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Stimmenzahl der Sozialdemokratie eine solche Steigerung erfährt ,, anwaltschaft gegen den Genossen Ullenbaum inszenierten Wahlrechts- Die Bergbehörde auf der Anklagebank.

um aussichtsvoll in die Stichwahl zu gehen. Da voraussichtlich flugblattsprozesses. In Gegenwart eines Kriminalfommissars wurden unser Stichwahlgegner der Antisemit sein wird, hat der Libera- in unserer Stereotypie die damals annektierten Druckplatten des lismus Farbe zu bekennen. staatsgefährlichen" Flugblattes ganz behutsam eingeschmolzen. Dieses moderne Autodafé entbehrte nicht des humoristischen Bei­geschmacks. Der Staat ist nun vollends außer Gefahr.

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Aus Industrie und Handel.

Fistus.

Am 14. September 1904 verunglüdte auf Zeche Herkules" der jugendliche Schlepper Semi Cohn durch niedergehende Gesteins­massen tödlich. Gegenüber der Behauptung der Bergbehörde, sie habe festgestellt, daß an dem Tode des Schleppers niemand eine Schuld beizumessen sei, legte der Bezirksleiter des Bergarbeiterver­bandes, der frühere Aelteste, Theodor Wagner, dar, daß Semi Cohr lediglich ein Opfer der Profitwut der Zeche geworden sei. Schon lange Zeit vor dem Unfall habe sich die fragliche Strecke in einem lebensgefährlichen Zustande befunden und der Steiger sei auch wiederholt darauf aufmerksam gemacht worden, habe aber solche Warnungen einfach in den Wind geschlagen und erklärt: Ach was,

Im Kreise Marburg - Kirchhain ist das Mandat des Nationalsozialen v. Gerlach arg gefährdet. Einmal, weil die Nationalliberalen eine besondere Kandidatur proklamierten, zum anderen infolge des Wachsens unserer Anhängerschaft und der skrupellosen Verhehung der Landbevölkerung durch die Anti­semiten und Bündler, deren Auserkorener Dr. Böhme heißt. Unser Kandidat ist Dißmann- Frankfurt a. M. Welch erbärm­licher Schwindeleien sich die antisemitschen Agitatoren bedienen, das treffend nachzuweisen, gelang in einer ländlichen Versammlung fehr erfolgreich in der Plusmacherei. Bei dem Steinkohlenbergwert es ist ja doch bald alle, es gehen noch höchstens einige hundert Wagen Der Fiskus als Bergherr war im verflossenen Jahre wiederum unseren Genossen. Der antisemitische Redner verlas Angaben über eine Gewerkschaft. Unser Diskussionsredner, der die offen- Ibbenbüren ist die Förderung von 179 187 Tonnen 179 187 Tonnen auf Steine herein und solange wirds wohl noch halten!" Am Tage zua fichtlichen unwahren Angaben prüfen wollte, verlangte das Blatt 203 759 Tonnen gestiegen, dagegen wuchs die Zahl der Arbeiter nur vor habe der Steiger noch einem alten Hauer den Befehl gegeben, zur Einsicht, was der Antisemit verweigerte. In einem un- von 743 auf 823 Mann. Die Jahresleistung pro Arbeiter stieg von an der fraglichen Stelle Steine zu kippen. Dieser habe sich aber bewachten Augenblick nahm nun ein in der Nähe stehender Arbeiter 249,5 Tonnen auf 255,6 Tonnen. Da auch der Durchschnittswert dessen geweigert mit dem Hinweis, daß es viel zu gefährlich sei. das Blatt an sich und reichte es herum, wobei sich ein jeder über der Tonne Förderung von 7,28 M. auf 7,82 M. hinaufging, konnte Der Steiger habe dann auch selbst die Gefahr anerkannt, nichts­zeugen konnte, daß das Blatt von den verlesenen Angaben auch ein Gesamtüberschuß von 790 886 M. erzielt werden, gegen lieb Raffey und Semi Cohn, die sich beide der großen Gefahr wegen destoweniger seien aber am anderen Morgen zwei Schlepper, Gott­nicht eine enthielt. 641 048 M. im Jahre vorher. ihrer Unerfahrenheit nicht bewußt waren, mit Steintippen an der fraglichen Stelle beauftragt worden, ohne daß die Gefahr vorher beseitigt war. Schon beim dritten Wagen, den sie tippten, gab die faule, morsche Zimmerung dem gewaltigen Druck der darüber hängenden Gesteinsmassen nach und der 17jährige Semi Cohn, der von Holland herübergekommen, erst seit acht Tagen mit Gruben­arbeit beschäftigt war, lag als gräßlich verstümmelte Leiche unter den ungeheuren Gesteinsmassen, während der Schlepper Rasseh mit einer Verlegung am Fuß davonfam.

Jm ländlichen Kreise Hersfeld- Sünfeld- Rotenburg, in dem unsere Partei noch recht wenig Einfluß hat, haben die Konservativen und der Bund der Landwirte dem bisherigen Abge­ordneten Werner( Antisemit) einen eigenen Kandidaten in der Person eines im Kreise ansässigen Rittergutsbesizers von Bodel­ schwingh entgegengestellt. Da dieser Herr großen Einfluß hat, schwebt Ludwig Werner in tausend Aengsten. Unser Kandidat ist Arbeitersekretär Huhn Kassel .

Pro Kopf der Arbeiter wurde im letzten Jahre ein Ueberschuß von 960 M. gegen 862,75 M. im Vorjahre erzielt. Der Schicht verdienst der Arbeiter ging von 3,19 m. auf 3,28 M. hinauf. Demnach betrug das Ueberschußmehr 11,28 Proz. 2,82

die Lohnsteigerung

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Außer in Fulda , das dem Zentrumsmüller sicher ist, und Tonnen erzielt, oder gegen das Vorjahr 178 679 Tonnen mehr. Bei der Ver. Gladbeck wurde eine Förderung von 752 868 Hanau - Gelnhausen , das sicher diesmal im ersten Wahlgange der Der Verkaufswert hob sich pro Tonne von 9,47 M. auf 9,76 M., Sozialdemokratie zurückerobert wird, besonders da das Zentrum Wahlenthaltung üben will, wäre noch zu erwähnen der Kreis die Jahresleistung pro Kopf der Arbeiter erfuhr eine Steigerung Waldeck Pyrmont, den die Freisinnigen kaum halten werden. von 20 Tonnen auf 258,8 Tonnen. Bei einem Zugang von Die Situation ist ähnlich wie in Marburg . Für die Sozialdemo- 521 Mann stellt sich die Gesamtbelegschaft auf 2999 Mann. Der tratie kandidiert Expedient Müller- Kaffel. Gesamtwert der Förderung beziffert sich auf 7347 992 m. gegen 5 437 570 M. im Vorjahre. Der Tagesdurchschnittslohn hob sich um 12 Pf. auf 4,25 M. Für das letzte Jahr ergibt sich pro Kopf der Arbeiter ein Förderwert von 2610 M., gegen das Vorjahr 416 M. mehr. Es beträgt die

Die russische Revolution.

Die Wahlmännerwahlen.

W. T. B." meldet:

Petersburg , 20. Januar. Heute fanden in der Arbeiterschaft der hiesigen Fabriken die Wahlen ersten Grades für die Reichs­duma statt. In 27 Fabriken wurde nicht gewählt, weil die Polizei den Termin zu spät bekanntgegeben hatte. Nach dem Ergebnis, das aus 49 Betrieben vorliegt, wurden 53 Wahlmänner ersten Grades gewählt, unter ihnen ein revolutionärer Sozialist. 21 Sozialdemo­fraten, 19 Anhänger der Linken, 2 Kadetten, 9 Gemäßigte und ein Anhänger der Rechten. In 128 weiteren Betrieben finden die Wahlen am 27. d. M. statt.

Ein Privattelegramm, das uns aus Petersburg zuging, bezeichnet die Gewählten durch weg als Sozialisten

Geschützte" Wahlen!

Petersburg, 20. Januar. ( W. T. B.) Ein kaiserlicher Utas ver fügt die Verlängerung des Zustandes des außerordentlichen Schutzes für Petersburg, Stadt und Provinz, auf fernere sechs Monate vom 21. d. M. ab; ein anderer: die Verlängerung des Zustandes des verstärkten Schutzes auf ein Jahr für mehrere Bezirke des Gebietes der Dontosaken.

Für die Dumawahlen in der Stadt Petersburg ist nunmehr durch kaiserliche Verordnung der 1. März d. J. fest gesetzt worden.

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Derselbe Zar, der nicht das geringste tut oder tun läßt, um an seinem Teile ehrlich dazu beizutragen, daß Rußland endlich friedliche Entwickelungsmöglichkeiten erhält derfelbe Bar hat augenblicklich feine größere Sorge, als die Weltfriedens" tomödie neu in Szene zu setzen. Wie der Telegraph meldet, ist Professor v. Martens in das Ausland abgereift, um als Bevollmächtigter des Kaisers Nikolaus in Berlin , Wien , London und Paris Borverhandlungen über die Friedenskonferenz zu führen."

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Wertsteigerung der Produktion.. 18,50 Broz. Lohnerhöhung 2,90

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Da sieht man, wie Vater Staat seine Arbeiter an dem Segen der Konjunktur teilnehmen läßt. Am 25. Januar können die Staats­beamten im Bergmannstittel für die überwältigende Fürsorge und rührend bekundete Arbeiterfreundlichkeit quittieren. Mit der Wahl eines bürgerlichen Kandidaten attestiert man seine Zufriedenheit mit den Arbeitsverhältnissen und das Verlangen nach neuen Steuern.

Schiffahrtsabgaben.

Die Agrarier in Deutschland haben bewiesen, daß sie nicht zu den politischen Weichtieren gehören. Mit brutaler Energie, mit einer Ziele, die ohne Ausnahme agrarisch- egoistischer Natur sind. durch keine Bedenken gehemmten Rücksichtslosigkeit verfolgen sie ihre interessen gibt es für die Junker nicht; das Volk ist ihnen nur ein Objekt der Ausbeutung. Und ihre Liebe für die Industrie haben sie ja oft genug bekundet. Die Fronde gegen den Mittellandkanal, die neuen Handelsverträge sind warnende Beispiele. Aber die Junker sind noch nicht befriedigt. Ein neues Attentat gegen Handel, Verkehr und Industrie ist bereits wieder geplant, die politische Vertretung jener Stände, die durch die Schiffahrts­die Einführung von Schiffahrtsabgaben. Und die Regierung, die abgaben bedroht werden, zu einer Paarung mit den Konservativen auffordert, hat sich schon dazu bekannt, dem Kommando der Junker zu gehorchen. In industriellen Kreiſen kennt man die drohenden Gefahren. Zahllose Proteste und Petitionen sind schon bei der Re­gierung eingegangen. In Dresden traten dieser Tage wieder viele Vertreter deutscher und verschiedener böhmischer Handelskammern zu einer Beratung in dieser Angelegenheit zusammen. Anwesend waren auch die Vertreter der sächsischen Regierung, der Stadt Dresden und vieler Körperschaften. Der Handelskammerpräsident Kommerzienrat Die von der Posener Presse aus Warschau gemeldete Collenbusch aus Dresden eröffnete die Sizung mit dem Hinweis Nachricht, wonach sieben meiner Mitangeklagten vom War- auf die Stellung Preußens zu den Abgaben und betonte, ein schauer Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden seien, ist energischer Protest sei nochmals notwendig. Aehnlich sprachen unzutreffend. Ich hatte nur einen Mitangeklagten, mit dem als Referenten Kommerzienrat Richter aus Wallwighafen, Regierungs­zusammen ich der Angehörigkeit zur sozialdemokratischen rat Rosche aus Teplitz , Handelskammersyndikus Dr. Behrend aus Partei" beschuldigt wurde. Unsere Sache ist am 10. d. M. Magdeburg. Die Versammlung nahm einstimmig folgende Ent­vor dem Kriegsgericht verhandelt worden und mein Mit- schließung an: angeklagter wurde zu acht Jahren Zwangsarbeit, zum Verlust aller bürgerlichen Rechte und zu lebenslänglicher Ansiedelung in Sibirien verurteilt. Von einem gegen mich ergangenen Urteil, das auf 15 Jahre Zwangsarbeit lautet, ist mir vom Kriegsgericht keine offizielle Mitteilung gemacht worden; des­halb bin ich nicht in der Lage, mit Sicherheit zu sagen, ob die betreffende Nachricht wahr oder falsch ist.

Genoffin Rosa Luxemburg sendet uns die folgende Mit­teilung:

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Aus der Partei.

R. Luxemburg.

" Die Abgabenfreiheit auf der Elbe ist eine unentbehrliche Bor­bedingung für das Gedeihen von Industrie, Handel und Verkehr. Die Erhebung von Schiffahrtsabgaben bedeutet nicht nur eine wirtschaftliche Schädigung bedeutender Erwerbsstände, sondern ver­stößt auch gegen die Reichsverfassung und die Elbschiffahrtsakte. Die Versammelten befürworten daher eine Stellungnahme des Bundesrats gegen den Versuch Preußens und ein Eintreten des Reichstages für eine gerechte Auslegung der Reichsverfassung. Die bertretenen Körperschaften werden aufgefordert, bei ihren Re­gierungen und bei geeigneten Reichstagsabgeordneten auf die Durchführung obiger Resolution hinzuwirken."

Fürst Bülow wird auch diese Kundgebung ruhig zu den anderen Ein Sozialdemokrat als Stadtverordnetenvorsteher. Mit 18 von legen. Aber die Leute, die hier protestieren und betteln, find ja dabei, 32 Stimmen wurde in Stuttgart unser Genosse als stellvertretender den Einfluß der Junker im Reichstag zu stärken. In zahlreichen Obmann des Bürgerausschusses gewählt. So was ist auch nur im Streifen verzichten die sogenannten Liberalen auf eigene Kandidaten, wilden Süddeutschland möglich, wird der Berliner Kommunal- fie sind glücklich, den Konservativen als Fußschemel zu dienen. Als freifinn denken, der es als sein unveräußerliches Menschenrecht be- Dank dafür werden sie mit der Peitsche: Schiffahrtsabgaben be­trachtet, im Bureau des Stadiverordnetenkollegiums allein vertreten lohnt werden. zu sein.

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daß der Abonnementspreis erhöht wird.

Die Zementindustrie im Jahre 1906.

schwiegen auf diese Darlegungen hin, wiewohl sie mehrfach von Die Bergbehörden und die Zechenverwaltung Herkules" Darlegung des Sachverhalts angegangen wurden, auch Hué den Sachverhalt im Reichstag vortrug. gelegenheit abermals. Diese Besprechung führte zu einer Anklage Am 12. August 1906 besprach Wagner in Essen- West die An­wegen Beleidigung des Bergrats Balz. Ueber diese wurde am 15. Januar in Essen verhandelt. Die Verhandlung führte zwar zur Vertagung, ihr Verlauf rechtfertigt aber die Stichmarke unseres Artikels.

Der Kriminalbeamte Kiefernagel bekundete zunächst über Wagners Rede:

In der Versammlung am 12. August v. J. in Essen- West bei Post hat der Reichstagsabgeordnete Hue einen Vortrag über den Borussia"-Prozeß gehalten. In der Diskussion besprach Wagner unter anderem auch den Fall Semi Cohn und erklärte am Schluſſe seiner Ausführungen: Aus alle dem ergibt sich, daß dieser Fall um nicht klargestellt ist, daß die Bergbehörde nichts getan hat, um Auf­flärung zu schaffen und ich erhebe darum gegen Ber Beche Hand­Anklage, daß er diese Sache vertuscht und dadurch der Zeche Hand­langerdienste geleistet hat. Der Angeklagte Wagner machte seine Ausführungen in großer Erregung. Wagner gibt zu, sich in ähn­licher Weise geäußert zu haben.

Als nächter Zeuge wird Bergassessor Makroff vernommen, der feinerzeit die Untersuchung des Falles auf der Zeche als Beauf. tragter des Herrn Bergrat Balz geleitet.

Bors.: In welcher Weise haben Sie damals die Untersuchung geleitet?

Zeuge: Durch Besichtigung der Unfallstelle und Vernehmung der Zeugen.

Bors.: Wie haben Sie die Zeugen festgestellt oder wer hat Sie Ihnen genannt?

Zeuge: Die Zechenverwaltung.

Vors.: Wer, die Zechenverwaltung, wer ist das? Zeuge: Der Betriebsführer.

Vors.: Haben Sie keine anderen Zeugen vernommen, bloß dic­jenigen, die Ihnen der Betriebsführer genannt? Zeuge: Nein, andere nicht.

fiel

Ihnen besonders auf? Borf: Was haben Sie denn an der Unfallstelle festgestellt, was

Zeuge weiß sich so recht nicht mehr zu erinnern, es sei schon

zu lange her.

Borf:( dem Zeugen eine Mappe mit Aften überreichend): Er innern Sie sich doch mal, hier ist ja das von Ihnen verfaßte Protokoll, sehen Sie sich das doch nochmal an.

Zeuge( das Schriftstück flüchtig prüfend): Ja, ja. gewesen, haben Sie bei der Untersuchung Teile des zerbrochenen Borf.: Es wird behauptet, die Zimmerung sei alt und morsch

Holzes gesehen?

Zeuge: Nein.

Borf.: Auch nicht die heruntergefallene Stappe.

Zeuge: Nein, das war nicht möglich, weil ja alles zu Bruch lag. Vorf.: Was haben Sie denn als Ursache des Unfalls festgestellt? Zenge: Das Rolloch hatte sich festgesezt und die Arbeiter wollten es wieder los machen. Hierbei fiel ein schwerer Stein herunter und schlug den Dammstempel, der das Holz am Hangenden stützte, durch, wodurch dann alles zusammenbrach.

Vorf.: Wie haben Sie das festgestellt? Zeuge: Das haben die Zeugen bekundet. Bors: Sie selbst haben nichts gesehen? Zeuge: Nein, das war nicht möglich. Stein, auch ein gesundes, starkes Holz durchschlägt? Bors: Halten Sie es für möglich, daß ein herunterfallender Stein, auch ein gesundes, starkes Holz durchschlägt? Zeuge: Ja.

Angeklagter Wagner erklärt, er sei erstaunt über die Aussagen des Herrn Bergassessors, dessen ganze Darstellung den Tatsachen in keiner Weise entspreche und sei er in der Lage, dieses durch Zeugen nachweisen zu können.

Der Verteidiger des Angeklagten stellt und begründet kurz einen Antrag auf ausführliche Beweiserhebung. Der Staatsanwalt wendet sich gegen diesen Antrag. Die Be weisaufnahme habe ja schon ergeben, daß von einer Bertuschung Es könne sich durch die Bergbehörde gar keine Rede sein könne. bei weiterer Beweiserhebung nur darum handeln festzustellen, ob der Angeklagte in gutem Glauben gehandelt habe, den guten Glauben wolle er dem Angeklagten schon gern zubilligen und wäre darum eine weitere Beweiserhebung überflüssig. Das Gericht be­schloß trosdem, die Sache zu vertagen und die von Wagner ge­nannten Zeugen zu laden, weiter zum neuen Termin einen Sach­

Bom Fortschritt der Presse. Die Gleichheit" hat eine weitere Ausgestaltung erfahren. Die Beilage Für unsere Kinder" Eine kräftige Steigerung der Rentabilität hat das Jahr 1906 erscheint von nun an in verdoppeltem Umfange, ohne für die Zementindustrie gebracht. Für 30 der größten Werke, die zusammen ein Aktienkapital von rund 92 Millionen Mart repräsen tieren, dürfte die Verzinsung im Jahre 1906 nach den vorläufigen auflösung und dem Beginn der Wahlbewegung hat sich jetzt ber fapitals ausgedrückt 10,7 bis 11,4 Proz. betragen. Im Jahre 1905 Noch ein Erfolg Bülows. Seit dem Tage der Reichstags- Angaben 9,8 bis 10,05 Millionen Mart oder in Prozenten des Attien verständigen aus dem Oberbergamtsbezirk Dortmund zuzuziehen. Abonnentenstand der Münchener Post" um rund 3000 erhöht. war die Dividende der gleichen Gesellschaften bei einem Kapital von

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Die Zeugniszwangsfolter.

88,9 Millionen 8,5 Proz.

Soziales.

In erster Linie ist für die günstige Entwidelung der Zement­Aus Halle( Saale ) wird uns vom 21. Januar telegraphiert: Obgleich schon im Jahre 1905 eine ganz ungewöhnliche Einfuhr­industrie im Jahre 1906 die flotte Bautätigkeit bestimmend gewesen. Sankt Bureaukratius in der Krankenversicherung . Wegen 8eugnisverweigerung in einem Breßsteigerung stattgefunden hatte, nahm 1906 der Import sogar in noch vom 18. d. mts. geschilderte Leidensgeschichte eines Stranken erhalten In Entgegnung auf die unter dieser Stichmarke in der Nummier prozeß wurde Genosse Redakteur Moltenbuhr vom Schöffengericht stärkerem Grade zu, wie sich aus nachstehender Uebersicht ergibt. wir mit dem Ersuchen um Aufnahme folgende Zuschrift des Geschäfts­mit 150 Mart bestraft. In den ersten elf Monaten betrug nämlich die Einfuhr von Roman - führers der Ortskrankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kaufleute, Portlandzement und hydraulischem Kalt feit 1901 in Doppelzentnern Handelsleute und Apotheker:

1901 1902 1903

841 834

510 988

486 016

1904

1905

1906

573 246

1 402 712 2 214 490

Straffonto der Presse. Gegen den Genossen Weißmann vom Die unter der Stichmarke Sankt Bureaukratius in der Kranken­,, Boltsfreund" zu Karlsruhe wurde wegen Beleidigung eines Wäschereibesigers vor dem Karlsruher Schöffengericht ber versicherung" gegebene Darstellung des Unterstützungsfalles Karl N. handelt. Er hatte die Mißhandlung eines Dienstmädchens durch den bemüht sich, wie dies schon früher an anderer Stelle versucht wurde, Beleidigten scharf gerügt. Die Zeugenaussagen ergaben, daß der Weitaus am meisten ist die Einfuhr belgischen Zementes ge- der Ortskrankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kaufleute, Handels­forpulente Herr das schwächliche Mädchen derart geschlagen hat, daß stiegen. Das Eindringen belgischen Zements in Westdeutschland war leute und Apotheker die Schuld dafür zuzuschieben, daß eine Kranken­ihm das Blut aus Mund und Nase floß und die künstlichen Zähne fo start, daß das rheinisch- westfälische Zementsyndikat, obwohl es unterstützung nicht geleistet wurde. aus dem Munde sprangen. Die Lippen waren dick angeschwollen und selbst über vollauf genügenden Absatz verfügte, sich zu einem ener Es bedarf wohl nicht näherer Darlegungen, daß Krankens faft 14 Tage fomite das Mädchen auf dem einen Auge nicht sehen. gischen Vorgehen veranlaßt fah. Es errichtete ein eigenes Verkaufs- faffen nicht in der Lage find, auf die einfache Versicherung Dabei äußerte der Herr u. a.:,... und wenn sie tot auf dem bureau in Cleve und nahm Preisherabſegungen vor, um den aus eines Mitgliedes hin, arbeitsunfähig getvesen zu sein, Stranken­Blaze bleibt!" ländischen Wettbewerb zu unterbieten. Die Kartellierung der Zement- geld zu zahlen, sondern es müssen glaubhafte Beweise dafür Das Gericht aber fand, daß Weißmann nicht alle Behaup- industrie machte kaum weitere Fortschritte, neue Vereinigungen tamen beigebracht werden, ob und wie lange die Arbeitsunfähigkeit vor­tungen des Artikels bewiesen habe und verurteilte ihn deshalb zu nicht zu stande, nur wurde das mitteldeutsche Zementsyndikat, dessen lag. Durch die Karte einer Poliklinik wird ein solcher Beweis 30 M. Geldstrafe. Bestraft ist der, der die Mißhandlung tadelte; Auflösung vielfach erwartet wurde, im September auf fünf Jahre nicht geführt, sondern nur nachgewiesen, daß die Poliklinik auf­straffrei geht aus der rohe Mädchenmißhandler, da die Mißhandelte verlängert. gesucht wurde. teinen Strafantrag gestellt hatte. Wir haben, trotzdem eine Verpflichtung dazu nicht vorlag, nach­Bank von England. Die Bank von England hat den Diskont dem es R. nicht gelang, den Nachweis zu führen, daß er arbeits­Noch ein Nachtlang von der Wahlrechtsbewegung. Ein eigen- um 1 Proz. auf 5 Broz. ermäßigt. In den nächsten Tagen wird unfähig war, durch Beamte unserer Verwaltung mehrfach versucht, artiger Aft, so schreibt die Elberfelder " Freie Presse" vom Sonn- die Reichsbank dem Beispiele folgen und wahrscheinlich ebenfalls zu erfahren, ob die Behauptungen des N. den Tatsachen ents abend, bildete gestern den Abschluß des von der hiesigen Staats- fofort um ein volles Prozent mit dem Diskont herabgehen. sprechen, konnten an einer Stelle aber nur nur bestätigt er­