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bersammlung in Godesberg borlas. Der Ausrottungsstratege Trotha| sprochen, es bliebe für den alten Soldaten, der feinem Fahneneis, erklärte in dieser Versammlung, daß sich noch vor anderthalb Jahren treu bleiben wolle, nur der liberale Kandidat, dem jeder Kamerad die Zentrumsfraktion ganz anders zu seinem Vorgehen in Afrita feine Stimme geben müsse. Die Kriegervereinler sollten sich die gestellt habe als heute und daß, als ihn damals die folonialfeind- Mühe gespart haben; der nationale" Kandidat kommt mit seinen liche Presse heftig angriff, Herr Matthias Erzberger   folgenden schönen paar tausend Stimmen gar nicht in Betracht. Brief an ihn richtete:

Berlin  , 5. Sept. 1905.

das

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Obwohl in dem Gerhältnismäßig einen britten Wahlkreise nicht weniger als vier Versammlungen stattfanden und der An brang sich naturgemäß berteilte, waren doch alle Säle voll und ber größte, der von Buggenhagen, sogar überfüllt. Hier war in einent Nebenraum eine Anzahl Schuhleute untergebracht und man konnte danach annehmen, daß die Polizeibehörde wahrhaftig an den boden­Rekruten- Erziehung. lofen Schwindel geglaubt habe, daß Leib und Leben von Gegnern Eure Erzellenz Ein unglaublich klingender Vorfall beschäftigte dieser Tage das bedroht werden könnte, wie es nach dem auf den Straßen verteilten haben meiner wenigen Worte zu freundlich gedacht, zumal ich nur Kriegsgericht Chemniz. Der 25jährige Unteroffizier Suügenflugblatt dem tonservativen Herrn Bredered passiert sein soll. meine Pflicht erfüllt habe, aber ein Abwesender darf auch im mann, feines Zeichens Schmied, in Zehma  ( S.-A.) geboren, feit Die Polizei müßte freilich besser wissen, wie es in sozialdemokrati deutschen   Reichstage nicht ungehört verurteilt und beschimpft werden. seiner Rückkehr aus Ostasien   Unteroffizier im 5. Jnfanterieregiment fchen Verſamlungen zugeht. In allen Versammlungen herrschte eine siegesgewisse, kampf­Leider ist es eine nationale Unfitte, daß wir an unseren tapferen Nr. 104( Chemnitz  ), hatte sich wegen Mißhandlung eines Unter­Soldaten die staunenswerten Leistungen in Südwestafrifa als gebenen zu verantworten. Er hatte in seiner Korporalschaft einen freudige Stimmung, die am stärksten bei Buggenhagen zum Aus­etwas ganz Selbstverständliches ansehen, sofort aber mit Rekruten, der wegen eines Fehlers in der Augenmuskulatur brud kam, wo die temperamentvollen, aber von strengster Wahr. großem ärm über eine Kundgebung herfallen, beim Zielen linke heitsliebe durchdrungenen Worte des Genossen Fischer wiederholt Auge nicht schließen konnte. Er Jm großen Saal der Armin= stürmischen Beifall hervorriefen. die nicht nach dem modernen europäischen   Schnitt beshalb sollte das Schließen der Augen üben. Fr aber ohne Erfolg. Da nahm der als ehrgeiziger hallen war es der Genosse Sassenbach, der mit allen den Anzahl meiner Herren Kollegen geschienen, ift. Unbegreiflich hat es indessen sofort einer aber brauchbarer Vorgesetzter bon guter Gefinming bezeichnete An- patriotischen Phrasen aufräumte, von der die Gegner in diesem Wahlkampf so ausgiebigen Gebrauch machen. Begeisterten Beifall daß die Regierungsvertreter geschwiegen haben. Auch wenn geklagte einen Papierstreifen, ließ darauf entzündeten Siegellad weďte sein Aufruf zum Kampf gegen das Ungetüm der Reaktion. man kein Redner ist, muß man bei solchen Anrempelungen, die tropfen und versiegelte damit das linke Auge des Refruten, der trotz wedďte sein Aufruf zum Kampf gegen das Ungetüm der Reaktion. Im Märkischen Hof spornte Genosse August in den Kampfes uns nur im Auslande herabsetzen, eine furze Antwort geben. der Schmerzen, die der heiße Siegellack verursachte, ſtille hielt, weil mut der Genossen in wirkungsvollen Worten an, und im großen Wenn die Preffe auch viel fritisiert, in den er, wie er vor dem Kriegsgerichte angab, geglaubt habe, er müsse Saale des Gewerkschaftshauses verstand es der Genosse Cohen weitesten Kreisen des Volles zollt man doch Anerkennung und ich das gefallen lassen. Er hat auch keine Meldung er vortrefflich, die außerordentlich große Bedeutung gerade dieser Hochachtung der Truppe, die unter der Führung von stattet und vier Kameraden, die mit in der Stube weilten, fühlten Wahlen für die Gewerkschaften wie für die gesamte Arbeiterschaft Ew. Exzellenz steht. Man würdigt hier die vielen sich ebenfalls nicht dazu veranlaßt. Der Rekrut entfernte den Versamelten vor Augen zu führen und in Begeisterung weden­Schwierigkeiten vollständig und noch mehr die Erfolge bei solchen das Papier und den Siegellack an der Wange wieder, wo den, überzeugenden Ausführungen den Eifer für die Wahlarbeit Hindernissen. Zum Schluß erübrigt mir noch, Ew. Egzellen hängen gebliebenen Siegellad entfernte der liebevolle Bor ein Brandflect entstanden war. Den an den Augenbrauen zu schüren. meine besten Wünsche für gute weitere Erfolge zu übermitteln, indem ich verbleibe gesetzte am andern Tage, da bei gingen so viel Haare Eurer Erzellenz ganz ergebenster aus, daß eine lichte Stelle entstand. Bier Tage hatte M. Erzberger. der Rekrut Schmerzen. Erst als er ein Pflaster auf die Brand­Mitglied des Reichstages. wunde legte, wurde ein Offizier aufmerksam und die Sache kam zur Untersuchung. Herr Erzberger hat nicht umsonst die Ethik des Jesuitismus studiert.

Der Unteroffizier mit der guten Gesinnung war geständig; er bestritt nur, daß er dem Rekruten habe Schmerzen zufügen wollen. Und das Gericht glaubte ihm und kam ihm entgegen. Es entschied, Behandlung vorliege und erkannte auf eine Woche Mittel­daß nicht Mißhandlung, sondern nur vorschriftswidrige arrest. Husland.

Defterreich.

Die geistigen Waffen" des Zentrums. Das rheinisch- westfälische Zentrum verweigert grundsäglich in seinen Versammlungen den Sozialdemokraten das Wort. Es ist Sache des Zentrums, sich damit abzufinden, wie dieses Verhalten sich mit dem Parteimotto Für Wahrheit, Freiheit und Recht" ber­trägt. Gins   fönnte man aber verlangen: daß nämlich eine Partei, die dem Gegner feine freie Aussprache gewährt, nun auch keinen Lemberg  , 24. Januar.  ( 2. T. B.) Auf der Universität herrscht Anspruch auf dieses Recht für sich machte. Im Wahlkreise heute wieder Ruhe; die Immatrifulation verlief ohne Zwischen Düsseldorf   findet sich aber fast in jeder von unserer Seite fall. Von den gestern verhafteten ruthenischen Studenten find brei einberufenen Versammlung, ein Zentrumsjüngling ein, der sich wegen öffentlich begangener Gewalttätigkeiten in Haft behalten gleich nach dem Referenten zum Worte meldet und nun sein end­los langes M.- Gladbacher Material mit den bekannten Lügen, Ver­leumbungen und Beschimpfungen herunterhaspelt. Aus der Ein­heitlichkeit des Auftretens und des Materials merkt man, daß System in der Sache liegt, und daß es darauf angelegt ist, unsere Versammlungen mit ödem Geschwäß hinzuziehen.

Im Kreise Solingen   wollten die Ultramontanen den gegne­rischen Versammlungen fernbleiben. Der Opladener Bote", das Zentrumsblatt für den unteren Kreis Solingen  , tündet das in folgender Weise an:

worden.-

Frankreich  .

Das Recht, zu demonstrieren.

H

Paris, 22. Januar.  ( Eig. Ber.) In der gestrigen Kammerfizung hatte sich Clémenceau   wegen feiner Maßregeln gegen die für die Sonntagsruhe Demonstrierenden zu verantworten. Auf die scharfe Jnterpellation des Genossen Baillant, der treffend auf die Identität der Haltung Clémenceaus mit der Dupuys hinwies, antwortete jener mit seiner üblichen zweideutigen Geistreichigkeit". Er erkannte zwar " In dieser glücklichen Lage als Tertius gaudens gegenüber das Recht, öffentliche Kundgebungen zu veranstalten, an, meinte aber, unseren liberalen und roten Mandats- Konkurrenten wollen wir er habe den Straßenverkehr sichern wollen! Dann bleiben und es grundsätzlich vermeiden, deren Wahlverfamm- aber berief er sich darauf, daß die Veranstalter des Aufzuges mit lungen durch unsere Diskussion auf ein höheres geistiges Niveau ihm nicht vorher in Verbindung getreten feien; in Limoges   hätte zu heben.(!) Wir registrieren also taltlächelnd den haltlosen er unter solchen Bedingungen einen Aufzug gestattet! Die Gewert Vorwurf der Feigheit und schauen stillvergnügt dem Ringkampf schaftler von Paris   hätten ihm keine Bürgschaft für den ruhigen der politischen Athleten von Krahnenbäumen, Brunhuber und Scheidemann zu, die mit grimmigen Cerberusmienen und wut- Verlauf der Manifestation geboten usw. plaßendem Gestus die verdorbene Blutwurst ihrer gehirnlosen

Zentrumsschimpferei in ihrem politischen Floh- Birkus mit einer

Hand stemmen."

Der Papst als Wahlagitator.

Clémenceau   wird nun nach seinen gestrigen Erklärungen einen Aufzug, der ihm vorher zur Kenntnis gebracht wird, nicht mehr untersagen können, ohne sich selbst Lügen zu strafen. Bemerkenswert sind noch die Lobsprüche, bie der Minister dem Polizeipräfekten Lépine spendete, namentlich wenn man

Im vierten Wahlkreise fanden zehn Versammlungen statt. Da herrichte keine Leidenschaft, aber frohe Kampfesstimmung. Die sichere Ruhe einer sieggewohnten Parteigenossenschaft, die auch diesmal ihres Erfolges gewiß ist, beherrschte die Versammelten.­In Kellers Saal in der Koppenstraße, two Genoffe Singer zu seinen Wählern sprach, war der Andrang enorm. Schon zeitig wurde das Lokal abgesperrt. Nicht minder groß war der Andrang in den meisten anderen Lokalen Nur zwei kleinere Säle waren Genossen Späthe, Heimann, Jäck, Dittmer, Schenk, Fendel, Küter, weniger start besucht. In den Versammlungen referierten die Jensch und Roth. Beifall und zustimmende Kundgebungen legten Zeugnis ab von der kampffrohen Zubersicht, welche die Genossen erfüllt.

Die Genossen des fünften Wahlkreises hatten sich ganz bes fonders zahlreich bei Lipps zufammengefunden; aber auch ber Schweizergarten, das alte Schüßenhaus und die Johannissäle er freuten sich eines guten Befuches. Außer den Referenten Fried länder, Licpmann, Wels und Dr. Mehl sprach in allen Versamm­lungen auch der Kandidat des Kreises Robert Schmidt. Vor. Beginn der Versammlungen nahmen die Genossen noch eine Flug­blattverbreitung vor, an der sich auch eine Anzahl Genossen aus bem vierten Kreis beteiligten.

Im sechsten Wahlkreis fanden sieben öffentliche Wählerversamm Jungen statt. In Moabit  , in der Chausseestraße, Invalidenstraße, Schönhauser Allee  , auf dem Gesundbrunnen   kamen die Wähler­scharen noch einmal zusammen, um den anfeuernden Worten der Genossen Düwell, Ebert, J. Borchardt, Wermuth, Litfin, Dr. Cohn und Rosenfeld   zu lauschen. Auf zur Reichstagsivahl!" hieß überall das Thema. Die Redner versäumten nicht, das Schlagwort von der nationalen Ehre", womit in den letzten Tagen viel gespielt wurde, ins rechte Bicht zu fehen und als hohle Phrase zu kenn zeichnen. Man will die Wähler damit irre führen, aber man wird mehr frembe Leute in den Versammlungen, deren Fragen und sich täuschen, denn zur Freude unserer Genossen zeigten sich immer Benehmen man leicht entnehmen konnte, daß sie zum ersten Male famen und einen sozialdemokratischen Redner hören wollten. So ging es bis zum letzten Tage; die eifrige Agitation rüttelte immer neue Massen auf, und diese Agitation wird heute am Wahltage mit Zuversicht eine ungeheure Stimmenzahl für ihren Kandidaten ihre Früchte tragen! Die Genoffen im sechsten Kreise erwarten edebour.

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In Charlottenburg   fanden 3, in Schöneberg   4 und

Wähler des 2. Wahlkreises! Aufgepaẞt!

Im 13. elfaß- Lothringischen Wahlkreis, dem Kreise Bolchen- sie mit der heute von der Humanité" durch ein ärzliches Zeugnis in Rigdorf 5 Versammlungen statt. Diedenhofen  , tritt dem offiziellen Zentrumskandidaten ein erhärteten Tatsache zusammenstellt, daß die Polizisten am Sonntag sogenannternational- katholischer", d. h. kolonialfreundlicher das von Clémenceau   in einem eigenen Erlaß untersagte passage Standidat entgegen, der Fabrikbefizer de Wendel. Wie uns nun à tabac", das heißt das Berprügeln der Arretierten fleißig geübt telegraphisch aus Diedenhofen   gemeldet wird, erhielt dieser haben. national- katholische Kandidat vom Papst ein Telegramm, in Das Tagelsvotum, das die Sozialisten beantragt hatten, erhielt welchem ihm der Sieg am Wahltage gewünscht nur 59 Stimmen, und die Erklärungen der Regierung würden mit und dazu der apostolische Segen erteilt wird. 444 gegen 58 genehmigt. Es war der große bürgerliche Blod.

Der Vorgang ist um so bedeutsamer, als der Schritt des Papstes nicht auf eigene Entschließungen zurückzuführen ist, sondern auf Einflüsse des höheren rheinischen Klerus. Wie dieser hier zugunsten der deutschen   Regierung eingreift, so wird er auch nach den Wahlen seinen Einfluß auf das Zentrum zugunsten der welt und tolonialpolitischen Pläne der Regierung geltend machen vorausgeseht natür­lich, daß diese sich auf kirchlichem Gebiet zu weiteren Konzessionen versteht.

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Fusangel wird ermittiert.

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einer Bekanntmachung im Amtsblatt, dem Arbeitsministerium zur Baris, 24. Januar. Der frühere erzbischöfliche Balast wird laut Einrichtung von Bureaus überwiesen.

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Vor der Entscheidung.

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fcit

Die Freisinnigen bringen heute mit der zweiten Post ein Flugblatt zur Verbreitung, das wie es bei einem Re­gierungskandidaten selbstverständlich ist gestern abend von der Post wie ein Wertgegenstand unter Siegel und Verschluß gehalten wird. Unsere Genossen werden sich nicht verblüffen lassen, wir bleiben die Antwort nicht schuldig!

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Felddienstübung bei 20 Grad Kälte.

Es war ein eigenartiges Gefühl, das gestern abend die Be­sucher der beinahe 40 Volfsversammlungen beherrschte, welche die fozialdemokratische Partei für Groß- Berlin einberufen hatte. So Königsberg   i. Br., 24. Januar  .( W. Z. B.) Zahlreiche leichtere Das Zentrum versucht, die Anhänger Fusangels im eine eigene Weihe lag auf den Gesichtern der tausend und aber- Frostschäden haben sich am Montag auf einer bei Quednau ab­Wahlkreise Arnsberg  - Olpe Meschede   dadurch zu schrecken, tausend Frauen und Männer, die sich in den Sälen drängten, eine gehaltenen Felddienstübung gemischter Truppenteile der hiesigen daß ihnen die Parteizugehörigkeit abgesprochen und ihrem Kandi- erwartungsvolle Festfreude, wie sie sonst wohl nur die herannahende Garnison ereignet. Durch die unerwartet eingetretene scharfe daten, falls er durchkäme, die Aufnahme in die Zentrum 3- Weihnacht auf den Gesichtern der Kinder hervorzaubern tann. Stälte von etwa 20 Grad wurden 152 Fälle von Frostschäden bei frattion verweigert wird. So schreibt die" Tremonia  ". Man weiß genau, daß der kommende Tag uns eine große Freude be- Mannschaften verursacht. Fünf Mann wurden ins Garnison­das Dortmunder Zentrumsblatt: Es " Es muß gesagt werden, daß diejenigen Leute, welche jetzt reiten wird; aber noch kann man nicht ermessen, was er im einzelnen lazarett gebracht, ihre Entlassung dürfte in drei bis vier Wochen noch Fusangel wählen, entweder mit Blindheit geschlagen find bringen wird. Werden alle die Sonderwünsche erfüllt werden, ja erfolgen. Die übrigen Mannschaften wurden als Revierkranke oder gar keine Anhänger der Zentrumspartei   mehr sind und sein erfüllt werden können, die da in der Masse laut werden? Wird behandelt; der größte Teil von ihnen ist bereits als geheilt ent­wollen. Es steht auch heute bereits fest, daß Fusangel, falls er insbesondere das Berliner   Proletariat den einen großen Wunsch lassen. Die noch nicht Entlassenen sind, weil gleichfalls nur leicht gewählt werden sollte, nicht mehr in die Zentrums. erfüllt fehen, auch über dem 1. Wahlkreis, den mit am heißesten erkrankt, nur vom Außendienst befreit. Schwere Fälle liegen auch frattion aufgenommen werden könnte." umstrittenen, die rote Flagge wehen zu sehen? So fragte man sich bei den Lazarettkranten nicht vor. Das Blatt veröffentlicht sodann ein Schreiben des Abgeord- selbst, so fragte man andere. Das eine nur war allen zweifellos: neten erold, Vorsitzender des westfälischen Provinzialkomitees Selbst wenn die Wahl da und dort uns gar Enttäuschungen bringen der Zentrumspartei  , und ein solches des Grafen Hompesch, Vor- follte, insgesamt würde zweifellos die Partei wieder einen Fort­sitzender der bisherigen Zentrumsfraktion des Reichstages, worin fundgegeben wird, daß Fusangel keine Aufnahme in die Fraktion schritt machen so gewaltig, daß den regierenden Machthabern die finden werde. Antwort auf ihre verlegende Herabsetzung der Wolfsvertretung noch lange in den Ohren gellen wird.

Die Nationalliberalen wollen in Köln   rot wählen? Ultramontane Blätter berichten von Verhandlungen zwischen den liberalen und fozialistischen Parteileitungen des Neuwieder  und Kölner   Wahlkreises, daß bei der Stichwahl in Neuwied  die Sozialdemokraten den Liberalen und umgekehrt in Köln   die Liberalen den Sozialdemokraten unterstüßen sollen.

Die Versammlungen waren fast ohne Ausnahme bis auf den letzten Platz gefüllt; eine Reihe von Sälen vermochte die Masse der Erschienenen nicht zu fassen Im ersten, dritten und fünften Wahl­treise sah man auch das bürgerliche Element start, vertreten.

Der Schulitreik vor Gericht. T,

Gnefelt, 24. Januar.( 25. 2. 28.) Die hiesige Straffammer verhandelte heute über einen aus dem polnischen Schulstreit hervor. gegangenen Prozeß. Probst Piotrowicz wurde auf Grund der §§ 110 und 130a wegen Aufforderung zum Ungehorsam, begangen burch eine Predigt in der hiesigen Michaeliskirche und durch in der Satristei erfolgte Verteilung von auf den Schulstreit bezüglichen Betteln, zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wurden verurteilt Drechsler Bierbinski und Töpfer Bhsiekewicz zu je 100 M. und zwei Frauen zu je 50 M. Geldstrafe.

Abgepreßte Anklage.

den Staatsanwalt beauftragt, gegen den Abgeordneten Lengyl einen Budapest  , 24. Januar  .( W. T. B.) Justizminister Bolonhi hat Prozeß wegen Verleumdung anzuftrengen.

Nach Dräsels Festsälen, zur Versammlung des ersten Die Mitteilung der ultramontanen Blätter entspringt weit und eine halbe Stunde später war der Saal jo voll, daß keiner Kreises strömte schon von 7 Uhr ab eine große Menschenmenge, mehr der Furcht, als der Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse. mehr hineingelassen werden konnte Auf der Galerie fanden noch Interessant aber ist die Bemerkung, die die Rhein  . Weftf. 8tg." einige Hundert Platz, die ebenfalls bicht gedrängt und stehend der an diese Meldung knüpft. Das Blatt meint nämlich bezüglich der Rede des Kandidaten, Genossen Arons, lauschten. Mert­Unterstützung der Kölner   Genossen durch die Liberalen in der würdig ist es, daß sich hier im Kreise, wo das sozial­Obligatorischer Boltsschulunterricht Stichwahl: demokratische Programm in allen Versammlungen und auch Paris  , 24 Januar( W. T. B.) Minister Briand   brachte in in dieser in Massen verbreitet wurde, der Kandidat noch gegen den der Kammer eine Vorlage ein betreffend den obligatorischen Volks. lächerlichen Vorwurf der Berhehlung seiner sozialdemokratischen schulunterricht Gesinnung verteidigen mußte. Doch hatten die Freisinnigen von neuem in einem Flugblatt diese Lüge verbreitet, die natürlich von Rücktritt des spanischen   Ministeriums. feinem geglaubt wird, der Arons jemals sprechen gehört hat. Madrid  , 24. Januar  .( W. T. B.) Das Kabinett hat heute Stampfesfreude und Siegesgewißheit beherrschte auch hier die Ge- feine Demiffion gegeben. nossen und der ganze Verlauf der Wahlbewegung scheint ja auch in diesem Krese eine gute Bürgschaft des Sieges.

Soweit die Stimmung der liberalen rheinischen Wähler­schaft beurteilt werden kann, geschieht dies auch ohne besondere Instruktion des Wahlkomitees. Abwarten!

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Kriegervereine auf Wahlagitation. Der Kreis- Kriegerverband für Düsseldorf   fordert in einem Rundschreiben seine Mitglieder auf, nur patriotisch und national gesinnte Männer zu wählen, denen die Der zweite Kreis hatte seine lesten Versammlungen bereits Ehre Deutschlands   über alles" gehe. Der bisherige Vertreter am Mittwochabend abgehalten. In diesem Kreise waren die Ge­des Wahlkreises Düsseldorf, der Zentrumsabgeordnete Kirsch, habe nossen   gestern noch eifrig tätig, die Säumigen durch Verteilung von am 13. Dezember vorigen Jahres dieser Anforderung nicht ent- Flugblättern aufzurütteln. Berantw. Redakteur: Hans Weber Berlin  . Inseratenteil verantw.: Eh. Gloce, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr, u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Gefunkenes Segelschiff. Konstantinopel  , 24. Januar  .( Meldung des Wiener   K. R. Telegr. Korresp.- Bureaus.) Das Segeschiff Galata" der französ jischen Schleppdampfergesellschaft, das von Sozlu nach Eregli am Schwarzen Meer   geschleppt wurde, ist mit sechzig Arbeitern gesunken. Es ist noch unbekannt, ob jemand gerettet ist.