Jahreseinnahme. M. H., das sind die Leute, deren wirtschaftliche Notlage nach Ansicht der Agrarier zum Himmel schreit. Wir haben nach der Conradschen Arbeit 152 Besitzer, die 1776 Besitzungen mit 1 637 963 Hettar haben. Diese 152 Besizer haben allein durch den Getreidezoll beim Verkauf ihres Getreides einen jährlichen Mehrerlös von 13 754 000 m. Nach dem Verlangen des Bundesrates follen diese Besitzer 20 631 150 m. jährlich durch die Erhöhung der Getreidezölle profitieren.( Sört! hört! links.) Nun frage ich Sie, m. H., fann man solche Leute zu den Notleidenden in der Land wirtschaft rechnen? Ist das deutsche Volk verpflichtet, zur Füllung des Geldsackes dieser Bevölkerungsklasse zu fronden und Fleiß und Schweiß aufzuwenden? Können Sie, m. S., dem Volke, den Arbeitern zumuten, für eine Vorlage einzutreten, deren Effekt in nichts anderem besteht, als daß die Aermsten zugunsten der Reichsten ausgeplündert werden?( Sehr wahr! links.)
Genosse Singer legte seiner Berechnung für die Großgrundbesizer im Jahre 1901 die alten 3ollsätze zu grunde. Inzwischen sind die Zölle um rund 50 Prozent er höht worden. Der Gewinnst der" Notleidenden" hat sich infolgedessen ebenfalls um 50 Prozent erhöht!
Wahlkampf.
,, Arbeiterkandidaturen"
Wahlen im Zeichen der Fleischnot. Städten Süddeutschlands wird neuerliches Steigen der Die Fleischpreise steigen wieder! Aus mehreren Fleischpreise gemeldet.
an
Ortskrankenkassen und Reichstagswahl.
Der Vorstand der Ortskrankenkasse Göppingen hat beschlossen, die in Frage kommenden Kandidaten nachstehende Fragen richten:
Worms- Heppenheim: Johann Engelmann , Arbeiterfekretär in Worms .
Bingen - Alzey : Peter Reichert, Gastwirt in Finthen bei Mainz . Mainz - Oppenheim : Dr. David, Landtagsabgeordneter in Mainz .
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Die Wahlbewegung in der Provinz Brandenburg . Im Wahlkreise Potsdam Dsthabelland sprach am letzten Sonntag der Kandidat Genoffe Dr. Karl Liebknecht zu in Fehrbellin und Linum . Beide Versammlungen waren 1. Werden Sie jeden Reformplan für die Arbeiterversicherung start besucht und die Ausführungen des Kandidaten fanden lebhafte sie heute bei den Ortskrankenkassen besteht, beschränken will? Sind Schüßenhauses Genosse Fülle- Berlin . Seine Schlußaufforderung, ablehnen, der die Selbstverwaltung der Versicherten, wie Zustimmung. In Nauen sprach im vollbesetzten Saale des Sie für eine Reform, wie sie der Verband der Ortskrantentassen am 25. Januar den Wahlkreis im ersten Ansturm zu nehmen, vorgeschlagen hat? fand brausenden Beifall. Vom Reichsverband waren am gleichen 2. Sind Sie für obligatorische Einführung der Proporzwahl Tage ein paar Zentner Makulatur angekommen, darunter die bei den Krankenkassen? Broschüre des berüchtigten Korbmacher Fischer. Durch Zurufe in welchen Gebrauch sie für die ihnen zugedachte„ Literatur" des der Versammlung gaben die Nauener Wähler deutlich zu erkennen, Reichsverbandes haben.
kommen, denn mit wenigen Ausnahmen möchten sie alle der SelbstDa werden die bürgerlichen Kandidaten in arge Verlegenheit verwaltung der Krankenkassen zu Leibe gehen. Der ärgste Heber gegen die Selbstverwaltung sikt bekanntlich in der Frei= finnigen Boltspartei und heißt Dr. Mugdan!
Ein freisinniger Antrag.
Zwei stark besuchte Versammlungen fanden in Spandau statt. In Teßnows großem Saale referierte Genosse Heilmann. Der Amtsvorsteher von Spandau - Land, v. Rohr, und der Vorsitzende des Bundes der Landwirte, Schurig- Egin, beteiligten sich an der Dis fussion. Genosse Heilmann widerlegte diese Herren gründlich und die Versammlung verlief ausgezeichnet. Bei Stöpnid referierte Genossin Ihrer; in Staaten Genosse Drunjel Berlin; in einer von gewerkschaftlicher Seite einberufenen in Wansdorf der Genosse
Die Fraktion der Freisinnigen Boltspartei hat beschlossen, im Abgeordnetenhause einen Antrag auf Einführung des allgemeinen, gleichen, diretten und geheimen Wahlrechts für die Wahlen zum preußischen Landtage einzubringen. Das Stöderfche Reich" fonstatiert mit Genugtuung, daß ist er für das allgemeine, gleiche Wahlrecht nicht zu haben, bort Partei einen guten Verlauf. Wo der Freiſinn in den Gemeinden die Macht hat, Schmidt- Velten. Sämtliche Versammlungen nahmen für unsere fommt es ihm nicht darauf an, bestehende Benjuswahlrechte durch Erhöhung des Zenfus noch zu verschlechtern. Uebrigens wird über den Antrag taum geredet werden, da der Landtag nach wenigen Tagen wieder vertagt werden dürfte. Sicherlich zur großen Beruhigung des Freisinns, weil auf die Weise das Bündnis mit der Reaktion durch freisinnige Wahlrechtsreden nicht Schaden leiden wird. Eine amtliche Empfehlung des Lügenbuches des Reichsverbandes.
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der Ruf an die Oeffentlichkeit wegen der Aufstellung von Arbeitertandidaturen nicht ungehört verhallt" ist. Trotz aller Schwierigkeiten, die die Auflösung des Reichstages und die Wahlparole geschaffen habe, hätten verschiedene nationale Parteien" sich entschlossen, aus der Arbeiterschaft Kandidaten auszustellen. Das Blatt zählt nun die verschiedenen Parteien samt ihren Arbeitertandidaturen auf und ruft dann beglückt aus:„ Es ist eine Liste da bon neun evangelischen Arbeiterkandidaten. Das ist, besonders im Hinblick auf die Aussichten in einzelnen Streifen, nur ein farger Anfang aber es ist doch eben ein Anfang." Allerdings, und bei diesem Anfang" wirds auch wohl bleiben. Die nationalen Parteien hüten sich wohlweislich, ihre sicheren Wahlfreise an Arbeiterkandidaten auszuliefern. Sie lassen die Proletarier entweder in völlig aussichtslosen, oder in solchen Wahltreifen aufstellen, die man einzig mit Arbeiterkandidaten zu halten oder zu gewinnen hofft. Das Neue Sächsische Kirchen blatt" bekennt offen, daß es sich bei den Arbeiterfandidaturen um
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ein Wahlmanöver handelt, indem es schreibt:
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Die Wahlsituation im Maingan
Dernburg kontra Adam Riefe.
Herrn Erzberger eine neue Kolonialbilanz auf, die so toll in Die„ Nordd. Allg. Ztg." macht in einer Polemik gegen ihren Behauptungen ist und einen solchen Schmiß" aufweist, daß sie von keinem Geringeren als dem Sanierungsrat Exzellenz Dernburg selbst verfaßt sein kann. Ein anderer Sterblicher als der Vater der famosen Denkschriften" bringt solche Aufmachungen platterdings nicht zuwege.
Die Leipziger Beitung", das amtliche Organ der fächsischen Regierung, das Blatt, deffen Defizit die Bürger Sachsens ohne Unterschied der Gesinnung durch ihre Steuergroschen decken dürfen, empfiehlt das Handbuch für nichtsozialdemokratische berger habe in seine koloniale Kostenrechnung in Höhe von Die„ Nordd. Allg. 8tg." behauptet zunächst, ErzWähler feinen allerdings wenigen- Lesern in warmer Weise. Eine amtliche Empfehlung eines Machwerks, dem die wissentlichen 850 Millionen auch bereits die Forderung für 1907 fowie die Lügen haufenweise nachgewiesen sind! Die sächsische Regierung nichtbewilligten Nachtragsforderungen für 1906 mit eingerechnet und ihre journalistischen Trabanten passen allerdings ganz gut und dadurch um 152 Millionen zu viel herausbekommen. Es " Wir haben in Sachsen eine ganze Anzahl von Wahlbezirken, zu den Machern im Reichsverband! blieben also nur 663 Millionen Ausgaben für 22 Jahre in denen ein Jurist, ein Industrieller, ein KaufKolonialbesitz übrig, pro Jahr 30 Millionen. Die Antwort mann keine Aussicht auf die Wahl hat, sei er auch der lauterste hierauf mag Erzberger selbst geben. Wir wollen hier mur Charakter und der wohlwollendste Freund des vierten Standes. ist, wie uns von dort geschrieben wird, für unsere Partei die denk- kurz feststellen, daß kürzlich die Köln . Volksztg." die Er erhält die den Ausschlag gebenden Stimmen der Arbeiter- bar günstigste. schaft nicht, so lange ihm ein Arbeiter gegenübersteht. Der Arbeiter wählt In Frankfurt a. M. werden, wie schon gemeldet, dem sozial- folonialen Ausgaben allein der letzten liebsten seinen Standes- demokratischen Kandidaten, Genossen Dr. Quard, vier bürgerliche 9 Jahre genossen." Kandidaten gegenüberstehen. Die Liberalen rechnen besonders mit in durchaus einwandsfreier Weise auf Und im weiteren Verlauf seiner Darlegungen gesteht das der Partei der Nichtwähler", die in feiner Großstadt so stark ist wie 963 Millionen Mark Blatt, das dazu einige Bemerkungen von der„ Gleichberechtigung in Frankfurt ; bei der letzten Wahl 1903 haben von 73 000 berechnet hat. Des weiteren hat bereits vor einiger Zeit die der Arbeiter" fallen läßt: Wählern im ersten Wahlgange nur 40 000 ihr Wahlrecht ausgeübt und nur rund 20 000 Stimmen entfielen auf die Sozialdemo-" Leipz. Volksztg." auf Grund einer detaillierten Berechnung tratie. Bei stärkerer Wahlbeteiligung hoffen die Liberalen, uns festgestellt, daß unsere gesamten kolonialen Ausgaben seit 1884 das Mandat abnehmen zu können. Die Hoffnung haben sie aber nicht weniger als bei jeder Wahl gehabt und sie hat sich nie erfüllt. Die Zahl der rund 1 Milliarde Mark Wahlberechtigten ist auf 85 000 gestiegen; der Zuwachs dürfte im betragen haben! Das macht auf das Jahr nicht 30 Millionen, wesentlichen uns zugute kommen, und unsere Genossen werden alles wie die Nordd. Allg. 8tg." behauptet, sondern daransezen, das Mandat bereits im ersten Wahlgang wiederzugewinnen.
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Was die praktische Seite angeht, so ist in Sachsen von vielen Streisen zu erwarten, daß sie sonst wieder einem Sozialdemokraten zufallen."
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Nun, die sächsischen Streise werden auch mit„ nationalen" Arbeiterkandidaten der Sozialdemokratie zufallen. Aber davon abgesehen, bleibt das Geständnis interessant, daß die von bürgerlicher Seite aufgestellten Arbeiterkandidaten nicht den Arbeitern zu Liebe, sondern lediglich als Konturrenzmanöver gegen 60 Millionen! über der Sozialdemokratie aufgestellt werden. So ist Ebenso wollen unsere Genoffen im Wahlkreis Dffenbach= Aber diese kleinen Additions- und Divisionsfehler find es auch beim Zentrum, wie folgender Fall beweist: Dieburg die Scharte von 1903 auswegen und im ersten Wahl noch das Harmloseste an der neuesten kolonialen MünchDen Wahlkreis Borken- Redlinghausen( West- gang fiegen. Das gleiche gilt von den Genossen im Wahlkreis haufiade, wir wollten sagen Dernburgiade. Das Tollste liegt falen) vertrat bisher der bekannte zünftlerische Scharfmacher an au Gelnhausen- Orb, den wir ebenfalls 1903 verloren barin, wie die„ Nords. Allg. 8tg." aus dieser aberwikigen Guler. Die katholischen Arbeiter des Wahlkreises sind mit dem haben, und auch im Wahlkreis Höchst Usingen, der uns von Solonialwirtschaft eine 26prozentige Berzinsung für die deutsche Herrn Kunsttischlermeister wegen seiner Angriffe auf die christ. 1893 bis 1898 schon einmal gehörte, hoffen wir bereits am Nationalwirtschaft herausrechnet! Sie nimmt nämlich an, daß lichen Gewerkschaften unzufrieden; da außerdem die sozialdemo- 25. Januar das rote Banner aufpflanzen zu können. fratische Stimmenzahl schon bei der vorigen Wahl bedrohlich ge- wenn es in dem einen oder anderen diefer Kreise nach Beendigung des Krieges in Südwest der Zuschuß nur wachsen ist, so hieß es, bei Beiten Vorkehrungen treffen Das den Gegnern gelingen sollte, eine Stichwahl herbeizuführen, 30 Millionen betragen werde( die Kolonialarmee für Bentrum schob Herrn Guler nach Trier ab, wo er als Kandidat werden unserem Kandidaten zum Siege nur so wenige Stimmen Südwest würde uns allein 80 Millionen jährlich kosten!), daß an Stelle des alten Rintelen aufgestellt wurde. Hier ist seine Wahl fehlen, daß uns der Sieg in der Stichwahl sicher ist. In een diefen dagegen der Handel 80 Millionen darstellen werde. Rechne gesichert und der Scharfmacher Euler bleibt dem Zentrum erhalten. Streifen sind die Gegner nämlich arg zersplittert, und überall ist man auf diesen Handel nur 10 Proz. Gewinnst, also 8 Millionen, In Borten- Recklinghausen wird ein Arbeiterkandidat, wahrschein ein Stichwahlfieg von einem Hauptwahlfieg ganz abgesehen so sei das eine 26 prozentige Verzinsung der jährlichen lich der christliche Gewerkschaftsführer Schiffer, aufgestellt. für einen bürgerlichen Kandidaten nur möglich, wenn er ziemlich 30 millionen Subvention! Weshalb dieser Wechsel, lehrt uns die Triersche Landes- restlos alle bürgerlichen Hauptwahlstimmen bekommt. Das dürfte zeitung", die die Trierer Kandidatur Eulers mit folgender Be- aber diesmal wohl ausgeschlossen sein, da Liberalismus und denken. Deutschland zahlt jährlich 30 Millionen und profitiert Etwas Aberwizigeres als diese Berechnung läßt sich nicht merkung begleitet: die als bürgerliche Hauptgegner in diesen Kreisen Euler vertrat bisher im Reichstage den Wahlkreis Borken - in Betracht tommen fich bis Stichwahl zur immer nach der obendrein noch total falschen Redlinghausen. Es war Gefahr vorhanden, daß soweit versöhnt haben werden, um sich wieder wie 1903 gegenseitig Berechnung des Dernburgers- jährlich 8 Millionen. Es dieser Wahlkreis in die Hände der Sozialdemo- die Mandate zu sichern. Durch diese Wahlkonstellation sind auch im bleibt also selbst nach der Dernburgschen Berechnung jährlich fratie falle, wenn dort nicht ein Arbeitertan Wahlkreis Wiesbaden Stadt unsere Aussichten auf einen noch ein glattes Defizit von 22 Millionen, aber nicht die Spur didat aufgestellt wurde. Letzteres ist deshalb geschehen." Stichwahlfieg bedeutend gewachsen, wenn wir nicht gar schon im eines Tausendstels Prozent Berzinsung! Was will man mehr? Wenn Herr Schiffer in den Reichstag ersten Wahlgang durchs Biel gehen sollten, was bei der starken bauYommt, mag er sich bei der Sozialdemokratie bedanken, genau wie lichen Entwickelung Wiesbadens und der Industriealisierung der Was aber noch toller ist: die ganze freisinnige Presse, die übrigen Arbeiterabgeordneten" des Zentrums Voff. 3tg." wie wenn es umliegenden Landorte während der letzten Jahre durchaus nicht zu Berl. TagebL.", drucken diesen dazu kommt auch. den Unmöglichkeiten gehört. Auch in den vorwiegend ländlichen auf den ersten Blick zu durchschauenden Mumpik, oder um im Kreisen sind unsere Wahlaussichten vorzügliche. In Friedberg - Börsenjargon zu sprechen, diesen Stuß nach, ohne den geBüdingen dürfte der nationalliberale Graf Oriola einen sehr ringsten Einwand gegen ein solches Attentat auf die vier können die„ nationalen" Blätter in dieser Zeit der Fleischnot schweren Stand gegen unseren Genossen Busold haben. Im Spezies zu erheben! Es ist so, wie 8iegler es einmal ausnicht strahlend genug schildern. Wahlkreis Marburg Kirchhain ist es nicht ausdrückte: die politische Perversität ist dem Freisinn ans Gehirn treifen bisher trotz der eifrigen und erfolgreichen Arbeit geschlossen, daß statt des Nationalsozialen v. Gerlach der geschlagen. Wenn ein Sertaner bei seiner Aufnahmeprüfung Sozialdemokrat in Stichwahl tommt und gewählt wird. der Gewerkschaften und der Sozialdemokratie in Wirklichkeit aus- Ueberhaupt find in den ländlichen Kreisen Hessen- Naffaus o heilloſe Schnizer machen wollte, würde er ohne Gnade in fieht, welch trauriges Elend noch große Arbeiterschichten niederdrückt, große Ueberraschungen zu erwarten. Jegt im Winter sind in den die Vorschule zurückgeschickt; die freisinnigen Stulis aber bedavon gibt nachfolgender Bericht der Frankfurter Wolfs- vielen Bauarbeiterdörfern, die im Sommer von Männern ſtart wundern solch burlesken Blödsinn als das Muster einer st imme" über eine Gerichtsverhandlung vor der Straffammer III entvölfert sind, alle Wahlberechtigten zu Hause, und daß sie fast kolonialen Rentabilitätsrechnung 1 des Landgerichts Mannheim eine erschütternde Probe: ausschließlich für uns wählen, ist sicher. Die Versammlungs- Doch zum Schluß noch einige Zahlen über den wirt
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Die glänzende Lage der Arbeiter
Wie es in weiten Arbeiter
Klerikalismus
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Westerwalds und Vogelsbergs machen wir jetzt riesige Fortschritte. Sowohl bezüglich des Stimmenzuwachses wie bezüglich des Mandatsgewinnes gehört Hessen- Nassau zu denjenigen Landesteilen, auf die unsere Partei am 25. Januar die größten Hoffnungen segen darf. Liste der Kandidaturen.
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Angeklagt waren 4 Kleine Knirpse, die kaum über die Schranken agitation ist in den ländlichen Bezirken eine außerordentlich leblichen Handelsverkehr mit unseren herrlichen Kolonien. des Verbrecherbänkleins hinausschauen konnten, bier Boltsschüler hafte. In Orten, wo wir troß größter Anstrengungen jahrelang keine Die„ Nordd. Allg. 3tg." bekommt die Summe von 70 Millionen aus Neulußheim : der 12 Jahre alte Wilhelm Gottfried, der 13 Jahre Lokale bekommen konnten, ſtehen sie uns jetzt zur Verfügung. In Handelsverkehr heraus, weil sie auch den Import und Export alte Jfaat Soffmann, der 13 Jahre alte Ant. Willheuer und der der schwarzen Bischofsstadt Fulda ist es uns sogar gelungen, den des Auslandes mitrechnet! Tatsächlich war der Handelsverfchr 14 Jahre alte Christoph Ballreich. Sie waren beschuldigt, bei Kauf- 3000 Personen fassenden Stadtsaal zu einer Versammlung, die am unserer Kolonien mit Deutschland im Jahre 1905 mann Rausch und Eisenhändler Merkel Geldbeträge entwendet und Sonntag stattfinden soll, zu bekommen. einen Teil für Zuckerwaren verschlect" zu haben. Die Sünder Ueberall, selbst in den schwärzesten Winkeln des Taunus , folgender. Die deutsche Einfuhr betrug nach waren geständig. Als aber das Gericht feststellen wollte, wie die Tat möglich war, tamen interessante Dinge zur Sprache. Der Bezirksgendarm gab an, in Neulußheim seien infolge der niederen Löhne in der Tabatindustrie in den meisten Häusern Mann und Frau gezwungen, in der Fabrik zu arbeiten. Von morgens früh bis abends spät seien die Eltern beim Zigarrenmachen beschäftigt, und die Kinder im Dorfe seien sich selbst überlassen. Die Lehrer, die über die Intelligenz und den Charakter ihrer Böglinge Ausfunft geben sollten, fonnten Genaues nicht sagen. Der eine Lehrer trug vor, die Klaffen seien derart überfüllt, daß auf Anordnung der Schulbehörde auch diejenigen Schüler, die das Jahrespensum nicht bewältigen konnten, nicht als Repetenten zurückbehalten werden, weil eben kein Platz da sei.
Das Gericht hat natürlich nach der Schablone die Kinder zu Gefängnisstrafen berurteilt, die Herren nahmen an, daß die armen Jungen die Erkenntnis der Strafbarkeit ihrer Handlung befeffen hätten. Die Art, wie der Vorsipende, Landgerichtsdirektor Wengler, das Verhör leitete, bewies fein sehr großes Verständnis für die traurigen sozialen Verhältnisse, deren Opfer die Kleinen find.
Der Sozialdemokratie wird von Heuchlern und dummen Kerlen vorgeworfen, daß sie die Familie zerstören wolle. Und hier ist auch für den Blinden klar zu sehen, daß die kapitalistische Weltordnung es ist, welche die Familien auseinanderreißt und den Kindern die Mutter raubt. Der Staat aber sorgt dafür, daß in überfüllten Schulklassen die im Elternhaus versäumte Erziehung nicht nachgeholt werden kann..
Aufgewacht, Arbeter! Der 25. Januar ist der Babltag!
Im westlichen Westfalen kandidieren für die Sozial demokratie: Wahlkreis Dortmund : Genosse Bömelburg. Bochum : Genosse Hue. Hamm- Soeft: Genosse Expedient Beder Dortmund. Recklinghausen : Genosse Bergarbeiterverbands- Beamter Genosse Expedient Beder
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Jm Großherzogtum Hessen sind die folgenden sozialdemokratischen Kandidaturen zu verzeichnen: Gießen - Nidda : Eduard Krumm, Stadtverordneter in Gießen . Friedberg - Büdingen : Heinrich Busold , Schreinermeister in Friedberg .
Alsfeld - Lauterbach: Karl Drbig, Stadtverordneter in Gießen . Darmstadt - Großgerau: Heinrich Berthold , Landtagsabgeordneter in Darmstadt .
Offenbach - Dieburg : Karl Ulrich, Landtagsabgeordneter in Offenbach .
Erbach - Bensheim : Peter Zahn III, Gemeinderat in Mühlheim am Main .
8 Millionen Mark
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In Summa 43,6 Millionen Mark. Da aber die Ausfuhr nach Südwestafrika 1903 nur 4,3 Millionen betrug, sind von den 43,5 Millionen bei fünftigen Berechnungen mindestens 14,1 Millionen zu streichen, so daß nur ein Erport von rund 30 Millionen übrig bleibt. Der deutsche Export überhaupt bezifferte sich aber 1905 auf 5841
Millionen!
Vollends bedeutungslos war die Ausfuhr der Kolonien nach Deutschland . Sie betrug im Jahre 1905: aus Ostafrika 5,6 Millionen Mart
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