Jeder Wähler ist mit seiner Ehre verpflichtet, feine Stimme machten!. abzugeben, und sie nur für solche Männer abzugeben, die weder zur Sozialdemokratie noch zum Zentrum gehören.
Die„ rettende Tat" wird auf der vierten Seite im Bilde gezeigt, einträchtig gehen Bourgeois und Proletar zur Wahlurne, um nationale" Stimmzettel abzugeben.
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Mit seinem Wahlzettel kann der deutsche Wähler unser geliebtes Bei der dritten Lesung des Zolltarifes fonnte Genosse Wurm| Sozialdemokrat, ein Litauer, ein Konservativer und ein Nationals Baterland für alle Zeit von dem Drud befreien, den zwei Parteien, nicht gegen diese staatsgefährlichen Zölle eintreten, weil liberaler um das Mandat. Auch dieser Streis könnte den Brot Zentrum und Sozialdemokratie, auf alle Gebiete unseres öffentlichen die Bollwucherer mit unterstügung des Freisinns wucherern mit Hülfe des Freisinns abgenommen werden. Aber die und auch privaten Lebens ausüben. eine Debatte bei der dritten Lesung unmöglich Freisinnigen haben schon beschlossen, gleich im ersten Wahlgange für den Nationalliberalen zu stimmen; für diesen Kandidaten Wie die Lederindustriellen, so flagen die Industriellen überhaupt werden auch zahlreiche Freikonservative eintreten, so daß er Aussicht über die Erschwerungen, die der Entwickelung nicht nur durch die hat, mit dem Sozialdemokraten in die Stichwahl zu kommen, falls Industriezölle, sondern auch die Lebensmittelzölle bereitet worden nicht der Litauer einige Stimmen mehr erhält. Für den Konfind. Sachsen war seinerzeit durch elf sozialdemokratische Abgeordnete fervativen werden die Agrarier stimmen. im Reichstage vertreten, die allein die Interessen der sächsischen Während in all diesen Wahlkreisen der Freifinn der Reaktion Industrie wahrgenommen haben, indem sie gegen den Zolltarif Liebesdienste erweist und erweisen wird erhält er im Wahlkreise obstruierten und stimmten. Die Sozialdemokraten waren also die Tilsit- Niederung von den Nationalliberalen - also von seinen Wahrer der wichtigen Interessen der Industrie. Verbündeten derbe Fußtritte. Wie man weiß besteht in Ost preußen ein Startell zwischen Freifinnigen und Nationalliberalen, auf das besonders die Freisinnsmannen sehr stolz sind. Nun haben aber die Nationalliberalen beschlossen, trotz des Bündnisses in Tilfit- Niederung gleich im ersten Wahlgange für den Konservativen zu stimmen, so daß die Wahlaussichten des Die Aussichten der Sozialdemokratie in diesem Streise sind günstig. Freisinns durch diesen Beschluß geradezu trostlose geworden sind. Unser Kandidat, Rittergutsbefizer Hofer, tommt zweifellos in die Stichwahl; der Kreis ist gut organisiert.
Es ist das Niveau der Reichsverbandsflugblätter, auf dem das Machwert steht. Gelogen wird in frechster Weise, daß die Opposition ,, unseren tapferen Soldaten in den wasserlosen Gebieten Afrikas das Notdürftigste versagt! Das folle die Sozialdemokratie getan
haben, der jeder Tropfen deutschen Blutes für die füdwestafrikanische
Wüste zuviel ist, die am liebsten sofort alle deutschen Krieger aus der südwestafrikanischen Hölle zurück in die Heimat gebracht sehen würde!
Was nicht freche, schamlose Lüge an diesem Flugblatt ist, das ist die hohlfte, nationale Phrase", dieselbe„ nationale Phrase", über beren Anwendung im Wahlkampfe die Freifinnigen gejammert haben, solange sie noch in der Opposition standen.
Aber die Leser werden vielleicht fragen, weshalb wir uns noch fo eingehend mit dem Flugblatt beschäftigen, nachdem es die Berliner Volkszeitung" bereits preisgegeben hat? Nun, wir haben dazu guten Grund! Dasselbe Flugblatt hat nämlich einem anderen freisinnigen Mosseblatt beigelegen und dessen Redaktion hat nicht gegen seine Expedition protestiert. Dieses freisinnige Blatt ist bas
,, Berliner Tageblatt"!
Hatten wir nicht recht, von einem außergewöhnlichen Zeugnis der Berkommenheit des Freisinns zu schreiben? Kann eine Partei ihre eigene Vergangenheit schmählicher besudeln, ihre einstigen Grundsäße schamloser verraten. Es ist, als wäre es dem Freifinn noch nicht genug an den Büffen und gelegentlichen Fußtritten, die bon seinen„ Verbündeten" im rechtsreaktionären Lager empfängt, als müßte er das Manko ausgleichen, indem er sich selbst ohrfeigt.
er
Auf die rettende Tat der Wähler aber bauen wir!
Freifinnige Wohlanständigkeit.
Zu den Verleumdungen der freisinnigen Presse gegen den Genossen Albert wegen der Vorgänge in freisinnigen Versammlungen des Wahlkreises Hirschberg- Schönau stellt die Breslauer„ Volkswacht" noch gegen den„ Boten aus dem Riesen gebirge
", aus dem die falschen Berichte stammen, u. a. folgendes fest: Der„ Bote" behauptet, in allen drei Versammlungen habe Albert beispiellos wüste Szenen hervorgerufen".
Dabei waren es die Freisinnigen selber, die beim allerersten Auftreten Alberts einen derartigen Standal machten, daß Ablaß selbst den tobenden Rowdys Ruhe gebieten mußte! Ferner war es der Vorsitzende der freisinigen Versammlung in Berbisdorf, der mit einem Ochsenziemer wie besessen den Tisch bearbeitete und seinen Bruder und Konsorten zu wüstem Lärm aufstachelte, um Albert am Sprechen zu hindern.
Der
rote Postmeister" tritt von der Reichstagskandidatur zurück.
,, Vorwärts".)
Unser Reichstagskandidat für den 12. Wahlkreis, Genosse Motteler , hat die Kandidatur niedergelegt. Er hat an den Vorstand des Kreisvereins folgendes Schreiben gesandt: Zu meinem aufrichtigen Bedauern muß ich Sie bitten, Auch im Kreise Justerburg Gumbinnen sind von uns mich von der Kandidatur für den 12. Sächsischen Neichs- gute Organisationen geschaffen worden. In den übrigen Kreisen hat den tagswahlkreis in gegenwärtigen Reichstagswahlen zu die Sozialdemokratie nichts zu hoffen; zwei davon gehören zum entbinden. bin dem Ich Rufe der Wähler gefolgt, eisernen Bestande des Zentrums; die übrigen werden den Konweil ich hoffte, trog meines Alters und des in seinen Folgen noch fervativen zufallen. Wohl fiegten die Nationalliberalen im Jahre nicht behobenen törperlichen Unfalls, der mich im vorigen Früh- 1903 im Wahlkreise Osterode Neidenburg. Allein sie holten jahr betroffen hat, den Aufregungen des Wahlkampfes gewachsen sich dieses Mandat nur durch Ueberrumpelung der Konservativen. zu sein und auch im Falle eines für uns günstigen Wahlausfalles Die Polen stellen in den Wahlkreisen Allenstein . die parlamentarischen Pflichten erfüllen zu fönnen. Doch habe ich Rössel und Osterode Neidenburg Kandidaten auf; fte neuestens Grund zu der Befürchtung, mein törperliches Befinden werden mehr Stimmen als bei der letzten Reichstagswahl erhalten, überschätzt zu haben und ich will den Sieg unserer Sache nicht da sich der polnische Grundbesitz in Ostpreußen vermehrt hat. Die Sozialdemokratie wird natürlich auch in den entlegenen gefährden durch das etwaige Versagen meiner Kräfte. Streifen nach Möglichkeit arbeiten, obwohl eine umfassende Landagitation jetzt die größten Schwierigkeiten bietet. Jedenfalls ist unsere Partei sich bewußt, daß Erfolge mur mittels guter Organis fationen zu erzielen sind. Da sie seit der letzten Wahl in einigen Kreisen mit Eifer Organisationsarbeiten geleistet hat, so wird man aus dem Ausfall der Wahlen ersehen können, wie sich die bestehenden Organisationen bewähren werden.
Ich bitte deshalb die sozialdemokratischen Wähler des zwölften sächsischen Reichstagswahlkreises, unter dem Ausdruck herzlichsten Dantes für das mir geschenkte Vertrauen, auf einen jungen und fräftigen Genossen ihre Wahl zu lenken und mich als einen einfachen Soldaten in Reih und Glied zu betrachten, der im Wahltampfe nach bestem Vermögen seine Pflicht gegen unsere gerechte Sache erfüllen wird. Mit parteigenössischem Gruß
Als Nachfolger für den Genossen Motteler wird wahrscheinlich der Genosse Heinrich Lange als Kandidat auf gestellt werden. Lange ist schon sehr lange im Dienste der Partei tätig. Er gehört dem Leipziger Stadtverordnetenfollegium 12 Jahre an. Bekannt geworden ist er in der Partei besonders durch sein Wirken auf kommunalem Gebiete. aber auch als Agitator hat er tüchtige Arbeit geleistet, und öfter haben die Leipziger Genossen ihn mit Delegationen zu den Parteitagen betraut.
Daß die Konservativen besonders in den gefährdeten Kreisen bor feinem Mittel zurückschrecken werden, um die Mandate zu behaupten, erwähnen wir nur so nebenbei, da die Kampfesart der Konservativen auf dem Lande nur zu bekannt ist. Aber trotz dem wird die Sozialdemokratie auf dem Posten sein; sie wird auch aus diesem Wahlkampf mit Ehren hervorgehen.
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Humoristisches aus dem Wahlkampfe.
Im Wahlkreise Duisburg- Mülheim- Oberhausen leisten sich die braven Freisinnsmannen, die im Jahre 1903 im Wahlkreise ganze 292 Stimmen auf ihren großen Eugen vereinigt hatten, diesmal den Luxus zweier Kandidaten!! Für die Hirsch Dunderschen der Gewerkvereinler wird bürgerlichen Presse zufolge Herr Bruno Pörsch aus Düsseldorf , der Ex- Sozialist", kandidieren, weil nach Ansicht einer am 6. Januar abgehaltenen Generalversammlung der„ Hirsche" sämtliche Kandidaten des Wahlkreises„ Gegner der Gewerkvereine" seien. Und als offiziellen Kandidat der„ Bolts partei" hat der„ Rh.- W.- 3tg." lidhen Statflub den Geschäftsführer der Hirsch- Dunderschen Ges zufolge eine Versamlung in D.- Ruhrort beschlossen, dem volksparteiwerkvereine in Berlin , Gustav Hartmann , zu empfehlen.
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Der Bote behauptet wider besseres Wissen, Albert hätte die„ palast- In der ganzen deutschen Sozialdemokratie wird man mit artige Villa Ablaß' den Wählern als Schreckgespenst vorgeführt". schmerzlichem Bedauern hören, daß der„ rote Postmeister" beTatsächlich hatte Albert auf die Behauptung Ablaß , die fürchtet, nicht mehr rüstig genug zu sein für den Posten des Sozialdemokraten verschleierten ihr Programm( siehe legte Reichstagskandidaten und Reichstagsabgeordneten. Gern hätten Nummer), wörtlich gesagt:" Ach, was Sie fagen! Wenn wir alle den hochverdienten Veteran, der für die Partei geHerr Ablaß für jedes Programm, das tvir über 100 Millionen Exemplare in die Wählermassen schon geworfen, auch nur lebt und gearbeitet hat wie wenige nur, der für sie lange einen Pfennig hätte, so tönnte er sich statt seiner Villa in der Jahre des Erils getragen hat, der ein Stück Parteigeschichte Rechter Hand, linker Hand, beides vertauscht. Die Voltsa Wilhelmstraße im schönsten Teile des Gebirges einen Balast bauen, berkörpert, als den Vertreter des Leipziger Proletariats partei" sucht sich den Geschäftsführer der Hirsch- Dunderschen sein Paragraphengeschäft an den Nagel hängen und herrlich und in wieder im Reichstages gesehen. Unter der Voraussetzung natür- Gewerkvereine als Kandidaten, und die Generalversammlung der Freuden leben." lich, daß seine Kräfte es ihm gestatteten. Denn die Partei, die Voll- Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine erhebt Herrn Bruno Börsch auf Der Bote behauptet, die Sozialdemokraten hätten mit Füßen fräfte in all ihren Positionen braucht, über alles! Und es den Schild, der erklärt hat, sich im Falle seiner Wahl" als und Biergläsern getrommelt". ehrt den Genossen Motteler, der am 18. Juni das 69. Lebens- Hospitant der Freisinnigen Vereinigung anschließen zu In Wirklichkeit taten das die Ablaß- Fanatiker, die rechts vom jahr vollenden wird, daß er nach diesem Grundsatz gehandelt Noch mehr Konfusion kann wohl kaum in einem politischen StatRedner am Ofen saßen und die sogar begannen, gegen Albert handgreiflich zu werden, so daß ein Dußend drohender Zimmermanns- hat und lieber schon jetzt zurücktritt, da es sich bei seinen Klub Plaz finden. Zimmermanns- Befürchtungen Hoffentlich nur um Befürchtungen und nicht um Da inzwischen auch die Polen in der Person des Schrifts fäufte die Rowdys in die Schranken zurückweisen mußten. Der Bote" behauptet, Albert hätte gesagt:" Das Hausrecht Ernsteres handelt. Der ,, rote Postmeister" braucht freilich kein stellers Josef Czozezowati- Gnesen einen eigenen Kandidaten nehmen wir uns!" Reichstagsmandat, um eine Position in der deutschen Sozial- im Duisburger Wahlkreise aufgestellt haben, so wäre damit das In Wahrheit hat sowohl Albert wie die erregte Menge unauf- demokratie einzunehmen, sie ist ihm längst sicher bereitet in erste halbe Duhend Kandidaten boll. hörlich gerufen: So lange Ablaß nicht revoziert, hören wir ihn den Herzen der deutschen lassenbewußten Arbeiter! nicht an. Entweder muß er die Unwahrheit über Bebel zurücknehmen oder abtreten!"
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Armut entrechtet. teile Nach dem berüchtigten Grundsage: Divide et impera In Mannheim sind 430 Wähler wegen Armen und herrsche- versucht zum Schluß der Bote", den früheren Kandidaten Feldmann gegen Albert auszuspielen, indem er schreibt: unterstützung aus der Wählerliste gestrichen worden! ,, Tausenden, die einem Feldmann noch gefolgt, sind jetzt die Augen geöffnet." Ein plumpes Manöver, das Ablaß schon vorher versucht hatte, als er sagte:„ Feldmann war anständiger". Dabei hatte derselbe Freisinnstlüngel Feldmann niemals Zutritt und Redefreiheit gewährt! Die Sozialdemokratie als Vertreterin von Industrie
wollen.
Fusangel will nicht weichen.
Flugblattichwindel.
In einem Aufrufe an die Zentrumswähler in ArnsbergOlpe Meschede legt Johannes Fusanget Verwahrung ein gegen den Beschluß der westfälischen Zentrumsparteileitung, die ihn aus dem Provinzialwahltomitee ausgeschlossen und bewirkt hat, daß an seiner Stelle der Arbeitersekretär Beder als ReichstagsDie Situation in Ostpreußen. fandidat aufgestellt worden ist. Fusangel erklärt, daß das gefiebte Ostpreußen hat im Jahre 1903 aus seinen 17 Wahlkreisen Kreiswahlkomitee die Wähler vergewaltigt habe; er und seine An16 Lebensmittelwucherer in den Reichstag gesandt. Würde es dem hänger hielten das Komitee für sabungsfvidrig, fie appellierten des leischwuchers sein, so fönnten den Zöllnern mindestens fünf von Fusangel ſeine Agitation im Wahlkreis bereits aufgenommen und Freifinn wirklich ernst mit der Bekämpfung des Brot und halb gegen den Beschluß an das katholische Wolf. Inzwischen hat den 16 Wahlkreisen entrissen werden. Aber der Freifinn denkt nicht in stark besuchten Versammlungen mit großem Beifall gesprochen, daran, eine solche den Interessen des ganzen Bolles dienende so daß noch gar nicht abzusehen ist, wer von den beiden Kandidaten interessen. ob Fusangel oder Becker. Politik zu treiben. So geht er in Königsberg - Stadt mit den die Oberhand behält Bemerkenswert ist eine Wahlepisode aus dem Wahlkreise Konservativen und Antisemiten Arm in Arm, um der Sozialdemo Reuß j. 2., den seit langer Zeit unser Genosse Wurm bertritt. Kratie das seit 16 Jahren behauptete Mandat zu entreißen. Alle Die Geraer Zeitung" hatte von Wurm gesagt, daß ihm die Ver- staatserhaltenden" Parteien treten hier für einen zu Unrecht sich hältnisse seines Wahlkreises vielleicht nicht ganz unbekannt freifinnig nennenden Mann ein. Das Zentrum allein hat sich noch geblieben feien, er habe aber niemals Miene gemacht, eine nicht geäußert. Es kommt in Königsberg - Stadt mit etwa 600 Stimmen Reichsverband und Hezapostel ähnlichen Kalibers folche Kenntnis nutzbringend für die Allgemeinheit zu ver- in Betracht. Die Sozialdemokratie wird natürlich alles daran segen, verbreiten in Millionen Flugschriften und Broschüren zur werten". Dbgleich es die Sozialdemokratie stets abgelehnt hat, um den Siß zu behaupten. Kirchturmspolitik zu treiben, so hat doch Genosse Wurm z. B. durch Der Wahlkreis Königsberg- Land- Fischhausen wäre Verunglimpfung der Sozialdemokratie wegen ihrer Ablehnung jein Auftreten gegen den Bolitarif nicht nur die Interessen der mit Leichtigkeit den Konservativen zu nehmen, wenn die Freisimmigen der kolonialen Abenteurerpolitik. Eins dieser Machwerke führt Algemeinheit, sondern auch die Interessen des Wahlkreises Reuß j. 2. nur halbwegs wahre Volksfreunde sein würden. Hier hat unser den meterlangen Titel" Deutsches Volk , wie sorgte die im besonderen wahrgenommen. Und das ist ihm, woran unser Geraer Genoffe Braun Sönigsberg die besten Aussichten, gewählt zu Reichstagsmehrheit für Deine heldenmütigen Söhne in SüdParteiblatt jetzt wieder erinnert, sogar von Industriellen des Wahl- werden. Die Vororte Königsbergs find bedeutend gewachsen; sie westafrika ?" freises seinerzeit dankend bestätigt worden. Der Verband der thüringischen gehören zum Landkreise. Von den Konservativen kandidiert Fürst zu Auf die Phrasen von der„ nationalen Ehre", mit denen und sächsischen Lederfabrikanten richtete am 13. Dezember 1902 ein Dohna- Schlobitten. Es hat lange gedauert, bis sich die Freisinnigen diese Broschüre um sich wirft, brauchen wir nach alledem, Schreiben an den Abg. Wurm, das wörtlich also lautet: den Entschluß, eine Zähltandidatur aufzustellen, abgerungen haben. Der heute in Gera versammelt gewesene Vorstand und Aus- Sie sind aber von der Erwägung ausgegangen, möglichst viele was wir hierüber täglich ausgeführt, nicht des näheren einschuß des Verbandes thüringischer und sächsischer Lederfabrikanten Wähler an die Wahlurne zu schleppen, damit in der Stichwahl zugehen. Nur die Art, wie dies Machwerk Stimmung zu nahm aus Nr. 147-148 der Deutschen Gerberzeitung" Kenntnis der tonservative Kandidat besto besser unterstützt machen sucht, sei an einem Beispiel charakterisiert. Die Broschüre beginnt: von Ihrer, am 3. Dezember 02 im Reichstage gehaltenen Rede, werden kann! gegen die im neuen Zolltarif geplanten unerhörten Gerbstoffzölle, Nr. 91, 92, 93 und 381 des Tarifes.
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Der Wahlkreis Labiau- Weh I au gehört auch zu den Kreisen, der den Brotivucherern abgenommen werden könnte, wenn die FreiWir sprechen Ihnen unsere ganz besondere Hochachtung und finnigen nicht den schändlichen Boltsverrat treiben würden. Hier ge= unseren Dank dafür aus, daß Sie sich in die ganze Gerbstoffzol- langte schon im Jahre 1898 der Sozialdemokrat gegen den Konservativen angelegenheit sehr gut eingearbeitet und daß Sie die Interessen der in die Stichwahl, und im Jahre 1903 siegte der Agrarier in der deutschen Lederindustrie so warm vertreten haben und dabei äußerst Hauptwahl nur mit einer Majorität von 12 Stimmen. Sein start fachlich vorgegangen sind. angefochtenes Mandat wäre auch für ungültig erklärt worden, wenn Da die agrarische Majorität im Reichstage weder Ihre sehr der Reichstag nicht nach Hause geschickt worden. Der Freisinnige sachlichen Einwendungen geprüft, noch die seitens der deutschen brachte es im Jahre 1903 auf über 2000 Stimmen, die er wahrLederindustriellen eingereichten vielen Petitionen und Proteste auch scheinlich auch jetzt aufbringen wird. Dagegen sind die Chancen der nur der geringsten Beachtung gewürdigt und bei der zweiten Lesung Sozialdemokratie in diesem Wahlkreise gewachsen. Kommt es jetzt des Bolltarifs die sinulos hohen Gerbstoffzölle beschlossen hat, ohne zur Stichwahl, so wird der Freifinn jedoch mit Bauten und Tromauch nur die geringste stichhaltige Begründung dafür vorzubringen peten für den Reaktionär stimmen. und diese sinnlosen Zollfäge, wenn sie Gesetz tvürden, den größten Teil der deutschen Lederindustrie vernichten würden, so ist es erklärlich, daß die gesamte deutsche Lederindustrie die jetzige Majorität des Reichstags als im höchsten Grade staatsgefährlich bezeichnen muß. Für uns handelt es sich nicht um eine bloße Zollbelästigung, sondern um die Existenz fast der ganzen Branche.
Jm Kreise Rastenburg Gerdauen- Friedland hofft der Freisinn gegen den Konservativen in die Stichwahl zu fommen und dann mit sozialdemokratischer Hülfe zu fiegen. Im Jahre 1903 erhielt er über 1000 Stimmen mehr als der Sozial demokrat. Dieser Kreis könnte also auch den Konservativen entrissen werden, denn sowohl die Freisinnigen wie auch die Sozialdemokraten Wir bitten Sie, die Interessen der deutschen Lederindustrie auch haben hier durch Schaffung von Organisationen ihre Positionen in dritter Lesung ebenso unentwegt weiter vertreten zu wollen wie verbessert. Eine von den beiden Parteien wird wohl in die Stichbisher, damit die unerhörten Gerbstoffzölle teinesfalls Gefegestraft wahl kommen. Nun würde ja auch, falls der Freifinn mit dem Konservativen in die Stichwahl gelangte, die Sozialdemokratie erlangen. Für Ihr bisheriges Eintreten für die deutsche und insbesondere dem ersteren zum Siege verhelfen, wenn der Freifinn in den thüringische Lederindustrie Ihnen nochmals verbindlichsten Dank jagend, verbleibt
mit besonderer Hochachtung der Verband thüringischer und sächsischer Lederfabrikanten. Im Auftrage: 1. Vors. Hermann Krahner sen., Neustadt a. D. 23. Plarre.
anderen Kreisen in der Stichwahl für die Sozialdemokratie eintreten würde. Aber eine solche Wahlparole gibt ja der Freifinn nicht aus. In einer Wählerversammlung hat er im Gegenteil schon durchblicken lassen, daß er für den Konservativen eintreten würde.
Jm Wahlkreise Memel- Heydekrug wird es ohne Stich wahl nicht abgehen; hier bewerben sich vier Kandidaten ein
Als am 6. August 1904", so berichten die von unserem Generalstab in so dankenswerter Weise veröffentlichten Schilde rungen über die Kämpfe unserer Truppen in Südwestafrika, ,, eine auf einem Erkundungsritt gegen den Waterberg befindliche deutsche Patrouille von zehn Reitern sich auf dem Rückmarsch befand, wurde sie plöglich aus dem Hinterhalt bon mehreren hundert Hereros überfallen und nach heldenmütiger Gegenwehr niedergemacht. Die Hereros beraubten die Toten der Kleider und Waffen und verstümmelten die entkleideten Leichname in der grauenhaftesten Weise." Als man die Leichen fand, waren einzelnen die Augen ausgestochen, der Schädel zertrümmert, der Hals bis auf den Wirbel durchschnitten, die Hände abgehackt, der Leib aufgeschligt, einem Manne war, nachdem er verwundet, wie nachträglich durch einen Stabsarzt festgestellt wurde, von den rohen Halunken bei lebendigem Leibe das Genick umgedreht worden. An demselben Tage schrieb ein Zeuge dieses grauenvollen Anblickes in sein Kriegstagebuch die wenigen tief beschämenden Worte: ,, Auf der einen Seite diese entsetzliche, uns Mark und Bein erschütternde Szene, auf der anderen Seite August Bebel im deutschen Reichstage die Hereros verteidigend und uns, die deutschen Soldaten, die wir vor einent solchen Feinde stehen, beschimpfend."
Muß nicht jedem Patrioten die Erinnerung an jene unerhörten Angriffe eines deutschen Reichstagsabgeordneten im deutschen Reichstage gegen deutsche Soldaten voll Empörung das Blut ins Gesicht treiben? Soll das deutsche Volt sich eine derartige Beschimpfung seiner eigenen Söhne gefallen laffen?"
Man fönnte einfach entgegnen, daß ja Trotha für jeden verstümmelten Soldaten mindestens 1000 Gingeborene dem