Wilmersdorf.Zu den Stadtverordnetenwahlen und der ReichZtagZlvahl Stellungnimmt heute abend eine nach dem.Luisenpark", Wilhelmsaue, ein-berufene Wählerversammlung. Genosse Böske hat das Referat über-nommen. In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung ist zu er-warten, daß die Arbeiterschaft Wilmersdorf zahlreich in dieser Ver-sammlung erscheint.Rummelsburg.Lebhafte Klage wird über die MSzahluntz der jeden Monats-ersten erfolgenden Invalidenrente geführt. Während wo anders dieAuszahlung das Werk von höchstens einer Viertelstunde ist, müssenin Rummelsburg die alten Invaliden oft eine Stunde warten, ehesie abgefertigt werden. Ehe der Schein abgestempelt wird, muß sichjeder eine Nummer vom Portier holen und dieser gibt auch nurRummern heraus, sobald es oben leer ist. So kommt es denn vor,daß die an Krücken Gehenden oft eine Viertelstunde und noch längerim zugigen Hausflur stehen müssen. Rur zu oft müssen dann jeneAermsten den Rest des Tages im Bett verbringen, weil das langeStehen im Hausflur sie zu sehr angestrengt hat. Aber nicht genugdamit, auf der Post geht das Spiel von neuem an. Dort werdenin der Regel an 20 Scheine augesammelt, ehe sie erledigt werden,und so kommt es oft vor, daß auch hier die Wartezeit eine Stundebeträgt. Der armen, schwachen Krüppel hat sich unter solchen Um-ständen eine nicht geringe Erbitterung bemächtigt. Die wenigenPfennige, die sie in ihrer elenden Lage erhalten, werden ihnen ver-abrcicht, als seien es Bettelpfennige. Läßt sich hier keine andereArt der Abfertigung schaffen? Hoffentlich tragen diese Zeilen dazubei, daß eine Aenderung dieses unhaltbaren Zustandes herbei-geführt wird.Adlershof.Ein Attentat hat kürzlich der Barbiergehülfe Kopp auf seinenArbeitgeber, den Heilgehülfen Heinrich verübt. Kopp soll zu dersvrau Heinrichs in Beziehung gestanden haben, und um Heinrichloszuwerden und das Geschäft übernehmen zu können, soll Koppseinem Arbeitgeber abends aufgelauert und mehrere Revolverschüsseauf ihn abgegeben haben, die aber ihr eigentliches Ziel verfehlten.Kopp wurde verhaftet und hat zunächst behauptet, daß er nur einen„Scherz" gemacht habe und. seinen Chef erschrecken wollte. DemUntersuchungsrichter gegenüber hat er aber nunmehr zugegeben, daßer die Absicht hatte, seinen Brotgeber zu töten. Er wollte ihn aufder Brücke des Teltowkanals überfallen, dort durch einen Hammer-schlag betäuben und ins Wasser stürzen, um so den. Anschein zu er-wecke», daß der Hcilgehülse Selbstmord verübt habe. Diese Absichtwurde dadurch vereitelt, daß Heinrich sein in Reparatur befindlichgewesenes Fahrrad kurz vorher zurück erhalten hatte und dasselbebenutzte. Um seinen Mordvorsatz aber dennoch auszuführen, gabKopp mehrere Schüsse aus einem der„Vorsicht halber" mit-genommenen Revolver auf Heinrich ab. Die in die Hand ge-drungeue Kugel konnte bisher noch nicht entfernt werden und wahr-scheinlich wird eine Amputation des Zeige- und Mittelfingers derrechten Hand vorgenommen werden müssen, ivodurch Heinrich ge-zwungen wäre, seinen Beruf aufzugeben. Auch die Frau des Heil-geHülsen ist in den letzten Tagen mehrfach vernommen worden, weilder Verdacht vorlag, daß sie von dem beabsichtigten Morde Kenntnisgehabt habe. Die nach dieser Richtung eingeleitete Untersuchung hatallerdings keinen Anhalt für die Richtigkeit dieses Verdachtes er-geben.Reinickendorf.Einen verhängnisvollen Ausgang nahm eine Wirtshauswette,welche der 23 Jahre alte Schuhmacher Heinrich Vogel in einer Gastwirtschaft in der Scharnweberstraße eingegangen war. Er hatte sichverpflichtet, in eineni Zeiträume von einer halben Minute einenSalzhering zu verzehren. Der Verlierer der Wette sollte einenhalben Liter Kognak bezahlen. V. verspeiste auch innerhalb derfestgesetzten Frist den Hering und trank den gewonnenen Kognak soforthinterher. Auf dem Wege nach seiner Wohnung begriffen, brachVogel in der Müllerstraße besinnungslos zusammen. Passantenbrachten Vogel nach der Rettungswache, wo es den Aerzten erst nachmehrstündigem Bemühen gelaug, den Schuhmacher wieder in daSLeben zurückzurufen. Vogel wurde nach dem Krankenhause gebracht,wo er in fast hoffnungslosem Zustande daniederliegt.Nowawes- Neueudorf.Die Wahlen der neuzubildendcn Gemeindevertretung finden inder III. Abteilung nicht am 23. und 24., sondern am 21. und22. Januar statt, und zwar von nachmittags 4—8 Uhr in den„Deutschen Festsäleu". Es bilden beide Gemeinden einen Wahl«bezirk und wählen diejenigen Wahlberechtigten, deren Namen mitden Anfangsbuchstaben A— L beginnon, am 21., diejenigen, derenNamen mit M— Z anfangen, an, 22. Januar. Mit den Vorarbeitenzu dieser Wahl ist die Sozialdemokratie schon fertig i sie hat ihreKandidaten aufgestellt— es sind acht Vertreter zu wählen— undbereits ein Flugblatt herausgegeben, welches sich insbesondere andie Wähler der freien Gewerkschaften wendet, da sich auch diesmalwieder die Hirsch-Dunckerschen mit eigenen Kandidaten an der Wahlbeteiligen und die Wahl zu einer Machtprobe zwischen beiden Ge-Werkschaftsrichtungen stenipeln wollen. Wie uns mitgeteilt wird,sind die Hirsch-Dunckerschen über dieses Flugblatt so entsetzt ge-Wesen, daß sie sofort eine Deputation zum Generalrat nach Berlinschickten, um die Erlaubnis zur Klage gegen den Verantwortlichen desFlugblatts zu holen, da sie in demselben des Streikbruchs und Arbeiter-Verrats bezichtigt werden; hoffentlich hat der Generalrat die Ge-nchmigung zur Erhebung der Klage gegeben, damit dieser Auch-organisati'on wieder einmal gerichtlich altestiert werden kann, welchetraurige Rolle sie bisher in der Arbeiterbewegung gespielt hat.—Die LSahlvorbereitungen der bürgerlichen Parteien sind noch nichtüber das Anfaugsstadium hinausgekommen; bei diesen handelt essich hauptsächlich darum, ausfindig zu inachen, wie die Kandidatender I. und II. Abteilung am„gerechtesten" zwischen Rowawescr undNeuendorfer Wählern verteilt werden können, um eine gemeinsameWahlliste zu ermöglichen. Bezüglich der III. Abteilung dürste eineEinigung bei den bürgerlichen Parteien leichter herbeizuführen sein,da man ja scbließliä, froh sein muß, wenn man noch Durchfalls-landidaten findet. Natürlich sieht die Sozialdemokratie, für welchedie ersten beiden Abteilungen des hohen Steuersatzes wegen nicht inBetracht kommen, diesem ergötzlichen Spiel um Personen— dennPrinzipien kommen dabei nicht in Betracht— mir Vergnügen zuund werden dafür sorgen, daß die Wahl in der IH. Abteilung zueinem für unsere Partei glänzenden Vorgefecht für die Reichstags-wählen wird._Berichts-ZeitungDer Angestellte hat Anspruch auf Verzugszinsen für rückständigesGeholt.Bei Klageansprüchen auf rückständiges Gehalt pflegen HandlungZ-und Gewerbegehülfen meist nur die Hauptsunime eiiizuklagcn, ohneauf Zinsvergütung Anspruch zu erheben. Der Anspruch auf Verzugs-Zinsen steht ihnen jedoch rechtlich zu, sofern ihnen auch die Haupt-summe durch rechtskräftiges Urteil zugesprochen worden ist. Siemüssen freilich, wenn sie die Forderung auf Zinsen nicht bei derHauptklage erhoben haben, wegen des Zinsanspruches eine neue Klageerheben. Ein solcher Fall kam kürzlich vor der ersten Kammer desKaufmannsgerichteS zur Verhandlung. Der InspektorErich U. hatte gegen die Versicherungsgesellschaft„Arminia" einenKlageanspruch von 22<X> M. erhoben, wurde aber mit seiner Forde-rung von dem Kaufmann Sgericht abgewiesen. Die vierteZivilknmuier des L a n d gerichlS I hob das Urteil auf undsprach den, Kläger die geforderte Sun, me zu. Run-mehr erhob U. wegen der Verzugszinsen eine neue Klage in Höhevon 27 M. und machte in der gestrigen Verhandlung geltend, erhabe erst nachträglich daran gedacht, daß er auch ein Anrecht aufKkiia-Uvortlicher Redakteur: K»aS Weber, Berlin. Für feggZinsen vom Tage der Fälligkeit des Gehaltes an habe.— Der Vertreter der beklagten Gesellschaft erhob den seltsamen Einwand,das Kaufmanns gericht könne dem Kläger die Zinsen nichtzusprechen, weil es ihn ja auch mit der H a u p t f o r d e r u n g ab-gewiesen habe. Der Kläger müsse seine Forderung vor dem Land-gericht geltend machen.Das Kaufmannsgericht verurteilte die beklagte Gesellschaftzur Zahlung der Verzugszinsen. Die Gehaltsforderung des Klägerssei durch rechtskräftiges Urteil des Landgerichts anerkannt worden.tilr die Zeit während des Verzuges habe aber der Schuldner demläubiger Verzugszinsen zu zahlen, mithin habe auch der Klägerrechtmäßigen Anspruch auf Zinszahlung.Zum Wahlfoudsgingen in unserer Expedition Lindenstr. 6g folgende Beiftäge ein:Deutsche Bierbrauerei, Abteilung Flaschenbier 21,—. Samm-lnng„Stecker" 31,60. Schneider der Firma Wolff u. Schulz, ausder Werkstattkasse 1t),—. Bierprozente v. d. Kollegen Spannern,Trägern u. Hülfsarb. vom Bau Wittenbergplatz der Firma Boswauu. Knauer d. Derfel 24,—. Freie Säiigervereiniguug„Fackel" 20,—.Buchdruckerei-Hülfsarbeiter, Ortsverw. Berlin Zahlstelle II gl»,—.Referat Dr. Rosenfeld 6,—. Lese- und Diskutierklub JohannJacobi 10,—. Anton 2,—. Hülfsarbeiter der Druckerei„Woche"1. Rate 26,30. Angestellte d. Jnnungs-Krankenkasse d. Tischler 26,—.Buchdruckerei C. Rosen 16,—. Brauereihandwerker, Tellersammlung24,13. Großes Los, Rixdorf 3,—. Ueberschuß einer Kranzspendeder Arbeiter und Arbeiterinnen der A. E.-G. 3,63. Hausdiener derFirma Peel u. Cloppenburg 3,63. Buchdruckerei Rosenthal 13,76.Gesamtpersonal der Buchdruckerei Maurer u. Dimmick 1. Rate 7,—.Summa 331,65 M. Bereits quittiert 4627,47 M. Summa4559,12 M.Weitere Beiträge werden in unserer Expedition entgegen-genommen.«Berichtigung. In Nr. 3 muß es heißen: W. G. B. 14:26,63 M.. statt: W. G. Bez. 14.Em der frauenben>egung.Genossinnen! Arbeiterinnen!Am 25. Januar 1367 finden die Neuwahlen zum Reichstagestatt. Die bürgerlichen Parteien geben sich große Mühe, Stimmenzu fangen, um stärker denn je in den neuen Reichstag einzuziehen.Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wird gearbeitet, umden Arbeiter, den man leider noch zu leicht durch Versprechen undVertröstungen kapern kann, zu gewinnen. Nun haben aber sämtlicheAbgeordnete des vorfloffenen Reichstages— außer den Sozialdemokraten— unzweideutig bewiesen, daß sie nicht volksfreundliche,sondern volksfeindliche Bestrebungen vertreten. Auch den Frauenhat man verschiedenlich gezeigt, wie hoch sie von jener Seite ein-geschätzt werden. Da ist es immer nur die Sozialdemokratie, welchefür die Gleichberechtigung der Frauen in wirtschaftlicher undpolitischer Beziehung eintritt. Daß die Frauen heute noch politischrechtlos sind, ist lediglich die Schuld der bürgerlichen Parteien,deren Vertreter nur witzig sein sollende Redensarten und Hohn-lachen für die um Menschenrecht und Menschenwürde ringendeFrau haben.Diese und noch hundert andere Dinge sind es, welche dieFrauen scharenweise der Sozialdemokratie zuführen müssen.Hat man es nicht verstanden, die notwendigsten Lebensmittelkünstlich zu verteuern, und haben wir Arbeiterinnen, Arbeiterfrauennicht am schwersten darunter zu leiden? Darum muß die Prole-tarierin mit ihrem männlichen Klassengenossen gemeinsam kämpfengegen Hunger, Ausbeutung, Knechtung und Bedrückung. Diegleiche Not ist es, die die proletarischen Männer und Frauen ver-bindet und aus der gleichen Not muß auch das gemeinsame Strebenauf Verbesserung ihrer Lage erwachsen. Alle die Frauen, welchedie Ziele der Sozialdemokratie noch nicht kennen, müssen zum Be,such unserer Versammlungen veranlat werden, damit sie unter-richtet und aufgeklärt werden. Eine aufgeklärte Frau wird Nichtwie vordem dem eigenen Manne im politischen wie im Wirtschaft-lichen Kampfe ein Hemmschuh sein, sondern sie wird ohne Wahl-recht doch mit kämpfen und streiten.Proletarierinnen! geht in die öffentlichen Versammlungen;protestiert durch Euer Erscheinen gegen jedes Unrecht, das man derArbeiterklasse immer von neuem zufügt. Seid Ihr auch politischrechtlos, so könnt Ihr doch einer politischen Partei angehören. ZurSozialdemokratie gehörig wird jede Person gerechnet, welche sichzu den Grundsätzen des Parteiprogramms bekennt und die Parteidauernd durch Geldmittel unterstützt. Hier gibt es keinen Unter-schied zwischen Männern und Frauen. Letztere können durch Zahlenvon freiwilligen, laufenden Beiträgen ebenfallsihre Zugehörigkeit zur Partei bekunden. Genossinnen! Die Ge-legenheit, der Parteipflicht zu genügen, ist Euch geboten!Karten für freiwillige Beiträge sind zu haben bei folgendenGenossinnen:1. Kreis: Frau Kaschewsky, Schützenstraße 14. 2. Kreis: FrauDöhring, Steinmetzstraße 23, Stfl. 4 Tr., und Frau Lutz, Waterloo-Ufer 9, Laden. 3. Kreis: Frau Kulicke, Prinzenstraße 162, 3 Tr.,und Frau Klingner, Ritterstraße 28. 4. Kreis: Frau Frohmann,Thaerstraße 57, Hof 3 Tr.; Frau Guhn, Zorndorferstraße 39; FrauFörster, Persiusstraße 5, vorn 3 Tr.; Frau Schreiber, Pückler-straße 42, vorn 2 Tr.; Frau Tölz. Forsterstraße 53, Hof 4 Tr., undFrau Wengeis, Gubencrstraßc 42, 2. Aufgang 4 Tr. 5. Kreis:Frau Zeipert, Marienburgerstraße 22, vorn 2 Tr. 6. Kreis: FrauWulff, Rostockerstratze 9, Ouergeb. pari.; Frau Pohl, Wittstocker-straße 25, Quergeb. 4 Tr.; Frau Jordan, Lübeckerstraße 43, Stfl.1 Tr.; Frau Matschke, Wolgasterstraße 8, 3 Tr.; Frau Panzeram,Pappel-Allee 76, vorn 1 Tr.; Frau Buchmann, Maxstratze 13a,und im Bureau der sozialdemokratischen Frauen, Lindenstraße 3,5. Hof Part._An die Frauen und Mädchen der Schönhauser Borstadt.Am Donnerstag, den 16. Januar, abends 8V2 Uhr, findet inden Berolina-Sälen, Schönhauser Allee 28, eine VoUsversammlungstatt, in der Genossin Ottilie Baader über„Die Proletarierinim WahUampf" referieren wird. Genossinnen! Die Wahl-bewegung ist auch für Euch von großer Wichtigkeit. Es ist EurePflicht, regen Anteil an den politischen Vorgängen zu nehmen,dafür zu sorgen, daß Eure männlichen Angehörigen nur solchenMännern ihre Stimme geben, die das Wohl des arbeitenden Volkesim Reichstage vertreten, Männern, die dafür wirken, daß auch dieFrauen endlich einmal Rechte erhalten, ihnen nicht immer nur Pflichtenaufgebürdet werden. Also erscheint in Massen in der Versamm-lung. Keine Proletarierin darf fehlen. Die Vertrauensperson.Bund für Mutterschutz.Am 12., 13. und 14. Januar hält der Bund im Logenhaus,Joachimsthalerstratze 13, seine diesjährige Generalversammlung ab.Auf der Tagesordnung stehen Referate über eine Anzahl wichtigerProbleme. Ueber„Mutterschaftsversicherung" spricht ProfessorMayet. Direktor Dr. Vöhmert-Bremen und Dr. Othmar Spann-Frankfurt a. M. werden die Lage der unehelichen Kinder be-leuchten, während Professor Flesch-Frankfurt a. M. die Zusammenhänge zwischen Prostitution und Unehelichkeit darlegen wird. DieMutterschaftSrente bespricht Dr. Walter Borgius, Dr. Helene Stöckerreferiert über die heutige Form der Ehe, Adele Schreiber undDr. Max Marcuse sprechen über Hciratsbeschränkungen unter Wirt-schaftlich-sozial und unter rasscnhhgicnischcn Gesichtspunkten. Diepraktische Tätigkeit des Bundes wird Maria LischnewSka erörtern.Sämtliche Vorträge sind für Mitglieder des Bundes frei; um aberzahlreichen Anfragen zu genügen, werden auch Gastkarten aus-gegeben, und zwar für die Dauer der ganzen Verhandlungen, zuInseratenteil verantw.: Th. Blecke» Berlin. Druck u. Verlag: Vorwärts3 M., für eine einzelne Sitzung zu 1 M., im Vorverkauf bei Boteu. Bock. Leipzigerstratze, und bei Wertheim.— Ausführliche Programme und alle näheren Auskünfte sind erhältlich durch dasBureau, Rosberitzerstraße 8.Versnmmlunge»— Veranstaltungen.Steglitz. Donnerstag, den 16. Januar, Uhr, bei Wahrendorf,Schloßstraße 117: Vortrag; Neuwahl des Porstandes.Wilmersdorf. Donnerstag, den 16. Januar, 8% Uhr, im„Luisenpark", Wilhelmsaue Nr. 112: Vortrag von Fräulein IdaAltmann:„Zola, der Dichter des hohen Liedes der Arbeit undder Wahrheit"._Vermischtes.Ein großes Schadenfeuer hat nach ciner Meldung aus Breslauin der Zuckerfabrik in H a y n a u gewütet, das vorgestern abend gegen7 Uhr in der Pack- oder Lumpenkammer aus unaufgeklärter Ursachezum Ausbruch kam und so schnell um sich griff, daß viele imSiederaum beschäftigte Arbeiter kaum das nackte Leben rettenkonnten.Lawinensturz. Wie ans Perpignan berichtet wird, wurde an derspanischen Grenze durch einen Lawinensturz der Kirchturm der Ge-meinde Candrodon zum Einsturz gebracht, als gerade Kirchendienstabgehalten wurde. Zahlreiche Personen wurden gerötet respektiveschwer verletzt.— In Rocabrunn wurden drei Arbeiter im Schneebegraben.Eine Feuersbrunst entstand, wie aus Marseille gemeldet wird,an Bord des nach Brasilien bestimmten Damvfers„Poitou", welcheunter den Passagieren große Panik hervorrief. Eine Anzahl Per-sonen wurde verletzt; das Feuer konnte alsbald gelöscht werden.Eine neue Entgleisung. Auf der Kanada-Pacifik-Bahn entgleistenach einer Meldung aus New-Iork in der Nähe von Fort Williamsein Eisenbahnzug. Zwei Personen wurden getötet, zehn verwundet.Briefkaften der Redaktion.G. A. 5. Da Sie einen Vertrag geschlossen haben, so kommen nur dieBestimmungen dieses Vertrages, nicht die entgegenstehenden desBürgerlichen Gesetzbuches in Anwendung. Ist die Beschaffenheitder Wohnung gesundheitsgesährlich, so können Sie aus Aus-Hebung des Vertrages und Schadenersatz beim Amtsgerichts klagen.— F. N. 1. Das ist in den verschiedenen Kirchspielen verschieden. 2. Ja.— Oestcrreicher. Ob ledig oder verheiratet, ist sür die Fragen der Ver«sicherungspflichtigkeit usw. gleichgültig. Einen klagbaren Anspruch auf Aus-nähme in eine Heilanstalt hat der Versicherte nicht: die Versicherung»«anstatt kann die Ausnahme gewähren.— Elektro 3. 1. und 2. Nein.3. In 36 Jahren. 4. Nein: von jeder Psändung ab läuft die Verjährungs«srist von frischem.— H. 173. 1. Nein. 2. Am 21. Juli 1933. 3. Siebesprechen die Angelegenheit mit dem Schiedsmann.— M. H. 24. DerInhalt Ihres Vertrages, den wir nicht kennen, ist für die Beantwortungmatzgebend.— Rixdorf F. 200. 200 Marken sind erforderlich.—M. 20. 27. Verjährung liegt nicht vor.— G. 238. Es ist voll zuzahlen, auch weil» der Chambregarnift oder Schlafmann verreist.— P. T. 01. Die Städteordnungen schreiben vor. innerhalb welchenZeitraumes die Wahlen stattfinden müssen. Die verschiedenen preußischenStädteordnungen finden Sie z. B. im Brauchilsch in den öffentlichenBibliotheken.— K. W. 18. Beide Lesarten sind richtig. Eine Milliardesind tausend Millionen.— 23. M. 73. 1. Als Angestellter sind Sie ver-sicherungspflichtig. 2. und 3. Nein.— P. N. 357. 1ö'/« Millionen.—1885. H. M. Keineswegs ist der Gläubiger berechtigt, eigenmächtig,gegen den Willen des Schuldners, ein Fahrrad diesem wegzu«nehmen, zu verpfänden oder zu verkaufen. Das wäre Diebstahl oderUnterschlagung. Der Schuldner hat das Recht aus Herausgabe desRades gegen jeden Inhaber und kann außerdem Strajantrag stellen.Berltuer Marktpreise. Aus dem amlliche» Bericht der städtilchenMartthallen-Direktion.(Großhandel.) Rindfleisch la 76—73 pr. 166 Pfd.,IIa 64-69, lila 58-63, IVa 56- 56. Knlbficilch, Doppelländer 126-135,la 92—166, Ha 86-96, lila 65-78, Holl. 56-62. Hammelfleisch la 67—75,IIa 52—65. Schweinefleisch 57— 66. Rehwild la per Vsd. 6,55— 6,65.IIa 6,36—6,54. Roiwild la 6,38—6,43, IIa 6,25—6,36, do. Kälber 6,36—6,45.Damwild 6,16—6,45, do. Kälber 6,46—6,55, Wildschweine 6,25—6,46.Frischlinge 6,46—6,66. Hasen per Stück 2,56—2,75, do. klein und IIa1,25—2,—. Kaninchen per Stück 6,76—6,95. Wlldenten per Stück 1,26—1,30.Hühner, alle per Stück 1,56—2,36, do. IIa 6,86—1,46, do. junge perStück 6,86—1,86. Tauben per Stück 6,56—6,65, junge kleine 6,66.italienische 6,95. Eliten per Stück 1,80—3,00. Hamburger junge per Stück3,25—3,66. Gänse, Oderbrucher, per Psd. 6,56—6.63, do. la per Stück6,66, Ua 6,00. Hechte per 100 Psd. 72-85, groß 62. Zander, klein 1,15.Schleie, groß 77—90, unsortiert 6,66, mittel 6,66. Bleie 45—47,Aale,-groß 6,66, miltei 6,66, klein u. mittel 6,66, uns. 6,66. Plötzen45—46. Karpsen, 25— 36er 6,66, do. 36— 35er 6�66, do. uns ort. 0,00,56— 66 er 66—68, 80— 100er 57— 61. Barse, malt 43—57. Karauschen 6,66.Bleisische 16—22. Wels 6,66. Bunte Fische 31—55. Amerikanischer Lachs laneuer per 166 Psd. 1l6—t36, do. IIa. neuer 96—166, do. Uta neuer 75.Seelachs 26— 25. Sprotten, Kieler, Wall 6,75— 1,25, Danziger, Wall0,80. Flundern, pvmmersche la, Per Schock 6,66, do. pommerscheIIa 6,66, Kieler, Stiege la 4—6, do. mittel ver Kiste 2—3, Hamb.Stiege 4—5, halbe Kiste 1,56—2. Bücklinge, per Wall Kieler 3,56—5,66,Stralsunder 6,66. Aale, groß per Pfd. 1,16—1,36, mittelgroß 6.86—1,66,klein 6,56—6,66. Heringe per Schock 4—5. Schellsische Kiste 3—4,66, do.'I, Kiste 2,00. Kabliau, p. 100 Psd. 20—25. Heilbutt 6,66. Sardellen. 1962erper Anker 95, 1964er 85, 1965er 93, 1966er 73—75. Schottische Vollberinge1905 0,00, large 40-44, füll. 36-38, med. 35—42, deutsche 37—44.Heringe, neue MatjeS, per To. 66—126. Sardinen, russ.. Faß1,50—1,60. Bratheringe, Büchse(4 Liter) 1,50—1,75. Neunaugen,Schockjatz 11, kleine 5—6, Riesen- 14. Hummern, kleine, per Psd. 6,66..Krebse, per Schock, große 6,66, mittel 6,66, kleine 6,66, unsort. 4,56.Galizier, groß 6,66, mittel 6,66. Eier, Land-, per Schock 4,66—5,56. Butterper 166 Psd. la 12t— 124. IIa 117—126, Uta 114-117, abfallende 96-165.Saure Gurten Schock 3,56— 1,00, Psefsergurken 3,50—4,00. Kartoffelnper 100 Psd. 6,66, magnum bonum 2,10— 2,25, Dabersche 2,10— 2,25,Rosen 0,00, weiße 1,75—2,00, Salatlarlofseln 5,00—6,00. Spinatper 100 Pfund 18—20. Karotten per 100 Pfund 10—12.Sellerie, hiesige, per Schock 4,66—5,66, do. pommersche 4,66—5,66. Zwiebelngroße, per 166 Psd. 3.66—3,56. do. kleine 2,25—2,56. do. hiesige(Perl-)6,66. Charlotten 6,66. Petersilie, grün, Schockbund 2,66. Kohlrabiper Schock 6.66. Rettig, bahr., per Schock 2,46—4,86. Radieschenper Schockbund 6,66.«alat, per Schock 6,66. do. Esearole, perMandel 6,66, do. Endivien 6,66. Mohrrüben per 166 Psund3,66—4,66. Teltower Rüben per 166 Pfd. 3—16. Weiße Rüben, große2—2,56, steine 6—8. Rote Rüben 2—3. Blumenkohl Holl, per Kops 6,66.ital. per Kopf 6,l7— 6,36. Wirsingkohl ver Schock 3.66—6,66. Rotkohlp. Schock 3.66—8,66. Weißkohl 166 Psd. 2,66—3.66 Rosenkohl p. 100 Psd.23-3o. Grünkohl per 100 Psd. 3-8. Schnittlauch 12 Töpse 4—4,66. Kohl-rüden. Schock 2—3. Kürbis 0,00. Birnen, per 100 Psd. hiesige 7—16,bihmische 8—20. Aepsel, per 100 Psd., hiesige 6—20, Gravensleiner6,66, Tiroler in Fässern 6,66, Kiste 32—86, Amerik. 14—36. Wallnüssever 166 Psd. 6,66, do. rumänische 6.66, do. sranz. EorneS 66— 00.Paranüsse 0,00. Haselnüsse lange 40—42, runde 6,00. Zitronen,Messiiia, 300 Stück 8,00-10,00, 360 Stück 7,00—9,00, 200 Stück 9-13.Apfelsinen. Jaffa, per Kiste 6—66, Mureia 266er per Kiste 6—16, do. 366er7—11, Paleneia 426er per Kiste 11,50—20, do. 714er 18—23.Wittcriiiigsüderstcht vom 8. Januar lt»U7. morgeiis» iltz».BSrtter-Prognose für Mittwoch, den 0. Januar 1907.Mild, jedoch ziemlich trübe mit leichten Regensällen und mäßigen westlichen Winden.Berliner W e t t e r b u r e a a.Wafferftand am 8. Januar. Elbe bei Aussig— Meter, beiDresden— 1,62 Meter, bei Magdeburg-s- 1,60 Meter, eisfrei— U n st r n tbei Sttaußsuri— ,— Meier.— Oder bei Rattbor 4- 1,31 Meter.— Neiße«münoung+ 2,36 Meter.— Oder bei Brieg-ff 2,28 Meter.— Oderbei Breslau Unterpegel— 1.16 Meter.M»chdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& To.. Berlin SM.