und täuschten so gut sie konnten über die einzelnen Fadheiten und Unmöglichkeiten der.sogenannten Handlung' hinfort. Besonderes Verdienst um das Gelingen der Auffiihrnng erwarben sich Albert H ü n e r als Kolonialwarcnhändler Micsebeck, Willi M e w e s als Schusterjunge Fritze Sühmilch, Käte Wille-Bach als die schöne Pseudo-Ungarin, Nicol Albrecht als Wucherer Wangebeck und Elise Hüftel als Fräulein Häppchen. Aus dem Gebiete der Radfahrcrkunst ist wieder eine Neuheit erstanden, welche gegenwärtig im Zirkus Busch sowohl wie im ZirkuS Schumann und auch im Walhalla-Varielä-Theater am Weinbcrgsweg dem Publikum mit nicht erheblichen Abweichungen vorgeführt wird. Die Radfahrer fahren in einem aus Holzreifen, bei Schumann aus Stahlgeflecht, zusammengestellten die Form eines Kugelschnittes bildenden Apparat. Die Anziehungskraft der Erde erscheint für den Augenblick völlig aufgehoben, wenn die Radfahrer auf Zweirädern den Kugelreifen durchsausen und bald in der Luft hängen, bald auf der steil abfallenden Bahn des Holzstabgitters kleben. Wer etwas dom Radfahren versteht, muß diese Nummer als Tollkühnheit in der höchsten Potenz bezeichnen. Das Publikum folgt den Vorführungen mit dem größten Interesse. Da» 4. BolkS-Abonncmcntskonzrrt, welches das Neue Sin- fonie-Orchester sDirektion: Karl Zimmer und Julius Edgar Schmock) im Konzertsaal der Aktie nbrauerei Friedrichs- Hain zum Eintrittspreise von 40 Pf. veranstaltet, findet in Gestalt eines Wagner-LiSzt-AbendS morgen tvioutag, den 7. Januar, statt. Als Solisten find die Pianistin Frl. Lucie Haiden und Herr Opernsänger Johann Th. Hickendorff aus Am st er- dam, welcher in Scheveningen , Wiesbaden , Frank- furt a. M. mit großem Erfolge aufgetreten, gewonnen worden. Personen, die gesehen haben, wie am 12. Dezember vergangenen Jahres ein aus der Schule kommendes Mädchen in der Wilhelm- straße vor der Gcmeindeschule von einem Autowagen der Bedag- gesellschaft überfahren und schwer verletzt wurde, werden um An« gäbe ihrer Adressen an Karl Rechlin, Friedrichstraße 226/227, Hof im Keller, gebeten. Im Zoologische» Garten beträgt an diesem Sonntag, dem ersten im neuen Jahre, der Eintrittspreis einheitlich 22 Pf. pro Person. Von 4 Uhr nachmittags bis 16 Uhr abends findet Militärkonzert im Saale statt, zu dem der Eintritt heute extra 25 Pf. tostet. Aktionäre und Abonnenten haben freien Eintritt. Arbeitersamariterkolonne. Montag: Fortsetzung des Kursus in der ersten Abteilung, Dresdenerstraße 45. Vortrag über: Ver- brcnnungen— Erfrierungen— Hitzschlag— Blitzschlag— Be- schädigungen durch Elektrizität. Vortragende: Fräulein Dr. Prost. Nachfolgend praktische Uebungen. Neue Mitglieder können noch eintreten. Vorort- l�ackrickten. Rixdorf. Der Kohlenbrand in der Gasanstalt, so wird uns von berufener Seit« geschrieben, hat in der städtischen Verwaltung bezüglich der z» ergreisenden Maßnahmen nicht nur heillose Verwirrung her- vorgerufen, sondern eS treten auch aus dem Kreise der Aerant- »örtlichen die verschiedensten Rechtfertigungsversuche zutage. In Wirklichkeit bestätigen die Beschwichtigungsrate nur, wie zutreffend die aus der Bürgerschaft erhobenen Vorwürfe sind. Dafür ein paar Beispiele. In der letzten Stadtvcrordnetensitzung war— trie aus unserem gestrigen Bericht ersichtlich— dem Magistrat >»egen der Katastrophe tüchtig zugesetzt worden. Die sozial. demokratische Fraktion hatte— unterstützt durch ein paar weiße Laben aus der bürgerlichen Gruppe— hierzu den Anstoß gegeben. Hierbei erklärte der Oberbürgermeister, daß erst zu Weihuachten, »achdem der Brand gefährliche Dimensionen angenommen hatte, der Magistrat von demselben Kenntnis erhielt. Vordem sei auch zu energischerem Eingreifen keine Veranlassung gewesen, da— wie die vorliegenden Akten bewiesen— sich bis dahin das Feuer als eine sozusagen alltägliche Entzündung charakterisierte, welcher die AnstaltSleitung allein Herr zu werden gedachte. Tcmgegen- »der ist eine„Erklärung" interessant, welche die„Nat.-Ztg." in ihrer Nr. 6 vom 4. d. M. bringt. In dieser von dem den er- !rankten Direltor vertretenden Betriebsingenieur stammenden lluSlassung heißt es u. a.: „Vor etwa 6 Wochen stellten wir bei einer Prüfung durch die Metzrohre fest, daß an der nordwestlichen Ecke des eng- tischen KohlenbergeS eine zu hohe Temperatur herrschte. Da man unter solchen Umständen mit einem im Innern entstandenen Brand rechnen mutzte, so wurden sofort die geeigneten Mittel an- gewendet, dieselben führten auch schnell einen vollen Erfolg her- bei. Kaum 14 Tage später fand sich aber bei einer Prüfung ein neuer ausgesprochener Brandherd. der räumlich soweit von dem ersten entfernt lag, daß ein Zu- szmmenhang zwischen beiden nicht möglich sein tonnte. Da nun dieser neue Brandherd nicht nur eine große Kohlen- vienge ergriffen hatte, sondern auch sehr u n- günstig fast in der Mitte dcS englischen Kohlenlagers sich befand, so mußte eine Umschaufelung deS ganzen westlichen Lagers vorgenommen werden." Nachdem also in der zweiten Novemberhälfte schon einmal eingegriffen werden mußte, war bereits„kaum 14 Tage später" — in der ersten Dezemberhälfte demnach— ein neuer Brandherd entstanden, welcher„eine Umschaufelung des ganzen westlichen Lagers"(zirka 360 000 Zentner) bedingte. Daraus geht hervor, daß schon vor Wochen auf das Nachdrücklichste eingegriffen werden mußte, was auch in der angezogenen„Er- klärung" zugegeben wird. Nur der Magistrat weiß davon nicht»; er Erfährt erst zu Weihnachten " von der dem Stadtsäckel zugefügten Schädigung, obwohl der Brand seit langem Stadtgespräch tjt. Ist das denn möglich? Wie ist denn überhaupt der Wider- spruch in den Darstellungen des Magistrats und des Ingenieurs zu'äsen? Eine weitere tiefe Differenz klafft auch zwischen der Angabe des stellvertretenden Anstaltsdirigenten, daß zum so- fortigen Eingreifin„leider nicht genügend HülfSkräftc zu haben waren", und der in der gestrigen Nummer des„Vorwärts" ver- öffentlichten Feststellung der HerbergSverwaltung des Berliner GeverkschaftShauseS. Nach derselben sind wohl Arbeiter zur Verfügung gestellt worden, nur haben diese selbstverständlich die Brandstätte wieder verlassen, nachdem man ihnen statt deS zuerst zuqestandenen Stundenlohnes von 60 Pf. den für eine derartig gesundheitsschädliche Arbeit geradezu jämmerlichen Lohn von 4t Pf. anbot. Andererseits ist aber auch durch Nachfrage fest- gestellt worden, daß gar nur 88 Pf. gezahlt wurden. Der Mängel an HülfSkräften ist somit lediglich leere Ausrede— mangelnde Bezahlung, das ist des Pudels Kern. Und hier dürfte auch nicht zuletzt der Grund zu suchen sein für die Hinzuziehung der Pioniere. Diesen unter der zwingenden Disziplin stehenden �leistungsfähigeren" Arbeitskräften darf man ja zumuten, für ein paar Pfennige sich Gasvergiftungen und ähnliche Schädigungen an ihrem zungen Körper zuzuziehen. Sie werden kommandiert und dürfen nicht mucksen. So ivird„gespart" an Arbeitslöhnen, nachdem durch Mangel an Umsicht vielleicht schon Hunderttausende zum Teufel gegangen sind. Fürwahr! ein„ruhmvolles" Blatt über Arbeiterpolitik der Stadt Rixdorf. In der Bersammlung am Freitag wurde ein Portemonnaie sowie ein Damengürtel gefunden; beides ist in der Spedition. Neckarstr. 2, abzuholen. Die Schießerei auf den Gemüsefeldern am Dammweg, bei der eine Frau Auguste Lehmann, eine mehrfach vorbestrafte Felddiebin, schwer verletzt wurde, hat den Landwirte» Albert Stock und Friedrich Kurt eine Anklage wegen gemeinschaftlicher, gefährlicher Körper- Verletzung eingebracht. In der Verhandlung vor dem Rixdorier Schöffengericht bestritten die Angeklagten ihr« Schuld. Wohl jeien sie fol�e d.r häufigen Felddiebstäble genötigt gewesen, sich mit Flinten zu versehen, auch sei ihnen Frau Lehmann, die in Begleitung eines Mannes und einer anderen Frau aus den Feldern umherstrich, verdächtig vorgekommen. Das sei jedoch an einem anderen Abend gewesen. Sie hätten damals nur Schreckschüsse abgefeuert, die niemand getroffen haben können. Frau Lehmann erklärte, diesmal keinen Felddiebstahl beabsichtigt zu haben und wollte einen der Angeklagten mit Be- stimmtheit als den geheimnisvollen Schützen erkennen. Da jedoch auch Entlastungszeugen auftraten, die sofort, nachdem die Schüsse gefallen waren, am Tatorte waren, ohne von den Angeklagten eine Spur zu bemerken und die Glaubwürdigkeit der Lehmann durch andere Zeugenaussagen stark erschüttert wurde, erklärte das Gericht den Tatbestand für nicht genügend aufgeklärt und sprach beide An- geklagte frei. Friedenau . Ein Ranbanfall ist gestern in der Rheinstraße verübt worden. In der Nähe der Rönnebergstraße wurde eine ältere Dame von einem fteniden Burschen angefallen und ihrer Handtasche beraubt. Auf die Hülfcrufe der Bestvhlenen ergriff der Räuber die Flucht. Er wurde von mehreren Personen verfolgt, aber es gelang nicht, ihn festzunehmen. Steglitz . Vom Gewerbegericht. Nach zweijähriger Pause finden im März dieses Jahres wieder die Wahlen zum Gewerbegericht statt. Nach der kürzlich vorgenommenen Auslosung werden die Arbeit n e h m e r- betsitzer Ei necke, Krug, Rötig und Wenzel am I.März ausscheiden; eö haben also die Gruppen Metallarbeiter, graphisches Gewerbe und Nahrungsmittelgeltzerbe Neuwahlen vorzunehmen. Die letzte Gcmeiiidevcrtretcrsitzung erledigte in knapper halber Stunde die aus zehn Punkten bestehende Tagesordnung, außer einem Hoch auf das„angestammte" Herrscherhaus. Dieser traditionelle Huldigungsakt war der einzige Punkt, zu dem die Herren Gemeinde- verordneten das Wort nahmen, alles übrige wurde ohne jede Debatte erledigt. Erwähnenswert ist nur die Einführung der neugewählten Gemcindeverordneten Templiner und Nienaber sowie die Bewilligung von 5000 M. zur eventuellen Ausführung von Notstandsarbeiten. Ferner die Umwandlung der Kommission für Säuglingsfürsorge in eine ständige Kommission. Reinickendorf West. Die Sammelliste Nr. 9775 zur RcichStagSwahl ist verloren gegangen. ES wird gebeten, dieselbe anzuhalten und an den Kassierer Genossen Fritz Henschel, Rtinickeudorf-West, Eichbornstr. 59 abzuliefern. Der Vorstand. Nieder- Schönhausen. Obdachlos werden, wie uns in einer Zuschrift mitgeteilt wird, in 14 Tagen 180 bis 190 Familien in Nieder-Schönhantcn gemacht. Laut Vorschrift der Bauordnung für die Vororte Berlins vom 21. April 1903 dürfen in Häusern, die drei übereinanderliegende Geschosse enthalten, der dritte Stock und das Kellergeschoß nicht be- wohnt werden. In der Zuschrift wird nun mitgeteilt, daß Wirte und Mieter beim LandratSamt und der Potsdamer Regierung bereits vorstellig geworden sind, um eine Aenderung der für Nieder-Schön- hausen geltenden Bauordnung zweiter Klasse in die erste Klasse vor- zunehmen, um den Mietcr» und Wirten die Unannehmlichkeiten zu ersparen, die mit der plötzlichen Räumung der Wohnungen ver- Kunden sind, jedoch ohne Erfolg. Es wird des weiteren daraus hingewieicn, daß die Wohnungen mit allem Komfort, mit Gas- und Wasieranlagen, ja sogar mit Badeeinrichtung, versehen ind und somit absolut eine Feuersgefahr nicht vorhanden ist. Auch eien die Häuser in Straßen gelegen, die eine Breite bis zu 43 Meter haben, wie beispielsweise der Kaiserweg. Dahingegen sei in schmäleren Straßen von nur 16 Meter Breite das Bauen vier- stöckiger Häuser gestattet.— Wir begreifen mit dem Einsender der Zuschrift, daß sich der 180—190 Familien eine gewisse Empörung bemächtigt, wenn sie in der gegenwärtigen Jahreszeit plötzlich die Wohnungen räumen müssen. Ein Umzug kommt un- gelegen, selbst wenn er zum Vierteljahresterinin vorgenommen werden muß. Die Schuld daran aber, daß diese Familien plötzlich die Wohnungen räumen müssen, trifft in erster Linie die Wirte und nicht die Behörde, wenngleich letztere im Interesse der Familien eine längere Frist festsetzen konnte, in welcher die Räumung der Wohnungen erfolgen soll. Die für Nieder- Schönhausen gültige Bauordnung(zweite Klasse) gestattet nicht den Ausbau(demnach natürlich auch nicht die Vermietung) der Mansardenräumc. Die Wirte haben also gewissenlos gehandelt. wenn sie trotz des BermietungsverboteS, von dem sie wissen mußten. dennoch solche Räumlichkeiten vermieteten. Die in der Zuschrift erwähnten Straßenzüge, in denen ein Bewohnen der Mansarden- räume gestattet ist, besitzen die Bauordnung erster Klasse: es sind dieS die drei großen Landstraßen(Kaiser Wilhelmstraße. Linden- straße und Blankenburgerftraße) die den Ort Niedcr-Schönhausen durchziehen; die Bauordnung sieht ausdrücklich den DiSpens für diese Straßen vor. Potsdam . In der ersten diesjährige» Monatsversammlung des Wahlvereins erstatteten die Delegierten der Kctziner Kreis-Generalversammlung Bericht. Einwendungen gegen die Beschlüsse derselben wurden nicht gemacht. Alsdann wurde von der durch die RcichStagSwahl not- wendig gewordenen Ergänzung deS Vorstandes Kenntnis gegeben und die Genossen ersucht, sich rege an den Wahlarbeiten zu be- teiligen. Hierauf entspann sich eine lebhafte Debatte über die eventuelle Notwendigkeit des Besuches gegnerischer Versammlungen. Man kam dahin übercin, nur die Bersaminlungen zu besuchen, in denen eine unbeschränkte oder wenigstens annehmbare Redezeit gewährt wird. Spandau . Bon 16 270 eingetragenen Wähler» haben 4632 Einsicht in die vom sozialdemokratischen Wahlkomitee in allen Bezirken ausgelegten Wählerlisten genommen. Davon wurden 156 Einsprüche resp. Nach- tragungen von demselben Komitee beim Magistrat erledigt. Ei» Beweis, mit welcher Hast und wie mangelhaft diesmal die Auf- stelluug der Wählerlisten erfolgte. 40 Menschen verschüttet. Em schweres Unglück ereignete sich am Freitagnachmittag beim Bau der HunSrücker Bahn Boppard-Castellaun zwischen Lamscheid und Leiningen, dem eine Anzahl Menschen zum Opfer gefallen sind. Uebcr den Unfall liegen folgende Meldungen vor: Bingen . Ein furchtbares Unglück ist an dem Bau der Huns- rücker Bahn Boppard-Castellaun gestern vorgekommen. Zwischen Lamscheid und Leiningen, in der Nähe von Sauerbrunn sind gegen Abend drei Arbeiter verschüttet worden. Sie sollten womöglich noch gerettet werden, und so wurden von der Baufirma eine ganze Anzahl Arbeiter nach der Unglücksstätte abgcordert. Die Arbeiter ver- suchten in den im hinteren Teile verschütteten Schacht einzudringen, dabei stürzten jedoch plötzlich gewaltige Erbmassen ein, und etwa vierzig von den Arbeitern wurden unter den Erbmassen verschüttet. Die Firma Grün u. Billingcr sandte sofort weitere Hülfszüge nach der Unglücksstelle ab. Spät am Abend noch wurde die Leiche eines Arbeiters geborgen, später zwei weitere Leichen. Die verschütteten Leute entstammen zum größten Teile den benachbarten Orten. Einem Telegramm aus Boppard zufolge sind bis gestern früh 10 Tote und 15 Berwundete, darunter 3 Kinder, aus den zusammen- gestürzten Erbmassen geborgen. Es sollen noch 15 bis 20 Personen unter den Erdmassen liegen. Aerzte und eine Arbeitcrkolonne sind vorgestern zur Hülfeleiswng nach der Unglücksstelle abgesandt worden; die Rettungsarbeitea werden durch fortwährend nach- stürzendes Erdreich sehr erschwert. Zuschauer verunglückt- Wie der„Koblenzer Zeitung" aus St. Goar zu dem Unglücks. fall beim Bau der HunSrücker Bahn telegraphiert wird, sollen sich unter den Verschütteten auch Zuschauer befinden, die den Rettungs- arbeiten von einem benachbarten Hügel aus zusahen. Der Hügel» der auS morschem Felswerk und faulem Schiefergestein bestand, hat anscheinend die Menschenmenge nicht tragen können, zumal e? nachts gefroren hatte und der Hügel durch das darauf eingetretene Tauwetter stark unterwaschen war. Weitere drei Tote ausgegraben. Wie die„Bopparder Zeitung" zu dem Bahnbauunfall meldet, sind wieder drei Tote ausgegraben worden. Man schätzt die Zahl der noch Verschütteten auf 10 bis 18. Es sind meist junge Leute� darunter vielfach Söhne von Witwen. Die Rettungsarbeiten ge- stalten sich sehr schwierig, weil noch etwa tausend Kubikmeter Erde wegzuschaffen sind und Nachrutschungcn befürchtet werden. In weitem Umkreis umsteht eine große Menschenmenge die Unglücks« statte, unter ihr viele Angehörige der Verunglückten. Bei dem Herausschaffen der verletzten und toten Personen spielen sich grauen- hafte Szenen ab. Eine in guter Hoffnung lebende Frau, die unter den Trümmern Sohn und Mann verloren hat, mußte schleunigst ins Hospital geschafft werden. Von der Saarbrücker Eisenbahn- direktion ist sofort eine Spezialkommission und von Koblenz ein Vertreter der Regierung an der Unglücksstelle eingetroffen. »» * Der„Koblenzer Zeitung" wird noch später gemeldet: Der zu! durchschneidende Berg ist etwa 150 Meter lang. In der Mitte de» Durchstiches hat sich die östliche Scitenwand wahrscheinlich infolge des Tauwetters losgelöst und die in der Mulde befindlichen Männer verschüttet. Die Rettungsarbeiten werden vom Bauinspektor Lemke und der Betriebsinspcktion Saarbrücken geleitet. Die Verletzten sind bei ihren Familien untergebracht, sie haben meistens Bein- bräche erlitten. Es hat den Anschein, als ob die Böschung zu steil angelegt worden wäre; die Wände stehen fast senkrecht. ES steht fest» daß das Unglück 15 Menschenleben gefordert hat. Vermifcbtes. Im Eisgang. In Beiseförth bei Kassel ist beim Bruch der Eisdecke auf der Fulda der fünfjährige Sohn eines Bahnbeamten zwischen treibende Eisschollen geraten und in den Fluten versunken. Der starke Eisgang verhindert die Bergung, der Leiche. Großscuer in Toulon . Freitagabend brach in dem größtenteils von der ärmeren Bevölkerung bewohnten Stadtteil Camp Giierin ein Brand aus, durch welchen ein großer Teil des Stadtviertels zerstört wurde. Der anstoßende Güterbahnhof, welcher ebenfalls von den Flammen bedroht war, konnte gehalten werden. Eine starke Trus Penabteilung käinpfte vereint mit der Feuerwehr gegen das ver« heerende Element. Die Bewohner des Stadtviertels ergriffen, teilweise nur notdürftig bekleidet, die Flucht. Die Rettungsarbeiten waren dadurch erschwert, daß viele Kranke und Greste mittels Rettungsleitern in Sicherheit gebracht werden mußten. Der Schaden ist bedeutend._ BrUfhaften der Redaktion. Tie juristische Sprechstunde findet Fried rich str. 10, Aufgang 4, ritte Treppe(Handelsstatte Bellcalliance, Durchgang auch Lindenstr. 40»;, mochettlitfllich von T'/t bis»>/, Uhr abcud» statt. Gcöstuet 7 Uhr. Sonnabends beginnt die Sprechstunde ttrn O Uhr. Jeder Anfrage ist riu Buchstabe und«in» Zahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Eilige Fragen trag- man in der Sprechstunde vor. P. I. S. 29. Weiteres jederzeit willkommen.— A. M. lv. Tragen Sie Zhre Angelegenheit in der juristischen Sprechstunde vor,— gl. 41. Die Gerichtskosten oerjähren in Preußen in vier Jahren. Jede Pfändung unterbricht die Verjährung, Die Vorschriften über Verjährung« anderen Staaten finden Sie im wesentlichen w den AussührungSvorschristen zum Bürgerlichen Gesetzbuch,— 2. SO. Leider müssen«i- nachzahlen und können nur Stundung beantragen,— Sch. 101. Der Monatslatz würde etwa 10 bis lö M. betragen,- Bemerkung 99. 1. Für die Daucr der Bedürstiglcit ist zu zahlen. 2. Ja.— O. Tärtng. Daß das Recht zur Auslösung deS Reichstages beliebig oft ausgeübt werden darf, ist von uns wieder holt dargelegt,— I. C. 67. Wenden Sie sich an den Handels- und Transportarbeiterverband,- H. St. 20. Sie haben zu spat gekündigt. spätestens am 23. hätte die Kündigung in den Händen des Wirts sein müssen,— A.(2. 31. 1. Engeluser tö, 2. und 3. Wenden Sic fich an das Arbettersekrekariat. — 1O00 A. Ein solcher Verein ist uns nicht bekannt. A. N. So Diel uns bekannt, sind die Arbeiten noch nicht begonnen, auch die Lose noch nicht vergeben,— H. R.. LandSbergerstraste. Der aisterchclich« Erzeuger hat kein Recht, die Erziehung oder Herausgabe semes Kindes zu verlangen oder für de» Weigerungssall die Allmentenzahlung einzustellen.— 200 R. O. 1. Durch Beschränkung aus eine bestimmte Anzahl. 2. und 3.: Ueber Lustbarleitssteuern ticfsen die verschiedenen OrtsstaUstenLestiinmungea. Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen Markthallcn-Dtrektion.(Großhandel) Rindfleisch la 70—72 pr. 100 Pfd., IIa 04- 09, lila 58—03, IVa 50-50, Kalbfleisch, Doppelländer 120-135, la 92-100, IIa 80-90, lila 05-78, Holl, 50-02. Hammelfleisch la 07-75, IIa 52-05, Schweinestetsch 57-00, Rehwi'd la per Psd. 0,00-0.05. Na 0.40—0,59, RotwUd la 0,33-0.45. Na 0,21—0,37, do. Kälber 0,30-0,48. Damwild 0,25—0,50, do, Kälber 0,40—0,55. Wildschweine 0,25—0,38. Frischlinge 0,40—0,60. Hasen per Stück 2,80—2,90, do. klein und II» 1,75-2,50. Kaninchen per Stück 0,70-0,90. Wildenten per Stück 1.25—1,35. Hüblicr, alte per Stück 1,50—2.40, do. Na 0,80—1,40, do. junge peri stück 0,80—1,75. Tauben per Stück 0,40—0,80, junge klein« 0,00. Ital. 0,00, Enten per Stück 1,75—2,10, Hamburger junge per Stück 3,00. Gänse, Oderbrucher, per Psd. 0,50—0,03, do. la per Stück 0,00, Na 0,00, Hechte per>00 Psd, 80—93, groß 0,00. Zander, klein 102. Schleie, groß 73-85, unsortiert 0,00, mittel 0,00, kleine 0,00. Bleie 53—00, Aale, groß 0,00, mittel 0,00, klein u. mittel 90—114, uns, 0,00. Plötzen 53-57.«arpsen, 25-30er 0.00, do. 30-S5cr 0,00, do, unsort. 00-00, Laus, 50-70 er 0.00, Schles. 0,00, Baste, matt 51-64. Karauschen 0,00, Blei- fische 0,00. Wels 24-01, Bunte Fische 54-70. Amesttan. LachS la neuer per 100 Psd. 110—130, do. Na neuer 90—100, do. Nla neuer 75. Seelachs 20—25. Sprotten, Kieler, Wall 0,75—1,25, Danziger, Wall 0,00—0,80, Flundern, pominestche la, per Schock 0,00, do. pommestche Na 0,00, Kieler, Stiege la 4—0, do. mittel per Kiste 2—3, Hamb. Stiege 4—5, halbe Kiste 1,50—2. Bücklinge, per Wall Kieler 3,50—5,00, Stralsunder 0,00. Aale, groß per Psd,. 1,10—1,30, mittelgroß 0.80—1,00, klein 0.50—0.00, Heringe per Schock 4—5. Schellfische Kiste 3—4, do. Kiste 2,00. Kabllau. p, 100 Psd, 20-25. Heilbutt 0,00. Sardellen. 1902er per Anker 95, 1904er 95, 1905er 93, 1906er 73— 75. Schottische Bollheringe 1905 0,00, lorge 40-44, lull. 30-38. med. 35—42, deutsche 87—44. Heringe, neue Matjes, per•/, To 60—120. Sardinen, russ., Faß 1,50—1,60, Brathering«, Büchs«(4 Liter) 1,50—1,75. Neunaugen, Schocksaß 11, kleine 5—0, Riesen» 14, Hummern, kleine, per Psd, 0,00, Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 0,00, kleine 0,00, unlort. 4,50. Galizier , groß 0,00, niitlel 0,00 Eier, Land», per Schock 4,00—5,50, Butter per>00 Psd, l» 121—124, II»>17-120, Illa 114-117, absallende 90-105. Saure Gurken Schock 3,50—4,00, Psestergurken 3,50—4,00. Kartoffeln per 100 Psd. 0,00, rnagnurn bonuin 2,10—2,25, Dabersche 2,10—2,25, Rosen 0,00, weiße 1.75—2,00, Salatkartoffeln 5,00—6,00, Spinat per 100 Pfund 20—23. Karotten per 100 Psund 10—12. Sellerie, hiesige, per Schock 4,00—5,00, do. pommersche 4,00—5,00. Zwiebeln große, per 100 Psd, 3,00- 3,50. do, lleine 2,26-2,50. do. hiesige(Perl.) 0,00. Charlotten 0,00. Petersilie, grün, Schockbund 2,00, Kohlrabi per Schock 0,00. Rellig, bahr,, per Schock 2,40—4,80, Radieschen per Schockbund 0,00. Salat, per Schock 0.00, do, Escarolo, per Mandel 0,00, do. Eudivien 0,00, Mohrrüben per 100 Psund 3,00—4,00, Teltower Rüben per 100 Psd, 8—10. Weiße Rüben, große 2—2,50, kleine 6—8. Rote Rüben 2—3, Blumenkohl Holl, per Kops 0,00. ital. per Kops 0,17-0,35, Wirsingkohl per Schock 3,00-0,00. Rotkohl p. Schock 3,00-8.00, Weißkohl 100 Psd, 2,00-3,00, Rosenkohl p. 100 Psd, 24—35, Grünkohl per 100 Psd, 5—10, Schnittlauch 12 Töpse 4—4,50. Kohl» rüben. Schock 2—3. Kürbis 0,00. Birnen, Per 100 Psd. hiesige 7—16, böhmische 8—20. Aepsel, per 100 Psd,, hiesige 6—20, Gravensteiner 0,00, Tiroler in Fässern 0,00, Kiste 32—80, Amerik. 15-30. Wallnüsse per 100 Psd, 0,00, do, rumänische 0,00, do. franz. CorncS 22—25. Paranüsse 0,00. Haselnüsse lange 40—42, runde 0,00. Zitronen, Messina . 300 Stück 8,00-10,00, 300 Stück 7,00-9,00. 200 Stück 9-13. Slpselsinen, Jaffa , per Kiste 8—14, Murcia 200er per Kiste 6—10, ig, 800a 7-11, Valencia 120er per Kiste 11,50-20, do. 714 er 18-23.
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