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Nr. Zt. 24. 2. Stilize des.Aimck" Knlim MMR Freitag,. Januar IM. » Der Wahlkampf in Grotz-Berlin  . Auf die Schanzen! Der Tag der Neichstagswahl ist gekommen! Heute soll gehandelt werden l Da darf kein Wähler zurückbleiben! Auf jede Stimme kommt es heute an! Eine Stimme kann unter Umständen den Ausschlag geben. Dann aber kommt es darauf an, daß der Protest der Entrechteten und Getretenen gegen die heutige Schandwirtschaft millionenfach den herrschenden Klassen recht schrill in die Ohren gelle und ihnen die Lust zu weiteren Attentaten auf die Volksrechte ein für allemal austreibe. Auf Deutschland   sieht heute die gesamte Kulturwelt und das internationale Proletariat nimmt lebhaftes Interesse an unseren Kämpfen und an unseren Siegen; speziell Berlin   steht inr Vordergründe dieses Interesses. Setzen wir heute Zähne und Nägel daran, aus diesem Wahlkampfe mit einem glänzenden Erfolge hervorzugehen. Rüttele jeder die Lässigen, die Zaghaften, die Indifferenten auf! Wer heute wählen kann, aber zurückbleibt, nützt den Feinden des Volkes, schädigt die Sache des kämpfenden Proletariats! Darum: Frisch auf zur entscheidenden Wahlschlacht I Wer es irgend ermöglichen kann, stelle sich heute den ein- zelnen Wahlkomitees zur Verfügung; Hülfskräfte sind heute notwendiger denn je, da die Gegner mit Hochdruck arbeiten. .» Was jcder Reichstagswähler für den 25. Januar wissen muß! Was er wissen nniß? Zunächst, daß das R e i ch s t a g s- Wahlrecht ein anderes ist als das Wahlrecht für den Landtag oder die Gemeinde. Das Wahlrecht und auch das Wahlverfahren ist hier ein anderes. Vor allein ist die Wahl zum Reichstag eine geheime. Dieser Vorzug erklärt die außerordentliche Wahlbeteiligung, die man bei allen Reichstagswahlen beobachten kann. Er erklärt aber auch die Unbeliebtheit, die das Reichstagswahl  - recht bei sämtlichen bürgerlichen Parteien, trotz aller schöllen Redensarten sogenannterWahlrechtsfreunde". genießt. Bei den Reichstagswahlcn hat der Wähler im Wahllokal nicht etwa den Namen des Mannes zu nennen, den er wählen will, sondern er übergibt dem Wahlvorsteher einen in ein Kuvert gesteckten Stimmzettel. In einer besonderen Wahlzelle, die immer nur voir einer Person betreten werden darf, hat der Wähler seinen Stimmzettel vorher in das Kuvert zu stecken, das ihm im Wahllokal eingehändigt worden ist. Den Stimmzettel muß er sich selber mitbringen. Die Parteieil schicken sie ihm ins Haus oder drücken sie ihm draußen vor dem Wahllokal in die Hand. Jeder Wähler achte darauf, daß er den richtigen Stimmzettel(aber nur einen!) in das Kuvert steckt. Wahlberechtigt stnd bei den Reichstagswahlen auch Schlafburschen und auch solche Personen, die keinerlei Steuern zahlen. Das ist für die bemittelten Bcvölkerungsschichten und für die Parteien, die auf sie sich stützen, wieder noch ein Grund mehr, das Reichstagswahlrecht zu hassen. Das Wahlrecht hat jeder Deutsche, der über 2o Jahre ist. Wenn er am Tage der Wahl das 25. Lebensjahr erreicht, so muß er in die Liste aufgenommen worden sein. Dauer des Wahlaktes. Um 1 0 U h r morgens b e g i n n t die Wahl, um 7 U h r abends wird sie geschlossen. Punkt 7 Uhr! Wer um diese Zeit noch nicht seinen Stimmzettel abgegeben hat, darf nicht mehr heran, auch wenn er schon im Wahllokal sich befand. Es ist daher jedem Wähler zu raten, daß er so zeitig wie möglich zur Wahl gehk. Wer sichs leisten kann, komme möglichst schon am Vormittag. In den Abendstunden ist der Andrang groß; wer zu anderen Stunden kommen kann, sollte nicht am Abend anderen Wählern den Platz wegnehmen. Wo jeder za wählen hat, das haben unsere Leser aus der Uebersichi der Wahllokale ersehen, die wir in unserem Blatt veröffcnt- licht haben. Außerdem geben die heutigen Säulenanschläge des Magistrats Auskunft. Versehe sich jeder Wähler mit Legitimation. Uebrigens vergesse niemand, eine Legitimation mitzunehnien, durch die er sich über seine Person ausweisen kann. Für die Reichstagswahlen wird nämlich den Wählern keine amtliche Legitimation ins Haus geschickt. Die Herren Wahlvorsteher sind in der Regel Freisinnige, und niancher von ihnen argwöhnt in jedem Wähler, den er nicht persönlich kennt, einen Schwindler. Wer dann erst im letzten Augenblick nach Hause laufen muß. um sich seine Legitimation zu holen, kann leicht um sein Wahlrecht kommen. Als Legitimation werden am besten die poleizillchs Anmelde- beschcinigung, die letzte Steuerauittung oder der Miets- kontrakt benutzt. Wer nach Ausstellung der Wählerlisten die Wohnung gewechselt hat, wählt trotzdem da, wo er zur Zeit der Listcnaufstellung wohnte. Solche Wähler sollten aber doppelt vorsichtig sein und sich mit ausreichender Legitimation versehen. Vorsicht gegen Stimmzettelverteiler. Vorsicht empfehlen wir auch gegenüber gewissen Ze ttel- Verteilern. ES gibt Zettelverteiler, die die Kandidaten des Freisinns, der Konservativen, des Zentrums usw. dreist alsArbeiterkandidaten" anpreisen, um Wähler aus der Arbeiterklasse zu übertölpeln. Arbciterkandidaten sind nur die Kandidaten der Sozialdemo- frotic! Ganz besonders werden die Wähler des zweiten Kreises das beachten müssen. Wissen muß ein verständiger Wähler iibcrhaupt das, daß er überall keinem anderen K a ndidaten als dem der Sozialdemokratie seine Stimme.geben kann. Der richtige Stimmzettel ist immer nur der sozialdcmo- kratische. Man kann ihn sich von Hause mitbringen und ihn in der Wahlzelle unbemerkt in daS Kuvert stecken. Ohne Furcht vor Verfolgung und Schädigung durch Arbeitgeber oder Vorgesetzte darf jetzt jcder sozialdemokratisch stimmen und mithelfen zum Siege der Sozialdemo­kratie! » Bekanntmachung betreffend ReichstagZwahl. Der Magistrat erläßt folgende Bekanntmachung: Nach§ 15 des Wahlreglcmcnts vom LZ. April 1903 hat jeder Wäbler seinen Stimmzettel i» einem amtlichen Umschlage dein Wabl- �vorstände zu überreichen. DaS Hineinstecken deS Stimmzettels in ' den Umschlag muß so geschehen, daß der Wähler dabei von dritten Personen nicht beobachtet werden kann. Zu diesem Zwecke wird in jedem Wahllokal ein Jsolierraum(Wahlzelle) hergerichtet, in welchen sich der Wähler begeben muß, bevor er an den Wahltisch tritt. Die Aushändigung der Umschläge erfolgt einzeln am Eingange zu der Wahlzelle. Der Wahlvorsteher darf niemand zur Stiinniabgabe zu lassen, welcher nicht vorher in der Wahlzelle gewesen ist. Damit die Wahlen einen ordnungsmäßigen Verlauf nehmen, ist dringend geboten, die Beachtung der folgenden Ordnungsvorschriften! 1. Die zur Stimmabgabe erscheinenden Wähler nehmen einzeln hintereinander nach der Zeitfolge ihres Eintreffens Aufstellung und rücken so allmählich zu der Wahlzelle heran. Bei größerem An- dränge ist es wünschenswert, daß daS hintere Ende dieser Wähler- kette möglichst weit von dem Eingange zum eigentlichen Wahlraume gebildet wird, damit ein Gedränge an dem Eingange vermieden und denjenigen Wählern, welche ihre Stimme bereits abgegeben haben, das Verlassen des Wahlraumes nicht erschwert wird. 2. Eine Ueberfüllung des WahlraumS, durch welche daS ord- nungsmäßige Herantreten der Wähler zur Wahlzelle oder daS Ver- lassen des Lokals erschwert werden könnte, muß insbesondere in der Zeit von 6 bis 7 Uhr vermieden werden. Es empfiehlt sich daher, daß im allgemeinen jeder Wähler, welcher seine Stimme ab- gegeben hat, den Wahlraum sogleich wieder verläßt, sofern nicht ausreichend Platz zu weiterem Aufenthalt vorhanden ist. Der Raum vor dem VorstandStische und den Wahlzellen muß auf alle Fälle freigehalten werden, damit der Wahlvorsteher die Wahlzelle über- sehen kann. S. Den im Interesse der Austechtcrhaltung der Ordnung vom Wahlvorsteher gegebenen Anordnungen ist unbedingt Folge zu leisten. 4. Zur schnelleren Auffindung deS Wählers in der Liste dient es, wenn derselbe zuerst seine Wohnung und dann den Namen nennt. S. Jcder Wähler, welcher rS ermöglichen kann, übe fein Wahl- recht in den Vormittagsstunden zwischen 10 und 12 Uhr aus. S. Da nach Vorschrift deS Wahlreglements die Abstimmung pünktlich um 7 Uhr für geschlossen zu erklären ist, auch wenn sich noch Wähler im Wahllokale befinden, welche ihre Stimme noch nicht ab- gegeben Haien, so wird dringend empfohlen, möglichst frühzeitig, spätesten? aber zwischen 6 und Vj7 Uhr im Wahllokale zu er- scheinen.. Zentralwahlbureaus unserer Partei. 1. Wahlkreis, Restaurant Weihnacht, Grünstr. 21. Amt I 1787. 2. Referentenschule, Liudenstr. 3(letzter Hof). Amt IV 10170. 3. Restaurant P u s ch, Dresdeuerstr. 116. Amt IV 4174. 4. ,, ,, Bterkowski, AudreaSstr. 26. Amt VII 945. 5. n Münzer, Sophienstr. 6. Amt III 8367. 6. Fahrow, Ravenöstr. 6. Amt HI 2137. Teltov-BeeSkow  . Charlottenburg  , LolkShauS, Rosinen- straße 3. Amt Charlottenburg   4606. Niederbaruim. Borhage n-RummelSburg, Tempel, Alt-Boxhagen 56. Amt VII 10078. Für diejenigen Kreise, welche am Wahltage Hülfskräste ge- brauchen, teilen wir nachstehend die BezirkSwahlbureauS mit. von welchen aus die Zuweisung erfolgen kann: 3. KreiS. Diejenigen Genossen, die ihre Mitarbeit in bestimmten Bezirken nicht zugesagt haben, werden ersucht, sich von 8 Uhr ab im Zentralwahlbureau Restaurant Posch, DreSdenerstr. 116 der Partei zur Verfügung zu stellen. Zahlreiche Beteiligung ist dringend erforderlich. 4. KreiS. Südost. Fröhlich, Muskauerstr. 1. Amt IV 4519. Osten(Landsberger Viertel). Bcyersdorf, Elbingerstr. S, Amt VII 6843. Osten(Stralaucr Viertel). Zieh, Warschauerstr. 61, Amt VlI 3327 und vom Zentralwahlbureau. 6. KreiS. 1. Wernau  , Schwedterstr. 23, Amt Ell 33. 2. Ludwig Kranz, N. 68, Dunckerstr. 8. Amt III 8969. 8. Hube, Kopenhngenerstr. 74, Amt III 2472. 4. Wilke, Brunnenstr. 188, Amt III 6325. 6. Fritz Bergmann. Brunnenstr. 79, Amt IH 2572. 6. Paul Agthen. Pflugstr. 5. Amt III 2271. g| Georg Piclecke, Waldstr. S, Amt II 660. 9. Fritz Zietz, Wicsenstr. 29. Amt II 123S. 10. Heinrich Sauerweicr, Maxstr. IS. 11. Albert Knapp  , Grllnthalerstratze v, Amt Hl 767 und von, Zentralwahlbureau. Die Wahlhelfer. die den ganzen Tag sich zur Verfügung stellen, wollen sich schon um 8 Uhr in dein AbteilungSbureau bezw. BezirkSlolal ihres KreiseS ein- finden, damit die Zuteilung der Wahlarbeit korrekt erfolgen kann. Die- jenigen Genossen, die nur teilweise abkömmlich sind und zur Ab- lösung anderer Genossen sich bereit erklärt haben, wollen sich recht pünktlich in ihrem AbteilungSbureau bezw. Bezirkslokale einfinden. Die Genossen deS 6. Kreise», lvelche im 1. Kreise geholfen haben, . 4.(Südost).. 3.. m»»4.(Ost)« 6. werden gebeten, sich an den Stellen, an welchen sie vorher tätig waren, einzufinden. BezirksburcauS. 2. KreiS. 1. Restaurant WicmerS, Bülowftr. 69, Amt VI 9247. 2., Großmann, Magdeburgerplatz 3, Amt VI 9156. 3., Damm, Schützenstr. 18/19. 4. Schmidt, Liudenstr. 3, II. Hof. 8., Saß, Hornstr. 2, Amt VI 9964. 6. Thomsen, Gneisenaustr. 30, Aint IV 1408. 7.. Leu. Boeckhstr. 7. Amt IV 2340. 3.» Donath, Schönleinstr. 6, Amt IV 1391. 5. KreiS. 1. Abteilung: Sachse. Greifswalderstr. 37. Amt VII 6486. 2. Schacknicw, Neue Königstr. 30. Amt VII 1118. 3.. Wallburg, Kaiser Wilhelmstr. 13u. Amt III 1626. 4. Abteilung: Wohlfarth, Rosenthalerstr. 57. Amt Kl 1296. 6., Hummel, Sophienstr. 5. Amt KI 1966. 6., Wittchow, Elsasserstr. 68. Amt III 8965, Nebenanschluß. 7., Kürbis, Luisenstr. 23. Amt III 1010. Weitere Veränderungen bezw. Berichtigungen von Wahllokalen. Im 2. Wahlkreise. Wahlbez. 69.»Fürst Bülow  ", Potsdamerstr. 48, Hof Ouergebäude Saalcingang. Wahlbez. 70. Bülowstr. 12 bei Stegemann. Im 3. Wahlkreise. Wahlbez. 156. Skalitzerstr. 142 bei Furkcrt, Hof Part. » 157. Skalitzerstr. 142 bei Furkert, vorn. » 241. Feilnerstr. 10 bei Schumacher. Im 4. Wahlkreise. Wahlbez. 349. Torellstr. 7 bei Bratzke. , 398.Jägerheim", Landsberger Allee 48. Im 6. Wahlkreise. Wahlbez. 493. 105./ 121. Gemeindeschule, Prenzlauer Allee 227/228 Turnhalle. , 681. Stargardcrstr. 60 bei Hackbarth. . 842. Schönhauser Allee 107 bei Wolter. . 601. Borsigstr. 31b bei Verworner. 651.Kronenbrauerei", Alt-Moabit 48, pari, rechts. 672. 41./242. Gemeindeschule, Emdenerstr. 16 Turn­halle. , 676. Dorotheenschule, Wilhelmshavenerstr. 2 Tum- Halle. 680. Pntlitzstr. 10 bei Lamprecht. 681. 168. Gemeindeschule, Stephanstr. 27 Aula. , 683. Ouitzowsir. 79 bei Daase. , 695. Sepdlitzstr. 14 bei LauerhaaS. 704. 70./202. Gemeindefchule, Ravenästr. 12 Aula. 705. Müllerstr. 7 bei Milbrodt. 715. Brüsielerstr. 5 bei Langfeld. » 736, 73. Genieindeschule, Wieseustr. 66 Aula. Druckfehlerberichtigung. Im 4. Wahlkreise. Wahlbez. 410. Muß heißen Bötzowstr. 2128. Die Zahl der Wahlberechtigten in den einzelnen Berliner   Kreisen wird endlich bekannt ge- geben. Nach der nun erfolgten Zusammenstellung sind im 1. Berliner   Wahlkreise 16 266 Personen wahlberechtigt, gegen 17 505 im Jahre 1903 bei der letzten Rcichstagsivahl; im 2. Wahlkreise sind 82 373 gegen 81 246 wahlberechtigt; im 3. Wahlkreise 30 655 gegen 31 513; im 4. Wahlkreise 133 082 gegen! 15 851; im 5. Wahlkreise 34 520 gegen 33 825, und im 6. Wahlkreise 134 741 gegen 164 932 vor vier Jahren. Danach hat die Zahl der Wahlberechtigten im 1. und 3. Berliner   Wahlkreise ab- und in den übrigen zugenommen. Niederbarnim   weist 110 620 Wahlberechtigte auf gegen 86 371 im Jahre 1903. Teltow  -Beeökow hat 245 196 Wahlberechtigte gegen 183 076 im Jahre 1903. m Ein Flugblatt der Konservative» im dritten Wahlkreis, das gestern morgen verbreitet wurde, erzählt gläubigen Lesern, daß ihr Kandidat Bredcreck in einer sozialdemokratischen Versammlung gemiß­handelt worden wäre. Es heißt da: Er trat am Sonntag, den 20. Januar mittags bei Buggen- Hagen in einer sozialdemokratischen Versammlung unter dem Toben der Genossen in längeren Ausführungen dem sozialistischen  Kandidaten Heine scharf entgegen. Als er nach seiner Rede den Saal verlassen wollte, wurde er an der Saaltür überfallen, bc- schimpft und tätlich angegriffen und mußte sich vor den feigen An« greisern in die Versammlung zurückflüchtcu." Dieselbe Angelegenheit wurde auch in der Presse in entstellter Weise behandelt. So schrieb dieFreisinnige Ztg.": Im dritten Berliner   Wahlkreise wurde Herr Rechtsanwalt Bredereck bei einer Versammlung am Sonntag inS Genick ge­schlagen und mußte sich bis zum Schluß der Versammlung unter polizeilichen Schutz stellen." Demgegenüber können wir wahrheitsgemäß feststellen, daß Herrn Bredereck in jener Versammlung volle Redefreiheit gewährt wurde. Daß seine Rede kurze Unterbrechungen durch heftigen Widerspruch aus der Mitte der Versammlung heraus er- dulden mußte, war bei den oft sehr starken Ausfällen, die der Redner beliebte, nicht zu verwundern.. ES ist ferner festgestellt, daß Herr Bredereck nicht im mindesten tätlich angegriffen wurde. Man hörte seine Rede zu Ende und erwartete, daß er nun auch den Gegner, unseren Genossen Heine, anhören würde. ES mißfiel den Versammelten, daß er den Saal plötzlich verlassen wollte; einige nannten eS feige. Diese Bewegung im Saale und der Vorwurf der Feigheit erfüllten Herrn Bredercck mit Äugst und Schrecken; er rief laut:Herr Kollege Heine, ich bitte Sie. mich zu schützen! I"* Also nicht unter polizeilichen Schutz, sondern unter den Schutz von Heine selbst stellte sich Herr Bredercck und dieser Schutz wurde ihm sogleich und bereitlvilllgst gewährt und nur zu seiner Beruhigung, denn sonst lag keine Veranlassung vor. Er nahm sogar zum Schluß noch einmal das Wort und erwähnte dabei den Vorfall mit keiner Silbe. Auch war die Polizei da, die nicht einmal versucht hatte, einzuschreiten, also noch ein Beweis, daß die Berichte von Mißhandlungen lügenhaft sind. Schutz dem mühelosen Gewinn? Der erste Wahlkreis Berlins  , des Berliner   Freisinns letzter Schlupiwinkel, wird diesmal heißer als je umstritten. Wie sehr der Freisinn fühlt, daß er mit seinem Kämpf, den er den Wählern des KreiseS aufs neu? als ihren Vertreter zumuten will, sich in arger Bedrängnis befindet, das lehrt schon ein Blick in die sreisinnigcn Blätter Berlins  . Tag für Tag werben besonders die Vossische Zeitung" und dieFreisinnige Zeitung" für diesen Mann. der erst vor wenigen Monaten in unserer Stadtverordnetenversammlniia durch sein Eintreten für die G r u n d st ü ck s s p c k u l a n t e n sich selber gezeichnet hat. Daß die Grundstücksspekulanten ihrem Schutzpatron ihre Stinime geben wollen nun, das versteht sich. Auch die Hausbesitzer werden keinen dadurch überraschen, daß sie offiziell erklären, nur für den FreifinnSkandidateii Stadtverordneten Kämpf dürfe ein Haus­besitzer stimmen. Verwunderlich ist aber, daß noch in letzter Stunde versucht wird, auch die k l e i n e n G e w e r b e t r e i b e n d e n für den Schützer des mühelosen Gewinnes mobil zu machen. Ein Aufruf. der von verschiedenen JmmngSobermeistern unterschrieben ist, ver- sichert von Herrn Kämpf, er habe bewiesen, daß er ein Freund des Handwerks sei und die Handwerkerinteressen zu fördern wünsche. Hier hört in der Tat alles auf! Wer die Grundstücksspekulanten schützt und den großen Terraingesellschaften die Stange hält, der muß zu den ärgsten Feinden der kleine» Gewerbetreibenden ge- rechnet werden. Die hohen Mieten, die für gelverbliche Räume