon öfter, gezeigt, daß es mit der Autorität des großen General- Kritik des gegen die Gewerkschaften gerichteten Gesetzes und den stabs nicht gerade besonders weit her ist. Große Heiterkeit erregte Bestrebungen zu, die auf eine ne belung der Krankenkassen sodann die humorvolle Würdigung des karnevalistischen Reichs- hinauslaufen. Häufig von Beifall unterbrochen, schloß der Nedner Die nach dem Dresdener Kasino" einberufene Bersammlung kanzler- Aufrufes an den Generalissimus des Reichsverbandes zur mit einem Appell an die Versammelten, am 25. Januar der Ne­des dritten Berliner   Reichstagswahlfreises war sehr gut besucht. Berleumdung der Sozialdemokratie. In diesem lendenlahmen gierung die Quittung auszustellen, indem sie unserem Kandidaten Lange vor Beginn mußten sämtliche Tische aus dem Saal entfernt Erguß habe sich der Fürst Bülow   sozusagen in der komischen Rolle ihre Stimmen geben. Nach einer Ermahnung des Vorsitzenden, dem werden, um nur einigermaßen für die immer neu Zuströmenden eines Karnevalsfürsten präsentiert. Aeußerst wirkungsvoll Wahlverein beizutreten, schloß derselbe die Versammlung mit einem Platz zu schaffen. Ehe noch die Versammlung eröffnet wurde, be- war ferner die Kritik der bürgerlichen Parteien, wobei besonders Hoch auf die internationale, völlerbefreiende Sozialdemokratie, in tamen die Anwesenden schon einen fleinen Vorgeschmack von der die Freifinnigen in ihrer ganzen Würdelosigkeit und Jämmerlichkeit das die Versammlung begeistert einstimmte. polizeilichen Bevormundung in Preußen, da aus abfolut unbegreif- bon dem Redner charakterisiert wurden. Gerade auf den fünften lichen Gründen der hinter der Bühne befindliche Teil des Saales Kreis hat es der sogenannte Freifinn diesmal abgesehen, obwohl nicht freigegeben wurde, was freilich der Stimmung nicht die Trauben für ihn sehr hoch hängen. Nun ist aber in der im geringsten geschadet hat. Allerwärts fah man tampfesfrohe Person des Justizrats Cassel ein Kandidat aufgestellt worden, Mienen, und freudige Erwartung der Dinge, die da kommen sollten. Der ja unlängst bei der Besprechung der Fürstenempfänge im Der Referent Genosse Moltenbuhr schildert die Ursache der Stadtverordnetenkollegium den höchsten Befähigungsnachweis voll­jebigen Reichstagsauflösung, um dann einen turzen historischen endeter Rückgratlosigkeit hinsichtlich des vielgerühmten freisinnigen Ueberblick auf die vier bis jetzt erfolgten Reichstagsauflösungen zu Männerstolzes vor Königsthronen" zur Genüge erbracht hat. Es werfen und deren wirtschaftliche Ursachen aufzudecken. Trotz der stehe mithin zu hoffen, daß selbst in den Kreisen des Honetten Steigerung der Steuern scheine es, als ob mit Gewalt auf einen Bürgertums, soweit es sich nicht völlig von Eugen Richters Irr Finanzruin hingearbeitet werden sollte. Man könne auch auf das lehren über den sozialdemokratischen Bukunftsstaat habe graulich Deutsche Reich den Wallensteinschen Vers anwenden: machen lassen, die Sympathie mit den politischen Weich tieren des Freisinns diesmal erheblich zurückgehen werde und jeder denkende Bürger und Handwerker seine Stimme der Sozialdemokratie geben dürfte." Den Zukunftsstaat machen wir Oft von lebhaftem Beifall unterbrochen geißelt Redner unsere jedenfalls nicht im Reichstag, sondern sehr wahrscheinlich auf Für den Gesundbrunnen   waren zwei Versammlungen veranstaltet. ganze Kolonialpolitik und überschüttet die Phantasien unserer anderem Boden." Heute heiße es: Fort mit dem halb Bei Ballschmieder sprach Genosse Ledebour   vor ungefähr Kolonialenthusiasten über die wirtschaftlichen Aussichten von Wüst- absolutistischen Regiment, fort mit der poli- 1200 Personen, der in schärfster Weise die Kolonialpolitik der Re Westafrifa mit äßendem Spott. Die angeblichen Kupferschätze seien tischen Lotterwirtschaft sowohl innen wie gierung als eine unheilvolle und das deutsche Volt erheblich bes bis heute noch nicht gehoben, von dem Golde, das vorhanden sein außen. Das Volk selbst muß über seine Rechte wachen, und laftende kennzeichnete. Die bürgerlichen Parteien könnten in ihrer soll, wisse noch kein Mensch, too es sich befinde. Von den Diamant- das tut es am besten, wenn es am 25. Januar nicht dem Auf- Hülflosigkeit auch mit dem Silvesterbriefe Bülows an den scharf­Lagern habe man bis jetzt nur den blauen Grund" entdeckt, aber rufe des Reichskanzlers, sondern dem Aufrufe des sozialdemokra- macherischen Reichsverband nicht viel anfangen. Der Sinn des noch feine Diamanten. Um so mehr sei aber Sand vorhanden, tischen Parteivorstandes folgt.( Lebhafter Beifall.) Silvesterbriefes sei die Zumutung, dem Absolutismus noch mehr die wenn auch kein goldhaltiger wie in Kalifornien  , freilich sei daran Gegner meldeten sich nicht zum Wort, obgleich sowohl Frei. Wege zu ebnen, und das in dem Augenblick, wo der russische auch in Deutschland   kein Mangel. finnige wie auch katholische Geistliche anwesend waren. In der Absolutismus   zusammenbricht. Wir haben die Pflicht, so schloß Der Redner beschäftigt sich sodann eingehend mit dem Reichs- Diskussion sprach nur der Genosse Martin Meyer. Nach einem Redner, als Sozialdemokraten den Kampf gegen sämtliche anderen berband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie. Wie der Reichs- anfeuernden Schlußwort des Vorsitzenden Wels, der die Genossen Parteien mit aller Energie zu führen. Redner forderte zu strenger berband die Arbeiter einschäße, das sähe man daran, daß in einem zur regsten Pflichterfüllung ermahnte, wurde die vom besten Geiste Pflichterfüllung auf. Unsere Stimmenzahl müsse gewaltig gesteigert Flugblatt erklärt werde, dem Holzarbeiter- Verband gehörten nur beseelte Versammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie werden. Stürmischer Beifall wurde den Ausführungen Ledebours Säufer und legel an. Einer derartigen Drganisation ist das geschlossen, gezollt.

Dritter Kreis.

" Das römische Reich  , das Gott erbarm, Jst jezt geworden arm."

In der Versammlung in der Norddeutschen Brauerei, die bis auf den letzten Platz gefüllt war, rückte Genosse Koblenzer das Verhalten der bürgerlichen Parteien, speziell des Zentrums, ins rechte Licht und erklärte die Reichstagsauflösung als das beste enormer Weise durch unsere eigenartige Auslandspolitit, besonders durch unsere Kolonialpolitik die Reichsschulden gewachsen sind; er geißelte ferner das System der indirekten Steuern, durch die die oberen Zehntausend so sehr geschont und die ärmeren Klaffen bis aufs äußerste belastet werden. Genosse Koblenzer wies ferner die Wertlosigkeit unserer Kolonien nach und beleuchtete im weiteren die Kolonialstandale der letzten Zeit; er zeigte, daß nur bestimmte kleine Deutschen Reiches genießen und vergaß auch nicht das Ver­hältnis unseres Erlandwirtschaftsministers Podbielsti zu der Firma Tippelskirch gehörig festzunageln.

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In der Gartenstraße tagte in Schmidts Festsälen eine Versammlung für die Oranienburger Vorstadt. Hier sprach Genoffe Des Königs öffel. Er ging aus von des Kaisers Aeußerung Wille ist das höchste Gesetz" und stellte die gegenwärtige Situation in Parallele hierzu; er ging schließlich über zu einer Schilderung der volksfeindlichen Zoll- und Wirtschaftspolitik, die die große Masse dem Hungertyphus und dem Maffenelend entgegentreibe, alles mur einer Hand voll Junker zuliebe. Auch Genosse Röffel ließ es in einen weiteren Ausführungen an der nötigen Kritik unserer Kolonial­Schandwirtschaft wie unserer gesamten politischen Verhältnisse nicht fehlen. Mit einem warmen Appell an die Versammelten, mit aller Macht für die sozialdemokratische Partei und deren Kandidaten zu wirken, schloß der Vorsitzende Genosse Eugen Ernst   die vom guten Geiste beseelte Versammlung.