Zu den Stadtverordnetenmandatsverlusten in Braunschweig , die wir schon telegraphisch am 30. Januar meldeten, schreibt der dortige Bolts freund":
"
Mit unsern Berliner Tischlergesellen fann man die hiesigen nicht vergleichen; ehe sich ein Geselle hier einmal umdreht, breht fich ein Berliner viermal um; ein Berliner Geselle arbeitet in fünf Stunden mehr, als die Gesellen hier am Orte in zehn Stunden, darum fann von einer Berkürzung der Arbeitszeit nicht die Rede sein, sonst wären die hiesigen Meister gegen Berlin nicht mehr fonkurrenzfähig";
,, wenn Sie Berliner Tischlergesellen nach hier besorgen, fönnen die hiesigen Meister die Verkürzung der Arbeitszeit bewilligen, sonst nicht";
wir fönnen unsern Berliner Gesellen weit eher eine Lohn erhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit bewilligen, als das hier der Fall ist".
Posten wie die Polizei. Die Fahr- und Fachschule ist von den Fahrern so lange gesperrt, bis die Unternehmer sich mit den Führern geeinigt haben. Kein rechtdenkender Mensch darf jetzt dorthin gehen und sich als Fahrer ausbilden lassen. Die Polizei scheint jedoch nicht dort zu sein, um die Ausbildung der Fahrschüler zu beaufsichtigen, sondern die Arbeitswilligen zu beschüßen. Daher das starke Aufgebot vor dem Betriebe. Die Unternehmer gehen außerdem immer noch darauf aus, die ausgesperrten Führer zu beeinflussen, indem sie eine höhere Zahl der Arbeitswilligen angeben, als tatsächlich vorhanden sind. Sie gaben in ihrer letzten Versammlung an, daß schon 50 Wagen fahren; aber nach den zuverlässigen Bericht unserer Kontrolleure schwankt die Zahl derselben immer zwischen 10-15 mit nur ebensoviel arbeitswilligen Fahrern. Die Zahl der Firmen, die ihren Fahrern den alten Lohn bewilligt haben, ist auf 87 gestiegen und feine dieser Firmen
Was Einsichtige erwarteten, ist eingetroffen: Den Bezirksbereinlern ist es gelungen, uns drei Mandate abzunehmen. Daß der Augusts und Magnitorbezirk start gefährdet war, wußten wir im borans. Unser Sieg gerade in diesem Bezirk war seiner Zeit einer uns ganz besonders günstigen Konstellation zu verdanken. Anders steht es mit dem Wenden und Petritor, sowie dem Stein und Fallerslebertor! Hier hatten aus bekanntem Anlaß innerhalb der letzten beiden Jahre wiederholt Wahlen stattgefunden; aber immer und immer wieder war es uns möglich gewesen, den heftigen Ansturm der Bezirksvereinler abzuschlagen. Wenn wir diesmal unterlegen sind, unterlegen tros teilweis ganz er Nach dem Zeugnis des Herrn Rahardt arbeitet also ein heblichen Stimmenzuwachses, so findet es seine Begründung Berliner Tischlergeselle in fünf Stunden mehr, als ein Geselle darin, daß die Zahl unserer Parteifreunde, die in den in anderen Orten in zehn Stunden fertig bringt. Damit ist er- findet Anlaß, dies zu beklagen. In diesen Betrieben kommen beiden lezten Jahren Bürger geworden sind, infolge starter wiesen, daß die Berliner Holzindustrie, welche über so leistungs- 250 Fahrer in Betracht. Sämtliche Fahrer derselben sind von der Abwanderung bei weitem nicht ausreichte, um die Reserven fähige Arbeiter verfügt, die Ronkurrenz mit den auswärtigen Be- Organisation mit einer gelben Kontrollkarte versehen. der Bezirksvereinler und der ihnen zuneigenden neuen Wählerschaft trieben noch lange aushalten fann, auch wenn die Berliner Unter- Das fahrende Publikum wird im Interesse der eigenen Sicherheit aufzuwiegen. Auch kommt wohl hinzu, wenigstens glauben wir nehmer die wahrlich sehr bescheidenen Forderungen der Arbeiter gut tun, bei Bedarf sich von dem Führer erst die Kontrolltarte dafür Fingerzeige zu haben, daß eine ganze Reihe von fleinen Hand- erfüllen. zeigen zu lassen, welche von der Organisation gestempelt ist. wertern und Krämern, die sonst vielleicht für uns gestimmt haben, Das Flugblatt verweist darauf, daß der Holzarbeiterverband Wir ersuchen die Arbeiterschaft und das Publikum, uns weiter diesmal, genau so wie bei der Reichstagswahl, in das bezirks bemüht ist, die Lage seiner Berufsgenossen auch in den Orten hin moralisch zu unterstützen und jedermann abzuraten, jezt bereinliche Lager abgeschwenkt sind. Daß wir bei dem 7,50 Wart- zu heben, deren Ronkurrenz die Berliner Unternehmer angeblich diesen Beruf zu ergreifen. Bürgerrecht, bei der großen Fluktuation der Arbeiterbevölkerung fürchten. Man hätte annehmen sollen, daß den Berliner Tischler - Die Kommiffion der ausgesperrten Kraftbroschfenführer, ohnehin mit solchen Zufälligkeiten wie jetzt zu rechnen ge- meistern dieses Bestreben des Holzarbeiterverbandes willkommen Mitgliedschaft IV des Zentralverbandes der Handels, Transport zwungen find, erwähnen wir nur nebenbei, weil es männiglich Aber allen derartigen Bestrebungen und Berkehrsarbeiter Deutschlands . bekannt ist. Unsere Gegner haben wiederum mit dem Aufgebot stellte sich der Arbeitgeber Schubverband mit Dentfches Reich. aller Sträfte gearbeitet. Automobil und Droichte, Schlepper inerrn Rahardt entgegen. Troßdem hat der Holzgroßer Zahl waren für fie tätig, während bei uns in einigen Be- arbeiterverband in fast allen für die Holzindustrie in Frage komTischleraussperrung in Kiel. girten der Schlepperdienst einiges zu wünschen übrig ließ. Allerdings menden Orten die 9stündige Arbeitszeit und eine Erhöhung der Die Tischlermeister in Kiel haben, wie uns ein Privattelegramm viel mehr Stimmen hätten wir wohl kaum noch herausholen können; Löhne durchgesetzt. dazu fehlte es uns an Bürgern. An einer anderen Stelle des Flugblattes wird gezeigt, daß meldet, getreu dem Vorbilde der Berliner Scharfmacher in der An einer anderen Stelle des Flugblattes wird gezeigt, daß Unsere vier Standidaten erzielten also insgesamt 4304 Stimmen Serr Rahardt nicht nur die auswärtige Konkurrenz gegen Holzindustrie, gestern abend die Mehrzahl der dortigen Tischler ausgesperrt. Die Arbeiterblätter werden ersucht, davon Notiz zu gegen 3557 Stimmen bei den Wahlen 1905. Die Bezirksvereinler Arbeiterforderungen in Berlin ins Feld führt, sondern daß er brachten 1905 3572 Stimmen auf, diesmal aber deren 4765. Ihre auch in Berlin selbst Forderungen, die in Großbetrieben gestellt nehmen. Gesamtstimmenzahl vermehrte sich um 1193, die unfrige dagegen wurden, mit dem Hinweis auf die Stonkurrenz der Kleinbetriebe bekämpfte und den Arbeitern empfahl, erst in den Kleinnur um 747. Wenn es uns nicht gelingt, in Zukunft weit mehr betrieben bie Söhne in die bobe zu treiben. der Fischauktionshalle ist nach gütlicher Vereinbarung zwischen den noch als bisher die Arbeiter für die Erwerbung des Bürgerrechts zu gewinnen, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß uns infolge In dieser Hinsicht wird eine Aeußerung des Herrn Rahardt Arbeitgebern und Arbeitern für beendigt erklärt worden. Sämt des reaktionären Wahlrechts bei den kommenden Wahlen auch noch angeführt, die er gelegentlich einer Verhandlung bei der Firma liche Arbeiter sind gestern wieder eingestellt, und gleichzeitig find die legten Size im Stadtparlament verloren gehen. J. C. Pfaff machte. Er sagte dort zu den Bertretern der alle Fischdampfer wieder nach dem Altonaer Hafen dirigiert Arbeiter: „ Meine Herren, gehen Sie nach dem Osten Berlins , dort wird unserer Industrie gewaltige Konkurrenz gemacht, treiben Sie dort die Löhne in die Höhe, dabei werden Sie unsere Unterstübung finden, die Firma Pfaff kann, so lange dieses nicht geschehen, nichts bewilligen!"
wäre.
worden.
Wenn Streifbrecher schwören.
Das Resultat der Novemberwahlen in den Vereinigten Staaten ist endlich von der Rand- Schule in New York zusammengefaßt darVor einiger Zeit hatten sich vor dem Nürnberger Schöffen gestellt und herausgegeben worden. Der einzige Staat, aus dem gericht zwei organisierte Arbeiter wegen Bergehens wider das noch kein Bericht zu erlangen war, ist Nord- Carolina, wo Streitpostenverbot zu berantworten. Drei Streitbrecher be1904 nur 124 sozialistische Stimmen fielen. In Birginia wurden and werts aufspielt und der jetzt die Kleinmeister glauben bau stundenlang" Streitposten gestanden hätten. Es wurde jedoch So also sprach Herr Rahardt, der sich als Retter des schworen vor Gericht, daß die beiden Angeklagten vor einem Neu1906 feine Kandidaten aufgestellt. In tentudy, Louisiana , machen will, daß sie, wie er in dem gestern von uns besprochenen nachgewiesen, daß sie den ganzen Vormittag an einem anderen Maryland und Mississippi beziehen sich die Stimmenzahlen Birkular sagt, der Rache des Holzarbeiterverbandes" ausgesezt Orte waren, sich gegen Mittag nur zufällig auf der Straße ge= der folgenden Tabelle nur auf einige Stongreßdistrikte, da nicht überall feien, wenn sie dem Rufe der Scharfmacher nicht folgen. Kandidaten aufgestellt werden konnten. Neben den Stimmenzahlen feien, wenn sie dem Rufe der Scharfmacher nicht folgen. Wie das Flugblatt ferner ausführt, ist ein großer Teil der troffen und einige Minuten im Gespräche verweilt hatten. Sie der sozialistischen Partei sind auch die der sozialistischen Arbeiter- leinmeister nur noch als Zwischenmeister für große Firmen erhielten je 1 M. Geldstrafe. Die Fränkische Tagespost" hatte in partei aufgeführt. tätig. Es scheine, als ob durch die gegenwärtige Aussperrung auch ihrem Verhandlungsbericht bemerkt, die Streikbrecher hätten ent Sozial. Arbeiterdie mittleren Betriebe in dasselbe Abhängigkeitsverhältnis gebracht weder einen Meineid oder doch einen fahrlässigen Falscheid ge= partei werden sollen. Habe doch vor wenigen Tagen ein namhafter leistet. Zwei der nüßlichen Elemente, die Taglöhner Link und 1904 1906 Großindustrieller gesagt: Es schadet nichts, wenn die Klein- und Mittelbetriebe durch Edelhäußer, hatten die Stirn, deshalb gegen den verantwortlichen In der Ver den gegenwärtigen Kampf verschwinden, dann haben wir Redakteur Klage wegen Beleidigung zu stellen. leichteres Arbeiten in bezug auf die Preisfestsetzung für unsere handlung beschworen die Beiden wiederum ihre früheren AusFabrikate und können uns dann auch leichter mit dem Holz- sagen und setzten noch einiges hinzu, das Verhör der übrigen arbeiterverbande verständigen, wir können dann höhere Löhne Zeugen war für die Streitbrecher jedoch derart gravierend, daß bezahlen und die Arbeitszeit verkürzen!" das Gericht beschloß, die Verhandlung auszusetzen und die Atten der Staatsanwaltschaft zu übergeben.
Staaten
2106
11
7 621
1819 603
1553
596
2359 1012 974
280
11
139
An einem Bitat aus der Fachzeitung" des Arbeitgeber- Schub verbandes weist das Flugblatt nach, daß die Großbetriebe mit ihren gefüllten Lagern den Bedarf ihrer Kunden noch für einige Zeit befriedigen und dabei ein gutes Geschäft machen können, während die Klein- und Mittelbetriebe, die feine Lagerbestände haben, ihre Kundschaft verlieren, worauf die Konkurrenz bereits wartet. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, daß infolge der Aussperrung schon mehr als tausend Tischlergesellen von Berlin abgereist sind, die gerade in den Orten sehr gern in Arbeit genommen werden, welche mit Berlin konkurrieren. Wenn so eine große Bahl geübter Arbeitskräfte der auswärtigen Konkurrenz 2 182 zugeführt werden, wenn die Kundschaft sich von Berlin nach anderen Orten wendet, wenn die Klein- und Mittelbetriebe aufgerieben und der Berliner Möbelindustrie unheilbare Wunden geschlagen werden, dann möge man die Leitung des ArbeitgeberSchutzverbandes dafür verantwortlich machen, denn diese hat den Rampf gewollt.
1153
1904
1906
853 1816
389 2164
California.
29 533
16 036
Colorado
4 304
16 938
Connecticut
4543
2 932
325 575
Delaware
146
Florida.
2 337
149 2530
Georgia
197
98
Idaho
4 954
4 650
69 225
42 005
4 698
3 757
12 013
7824
1 598
Jowa
14 847
8901
Ranjas
15 494
Kentucky
3 602
995
0
Maine
2247
3 106
13 604
7.938
8941
5 925
11 692
4646
Wiffiffippi
893
173
Missouri
13 009
11 528
1674
Montana
5 676
4 638
208
Rebrasta
7412
2 999
925
815
1090
1011
New Jerseh
9.587
7766
2 680
36 883
21 751
9127
124
2017
978
18 432
2 633
Dregon
7 651
4468
Bennsylvanien
21 863
15 169
Rhode Island
Süd- Carolina
956 22
Süd- Dakota
3 138
895 32 2542
2211 488
2211 2109 320
1 354
878
2 791
7198
421
4919
5767
3010 512
Virginia
218
Wash'n
10 023
8575
56 1592
Best- Virginia
1572
2 611
28 220
24 437
Wyoming
1077
Territorien:
1304
New Merilo
162
Oflahoma
4443
1995 211 4 040
Summa.
Tennessee
Tegas
11tah.
36 260
844
1 310
-
223
86
408 230 285 296 33 536
1 600 4 624
24 880
Die sozialistische Partei erhielt 2,44 Brozent der Gesamtstimmenzahl in den Vereinigten Staaten . Der Rüdgang an Stimmen wird zum Teil daraus erklärt, daß die Partei im Jahre 1904 einen großen Sprung nach vortvärts gemacht hatte und zum andern Teil daraus, daß bei Präsidentenwahlen( 1904) die allgemeine Anteilnahme stets stärker ist. Bo die Hearstbewegung mächtig war, wie in New York , hat diese der Partei viel Abbruch getan.
Gewerkschaftliches.
Der Kampf in der Holzindustrie.
Husland.
Drohender Streit beim österreichischen Lloyd. Unter den Heizern und Arsenalarbeitern des Oestrereichischen Lloyd macht sich neuerdings die Absicht bemerkbar, einen Ausstand zu inszenieren. Forderungen wurden aufgestellt, deren Bewilligung die Leitung der Gesellschaft als völlig unmöglich Jinstellt.
Der Achtstundentag in der holländischen und belgischen Diamanta
industrie.
Bis zum Jahre 1894 pflegten die Diamantarbeiter bon Amsterdam täglich in der Regel 12 Stunden zu arbeiten und gegen Ende der Woche verlängerten sie ihren Arbeitstag gar noch um 2-4 Stunden, um mit einer bestimmten Menge Arbeit fertig zu werden und einen erträglichen Lohn herauszufchinden. Nachdem jedoch der Diamantarbeiterverband seine Tätigkeit entfaltete, Nachdem im Flugblatte die Ursachen und die Entwidelung wurde es besser. 1896 wurde der Zehnstundentag eingeführt, und des Stampfes furz dargelegt wurden, heißt es weiter: 1904 wurde nach einer großen und langwierigen Aussperrung der Was hat man alles aufgeboten, um die Arbeitgeber in den Arbeitstag sofort auf 9%, ein halbes Jahr später auf 9 Stunden Kampf zu treiben! Vor dem größten Schwindel und Terrorismus verkürzt. Diefelbe Arbeitszeitverkürzung wurde in Antwerpen erschreckte man nicht zurück. Erklärt wurde den Meistern, der zielt. Nun stehen die Arbeiter dieses Berufs sowohl in der Stamps wird nur 14 Tage bis 4 Wochen dauern, dann ist das holländischen wie in der belgischen Diamantarbeiterstadt vor der Geld des Holzarbeiterverbandes alle! Dabei ist dem Vorstande Einführung des Achtstundentages. In Amsterdam ist bereits des Schutzverbandes bekannt(!), daß die an der Aussperrung zwischen den Vorständen der Juweliervereinigung und des beteiligten Orte die Mittel für einen 10wöchentlichen Kampf Diamantarbeiterverbandes ein Uebereinkommen erzielt worden, aus lokalen Mitteln bestreiten können. Ferner ist ihm bekannt, wonach zunächst die Arbeitszeit auf 8%, und am 1. Januar 1909 daß der Holzarbeiterverband feine ganzen Mittel für den Kampf auf 8 Stunden verkürzt werden soll. Bedingung dafür ist, daß im bereitgestellt hat, daß dieser über ein Kassenvermögen von 1 400 000 m. verfügt und eine wöchentliche Einnahme von über ganzen 2000 Lehrlinge zugelassen werden, 1500 fofort, die übrigen im Laufe von 2 Jahren. Lohnherabsehungen sollen mit den 100 000 m. hat. Seitens des Borstandes vom Schuhe Arbeitszeitverkürzungen nicht eintreten, und die Akkordtarife beide berband rechnet man auch gar nicht damit, daß der Stampf Male um 5 Proz. erhöht werden. Ueber diese Vorschläge haben in 2-4 Wochen zu Ende ist, sondern man weiß, daß derselbe die Mitglieder der Unternehmer- wie der Arbeiterorganisation zu sich bis mindestens über April hinauszieht! Als entscheiden. Beweis hierfür mag gelten, daß man die Verträge in Leipzig , Der Amsterdamer Diamantarbeiterverband hat zu diesem Salle usw. vom Schußverbande zum 1. April gefündigt hat. 3wed alvei große Versammlungen veranstaltet, von denen die erste Man will hierdurch die Kassen des Holzarbeiterverbandes am Mittwoch im Palais voor Boltsvlijt stattfand und von 3000 sprengen. Wie wollte man diefes fertig bringen, wenn nach dem Mitgliedern besucht war. Einem Teil der Anwesenden schien die 1. April jene Orte allein den Stampf aufnehmen müßten? Nein, Bahl von 2000 Lehrlingen zu hoch. Das Ergebnis der Zettelman rechnet mit einem monatelangen Kampfe in Berlin . Man abstimmung über die Vorschläge liegt noch nicht vor. durfte aber den Tischlermeistern die wirkliche Situation nicht schildern, weil man fürchtete, daß diese dann nicht auf den Leim gehen würden! Der Vorstand des Schußverbandes rechnete da mit, daß der Holzarbeiterverband bei jedem Meister, der aus sperrte, Forderungen stellen würde, damit dann der Meister nicht mehr zurüd konnte. Diesen Gefallen hat ihm der Holzarbeiterverband nicht getan. Bei jedem Meister, der sich fchriftlich verpflichtet, während der Dauer der Aussperrung fich an dieser nicht mehr zu beteiligen, fangen die Arbeiter ohne weiteres wieder an. Siervon hat nun schon jetzt eine ganze Reihe Arbeitgeber Gebrauch gemacht, mit weiteren sind Ver. handlungen im Gange. Diese Meister lassen sich auch nicht durch Drohungen abschreden.
Der Holzarbeiterverband wird mit aller Ruhe den Dingen entgegengesehen; den aufgedrungenen Kampf wird er mit allen Mitteln durchfechten. Für den Schaden ist der Schußberband
berantwortlich!
Nicht der Holzarbeiterverband, sondern der Arbeitgeber Schutzverband arbeitet auf den Untergang der Berliner Holzindustrie hin!
Die Leitung des Holzarbeiterverbandes hat an die Tischlermeister in Berlin ein Flugblatt versandt. Darin werden die wesentlichsten Behauptungen widerlegt, mit denen die Führer der Achtung, Holzbildhauer! Wir machen darauf aufmerksam, daß Holzindustriellen die Tischlermeister in den Kampf gegen die Arbeiter zu treiben fuchen, beziehungsweise schon getrieben haben. jeder Kollege, der jcht während der Aussperrung in Arbeit tritt, Eine große Rolle spielt unter den Argumenten der Holz- diefes der Kommission sofort mit Firmenangabe mitzuteilen hat. industriellen- Scharfmacher die Behauptung: Wenn die For- Insbesondere weisen wir darauf hin, daß Arbeiten für die derungen des Holzarbeiterverbandes erfüllt würden, sei die Firmen Kümmel unbedingt zurüdzuweisen find, da die Kol. Berliner Holzindustrie der auswärtigen Ronkurrenz nicht mehr legen dort im Streit stehen. gewachsen, die ja erheblich nicbrigere Löhne zahle, wie in Berlin gezahlt werden; die Erfüllung der Forderungen sei also gleichbedeutend mit dem Ruin des Berliner Tischlergewerbes. Gegen diese Behauptung führt das Flugblatt den Obermeister Nahardt selbst als Beugen auf, indem es folgende Aeußerungen aitiert, die Herr Rahardt gelegentlich der Schlichtung von Streitig teiten in anderen deutschen Städten wiederholt gemacht hat:
Agitationskommission der Bildhauer Berlins .
Zum Kampf der Automobilbroschfenführer. Die leßte Hoffnung hat jetzt der Verein der Kraftbroschten befizer auf die heute von ihm ins Leben gerufene Fahr- und Fachschule gefeßt, welche von der Polizei innen und außen befeht ift. Aber die ausgesperrten Fahrer sind ebenso tapfer auf dem
An demselben Tage hielt der Antwerpener Diamantarbeiterverband eine große Versammlung ab. Sie hieß mit 1477 gegen 307 Stimmen die Einführung des 8% stündigen Arbeitstages auf den 1. Januar 1908, und des 8stündigen auf den 1. Januar 1909 gut und erteilte dem Verbandsvorstand den Auftrag, mit den Unternehmern darüber zu verhandeln.
Ein Streit in Japan . In Osaka wurden, wie die lebte Nummer des„ Sifari" ( Bentralorgan der japanischen Sozialisten) mitteilt, Anfang Dezember 16 000 Arsenalarbeiter ausständig. Die Ursachen des Streits waren folgende: Die Arsenalarbeiter von Maizuru erhielten Lohnzulage, die von Osaka nicht. Darauf wählten die Arbeiter der Osakawerte eine Deputation von 10 Mann, die bei der Direktion borstellig werden sollten. Das erfuhr die Direktion vorzeitig und entließ die 10 Mann. Das veranlaßte die airfa 16 000 Mann, die Arbeit sofort einzustellen. Nun griff aber die Polizei ein, genau wie in allen tapitalistischen Ländern. Hunderte von Gendarmen wurden in und um die Werkstätten postiert; am andern Morgen wurden 40 Ser Streifenden verhaftet. Diese Maßnahmen verfehlten ihre Wirkung nicht, die Furcht und der Schreden tricb die die meisten Arbeiter wieder in die Werke. Aber die Direktion und die Behörden haben durch ihre Gewalttätigkeit die Bewegung nur momentan unterbrüdt, ihre Brutalität hat die Arbeiter un geheuer verbittert und sie haben Märtyrer geschaffen. Aus der Entwickelungsgeschichte der Arbeiterbewegung aller Sänder wissen wir, daß diefes beliebte Rezept der Herrschenden den Aufstieg der Arbeiterklasse auf die Dauer nicht hindern kann. Und so ist denn " Sifari" auch in der Lage, noch folgendes mitzuteilen: Troß der andauernden Anstrengungen der Regierung, die Veröffentlichuno von Streitnachrichten in den Zeitungen unmöglich zu mache. finden fortdauernd und in allen Städten Japans Arbeitseinstellungen statt. Gewiß ein Beweis dafür, daß die japanische Arbeiterklasse mit Macht zu erwachen beginnt."