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Dagegen werden die hohen Preise, vor allem die Preise der landwirtschaftlichen Produkte nicht zurückgehen. Der hohe Zoll, die Sperrung der Grenzen bleiben wirksam und sollen ja nach Bülow für die nächsten zehn Jahre und womöglich für alle Ewigkeit außer aller Diskussion bleiben. Ebenso suchen die Kartelle, vor allem bas Kohlensyndikat, mit allen Mitteln die Preise hoch zu halten. Dazu wird sich eine verstärkte Auswanderung der Industrie gefellen, für die der heimische Markt nicht mehr genügend aufnahms­fähig ist und gegen die sich das Ausland, durch die deutsche Zoll­politik provoziert, gleichfalls durch Zölle abgeschlossen hat. Ver= mehrte Arbeitslosigkeit, berminderte Wider. standstraft des Proletariats, aber Fortdauer ber Zeuerung der wichtigsten Lebensmittel, bas sind die Folgen der Handelsverträge, die während der Depression sich zeigen werden. Das ist die Politit, für die Bülow die Verantwortung übernommen. hat und über die das deutsche Volt am 25. Januar zu urteilen haben wird. Diese Bolitit haben Zentrum, Konservative und Nationalliberale mit Begeisterung unterstützt. Den Bekämpfern dieser Politik, der Sozialdemokratie, ist die freisinnige Volkspartei schmählich in den Rücken gefallen.

Die breiten Massen der Nation sollen schlecht ernährt bleiben, follen von den Genüssen einer sich immer großartiger entfaltenden Kultur ausgeschlossen bleiben, um den Reichtum, den sie schaffen, zum Monopol einer Handvoll Agrarier und Kartellmagnaten zu machen. Das ist die nationale Politit, wie sie Bülow meint. Wer aber wirklich für die große Masse der Nation, für ihre Hebung in der kapitalistischen Gesellschaft und für ihre schließliche Befreiung eintreten will, der wird am 25. Januar für die Sozialdemokratie ftimmen.

Deutsches Reich . Jacke wie Hose!

Dernburg und Erzberger eine Couleur!

Bir nagelten vor einigen Tagen die kolonialen Umfallsgelüfte des Zentrums fest. Hatte doch Herr Erzberger die Erklärungen des Zentrumsabgeordneten Spahn am 13. Dezember so gedeutet, als ob zu den 2500 Mann Schuhtruppen, auf die nach dem Zentrums­antrage die füdwestafrikanische Schußtruppe nach dem 1. April 1907 tunlichst vermindert werden sollte, das Zentrum auch noch 5500 Mann Polizeitruppen zu bewilligen geneigt sei.

Herr Erzberger rechnete dabei eine Ersparnis von 53 Millionen heraus, da ein Polizeifoldat statt 10 000 m. wie ein Schustruppler, nur 6000 M. foste, die nach dem Zentrumsvorschlage in Südwest bleibende Waffenmacht also nur 47 Millionen statt 80 Millionen pro Jahr erfordere.

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Die Nordd. Allgem. 3tg." macht nun heute unter der Stichmarke Warum keine Polizeitruppe" eine überaus interessante Gegenrechnung auf. Das offiziöse Organ berechnet, daß ein Polizei­foldat allerdings nur 4260 W. foste, allerdings abzüglich aller Ausgaben für Pferde, Artillerie, Maschinengewehre, furz den ganzen technischen Betrieb. Ziehe man diese Ausgaben von den Kosten der militärischen Truppe ab, so foste auch da nur ein Soldat

4500 Mark!

Also auch 8000 Mann Polizeitruppen, die das Zentrum zu be­willigen bereit ist, würden uns jährlich 80 Millionen Mark tosten! Polizeitruppe oder Schutztruppe ist also Jacke wie Hose.

Wer also die finnlose Geldverschleuderung für Südwest bekämpfen will, muß sowohl gegen Dernburg wie gegen Erzberger schlagen! Freifinnige Kneifer!

wenn die erle sich herausnehmen, in die Kommando- 1 schlesischen Kohlenhandel ein. Der Fiskus erlangte Kenntnis von gewalt des Kaisers eingreifen zu wollen, ich sage, es ist eine den Erzählungen und vermutete, daß einer seiner Beamten glatte, pure Unverschämtheit. Wenn man sieht, dem K. Material übergeben haben müsse. In dieser Vermutung was das Zentrum und die Sozialdemokraten im Reichstage alles wurde er dadurch gestärkt, daß einer der Zeugen damit renommierte, getan haben, dann wird man einsehen, daß es wirklich die höchste daß St. mit einem Aftenstück" zu ihm gekommen sei, in das er Beit war, einen eifernen Besen zu nehmen und den Kerls ge- Einsicht genommen hätte. Interessant an dem Verfahren ist, daß hörig auf die Finger zu klopfen.....

Und nun die Immunität. Denken Sie sich, da haben die der Beamte, der den Vertrauensbruch begangen haben soll, Sozialdemokraten in den letzten Tagen einen Antrag ein- nicht ermittelt werden konnte. Seine Ermittelung er­gebracht zu Artikel 3 der Reichsverfassung, wonach Mitglieder hofft man vielmehr erst aus dem Verfahren gegen K., der übrigens des Reichstages, des Landtages und der kommunalen Körper- ganz entschieden bestreitet, daß ein königlicher Beamter schaften auf Grund ihrer Mandatsinhaberschaft ihr Zeugnis vor ihm die Dienste geleistet hätte. Von geringerer Be­Gericht verweigern fönnen und alle in ihrem Besize befindlichen deutung ist der zweite Fall, die Auslieferung der Lohnstatiſtit, Gegenstände der Beschlagnahme entzogen werden. Da soll der deren amtlicher Charakter recht zweifelhaft ist. Die Statistik ist Deibel wissen, was ein Sozialdemokrat alles in seinem eine Arbeit des Berg- und Hüttenmännischen Vereins und stüßt Besitz hat. Sie können sich Dynamitbomben zulegen

und sagen nachher, sie sind ihnen überwiesen worden in ihrer sich auf die Umfragen bei allen oberschlesischen Werken. Hätte der Eigenschaft als Reichstagsabgeordnete." Beamte eines privaten Werkes diese Statistik herausgegeben, fo

Herr v. Kröcher hat einst im Parlament einen, starten, wenn hätte man sich damit abfinden müssen. Wenn aber ein Beamter auch dummen Staatsmann zur Vernichtung der Sozialdemokratie der fiskalischen Verwaltung den Mißbrauch treibt, so ist das Ver­gefordert. Vielleicht wollte er mit seiner Salzwedeler Rede den rat amtlicher Schriftstücke. So deduziert wenigstens die Beweis erbringen, daß er die beiden von ihm verlangten Eigen- Beuthener Staatsanwaltschaft. schaften, wenn auch die letztere in höherem Maße als die erstere, besitzt.

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Krieg im Zentrumslager.

Beamtenkaperei. Wie die Regierung und die Nationalliberalen, suchen auch die Freisinnigen dadurch die Beamten als Wähler für ihre Kandidaten einzufangen, daß sie plötzlich für Gehalts­Der Wahlkreis Arnsberg Olpe Meschede ist zwar erhöhungen eintreten. Die beiden freisinnigen Fraktionen des Ab­sicherer Zentrumsbesitz, Gegner gibt es nicht für die Ultramontanen. geordnetenhauses haben beschlossen, außer dem bereits mitgeteilten Dennoch aber entspinnt sich dort seit dem Tode Reichenspergers Antrag auf Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten ( 1892) bei jeder Reichstagswahl ein heftiger Kampf zwischen zwei Wahlrechts für das Abgeordnetenhaus einen Antrag einzubringen, Bentrumsfandidaten. Herr von Detten ist der Kandidat der in welchem die Staatsregierung ersucht wird, in Rücksicht auf die besseren" Katholiken, Herr Johannes Fusangel der Kandidat herrschende Teuerung eine Erhöhung der Gehälter der der kleinen Leute und Arbeiter, die ihrem Erkorenen eine reichliche mittleren und unteren Staatsbeamten, sowie Majorität von 15 000 Stimmen sichern, während sein Gegner sich mit der in Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter 4000 Stimmen begnügen muß. Il nser Kandidat", so hieß es in einem eintreten zu lassen. im Jahre 1898 von der Fusangel- Partei verbreitetem Flugblatt, ,, konveniert dem Zunfertum und feinem Anhängsel nicht, er ist verhaßt beim Großgrundbesize, dem Junkertum, dessen Lakaien und den oberen Zehntausend, weil er ein Herz für den Unterdrückten, den Staatsbürger vierter Klasse hat, und für den kleinen Mann und Mittelstand in Wort und Schrift eintritt, wenn man diesem sein elendes Recht noch weiter zu verffimmern beabsichtigt. Das Sauer­ land ist genügend von der Ausbeutung und Mache der Großgrund­befizer unterrichtet, alte Burgen und Raubschlösser mahnen auch hier an die Vergangenheit und warnen das jüngere Geschlecht ſtets, die eroberte Freiheit durch Gleichgültigkeit und Liebedienerei wieder preiszugeben."

Nach den Wahlen dürfte sich, wie, frühere Erfahrungen be­weisen, diese Besorgtheit wieder beträchtlich vermindern.-

Neue Menschenopfer für Wüst- West. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Anton Ostertag, geboren am 26. August 1884 zu Ziemetshausen , am 1. Januar 1907 auf Patrouille bei Daffiefontain gefallen.

Am 1. Januar 1907 an Krankheiten gestorben: Gefreiter Gustav Voigt, geboren am 28. Oftober 1876 zu Lichtenberg , in man ke, geboren am 18. Februar zu Wismar , im Lazarett Keet­der Krankenſammelstelle Rehoboth an Typhus . Reiter Paul manshoop an Typhus und Storbut.

Seit 25. Dezember 1906 bei Otjeamongombe vermißt: Gefreiter Nun hat sich aber unes Fusangel durch sein Verhalten bei Robert Trichterborn, geboren am 4. November 1882 zu der Ersatzwahl in agen - Schwelm , wo er der Parteiparole ent- Ganglofffömmern. gegen für Wahlentyaung eintrat, dann seine Streitigkeiten mit feinen ultramontanen Verlegerkollegen, die sich bis in den Gerichts­Drudfehler- Berichtigung. In die Notiz Prozent Natio. faal fortsetzten, bei der Provinzial- Parteileitung derart mißliebig fich ein Druckfehler eingeschlichen. In der 16. Beile muß es heißen nalismus" der gestrigen Nummer( Hauptblatt, britte Seite) hat gemacht, daß seine Abfägung beschlossen wurde. Zu diesem Zwecke Kanalprojekt" statt" Stolonialprojeft". Der betreffende Sat wurde das Wahlfreisfomitee reorganisiert", d. h. so gestaltet, daß lautet also: Nur aus diesem Grunde, nur aus dem kleinlichen Neid eine für Fusangel ungünstige Mehrheit herauskam. Sodann erging auf Bremens Stellung als Export- und Importplak, ereiferte fich an den unbequemen Zentrumsmann ein Ultimatum, in dem Fusangel Hamburgs" nationale" Kaufmannschaft gegen das Kanal­aufgefordert wurde, bis zum 4. Januar 1907 zu erklären, daß er projekt". sich den Beschlüssen des Wahlkreiskomitees bezüglich der Reichstags­| kandidatur fügen und entgegen den Beschlüssen des Komitees teine Schritte zur Wahl tun werde. Fusangel erklärte darauf in seiner Westfälischen Volkszeitung", daß die Kandidatenfrage Sache des Wahlkreises sei; er weise die Zumutungen des Provinzialkomitees zurück und nehme den Kampf auf.

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Ausland.

Frankreich . Ministerrat.

Paris , 8. Januar. ( W. T. B.) In einem heute im Elisée ab­gehaltenen Ministerrat legte der Minister des Aeußeren Bichon den Er teilte ein Telegramm Stand der Marrottoangelegenheit dar. Am Sonntag hat nun das Wahlfomitee des Kreises über die des Gesandten Regnault des Inhalts mit, daß Raisuli aus Zinat Der Freisinn hat bekanntlich im preußischen Abgeordneten Kandidatenfrage verhandelt. Nicht weniger als acht Namen standen zu den Wadras entfloh und daß dieser Stamm mit dem Kriegs Hause den Renommierantrag eingebracht, in Preußen das all- auf der Kandidatenliste; sechs davon wurden ausgeschieden, es minister Gebbas über die Bedingungen der Uebergabe dieses Aben­gemeine und gleiche Wahlrecht einzuführen. Nun ist aber das Ab- blieben Johannes Fusangel Arbeitersekretär teurers verhandle. Zwei Spanier, die von Raisuli gefangen ge­geordnetenhaus nur einberufen worden, um nach zweitägiger Beder. Während der Beratungen traf ein Telegramm von dem nommen und mit fortgeführt worden waren, entflohen wieder und Verhandlung wieder nach Hause geschickt zu werden! Der frei- früheren Abgeordneten Herold ein, daß Fusangel aus dem fehrten nach Tanger zurüd. Kriegsminister Picquart berichtete sinnige Wahlrechtsantrag fällt damit glatt unter den Tisch! Wie Provinzialwahlkomitee ausgeschlossen worden sei. Das scheint ge­über seine Reise nach Tunis . aber stellt sich nun der Freisinn zu dieser Posse? Die Boss wirkt zu haben, denn bei der Abstimmung erhielt Becker 54, Fus­Beitung" schreibt: angel nur 14 Stimmen.

Es wird als selbstverständlich erscheinen müssen, Fusangel ist ein Querkopf, der so leicht seine Position nicht auf­daß die Sigungen des Abgeordnetenhauses in turzem ausgesetzt gibt. Wenn er wirklich den Stampf aufnimmt, dann fann es im werden, damit die Mitglieder sich der Wahlbewegung widmen können, sei es, daß sie Kandidaturen für den Reichstag über- alten Reichenspergerschen Wahlkreise noch zu artigen Ueberraschungen nommen haben, sei es, daß sie in der Parteiorganisation tätig fommen. Denn die Abstimmung im Wahlkomitee ist nicht maß­find. Je wichtiger der Wahlkampf ist, um so weniger dürfen ihm gebend für die Stimmung und das Verhalten der Wählermassen. die preußischen Abgeordneten durch parlamentarische Arbeiten entzogen werden."

Der Wahlkampf zugunsten der Kolonialabenteurerei und der agrarischen Volksaushungerung erscheint also dem Freifinn wichtiger, als der Protest gegen die preußische Dreiklassenschmach! Das ist echt freisinnig!

Staatsstreichsheter!

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Parlamentarischer Maulkorbzwang.

und Seminaren zur Verfügung gewesenen Gebäude im allgemeinen Kultusminister Briand gab bekannt, daß die bisher den Bischöfen für Unterrichtsztvede oder für die Schaffung von Museen be ftimmt würden. Nächsten Donnerstag wird der Ministerrat die Organisation der drahtlosen Telegraphie und den Gesetzentwurf betr. Abschaffung der Kriegsgerichte beraten.

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Paris , 8. Januar. Das Ergebnis der indirekten Steuern für den Monat Dezember 1906 beträgt 14 498 400 Frants mehr, als im Budget veranschlagt worden sind, und 4 997 600 Frants weniger als in gleichen Monaten des Vorjahres. Die Mindereinnahme der Post allein beträgt 4075 800 Frants.

England.

Französisch- englischer Vertrag.

Eingegangene Druckschriften.

" Neue Gesellschaft". Sozialistische Wochenschrift. Heft 14. Herausgeber Dr. Heinrich Braun und Lily Braun . Verlag: Berlin- Schöneberg. Preis für das Einzelheft 10 Pf., pro Monat 40 Pf., pro Vierteljahr 1,20 M.

Der Seniorenkonvent des preußischen Abgeordnetenhauses trat heute vor Beginn der Plenarsizung zusammen, um über die Ge­schäftslage des Hauses zu beraten. Man war sich darüber einig, daß sich diesmal die Beratung des Etats in möglichst engen Grenzen zu halten habe, und es wurde der Wunsch ausgesprochen, bei der London , 7. Januar. Heute abend ist ein Blaubuch über den ersten Lesung des Etats nur eine wirkliche Budgetdebatte zu führen zwischen Frankreich und England abgeschlossenen Vertrag betreffend Zu der Frage, ob eventuell eine zweite Reichstags- und alle die wichtigen schwebenden großen poli- bie Neuen Hebriden veröffentlicht worden. Das Attenstück schließt auflösung in Frage komme, schreibt die Deutsche Tages- tischen Fragen beiseite zu stellen. Es wurde an- mit einer Depesche des Kolonialministers Earl of Elgin vom 16. No 8tg.": genommen, daß bei Einhaltung dieses Vorschlags die erste Lesung bember v. Js., in welcher auf die von Australien und Neu- Seeland " Der nächste Reichstag wird auch zu anderen bedeutsamen des Etats am Freitag und Sonnabend beendet werden könne. Dann erhobenen Gintvendungch geantwortet wird und gesagt ist, die Reichsregierung würde zwar einige dieser Ginwendungen Frankreich tolonialen Fragen Stellung nehmen müssen, wie beispielsweise soll eine Pause in den Beratungen eintreten. Ueber die Länge gegenüber geltend gemacht haben, aber es hätten sich Umstände er­zur Entschädigung der Farmer, zur Verlängerung der Bause wurden bestimmte Vorschläge aber noch nicht gemacht, geben, die ein unverzügliches Handeln nötig gemacht hätten, der Bahn bis Keetmanshoop usw. In seinem Silvester vielmehr soll der Seniorenkonvent am Freitag oder Sonnabend um die Vorrechte Frankreichs und Englands sicher zu stellen! briefe hat der Reichstanzler angedeutet, daß er vielleicht schon bei noch einmal zusammentreten, um hierüber Beschluß zu fassen. Es bestände guter Grund für die Annahme, daß eine Verzögerung, der Ablehnung dieser Forderungen zur Auflösung des Reichs­Diese außergewöhnliche politische Enthaltsamkeit ist nur allzu die mit weiteren Verhandlungen verbunden wäre, unerwünschte tages geschritten sein würde, wenn er gesund gewesen wäre. Stach dieser öffentlichen Rundgebung wird er sich die Ablehnung solcher begreiflich. Die Parteien des nationalen Blocks vereint schon ohne Berwicklungen mit sich bringen würde. Die Reichsregierung habe und ähnlicher Forderungen nicht gefallen lassen dürfen. Auch sonst hin die schönste Nichtübereinstimmung, die sich leicht bei der Er- sich demgemäß dahin entschieden, daß eine sofortige Bestäti­wird die Luft, die über dem fünftigen Reichstage schweben wird, von örterung wichtiger Fragen noch steigern könnte, so daß schließlich gung des unveränderten Vertragsentwurfes vorteilhafter sei. Konfliktsstoffen voll sein. Db es zu schweren Konflikten kommen die agrarisch- antisemitisch- liberale Seelenverwandtschaft vollends wird und ob diese für die Zukunft des Reiches erfolgreich sein in die Brüche geht, deshalb Tegen sich die edlen Alliierten in weiser werden, das hängt nicht nur von der Haltung der Reichsregierung, Vorsicht selbst den Maulforbzwang auf. Wer nicht redet, kann sondern auch von der des Reichstages ab. Deshalb erscheint es auch den anderen durch Redensarten nicht verstimmen. nach wie vor notwendig, in den Reichstag Männer zu schicken, die den Mut, die Nerven und das Zeug haben, auch einen schweren Konflikt durchzufechten und die letzten für die Zukunft des Reiches notwendigen Konsequenzen gegebenenfalls zu ziehen. Für pflaumen- Das Zentrumsblatt in 2echhausen( Bayern ) dankt in weiche Leute, die weder nach oben noch nach unten die nötige seinem Neujahrsartikel im Namen aller gläubigen Katholiken" Festigkeit besigen, ist die Zeit nicht geeignet." der göttlichen Vorsehung für die hohen Bichpreise, die im Inter­esse und zum Vorteil der gläubigen Katholiken( lies Großbauern) noch recht lange anhalten möchten. Dabei gehören 90 Prozent der Einwohnerschaft der Industrie an!- Graf Püdler II. Der Ruhm des Grafen Püdler hat den Abgeordneten v. Kröcher, Zwangsverfahren gegen Korfanty. bekanntlich eine Leuchte des Agrarkonservatismus, die als solche In dem Ermittelungsverfahren gegen den polnischen den Präsidentenstuhl des preußischen Abgeordnetenhauses ziert, Abgeordneten Korfanth, von dem wir fürzlich berichteten, nicht schlafen lassen. Was Bückler kann, glaubt auch er leisten zu finden nach einer Meldung des Berl. Tagebl." umfangreiche Eger, 8. Januar. ( B. H. ) Der Bergmann Joseph Hampeis können; und tatsächlich hat er nach einem Bericht des Berl. Tagebl." Beugenvernehmungen statt. Es handelt sich bekanntlich um die in Birkenfeld warf in einem Anfalle von Wahnsinn seine drei bereits eine ganz ansehnliche Virtuofität im Schimpfen erreicht. Anklage, daß Korfanth einen Beamten der fiskalischen Bergberwal- Messerstiche. Außer der Frau wurde ein Kind getötet, die anderen, Kinder aus dem Fenster und ermordete dann seine Frau durch In einer Rede zu Salzwedel sagte er z. B.: tung zu Zabrze veranlaßt haben soll, ihm amtliches Material über schwer verletzt. Wohin soll es führen, wenn bei anderen Kriegen durch die mit der Kohlengroßfirma Cäsar Wollheim bestehenden Kohlen­Reichstagsbeschluß bestimmt werden kann, wie der Krieg und ob lieferungsverträge auszuliefern. Den Ausgangspunkt des Ver­Attentat eines Geisteskranken. er weiter geführt werden solle oder nicht. Wer trägt denn schließ- fahrens bildete ein privates Gespräch Korfantys, in welchem er eine mit Pulver gefüllte Pappschachtel in die Polizeikaserne. Es Rom , 8. Januar. ( W. T. B.) Heute abend warf ein Mann lich die Verantwortung? Doch nicht Herr Spahn und die in= famigten Jesuiter im Zentrum! Die Sozialdemokraten darauf verwies, daß er tolle Schweinereien" in den Ver- erfolgte eine Explosion, die jedoch keinen Schaden anrichtete. Tegen ja wenig Wert darauf, ob sie zufällig katholisch sind oder trägen des Bergfiskus mit C. Wollheim im Parlament aufdecken Polizeibeamte verhafteten den Täter, der Mannarelli heißt, bereits nicht, aber infamigte Jesuiter sind sie alle. würde. An der Hand ihm gewordener Mitteilungen holte St. sich gerichtlich vorbestraft ist und früher in einer Jrrenanstalt inter­Meine Herren, es ist eine infame unverschämtheit, bei Kohlenhändlern Informationen über die Gebräuche im ober- niert war.

Will sich die Nation solche junterlichen Unverschämtheiten noch länger gefallen lassen?!-

Der Dank an die göttliche Vorsehung.

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Letzte Nachrichten und Depefchen.

Soziale Ferderungen.

Wien , 8. Januar. ( W. T. B.) Der Niederösterreichische Land­tag nahm heute einen Dringlichkeitsantrag an, in dem die Re­gierung aufgefordert wird, unverzüglich einen Gesehentwurf be treffend die Einführung der allgemeinen Volksversicherung aus­zuarbeiten und dem neugewählten Abgeordnetenhause zur fo fortigen Beschlußfassung zu unterbreiten. Der Landtag vertagte fich hierauf. Schreckenstat eines Wahnsinnigen.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Ch. Glode, Berlin , Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Saul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblat