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aba Wahlkampf.

Eine Frage der nationalen Ehre!

Mit einem treffenden Wort hat die letzte Sigung des preußischen Dreillaffenhauses vor der Meichstagswahl geschlossen. Ein Wort, das jeder proletarische Wähler, bas jeder Mann des Mittelstandes zur Nichtschnur nehmen sollte am Tage der Entscheidung, am 25. Januar!

Herr Brömet, der letzte der Redner, sprach über die Not­wendigkeit der Wahlrechtsreform in Preußen. Er fürchtet mit Recht die aufreigende Wirkung des Dreiklassen- Unrechts auf die Reichstagswähler,' und er hat allen Grund dazu, auch für den Freisinn zu fürchten, fürchten, da sein Wahlrechts­antrag nicht bie Erinnerung löschen fann an die Höhnische Weise, in der die freisinnige Preffe der Wahlrechts­bewegung bes preußischen Proletariats entgegengetreten ist, die würdelose Weise, wie damals der Freifinn die Geschäfte der Reaktion gegen die Sozialdemokratie besorgte. Jezt sollte das plöglich gut gemacht werden, und so sagte Herr Brömel:

,, Die Empörung über dieses Wahlrecht wird in Millionen Herzen schlimmer sein, als die Empörung über die Ab­Tehnung einiger Millionen für Südwestafrita. Und wenn den Wählern gefagt wird, daß es sich bei der Reichstagswahl um eine Frage der nationalen Ehre handelt, fo werben viele mit Recht antworten: Die Reform des preußischen Wahlrechts ist längst zu einer Frage der nationalen Ehre geworden!

Entrechtete der britten Wählerklasse, merkt dieses Wort! Und nüßt es! Den berlogenen, hohlen Phrasen von der nationalen Ehre, die es angeblich in der afrikanischen Wüste des Sande und Dornenlandes zu wahren gilt, segt die nationale Aufgabe entgegen, die es auf heimatlichem Boden zu lösen gilt, stellt die wahre Frage nationaler Ehre entgegen.

Laßt die Reichstagswahl zur Antwort auf die brutale Wahl­rechtsverweigerung in Preußen werden, wahrt Gure nationale Ehre, indem ihr durch den Reichsstimmzettel protestiert gegen die Entrechtung und Entwürdigung der Nation durch die Herrschenden Preußens!

Gedenkt am 25. Januar 1907 des 21. Januar 1906!

D

Hintertreppen Wahldemagogie.

den Titel trägt: Was ist Wahrheit?"

Bom Zentralverband der Töpfer und Berufsgenossen Deutsch­lands 1000 M.

Bei alledem find wir uns feinen Augenblick darüber im Zweifel, daß wir zur Erhaltung und Verstärkung unseres Besißstandes alle Kräfte einfeßen müssen. Wir haben 21 Wahlkreise zu verteidigen Von der Vereinigung der Maler Deutschlands  , Filiale und davon 11, in denen die sozialdemokratische Stimmenzahl nur Berlin 800 M.

Von der Vereinigung der Maler Deutschlands  , Filiale ungünstiger war. Den ersten 11 Streisen gilt das Sehnen und Hamburg   500 M.

Vom Verband der Schneider, Filiale Hamburg   500 m. Vom Verein zur Wahrung der Interessen der Puzzer Berlins  und Umgegend 150 M.

Zentralverband der Dachdecker Deutschlands   100 M.

Proletarische Opferwilligkeit!

In Kiel   haben die Maurer und Zimmerer beschlossen, am Tage der Reichstagswahl die Arbeit einzustellen, damit die Mitglieder ihrer Verbände dem sozialdemokratischen Wahlfomitee für den ganzen Tag zur Verfügung stehen können.

Begeisterte Stimmung überall!

Genosse Singer, der bis jegt in Salle, Dessau  , Magdeburg  . Bochum  , Düsseldorf  , Straßburg   und weithausen, an einigen dieser Orte in mehreren Versammlungen gesprochen hat, berichtet von der begeistertsten Stimmung, die er überall gefunden hat:

Un allen Orten gab es trop größter Lokale überfüllte Versamm­lungen, die meist schon Stunden vor ihrem Beginn gesperrt werden mußten. Die Massen in den Sälen und auf den Straßen waren in fiegesfroher, fampfesmutiger Stimmung. Ueberall gab sich helle Befriedigung über die dem Bolle vorzeitig aufgezwungene Wahl fund.

Die Versammlung in Bochum   umfaßte über 7000 Menschen. In einigen Versammlungen, namentlich im Elsaß, versuchten liberale und Zentrumsgegner für ihre Parteien zu agitieren und gegen die Sozialdemokratie Stimmung zu machen. Sie operierten meist mit den Subeleien der Lügen- und Verleumdungsschriften aus der Werk­statt der M.- Gladbacher Zentrumsuniversität und wurden regelmäßig mit Wucht auf den Sand gesetzt, Alles in allem, so schreibt Genosse Singer, haben wir faum je einen so anregenden, frischen und aussichtsreichen Wahlkampf gehabt wie den, den wir der Firma Bülow- Dernburg verdanken.

Deutsche   Wähler im Ausland!

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wenig über 40 Proz. der Wahlberechtigten ausmacht, außerdem haben wir atvei Streise zu erobern, wo das Stimmenverhältnis noch Hoffen der Neattion. Hier ist auch der Wahlkampf am heftigsten entbrannt. Das gilt besonders von den Kreisen Blauen( bisher Gerisch), Freiberg  ( Schulze), Wurzen  ( Lipinski), Borna  ( Schöpflin) und Zittau  ( Fischer). Auch im Wahlkreise Annaberg   sezen die Nationalliberalen alles daran, dem Genossen Grenz den Sieg jo fchwer als möglich zu machen. Ihr Kandidat, der Syndikus des Verbandes sächsischer Industrieller, Dr. Stresemann, hält täglich Versammlungen ab.

In früheren Wahlkämpfen bereitete uns der 2otalmangel große Schwierigkeiten, zumal wenn fie im Winter ausgefochten wurden. Jetzt haben wir in der Hälfte der Wahlkreise ausreichend Säle zur Verfügung, doch fehlen uns solche vielfach noch dort, wo wir sie am nötigsten brauchen, in entlegenen ländlichen Distriften. In einzelnen Kreisen halten unsere Genossen trotz der ungünstigen Jahreszeit Versammlungen unter freiem Himmel ab, das gilt besonders von den Wahlkreisen Wurzen  und Borna  . Zum Teil operiert gegen diese Art der Agitation die Behörde mit Bersammlungsverboten.

In der letzten Woche griff auch Genosse Bebel in den Wahl­fampf in Sachfen ein. Wohin er fam, wurde er mit Begeisterung begrüßt. Stundenlang vor der angefeßten Zeit waren die Lokale abgesperrt. Hierbei fam die begeisterte Stampfesstimmung der Massen, die in ganz Sachsen   bis in die dunkelsten Winkel hinein herrscht, wie Sturmesgewalt zum Ausdrud. Und diese hinre.hende Kampfesstimmung berechtigt zu den besten Hoffnungen.

Zur Wahlbewegung in Westpreußen  .

Jm Wahlkreise Graudenz- Strasburg fürchten die Anhänger der Partei" Drehschreibe", daß sie diesmal bei den Reichstagswahlen von den Polen   über den Haufen gerannt werden. In ihrer Angst buhlen die Nationalliberalen ganz offen um die Stimmen der Sozialdemokraten. Ja, man scheut sich sogar nicht, den Sozialdemokraten zuzumuten, daß sie schon bei der Haupt­wahl für den Kandidaten der Nationalliberalen eintreten sollen. Am 8. Januar fand in Graudenz  , im Schüßenhause, eine beutsche Wählerversammlung" statt, die von zahlreichen Arbeitern besucht war. Verschiedene Redner der bürgerlichen Parteien be­schworen die Sozialdemokraten hoch und heilig, bei einer etwaigen Die Agitation der Ordnungsparteien" hat zurzeit einen Stichwahl um Gotteswillen nicht für die Polen   zu stimmen. Die geistigen Tiefstand erreicht, wie er selbst zur Zeit der Bocholt  , 12. Januar.  ( Privattelegramm d. Borw.") polnischen Besizer, so führten die nationalliberalen Medner aus, Faschingswahlen nicht erreicht worden ist. Nicht nur, daß in einer Für die Grenzbewohner fand am Freitag eine öffentliche Volts- beschäftigen nur polnische Arbeiter und wollen das Deutschtum ver­Reihe von Schwindelflugblättern die albernsten Märchen über versammlung im holländischen Orte Dingperlo statt, da zahlen niedrige Löhne, Ein Lehrer meinte, den kleinen Beamten Volts- drängen. Auch behandelten die Polen   ihre Arbeiter schlecht und unsere Kolonialpolitit, über die Reichstagsauflösung und die im münsterländischen Wahlkreise Borten Redlinghausen an ginge es sehr schlecht, schlechter als manchem Arbeiter. Den Ar­Kolonialopposition verbreitet werden: unsere ordnungsparteilichen der Grenze tein Lokal zu haben ist. 400 Bauern, Handwerker und beitern fönne es doch gar nicht so elend gehen, weil ja von Sozial­Wahlschwindelmacher sind auch auf die Stufe des Hintertreppen Landarbeiter waren erschienen, der Kandidat des Wahlkreises, Berg- demokraten selber behauptet worden sei, daß manche Arbeiter sogar romans herabgeklettert, um den Leser gruselig zu machen. So liegt arbeiterverbands- Beamter Botorny sprach unter begeistertem Bei- ein Schwein in ihrer Wohnung hätten. Da wäre doch bor uns ein schauerlich schön illustriertes farbiges Flugblatt, bas fall. Bisher fiel in diesem Teil des Wahlkreises teine sozialistische risplen, der Parteisekretär für Westpreußen  , entgegnete ben von einer Fleischnot teine Rede mehr. Genosse Stimme. Jetzt ist gute Aussicht im ganzen Wahlkreise, Auf der ersten Seite befindet sich eine Schauerszene, die sich Herren, die polnischen Großgrundbesißer unterschieden sich so gut wie gar nicht von ihren deutschen   Kollegen; aber bei einer grell gegen den brandroten Hintergrund abhebt: uerfall und Vernichtung einer Farm". Mehrere Farmerleichen be­etwaigen Stichwahl zwischen Konservativen oder Nationalliberalen und Polen   sind die Polen   für die Sozialdemokraten das fleinere beden bereits den Boden, nur noch eine Frau erhebt halb flehend, Uebel. Treffend ties Crispien darauf hin, daß nicht nur halb abwehrend ihre Hände, um den Todesstreich eines Ein­polnische, sondern gerade auch deutsche Junker die deutschen  geborenen abzuwehren, der mit einem Mordinstrument vollführt Arbeiter von Haus und hof trieben und Polen  , Galizier, Ungarn  , werden soll, das mit einer bergrößerten Tabatspfeife eine ber Italiener   und Ruthenen vorziehen. Ja, sogar Chinesen wollen die zweifelte Aehnlichkeit hat. Ein anderer Eingeborener schleppt beobachten war, wird in Sachsen   diesmal der Kampf um die Diebe saßen, die bürgerlichen Herren wurden unruhig und merklich Mit einer Heftigkeit, wie sie feit 1887 noch nicht wieder zu beutschen Herren Junker in Deutschland   einschleppen. Die einen Ballen, offenbar erbeuteter Reichtümer, wonnegrungend 23 Reichstagsmandate geführt, von denen wir 1903 22 holten, nervös; aus den Meihen der Arbeiter ertönten fräftige Bravos. während am Schlusse des verflossenen Reichstags trok zahlreicher Wenn der Herr Lehrer, so sprach Crispien weiter, aus der Tat­Auf der zweiten Seite veranschaulicht eine nicht minder Nachwahlen noch 21 in unserem Besib waren. Der Ordnungsflünge! sache, daß manche Arbeiter mit Schweinen u schauerlich schöne Illustration die Parteien, denen die" Fraktions- hat sich ganz in die naive Hoffnung berrannt, uns davon mindestens sammen zu wohnen gezwungen find, den Schluß zicht, es interessen höher stehen, als die nationale Ehre", Singer, Roeren, ein Dußend Kreise wieder abnehmen zu können. Und es wird tat- gehe den Arbeitern gut, dann tönnte ja der Lehrer, der über seine Bebel und Erzberger haben zu diesem wunderbaren Bilbnis eine fächlich im gegnerischen Lager fast allenthalben eine fieberhafte schlechte wirtschaftliche Lage flagte, auch einmal den Verfuch Gruppe bilden müssen. Sie blicken mit chnischem Lächeln herab Tätigkeit entfaltet. Der anfängliche Plan, ein Kartell aller bürger- machen, mit Schweinen in seiner Wohnung zusammen zu hausen. lichen Parteien gegen die Sozialdemokratie zu schaffen, ist allerdings auf einen wüsten Knäuel bon Leichen und Tierkadavern auf dem läglich gescheitert. Soweit er verwirklicht worden ist, dient er in m übrigen sei der Kandidat der Sozialdemokratie der Gemert­Rednern famen noch füdwestafrikanischen Blachfelde. Auf der britten Seite endlich erster Linie nur dazu, die jämmerliche reaktionäre Versumpfung schaftssekretär Trilse. Neben anderen Rednern kamen noch befinden sich noch einige Bilder aus den Stämpfen gegen die Ein- der Freisinnigen Bolts partei aufs neue zu offenbaren. unsere Genossen Wieczorkowski und 2 eng zum Wort, bie geborenen. Auch hier wird nicht mit Menschenleichen und Tier In einer Reihe von Wahlkreisen, besonders in den beiden ersten mit dem nationalliberalen Kandidaten Sieg kräftig ins Gericht tababern gefpart. Dabei entspricht der Text auf Seite 2 und 3 Bezirken der Laufis( 3ittau und Löbau  ) und im Wahlkreise gingen unter lebhaftem Beifall der anwesenden Arbeiter. In Strasburg   tagte am 6. Januar im Hotel de Rome" durchaus der Intelligenz und Wahrheitsliebe, mit der die Bilder Birna hinten die Freifinnigen Arm in arm mit den Stonjer entworfen find. Ganz im Stile der Kolportageromane heißt es: bativen, Antisemiten und Bündlern einher. In Zittau   ist der Frei- eine imposante Boltsversammlung, die erste sozialdemokratische in " Unſer Maler, ber jahrelang bort unten gelebt unb es sich en Misch maſches; im Löbauer Kreiſe agitieren Freifinnige ber In Gibing- Wari Unser Maler, der jahrelang dort unten gelebt und bas fimmige Buddeberg nationaler Standidat" des gesamten bürger dieser Stadt, in der Genoffe Crispien unter lautem Beifall Bersammelten Elend mitgemacht hat, führt Euch mitten hinein in diefes für die Kandidatur des nationalliberalen Scharfmachers Dr. Weber, In Elbing  - Marienburg haben die Nationalliberalen

davon,

Deutsche   müssen ins Ausland gehen, um ihr Versammlungsrecht ausüben zu können, Auch ein Beitrag zur deutschen   Herrlichkeit!

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Der Wahlkampf in Sachsen  .

Elend." einem Bankdirektor aus Löbau  , und in Pirna   unterstüßen sie sogar nun noch den Oberingenieur der Schichauwerke, Herrn Fischer. Bekanntlich sind bei dem Aufstand der Herero   zwar zirka einen Stadtrat, der allerdings noch nicht weiß, was er will und was als fünften Bewerber um das Reichstagsmandat aufgestellt. Herr 150 Farmer getötet worden, doch befanden sich darunter nur ein er ist, der aber fleißig antisemitische Phrasen auswendig Fischer setzt von vornherein mit Wahlbeeinflussungen ein, indem halbes Dubend Frauen. Der Herero  - Oberhäuptling Samuel gelernt hat, die er als Wahlreden vorlegt. In einzelnen Streisen er in der Fabrit, in der er Angestellter ist, von den Arbeitern haben dagegen die Freifinnigen mit dem offen betundeten Unterschriften für seine Kandidatur fammeln läßt. Die Auf­Maharero erwirkte ja bekanntlich einer Anzahl von Frauen und Borsage, bei der Stichwahl den bürgerlichen Reattio- ftellung ist ein Verstoß gegen eine Abmachung mit dem Freifinn. Kindern den freien Durchzug zu den deutschen   Truppen! Die när 3u wählen, Sonderkandidaturen aufgestellt. Von bürger Gs follte nämlich, wenn der Nationalliberale Dr. Krauſe nicht an­Verluste bei dem Gottentottenaufstand waren noch viel lichen Mischmaschtandidaturen feien noch genannt, der Stadtrat nehme, der Freifinnige Wiemer aufgestellt werden. Berärgert haben geringer. Dagegen wurden nicht nur bei den Gefechten Taufende Jund, ein richtiger Mischmaschpolitifer in Leipzig  - Stadt, der Anti- die Freifinnigen nun erklärt, daß sie auf jede Betätigung verzichten von Eingeborenen getötet oder nach den Scharmützeln unbarmherzig femit Zimmermann in Bichopau- Marienberg  , wo Genosse Göhre und jedem Wähler das Verhalten überlassen. seine ganze Kraft einsett, die Schlappe bei der lezten Nachwahl Nun, wir werden abwarten, ob die Freisinnigen schließlich nicht niebergemacht, sondern General Trotha brachte es fertig, weitere vieber auszuwegen, ferner die des Pfarrers Lösche in Schneeberg  - doch ihren Schmollwinkel verlassen und dem Junker Oldenburg Zehntausende von Gingeborenen in die Wüste zu treiben, wo er Stollberg  , wo von uns Goldstein wieder kandidiert; im 9. Wahl- in den Sattel helfen werden. fie abfichtlich den Dualen des Durftes und bes Sungers erliegen freise( Freiberg  ) versucht der konservative Amtsrichter Dr. Wagner Für den Junker Oldenburg werden in den verschiedensten Orts liek! Für jeden gefallenen Weißen sind also mindestens 100 Ein aus Dresden   bei fläglicher Selbstentmannung der Nationalliberalen schaften ebenfalls Unterschriften gesammelt und man berichtet uns, geborene auf der Strede geblieben. Und trok dieses ungeheuer- der Nachfolger Dertels zu werden, dem er an reaktionär- agrarischer baß sich sogar Amtsvorsteher dazu hergeben. Der" mutige" lichen Strafgerichts", bas selbst ber Regierung zu arg war, die Gesinnung nichts nachgibt. Sozialistenfreffer Oldenburg hält im Wahlkreise Elbing  - Marien­die Trothasche Ausrottungsstrategie desabouterte und ihr end- Die anfangs herrschende Kopflosigkeit und Vervierung im burg bom 14. bis 23. Januar täglich Versammlungen ab und hat lich leiber viel zu spät- Ginhalt gebot, waren es die ordnungsbürgerlichen Lager ist jetzt wenigstens teilweise einer fieber- öffentlich bekannt machen lassen, daß Sozialdemokraten in leiber viel zu spät- Ginhalt gebot, waren es die ordnungshaften parteilichen Feber- und Pinselschmiranten, dem deutschen   Bolte haften Agitation gewichen. In ungezählten Versammlungen suchen seinen Bersammlungen teinen 38utritt haben!! Ebenso edel parteilichen Feder- und Binselschmiranten, dem deutschen   Bolte die Nationalen" unter Verdächtigungen und Verleumdungen gegen als mutig. Inzwischen ist am 10. Januar ein Wahlaufruf für den im wüstesten Hintertreppenromanstil folche albernen Schauer- die Sozialdemokratie die Geschäfte der Neaktion zu besorgen. Zum Herrn auf Januschau   erschienen, der neben einigen Schimpffäßen geschichten vorzuführen. Teil vertriechen sie sich hinter verschlossenen Türen, wie der Frei- gegen die Sozialdemokratie zirka 3285 Unterschriften ent­finn" in Bittau und die Stonservativen in den Dresdener Wahl- hält. Unter den Unterschriften befinden sich auch viele Namen von freifen, die es auf der rechten Seite der Elbe   mit einem General 8. D. Schmalz gegen Kaden versuchen und in Dresden  - Altstadt mit einem Buchbinderobermeister Unrasch gegen Dr. Gradnauer. Dagegen gewährt der liberale Kandidat, Bandrichter Dr. Heinze, in dem letteren Streise beschränkte Redefreiheit in seinen Versamm lungen. Bu einem interessanten Treffen tam es am Mittwoch in einer Riefenversammlung im Stryftallpalast" in Dresben vischen unseren Genossen und den Liberalen, daß hauptsächlich vom Genossen Dr. Gradnauer und dem liberalen Kandidaten mit bestem Erfolge für uns ausgefochten wurde, obwohl für Dr. Heinze eine ganze Anzahl liberaler Dottoren ins Zeug gingen. In Dresden­Neustadt wird der Wahlkampf durch Auseinandersetzungen mit den Karlsruhe  , 12. Januar. Das hiesige Zentrumsorgan, bera Nationalfozialen belebt, bie sich einen Herrn Dr. Barge aus difce Beobacter", behauptet, daß ein Regierung& haben. Die Serren treten in fogialdemokratischen Versammlungen Leipzig   als nationalsozial- freisinnigen Kandidaten verfchrieben erlaß ber babifchen Staatsregierung, die Reichs. tagswahlen betreffend, ergangen fei, in dem es u. a. heißt, daß regelmäßig als Diskussionsredner auf, während unsere Genoffen leßt veröffentlichten Berichte etwas verschoben. Der bisherige Ab. es unerläßliche Pflicht aller vaterländisch Gesinnten fei, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und insbesondere von den wahlberedtigten Beamten zuversichtlich erwartet werde, baß fie insgesamt diefer Pflicht genügen,

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Dies jämmerliche Gubelwerk von einer Flugschrift ist im Drud der National- Zeitung" hergestellt und redaktionell gezeichnet bon einem gewissen Wilhelm Stahl  - Berlin   im Auftrage des Vertriebes patriotischer Zeitschriften". Das schamlose Machwert vertraut denn doch allzu sehr auf die Studtsche Politit der Berblödung der Maffen. So dumm ist benn doch in der Tat selbst der lebte Koffät Oftelbiens nicht, daß er nicht aus der Zeitung erfahren hätte, wie die Dinge in Süd­westafrika wirklich liegen!

Regierungs- Wahlagitation..

Für den Wahlfonds.

Von den Gewerkschaften find an größeren Beträgen dem Parteivorstande überwiesen:

Vom Holzarbeiterverband, Zahlstelle Hamburg   5000 M. Bom Zentralverband der Maurer, Zahlstelle Hamburg  5000 02.

Bom Verband der Hafenarbeiter 1500 2.

für eine richtige Beleuchtung der nationalfozialen Flotten- und Mavineschwärmerei durch Entsendung von Rednern in die national­fozialen Versammlungen sorgen. Ea tam schon zu zahlreichen Aus­einandersetzungen, die den Wahlkampf außerordentlich beleben. Bei allen diesen Zusammenstößen sicherte uns die zwingende Logit fozialdemokratischer Argumente den Erfolg und die Siegesgewißheit und Begeisterung der sozialdemokratischen Wählermassen gab den Kämpfen das Gepräge,

Allerorts herrscht die beste Stimmung unter den Arbeiter. maffen, die leichte Laubeit, die die Weihnachtswoche brachte, ist einer fiegesficheren, hinreißenden Begeisterung der Maffen gewichen. Alle unsere Versammlungen, selbst die in den entlegensten Orten und dunkelsten Winkeln sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, über­füllt. Das ist zwar auch in bürgerlichen Bersammlungen zu be­obachten, boch zumeist nur, weil ie sozialdemokratischen Wähler, bon Kampfbegierde getrieben, zahlreich dort erscheinen.

Arbeitern. Welchen Wert die Unterschriften haben, geht daraus hervor, daß sogar die Namen von Sozialdemokraten miß­braucht worden sind. Andere Personen, deren Namen unter dem Wahlaufruf für Oldenburg   prangen, find längst tot, weitere liegen trant, wieder andere sind nach Berlin   berzogen usw.

Im Elbinger Gewerkschaftshause wurde am 10, Januar eine Schifferversammlung abgehalten, in der der Kandi­dat Genoffe Crispien sprach. Die Schiffer hörten aufmerksam zu und spendeten großen Beifall. Damit hat die Sozialdemokratie endlich auch in jene Streife Eingang gefunden, die bisher schwer zugänglich waren. Es geht also vorwärts, trotz allebem!

Aus dem Herzogtum Sachsen- Altenburg. Die Situation im Wahlkreise Altenburg   hat sich seit dem zu geordnete des Kreises, Oberlandesgerichtsrat Dr. Porzig vom Reichsverbande, ist von der Kandidatur zurückgetreten. Grund dazu ist seine in Aussicht stehende Berufung an das Reichsgericht. An Stelle des Zurückgetretenen erkiesten der Bund der Landwirte und der Reichsverein den Altenburger Bigarrenfabrikanten Geheimen Kommerzienrat Edmund Schmidt zu ihrem Kandidaten. Der neue Mann, den auch die Mittelstandsvereinigung als ihren Kandidaten anerkannte, ist der größte Grundbefiber in der Um­gebung Altenburgs. In seinem Besiz befindet sich fast der größte Teil der zur Bebauung vorgesehenen Gelände. Gr ist Stadt­verordneter der ersten Wählerflaffe, Vertreter der Höchstbesteuerten im Landtage, vielfacher Millionär, reaktionär bis auf die Knochen und Scharfmacher erster Güte. Herr v. Blödau, der überagrarische, frühere Vertreter des Kreises, der gegen den Zolltarif stimmte, weil ihm die Biehe und Getreidezölle night tog