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jus. 24.wcW i. Dtllllljt iles Joriuüite" Ktllilltl JolteHdll. Sini-KS.SS ZMMM?. Zur Cdahlfchlacht!' Freitag, 25. Januar 1907, Rotdeutschland in der Schlacht voran! Du weißt jetzt, was im Spiel, Warum des Reichs Zitatenmann Rührt Bonapartes Degen an, Nun setz dem Dräu'n ein Ziel! Du hast im Opferbringen Gewaltiges gekonnt. Brich Bahn! Es muß gelingen Das große, große Ringen. Rotdeutsche vordieFront! Ein Freitag ist's! Da tage frei, Da stell' Dich zum Appell, Da bring' den letzten Mann herbei. Da dröhn' Dein Viermillionenschrei, Daß spring' manch' Trommelfell! Daß all den Mischmaschscharen Hören und Seh'n vergeht, Jählings treib' sie zu Paaren. Bis schmettern Siegsfanfaren. Bis stolz Dein Banner weht! O Volk, jetzt sag', was Dich bedrückt. Jetzt naht der große Tag, Wo grad' Du stehst, dem Joch entrückt, Die schwiel'ge Faust das Wahlschwert zückt, Schwing's, daß es saust, o schlag. Daß Deiner Feinde Reigen, Der Mammons Kalb umtanzt, Entsetzen packt und Schweigen. Jetzt, Volk, jetzt kannst Du zeigen, Jetzt zeige, was Du kannst! Volk! Riesengroß ist Deine Macht, Stellst alle Mann Du ein, Rollst aller Banner rote Pracht Du auf am Tag der roten Schlacht Nichts, nichts kann mächt' ger sein! O roter Riese, recke Dich rasselnd hoch empor! Dein Massentritt erschrecke Den Feind, bring' ihn zur Strecke, Den Volksausbeuterchor! Ein Volksgerichtstag naht heran Den Tag tu Richterdienst, Da klag' die Volksverräter an, Den Junker, Pfaffen, Mischinaschmann, Zahl jedem nach Verdienst! Bist Deines Schicksals Lenker An diesem Tag allein! O denke. Volk der Denker, Du kannst Dein eigner Henker, Dein eigner Heiland sein! Volk, wenn zu denken Du beginnst, Hörst Du zu dulden auf Denk, daß Du eine Welt gewinnst, Wenn Du Dich auf Dich selbst besinnst, Nimm sie im Sturmeslauf l Erspäh der Feinde Blöße, Stoß nieder ihre Schar, Zeig, durch die Wucht der Stöße In Deiner ganzen Größe Dich, Riese Proletar! Brotwucher, Fleischnot, Reichskonkurs l Das Volk im Joche keucht. Scharfmacher lachen schon des SchwurS, Zum Staatsstreich drängt der WasserkurS, Sinnt, wie er's Wahlrecht beugt. Blast! Blast! Ihr roten Rotten, Rotdeutschlands Schlachtmusik: «Fort mit der Hottentotten-, Zum Spotten bankerotten Weltflotten-Politik!' Vorwärts die Bahn, die kühne Bahn! Dein Wahlschwert schlage Blitz! Vereint siehst Du die Feinde nah'n In ihrem öden blöden Wahn Von«Bildung und Besitz". Das Volk nicht mehr als Herde Für Hirten sich zersetz. Das Volk regier' die Erde, Des Volkes Wille werde Das oberste Gesetz! ) Aus:.Rotdentschlands Aufstieg". Wahlkampf-Lieder von C. M. Scävola. Verlag Buchhandlung Vorwärts, Berlin  . Preis 20 Pf. Ltainpfgedichte. Siegesgedichte, begeisternde Kampfrufe fiir den Wahllamps sind in dem hübschen, soeben von der Buchhandlung Vor- wärtS, Berlin  , ausgegebenen Werkchen enthalten. T. M. Scävola, der den Arbeitern wohlbekannte Dichter der Dichtung:.12 Jahre der Verbannung" legt seine im Laufe der letzten Jahre entstandenen Kampflieder zusamineugefatzt der jungen Generation vor. die jetzt zum ersten Male in die Wahlschlacht steigt. Zun, feurigen Ansporn sollen sie dienen, zu Kampf und Sieg den jungen Nachwuchs führen. auf daß er sich der alten Garde, die schon unter dem Schandgesetz geblutet hat. würdig erweise.. .Seht ihr die roten Morgenstrahlen. Das ist der Tag der nächsten Wahl: Da werden wir die Zinsen zahlen. Karl Marr, von Deinem Kapital." Da» Hest ist zu beziehen durch jede Parreibuchhandlung. jeden Kolporteur und direkt vom Verlag. Vereine und Gewerkschaften mögen sich wegen Vereinbarung besonders billiger Preise bei Massen- bezug wenden an den Verlag Buchhandlung Vorwärts. Berlin   LIV. 68. Zur Sozialpolitik ckes Zentrums. Im gegenwärtigen Wahlkampfe erscheint kaum eine Nummer der zahlreichen Zentrumspresse. worin nicht darauf hingewiesen wird, was die Arbeiter dem Zentrum alles verdanken. Namentlich wird darin hervorgehoben, daß die Arbeiterversicherungs- gesetzgebung dem Zentrum zu danken sei. während sich die Sozialdemokratie diesen Gesetzen gegenüber ablehnend verhalten und damit ihren arbeiterfeindlichen Charakter erwiesen habe. Es folgt dann die übliche Aufzählung' der Millionen und Milliarden, die die soziale Gesetzgebung den deutschen Arbeitern angeblich beschert hat. Gewöhnlich wird dabei verschwiegen oder nur so nebenbei be- merkt, daß das Zentrum selber gegen eines der Versicherungsgesetze gestimmt hat. nicht wie die S o z i a l d em o k r a ti e, weil es den Arbeitern zu wenig bot, sondern weil es dem Zentrum zu weit ging. Nur wenn sich das Zentrum an die Agrarier wendet und diesen vorrechnet, was alles die Partei der ausgleichenden Gerechtigkeit für sie getan hat, dann wird der Hinweis besonders unterstrichen, daß das Zentrum gegen das Alters- und JnvnliditätSgesctz gestimmt habe, weil sich die Versicherung auch auf die Landwirtschaft bezog. Von diesem Gesichtspunkte aus hat sogar die«Kölnische BolkSzeitung" das Zentrum vor der Verantwortung für dieses Gesetz ausdrücklich in Schutz genommen. Heute, wo es mit besonderem Eifer der Sozialdemokratie als Verbrechen an der Arbeiterschaft an- gerechnet wird, daß sie gegen die Versicherungsgesetzgebung gestimmt hat. ist es von Nutzen, diesen Artikel des Zcntrumsblattes wieder in die Erinnerung zurückzurufen. Die. Kölnische BolkSzeitung" schrieb also in ihrer Nummer 621 von 12. September 1896 folgendes I «Der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Abänderung von Arbeiterversicherungsgesetzen hat die Jnvaliditäts- und Altersversicherung wieder in den Vordergrund der Er- örterung gestellt. Die so früh aufgetretene Reparaturbedürftigkeit des ohnehin wenig beliebten Klebegesetzes ist kaum geeignet, ihm neue Freunde zu erwerben. Deshalb werden manche Leute sich berufen fühlen, ihre Verantwortung für das neue Gesetz zu leugnen.... Andererseits zeigt sich das Bestreben, dem Zentrum die Verantwortung für das un- beliebte Gesetz aufzubürden. Solche Ausstreuungen finden leicht Glauben; denn wenn in unseren Parlamentes etlvas Soziales geschaffen wird, ist man gewöhnt,'das Zentrum in erster Reihe an der Arbeit zu sehen. So kommt es leicht. daß ihm von urteilslosen oder auch feindlich gesinnten Leuten, die die ganze soziale Gesetzgebung in den Topf werfen, auch die weniger gelungenen Einrichtungen aufs Kerbholz zugeschrieben werden. Demgegenüber empfiehlt es sich, die Stellung, welche das Zentrum zum Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgcsetz eingenommen, in die Erinnerung zurück- zurufen. Der Gedanke, für den alten oder durch Krankheit erwerbsunfähig gewordenen Arbeiter eine Fürsorge zu schaffen, war der ganzen Fraktion sympathisch; seine Ausführung aber, wie sie in dem Gesetzentwürfe vorlag und auch wie sie nachher gesetzlich bestimmt wurde, ist vom weitaus größten Teil der Fraktion verworfen und bekämpft worden. Das zeigte sich fofort'bei der öffentlichen Erörterung der An- gelegenheit im.Arbeiterwohl" und nicht minder in deu Debatten und Komniisstonsberatungen im Reichstage. Aus prinzipiellen Gründen hat fast die ganze Fraktion unter Führung des Ab- geordneten Windthorst gegen den Rcichszuschuß, der zu jeder Rente gezahlt wird, gestimmt. Sodann haben die Zentrums- abgeordneten, vor allem die Abgeordneten Hitze und Hertling, auch wieder mit Unterstützung des größten Teils der Fraktion, auf das entschiedenste darauf gedrungen, daß die In- validitäts» und Altersversicherung nicht gleich von vornherein auf alle Lohnarbeiter erstrebt würde, daß nian vielmehr die landwirtschaftliche» Arbeiter, die Dienstboten, die Gehülfen der Handwerker, unständige Ar- beiter, Waschfrauen usw. zunächst aus der Or­ganisation herauslasse." Der Artikel schließt: «Da» Zentrum ist also für das Jnvalidi- täts- und AlterSgefetz nicht verantwortlich. Dies fest- zustellen, ist im gegenwärtigen Augenblick vielleicht von Interesse, damit manch« Leute, die ihren Gefühlen über das böse Klebegesetz Lust machen zu müssen glauben, wenigstens wissen, an welche Adresse sie ihre Klagen nicht zu richten haben." Da« Zentrum lehnte also damals, als sich der Unwille der Agrarier und Zünftler über das Gesetz gegen das Zentrum richtete, auSdrück- lich die Verantwortung ab. Heute aber, wo es gilt, sich den Arbeitern gegenüber als die fürsorgliche Partei aufzuspielen, da wird die soziale Gesetzgebung mitsamt dem«ohnehin wenig beliebten" Klebe- gesetz bis in den siebenten Himmel gehoben, um dann die Sozial« demokraten umso tiefer zu verdammen, weil sie gegen diese Gesetze gestimmt hat. Mit demselben Rechte, womit das Zentrum den Agrariern gegenüber die Verantwortung für das Klebegesetz ablehnt. lehnt die Sozialdemokratie den Arbeitern gegenüber die Verantwortung für die gesamten Versicherungsgesetze ab. Der Unterschied ist her: Die Sozialdemokratie wertet soziale Gesetze danach, wie sie den Arbeitern nützen, das Zentrum schätzt sie danach, wie sie den Unternehmern, Agrariern und Zünftlern nützen. fürs Vaterland! DaS ist der Ruf, den unsere Gegner in dem jetzigen Wahlkampfe nicht laut genug in alle Welt hinausschreien können. Um für die unheilvolle Kolonialpolitik, die bisher nur einigen Aktiengesellschaften Nutzen gebracht, dem deutschen   Volke aber nur Unsummen gekostet hat, Propaganda machen zu können, werden die 8000 deutschen Soldaten vorgeschoben, die man nach Südwestafrika geschickt hat, um 800 Hottentotten� klein zu kriegen. Wie im Jahre 1887 zur Septennatswahl werden Bilderbogen ver- breitet, die dartun sollen, in welcher hinterhältigen Weise die deutschen Soldaten in Afrika   von den Schwarzen erschlagen und erschossen werden. Beim Studium dieser Bilder- bogen kamen u»S andere Gedanken, als die Verbreiter annahmen. Wir dachten daran, in welcher Weife das Vaterland für diejenigen sorgt, die wirklich im Dienste des Vaterlandes gekämpft und gelitten haben! D i e s e l b» n Parteien, die nicht laut genug rufen können: FürS Baterland! sind eS, die zu allererst diejenigen vergessen, die ihre gesunden Glieder fürS Saterland   geopfert haben! Ein Schlaglicht nach dieser Richtung hin warf die von uns kürzlich gebrachte Meldung, daß im Berliner   Asyl für Obdachlose ein Mann unbekannt verstorben ist. dessen Arm die Tätowierung zeigte: 1870/71 Gott   mit uns! In recht helle Beleuchtung gerückt wird aber die Sorge des Vaterlandes kür die Veteranen durch eine Zu- fchrift eines Veteranen, der die Feldzüge 1866 und 1870/71 mit- gemacht hat, an ein hiesiges Blatt; in derselben heißt es: Das; Veteranen, also Teilnehmer der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71, selbst wenn sie mit dem Eisernen Kreuz   geschmückt sind, Wärmehallcn»nd Asyl aufsuchen müssen, gehört durchaus nicht zu den Seltenheiten. Man kann es fast täglich beobachten. Mau kann aber auch beobachten, was fiir glückselige Gesichter sie machen, wenn sie überhaupt noch ein Plätzchen dort finden und nicht, weil sie schon zu oft dort, d. h. im Asyl, gewesen sind, ab- gewiesen werden und dann in einer Torwegnische, in einem Schuppen oder unter einer Brücke, wie so oft, nächtigen müssen. In den Volksküchen sind viele, wenn es ihre Mittel erlauben, ständige Gäste. Sie sind auch dort, nachdem sie alle Hoffnung aufgegeben haben, daß ihre Lage eine bessere werden wird, zu- frieden und murren nicht. Sie sind ja das Darben gewöhnt. Sie hungerten früher und hungern jetzt und hungern bis an ihr Lebensende. Sie murrten nicht, wenn sie in den Feldzügen tage-, ja wochenlang kein Brot, fast nie Fleisch und nur Reis mit Wasser fekocht und mit Salz gewürzt zu essen hatten. Sie haben nie ge- ordert, daß ihnen alles, was ihnen nicht geliefert worden, nach- gezahlt würde. Sie waren schon zufrieden, als Sieger heimkehren zu können. Und daß ihnen das dankbare Vaterland auf dem Königsplatze eine prächtige Sirgessäule aus Granit und Marmor ausstellen ließ, war gewiß schön, aber es hieß auch damals, daß für die Veteranen von Staatswegen im Alter gesorgt werden solle. Alt sind sie ja jetzt alle, aber man hat sie trotzdem vergessen. Man hat vergessen, daß sie es waren, die anstatt Kriegslasten Milliarden und somit den Wohlstand ins Land gebracht haben, und man hat auch vergessen, daß in der Folge sich die Lebens- bedürfnissc enorm verteuert haben. Die Veteranen wollen gewiß nicht in Saus und Braus leben. Sie wollen aber soviel haben, daß sie sich wenigstens in diesem schönen Vaterlande notdürftig nähren können, daß sie wissen, wo sie im Alter ihr Haupt hinlegen können, daß sie nicht von Tür zu Tür betteln gehen müssen. Man hat sie aber vergessen I Sie sind das Darben ja gewöhnt, und wie jüngst im Reichstage bei der Flcischteuerungsdcbatte er- wähnt wurde, sind sie trotz des Darbens 1870/71 stark genug ge- Wesen, also können sie auch weiter hungern und schließlich auf der Pritsche des Asyls unerkannt und vergessen sterben. Hier scheint der Wahrspruch:Gott  , du bist gerecht, du strafest nicht den Kriegesknecht" zuschaudcn geworden zu sein. Denn die Veteranen werden für ihre Tüchtigkeit im Kriege durch Hunger und Eni- behrungen hart bestraft." So gedenkt das dankbare Baterland derjenigen, die für dasselbe gekämpft und geblutet haben. Und damit vergleiche man die heutigen Rufe derstaatserhaltenden" Parteien: Fürs Vaterland! Eine größere Heuchelei ist kaum denkbar! Die Situation in Hessen  -Nafsau. Kassel  , 16. Januar. Für die hessische Sozialdemokratie gilt es vor allem, den Kanrpf gegen de» Antisemitismus zu führen. Wer je- mal» mit diesen politischen Strauchrittern zu tun hatte, weiß, wie schwer es ist, gegen sie zu Felde zu ziehen, welche zähe Arbeit dazu gehört, sie aus ihren Domänen� zu vertreiben. Denn genau so wie bei den Liebermann von Sonncnberg, Lattmann und Raab das politische Gebaren ist auch ihre Agitation. Die neun Wahlkreise des Bezirkes Kassel, die für nnsere Schilderung in Betracht gezogen sind, wurden im letzten Reichstage vertreten von fünf Antisemiten teils deutschsozialer, teils reformcrischer Richtung, zwei Freisinnigen sowie je einem Nationalliberalen und Zentrumsmann. Im Kreise Kassel  -Melsungen  , dessen politische Ver- tretung im Jahre 1903, infolge der Nachlässigkeit der Frejstnuigcn, von dem Nationallibcralen Endemann auf den antisemiiischen Amts- richter Lattmann überging, kandidiert Genosse Hüttmann» Frankfurt   a. M. Für die Antisemiten deutsch  -sozialer Richtung, die Konscwativen, den Bund der Landwirte und die christlich- sozialen Jünglinge kandidiert wiederum Lattmmin, der die Ver- teumdung der Sozialdemokratie jetzt dem Reichsvcrbmid überläßt, um sich ganz der Bekämpfung der nationalliberalen Kandidatur Schröder zu widmen. Die Drehscheibenmänner, denen sich die Freisinnigen beider Linien für das Linsengericht der tausend nationalliberalen Stimmen in Rinteln-Hofgeismar-Wolfshagen ver» kauften, befinden sich hier in einer besonders schwierigen Situation. Ihr Kandidat. Landesrat Dr. Schröder, ist ein Muster von Heber- zeugungstreuc. Er halte bekanntlich im vorigen Frühjahr im preußischen Landtage als Sprecher der Nationalliberalen eine Rede gehalten, in der er die Abschaffung d p r kleinen S ch n a p s r e n t e n" in der Landwirtschaft bis zu 20 Prozent forderte. Von der Notwendigkeit dieser Maßnahme habe er sich durch 13jährige praktische Tätigkeit überzeugt. Trotzdem Basser- mann seinen Komplizen Schröder von der Reichstagstribüne herab wegen einer Schnapsrentenrede desavouierte, erhoben die Kasseler Nationalliberalcn diesen auf den Schild. Und siehe da: in diesem Moment kam Herr Schröder zu einer anderen, zur gegenteiligeu Ueberzeugung. In einer Versammlung über seine Stellung zur Rentenfrage interpelliert, erwiderte er, daß er jetzt der Meinung sei, die kleinen Renten müßten bei- behalten werden. Ohne Zweifel ein nationalliberaler Muster- kandidat! Die rcformerischen Antisemiten haben den Deutsch  - sozialen in ziemlich ruppiger Weise die Gefolgschaft versagt; sie stellen in der Person des Brot fabrizierenden Hauptmanns a. D. Simons eine eigene Kandidatur auf. Charakteristisch für die antisemitischen Organisationen ist es, daß der eben genannte Kan- didat Simons behauptet, die Genehmigung des Vorstandes der Reformpartei, unterzeichnet Zimmermann, zu besitzen, während Ludwig Werner  , ebenfalls Vorstandsmitglied des reformerischcn Konventikels aus Eigennutz das Gegenteil behauptet! Zu er- wähnen ist schließlich noch die Kandidatur Martin der hessischen Rechtspartei. Im Kreise R i n t e l n- H o fg e i s mo r- W o l f S h a g e n. diesem Schmerzenskind des Agiiatiouskomitees wegen der geo­graphische» Lage stehen unserem Genossen Vetterlein der bisherige Mandatsinl)aber Herzog(deutsch  -sozialer Antisemit), Simons(reformerischer Antisemit) und Rechtsanwalt R ö h r i g- Berlin als Kandidat der Bereinigten Liberalen entgegen. Wir hoffen auch hier auf einen Stimmenzuwachs, trotzdem die erst im verflossenen Sommer stattgcfundene Ersatzwahl die Wahlbeteiligung beeinflussen dürfte.,« Liebcrmann von Sonnenbergs Wahlkreis �ritzlar-Hom- berg-Zicgenhain scheint diesem sicher zu sein, obzwar neuer- dings ein Lehrer Frenzen st ein als Kandidat der Liberalen proklamiert wurde. Für uns kandidiert wiederum Krankenkassen  - bcamter Jordan- Kassel  . Der Wahlkampf inEschwege-Wltzenhausen-Schmal- kalden gestaltete sich bisher recht interessant. Nnsere Partei. die bereits seit längerer Zeit mit der Stimmcuzahl stets an der Spitze der Parteien marschierte, hat in diesem industriell und land- wirtschaftlich gemischten Wahlkreise ein dankbares Arbeitsfeld. Unsererseits ist die Kandidatur dem LandtagSabgeordnetcn Ge- Nossen E ck a r d t- Salzungen übertragen worden; feine Gegner find der Antisemit Raab und der Liberale Ktmpel. Da es unseren Genoffen wie nie zuvor möglich war, in Versammlungen intensiv zu agitieren, erscheint es nicht ausgeschlossen, daß die