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Einen

dings Kragen und Strawatte trug er nicht. Go fverden heute Ar- Gleich am ersten Tage stellte es sich heraus, daß 10 bis 1 Die erfolgte Ablehnung ist nach Lage der Sadje Bollauf be beiter von der Stadtbahnverwaltung behandelt. In anderen Fällen 12 Arbeiter nicht wählen konnten, weil sie nicht in der Wähler- rechtigt. Es ist ein mit den Grundsäßen der Gerechtigkeit un­macht mans umgekehrt. Arbeitern, deren Beruf es mit sich bringt, liste standen, ein Beweis, daß die Wählerliste nicht genügend bereinbarer Beschluß, einen Polizeibeamten, der womöglich in weißer Wäsche zur Arbeit zu fahren, verweigert man die Wochen- eingesehen worden ist. die Antwort darüber, wer die Subjekte sind, die ihm tarte, weil sie nicht wie Arbeiter gekleidet" gingen. falsche Informationen zugetragen haben, verweigern kann Arbeiter, Parteigenossen! Heute ist der letzte Tag und der Aus der vierten Etage herabgestürzt. Ein schwerer Unglüds der Wahl, sezt Eure ganze Kraft ein und be- Zeugen über die ihm gemachten Zuträgereien zu laden, der aus eigener Wissenschaft nichts weiß, als fall ereignete sich gestern auf einem Neubau in der Dorfstraße siegt die gegnerische Liste. An alle Arbeiter und Genossen die Ladung derjenigen Personen aber abzulehnen, die aus eigener in Lichtenberg . Infolge eines Fehltritts stürzte der Kalfträger Berlins , welche mit Wilmersdorfern zusammen arbeiten, er- Wissenschaft Bekundungen über Tatsachen zu machen vermögen. Martin Lesser aus der Höhe der vierten Etage herab und wurde bewußtlos davongetragen. Der Zustand des Berunglückten ist fast geht die Mahnung, dieselben auf ihre Pflicht aufmerksam zu Es ist bedauerlich, daß durch das Vorgehen des Klägers und des hoffnungslos. machen. Gerichts der Prozeß, der seit Monaten verhandlungsreif war, noch Wenn jeder seine Pflicht tut, so muß der Sieg unser sein. nicht zur Verhandlung hat gelangen können. Es wäre recht er­Falsche Zweimarkstücke sind wieder einmal in großen Mengen Die Kandidaten der Sozialdemokratie sind die Genossen: Geistes Kind der Kläger ist, der nicht als Person, sondern lediglich sprießlich, möglichst bald in voller Oeffentlichkeit festzustellen, pes in Umlauf gesetzt worden. Bekanntlich wurde erst vor einiger Zeit Maurer Hermann Behrendt, Buchdrucker Georg als Breßtrabant der herrschaden Klasse interessiert. eine weitverzweigte Falschmünzerbande, die sich ausschließlich mit der Herstellung nachgeahmtec Zweimarkstüde befaßt hatte, hinter& eese, Stuffateur Otto Gladikow, Dachdecker Liman, dem eine Fülle von Unwahrheiten und Verdächtigungen Schloß und Riegel gebracht. Allem Anschein nach ist nun wieder Fried r. Henkel, Drechsler Emil Kiefer, Maurer nachzuweisen ist und der als Schriftsteller nachgewiesenermaßen zu ein neues Falschmünzerfonsortium in Tätigkeit getreten. Durch Friedr. Köpping, Bildhauer Friedr. Pieper, derselben Zeit an verschiedenen Zeitungen in verschiedenem das achtlose Entgegennehmen der Falsifikate sehen sich die Käufer prakt. Arzt Dr. Karl Westphal. Sinne schreibt, zu kennzeichnen, liegt im Interesse der Aufklärung. den größten Unannehmlichkeiten aus, da sie beim Wiederausgeben Sollte das Landgericht den vollbegründeten Ablehnungsantrag der falschen Geldftüde in den meisten Fällen angehalten und der zurückweisen, so hat das Schöffengericht, deren Laienmitglieder Polizei übergeben werden. Ein peinliches Verhör ist dann jedes- Ein erbitterter Kampf zwischen Einbrechern und Kriminal- mit dem Vorsitzenden bei der Beschlußfassung gleichberechtigt find, mal die unvermeidliche Folge. Es ist daher bei der Annahme von beamten fand in der gestrigen Nacht in der Bergstraße 22 statt. Dem es noch immer in der Hand, in vollstem Umfange Beweis zu bes Zweimarkstücken gegenwärtig Vorsicht geboten. 3. Polizeirevier war die Nachricht zugegangen, daß drei Einbrecher schließen. Wie schlecht des Liman Sache steht, ergibt sich aus der die Absicht hätten, nachts in das Geschäft der Geschwister Hannach oben wiedergegebenen Glosse seines Verteidigers: als Kronzeugen einzubringen und dort den eisernen Geldschrank zu berauben. Drei über die alberne Phrase, die Führer find ins Mauſeloch ge­schlossen sich kurz vor Mitternacht in den Laden ein. Kurz nach beamte benannt, aber der Verteidiger hütet sich, eine einzige Ta t- Kriminalbeamte ließen sich nun die Geschäftsschlüssel geben und trochen", wird der von Spizeln schlimmster Sorte bediente Polizei­Mitternacht zeigte es sich, daß die Mitteilung auf Wahrheit beruhte. ia che anzuführen, die den blöden Anwurf seines Klienten zu recht­Gegen einhalbein Uhr hörten die Beamten, wie vom Hausflur aus fertigen vermöchte. versucht wurde, die zum Laden führende Hintertür zu öffnen. Aber erst nach fast einstündiger Arbeit gelang es den Einbrechern, sich den ein, um sich zu überzeugen, ob die Luft rein sei". Hierbei ent­Eingang zu verschaffen. Zunächst leuchteten sie in alle Räume hin­deckten sie die versteckt liegenden Beamten und wollten entfliehen. Die letzteren warfen sich jedoch auf die Eindringlinge und nun ent­stand ein hartnädiger Kampf. Nach längerer Zeit gelang es die Einbrecher zur Wache zu bringen.

Grabowski, der aus der Dalldorfer Jrrenanstalt entwichen war, hat sich wieder freiwillig gestellt. Grabowski behauptet, daß er feineswegs den wilden Mann gespielt habe, sondern er habe sich bis heute dagegen gewehrt, für geisteskrant erklärt zu werden. Er habe auch keinen Grund, sich geistestrant erklären zu lassen, denn er habe das Verbrechen, dessen man ihn beschuldige, nicht verübt. Er sei bereits in der Frrenanstalt Herzberge interniert gewesen, aber als geistig gesund entlassen worden. Die Justizbehörde, der er dann ausgeliefert worden sei, habe ihn regelrecht entlassen und dann erst sei er durchs Polizeipräsidium nach der Charité und von da nach Dalldorf gekommen. Entwichen sei er nur, um auf diese Weise zu versuchen, zu seinem Rechte zu kommen, da er weder verrückt noch schuldig sei.

Der entsprungene Luftmörder Grabowsky, der sich gestern frei­willig wieder in der Jrrenanstalt Dalldorf einfand, weigerte sich bei seiner Vernehmung hartnäckig, anzugeben, bei wem er Unterkunft gefunden hat. Man nimmt an, daß er sich bei ihm bekannten Ver­brechern und deren weiblichem Anhang aufhielt. Auf seine ge­Lungene Flucht schien der Ausbrecher sehr stolz zu sein. Höhnisch erklärte er den Beamten:" Was wollen Sie, ich habe mich eben auf einige Stunden selbst beurlaubt." Weiteres war aus ihm nicht herauszubringen.

Das Befinden des bei den Rettungsarbeiten in der Höchste straße 7 verunglückten Feuerwehrmanus Blaskowski war gestern be­friedigend. Die Aerzte hoffen, falls keine Lungenentzündung hinzu­tritt, ihn wieder herzustellen, doch wird er schwerlich wieder dienstfähig werden; ihm ist der obere Rüdenwirbel gebrochen.

In der Volksversammlung am 14. Januar in der Brauerei Königstadt ist ein Regenschiem gefunden; abzuholen bei Haase, Kastanien- Allee 96.

Zu dem Gerücht von einem Morde gab ein Leichenfund Ver­anlassung, der gestern auf der Spandauer Chaussee gemacht wurde. Nicht weit von Tegel entfernt entdeckten Fußgänger den Leichnam eines unbekannten Mannes. Der Tote lag mit dem Ge­ficht dem Erdboden zugewendet. Die Brust der Leiche, die am Bromenadenwege ausgestreckt lag, wieß eine Schußwunde auf. Der Revolver wurde etwas abseits des Toten aufgefunden. Die Annahme, daß es sich hier um ein schweres Verbrechen handele, wurde durch die Untersuchung jedoch keineswegs bestätigt. Es liegt zweifellos Selbstmord vor. Die Leiche konnte allerdings bisher noch nicht rekognosziert werden. Der Tote ist etwa 25 bis 30 Jahre alt gewesen. Er ist 1,60 Meter groß, hat dunkles Haar, dunklen Schnurrbart, hohe Stirn und defekte Zähne. Bekleidet war die Leiche mit braunem Ueberzieher, dunklem Anzug und schwarzen Bugstiefeln. Das Taschentuch ist gezeichnet mit den Buch­staben A. B.

Aus der Selbstmordchronik. Mit Lysol hat sich gestern der 58 jährige Handelsmann Louis K., Staliberstr. 133, vergiftet. In hojmungslosem Zustande tam&. ins Krankenhaus am Urban.

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Schwermut war das Motiv zur Tat. Aus Lebensüberdruß ist gestern der Schuhmachermeister Wilhelm 2 . in den Tod gegangen. Er erhängte sich in seiner Wohnung in der Frankfurterstr. 84.- Aus Kummer über die Krankheit seiner Frau verübte der 29 Jahre alte Tischler Wilhelm 2 ., Lothringerstr. 12, Selbstmord. Die Ehe­frau des L. befindet sich schon seit längerer Zeit wegen eines schweren Leidens im Krankenhause. Der Mann nahm sich dies so zu Herzen, daß er aus dem Leben zu scheiden beschloß. Er erhängte sich im Wohnzimmer.

Ein größerer Fabrikbrand lam gestern nachmittag gegen 2 Uhr in der Stallschreiberstr. 59 in der Bronzewarenfabrik bon W. Gumpert zum Ausbruch. Die Fabrik hat im linten Seiten­flügel ihre Arbeitsräume. Das Feuer entstand auf bisher noch nicht ermittelte Weise in dem sogenannten Waschraum, in dem die fertigen Waren mit Petroleum und anderen Flüssigkeiten gereinigt werden. Zum Glück wurde die Gefahr noch zeitig genug bemerkt, so daß die in der angrenzenden Schleiferei befindlichen Arbeiter sich noch durch schleunige Flucht über die enge Treppe hinweg nach dem Hofe flüchten fonnten. Die sofort alarmierte Feuerwehr ging mit zwei Rohren gegen die Flammen vor. Trozdem ist der Raum aus­gebrannt. Eine Betriebsstörung tritt indes nicht ein. Vorher wurde die Wehr nach der Kaserne des 3. Garderegiments zu Es brannten Betten in Fuß in der Wrangelstr. 97/99 gerufen. einer Unteroffiziersstube. Im wissenschaftlichen Theater der Urania gibt der Vortrag Die Feuergewalten der Erde" nicht nur die Reize der Vulkan­gebiete durch Dioramen, Wandelbilder und szenische Einrichtungen in packender Wirklichkeit wieder, auch alle Schrecken, die das unter­irdische Feuer bei seinem gewaltsamen Hervorbrechen verursacht und all die wundersame Neugestaltung, die seine Macht erzwingt, ist hier zu einem verständlichen Gesamtbilde zusammengefaßt. Im Prater- Theater findet am heutigen Freitag die Erst­aufführung des Birch- Pfeifferschen Schauspiels" Die Waise aus Lowood" statt."

Feuerwehrbericht. In der vorletzten Nacht kam in der Reinidendorferstr. 113 in einem Laden Feuer aus. Petroleum hatte sich dort entzündet. Früh um 4 Uhr hatte die Wehr längere Zeit in der Neuen Promenade 6 zu tun, wo ein Keller in Flammen stand. Stroh u. a. war dort in Brand geraten. Im Keller des Hauses Mariannenstr. 52 brannte um 1 Uhr nachts eine Porzellan­brennerei und in der Schwedterstr. 14 brannten im Keller Kartons und anderes. Der 14. Zug wurde wegen eines kleinen Brandes nach dem Marienheim in der Tiedstr. 17 gerufen. Ferner hatte die Wehr Wohnungsbrände in der Hollmannstr. 18, Neuen König­straße, Dresdenerstr. 133 und an anderen Stellen zu löschen. Teer brannte dann noch in der Wollinerstr. 19 und ein Bauzaun in der Brüderstr. 84.

Vorort- Nachrichten.

Wilmersdorf.

Wähler Wilmersdorfs.

Rixdorf.

Treptow.

Die Gemeinde errichtet eine Brauchwasserkanalisation für un­reine Haus-, Wirtschafts- und Fabrikabwässer, ausschließlich der Niederschlags- und der reinen Fabrikabwässer. Das dieserhalb er­laffene Ortsstatut ist vom Kreisausschuß des Kreises Teltow ge­nehmigt worden. Beitragspflichtig sind die Eigentümer derjenigen Grundstücke, welche an einer Straße liegen, in der eine den An­schluß des Grundstücks ermöglichende Kanalisationsleitung berlegt ist, ohne Unterschied, ob die betreffenden Grundstücke bebaut oder unbebaut find. Der Kanalisationsbeitrag ist auf 48. für jedes laufende Meter Grundstücksfront festgesetzt. Die Stadt Berlin ist als die Besitzerin der größten und Grundstücke in Treptow an der Kanalisation im hohen Grade interessiert. Es tommen nämlich zunächst Grundstücke der städtischen Grundeigentums- Deputation mit zusammen 6060 Meter Straßenfront und der städtischen Barkdeputation mit zu fammen 310 Meter Front bei der Veranlagung zu den Kosten in Frage. Die Kanalisation würde also der Stadt Berlin rund 291 000 M. Kosten verursachen, die von der Grundeigentums­Deputation, und 14 900 M., die von der Parkdeputation zu tragen find. Mit den Arbeiten für die Kanalisation iſt inzwischen begonnen worden; sie dürfte ganz wesentlich zur schnellen Bebauung beitragen und ein rascheres Aufblühen des Ortes als bisher gewährleisten, für den bekanntlich in vielen Teilen die Landhausbau- Ordnung ge­fordert wird.

Gräbendorf.

Prozeß Martin wider Bernhard.

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im faiserlichen statistischen Amt, Rudolf Martin, gegen den Die schon mehrfach verhandelte Privatflage des Regierungsrats Schriftsteller Georg Bernhard kam gestern vor der dritten Straftammer des Landgerichts III wiederum zur Verhandlung. Den Vorsitz führte Landgerichtsdirektor Klusemann. Dem Privatkläger stand dessen Bruder, Rechtsanwalt Martin- Leipzig, zur Seite, der Angeklagte wurde durch Rechtsanwalt Dr. Werthauer 1906 den Angeklagten wegen öffentlicher Beleidigung zu zwei verteidigt. Das Schöffengericht zu Charlottenburg hatte am 18. Juni Wochen Gefängnis verurteilt und folgendes festgestellt: Im April 1906 gab der Angeklagte zu Charlottenburg eine Broschüre Iutus, Rußlands Bankrott", heraus. In dieser Broschüre beröffentlichte der Angeklagte mit der Ueberschrift: Das Martinsche Buch" einen Auffab, der im September 1905 bereits in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Blutus" erschienen war. In dem Artikel wird die Frage aufgeworfen: Wer ist Martin?" und daran eine Ausführung geknüpft, in welcher eine an der Börse tolportierte Anekdote über ein angebliches Tischgespräch des Privatklägers mit einer Tischnachbarin wiedergegeben wurde. Diese Anekdote ist von dem Schöffengericht für beleidigend erachtet worden, da der Leser den Eindrud gewinnen müsse, daß der Privatkläger eine Art Mit­giftjäger sei, der danach tradhte, durch eine reiche Heirat Geld zu erwerben. In dieser Sache hat schon vor einiger Zeit Termin in der Berufungskammer angestanden, er wurde aber nach längerer Verhandlung vertagt, weil der Angeklagte noch mit neuen Beweis­anträgen hervortrat. Zum gestrigen Termin waren Zeugen nicht geladen, der Vorsitzende unterbreitete vielmehr den Parteien noch­mals den Gedanken, den ganzen Streitfall durch einen Vergleich aus der Welt zu schaffen. Es kam folgender Vergleich zustande: Der Angeklagte erklärt, daß er zur Zeit des Erscheinens des Auf­fazes die fragliche Anekdote für unwahr gehalten und nach seiner Ueberzeugung dies auch in dem Artikel zum Ausdruck gebracht habe. Er wolle auch heute seinerseits nicht behaupten, daß die Anekdote den Vorwurf machen wollte, daß er aus Sensationsluft und zum wahr sei. Der Privatkläger erklärt, daß er dem Angeklagten nicht Zwecke des Gelderwerbes den Artikel geschrieben habe." Bribattläger nahm hierauf die Klage zurüď, während der Angeklagte sich verpflichtete, die Kosten des Verfahrens zu tragen.

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Der

Ein Einbruchsdiebstahl bei einem Amtsvorsteher ist in der gestrigen Nacht anscheinend von Berliner Einbrechern in Gräben­ dorf bei Königs- Wusterhausen verübt worden. Die Diebe brangen in die Wohnung des dortigen Amtsvorstehers Lehmann, indem sie sowohl die Hauss als auch die Zimmertüre mit Stemmeisen er brachen. Bares Geld fanden die Verbrecher nicht vor. Sie stahlen eine Taschenuhr, Jagdflinte, Belleidungsgegenstände, sowie einige weniger wertvolle Schmucksachen. Die Täter haben sich dann ver­mutlich zu Fuß nach Stönigs- Buſterhausen begeben, um von dort kalischerheide überfiel seinerzeit auf dem Wege nach Migstadt die mit dem Vorortzuge nach Berlin zurückzukehren. Potsdam.

Angehalten wurde am Mittwochabend der Werkstattvorsteher der Teltow- Kanalbauberwaltung Frank auf dem Wege von der Station Neu- Babelsberg nach Glienice von einem jungen Manne. Derselbe trat mit einem Messer und Revolver mit den Worten an ihn heran:" Geld oder Leben!" Frank schlug dem Strolch das Messer mit seinem Schirm aus der Hand, worauf derselbe mehrere Schüsse aus dem Rebolver auf Frant abgab. Der letzte Schuß drang demselben in den Unterliefer. Frant fiel zu Boden und wurde schwerverletzt nach dem Krankenhaus in Potsdam gebracht.

Gerichts- Zeitung.

Prozeß Liman wider Mehring.

6 Jahre Gefängnis gegen einen 14jährigen! Ver 14jährige Sohn des Arbeiters Martin Zacniejski aus Frau Cichowicz. Er hieb auf dieselbe mit einem Stein ein, so daß fie bewußtlos liegen blieb, und raubte darauf aus ihrem Norbe 11,90 M. Bargeld und ein Taschentuch. Tags darauf wurde er berhaftet und ins Gefängnis abgeliefert. Das Schwurgericht in Ostrowo hat ihn jetzt dafür zu sechs Jahren Gefängnis

berurteilt.

Glaubt in der Tat die herrschende Klasse, daß durch lange Gefängnisstrafen die durch die Gesellschaft selbst verursachte Ver­wahrlosung jugendlicher Personen beseitigt werden kann? Fehlt ihr das Gefühl dafür, was die Gesellschaft dem Kinde schuldet, und daß derartige Strafen nicht geeignet sein fönnen, bor ber brecherischen Handlungen abzuschrecken, sondern diese zu mehren?

Zum Wahlfonds

C.

Arb.

Der Beleidigungsprozeß Dr. Paul Liman gegen die Genoffen gingen in unserer Expedition Lindenstr. 69 folgende Beiträge ein: Dr. Franz Mehring, Kressin und Seeger sollte gestern vor dem Gesammelt bei einer Silvesterfeier 2,15. Rosenthal, Fried­Leipziger Schöffengericht stattfinden. Mehring hatte bekanntlich in Land 1,30. Sparverein Vergißmeinnicht, Melchiorstr. 5 20,- einem von ihm mit vollem Namen unterzeichneten Artikel in der 5. A. 25 5,-. Von Mitgl. 5. 9. Männerabteilung d. Turnvereins Leipziger Volkszeitung" Angriffe des Dr. Liman abgewehrt." Fichte" 15,-. Arb. d. Fa. Moldenhauer u. Metzdorf 9,25. Letterer war wegen angeblicher Beleidigung durch den Genossen 5. Fa. Leiser u. Co. 15,- Tischlerwerkstatt Thoms( Sechferkaffe) Kressin zum Kadi gelaufen und erwirkte Stressins Verurteilung zu 5, Thiele 1,50. Cohn 2,-.. s. 20,-. Ueberschuß von einer einem Monat Gefängnis. Mehring und Genossen hatten die Wider­flage erhoben wegen eines Artikels, in dem Dr. Liman schrieb: die Kranzspende der Arbeiter der Firma E. Kliemt, Neue Königstr. 74 Verklagten Kressin und Seeger seien Sißredakteure, Mehring und 14,50. Verband der Graveure u. Biseleure, Filiale Berlin 100,- andere Führer der Sozialdemokratie hätten sich am roten Sonn- Treptow, im kühlen Grund, durch Voigt 2,30. Buchdruckerei Bernh. Baul, 4. Rate 7,20. M. N., Müllerstr. 47 a 8,-. Bierprozente vom tag" ins Mauseloch verkrochen und wegen ähnlicher Limanscher Paul, 4. Rate 7,20. M. N., Müllerstr. 47 a 3,-. Bierprozente vom Bau Gause, Pariserplatz 6,-. Hopfenblüte 8,-. Gefangverein Anwürfe. Bor Eintritt in die Verhandlung erklärte Rechtsanwalt Doktor Liederfreunde b. Senfileben, Johannisthal, Zubeils Geburtstag 11,30. Sübler( für die Beklagten): Ich bin genötigt, den Vorsitzenden Berband der freien Gast- und Schantwirte Deutschlands, Bahlstelle ( Aſſeſſor Köster) wegen Besorgnis der Befangenheit abzulehnen. Rigdorf 200,- Bentralverband der Schmiede, Bahlstelle Königs­Wusterhausen 50,- Rauchklub Pappel", M. d. A.-R.-B. 5,-. der Privatkläger und Widerbeklagte schrieb, die sozialdemokratischen Herrenschneiderei Krause, Aderstr. 79 5,- Kollegen von Joseph Führer hätten sich am roten Sonntag" ins Mauseloch verkrochen. Zum Beweis dieser Behauptung stüßte er sich auf den Chefredakteur Hildebrandt durch H. Bolz, Bureau des Bäckerverbandes 5,25. An der Berliner" Täglichen Rundschau". Heinrich Rippler. Später hat Stelle eines Stimmzettels von einem deutschen Genossen im Aus­er dann diesen Zeugen fallen lassen und den Chef der Ber- lande 17,-. Langjähriger Vorwärts"-Abonnent 3,-. Tischler­liner politischen Polizei, Polizeirat Henniger, gesellen von Sommerlatte, Prenzlauer Allee 100 3, Summa 536,75 M. Bereits quittiert 13 949,44 M. Summa benannt. Ich habe hiervon Kenntnis erlangt und sofort als Gegen- 14 486,19 M. zeugen die Abgeordneten Bebel und Singer genannt, die bezeugen Weitere Beiträge werden in unserer Expedition entgegen werden, daß der Parteivorstand keinerlei Demonstrationen für den sogenannten roten Sonntag" geplant hat und daß von vornherein genommen. der Beschluß borlag, lediglich Versammlungen abzuhalfen. Diesem Antrage ist nicht stattgegeben worden. Es betundet dies eine Ein­seitigkeit des Vorsitzenden, da der Verklagte unmöglich auf dieses Beugnis verzichten kann, zumal Polizeirat Henniger, der Chef der Berliner politischen Polizei, selbstredend bekunden wird, daß die Vorbereitungen der Polizei am roten Sonntag", über die sich selbst die bürgerliche Bresse luftig machte, mit allem Grund ge- Tage unweit Arnstadt i. Th . verübt. In der Nähe des Fürsten­Ein Attentat auf den Schnellzug Berlin- Stuttgart wurde dieser troffen worden seien. Ich bin deshalb genötigt, den Vorsitzenden berges war von bibischer Hand eine eiserne Kette quer über die abzulehnen. Rechtsanwalt Dr. Mittelstädt( für den Kläger): Jch wider. Schienen gelegt, offenbar in der Abficht, den Zug zum Entgleisen zu spreche dem Antrage. Es ist nicht behauptet worden, daß von seiten bringen. Glüdlicherweise wurde die starke Stette von den Rädern der der Sozialdemokraten Demonstrationen geplant waren, sondern Lokomotive zerrissen. Die Eisenbahndirektion Erfurt hat auf die nur, daß sich die sozialdemokratischen Führer ins Mauseloch ver- Ermittelung des oder der Täter eine Belohnung von 100 M. aus gefeßt. frochen hätten.

Vermischtes. Tenshal

Die cesten zwei Tage der Wahl haben bereits gezeigt, daß Nach kurzer Beratung des Gerichts verkündet der Vorsitzende: die Gegner eine ungeheure Tätigkeit entfalten, und soweit fich bis jetzt feststellen läßt, sind sie den sozialdemokratischen Da über einen Ablehnungsantrag das Landgericht zu beschließen Kandidaten um einige Hundert Stimmen voraus. Unsere Ge- hat, dieſes aber augenblicklich nicht zusammentreten kann, ist be- Dresben- 5 dp., bei Magdeburg+ 2,68 Meter, noffen müssen deshalb alle Kräfte anstrengen, um den Sieg schloffen worden, die Verhandlung zu vertagen. Davonzutragen.

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Wafferstand am 17. Januar. Elbe bei Ausfig Meter, bei Unstrut bei Straußfurt Meter. Dber bei Natibor+4,36 Meter. Neiße mündung+4,12 Meter.- Dber bei Brieg+ 5,32 Meter. Dder bei Breslau Unterpegel+0,70 Meter.

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