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allbeutschen Zwillinge Reich" und Staatsbürger Zeitung 1 entspann sich über die Anlage der Fenster, die bisher hauptsächlich erworben. Die beiden Blätter finden diese Ausrottungs- und Auf- nach außen schlagend eingebaut wurden, damit die Gardinen und forstungsidee geradezu genial. Dagegen werfen sie dem Vorwärts" die Blumen nicht leiden". Die Folgen dieser Hamburger Eigen­bor, daß er keine Ahnung von den südwestafrikanischen Verhältnissen art" waren recht zahlreiche Unglücksfälle beim Fensterpuzen. habe, wenn er behaupte, das Land lasse sich nicht aufforsten, da es Gegen den starken Widerspruch einer erheblichen Minderheit wurde dort kein Wasser gebe. Besonders verdrossen hat sie aber unser Zu- der Beschluß gefaßt, von nun an die Fenster nach innen schlagend fallsreim: Der wadere Trotha, von Forstwirtschaft versteht er fein anzulegen, um so Unglüdsfällen vorzubeugen. Das Baupolizei­Jota." In Südwestafrika gebe es fogar prächtige Waldbestände", gesetz wird noch mehrere Sizungen in Anspruch nehmen.- die schon jetzt an Flußufern prächtig gediehen". Trothas Klein­bieh- Bertilgungsplan begeistert die Zeitungszwillinge schließlich zu folgenden Versen":

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Versteht also Trotha

Von den Dingen fein Jota, Und ist er im Dalles, Hererosa weiß alles

Viel schöner und besser.

Kein Kaffer, kein Kaiman

Und fräß er selbst Küh weg Hat ein größeres Maul, As Rosa, die Lübeck  .

Wir wollen, gutmütig, wie wir nun einmal find, dem waderen Beitungsgeschwister verraten, daß selbst in dem von der Regierung heraus­gegebenen Kolonialhandbuch zu lesen steht, daß kein einziger Fluß des Binnenlandes Südwestafrifas ständigen Wasser­stand aufweist. Nur zur Regenzeit verwandeln sich zeitweise, aber nicht einmal periodisch, die ausgetrockneten Rinnfale in reißende Im übrigen begreifen wir durchaus die Begeisterung der Reich" und, Staatsbürger"-Redakteure für die Trothasche Ausrottungsstrategie gegenüber dem Kleinvieh. Ihre schönen Verse haben auch uns poetisch inspiriert und uns den Enthusiasmus der guten Leutchen also nachempfinden lassen:

Heil unserem Trotha, Der unsere Not sah:

Fort mit dem Kleinvieh! Er unlängst am Rhein   schrie. Nur Ochsen darfs geben, Welche Lust, da zu leben!

Der Ehren- Stöcker

Schoß auch manchmal Böcker, Aber der Monheim  

Trägt doch die Kron' heim!

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Die Freifinnige Zeitung" fährt fort, ihre alberne Verleumdung Bebels, er habe die Bauern beschimpft", zu verteidigen. Seit Richters Tod gehört ja das Blatt nicht nur zu den unanständigsten Blättern Deutschlands  , sondern auch zu den dümmsten. So dumm ist es freilich noch immer nicht, daß es wagte, von dem Inhalte unserer Brand­martungen seinen Lesern etwas mitzuteilen. Unsere Feststellungen, daß, wenn Bebel nach der Interpretation der Freifinnigen 8tg." die Bauern beschimpft" habe, EugenRichter sich dieses Verbrechens erst recht schuldig gemacht habe, unterschlägt sie ihren Lesern voll ständig. Triumphiert also hier die Schäbigkeit über die Dummheit, fo läßt das Blatt gleich darauf wieder die Dummheit über die Schäbigkeit fiegen.

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Die Freisinnige Zeitung" beruft sich nämlich auf einen Bericht ber Münchener Allgemeinen Zeitung" über die Rede Bebels auf dem Münchener Parteitage. In diesem Bericht heißt es: Es bewahrheitet sich hier wieder einmal, daß es keinen egoistischeren, feinen rücksichtsloseren, feinen brutaleren, aber auch feinen bornierteren Menschenschlag gibt als die bäuerliche Klasse, gleich viel welcher Gegend."

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Ein Zentrumsgeneral.

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Wie die Zentrumspresse triumphierend verkündet, hat sich dem 8entrum endlich auch einmal ein hoher Militär als Kandidat und künftiges Mitglied des Reichs­tages angefchloffen". Es ist dies Generalmajor a. D. Säußler, dessen Kandidatur im Wahlkreise Neustadt Kissingen, wie weiter berichtet wird, überall mit begeistertem Jubel aufgenommen wurde. Als besondere Empfehlung des Kans didaten wird angeführt, daß er als attiver Offizier in Rußland  , Persien   und der Türkei   war und bei dieser Gelegenheit einmal auf längere Zeit wegen Spionageberdachts in russische   Gefangen­Baren befreit wurde. Außerdem ist der General ein hochgebildeter schaft kam, aus der er bei den Krönungsfeierlichkeiten des jezigen Mann", was sich bei einem Zentrumskandidaten eigentlich von selbst versteht.

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Ausland. Frankreich  . von 235 Stimmen zum Präsidenten wiedergewählt. Antonin Dubost   wurde gestern( Donnerstag) vom Genat mit

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Im Ministerrat am Donnerstag teilte Justizminister Guhot Dessaigne mit, er werde gegen den Gerichtspräsidenten Lambert Troyes, der in der Begründung eines Gerichtsurteils den Sat: Jn Erwägung, daß der Staat sich alle Güter der katholischen Geistlichkeit angeeignet hat" gebraucht habe, das Verfahren vor dem Kassationshofe einleiten.

Briefe, daß die französische   Regierung der katholischen Kirche   gegen Der Kardinal Lague, Primas von Jrland, erklärt in einem über" wie ein Tyrann gehandelt" und weder das Eigentumsrecht noch die persönliche Freiheit der französischen   Katholiken berück­fichtigt habe. Spanien  .

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Madrid  , 10. Januar. Die Hydra". Der Justizminister legte lichen Ruhe und Bekämpfung der anarchistischen Bewegung" vor.­dem Ministerrate ein neues Gesetz zwecks Sicherung der öffent­Persien.

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Das Zentrum fcheint durch die Aufstellung des Generals dem Teheran  , 9. Januar. Der Thronfolger Muhammed Ali Mirza Fürsten Bülow den Beweis bringen zu wollen, daß es eine national- traf heute vormittag 9 Uhr im Balajt ein und wurde von den gefinnte, durch und durch militärfreundliche Partei ist. Denn wie Prinzen, dem Großwefir, den Ministern und anderen hohen sich hat, in Zukunft auch noch einer militärischen Forderung zu wäre es möglich für eine Partei, die einen lebendigen General unter Würdenträgern als Schah anerkannt. Die Krönung ist auf den 2. Februar festgesetzt. widerstehen? Der gute Wille des Zentrums, sich als Hurrapartei zu bewähren, ist damit hinreichend bekundet. Es fehlt nur noch, daß das Zentrum seinen General zum Präsidenten des Reichstages wählt!-

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Marokko  . Er lebt noch!

London  , 10. Januar  .( W. T. B.) Daily Mail" meldet aus Tanger  : Die Industrie und die Sozialdemokratie. Der Metall- Tetuan bei den Omarras, einem Nachbarstamme der bekannten Raisuli   befindet sich zurzeit anderthalb Tagemärsche von arbeiter", illustriertes( Unternehmer-) Fachblatt für die ge­samte Metallindustrie, sagt zu der bevorstehenden Reichstagswahl: Ueberall find Preissteigerungen und erhöhungen eingetreten, eine direkte folge der kolossalen Steigerung der Materialpreise und der allgemeinen Lebensmittelteuerung.. Der Zolltarif und die neuen Handelsberträge schädigen die In dustrie schwer und zwingen viele Exportindustrien zur Er­richtung von Betrieben im Ausland. Das ist der sehr zweideutige Segen der Handelsverträge, welche der alte Reichs­tag auf dem Gewissen hat!"

Unter dem alten Reichstag" fönnen nur die bürgerlichen Parteien verstanden werden, denn die Sozialdemokratie hat mit Aufbietung aller Kraft gegen diese wahnsinnige Zollpolitit, die Ursache all der schweren Beeinträchtigungen der gesamten In­dustrie und des gesamten Erwerbslebens, gekämpft.

" Segen" der Zollpolitik. Zwei Vigognespinnereien aus dem Handelskammerbezirk Plauen i. V. haben feit Inkrafttreten des neuen Handelsvertrags ihre österreichischen Betriebe ganz wesentlich vergrößert und von den Blauer Stickerei- und Spizen­firmen haben drei in Böhmen   Filialen eröffnet, eine andere hat ihren ausländischen Betrieb bergrößert und eine Treibriemen­weberei und Seilfabrik beabsichtigt eine Treibriemenweberei nach Böhmen   zu verlegen. Zwei Unternehmer des Darmstädter  Handelskammerbezirks errichten wegen der hohen Zollsäge in Desterreich Filialen. So wird in Deutschland   durch eine ver­tehrte Zollpolitik auf der einen Seite die Industrie aus dem Reiche gejagt und die Arbeitsgelegenheit vermindert, auf der anderen Seite die Lebenshaltung des Volkes verteuert.

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Militärjuristische Tüftelei.

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Riffkabylen, wo er seine Mannschaft durch Abenteurer zu verstärken sucht, um Tanger   anzugreifen." Postkurier ist in der Nähe von Arzila am 5. d. M. von Raisulis Der von Tanger am 4. d. M. nach Fez abgegangene englische  Beuten aufgegriffen, mißhandelt und drei Tage gefangen gehalten worden; seine Briefschaften sind vernichtet. Der ganze Postdienst nach dem Inneren versagt vollständig. Zanger, 10. Januar  .( B. H  .) Gestern abend find zwei Geschüße mit Munition für die Regierungstruppen nach Binat abgegangen. Die Truppen erhielten Befehl, den Stamm, bei welchen Raijuli Aufnahme gefunden hat, unverzüglichst anzugreifen. 3000 Mann sollen zur Verstärkung demnächst in Zinat eintreffen.

Amerika.

Arbeiterschutz in Uruguay  .

Die Regierung von Uruguay   hat dem Parlament ein Gesetz borgelegt, welches die Regelung der Arbeit in den industriellen und gewerblichen Betrieben vorsieht. Danach soll in den meisten Ge werben zunächst der Neunstundentag und später der Achtstundentag eingeführt werden. Das Gesetz sieht ferner eine vollkommene Sonntagsruhe für alle Arbeiter und Angestellten vor; Frauen dürfen nach der Entbindung 4 Wochen lang nicht beschäftigt werden; die Beschäftigung von Kindern unter 13 Jahren ist untersagt. Für die Uebertretung des Gesezes werden sowohl die Unternehmer, wie die Arbeiter verantwortlich gemacht.

Erlangt dieser Entwurf Gesetzeskraft, so würden die europäischen  Kulturstaaten durch die kleine Republik Uruguay   aufs tiefste be­schämt werden.

Das Freisinnsblatt glaubt nun seinen Lesern vorschwindeln zu tönnen, daß dieser Bericht eine stenographische Wiedergabe Gegen die Japaner sprach sich der Gouverneur Pardee von der Nede Bebels darstellte. Selbst jeder Leser der Freisinnigen Kalifornien   in seiner Jahresbotschaft an die Staatslegislatur aus. Beitung" aber weiß, daß es bürgerlichen Blättern Er erklärte, daß Roosevelt   die großen Unterschiede zwischen Chi­Ein in seinen Begleitumständen interessanter Prozeß wegen nesen und Japanern auf der einen und Weißen auf der anderen nicht einfällt, einen stenographischen Bericht über die qualifizierter Urkundenfälschung beschäftigte in feiner lebten Seite nicht voll zu würdigen wisse, daß Japaner niemals gute Verhandlungen sozialdemokratischer Parteitage zu bringen. Die be. Sigung das Oberkriegsgerichts des 9. Armeekorps( Altona  ). Der amerikanische   Bürger werden könnten; mit aller Achtung vor der treffende Stelle der Münchener Allgemeinen Zeitung" stellt nichts Anklage liegt folgendes zugrunde: Bis zu seinem Diensteintritt Bundesregierung würde Kalifornien   dies Recht für sich in An­anderes dar als eine Inhaltsangabe der Ausführungen Bebels. Die Vergleichung dieser Stelle mit der ausführlichen im letzten Herbst war der Musketier O. vom Regiment Bremen  " spruch nehmen, die Schulen so zu leiten, wie es feinen Interessen Wiedergabe im Vorwärts" resp. im Protokoll vom Münchener in dem Städtchen Mewe in Westpreußen   als Kommis tätig. In Parteitag beweist zudem, daß diese Stelle offenbar eine 8u sammenziehung ausgedehnterer Ausführungen Bebels darstellt. Selbst die agrarische Deutsche   Tageszeitung" gab zu, daß sich der Wortlaut der Rede Bebels schwerlich feststellen lassen werde. Die Freifinnige Zeitung" aber ist agrarischer als selbst das Dertel­Organ!-

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Wenn".

12. Dezember, in dem es heißt:

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Eingegangene Druckfchriften.

entspricht, bis die höchsten Gerichte des Landes anderes darüber bezug auf die Bestimmungen der Sonntagsruhe sollen, wie O. be- zisko, erklärte öffentlich, daß man den Japaner feine amerika­entscheiden. Auch Schmih, der Bürgermeister von San Fran hauptet, in diesem Nest äußerst lage Anschauungen herrschen, wes- nischen Bürgerrechte verleihen dürfe, wenn man nicht wolle, daß halb er und seine Kollegen wiederholt Polizeibeamte ersucht hätten, die Japaner in der Politik des Staates Kalifornien   eine einfluß­auf die Prinzipale ein wachsames Auge zu richten. Die Polizisten reiche Stellung erobern. feien aber mit Wutti regaliert worden und fümmerten sich daher In der Bevölkerung, besonders in der arbeitenden, finden gar nicht um die fortgesetzten Uebertretungen. Im Juli 1906 folche Stimmen ein lebhaftes Echo, weil die Japaner immer zahl­schrieb O. an den Bürgermeister einen mit Hugo Schubert" unter- reicher einwandern, als Konkurrenten gefürchtet und im all. zeichneten Brief, in dem er auf die Uebertretungen und das Ver- minderwertig und sieht mit Unbehagen, daß fie in immer größeren gemeinen nicht beliebt sind. Der Amerikaner betrachtet sie als Wie die Zustände in Wüst- West tatsächlich aussehen, verrät die halten der Polizeiorgane hinivies. Nach einiger Zeit wurde D. Massen kommen und sich in den Staaten am Stillen Ozean feſt­Nat. Btg." durch Abdrud eines Briefes aus Swakopmund   vom als Verfasser des pseudonymen Briefes ermittelt. Durch die fezen. ..qualifizierte Urkundenfälschung" soll O. beabsichtigt haben, sich Wenn es gelingt, die äußerst schwierige Frage der Bes und seinen Kollegen einen rechtswidrigen Vorteil zu verschaffen fchaffung farbiger Arbeiter befriedigend zu lösen, genügend und die Kaufleute von Mewe zu schädigen". Das Kriegsgericht in Praktische Winke für Damen zum Selbstfrifieren von A. Laue, asser zu erschließen, gutes Zuchtvieh zur Verbesserung Bremen   erklärte in der Begründung des auf Freisprechung lautén- 20 Geiten. Verlag: Die Rofi- Bentrale Friedenau. der Rassen nachdem der ehemalige Bestand von den Herero   den Urteils, daß nur juristische Tüftelei in der Tat des Der Kölner Karneval des XX. Jahrhunderts von H. Beer. bestialisch vernichtet wurde zu importieren und- bor Angeklagten eine Urkundenfälschung erblicken könne. Ein Brief 50 Pf. Verlag Breer u. Thiemann, Hamm   i. W. allem keine Seuchen die Nachzucht dezimieren, dann wird auch sei überhaupt keine Urkunde zum Beweise von Rechtsverhältnissen, 1905 und Tarifverträge 1891-1905. Wohn- und Arbeitsbedingungen im Maurergewerbe. Statistit die Farmerei wieder auf die Beine tommen." Herausgegeben vom Zentralverband Man sieht, wie viele Wenns  " dabei in Frage kommen! Sehr mithin sei es ganz gleichgültig, welche Unterschrift er trage. der Maurer Deutschlands  . Preis 10 M. Selbstverlag des Berbandes eigenartig nimmt es sich aus, daß der wadere Briefschreiber Gegen dieses Urteil legte der Gerichtsherr Berufung ein. Der( Th. Böinelburg). Hamburg  . über die bestialische Bernichtung" des Viehes jammert Anfläger bezeichnete die Ansicht der Vorinstanz als eine I aien. Käte Schirmacher, Deutschland   und Frankreich   seit 35 Jahren. und dabei über die schwierige Beschaffung farbiger Arbeiter flagt! hafte Auffassung der Rechtslage. Es handele sich Ein Beitrag zur Kulturgeschichte  .( Bard, Marquard u. Co. in Berlin  .) Ohne die Trothasche Mensch en vernichtung wäre an farbigen aber nur um eine private Urkunde, weshalb er wegen einfacher Arbeitern wahrhaftig kein Mangel! Urkundenfälschung fünf Tage Gefängnis beantrage. Das Ober- Letzte Nachrichten und Depeschen. triegsgericht erkannte auf einen Tag Gefängnis; eine anonyme Anzeige sei nicht strafbar, dagegen enthalte eine pseudonyme An­Beige das Kriterium der einfachen Urkundenfälschung.

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Ehrenhaft für feige Soldatenmißhandlung.

Bursche und mußte als solcher, wie das üblich ist, viele

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Sicherung des Koalitionsrechts in Frankreich  . Paris  , 10. Januar  .( B. H  .) Der unter dem Vorsiz des Prä­fidenten der Republik   abgehaltene Ministerrat hat den Justiz­minister beauftragt, in der Rammer einen Geseßentwurf einzu bringen, wodurch die Artikel 414 und 415 des Strafgesetzbuches ab­geschafft werden sollen. Der Artikel 414 bedrohte mit Gefängnis

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Verschuldung der Junker. Ueber die bekannte Tatsache, daß in der preußischen Landwirtschaft die Verschuldung mit der Größe der Besitztümer wächst, bringt G. Neuhaus im Dezemberheft der Sozialen Kultur" interessantes Einzelmaterial, aus dem sich ergibt, wie sehr die liederliche Schuldenwirtschaft der oftelbischen Vor dem Kriegsgericht der 3. Division Nr. 32 in Dresden Junker die eigentliche Ursache der hochgeschraubten Verzinsungs- stand am Mittwoch der Major v. Beschwitz vom Bezirkskommando bestrebungen der Agrarier ist. Schuldenfreie Grundbefizer gibt es Freiberg   i. S. tegen Mißhandlung eines Untergebenen. Während bis zu drei Jahren und mit Geldstrafe bis zu 3000 Frant jeden, in den westlichen Provinzen 164 000, in den östlichen nur 21 000; der Beweisaufnahme war die Deffentlichteit welcher mit Gewalt, durch Tätlichkeit, Drohung oder Vorspiege über 60 Proz. verschuldet sind dagegen im Westen 31 000, im Osten ausgefchloffen!! Der Angeklagte wurde zu acht Wochen lungen die gemeinsame Einstellung der Arbeit zum Zwecke der Er­79 000( bei Berücksichtigung der Grundsteuer- Reinertragsklassen Feftungshaft verurteilt. Nach der Urteilsbegründung ist der langung einer Erhöhung oder Herabsehung der Löhne herbeiführt, über 60 M.). Der Rheinländer versteht es, seinen Rohertrag von Sachverhalt folgender: Seit Oktober v. J. war der Schüße Leipfen- oder im allgemeinen die freie Verrichtung von Arbeiten verhindert durchschnittlich 1340 M. durch Nebeneinnahmen auf 1555 M. zu ring vom Schüßenregiment Nr. 108 in Dresden   beim Angeklagten hatte. Artikel 415 verfügte die Polizeiaufsicht für den Fall, daß steigern; des Ostpreußen Bruttogewinn von durchschnittlich 2172 M. häusliche Arbeiten mit verrichten. Nach den Angaben des Majors die Einstellung der Arbeit durch eine planmäßige Vereinbarung sinkt durch die Zinslaft auf 1360 M. und wäre noch geringer, wenn soll es sehr schwer gewesen sein, den Burschen einzurichten, herbeigeführt war. Mit der Unterdrückung dieser beiden Artikel nicht unsere besonders die Produkte der Großagrarier schüßende wobei es diesem auch noch an dem guten Willen ge- wird das vollständige Streifrecht der Gewerkschaften hergestellt. Bollpolitik ihm erlaubte, aus seinem niedrigen Anlagekapital einen fehlt habe. Infolgedessen scheint auch der Herr Major" nicht bedeutend höheren Verzinsungsfuß herauszupressen. Der Schulden- besonders gut auf seinen Burschen zu sprechen gewesen zu sein. freie erzielt von seinem Kapital 4,8 Proz., der über 100 Proz. Neben allerlei anderen Arbeiten mußte der Bursche auch die Mittags­Verschuldete,( und es gibt deren 5680 Personen, die nur von ihres tafel besorgen und hierbei hat er sich eines Tages ein kleines Versehen der Vatikan   habe die Nachricht erhalten, daß der Ministerpräsident Paris  , 10. Januar  .( W. T. B.) Aus Rom   wird berichtet, Gläubigers Gnaden leben, sich noch als Grundherren" aufspielen) zufchulden kommen lassen. Bei dieser Gelegenheit ist Glemenceau beabsichtige, mehrere der beim Monsignore Montagnini der Major aufgesprungen und hat den Burschen beschlagnahmten Schriftstücke, welche sich auf die Politik des 6,7 Proz.! mehreremal mit den Händen ins Gesicht ge: Heiligen Stuhles gegenüber Frankreich   und den anderen Staaten schlagen, an den Ohren gezogen und ihn geschüttelt. Aus dem Hamburger Landesparlament. Außerdem hat er Herr Major" dem Burschen noch, als dieser beziehen, in der Kammer zu verlesen. Diese Nachricht habe im Gegenwärtig beschäftigt sich die Hamburger Boltsvertretung" bas Bimmer verlassen wollte, einen heftigen Fußtritt versent. Batikan eine gewisse Aufregung hervorgerufen. mit der Fabrikation eines neuen B a upolizeigejebes, wobei Das Kriegsgericht hat auf die oben erwähnte Strafe erkannt. Als die Vertreter des Grundeigentums möglichst alle hygienischen uno strafmildernd hat es die große Erregung des Majors in Betracht sonstigen, im Interesse der persönlichen Sicherheit notwendigen gezogen, während es als strafverschärfend die Schwere der Miß­Forderungen zu hintertreiben suchen. Beschlossen wurde unter handlung angesehen hat. anderem, daß die zu Wohnzwecken bestimmten Gebäude, soweit In Anbetracht der rohen Mißhandlung und des Umstandes, daß nicht durch Bebauungsplan weiter einschränkende Bestimmungen ein Major vorbildlich für seine Untergebenen sein soll, ist die aus bestehen," nur" aus sechs Stockwerken bestehen dürfen und daß geworfene Strafe von 8 Wochen Festung eine sehr gelinde Strafe. der Fußboden des obersten Stockwerkes nie höher als 21 Meter Ehrenhaft für Soldatenmißhandlung! So rottet man über der richtigen Straßenhöhe liegen darf. Ein längerer Kampf Soldatenmißhandlungen aus!-

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Denn was man schwarz auf weiß besitzt...

Wahl der Präsidenten in der franzöfifchen Kammer. Paris  , 10. Januar  .( W. T. B.) Die Deputiertenkammer wählte mit 338 von 421 Stimmen Briffon zum Präsidenten wieder; sie wählte sodann Etienne zum Vizepräsidenten an Stelle Caillaur'; die ausscheidenden Bizepräsidenten Bertrand, Rabier und Cruppi wurden wiedergewählt.

Im Senat wurden Guérin, Lourties, Leydet und Monis zu Vizepräsidenten wiedergewählt.

Berantw, Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: E. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftall Paul Singer& Co., Berlin  , SW. Siera 3Beilagen u. Unterhaltungsblats