Nr. 8. zahrgang.
2.
Dem Petersburger Korrespondenten der R. Ko." ist das Brotokoll einer geheimen Konferenz in die Hände gefallen, die am 12. Oktober 1906 stattfand und an der Finanzminister Rofoffzeff, Marineminister Birileff, Reichskontrolleur Schwanebach sowie viele Admirale und Chefs von Kronwerften teilnahmen. Es handelte sich um die Beratung des Programms der Schiffsbauten für die nächste Zukunft. Stotoffzeff beleuchtete in einer größeren Anzahl von Mitteilungen die finanzielle und ökonomische Lage des Reiches, erklärte, daß Rußland im ruhmlosen Kriege mit Japan die nationale Würde verloren" habe und daß 130 Millionen Rubel nötig wären, nur um die Landbevölkerung bis zum Frühjahr am Leben erhalten zu tönnen!"
Am wichtigsten indessen ist jener Teil der Kokoffzefffchen Ausführungen, in denen der Finanzminister das Ansinnen zurückweist, Hunderte von Millionen für den Flottenbau auszugeben. Dem Admiral Werchofsky, der sich darauf berief, Rußland habe ja 115 Millionen unerwartete Einnahmen" zu verzeichnen gehabt, erwiderte Rotoffzeff:
Wissen Sie nicht, daß wir, indem wir 115 Millionen zufälliger Einkünfte erhalten, uns in der Lage eines Bettlers befinden, dem man anstatt 2 Stop. 20 Stop. Almosen gegeben hat?" Also Rußland am Bettelstab!-
Der Wahlrechtsraub.
Der Antrag des Freiherrn v. Manteuffel wird angenommen. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Präsident Fürst Knyphausen erbittet und erhält die Ermächtigung, dem Könige zu seinem Geburtstage die Glückwünsche des Hauses zu übermitteln. Nächste Sigung unbestimmt.
Schluß 18 Uhr.
Oberbürgermeister Ehlers- Danzig: Ich bitte, diesen Antrag ab-[ Die erste sozialistische Tageszeitung in englischer Sprache in Amerika . zulehnen und den Antrag v. Chlapowski anzunehmen, da ich die Wir konnten vor einigen Wochen die erfreuliche Mitteilung Ueberweisung an die Kommiffion für eine Gefährdung des Antrages machen, daß in Chicago unter dem Namen„ Chicago Daily halte. Wir sollten nicht von einem Verfahren abweichen, das bisher Socialist" die erste Tageszeitung in englischer Sprache in den Verallgemein üblich war. einigten Staaten erschienen sei. In der letzten Nummer der " Chicago Socialist Review" werden über die Gründung und die Entwidelung dieses Blattes recht interessante Mitteilungen gemacht: Dieses Blatt, so erzählt der Genosse Siemon, war zunächst gedacht als eine Art täglich erscheinendes Wahlflugblatt, das 14 Tage bor den Wahlen sein Erscheinen beginnen und mit der Beendigung der Wahlen eingestellt werden sollte. Man hatte auf 6-7000, im Höchstfalle mit 10 000 Abnehmern gerechnet. Schon in den ersten Tagen aber liefen aus allen Teilen des Landes so viele Bestellungen ein, daß schon allein mit der Post cirka 10 000 versandt werden mußten. Die technischen Einrichtungen genügten nicht, den überraschend hohen Anforderungen gerecht zu werden. Von überall her kam die Aufforderung, begleitet von erheblichen Geldsendungen, das Blatt ständig erscheinen zu lassen. Für den redaktionellen Teil bewohl doch drei Wochen, also bis nach Erledigung der Stichwahlen förmlich überschwemmt, man drängte sich, in dem sozialistischen Die Pause in den Plenarsisungen des Abgeordnetenhauses wird mühen sich eine Reihe der bekanntesten Journalisten und Schriftsteller; wochenlang wurde die Redaktion mit literarischen Beiträgen dauern. Die Budgetkommission wird aber während der Vertagung Blatte Gedanken und Ansichten zum Ausdruck zu bringen. All dies fleißig arbeiten, weil immer noch mit der Möglichkeit gerechnet wird, veranlaßte die Chicagoer Genoffen, ihren früheren Plan aufzugeben und das Blatt zu einem ständigen Tageblatt zu machen. den Etat rechtzeitig zu verabschieden.
Parlamentarifches.
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Stubts Bremserlah.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Schutz der Staatseinrichtungen. Die, Arbeiterzeitung" zu Dortmund ist angeklagt worden, weil sie die frühe Festfegung des Wahltermins in einem kleinen Sägchen fanft zu tritfieren gewagt hatte! Sie soll wieder einmal die" Staatseinrichtungen" des herrlichen Deutschen Reiches verächtlich gemacht" haben!
von Forst während der Wahlbewegung gewonnen!
Die bereits angekündigte Interpellation der Nationalliberalen über den Studtschen Bremserlaß hat folgenden Wortlaut: Durch Verfügung vom 4. Mai 1906 hat der Herr Stultusminister die königl. Regierungen angewiesen, Beschlüsse der Schulberbände, insbesondere der Stadtgemeinden, auf Erhöhung des Die Nowaja Gazeta " bringt eine Statistik der aus den Wahl- Gehaltes ihrer Lehrer vor der Bestätigung sorgfältig daraufhin zu Quittung über die Auflösung des Reichstages. Seit dem Listen gestrichenen Wähler. Besonders start wurde von den Senats- prüfen, ob dadurch das von der Staatsregierung verfolgte Ziel, auf 13. Dezember vorigen Jahres hat der Sozialdemokratische Verein Deutungen" das Eisenbahndienstpersonal berührt, von dem feit und Stetigkeit herzustellen und der Landflucht der Lehrer entdem Gebiete des Lehrerbesoldungswesens eine größere Gleichmäßig- Nürnberg- Altdorf 820 neue Mitgieder gewonnen. 200 neue Mitglieder hat der Sozialdemokratische Ortsverein 157 000 Mann aus den Wahllisten gestrichen wurden. In Rjasan gegenzuwirken, etwa gefährdet werden würde. Wie verträgt sich die find von 4800 Mann des Eisenbahndienstpersonals 3400 des Wahl- ausschließliche Hervorhebung und besondere Betomung dieses Gesichtsrechts beraubt worden!! In St. Petersburg auf der Nikolaibahn punttes mit den berechtigten Interessen: a) der Schulverbände, ins4000 Mann, auf der Baltischen Bahn 3272, was 47 Broz. ausmacht; besondere der Stadtgemeinden, an der Hebung ihrer Volksschulen, in Elisawetgrad find 1654 Arbeiter gestrichen, in Stamey 1000, in b) der Lehrerschaft an der materiellen und ideellen Hebung ihres Wilna 1457 Arbeiter und 921 Mann vom Eisenbahndienstperfonal, Standes?" in Bialystok 1000 Arbeiter, in Ekaterinoslaw über 1000, ebenso in Boltawa; in Zarizin 500 Arbeiter und Eisenbahnbedienstete; in Mjelitopel find von den 880 Wählern des 4. Bezirks des Eisenbahnneges 365 gestrichen worden, es bleiben also nur 15 Mann!! In
Attentat.
Die beiden freisinnigen Fraktionen des Abgeordnetenhauses haben folgenden Antrag eingebracht:
Staatsregierung zu ersuchen, die Aufhebung der von dem Minister „ Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, die königliche der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unterm 4. Mai 1906 erlassenen Verfügung betr. die Regelung der Lehrer Gestern( Mittwoch) vormittag um 9 Uhr wurde in Petersburg gehälter, in der die gesamte Lehrerschaft eine bedauerliche Schädigung der Obermilitärprofureur Generalleutnant Pawlow getötet. Der ihrer berechtigten Interessen und eine beklagenswerte Hemmung Anschlag wurde auf dem Hofe des Obermilitärtribunalgebäudes des Boltsschulwesens überhaupt erblickt, sobald wie möglich zu er berübt, in dem sich die Dienstwohnung Bawlows befindet. Täter war als Militär- Intendanturbeamter gekleidet. Er schoß dreimal auf den General, der tödlich getroffen wurde und alsbald verschied. Der Täter flüchtete, wurde aber in der nächsten Straße fchon festgenommen.
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Der
laffen."
Aus der Partei.
Pawlow war jener Mann, der im Juni 1906 von der Duma Gustav Jaechs Begräbnis. Am Sonntag ist er auf dem Friedmit dem Rufe: Mörder!" aus dem Hause gezischt wurde, nachhof zu Leipzig bestattet worden, auf dem schon zwei Streiter ruhen, dem er die Erklärung abgegeben hatte, auf keinen Fall werde die die einst am Leipziger Parteiblatt dem Proletariat gedient haben: Todesstrafe im Heere abgeschafft! Bruno Schoenlant und Manfred Wittich . Ganz in der Nähe ihrer legten Stätte ist Gustav Jaeckh eingebettet worden.
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durch Kriegsgerichte Standgerichte
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68 Mann
66
0
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In großen Scharen hat ihm die Leipziger Sozialdemokratie das letzte Geleit gegeben.
Als der Sarg aus der Halle getragen ward, erflang es in gedämpften Alforden:" Ich hatt' einen Kameraden
Am Grabe fang der Sängerchor des Leipziger Arbeitervereins das:" Still ruht dein Herz!" Dann trat Genosse Franz Mehring an das frische Grab und sprach:
Wie man uniformierte Berleumder sozialistischer Führer behandelt. Die Mannheimer Volfsstimme" schreibt:
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Nach einer Mitteilung des Mannheimer Gen.- Anz." befindet fich Rittmeister a. D. b. Muschwib- der im November v. J. bei den Kontollversammlungen unseren Parteigenossen und Reichstagsals Lumpen bezeichnete, der nicht wert sei, daß man ihn anspude kandidaten Dr. Frank in offener Ansprache an die Reservisten gegenwärtig in irrenärztlicher Behandlung, so daß es mehr als gelangt. In eingeweihten Streifen habe man sich über diesen Ausfraglich erscheine, ob der Fall zur Strafgerichtlichen Aburteilung gang feineswegs gewundert, da der betreffende Offizier früher einen schweren Sturz erlitten habe, der ihn zum Ausscheiden aus dem attiven Dienst nötigte.
Die geistige Ungurechnungsfähigkeit des Herrn v. Muschwit ist also erst entdeckt worden, als es galt, ihn wegen einer schweren ehrabschneiderischen Beleidigung eines sozialistischen Führers zur Rechenschaft zu ziehen. Hätte dieser Zwischenfall nicht stattgefunden, so stünde Herr v. Muschwitz heute noch an der Spitze des hiesigen Bezirkskommandos, und jeder würde wegen Beleidigung schwer bestraft, der es wagte, ihm den gesunden Menschenverstand abzusprechen. Jetzt ist er plöblich geistig nicht mehr normal, genau dasselbe Verfahren, das die Gräfin b. Seckendorff von der Anklage bes Kindesmordes, die Fürstin Wrede von der des Silberdiebstahls, den Prinzen Prosper v. Arenberg von der des bestialischsten Mordes befreite.
Die Arbeiterschaft des Mannheimer Reichstagswahlkreises, bevem Reichstagskandidaten auf diese Weise die gerichtliche Genugtuung für eine geradezu standalöse Berleumdung bersagt bleibt, wird am 25. Januar in ihrem Votum auch zu zeigen haben, was sie von der Gerechtigkeit" des Staates dentt, der angeblich in der ganzen Welt die besten Rechtsgarantien" bietet.
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Soziales.
Petersburg, 9. Januar. ( W. Z. B.) Ueber das Attentat auf den General Batlow werden weitere Ginzelheiten gemeldet. Der Täter drang dank einer Verkleidung bis in den Garten des Militärtribunals, wo der General gerade spazieren ging, und feuerte sechs Schüsse ab, von denen vier in die Brust gingen, zwei in den Naden. Der Obermilitärprokurator verschied wenige Minuten darauf. Während der Verfolgung gab der Mörder, der zwei Revolver Seit manchem Jahre hoffte ich, das ehrenvolle Amt, das mir bei sich hatte, noch siebzehn Schüsse ab. Bei seiner Festnahme die Leipziger Parteigenoffen anvertraut haben, in die jüngeren weigerte er sich zu antworten. Seine Identität ist noch nicht fest- und kräftigeren Hände des Freundes legen zu können, den gestellt. wir heute bestatten, und es wird mir schwer, ihm den Nachruf Wegen Entwendung von 8 Pfund Mehl ein Jahr Zuchthaus. Die Opfer der Revolution. zu halten, da es nach dem natürlichen Laufe der Dinge umgekehrt Das Landgericht Bosen verurteilte am Dienstag eine wegen Der Ruff. Korresp." wird aus Petersburg geschrieben: hätte sein sollen, doppelt schwer in diesem Augenblick, wo mir Diebstahls wiederholt vorbestrafte Händlersfrau zu einem Jahre In den zwei Wochen vom 8. bis zum 21. Dezember find zum die Seele noch widerhallt von den Klängen des Liedes: Ich hatt' Buchthaus, weil sie einem Krämer 8 Pfund Mehl gestohlen hatte. Lode verurteilt 134 Mann; davon einen Kameraden, einen bessern find'st du nit Doch wenn ich Wann ist ein Arbeitgeber zu einer annähernd dem Maße oder der Ihnen nicht sagen darf, was ich persönlich an Gustav Jaedh ver- Art nach gleichen Strafe verurteilt, der Stassenbeiträge unterschlagen liere, so schulde ich dem toten Freunde ein Wort der Anerkennung hatte oder Arbeiterschutzbestimmungen übertreten und sich dadurch für die unerseßlichen Dienste, die er dem Blatte der Leipziger Arbeiter einen Vorteil zugewendet hatte, der den Wert von 8 Pfund Meht Aus der Zahl der von Kriegsgerichten zum Tode Verurteilten geleistet, ein Wort des Dantes für die unvergeßlichen Verdienste, die um das Vielfache übersteigt? find bereits hingerichtet 21 Mann, fünf Todesurteile find bestätigt, er sich um die Leipziger Boltszeitung" erworben hat. Seit seinem aber noch nicht vollstreckt. Bei 19 Personen ist die Todesstrafe Eintritt in unsere Redaktion war er ihre politische Seele, dank seinen burch lebenslängliche Zwangsarbeiten ersetzt worden. Aus der Zahl umfassenden Kenntnissen auf den verschiedensten Wissensgebieten, dank der burch Standgerichte Verurteilten ist nur bei drei Personen die feiner glänzenden Begabung für die schriftstellerische Form, dank Todesstrafe durch lebenslängliche Zwangsarbeiten ersetzt worden. auch und nicht zulegt feiner unermüdlichen Arbeitskraft und Hingerichtet auf Grund der Urteile der Standgerichte sind 51 Mann! Pflichttreue. Für die Zeitung war ihm keine Arbeit zu mühsam Zu Zwangsarbeiten sind verurteilt und zu schwer; der Zeitung opferte er gern die Muße feiner Tage Das in Neugründungen und Kapitalserhöhungen angelegte Lebenslänglich und den Schlaf seiner Nächte; in ihrem Dienste begehrte er nicht Kapital, abzüglich der Kapitalsherabjegungen, belief sich im De den beschränkten Arbeitstag, den er so oft mit beredten Worten für zember 1907, so weit es aus dem Handelsregister ersichtlich ist, bei die Arbeiterklasse gefordert hat. Ihm war vor andern die Gabe 310 Gesellschaften auf 121,83 Millionen Mark gegen 91,04 Millionen verliehen, die Siegel zu lösen von den Lippen der enterbten Massen, bei 291 Gesellschaften im Dezember 1905. Die Zahlen für das ihrer Klage den ergreifendsten, ihrem Zorn den gewaltigsten, ihrer Vorjahr waren 256 Gesellschaften mit 112,42 im November und 282 Hoffnung den hinreißendsten Ausdruck zu geben. Denn er selbst Gesellschaften mit 126,74 im Dezember. Spezialisiert man nun auf 929 Jahre, hatte all sein Lebtag mit der drückenden Not zu kämpfen, die die die Kapitalsumme nach ihrer Verwendung für neue und Und als in für schon bestehende Unternehmungen, so muß es geradezu Atlaffengesellschaft über das arme Talent verhängt.
und zwar: durch Kriegsgerichte.
Standgerichte. Appellhöfe
48 Mann, 37
5
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6
Eu nicht lebenslänglichen Zwangsarbeiten 135 Mann, darunter durch die Kriegsgerichte
1
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Standgerichte Appellhöfe
97
•
"
9
•
9
145
"
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29
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201
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Bur lebenslänglichen Verbannung nach Sibirien find verurteilt worden 44 Mann. Darunter durch Kriegsgerichte 21 Mann und durch die Appellhöfe 23 Mann, alle wegen Zugehörigkeit zu revolutionären Drganisationen.
Es wurden verurteilt:
zur Arbeitshausstrafe
109 Mann auf 275 Jahre
zu den Disziplinarbataillonen 56
126
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zur Gefängnisstrafe
145
139
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•
•
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zum Polizeiarrest.
zur Festungsstrafe
52 78
5
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108
Herrenbaus.
2. Sizung, Mittwoch, den 9. Januar, 1 Uhr. Am Ministertisch: Stommiffare.
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Aus Induftrie und Handel.
Neugründungen und Kapitalserhöhungen im Dezember 1906.
seinen lezten Jahren seinem Leben hellere Sterne leuchteten, als er auffallend erscheinen, welch einen überaus starken Anteil die gewann, was auch dem Aermsten das Leben zu versüßen vermag: Stapitalserhöhungen, also der Kapitalbedarf schon bestehender Ge Bie sorgende Liebe eines treuen Frauenherzens und die Freude an sellschaften, im Berichtsmonat an der Gesamtsumme haben. Während blühenden Kindern, da trieb die belebende Wärme des eigenen das durch Erhöhungen beanspruchte Kapital im Dezember 1905 fast Heims den geborenen Stämpfer nur um so unaufhaltsamer in den nur die Hälfte des durch Neugründungen erforderten ausmachte, ist Kampf für die große Sache, für die er gelebt hat und für die er es im letzten Dezember um beinahe 30 Broz. höher. Insgesamt gestorben ist. Ja, er war ein geborener Kämpfer, unser toter wurden nämlich im Dezember beansprucht durch Freund, und wir würden schlecht in seinem Geiste handeln, wenn wir seiner nur mit Schmerz und Trauer, wenn wir seiner nicht auch mit Hoffnung und Zuversicht gedächten. Wie aus den Gräbern aller derer, die im proletarischen Befreiungstampfe gefallen find, tönt auch aus dieser Gruft der Ruf der Toten an die Lebenden:
Oseid gerüstet, seid bereit! D schaffet, daß die Erde, Darin wir ruhen strack und starr, ganz eine freie werde! Wenn die Schlacht geschlagen sein wird, in der gegenwärtig unfere Fahnen neuen Siegen entgegenwehen, wenn wir binnen weniger Wochen auf dies Grab einen redlich erworbenen Zweig Der Präsident Fürst Kuyphausen verliest die Liste der in das eines neuen Siegestranzes legen dürfen, dann wird sich für uns Haus neu eingetretenen Mitglieder und fährt sodann fort: Zu versöhnend lösen, was heute wie ein herber Mißklang unser Herz meiner Freude ist heute zum ersten Male Seine Durchlaucht zerschneidet: die Trauer über das allzu frühe Erlöschen einer herr Fürst von Bülow im Hause erschienen. Ich glaube, Sie alle lichen Kraft, der Schmerz über die Bereitelung der großen Hoffwerden es mit Freude begrüßen, daß wir als unser Mitglied auf- nungen, die wir heute für immer ins Grab fenken müssen. In führen dürfen den Reichskanzler des Deutschen Reiches und den dieser tröstenden Aussicht laffen Sie uns den schweren Abschied Ministerpräsidenten. Ich begrüße Euere Durchlaucht mit aller Hoch- nehmen. Im Namen der Kameraden, denen es eine dankbare und achtung.( Beifall. Fürst Bülow verneigt sich.) stolze Erinnerung bleiben wird, mit Gustav Jaedh gemeinsam an der Leipziger Volkszeitung " geschaffen zu haben, rufe ich dem toten Freunde den letzten Gruß zu.
Eine Bereidigung der neu eingetretenen Mitglieder erfolgt nicht, da fämtliche Mitglieder den Eid auf die Verfassung bereits geleistet haben. Es folgt die Beratung des Antrages v. Chlapowsti auf Einstellung des gegen das Mitglied v. Koscielsti wegen Ueber tretung des Vereinsgesetzes schwebenden Strafverfahrens für die Dauer der Session. Frhr. v. Manteuffel beantragt die leberweisung des Antrages an die Geschäftsordnungskommission
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Neugründungen Stapitalserhöhungen.
Die Kapitalsherabsetzungen
betrugen.
1905
1906
Mark
88 246 000
45 646 100 7 255 000
56 687 000 70 916 500 5 777 500
Einem starken Ausdehnungsdrang der bestehenden Gesellschaften steht also eine geringere Gründungstätigkeit gegenüber. Hauptsächlich ist diese Tendenz in der Montanindustrie und im Bankgewerbe zu beobachten. Die fräftige Zunahme, die die Kapitalserhöhungen im Dezember gegenüber dem Vorjahre aufwiesen, ist einzig und allein dem umfangreichen Bedarf des Bergbaus zuzuschreiben. Allein 46 Millionen Mark wurden von dem Bergbau beansprucht, das ist eine fo gewaltige Summe für einen Monat, wie sie der Bergbau bisher kaum je aufgenommen hat und von anderen Gewerben nur noch das Bankgewerbe beanspruchte.
Das Jahr des Segens.
Der Internationale Voltswirt" macht folgende Aufstellung: Von den 96 Banten des Berliner Kurszettels werden 75 die gleiche Es sprachen noch die Genossen Seger im Namen der Partei, Dividende pro 1906 verteilen, wie für das fette Jahr 1905, Genosse Se Leemann für den Aufsichtsrat der Leipziger Partei- 2 14 Proz. mehr, 13 ½ Broz. mehr, 1( Reichsbank) 0,55 Proz. druckerei, Genosse Meusch für den 12. Wahlkreis und noch mancher mehr, 1 ½ Proz. mehr, 3 1 Proz. mehr, eine 5 Proz. mehr und Bertreter von Barteiorganisationen und Gewerkschaften. Kranz eine Bank gibt 2 Proz. weniger. Von den 60 Bergwerksreihte sich an Kranz( darunter auch einer der Vorwärts"-Redaktion), gesellschaften verteilen 17 die gleiche Dividende wie im Vorjahre, ein grüner Lorbeerhügel türmte sich auf, während die Arbeiterfänger eine gibt ½ Proz. mehr, 11 i Proz., 2 1½ Proz, 6 2 Proz fangen: Ein Sohn des Volkes will ich sein und bleiben" 15 3 Proz, 2 4 Broz, je 3 5 Broz, 7 Proz. und 8 Proz. und je