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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 275.

Parteinachrichten.

Mittwoch, den 23. November 1892.

Bei den Gewerbegerichtswahlen in Erlangen  , über deren Ergebni schon berichtet wurde, erhielten die sozialdemo­tratischen Kandidaten 345 Stimmen, die Hirsch- Dunckerianer

nur 69.

9. Jahrg.

schadenfroh hinter dem Zaune und rief höhnisch: Seht ihr, das und mit ihm der begrabene Tischlermeister. Die Frau traute tommt davon, wie man's treibt, fo geht's! Und was hatten ihren Augen nicht, als ihr Seliger leibhaftig wieder vor ihr gerade die Bismarckbeleidigungen für Urtheilsfprüche gezeitigt... stand. R., der kurz vor seinem Begräbniß" mit einer Kellnerin Die Staatsbürger- Zeitung" machte ihre devoteste Berbeugung nach Amerika   durchgegangen war, hatte Reue empfunden, die vor der teutschen" Gründlichkeit, mit welcher diese Sentenzen Sebe jenseits des Ozeans sitzen lassen und war in die Arme ausgearbeitet waren. feiner Wittwe" zurückgekehrt. Er ließ seinen Grabhügel von Und heute, da es dem Rektor aller Deutschen   an die Nieren allem Schmucke entkleiden, und es ergab sich denn, daß statt geht, da ertönt ein klagelied aus den Reihen der Antisemiten. feiner ein Schuhmacher begraben worden war. Am lezten Sonn­und gerade sie rufen am lautesten nach Strafverschärfung, fie abend bewegte sich aus dem Südosten ein Trauerzug nach Rig­finden es ganz in der Ordnung, wenn ein Sozialdemokrat ins dorf. Diesmal war R. wirklich gestorben. Gefängniß geschickt wird. Die Person des Schwägers Ahlwardt  

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Bei der Gemeinderathswahl in Cainsdorf  ( 3wickaner Kreishauptmannschaft) wurde in der Klasse der Unansässigen ( Nicht- Grundbesizer) Genosse Paul Horn mit 176 Stimmen gewählt. Der Kandidat der Gegner unterlag mit 92 Stimmen. In Crimmitschau   erzielte unsere Partei bei der Stadt- ist uns gleichgiltig, uns wäre es auch recht, wenn er während Swei ganz gleichartig verlaufene Selbstmordversuche verordnetenwahl die erfleckliche Zahl von 587-649 Stimmen. Der abzubrummenden vier Monat in den Glasschrank gesetzt werden vom vorgestrigen Tage gemeldet. Der Lactirer Eduard Die Gegner erhielten 738-810 Stimmen, haben also feine Ur- würde. Den Antisemiten aber geben wir den Rath, in künstigen Opiß, der mit seiner Familie Boyenstr. 43 wohnt, versuchte sich hier fache, sich mit ihrem Sieg zu brüsten. Unsere Stimmenzahl Fällen mit ihrer Schadenfreude etwas zurückhaltender zu sein, Nachmittags durch einen Revolverschuß in den Kopf zu tödten. wuchs um 58, obwohl die Zahl der Wähler sich um 12 ver- man weiß nicht, was ihnen noch passiren kann. Sei es nun, daß er schlecht gezielt hat, sei es, daß die Waffe ringerte. nichts taugte, der ersehnte Tod tam nicht. Wenige Stunden Schifffahrt auf der Spree   und Savel störende Folgen gehabt, unverheirathete Wertführer Alfred Tepel den Revolver gegen sich, Das plötzlich eingetretene Frostwetter hat für die vorher richtete in derselben Absicht der Ohmgasse 3b wohnende da fich auf beiden Flüssen starte Gisbildungen zeigen. Um viele ohne den beabsichtigten Zweck zu erreichen. Beide Personen Kähne, welche in den letzten Tagen beladen wurden, haben sich wurden der Charitee zugeführt. derartig starke Gistrusten gebildet, daß die Fahrzeuge erst los selbst innerhalb der Stadt, wie am Humboldts- und Nordhafen, geeist werden müssen, um den Quai verlassen zu können.- Bei Köpenick   haben schon an hundert Schiffer Winterquartier be

Bei der Gemeinderathswahl in 3 schippern( Reuß j. 2.) fielen die nationalliberalen Bauernkandidaten gründlich durch. Die intelligente Wählerschaft wählte zwei Sozialdemokraten.

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Aus Apolda   wird uns geschrieben: Nicht nur in den Reihen ber gegnerischen Beitungen, sondern auch in denen der Partei­blätter sind von Zeit zu Zeit Nachrichten enthalten, welche darin sipfeln, daß unsere Parteigenossen die Mehrzahl un hiesigen Gemeinderath bildeten; infolge dessen entstehen oft­mals falsche Schlüffe. Deshalb sei bemerkt, daß im hiesigen Gemeinderath unter 24 Mitgliedern nur 5 Parteigen offen fich befinden( C. A. Reichelt, A. Baudert, P. Leutert, 2. Pofern und A. Becher). Zu diesen Fünf halten bei den meisten( jedoch nicht allen) Abstimmungen noch 12 Mitglieder, welche sich als zu teiner Partei gehörig rechnen. Zum ersten Mal wird sich die Partei am 26. November selbständig an den Ge­meinderathswahlen betheiligen. Hoffentlich wird durch vor­fehende Wittheilungen über manche in der Arbeiterstadt Apolda  gefaßte Beschlüsse Klarheit geschaffen.

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zogen.

der

Ein toloffales Schadenfeuer ist gestern Nachmittag 5 Minuten nach 3 Uhr in dem großen Geschäftsgebäude Haus­voigteiplay 5, Ecke Taubenstraße, herausgekommen. In einem im Keller des Hinterhauses befindlichen Backraum ist das Feuer aus­gebrochen, worauf die mächtigen Flammen durch den Aufzug­Wien vor Jahren viel die Rede gewesen ist, hat die Kriminal- mit außerordentlicher Schnelligkeit um sich griffen, so daß, al Von einem Juwelenschwindler, von dem in Berlin   und schacht gleich bis ans Dach hinaufzüngelten und in allen Etagen polizei wieder etwas zu hören bekommen. G3 ist anscheinend ein der erste Zug der Feuerwache in der Lindenstraße faum fünf Engländer, der sich bekannte hochklingende englische Namen bei Minuten später eintraf, zunächst an die Rettung der in größter legte und hier den bekannten Zug im Geschäft von Friedemann Gefahr befindlichen Leute gedacht werden mußte. Zwei machte, indem er für 25 000 M. Juwelen auswählte, in eine mit Leute wurden Denen herausgeholt, gebrachte Schachtel packen ließ, und dann bat, daß ein Geschäfts- diener Buffe Haus leider erhebliche Brandwunden aufwies. bediensteter mit ihm nach dem Zentral- Hotel kommen möchte, um zwei Kürschner, die auf dem in der fünften Etage befindlichen dort das Geld zu empfangen. Ein Kommis begleitete Boden arbeiteten, wurden auf das Dach des Nachbar­ihn. Im Speisesaal holte der Fremde sein Checkbuch hervor, hauses in der Taubenstraße gerettet. Bon allen Seiten rasselten fertigte einen Check in Höhe von 25 000 M. aus und gab diesen die Feuerwehrzüge herbei, die auf dem Hausvoigteiplab, in der In Elsah- Lothringen   errichten unsere Parteigenossen be dem Geschäftsgehilfen. Bugleich nahm er die Schachtel mit Tauben- und Mohrenstraße Aufstellung nahmen. Zahlreiche fanntlich Vereine mit weniger als 21 Mitgliedern, weil derartige Juwelen. Der Kommis sollte diese aber nur gegen Baar aus- Bassanten halfen sofort bei der Bedienung der Handdrucksprizen, Rorporationen der polizeilichen Genehmigung nicht bedürfen. Die händigen, und als er den Check verweigerte, wurde der Eng überall ertönten die Pfiffe der Signalpfeifen und Dampffpritzen. Gegner suchen sich der sozialdemokratischen Bewegung nun da- länder unwillig und holte die Schachtel mit Juwelen aus einer Oben aus den Dach schlug die helle Lohe mächtig entpor. In burch zu erwehren, daß sie die Vorstandsmitglieder der oben- Ledertasche heraus, um sie zurückzugeben. Dieser merkte gleich, der Taubenstraße wurde die große Leiter aufgestellt, um auch erwähnten Vereine aus Lohn und Brot bringen und die Wirthe daß die Schachtel leichter war und holte die richtige aus der von außen her den Feuerherd angreifen zu können, gegen den beeinflussen, unsern Genossen ihre Säle zu verweigern. Aus Ledertasche, ließ aber den Schwindler entkommen. Er ist später sich von allen nahen Dächern die Wasserstrahlen richteten. Be­Hegenheim und Thann   wird bereits über derartiges Vor- in Simbach   festgenommen und in Berlin   zu drei Jahren Gefäng- fonders beschädigt dürften die Damenmäntel- Fabrit von Flatow gehen der Ordnungs" parteien berichtet. Die Gegner sollten niß verurtheilt worden. Hier nannte er sich Mafler Frederic u. Comp. und das große Teppichgeschäft von Baat sein. war an den politischen Verhältnissen Altdeutschlands sehen, daß Jvans. Nach Verbüßung der Strafe wurde er nach Wien   ge­ibre fleinlichen Ränte unsere Bewegung nicht eindämmen, aber bracht, wo er bei dem Juwelier Kranichstetten einen ähnlichen Das Leben eines Kindes war bei einem Braude kat die Angst, ihre Vorrechte durch das Proletariat zu verlieren, läßt Schwindel vollführt hatte. Dort scheint er nicht bestraft zu sein; Gefahr, der am Montag in der Mittagsstunde Philippstr. 18 a sie selbst vor Mitteln nicht zurückschrecken, die ihrer Sache erst denn die Londoner   Polizei hat hierher mitgetheilt, daß bort eini statt and. Dort bewohnt im 4. Stockwerk des linten Seiten­recht schaden müssen. Mann, der sich Jvans nenne, als ein Herzog von Teck die eng- flügels ein Ghepaar eine Wohnung, in welcher es ein 4 Monate lisch- australische Bank geschädigt habe. Bei ihm fand man ein altes Pflegekind allein zurückgelassen hatte. Die Nachbarn hörten Schreiben an den Gefängnißdirektor in Plößensee, worin er um gegen 12 Uhr ein jämmerliches Geschrei aus der verschlossenen feine Papiere bat. Hierdurch ist man dazu gekommen, über ihn Küche und sahen auch gleichzeitig Rauch hervorquellen. Man Auskunft zu erbitten.

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Polizeiliches, Gerichtliches ze.

Uus Agram wird uns berichtet, daß Wilhelm Brade' 3 Broschüre" Nieder mit den Sozialdemokraten" zu Weihnachten  in froatischer Sprache herausgegeben werden wird, nach­erbrach die Thür und erblickte nun mitten in Flammen und dem ihr Abdruck in der in Agram erscheinenden Zeitschrift Qualm das Kind in seiner Wiege. Muthig drang man in den " Eloboda" dieser Tage beendet worden ist. Die sozialdemokra Eine eigenthümliche Entführungsgeschichte. Es er- Raum und 3 gelang, das Kind noch lebend aus dem Flammen ische Bewegung geht auch in Kroatien   vorwärts; auf dem dies- schien am 19. d. M. in einer hiesigen Gemeindeschule eine Frau meer zu retten. Leider hat das arme Kleine Wesen Brandwunden jährigen Parteitage der Sozialdemokratie Ungarn3 werden die und fragte den Lehrer nach der Anwesenheit des Knaben Sonn- am Kopf und der linken Schulter erlitten, die im Beisein eines Genossen jenes verhältnißmäßig noch wenig bekannten Landes tag, sie sei die in Ziegnitz wohnende Mutter und wolle den Sohn, Arztes durch die Samariter verbunden wurden. Das Feuer in bereits durch zwei Delegirte vertreten sein. der bisher in Berlin   in Pflege gewesen sei, nach Hause mit der Küche, das Gardinen, Betten und Möbel ergriffen hatte, nehmen. Der Knabe wurde gerufen und gefragt, ob er mit der wurde schnell gelöscht. Mutter gehen wolle. Da er sich der Frau gegenüber fremd be­Zu vier Wochen Gefängniß verurtheilte die Mülhäuser nahm, fragte man ihn, ob ee die Mutter erkenne, was der neun- alte Mutter von dem Indier" in barbarischer Weise behandelt In Sachen Goolam Kader's veröffentlicht ein geser, deffen Straffammer den Redakteur Jean Martin, weil er in jährige Knabe verneinte. Die Frau erklärte dies damit, daß der worden war, einen Bericht, aus welchem das schwindelhafte Nr. 104 der Elsaß Lothringischen Volkszeitung" Knabe sie seit drei Jahren nicht gesehen habe. Schließlich nahm durch einen Artikel sich der Beleidigung schuldig gemacht haben sie ihn mit. Auf den Hinweis auf die erforderliche Ausschulung Treiben des angeblichen Augenarztes enthüllt wird. Der Bericht soll, welcher gegen die vom Militärgeistlichen Bußler am Jahres- bemerkte fie, daß dies von Liegnig aus geschehen werde, se habe schließt: Ich habe schon am 4. November an das Polizeipräsidium tage der Schlacht von Gravelotte abgehaltene Gedächtnißfeier große Gile. An diesem Tage kam der Sohn des Grünframe einen ausführlichen Bericht abgesandt und anheim gegeben, ob gerichtet war. Gegen das Urtheil ist Berufung eingelegt. händlers Sonntag nicht nach Hause, und die Mutter erhielt in es nicht möglich sei, einem so gemeingefährlichen Menschen die Der Regierungspräsident zu Frankfurt   a. D. erklärte der Schule den Bescheid, der Knabe sei am Vormittage feiner einen Bericht über den Befund des Auges beilegte. Ich bin aber Operationen zu untersagen, indem der behandelnde Augenarzt für ungerechtfertigt, daß in einer Boltsversammlung zu Mutter mitgegeben. Es hat sich nun herausgestellt, daß zwei Sommer eld der überwachende Beamte die Frauen aus dem Knaben gleichen Namens dieselbe Schule besuchen, deren einer ein noch heute ohne Nachricht auf mein Schreiben. Auf unsere vor­Saale wies. Die dortige Polizeiverwaltung hatte die dagegen Sohn des Schneidermeisters Sonntag ist, der von der Frau ge dem Augenarzt und mir anheim gegeben, der Staatsanwaltschaft ge- berige persönliche Vorstellung auf dem Polizeipräsidium wurde erhobene Beschwerde abgewiesen und sogar behauptet, die Ver- trennt lebt, und dem auch bei der Chefcheidung das Erziehungs  - den Fall anzuzeigen; um aber dem öffentlichen Verfahren und sammlung wäre aufzulösen genesen, wenn man dem Verlangen recht zugesprochen wurde. Die geschiedene Frau ist von Siegniß den vielen entstehenden Laufereien nach Gericht zc. aus dem des überwachenden Beamten nicht willfahrt hätte. Die Polizei- gekommen, um das Kind zu entführen, hat aber aus Versehen Wege zu gehen, haben wir dies unterlassen, sondern nur den verwaltung hat sich nun eine entsprechende Verständigung" ge- einen falschen Knaben mitgenommen. Die Verwechselung war fallen lassen müssen, die hoffentlich den Erfolg haben wird, daß um so eher möglich, als der richtige Knabe zufällig in der Schule obigen Bericht in ausführlicher Weise an das Polizeipräsidium man in Sommerfeld fünftig die Frauen nicht wieder aus Bolts- fehlte. Der Grünframhändler verlangt seinen Sohn zurück; doch gemacht." verfammlungen hinausweist.

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Tokales.

muß erst festgestellt werden, ob er in Liegnig ift.

Vermikt wird seit dem 6. November der Tischler Kart Ein persischer Kaufmann, der sich Korthon Bey nennt, Maroßte, Brunnenstr. 121, rechter Seitenflügel 4 Treppen wohn­traf am Sonnabend Abend in Berlin   ein und nahm in einem haft. M. ist 38 Jahre alt, von mittelgroßer Figur, trägt dunklen Gasthause in der Landsbergerstraße Wohnung. Hier erkrankte Bollbart und hat dunkelblondes Haar. Er verließ am genannten der Fremde in der Nacht zum Sonntag derartig, daß ein Tage, einem Sonntage, gegen 2 Uhr seine Wohnung, ohne bisher Arzt hinzugezogen werden mußte. Da der Perser der deut- dorthin zurückzukehren. Bekleidet war er mit einem Arbeits­schen Sprache nicht mächtig ist und auch kein Geld bei sich anzuge und führte seine Militärpapiere bei fich. Da die Frau Die Ahlwardtianer erheben ein großes Jammergeſchrei hatte, wurde die persische Gesandtschaft in der Moltkestraße mit fünf Kindern zurückgelassen wurde, wird dringend ersucht, baltes im Strafgefängniß Blößensee feine Extrawurst gebraten, gefchickten Legationssekretär machte Korthon Bey, welcher aus zu laffen. barüber, daß ihrem Herrn und Meister während seines Aufent- verständigt und dem von derselben sofort zu dem Stranden Mittheilungen über den Verschwundenen an die Frau gelangen fondern er genau so behandelt wird, wie jeder andere Sträfling Teheran   stammt, folgende Mitthe.lungen: Er sei, so erzählte eben auch. Er muß Gefangenentoft effen, früh um 6 aufstehen, der persische Kaufmann, vor etwa 8 Jahren in Kissingen   ver- lungen des Polizeipräsidiums. Weizen per 100 Kg. guter von Marktpreise in Berlin   am 21. November, nach Ermitte das Bett machen und seine Zelle reinigen und erhält dann Brot haftet worden, weil er dort angeblich einen Diamantendiebstahl 16,20-15,70 m., mittlerer von 15,60-15,10 M., geringer von und Wasser zum Frühstück. Ab und zu giebt es falten schwarzen begangen und darum auch zu einer langjährigen Gefängnißstrafe 15,10-14,70 M. Roggen per 100 Kg. guter von 13,80-13,60* M., Raffee. Bum Mittag giebt es Linsen oder Erbfen mit trockenem verurtheilt worden. Jezt, nachdem er diese lange Zeit hindurch mittlerer von 13,50-13,30 m., geringer von 13,20-13,00 m. Brot, hin und wieder ein Stückchen Fleisch. Rauchen durfte er im Gefängniß gefeffen, fet er entlassen worden und obwohl er Gerste per 100 kg. gute von 17,00-16,00* M., mittlere von in der ersten Zeit gar nicht, so lange er über Arbeitsverdienst an dem Diebstahl vollkommen unschuldig sei, hätte man ihn des 15,90-15,00 M., geringe von 14,90-14,00 nicht verfügte. Um ihn vom Wollespinnen zu bewahren, hat Landes verwiesen. Gelegentlich seiner damaligen Verhaftung 100 Kg. guter von 16,20-15,50 M., mittlerer von 15,40-14,80., Hafer per sein Bertheidiger seine Arbeitskraft für 1,50 M. pro Tag ge- habe die Gerichtsbehörde ihm sein Baarvermögen, das er mit sich geringer von 14,70-14,00 m., Stroh, Richt- per 100 kg. von miethet und beschäftigt ihn mit nationalökonomischen Arbeiten. geführt, in der Höhe von etwa 5000 m., abgenommen und dies 5,00-4,00 M. Heu per 100 kg. von 8,10-5,00 M. Erbsen Von dem Verdienst erhält 1,30 m. die Gefängnißverwaltung; fei ihm bei seiner Entlassung nicht wieder gegeben worden. restlichen 20 Pf. bleiben dem Gefangenen, der 10 davon zum feine Ausweisungsroute über Berlin   führe, so sei er nach hier 100 Kg. von 50,00-20,00 M. Zinsen per 100 Kg. von 60,00 Da per 100 Kg. von 40,00-25,00 M. Speisebohnen, weiße per Ankauf von Speck und Zigarren verwenden darf, die anderen 10 gekommen, um die Hilfe der persischen Gesandtschaft in Anspruch bis 50,00 M. Kartoffeln per 100 kg. von 6,00-4,00 M. Rind­aber sparen muß. Ahlwardt ist in strenger Isolirhait, Zeitungen zu nehmen. Wie weit die Angaben des Mannes auf Wahrheit fleisch von der Keule per 1 Kg. von 1,60-1,10 M. Bauchfleisch . dgl. werden ihm überhaupt nicht verabfolgt. Seiner Gattin hat beruhen, war bis jetzt noch nicht festzustellen. man bis auf weiteres die Besuchserlaubniß entzogen, da sie ihm einen fandtschaft nimmt sich jedenfalls ihres Landsmannes an und will 1,50-1,10 m. Stalofleisch per 1 Kg. von 1,60-1,00 M. Hammel­Die persische Ge- per 1 Kg. von 1,40 0,90 M. Schweinefleisch per 1 Kg. von Thaler zuzustecken versuchte und der den Unterredungen stets bei- feine angeblichen Rechte vertreten. R. ist gestern Morgen, wie- fleisch per 1 kg. von 1,50-0,90 M. Butter per 1 Kg. von 2,80 wohnende Wärter dies sofort gemeldet hatte. wohl er sehr leidend ist, durch einen Kriminalbeamten nach dem bis 2,00 m. Gier per 60 Stück von 5,00-2,60 M. Fische per Polizeipräsidium gebracht worden, um hier seine Aussagen vor der Behörde zu machen.

die

" 1

1 Kg.: Karpfen von 2,40-1,20 M. Hale von 2,80-1,20. Bander von 2,40-0,80. Sechte von 1,80-1,00 m. Barsche von 1,60-0,70 M. Schleie von 2,40-1,20 M. Bleie von 1,40 bis 0,70 m. Krebse per 60 Stück von 12,00-2,00.

Polizeibericht. Am 21. d. M., Morgens, wurde eine Frau

Das ist die Tagesordnung für alle Sträflinge in Plößensee und es war von dem Aufseher durchaus instruktionsgemäß ge handelt, als er die Durchstecherei der Frau Ahlwardt   zur An­leige Zweimal beerdigt. Im Sommer 1878 wurde hinter dem ie für das gleiche Recht für alle" schwärmten. Die Staats- Schlosse Bellevue die Leiche eines unbekannten Mannes aus der bürger- Zeitung" namentlich fällt sofort in den Bruſtton der fitt- Spree   gelandet. Schon sollte der Unbekannte der Erde über­lichen Entrüstung, wenn fie irgendwo eine Ungerechtigkeit wittert. geben werden, da erschien bei dem damaligen Leichenkommissar, in ihrer Wohnung in der Laufigerstraße erhängt vorgefunden. So ist sie denn aber geblieben, als der Depeschenfälscher von Polizeilieutenant di Dio, die Frau des Tischlermeisters R. und Vor dem Grundstück Alt Moabit 91/92 gerieth Vormittags ein Friedrichsruh   gegen sozialdemokratische und liberale Redakteure erkannte mit aller Bestimmtheit in dem Todten ihren ver- Pferdehändler beim Abspringen von seinem in der Fahrt befind geradezu wüthete? Wo war sie denn, als der seltene Mann täg- schwundenen Gatten. Der Beerdigungsschein wurde ertheilt und lichen Wagen unter die Räder eines unmittelbar folgenden Ar­lich eine halbe Stunde seiner kostbaren Zeit dazu verwandte, R. erhielt feine letzte Ruhestätte auf dem Petritirchhofe. Das beitswagens und erlitt außer einem Bruch des Schlüsselbeins so bettographirte Strafanträge zu unterzeichnen und jedes Köpnicer Gigenthümliche bei der Sache war, daß der Verstorbene mit bedeutende Verlegungen am Kopfe und am Oberkörper, daß seine Wäschermädel vor Gericht zitirte, das ihn nicht als den Kleidern angethan war, die ihm nicht gehört hatten. Es fand Ueberführung nach dem Krankenhause Moabit   erforderlich wurde. dem anderen der Angeklagten ins Gefängniß wandern mußte, durch ein Verbrechen um das Leben gekommen sei. größten Staatsmann aller Zeiten anerkannte? Als einer nach daher eine langwierige Untersuchung darüber statt, ob etwa St. In der Wohnung der Wittwe Fiedler, Philippstr, 18a, ge Die riethen die Gardinen, mehrere Kleidungsstücke und auch ein in weil sie ihre Ueberzeugung vertreten hatten, als sie trauernde Wittwe schmückte Jahre lang das Grab ihres Dahin- der Nähe des Fensters stehender Waschforb in Brand, in dem Bolle zupfen und sich durch blauen Heinrich" den Magen geschiedenen, das mit einem Denkstein versehen war, und weilte ein acht Monate altes Pflegekind schlief. Das Kind erlitt be= ruiniren mußten, da stand die brave Staatsbürger- Zeitung" loft in Trauer an dem Hügel. So kam das Jahr 1882 heran deutende Brandwunden im Gesicht und an der Schulter und

blos

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