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Nr. 7. 24. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 9. Januar 1907.

Gerichts- Zeitung.

Erpressung.

fünfzig Mark ihm aussege. Am nächsten Tage benachrichtigte völlig unbegründet sei. Die gestrige Verhandlung hatte mit be­der Geprellte die Kriminalpolizei. Diese ermittelte aus dem Ver- fonderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Zunächst war der Seniorchef brecheralbum sofort, daß der Angeklagte Lindmeyer jener Erpresser der Firma, Herr Herm. Tiez, nicht zum Termin erschienen, sondern war. Als sich Lindmeyer die zweihundert Mark hatte ein Krankheitsattest eingereicht. Herr Oskar Tiez hatte am abholen wollte, wurde er von dem Kriminal- Tage vor dem Termin eine notwendige Geschäftsreise nach Birnbaum Giner jener Leute, denen§ 175 des Strafgesetzbuches die Hand- wachtmeister Ziege in Empfang genommen. Ju angetreten und ein Entschuldigungsschreiben geschickt. Rechtsanwalt habe zu Erpressungen bietet, stand gestern vor der zweiten Straf- feinem Besize wurden noch Uhr und Kette sowie jener Schein vor- Sonnenfeld, der namens der Firma Tieß die Verhandlungen mit fammer des Landgerichts III. Als Angeklagter wurde der Haus- gefunden. Vor Gericht bestritt der Angeklagte mit ungeheurer dem Angeklagten über die von ihm geltend zu machenden diener" Johann Lindmeyer aus der Untersuchungshaft vor- Dreiftigkeit jede Schuld. Der Staatsanwalt beantragte eine Ansprüche geführt, war durch dringende Amtsgeschäfte außerhalb geführt. Der 28jährige Angeklagte ist aus Oberbayern   gebürtig. Vor Gefängnisstrafe von 22 Jahren, da man derartige Berlins   verhindert und Rechtsanwalt Dzialoszynski, Syndikus etwa zwei Jahren kam er nach Berlin   und bildete sich hier in gemeingefährliche und arbeitsscheue Subjekte möglichst lange under Firma Tiek, der als Zeuge geladen war, erklarte, daß er nur furzer Zeit zu einer jener fragwürdigen Eriſtenzen aus, die schädlich machen müsse. Das Urteil des Gerichts lautete auf Beuguis ablegen fönne, wenn er vorher durch seine Auftraggeber ohne zu arbeiten, stets elegant gekleidet gehen und das Geld mit ein Jahr und sechs Monate Gefängnis und drei Jahre von der Pflicht der Amtsverschwiegenheit entbunden sei. Aus alle­bollen Händen ausgeben. Nach und nach entwickelte sich Lindmeyer Ehrverlust. dem ergab sich die Notwendigkeit der Vertagung, wiewohl der zu einem der häufigsten und zugleich gefährlichsten Besucher gewisser Angeklagte dringend bat, die Sache zu Ende zu Cafés, in denen perverse Leute zu Hause sind. Wiederholt war der Ordnungsstrafe gegen Oskar Tietz  . führen. Staatsanwalt Ehrecke und der Verteidiger des An Angeklagte in Erpressungsaffären verwickelt, aber jedesmal Zu einer wahren Seeschlange wächst sich die Fehde aus, welche geklagten, Rechtsanwalt Morris, erklärten, auf Herrn gelang es ihm, durch die Maschen des Gesetzes zu schlüpfen. Eines seit Jahr und Tag zwischen den Inhabern der Firma Hermann Rechtsanwalt Sonnenfeld in feinem Falle verzichten ชน Zages im November v. J. machte ein Student der Technischen Hoch- Tie z und dem früher bei ihr angestellten Abteilungsvorsteher können. Das Gericht beschloß nach nach langer Be­schule die Bekanntschaft des Angeklagten, der sich ihm als Kaufmann Rudolf Heppner entbrannt ist. Die Entlassung des Herrn H. ratung, die Sache zu bertagen und den neuen Termin ausgab. Unter einem Vorwande gelang es dem gefährlichen Burschen aus seiner Stellung hat Veranlassung zu Angriffen gegen die nicht vor drei Monaten anzuberaumen, ferner Herrn Dstar Einlaß in die Wohnung des Studenten zu finden. Kaum hatte er diese Firmeninhaber in öffentlichen Blättern, insbesondere auch in der Tiez wegen nicht genügend entschuldigten Aus­betreten, als er sofort seine Erpressungsversuche begann. Der Student Stadtlaterne" des Schriftstellers Joachim Gehlsen gegeben, die in bleibens in eine Ordnungsstrafe von 50 Mart gab in der höchsten Angst dem Angeklagten ein Zwanzigmarkstid. Lind- Frage kommenden Verhältnisse sind auch in Privatbeleidigungsflagen und zu nehmen, ihm auch die Kosten des Termins aufzuerlegen und meher wurde nun erst recht frech und verlangte von dem Opfer zweihundert in Berhandlungen vor dem Kaufmannsgericht zur Erörterung ge- durch einen Kreisarzt feststellen zu lassen, ob der Gesundheitszustand Mark, die er sich am nächsten Tage abholen wollte. Als Pfand" kommen. Eine weitere Phase in der Entwickelung dieser Angelegen des Herrn Hermann Tietz   seine Bernehmung vor Gericht oder nahm der Erpresser einstweilen die wertvolle Uhr und die Kette des heit ist eine anklage wegen versuchter Erpressung, seine fommissarische Vernehmung zu Hause gestattet. Studenten mit. Außerdem verlangte der Angeklagte noch mit un- die auf die Strafanzeige des Herrn Ostar Tiek gestern Herrn glaublicher Dreistigkeit, der Student solle einen Schein unterschreiben, Heppner vor die vierte Straffammer des Landgerichts I   führte. nach welchem er eine Rente in Höhe von wöchentlich Der Angeklagte behauptet, daß der gegen ihn erhobene Vorwurf

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