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Gerade die beiden Ausdrücke aber, die dem Referenten so auf die Fräulein Ottilie Baader   spricht über die Stellung der Frauen im da in diese Behälter von Tegel   aus das Gas hineingetrieben werden Nerven gefallen, seien nach Lage der Sache ganz angebracht ge- gegenwärtigen Wahlkampfe. Nachher: Gemütliches Beisammensein wird. Am Nordende der Scharnhorststraße, wo sich ein mit dem wesen. Denn der Sozialistenspiegel" sei nichts als ein Sammeltopf und Tanz. Nordhafen in Verbindung stehendes Wasserbeden befindet, will die hämischer Verleumdungen, und Eugen Richter  , der damals übrigens Achtung, 4. Wahlkreis. Bezirke, die für Niederbarnim   wählen: Stadt auf einem Teile des Gasanstaltsgeländes ein Kraftwerk für noch keineswegs sterbend" war, hatte die Gräber unserer Vor- Am Sonntag früh in den Bezirkslokalen Treffpunkt zur Flugblatt- ihre elektrische Straßenbahn errichten. Alles Uebrige wird mit tämpfer in unflätigſter Weise beschimpft. Im übrigen tomme es verbreitung. Die Genossen werden ersucht, pünktlich und vollzählig Privathäusern bebaut und über das Gelände hinweg von Süden doch nicht auf Schimpfworte an, sondern auf den Gegensatz der Das Wahlkomitee. nach Norden zwischen der Seller- und der Boyenstraße eine neue Weltanschauungen. Und wenn der Referent davon rede, daß das zur Stelle zu sein. Wohl der Arbeiter im Wohle der Gesamtheit liege, so frage er die Straße angelegt werden. Ob dies auch zwischen der Scharnhorst Sechster Wahlkreis. Sonntag früh 8 Uhr Flug- und Müllerstraße geschehen wird, steht noch nicht fest. Auf dieſe anwesenden Arbeiter, wie viel von den 30 Milliarden, um die sich, blattverbreitung von den bekannten Stellen aus. Weise würde am Wedding   ein vollständig neuer Stadtteil entstehen. laut Dernburg  , der deutsche Nationalwohlstand" gebessert haben Der Vorstand. soll, wohl in ihren Taschen stecke. Nichts, also könnten sie daran sehen, was ihnen das Wohl der Gesamtheit" nüße. Um die zähe zu Arbeit zu leisten, die zur Eroberung des Wahlkreises gehöre, dazu feien Ideale nötig. Der Liberalismus hat aber keine Ideale mehr.

Genosse Königs brachte hierauf eine Resolution ein, laut welcher die Bersammlung sich mit den Ausführungen der Herren Meyer und Neufert   nicht einverstanden erklärt und sich berpflichtet, am 25. Januar für Zubeil zu stimmen.

Aus dem Schlußwort des Referenten ist nur bemerkenswert, daß er sich als Mitarbeiter der Freisin nigen 8e it ung" befannte. Das erklärt freilich vieles. Kaum hatte der Herr geendet, so erklärte der Vorsitzende, ohne über die Resolution abstimmen zu lassen, die Versammlung für geschlossen.

streichen, da es zurzeit ohne Inhaber ist. Zur Lokalliste! Im dritten Kreis ist das Lokal Felsenterrasse"

gesperrt.

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Die Vorarbeiten zum Tunnelbau sind nun auch in der Nieder wallstraße in Angriff genommen worden. Auf der südwestlichen Seite ist bereits die elektrische Ramme vor den Häusern Nr. 21/22 Lokal des Gastwirts Otto frei, hingegen das Lokal von Böttcher Häusern 26/ 30a, mit fünf Bohrgestängen gearbeitet wird. Die aus In Kraußnid, Kreis Teltow Beeskow  , ist das in Tätigkeit getreten, während auf der nordöstlichen Seite, vor den den verschiedenen Tiefen geförderten Bodenarten werden genau Bitte auszuschneiden und der Lokalliste beizufügen. fontrolliert, zu welchem Behufe die Vorarbeiter Kästen mit 30 Fächern Am 18. d. M. veranstaltet der Ausschuß für Volts besitzen, in deren jedem eine Probe der aus den einzelnen Boden aufführungen unter Mitwirkung des Willnerschenschichten ausgehobenen Masse sortiert und fein säuberlich aufbewahrt Frauenchors in der Philharmonie" ein Konzert. wird. Auch am Spittelmarkt sind die Arbeiten wieder einen Wir verweisen auf den von den Parteigenossen Groß- Berlins Schritt vorwärts gekommen: schon sind die Straßenbahn gefaßten Beschluß, wonach die" Philharmonie" auch für den person- gleise unterminiert und ein großer Teil des Tunnels lichen. Verkehr für Parteigenossen gesperrt ist und ersuchen, dies mit mächtigen Baumstämmen abgesteift. Neben dem Spindler zu beachten. Die Lokalfommission. Brunnen ist eine fünf Meter tiefe, geräumige Grube Köpenick  . Wieder war am Dienstag der große Saal des Stadt­Charlottenburg. Am Sonntag, den 20. Januar, findet in ausgehoben worden, in welcher die Pumpen der Wasser­theaters überfüllt. Trotzdem Tische und Stühle zusammengerückt folgenden Bezirken eine Zusammenkunft statt: IIa. Bezirk bei haltung ihren Play finden sollen. Der Untergrund ist hier wurden, mußten Hunderte mit einem Stehplatz vorlieb nehmen, Bade, Nehringstr. 25; IIc. Bezirk bei Müller, Kantstr. 93; IIIb. Be- vorzüglich echt märkischer Sand. Von hier aus bringt jetzt das um den Kandidaten Genossen Zubeil zu hören. Die Gegner waren zirk bei Krull, Osnabrüderstr. 30; IVb. Bezirk bei Paepke, Kaiser Tageslicht in den Tunnel herein und zugleich wirkt diese große in einer stattlichen Anzahl erschienen. In einem fast 2stündigen Friedrichstr. 91; V. Bezirk bei Wernice, Bismarckstr. 34; VI. Bezirk Seitenöffnung wie eine Ventilation, die die nicht ganz einwands­Vortrage behandelte Genosse Zubeil die bevorstehenden Reichstags- bei Mertens, Krummestr. 43 und VII. Bezirk bei Graffunder, freie Luft im Tunnel stetig erneuert. Weiter nach der Wallstraße wahlen in eingehender Weise. Nicht um die Ablehnung der bereits Wielandstr. 4. Die Genossen werden ersucht, pünktlich 8 Uhr zu zu ist man wieder auf einen meterhohen Kanal gestoßen, der die verausgabten Millionen der Kolonialpolitik sei die" Bande" zu erscheinen. Der Vorstand. Baugrube in schräger Richtung durchquert, er muß natürlich außer Hause gejagt worden, sondern um das persönliche Regiment mehr Sozialdemokratischer Wahlverein Groß- Lichterfelde. Sonntag, Betrieb gesezt und entfernt werden. Die in dem Morastboden am Reisen, Chausseestraße 104. Das Erscheinen aller Mitglieder ist gesetzt, ist nahezu fertig; sie hat auf 55 Meter verlängert eifernen Pfählen von 15 und 16 Metern Länge zusammen­selbstverständlich Pflicht. werden müssen. Gegen Ende dieses Monats hofft man die Aus­schachtung bis zur Niederwallstraße vollenden zu können.

Der Vorstand.

Teltow  . Eine öffentliche Wählerversammlung findet am Sonn­abend, den 19. d. M., abends 8 Uhr, im Lokale von E. Pieckenhagen, hier, Berlinerstr. 16, statt. Der sozialdemokratische Kandidat des Kreises, Genosse Frib Zubeil, spricht über die bevorstehende Reichs­tagswahl. Sämtliche Wähler von Teltow   und Umgegend sind ein­geladen. Parteigenossen agitiert, damit der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt wird. Der Vorstand.

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sich dann gegen die einzig dastehende Wahllüge betr. Abschluß und mehr in den Vordergrund treten zu lassen. Redner wendete den 20. Januar, nachmittags 4 Uhr, Vereinsversammlung bei Ravenéschen Geschäftshause entlang gezogene Spundwand, aus eines rot- schwarzen Wahlkartells. Zum Schluß forderte er die eben­falls in starker Anzahl anwesenden Frauen auf, sich an den Wahl­arbeiten zu beteiligen. Da Genosse Zubeil in seinem Referat die Sünden der Freisinnigen in scharfen Worten gekennzeichnet hatte, sollte man annehmen, daß aus ihren Reihen jemand versucht hätte, zu retten, was zu retten ist. Aber vergeblich! Troß mehrfacher Aufforderung des Vorsitzenden Genossen Gühne schwiegen diese Herren um vielleicht erst in der nächsten freisinnigen Berfamm­lung den roten Drachen zu stellen. Nachdem Genosse Gühne noch zu eifriger Betätigung an den Wahlarbeiten aufgefordert hatte, trat unter brausenden Hochrufen auf das rote Banner Schluß der Ver­fammlung ein. Nieder- Barnim  .

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Die Arbeiten auf dem Schloßplatz zur Einführung der Ober­leitung als Ersatz der Unterleitung sind soeben vom Magistrat ge­nehmigt worden. Die jetzigen Lichtmasten werden durch entsprechende Straßenbahnmasten erjezt werden. Die Arbeiten werden so be schleunigt werden, daß der volle Betrieb über den Schloßplatz in Lichtenberg  . Am Sonntag, den 20. Januar, morgens 8 Uhr, wenigen Tagen wird aufgenommen werden können. Bewilligt ist findet Flugblattverbreitung statt. Wir erwarten zahlreiche Be- der Oberleitungsbetrieb über den Schloßplag sowie über den teiligung. Dienstag, den 22. Januar, finden sich die Genossen pernplag nur als ein provisorischer. Die Arbeiten zur um 7 Uhr in den Bezirkslokalen ein, um die so wichtige Kubert- Wiederherstellung des Unterleitungsbetriebes sollen so beschleunigt verbreitung vorzunehmen. Es ist eine Ehrenpflicht jedes Genossen, werden, daß der Unterleitungsbetrieb spätestens in drei Monaten sich an dieser Arbeit zu beteiligen. Das Wahlkomitee. wieder in Kraft treten kann.

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Zu einer gewaltigen Rundgebung gestaltete sich die am Dienstag bom sozialdemokratischen Wahlfomitee in Rummelsburg   einberufene Wählerversammlung. Zirka 1000 Personen füllten das Cafe Belle­bue" mit sämtlichen Nebenräumen bis auf den letten Blaz. Nach­dem der Vereinigte Sängerchor" mit dem Liede" Sturm" die Ver­sammlung eingeleitet, fennzeichnete Genosse Bauer mit überaus treffenden Worten die bürgerlichen Parteien, welche unter der geistigen Zeitung des Lügenverbandes den Wahlkampf gegen die Sozialdemokratie in der schmutzigsten Weise führen, dabei hoffend, Biesdorf  . Am Sonntag, den 20. Januar, nachmittags 1 Uhr, daß das Volk die ungeheueren Sünden der Regierung und ihres findet in Fenglers Restaurant, Dorfstraße, eine öffent: Anhangs in Punkto Volfstnebelung und Ausbeutung ber- liche Wählerversammlung statt. Kein Genosse darf gessen werde. Diese Hoffnung zu schanden zu machen und der Re- fehlen. Agitiert für zahlreichen Besuch. gierung zu zeigen, daß das Volf denken gelernt hat, sei die vor­nehmste Pflicht jedes einzelnen.

Stürmischer Beifall folgte dem Vortrag. Von den Gegnern meldete sich nach bekannter Manier keiner zum Wort; fie ziehen es vor, dort die Sozialdemokratie zu beschimpfen, wo sie keine Ent­gegnung zu befürchten haben.

Zum Schluß fand noch eine Resolution einstimmige Annahme, welche verurteilt, daß der Bürgermeister Dr. Hahn in der natio­nalen" Versammlung vom 9. Januar unter seinem Vorsitz die Be­schimpfung der Sozialdemokratie und eines großen Teiles der Rummelsburger   Einwohnerschaft gestattete, ohne den Beschimpften das Wort zur Verteidigung zu geben. Mit einem Vortrage des Sängerchors Menschheit Erwachen" und einem Hoch auf die Sozial­demokratie wurde die Versammlung geschlossen.

Oberschöneweide  . Hier tagte eine von den nationalen Parteien

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einberufene. Wählerversammlung, welche von unseren Parteigenossen außerordentlich start besucht war. Der Einberufer Herr Amtsvor­steher Kottmeier ersuchte die sehr zahlreich erschienenen Frauen, weil nicht eingeladen, den Saal zu verlassen. Dann gab er die Erklärung ab, daß er den übrigen Erschienenen trotzdem sie nicht eingeladen feien beschränkte Redezeit gewähren werde. Leicht ist diese Zusage wohl nicht geworden; aber da unsere Genossen darauf drangen, blieb nichts anderes übrig. Jm anderen Falle wäre der Saal leer geworden. Der nationale Kandidat Ziethen ent­wickelte nun sein Programm, das reichlich mit Ausfällen gegen die Sozialdemokratie gespickt war. In 5 Minuten Redezeit wurde er, sowie ein nationaler Dr. Schepp von unseren Genossen Pessier, Grunow, Kaufholt, Jakobsen, Muth, Sevetom, Scharf und Schneider gründlich abgeführt. Sogar ein Katholik und ein Pole hieben in die Kerbe. Von den paar ansässigen Nationalen wagte sich deshalb niemand hervor. Die nationale Ehre war auch zu gründlich

beleuchtet worden.

Das Schlußwort des Kandidaten war deshalb auch mit starkem Grimm gewürzt. Die Frauen hatten das Vergnügen, von einem Nebenraum die Abschlachtung mit anzuhören und Beifall zu spenden. Wilhelmsruh  . Vor start besuchter Versammlung referierte hier Genosse Müller. Seine trefflichen Ausführungen wurden auch dem Wankelmütigsten klar. Redner wies darauf hin, wie sehr es Pflicht

Karlshorst  . Die Genossen werden ersucht, sich Sonntag, den Die Schwindelauktionen in der städtischen Pfandkammer mit 20. Januar, früh 8 Uhr, pünktlich in den beiden Bezirkslokalen Rognat und Weinen werden trop polizeilichen Eingreifens noch ( nördl. Bezirk: Restaurant Sabrowski, Treskow- Allee; südl. Bezirk: immer fortgesezt. Es ist jedoch für die Behörde um so schwieriger, Restaurant Fürstenbad( Gruhn), Prinz Adalbertstraße) einzufinden. gegen den Unfug borzugehen, als die Versteigerungen nicht mehr Rein Genosse versäume seine Pflicht. wie früher freiwillig vorgenommen werden, sondern fast nur noch Zwangsversteigerungen stattfinden. Um diese herbeizuführen, ge braucht der Fabrikant ein einfaches Mittel. Er läßt sich, ob auf Grund tatsächlicher oder erdachter Forderungen sei dahingestellt, von einem Gläubiger Zahlungsbefehle zuschicken, gegen die kein Widerspruch erhoben wird. Auf Grund der Zahlungsbefehle finden dann in den Lagerräumen des Fabrikanten, in denen vermutlich andere wertvolle Gegenstände nicht vorhanden sind, Pfändungen der Warenbestände statt, die dann nach der Pfandkammer gebracht und dort gesetzmäßig versteigert werden. Da sich auch Privatleute bei den Zwangsversteigerungen beteiligen, werden die Waren zu ziemlich hohen Preisen abgesetzt. Im Interesse der Käufer ſei darauf hingewiesen, daß den Bietenden das Recht zusteht, von den zu versteigernden Waren sich Kostproben geben zu lassen.

Friedersdorf i. M. Am Sonntag, den 20. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet im Gasthof von F. Pätel eine Volksversammlung für Männer und Frauen statt, in welcher der Kandidat des Kreises, Fritz Zubeil  , über die bevorstehende Reichstagswahl sprechen wird. Wir richten an die Bevölkerung von Friedersdorf  , Bindow, Cablow und Umgegend, insbesondere an die dort wohnenden Bau­arbeiter und Schiffer das Ersuchen, vollzählig zu erscheinen.

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Das Wahlkomitee Grünau  . Trebbin  ( Kr. Teltow). Sonntag, den 20. Januar, nachmittags

4 Uhr, Volteversammlung im Geſellſchaftshaus". Tagesordnung: Boltsrechte oder persönliches Regiment?" Referent: Genosse Fuchs Behlendorf. Genossen! Sorgt dafür, daß diese Versammlung den selben Besuch aufweist, wie die vorige.

Sonnabend, den 19. Januar, abends Uhr, Wahlvereins­Sonnabend, den 19. Januar, abends Uhr, Wahlvereins bersammlung bei Wolf. Tagesordnung: 1. Neuaufnahmen. 2. Die Der Vorstand. Reichstagswahl." 3. Verschiedenes.

Eine neue Brüdenstraße" wird anläßlich des Baues der Untergrundbahn zwischen Hausboigteiplatz und Spittelmarkt er. richtet werden. Es handelt sich um die Niederwallstraße, in deren Zuge die Unterpflasterbahn von der Mohrenstraße aus bis zu dem nicht möglich, die Straße vollständig zu sperren, und so wird sic borläufigen Endpunkt Spittelmarkt geführt wird. Es ist natürlich nach und nach in ihrer ganzen Ausdehnung überbrückt werden, wenngleich die Untertunnelungsarbeiten, die in der vollen Aus­An die Genossen von Erkner  , Woltersdorf   und Fangschleuse. dehnung der Straße ausgeführt werden, nur abteilungsweise zur Durchführung gelangen. Ein Teil der Brücke in der Niederwall­Genossen, da am Sonntag, den 20. Januar, die letzte Flugblatt- straße gestellt. und Stimmzettelverteilung stattfindet, so werdet Ihr ersucht, am straße ist bereits an der Einmündung zum Spittelmarkt fertiga Sonnabend, den 19. Januar, abends 8 Uhr, betreffs Einteilung derselben im Lokal Degebrodt- Ertner zu erscheinen. Es darf kein Genosse fehlen; zeigt den Gegnern, daß Ihr stets tampfbereit seid.

Gleichzeitig den Genossen zur Kenntnis, daß die Wahlvereins­versammlung am 22. Januar wegen der Volksversammlung ausfällt.

Grünheide  ( Bezirk Ertner). Sonntag, den 20. Januar, nach­mittags 3% Uhr, findet im Lokal des Herrn Fieliß eine Volts­versammlung mit der Tagesordnung: Die Reichstagswahl" statt. Erkner  . Mittwoch, den 23. Januar, abends 8 Uhr, findet im Lokal des Herrn Degebrodt eine Volksversammlung statt. Tages­ordung:" Auf zur Reichstagswahl". Die Genossen werden ersucht, für zahlreichen Besuch Sorge zu tragen.

Weißensee. Heute, Freitagabend, 8% Uhr, findet in allen Abteilungslokalen ein Ertrazahlabend statt. Zahlreiches und pünkt­liches Erscheinen aller Mitglieder ist Pflicht.

Der Reporter des Lokal- Anzeiger" als Lakai.

Eine amerikanische   Zeitung veröffentlicht soeben in ihrer letzten Nummer eine drastische Anekdote, in der einem der waderen Schmocks" des Scherlschen Volksverblödungs­organs sein Interesse für das Intime" höchster Herrschaften böse angestrichen wurde.

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Als der Kaiser kürzlich mit einigen Freunden nach Potsdam  fuhr, war der einzige ihm fremde Fahrgast ein anscheinend völlig gleichgültiger Lakai, der, in der befannten prächtigen Libree gekleidet, fich in dem kaiserlichen Coupé zu schaffen machte.

Wilhelm II.   war in animierter Stimmung; seine Konversation war lebhaft und vertraulich. Plöglich unterbrach der Monarch seine Rede und befahl seinen ihn begleitenden Sekretär zu fich. Alsdann mit dem Finger auf den Diener zeigend, fragte er:" Was hat dieser Mann hier zu suchen"? Der seltsame Lakai wurde einem kleinen Verhör unterworfen,

eines jeden Wählers ist, am 25. Januar für einen Sozialdemokraten Bankow  . Am Tage der Reichstagswahl werden für den eigenen worin er sich schließlich genötigt fah, zu gestehen, daß er nur ein zu stimmen. Von den Gegnern mühte sich ein Herr Schulz vom Bezirk sowohl wie für Oberbarnim Hülfskräfte dringend benötigt. Berichterstatter des Berliner 2otal- Anzeigers" Kolonialamt redlich ab, die Nüßlichkeit der Kolonialpolitik und die Die Genossen, welche in der Lage sind, sich den 25. Januar gänzlich wäre. Tableau! Großes und peinliches Erstaunen. Der Kaiser  Schädlichkeit ſozialdemokratischer Bestrebungen zu beweisen; er frei zu machen, werden hiermit aufgefordert, fich heute, Freitag, begann seinen Schnurrbart zu wirbeln, welche Bewegung, wie all­dürfte aber niemand überzeugt haben. Anerkannt muß werden, abends 9 Uhr, in Reuters   Volksgarten, Schloßstr. 2, einzufinden; gemein bekannt, auf Sturm deutete. Jedoch schnell seinen Zorn daß er wenigstens sachlich sprach, ein Zeugnis, das dem nächsten ebenso sämtliche Funktionäre und diejenigen Genossen, welche sich bezwingend, befahl er, daß der Zug halte. Der Eindringling wurde Gegner, Redakteur Volber, absolut aberkannt werden muß. Was am Sonntag, den 20. d. M., an der Flugblattverbreitung im Land- genötigt, mehrere Kilometer von der nächsten Station entfernt aus­er borbrachte, waren außer einigen nicht zur Sache gehörigen Ron bezirk beteiligen wollen. zuſteigen, wo es ihm überlassen blieb, so gut es in der prächtigen fusionen nur persönliche Angriffe auf unseren Kandidaten und Die Wählerlisten nebst den angefertigten Adressenabschriften Livree möglich war, nach Hause zu gelangen. Der Kaiser soll die den Genoffen Bebel, in bezug auf letteren auf ein Zitat in Bebels Diese Böbeleien nicht einmal eigene Geistesprodukte, sondern nur die aus Flugblattverbreitung statt. Rege Beteiligung erwartet " Frau" hinweisend. Im übrigen muß noch konstatiert werden, daß sind mitzubringen; ebenso alle noch ausstehenden Russenliſten. Am Sonntag, den 20. d. M., findet von den Bezirkslokalen nächsten fünf Minuten über seine drastische Nache gelacht haben." armseligsten Plagiate von Aeußerungen des bekannten Döring waren, den er einige Tage zuvor hatte reden hören. Er wurde auch nicht ernst genommen. Jedenfalls steht fest, daß hier in Wilhelms­ ruh  - Rosenthal die nationale Phrase ihre Rolle ausgespielt hat.

Das Wahlkomitee.

Der Vorstand.

Auf der Stadtbahn. Wenn Arbeiter die Stadtbahn benutzen müssen, um zu ihrer Arbeitsstätte zu gelangen, sind sie genötigt, fich für ihr gutes Geld früh und abends in drangvoll fürchterlicher Enge befördern zu lassen und müssen sogar in vielen Fällen noch froh sein, daß fie nur noch ein Stehpläßchen erwischen. Da kann es denn manchmal vorkommen, daß einer oder der andere auf den Gedanken kommt, sich ein Billet zweiter Klasse zu lösen, weil er glaubt, so eher mitzukommen und ja rechtzeitig seine Arbeitsstätte Arbeiterwähler aus Brandenburg  - Westhavelland! An alle im zu erreichen. Das find allerdings Ausnahmefälle; die meisten Ar­Kreise Brandenburg- Westhavelland wahlberechtigten, in Berlin   und beiter sind froh, wenn sie das Fahrgeld für die dritte Klasse er­umgegend beschäftigten Parteigenossen ergeht die dringende schwingen können. Wie es aber manchmal einem Arbeiter ergehen Aufforderung, am 25. Januar zur Ausübung des Reichstagswahl- tann, der unter solchen Umständen 10 Pfennig mehr als sonst dem rechts nach Hause zu fahren. Keiner versäume seine Parteipflicht! diskus opfert, zeigt ein Fall, der sich am Mittwoch früh ereignete. Nach Ausübung des Wahlrechts wolle sich jeder Genosse bei der Ein Bierfahrer löst sich ein Billet zweiter Klaffe auf dem Bahnhof Friedrichstraße  , um mit dem Nordring nach dem Gesundbrunnen  Parteileitung feines Wohnortes melden. zu fahren. In Westend   wird er von Beamten aufgefordert, das zweite Slaffenabteil zu verlassen, obwohl er für diese Klasse eine Fahrkarte gelöst hatte. Der Protest des Arbeiters gegen diese Maßnahme fand kein Gehör und es blieb ihm nichts weiter übrig, als drifter Klaffe weiterzufahren. Auf dem Gesundbrunnen   ver­langte der Mann am Schalter seine zuviel gezahlten 10 Pfennig Die städtische Gasanstalt an der Müllerstraße soll im Frühjahr zurüd, weil er gar nicht die Klasse benußen durfte, für die das Sonntag, den 20. Januar früh 8 Uhr, findet eine Flug- des nächsten Jahres den Betrieb einstellen und mit der neuen großen Billet gelöst war. Das wurde aber abgelehnt unter Hinweis darauf, blattverbreitung von den bekannten Stellen aus statt. Es Tegeler Gasanstalt vereinigt werden, die bis dahin vollständig aus- daß der Fahrgast sich dann an eine andere Stelle wenden müßte, ist Pflicht aller Parteigenossen daran teilzunehmen. gebaut sein wird. Für die Bebauung des Geländes der alten wobei die recht bezeichnende Aeußerung fiel: Sie als Arbeiter Der Vorstand. Gasanstalt, das von der Müller, Seller, Scharnhorst- und haben nicht zweiter Klasse zu fahren". Das war Bohenstraße begrenzt wird, ist bereits ein Plan aufgestellt denn auch der Schlüssel zu dem Verhalten der Beamten in Westend  . Vierter Wahlkreis. Am Sonntagabend 6 Uhr findet in Boekers worden. Danach sollen die großen und noch ziemlich Der Arbeiter trug zwar seinen Arbeitsanzug, wie ihn eben Biers Festfälen, Weberstr. 17, eine Bersammlung für Frauen statt. I neuen Gasbehälter an der Müller- und Sellerstraße erhalten bleiben, fahrer zu tragen pflegen, war aber sonst sauber gekleidet; allers

Niederschönhausen  . Zu den Vorarbeiten für die Flugblatt­verbreitung usw. finden sich die Wahlvereinsmitglieder am Wittenau  . Auch hier herrscht reges Leben unter der Arbeiter- Sonnabendabend 8% Uhr bei Düfer, Eichenstr. 70, zusammen. schaft. Gine am Sonntag stattgefundene Voltsversammlung war Borsigwalde  . Dienstag, den 22. d. M., abends, findet im Lokal gut besucht. Der Referent Genosse Denzer nagelte in seinem Vor- bon Reuter ein Extrazahlabend statt. Alle Genossen müssen zur trage die Abenteurerpolitik der Regierung und bürgerlichen Bar- Stelle sein. teien gebührend fest. Der Schluß des Referats flang aus in die Aufforderung, mit aller Energie für einen glänzenden Sieg des Genoffen Stadthagen   Sorge tragen zu helfen. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen:" Die heute im Lokale des Herrn Schulz in Wittenau   anwesenden Reichstagswähler erklären sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und verpflichten fich, für den Kandidaten Artur Stadthagen voll und ganz einzu­

treten."

Partei- Angelegenheiten.

Zweiter Wahlkreis.

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Das Wahlfomitee für Brandenburg  - Westhavelland  .

Berliner   Nachrichten.