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Nr. 22.

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Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

24. Jahrg.

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Telegramm Adresse: ..Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1983.

Sonnabend, den 26. Januar 1907.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernivrecher: Amt IV. 9r. 1984.

Ergebnisse der Berliner   Reichstagswahlen.

Gewählt find:

Im 2. Wahlkreise: Richard Fischer. Im 3. Wahlkreise: Wolfgang Heine  . Im 4. Wahlkreise: Paul Singer.

Im 5. Wahlkreise:

Robert Schmidt. Im 6. Wahlkreise: Georg Ledebour  .

Stichwahl findet statt:

Im 1. Wahlkreise zwischen Dr. Leo Arons  ( Sozialdemokrat) und Kämpf( Freifinnige Volkspartei).

Berlin   1.

Die Stimmenzahl verteilt sich wie folgt:

( Die eingeklammerten Ziffern beziehen fich auf die Hauptwahl vom 16. Juni 1903.)

Wahlberechtigte: 16 266( 17505). Dr. Leo Arons  , Soz. 5040 ( 5815). Raempf, Frf. p. 6068( 4266). Stodmann, tons. 972( 2928). Damaschte, Bodenreformer 779. Erzberger, Zentrum 271. b. Czar linski, Pole 41.

( Stichwahl zwischen Arons  ( Soz.) und Kaempf( Frf. Bp.) Berlin   II.

Wahlberechtigte: 82 973( 81 245). Richard Fischer, Soz. 35 291 ( 84 995). Reide, Fr. p. 25 617( 16 064). Wilhelm Reinhard  , konj. 4417( 10 603). Erzberger, Zentrum 1266. b. Czarlinsti, Bole 263. Gewählt: Fischer( Soz.)

Berlin   III.

Wahlberechtigte: 30 655( 31 513). Wolfgang Heine  , Soz. 14 590

Berlin   V. Wahlberechtigte: 34 520( 33 825). Robert Schmidt, Soz. 14 093 ( 14 568). Caffel, Fr. p. 9131( 6496). Barnau  , tons. 1876( 3210). Bentrum 53. Pole 96. Gewählt: Schmidt. Berlin   VI. Wahlberechtigte: 194 741( 164 932).

Georg Ledebour  , Soz.

99 558( 79 478). Kähler, Fr. Bp. 21 102( 14 146), Ulrich, fonf. 13 033 ( 14 813). Bentrum 4266. Pole 577.

Das Berliner   Gesamt- Ergebnis.

1903 Bahl der Wahlberechtigten ¡ ¡ ¡

1907

444 871 492 237

"

Es erhielten Stimmen: 1908 Sozialdemokraten

218 288

1907

250 514

1907 mehr

32 276

1903 Freifinn. 1907

55 782

87 219

1907 mehr

31 137

40 663

1907 weniger

16 219 24 444

Gewählt: Stadthagen  .

Gegner 90 000.

Teltow   Beeskow  - Charlottenburg  . Wahlberechtigte: 245 106( 183 076). Zubeil, Soz. 103 000( 73 854). Gewählt: Zubeil.

Außerdem sind diesmal zahlreiche Bentrums- und Bolenstimmen abgegeben worden, über 10 000.

Gewählt: Georg Ledebour  . Niederbarnim  .

Wahlberechtigte: 110 620( 85 371). Stadthagen  , Soz. 55 661 ( 15 124). Rosenow  , Fr. p. 9625( 5804). Bredered, konf. 1699( 88 864). Biethen, bürgerlicher Mischmasch 31 993( 25 616 bürgerliche ( 3673). Zentrum 447. Pole 188.

Gewählt: Heine( Soz.)

Berlin IV.

Wahlberechtigte: 133 082( 115 851). Paul Singer, Soz. 81 942 ( 68 758). Raphun, Fr. Vp. 15 658( 9006). Wege, tonf. 6517( 8651). Zentrum 2680. Bole 1295.

Gewählt: Paul Singer.

Parteien).

1903 Konservative und Antisemiten. 1907

Mach der Schlacht.

ftrengungen gemacht, wie vor dem gestrigen Wahltag. Um dem ihm eine geringe Stimmenzahl erreichten, tommt diesmal unser Kandidat drohenden Schicksal zu entgehen, in dem einst völlig von ihm be- in die Stichwahl.

herrschten Berlin  , seiner alten Hochburg, das einzige bisher noch in Schwerer noch als unsere Mandatenziffer läßt sich zur Stunde feinem Befit befindliche Mandat zu verlieren, hat der Freifinn noch die Zahl der Size beftimmen, die das Zentrum, die Deutsch­mals alle verfügbaren Kräfte zusammengerafft, hat er mit einer konservativen und die Nationalliberalen im ersten Wahlgang erlangt

Die Wahlschlacht ist geschlagen. Die gewaltigen aufreibenden Straftanspannung, mit einer Energie agitiert und verleumdet, haben, zumal diese Parteien sich den größten Teil ihrer Mandate Anstrengungen der letzten Wochen haben mit dem gestrigen Wahltag wie nie bisher. Doch alle Anstrengungen haben nichts genugt. Die aus ländlichen Wahlkreisen holen. Wenn jedoch nicht alle Anzeichen ihren vorläufigen Abschluß gefunden. Noch läßt sich der Wahl- Sozialdemokratie hat die von ihr bisher beseffenen fünf Berliner   trügen, wird das Zentrum in alter Stärke in den Reichstag zurück­ausfall nicht übersehen. Bis zu der Stunde, in der wir diese flüch- Mandate sowie die Kreise Teltow  - Beestow und Niederbarnim be- tehren, während die Nationalliberalen und Freifinnigen voraussichtlich tigen Zeilen niederschreiben, ist erst aus etwa einem Viertel Hauptet, und zwar, wie die obigen Zahlen zeigen, mit starker einige Mandate gewinnen dürften. Doch läßt sich in Anbetracht der 397 Reichstagswahlkreise das Resultat bekannt; doch hat, wie Stimmenmehrheit. Auch den ersten Berliner   Wahlkreis zu erobern, der zahlreichen Stichwahlen die Gefechtslage noch nicht es scheint unsere Partei im ganzen nur wenig Terrain gewonnen, ist leider nicht gelungen. übersehen. Es wird bon der Gruppierung der der Parteien dagegen einige bisher innegehabte Mandate verloren. Das bei diesen Stichwahlen abhängen, wie sich der schließliche Wahl­

starte Aufgebot der Nichtwähler", das heißt der durch Ein bedeutender Fortschritt! Als vor 40 Jahren, am 12. Se- ausfall gestalten wird.

"

eine unerhörte Agitation auf die Beine gebrachten flein   bruar 1867, die Sozialdemokratie Berlins   zuerst zur Wahlurne Für unsere Partei ergibt sich daraus die Pflicht und die Auf­bürgerlich- indifferenten Masse, hat der tonservativ- liberalen schritt, da erhielt ihr Kandidat, der Buchdrucker Feistel, in allen Roalition in einigen Kreisen eine nicht unbeträchtliche Stärkung fechs Berliner   Streifen nur 78 Stimmen. Gestern vereinigte sie in gabe, sofort in die Agitation für die Stichwahlen einzutreten. Noch ist nicht das geringste verloren. Durch emsige, intensive ihrer Position verschafft; denn zu einem wesentlichen Teil haben diesen Streifen 250 514 Stimmen auf ihre Kandidaten, 32 238 Stimmen Arbeit tann mehr als nachgeholt werden, was vor der Hauptwahl diese durch alle möglichen Schredmittel zur Wahlurne gehezten mehr als bei der Wahl im Jahre 1908. versäumt worden ist. Vorwärts zu neuer Arbeit, zu neuem Kampf! Alle Kräfte müssen eingefekt werden!

"

bisherigen Nichtwähler" sich für die welt und und kolonial- Auch in den übrigen Teilen des Reiches sind durchweg die politischen Pläne der Regierung einfangen lassen und für die sozialdemokratischen Wahlstimmen beträchtlich gestiegen. Die Kandidaten des liberal- konservativen Blocks gestimmt. 8 010 771 Bahlstimmen, welche die sozialdemokratische Arbeiterpartei Tapfer hat sich Berlins   Arbeiterschaft gehalten. Bei feiner der bei der legten allgemeinen Wahl im Jahre 1903 erlangte, find früheren Wahlen hat der Berliner   Freifinn so berzweifelte An- I weit überholt. In manchen Wahlkreisen, in denen wir 1903 nur