Das starte Anschwellen der Zentrumsstimmen ist durch die ganz ungeheuren Anstrengungen des Zentrums in den legten Tagen zustande gebracht worden. Das Zentrum witterte die Gefahr, die ihm durch die Listenverbindung der übrigen Parteien drohte und ließ alle Mittel feiner firchlichen Organisationen in Bewegung setzen, um auch den letzten katholischen Wähler an die Urne zu bringen. Wie dieser Kontrollapparat arbeitete, wird am besten durch die Wiedergabe eines furzen Wahlrapports illustriert, den das hiesige Zentrumsblatt heute aus einer seiner Gemeinden bringt. Der Bericht heißt:
"
,, Großengstingen. Proporzwahlresultat. Wahlberechtigt nach der Liste 196, davon 1 gestorben, 2 trant. Abgestimmt haben 164, darunter 2 Protestanten.(!) 156 unabgeänderte Zentrumsftimmzettel!"
Wer diese fleine Notiz genau liest, bekommt ein Bild davon, wie prompt die Organe der katholischen Kirche im Dienste der politischen Zentrumsorganisation zu arbeiten verstehen, wenn es ihnen darauf antommt. So gelang es auch dem Zentrum, in seinen sicheren Wahlkreisen ganz hervorragende Wahlbeteiligungsziffern zu erzielen. Während die durchschnittliche Wahlbeteiligung im Schwarzwald - und Donaukreis, wo die Hauptdomänen des Zentrums liegen, etwa 80 Proz. und im Neckar - und Jagstkreise nur 73 Proz. war, betrug fie im eizelnen in den katholischen Aemtern Ellwangen 88,9 Proz., Riedlingen 91,3 Proz., Tettnang 85,07 Proz., Waldsee 89 Proz. usw., ein Betveis, wie schwer die Position des Zentrums zu erschüttern ist, so lange es in der Lage ist, die staatlich anerkannte kirchliche Drganisation in den Dienst seiner Parteiinteressen zu stellen.
Da die Proportionalwahl eine neue Erscheinung ist, deren technische Einzelheiten noch nicht allgemein bekannt sind, so sei zum Schluß noch wiedergegeben, in welcher Weise die Mandatsverteilung an die einzelnen Parteien von statten geht:
Nedar und Jagsttreis Sozialdem. Volksp.
9 Mandate. Natlib.
508 413
454 091
Kons. 370 006
200 379
962 504
570 385
1.
962 504
570 385
2.
481 252
285 1921
8.
320 8342/3
4.
240 626
190 128/3 142 596/4
5.
192 50045
Zentrum
270 685
270 685 135 3421/2 90 2261/3 67 671
Die bei folcher fortgesetzten Teilung der Stimmenzahl durch 1, 2, 3 ust. erlangten 9 Höchst ziffern, die wir durch Fettbrud ausgezeichnet haben, erhalten die zu vergebenden 9 Mandate. In gleicher Weise regelt sich dann die Unterausteilung der Mandate an die Parteien, deren Listen miteinander verbunden waren und deren Stimmen mithin zusammengezählt wurden,
Sozialdem. Bolksp.
230 275 314 731
545 006
1.
545 006
2.
272 503
3.
161 6682/3
4.
136 25112
-
Konf. Natlib.
160 294 155 298
315 592
315 592
157 796
105 1971/ 78 898
Zentrum 599 397
599 397 299 6981/2 199 799 149 8491/4
Auch hier haben wir die 8 Höchst ziffern durch Frttdruck als diejenigen bezeichnet, auf welche die Mandate entfielen.
Deutfches Reich.
Eine periodische Erscheinung.
Die Regierung befundet feit einigen Wochen, genauer seit etwa 14 Tagen, eine überraschende Besorgtheit um das Wohl der Staatsbeamten: eine Erscheinung, die bekanntlich nur zeitweilig eintritt, nämlich jedesmal vor Reichs- und Landtagswahlen, und die sich gewöhnlich nach den Stichwahlen schnell wieder verflüchtigt. Auch diesmal verheißt nach altem Schema die Regierung oder vielmehr ihr Organ, die„ Nordd. Allgem. 3tg.", den Reichsbeamten allerlei Gehaltsaufbesserungen und Vergünstigungen, und zwar, damit niemand im Zweifel bleibt, welchem Zwede die schönen Versprechungen dienen sollen, unter der Ueberschrift 8um Wahl. tampf". Das offiziöse Blatt schreibt:
1. Ein Agitationsschreiben, unterzeichnet von den Herren Generalleutnant Liebert und Dr. Bovenschen.
"
2. Ein Tätigkeitsbericht nebst dem sogenannten sozialdemofratischen Geheimerlaß zu den Reichstagswahlen 1908". 3. Eine Beitrittserklärung.
4. Eine Karte zum Einsenden geeigneter Adressen. 5. Eine Postanweisung, adressiert an den A. Schaaffhausenschen Bankverein in Berlin .
Und wo hat man diese Arbeiterkandidaten aufgestellt? Roehling fandidiert in Solingen , für das Zentrum völlig aussichtslos; Gronowsli in Duisburg , einem Wahlkreise, den das Zentrum nie besessen hat und nie besitzen wird; Giesberts in Essen, das nur mit Mühe in der letzten Wahl gegen die Sozialdemokratie behauptet wurde und voraussichtlich diesmal schon endgültig der roten Fraktion
einverleibt wird.
Eine solche Zusendung, welche die Aufforderung zum Beis Mit anderen Worten: den Prinzen, Grafen und Oberlandes tritt und zur Einsendung des Mitgliedsbeitrages enthielt, empfing gerichtsräten gibt das Zentrum die sicheren, den Arbeiterkandidaten am 8. Dezember 1906 auch die Trierer Paulinus die aussichtslosen und unsicheren Wahlkreise. So bewährt sich das Druderei. Dieselbe wurde von dem Direktor der Paulinus- Zentrum auch hier wieder als die glorreiche„ Volkspartei "!- Druckerei natürlich mit großem Vergnügen zur Kenntnis ge= nommen und mit demselben Vergnügen ad acta gelegt. Vom Ausweisungs- Unfug. Der Gastwirt Richter in Halle. Nun wird man vielleicht sagen, es sei den Herren in Berlin ein mit Gefängnis und Zuchthaus vorbestrafter Mann, erhielt eines nicht bekannt, welcher Parteifarbe die Paulinus- Druckerei an- Tages vom Regierungspräsidenten die Ausweisungsorder, wonach gehöre. Der Einwurf fönnte berechtigt sein, wenn nicht die er Halle und eine ganze Reihe Nachbarorte verlassen sollte. Der Adresse des Briefes wäre. Die Herren in Berlin wissen nämlich Mann stammt aus Rochlik in Sachsen , betreibt gegenwärtig in nicht, daß die Paulinus- Druderei" nicht mehr Eigentum des Salle mit seiner Frau ein sehr gut gehendes Restaurationsgeschäft Abgeordneten Dasbach ist. Sie halten den Abgeordneten Dasbach und steht unter Polizeiaufsicht. Da er das" Banngebiet " nicht ver noch immer für den Besizer dieser von ihm ins Leben gerufenen ließ, stellte man ihn vor das Schöffengericht, wo der Amtsanwalt Druckerei, und darum haben sie ihr um Mitgliedschaft und Geld gegen ihn 3 Wochen Haft beantragte. Der Angeklagte erklärte mit werbendes Schreiben nach Trier gesandt mit der Adresse: Recht: Wo soll ich denn eigentlich hin; in meiner Heimat habe ich mein Heimatsrecht verloren, und hier, wo ich mich jetzt redlich er= nähre, soll ich von meiner Frau getrennt werden, die meine Eifersucht im höchsten Maße rege macht?" Das Gericht sprach den Angeflagten frei und brachte in der Urteilsbegründung zum Ausdruck, daß es kein Gesek gebe, nach dem ein unter Polizeiaufsicht Stehender bestraft werden könne, wenn er dem Ausweisungsbefehle nicht nachkomme.
An die Paulinus- Druckerei, F. Dasbach. Nun weiß aber doch jeder der Berliner Herren, daß der Abgeordnete Dasbach ein ausgesprochener Zentrums
mann ist.
Am 6. Dezember schreibt man an diesen Zentrumsmann, um feine Mitgliedschaft und seine Beiträge zu gewinnen.
Und am 18. Dezember schreibt man an den Herrn Reichsfanzler, um jenes gegen das Zentrum mit Unfreundlichkeiten versehene Schreiben zu probozieren."
Dem Druckfehlerteufel hat es gefallen, in dem Schlußabsaz Dem Reichsschnorrverband ist es ganz einerlei, woher er sein unseres Entrefilets über Revolution und Wahlkampf im letzten Geld nimmt. Er huldigt dem vornehmen Grundsaß, daß Geld ja Sonntagsblatt die Mahnung an den Freifinn, er möge reuig an nicht stinkt. Er nimmt es von Juden und Christen, von Protestanten seine eigene Brust flopfen, in die Aufforderung zu verwandeln, und Katholiken, von den Kühnemännern und christlichen Arbeiter- ruhig an seine eigene Schulter zu klopfen. Dem Druckes offenbar wider ging den Strich, organisationen. Er kämpft für jede Reaktion, für das fehlerteufel daß Ausbeutertum. in jeder Form. Deshalb sucht er auch man beim Freifinn noch so viel Einsicht und Anstandsbei dem Zentrum zu schnorren, demselben Zentrum, gegen das er gefühl erwarte, die ihn veranlassen fönnten, reuig feine nunmehr den Kampf führt. Sünden zu beweinen. Dagegen hielt es dieser Kobold offenbar für geboten, dem Freisinn ob dieser Sünden tüchtig die Schultern zu verklopfen. Das wird denn auch das deutsche Proletariat mit seinen Stimmzetteln am 25. Januar besorgen ausgiebig aber ruhig, denn über den Freifinn regt sich niemand mehr auf. So liegt denn ein tiefer Sinn in dem lindischen Spiel des Druckfehlerkobolds.-
Daß der Reichsverband diesmal gegen das Zentrum fämpfen muß, wird er das nächste Mal gut zu machen versuchen. Er weiß ja nicht, ob er in unseren bewegten Zeitläuften nicht schon übers Jahr gemeinsam mit dem Zentrum den Kampf gegen die Sozialdemokratie zu führen hat. Wir möchten diese Möglichkeit zu allerletzt bezweifeln!
Die Techniker und die Reichstagswahl.
In diesen Tagen des Wahlkampfes, wo nicht nur die politischen Beitungen, sondern selbst viele Kriegervereins-, Mittelstands, Vergnügungs- und Fachblättchen in hoher Politik machen, hat auch die " Verkehrstechnische Woche", redigiert von Herrn Regierungsbaumeister a. D. Braun, nicht in Bezug auf" baterländisches Gefühl" hinter dem großen Heerhaufen des nationalen Blocks zurückbleiben wollen. In einem Techniker und Reichstagswahl" überschriebenen Artikel fühlt sich die Redaktion bemüßigt, ihrem Drange nach politischer Betätigung nach zugeben und einen Appell an die Techniker zu richten, mit Mannesmut für des Reiches Wohl und die südwestafrikanischen Sandwüsten zu fechten. Lang und breit wird auseinandergesetzt daß keiner besser als der Techniker dazu befähigt sei, der Sozialdemokratie entgegenzutreten, weil er durch seinen Beruf ständig in engster Fühlung mit den verschiedensten Klassen von Arbeitern" stehe. Dann heißt es unter Aufbietung des höchsten technischen Pathos:
Jetzt aber in diesen großen Tagen des ganzen Deutschen Reiches ist der Augenblick gekommen, in dem die Technifer zeigen können und müssen, was sie dem Vaterlande sind. Jezt muß alle Empfindichkeit darüber schwinden, daß die Mitarbeit der Techniker an sozialpolitischen Aufgaben von maßgebenden Kreisen oft zurückgewiesen wird. Jezt ist es Ehrenpflicht eines jeden deutschen Technikers, seine wissenschaftlichen Kenntnisse und seine vielseitigen praktischen Erfahrungen auf dem Gebiete der Arbeiterfragen in den Dienst der nationalen Sache zu stellen und im Kampfe gegen die Sozialdemokratie nubbar zu machen, eingedent jener ernsten Ermahnung, die Se. Majestät der Kaiser bei der Hundertjahrfeier der Technischen Hochschule zu Berlin an die Lehrer der technischen Jugend richtete und die darin gipfelte: " Ich rechne auf die Techniker."
Die Kronsbeinsche Post" bringt diese Auslassung freundlichst zum Abdruck. Dieses spezielle Wohlwollen der Sumpfdotterblume unter den deutschen Blättern für die Leistung der" Verkehrstechnischen Woche" ist eine genügende Bestrafung des albernen
Dernburg der Große.
Paris , 14. Januar. ( W. T. B.) Aus Douai wird gemeldet, daß, als den Rekruten des 15. Artillerieregiments in feierlicher Weise die Fahne vorgeführt wurde, ein Unteroffizier sich mit lauter Stimme in geringschäßiger Weise über die vielen Geschichten äußerte, die man wegen eines solchen Feßens" mache. Der Unteroffizier ist mit Degradation und acht Tagen Gefängnis bestraft worden.
-
Barcelona , 12. Januar. Der Bischof hat die Diözesanen seines Sprengels benachrichtigt, daß alle firchlichen Zeremonien denjenigen. Verstorbenen verweigert würden, deren Tod von den Angehörigen in liberalen Zeitungen mitgeteilt würde!
Höher fann sich geistliche Borniertheit im 20. Jahrhundert nach Chrifti Geburt wohl taum noch versteigen.
Ein bürgerliches Blatt übrigens macht den guten Witz: Der Bischof fungiere als Annoncen- Acquifiteur für katholische Beitungen. Mag was Wahres dran fein.
England.
Heeres- Reorganisation.
Am Sonnabend ist ein Armcebefehl veröffentlicht worden, der den neuen Armeereorganisationsplan enthält. Der Befehl sagt über die Kriegsorganisation der Feldarmee für den Dienst im Auslande, daß diese aus einer Kavalleriedivision zu bier Brigaden, sechs Divisionen, aus" Armeetruppen" und aus den für die Verbindungslinie erforderlichen Truppen bestehen soll. Die entsprechende Organisation für die reguläre Feldarmee in Friedenszeiten soll aus vier Kavalleriebrigaden, sechs Divisionen und Armeetruppen bestehen. Der Ausdruck„ Armeetruppen" bedeutet nach dem Armeebefehl Truppen aus solchen Einheiten, die einen Teil einer Expeditionskolonne bilden, aber nicht der Verbindungslinientruppen inbegriffen find. in der Organisation einer Kavalleriedivision, einer Division oder
Durch die Auflösung des Reichstages ist es der Reichsverwaltung noch auf längere Wochen hinaus unmöglich geworden, fich zu diesen, natürlich auch die gesamte Reichsbeamtenschaft lebhaft interessierenden Fragen, wie es beabsichtigt war, bei der Einführung des Reichshaushalts- Etats im Reichstage zu Fürwißes dieser Fachzeitung. äußern. Aus diesem Grunde gehen uns von wohlunterrichteter Seite nachstehende Mitteilungen zu: Was zunächst die Gehaltsaufbesserungen und den einmaligen Unterstützungsfonds an= Die Verherrlichung Dernburgs durch die freisinnige Presse belangt, so sieht der unter dem 10. Dezember dem damals ver- nimmt nachgerade höchst bedenkliche Formen an. Die albernen fammelten Reichstage vorgelegte Entwurf des Reichshaushalts- Leistungen Dernburgs vor den Berliner Professoren und den MitEtats für 1907 ebenfalls eine Reihe von Einkommensverbesse rungen, sei es durch tatsächliche Gehaltserhöhungen, sei es durch gliedern des deutschen Handelstages, die nicht nur die KolonialAbkürzung der Aufrüdungsfristen vor. Nur sind sie nicht Exzellenz als komischen Phantasten charakterisieren, sondern auch so weitgehend wie die preußischen, umfassen nicht den politischen und volkswirtschaftlichen Kenntnissen der beteiligten sämtliche preußischerseits berüdsichtigte Beamtengruppen, auch Professoren ein nicht gerade ehrenbolles Zeugnis ausstellen, werden militärischen Hülfsdienst Hülfsmannschaften treten, deren Aufist ein Fonds zu einmaligen Unterstübungen für 3. B. in der gestrigen Wochenübersicht des Berl. Tagebl." folgender- gaben im Kriege nicht eine ständige militärische Ausbildung be
Unterbeamte nicht ausgebracht.
..
Was sodann die Aenderung der Pensionsvorschriften der Zivilbeamten in Verbindung mit einer Verbesserung der Hinterbliebenenbezüge anbetrifft, so befinden derartige Gesetzentwürfe sich gleichfalls innerhalb der Reichsverwaltung in der Ausarbeitung. Ihre Ziele decken sich im wesentlichen mit den Verbesserungen, welche für die preußischen Vorlagen von dem Herrn Finanzminister in seiner Etatsrede angekündigt sind.
Ebenso besteht endlich bei der Reichsverwaltung die Absicht, für die Klassen der mindestbesoldeten Beamten von 800 beziehungsweise 900 bis 1200 m. für das Rechnungsjahr 1908 Einkommensverbesserungen borzusehen."
Die guten Absichten" sind also nach eigener Versicherung bei der Regierung vorhanden. Eine Garantie für ihre Ausführung übernimmt sie allerdings nicht. Vorbedingung ist selbstverständlich, daß die Unterbeamten bei der bevorstehenden Wahl fonservativ oder nationalliberal wählen; aber auch dann ist durchaus noch keine Gewähr für„ Einkommensberbesse rungen" gegeben, denn zunächst haben selbstverständlich Heer und Marine den ersten Anspruch auf die vorhandenen Mittel. Vom Reichsschnorrverband.
maßen gewürdigt:
Divisionen, die die für den Dienst im Auslande bestimmte FeldEine den Armeebefehl erläuternde Denkschrift besagt, die Divisionen, die die für den Dienst im Auslande bestimmte Feldarmee bilden, würden jede annähernd die Stärke eines halben Armeekorps haben und in der Hauptsache aus der Feldtruppe bei der Fahne und aus Reservisten bestehen; dazu würden für den
" Der einzige, der den Kampf um die Kolonien noch ernst bingen, wie sie für die eigentliche Kampftruppe nötig ist. Die " Der einzige, der den Kampf um die Kolonien noch ernst nimmt, scheint der stellvertretende Solonialdirektor Dernburg au Kavalleriebrigaden, die bisher den einzelnen Heeresabteilungen sein. Er tänzelt nicht über die Schwierigkeiten hinweg, sondern und Armeekorps zugeteilt waren, sollen von nun an behufs wirker ringt mit ihnen, er sucht sie zu paden und zu samerer Erfüllung der Aufgaben der Kavallerie eine Kavallerieüberwältigen. Seine beiden Vorträge, die er in der letzten Division unter dem direkten Kommando des Heeresbefehlshabers Woche gehalten hat, um für unsere Kolonien Stimmung zu bilden. Die Heereseinheiten für den Telegraphen- und den machen, geben 3eugnis von dem Ernst, mit dem Dern- Brückenbau sollen beträchtlich vermehrt werden. burg an seine Aufgabe herangegangen ist, und mit dem er an ihr festhält. Dernburg möchte alle Welt zu Mitarbeitern für sein foloniales Jdeal gewinnen. Jeder Stand, jeder Beruf, jede Klasse soll das ihre tun, damit das Deutsche Reich sich in die Reihe der europäischen Kolonialmächte einreiht. Zu diesem 3wede ruft er alle Wissenschaften und Künste zu Hülfe, ohne doch zu vergessen, daß in allererster Linie diejenigen Kreise interessiert werden müssen, die über die nötigen Mittel zur Erschließung unserer Kolonien verfügen."
Perfien.
Der dritte Sohn des verstorbenen Schahs, Abul Fath Mirza Salar ed Dauleh, soll zum Thronfolger ausgerufen sein von einer Streitmacht, die er aufgeboten hat, in der Hoffnung, die Thronfolge feines Bruders anfechten zu können.-
Preisvertenerung.
Das„ Berl. Tagebl." muß ſehr bescheiden sein, wenn ihr das Letzte Nachrichten und Depefchen. Ringen" Dernburgs und dessen„ Ernst" so gewaltig imponiert; für andere Leute hat die gespreizte Gravität, mit der Herr Dern burg alte abgestandene Ansichten volkswirtschaftlicher Kinderfibeln verein erhöhte ab 1. April die Preise für Salonbriketts um 7 Mark Effen a. d. Ruhr, 14. Januar .( W. T. B.) Der Brikettverkaufsund Arbeiterkatechismen als neue eigene Produkte seiner genialen und für Industriebriketts um 5 Mart pro Doppelwaggon. Denttätigkeit in die Welt schleubert, etwas ungemein Komisches.-
Ausgleichende Gerechtigkeit!
Ein empfehlenswerter Minister.
Die Trierische Landeszeitung", ein Zentrumsblatt, teilt mit, daß derselbe Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie, unter dessen Führung jetzt der Kampf gegen das Budapest , 14. Januar .( B. H.) Der Redakteur und Schrift schwarzrote Kartell" vor sich geht, erst seit kurzem seine ZentrumsDie Rheinprobinz zählt 35 Wahlkreise; in 32 davon hat steller Dr. Balyp erstattete gegen den Justizminister Polonyi Anzeige feindschaft entdeckt haben muß. Es sei nämlich noch gar nicht lange das Zentrum Kandidaten aufgestellt. Unter diesen Kandidaten ist ein wegen versuchter Erpressung, die sich Polonyi während seiner Tätig her, erst einige Wochen, daß dieser nämliche Reichsverleumdungsoder auch Reichsschnorrverband sich an Zentrumskreise gewendet Prinz, ein Graf und ein Freiherr, ferner zählen wir feit als Advokat an der gräflichen Familie Nako schuldig gemacht habe, um sie zum Beitritt zum Reichsverband und zur materiellen bierzehn Juristen, darunter ein Oberlandesgerichtspräsident haben soll. Unterstützung desselben aufzufordern. und vier Oberlandesgerichtsräte; Geistliche giebt es drei. Als Das ultramontane Organ schreibt: Vertreter der Arbeiter sind drei Kandidaten, die ArbeiterNun ist es interessant, mit dieser Haltung des Reichs- fetretäre Giesberts, Gronowski und Roehling, vorhanden.
kurz vor der Reichstagsauflösung Geldmittel aus
verbandes" die Tatsache zu vergleichen, daß derselbe noch ganz Nun find 51 Prozent der Bevölkerung der Rheinproving in der katholischen Kreisen, ja aus 8entrumsfreisen, für seine Industrie tätig; von den 6½, Millionen Einwohnern kommen mindeZwecke zu erlangen fuchte. Noch am 6. Dezember 1906 wurden stens 3 Millionen auf die Induſtriearbeiterschaft. Für die Vervon Berlin aus Drudsachen, allerdings in geschlossenem tretung der Hälfte der rheinischen Bevölkerung bewilligt das Subert, auch in Rentrumstreise gesandt, um Mitglieder für den Bentrum drei Kandidaten unter 32 ebenso viele, wie Vertreter Reichsverband" zu gewinnen. In dem Kuvert waren enthalten: des Adels, der bestenfalls einige hundert Familien zählt.
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Petersburg, 14. Januar .( B. H.) Der italienische Journalist Josef Cassi wird seit längerer Zeit vermißt. Man befürchtet, daß er als politisch verdächtig von den russischen Behörden verhaftet wurde. Die hiesige italienische Botschaft unternahm nunmehr Schritte bei der russischen Regierung zur Aufklärung der Angelegenheit.