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Zu den Stadtverordnetenmandatsverlusten in Braunschweig  , die wir schon telegraphisch am 30. Januar meldeten, schreibt der dortige Bolts freund":

"

Mit unsern Berliner   Tischlergesellen fann man die hiesigen nicht vergleichen; ehe sich ein Geselle hier einmal umdreht, breht fich ein Berliner   viermal um; ein Berliner   Geselle arbeitet in fünf Stunden mehr, als die Gesellen hier am Orte in zehn Stunden, darum fann von einer Berkürzung der Arbeitszeit nicht die Rede sein, sonst wären die hiesigen Meister gegen Berlin   nicht mehr fonkurrenzfähig";

,, wenn Sie Berliner   Tischlergesellen nach hier besorgen, fönnen die hiesigen Meister die Verkürzung der Arbeitszeit be­willigen, sonst nicht";

wir fönnen unsern Berliner   Gesellen weit eher eine Lohn erhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit bewilligen, als das hier der Fall ist".

Posten wie die Polizei. Die Fahr- und Fachschule ist von den Fahrern so lange gesperrt, bis die Unternehmer sich mit den Führern geeinigt haben. Kein rechtdenkender Mensch darf jetzt dorthin gehen und sich als Fahrer ausbilden lassen. Die Polizei scheint jedoch nicht dort zu sein, um die Ausbildung der Fahr­schüler zu beaufsichtigen, sondern die Arbeitswilligen zu beschüßen. Daher das starke Aufgebot vor dem Betriebe. Die Unternehmer gehen außerdem immer noch darauf aus, die ausgesperrten Führer zu beeinflussen, indem sie eine höhere Zahl der Arbeitswilligen angeben, als tatsächlich vorhanden sind. Sie gaben in ihrer letzten Versammlung an, daß schon 50 Wagen fahren; aber nach den zuverlässigen Bericht unserer Kontrolleure schwankt die Zahl der­selben immer zwischen 10-15 mit nur ebensoviel arbeitswilligen Fahrern. Die Zahl der Firmen, die ihren Fahrern den alten Lohn bewilligt haben, ist auf 87 gestiegen und feine dieser Firmen

Was Einsichtige erwarteten, ist eingetroffen: Den Bezirks­bereinlern ist es gelungen, uns drei Mandate abzunehmen. Daß der Augusts und Magnitorbezirk start gefährdet war, wußten wir im borans. Unser Sieg gerade in diesem Bezirk war seiner Zeit einer uns ganz besonders günstigen Konstellation zu verdanken. Anders steht es mit dem Wenden und Petritor, sowie dem Stein und Fallerslebertor! Hier hatten aus bekanntem Anlaß inner­halb der letzten beiden Jahre wiederholt Wahlen stattgefunden; aber immer und immer wieder war es uns möglich gewesen, den heftigen Ansturm der Bezirksvereinler abzuschlagen. Wenn wir diesmal unterlegen sind, unterlegen tros teilweis ganz er Nach dem Zeugnis des Herrn Rahardt arbeitet also ein heblichen Stimmenzuwachses, so findet es seine Begründung Berliner   Tischlergeselle in fünf Stunden mehr, als ein Geselle darin, daß die Zahl unserer Parteifreunde, die in den in anderen Orten in zehn Stunden fertig bringt. Damit ist er- findet Anlaß, dies zu beklagen. In diesen Betrieben kommen beiden lezten Jahren Bürger geworden sind, infolge starter wiesen, daß die Berliner   Holzindustrie, welche über so leistungs- 250 Fahrer in Betracht. Sämtliche Fahrer derselben sind von der Abwanderung bei weitem nicht ausreichte, um die Reserven fähige Arbeiter verfügt, die Ronkurrenz mit den auswärtigen Be- Organisation mit einer gelben Kontrollkarte versehen. der Bezirksvereinler und der ihnen zuneigenden neuen Wählerschaft trieben noch lange aushalten fann, auch wenn die Berliner Unter- Das fahrende Publikum wird im Interesse der eigenen Sicherheit aufzuwiegen. Auch kommt wohl hinzu, wenigstens glauben wir nehmer die wahrlich sehr bescheidenen Forderungen der Arbeiter gut tun, bei Bedarf sich von dem Führer erst die Kontrolltarte dafür Fingerzeige zu haben, daß eine ganze Reihe von fleinen Hand- erfüllen. zeigen zu lassen, welche von der Organisation gestempelt ist. wertern und Krämern, die sonst vielleicht für uns gestimmt haben, Das Flugblatt verweist darauf, daß der Holzarbeiterverband Wir ersuchen die Arbeiterschaft und das Publikum, uns weiter diesmal, genau so wie bei der Reichstagswahl, in das bezirks bemüht ist, die Lage seiner Berufsgenossen auch in den Orten hin moralisch zu unterstützen und jedermann abzuraten, jezt bereinliche Lager abgeschwenkt sind. Daß wir bei dem 7,50 Wart- zu heben, deren Ronkurrenz die Berliner   Unternehmer angeblich diesen Beruf zu ergreifen. Bürgerrecht, bei der großen Fluktuation der Arbeiterbevölkerung fürchten. Man hätte annehmen sollen, daß den Berliner   Tischler  - Die Kommiffion der ausgesperrten Kraftbroschfenführer, ohnehin mit solchen Zufälligkeiten wie jetzt zu rechnen ge- meistern dieses Bestreben des Holzarbeiterverbandes willkommen Mitgliedschaft IV des Zentralverbandes der Handels, Transport zwungen find, erwähnen wir nur nebenbei, weil es männiglich Aber allen derartigen Bestrebungen und Berkehrsarbeiter Deutschlands  . bekannt ist. Unsere Gegner haben wiederum mit dem Aufgebot stellte sich der Arbeitgeber Schubverband   mit Dentfches Reich. aller Sträfte gearbeitet. Automobil und Droichte, Schlepper inerrn Rahardt entgegen. Troßdem hat der Holz­großer Zahl waren für fie tätig, während bei uns in einigen Be- arbeiterverband in fast allen für die Holzindustrie in Frage kom­Tischleraussperrung in Kiel.  girten der Schlepperdienst einiges zu wünschen übrig ließ. Allerdings menden Orten die 9stündige Arbeitszeit und eine Erhöhung der Die Tischlermeister in Kiel   haben, wie uns ein Privattelegramm viel mehr Stimmen hätten wir wohl kaum noch herausholen können; Löhne durchgesetzt. dazu fehlte es uns an Bürgern. An einer anderen Stelle des Flugblattes wird gezeigt, daß meldet, getreu dem Vorbilde der Berliner   Scharfmacher in der An einer anderen Stelle des Flugblattes wird gezeigt, daß Unsere vier Standidaten erzielten also insgesamt 4304 Stimmen Serr Rahardt nicht nur die auswärtige Konkurrenz gegen Holzindustrie, gestern abend die Mehrzahl der dortigen Tischler ausgesperrt. Die Arbeiterblätter werden ersucht, davon Notiz zu gegen 3557 Stimmen bei den Wahlen 1905. Die Bezirksvereinler Arbeiterforderungen in Berlin   ins Feld führt, sondern daß er brachten 1905 3572 Stimmen auf, diesmal aber deren 4765. Ihre auch in Berlin   selbst Forderungen, die in Großbetrieben gestellt nehmen. Gesamtstimmenzahl vermehrte sich um 1193, die unfrige dagegen wurden, mit dem Hinweis auf die Stonkurrenz der Kleinbetriebe bekämpfte und den Arbeitern empfahl, erst in den Klein­nur um 747. Wenn es uns nicht gelingt, in Zukunft weit mehr betrieben bie Söhne in die bobe zu treiben. der Fischauktionshalle ist nach gütlicher Vereinbarung zwischen den noch als bisher die Arbeiter für die Erwerbung des Bürgerrechts zu gewinnen, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß uns infolge In dieser Hinsicht wird eine Aeußerung des Herrn Rahardt Arbeitgebern und Arbeitern für beendigt erklärt worden. Sämt des reaktionären Wahlrechts bei den kommenden Wahlen auch noch angeführt, die er gelegentlich einer Verhandlung bei der Firma liche Arbeiter sind gestern wieder eingestellt, und gleichzeitig find die legten Size im Stadtparlament verloren gehen. J. C. Pfaff machte. Er sagte dort zu den Bertretern der alle Fischdampfer wieder nach dem Altonaer Hafen dirigiert Arbeiter: Meine Herren, gehen Sie nach dem Osten Berlins  , dort wird unserer Industrie gewaltige Konkurrenz gemacht, treiben Sie dort die Löhne in die Höhe, dabei werden Sie unsere Unter­stübung finden, die Firma Pfaff   kann, so lange dieses nicht geschehen, nichts bewilligen!"

Die sozialistischen   Stimmen in Amerika  .

wäre.

Der Ausstand der Arbeiter des Altonaer   Fischereihafens und

worden.

Wenn Streifbrecher schwören.

Das Resultat der Novemberwahlen in den Vereinigten Staaten  ist endlich von der Rand- Schule in New York   zusammengefaßt dar­Vor einiger Zeit hatten sich vor dem Nürnberger Schöffen gestellt und herausgegeben worden. Der einzige Staat, aus dem gericht zwei organisierte Arbeiter wegen Bergehens wider das noch kein Bericht zu erlangen war, ist Nord- Carolina, wo Streitpostenverbot zu berantworten. Drei Streitbrecher be­1904 nur 124 sozialistische Stimmen fielen. In Birginia wurden and werts aufspielt und der jetzt die Kleinmeister glauben bau stundenlang" Streitposten gestanden hätten. Es wurde jedoch So also sprach Herr Rahardt, der sich als Retter des schworen vor Gericht, daß die beiden Angeklagten vor einem Neu­1906 feine Kandidaten aufgestellt. In tentudy, Louisiana  , machen will, daß sie, wie er in dem gestern von uns besprochenen nachgewiesen, daß sie den ganzen Vormittag an einem anderen Maryland   und Mississippi   beziehen sich die Stimmenzahlen Birkular sagt, der Rache des Holzarbeiterverbandes" ausgesezt Orte waren, sich gegen Mittag nur zufällig auf der Straße ge= der folgenden Tabelle nur auf einige Stongreßdistrikte, da nicht überall feien, wenn sie dem Rufe der Scharfmacher nicht folgen. Kandidaten aufgestellt werden konnten. Neben den Stimmenzahlen feien, wenn sie dem Rufe der Scharfmacher nicht folgen. Wie das Flugblatt ferner ausführt, ist ein großer Teil der troffen und einige Minuten im Gespräche verweilt hatten. Sie der sozialistischen   Partei sind auch die der sozialistischen   Arbeiter- leinmeister nur noch als Zwischenmeister für große Firmen erhielten je 1 M. Geldstrafe. Die Fränkische Tagespost" hatte in partei aufgeführt. tätig. Es scheine, als ob durch die gegenwärtige Aussperrung auch ihrem Verhandlungsbericht bemerkt, die Streikbrecher hätten ent Sozial. Arbeiter­die mittleren Betriebe in dasselbe Abhängigkeitsverhältnis gebracht weder einen Meineid oder doch einen fahrlässigen Falscheid ge= partei werden sollen. Habe doch vor wenigen Tagen ein namhafter leistet. Zwei der nüßlichen Elemente, die Taglöhner Link und 1904 1906 Großindustrieller gesagt: Es schadet nichts, wenn die Klein- und Mittelbetriebe durch Edelhäußer, hatten die Stirn, deshalb gegen den verantwortlichen In der Ver den gegenwärtigen Kampf verschwinden, dann haben wir Redakteur Klage wegen Beleidigung zu stellen. leichteres Arbeiten in bezug auf die Preisfestsetzung für unsere handlung beschworen die Beiden wiederum ihre früheren Aus­Fabrikate und können uns dann auch leichter mit dem Holz- sagen und setzten noch einiges hinzu, das Verhör der übrigen arbeiterverbande verständigen, wir können dann höhere Löhne Zeugen war für die Streitbrecher jedoch derart gravierend, daß bezahlen und die Arbeitszeit verkürzen!" das Gericht beschloß, die Verhandlung auszusetzen und die Atten der Staatsanwaltschaft zu übergeben.

Alabama  

Staaten

Maryland  

Massachusetts  

2106

11

7 621

1819 603

1553

596

2359 1012 974

280

11

139

An einem Bitat aus der Fachzeitung" des Arbeitgeber- Schub verbandes weist das Flugblatt nach, daß die Großbetriebe mit ihren gefüllten Lagern den Bedarf ihrer Kunden noch für einige Zeit befriedigen und dabei ein gutes Geschäft machen können, während die Klein- und Mittelbetriebe, die feine Lagerbestände haben, ihre Kundschaft verlieren, worauf die Konkurrenz bereits wartet. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, daß infolge der Aussperrung schon mehr als tausend Tischlergesellen von Berlin   abgereist sind, die gerade in den Orten sehr gern in Arbeit genommen werden, welche mit Berlin   konkurrieren. Wenn so eine große Bahl geübter Arbeitskräfte der auswärtigen Konkurrenz 2 182 zugeführt werden, wenn die Kundschaft sich von Berlin   nach anderen Orten wendet, wenn die Klein- und Mittelbetriebe auf­gerieben und der Berliner   Möbelindustrie unheilbare Wunden geschlagen werden, dann möge man die Leitung des Arbeitgeber­Schutzverbandes dafür verantwortlich machen, denn diese hat den Rampf gewollt.

1153

1904

1906

Arkansas  

853 1816

389 2164

California.

29 533

16 036

Colorado

4 304

16 938

Connecticut

4543

2 932

325 575

Delaware

146

Florida.

2 337

149 2530

Georgia

197

98

Idaho

4 954

4 650

Illinois  .

69 225

42 005

4 698

3 757

Indiana  

12 013

7824

1 598

Jowa

14 847

8901

Ranjas

15 494

Kentucky

3 602

Louisiana  

995

0

Maine

2247

3 106

13 604

7.938

Michigan  

8941

5 925

Minnesota  

11 692

4646

Wiffiffippi

893

173

Missouri

13 009

11 528

1674

Montana

5 676

4 638

208

Rebrasta

7412

2 999

Nevada  .

925

815

New Hampshire  

1090

1011

New Jerseh

9.587

7766

2 680

New York  

36 883

21 751

9127

124

2017

978

18 432

2 633

Dregon

7 651

4468

Bennsylvanien

21 863

15 169

Rhode Island

Süd- Carolina

956 22

Süd- Dakota

3 138

895 32 2542

2211 488

2211 2109 320

1 354

878

2 791

7198

421

4919

5767

3010 512

Virginia

218

Wash'n

10 023

8575

56 1592

Best- Virginia

1572

2 611

Wisconsin  .

28 220

24 437

Wyoming

1077

Territorien:

Arizona  .

1304

New Merilo

162

Oflahoma

4443

1995 211 4 040

Summa.

Nord- Carolina

Nord- Dakota Ohio  .

Tennessee

Tegas

11tah.

Vermont  

36 260

844

1 310

-

223

86

408 230 285 296 33 536

1 600 4 624

24 880

Die sozialistische Partei erhielt 2,44 Brozent der Gesamt­stimmenzahl in den Vereinigten Staaten  . Der Rüdgang an Stimmen wird zum Teil daraus erklärt, daß die Partei im Jahre 1904 einen großen Sprung nach vortvärts gemacht hatte und zum andern Teil daraus, daß bei Präsidentenwahlen( 1904) die all­gemeine Anteilnahme stets stärker ist. Bo die Hearstbewegung mächtig war, wie in New York  , hat diese der Partei viel Abbruch getan.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Der Kampf in der Holzindustrie.

Husland.

Drohender Streit beim österreichischen Lloyd. Unter den Heizern und Arsenalarbeitern des Oestrereichischen Lloyd macht sich neuerdings die Absicht bemerkbar, einen Ausstand zu inszenieren. Forderungen wurden aufgestellt, deren Bewilligung die Leitung der Gesellschaft als völlig unmöglich Jinstellt.

Der Achtstundentag in der holländischen und belgischen Diamanta

industrie.

Bis zum Jahre 1894 pflegten die Diamantarbeiter bon Amsterdam täglich in der Regel 12 Stunden zu arbeiten und gegen Ende der Woche verlängerten sie ihren Arbeitstag gar noch um 2-4 Stunden, um mit einer bestimmten Menge Arbeit fertig zu werden und einen erträglichen Lohn herauszufchinden. Nach­dem jedoch der Diamantarbeiterverband seine Tätigkeit entfaltete, Nachdem im Flugblatte die Ursachen und die Entwidelung wurde es besser. 1896 wurde der Zehnstundentag eingeführt, und des Stampfes furz dargelegt wurden, heißt es weiter: 1904 wurde nach einer großen und langwierigen Aussperrung der Was hat man alles aufgeboten, um die Arbeitgeber in den Arbeitstag sofort auf 9%, ein halbes Jahr später auf 9 Stunden Kampf zu treiben! Vor dem größten Schwindel und Terrorismus verkürzt. Diefelbe Arbeitszeitverkürzung wurde in Antwerpen   er­schreckte man nicht zurück. Erklärt wurde den Meistern, der zielt. Nun stehen die Arbeiter dieses Berufs sowohl in der Stamps wird nur 14 Tage bis 4 Wochen dauern, dann ist das holländischen wie in der belgischen Diamantarbeiterstadt vor der Geld des Holzarbeiterverbandes alle! Dabei ist dem Vorstande   Einführung des Achtstundentages. In Amsterdam   ist bereits des Schutzverbandes bekannt(!), daß die an der Aussperrung zwischen den Vorständen der Juweliervereinigung und des beteiligten Orte die Mittel für einen 10wöchentlichen Kampf Diamantarbeiterverbandes ein Uebereinkommen erzielt worden, aus lokalen Mitteln bestreiten können. Ferner ist ihm bekannt, wonach zunächst die Arbeitszeit auf 8%, und am 1. Januar 1909 daß der Holzarbeiterverband feine ganzen Mittel für den Kampf auf 8 Stunden verkürzt werden soll. Bedingung dafür ist, daß im bereitgestellt hat, daß dieser über ein Kassenvermögen von 1 400 000 m. verfügt und eine wöchentliche Einnahme von über ganzen 2000 Lehrlinge zugelassen werden, 1500 fofort, die übrigen im Laufe von 2 Jahren. Lohnherabsehungen sollen mit den 100 000 m. hat. Seitens des Borstandes vom Schuhe Arbeitszeitverkürzungen nicht eintreten, und die Akkordtarife beide berband rechnet man auch gar nicht damit, daß der Stampf Male um 5 Proz. erhöht werden. Ueber diese Vorschläge haben in 2-4 Wochen zu Ende ist, sondern man weiß, daß derselbe die Mitglieder der Unternehmer- wie der Arbeiterorganisation zu sich bis mindestens über April hinauszieht! Als entscheiden. Beweis hierfür mag gelten, daß man die Verträge in Leipzig  , Der Amsterdamer Diamantarbeiterverband hat zu diesem Salle usw. vom Schußverbande zum 1. April gefündigt hat. 3wed alvei große Versammlungen veranstaltet, von denen die erste Man will hierdurch die Kassen des Holzarbeiterverbandes am Mittwoch im Palais voor Boltsvlijt stattfand und von 3000 sprengen. Wie wollte man diefes fertig bringen, wenn nach dem Mitgliedern besucht war. Einem Teil der Anwesenden schien die 1. April jene Orte allein den Stampf aufnehmen müßten? Nein, Bahl von 2000 Lehrlingen zu hoch. Das Ergebnis der Zettel­man rechnet mit einem monatelangen Kampfe in Berlin  . Man abstimmung über die Vorschläge liegt noch nicht vor. durfte aber den Tischlermeistern die wirkliche Situation nicht schildern, weil man fürchtete, daß diese dann nicht auf den Leim gehen würden! Der Vorstand des Schußverbandes rechnete da mit, daß der Holzarbeiterverband bei jedem Meister, der aus sperrte, Forderungen stellen würde, damit dann der Meister nicht mehr zurüd konnte. Diesen Gefallen hat ihm der Holzarbeiterverband nicht getan. Bei jedem Meister, der sich fchriftlich verpflichtet, während der Dauer der Aussperrung fich an dieser nicht mehr zu beteiligen, fangen die Arbeiter ohne weiteres wieder an. Siervon hat nun schon jetzt eine ganze Reihe Arbeitgeber Gebrauch gemacht, mit weiteren sind Ver. handlungen im Gange. Diese Meister lassen sich auch nicht durch Drohungen abschreden.

Der Holzarbeiterverband wird mit aller Ruhe den Dingen entgegengesehen; den aufgedrungenen Kampf wird er mit allen Mitteln durchfechten. Für den Schaden ist der Schußberband

berantwortlich!

Nicht der Holzarbeiterverband, sondern der Arbeitgeber Schutzverband arbeitet auf den Untergang der Berliner   Holz­industrie hin!

Die Leitung des Holzarbeiterverbandes hat an die Tischler­meister in Berlin   ein Flugblatt versandt. Darin werden die wesentlichsten Behauptungen widerlegt, mit denen die Führer der Achtung, Holzbildhauer! Wir machen darauf aufmerksam, daß Holzindustriellen die Tischlermeister in den Kampf gegen die Arbeiter zu treiben fuchen, beziehungsweise schon getrieben haben. jeder Kollege, der jcht während der Aussperrung in Arbeit tritt, Eine große Rolle spielt unter den Argumenten der Holz- diefes der Kommission sofort mit Firmenangabe mitzuteilen hat. industriellen- Scharfmacher die Behauptung: Wenn die For- Insbesondere weisen wir darauf hin, daß Arbeiten für die derungen des Holzarbeiterverbandes erfüllt würden, sei die Firmen Kümmel   unbedingt zurüdzuweisen find, da die Kol. Berliner   Holzindustrie der auswärtigen Ronkurrenz nicht mehr legen dort im Streit stehen. gewachsen, die ja erheblich nicbrigere Löhne zahle, wie in Berlin  gezahlt werden; die Erfüllung der Forderungen sei also gleich­bedeutend mit dem Ruin des Berliner   Tischlergewerbes. Gegen diese Behauptung führt das Flugblatt den Obermeister Nahardt selbst als Beugen auf, indem es folgende Aeußerungen aitiert, die Herr Rahardt gelegentlich der Schlichtung von Streitig teiten in anderen deutschen   Städten wiederholt gemacht hat:

Agitationskommission der Bildhauer Berlins  .

Zum Kampf der Automobilbroschfenführer. Die leßte Hoffnung hat jetzt der Verein der Kraftbroschten befizer auf die heute von ihm ins Leben gerufene Fahr- und Fachschule gefeßt, welche von der Polizei innen und außen befeht ift. Aber die ausgesperrten Fahrer sind ebenso tapfer auf dem

An demselben Tage hielt der Antwerpener Diamantarbeiter­verband eine große Versammlung ab. Sie hieß mit 1477 gegen 307 Stimmen die Einführung des 8% stündigen Arbeitstages auf den 1. Januar 1908, und des 8stündigen auf den 1. Januar 1909 gut und erteilte dem Verbandsvorstand den Auftrag, mit den Unternehmern darüber zu verhandeln.

Ein Streit in Japan  . In Osaka   wurden, wie die lebte Nummer des Sifari" ( Bentralorgan der japanischen Sozialisten) mitteilt, Anfang Dezember 16 000 Arsenalarbeiter ausständig. Die Ursachen des Streits waren folgende: Die Arsenalarbeiter von Maizuru   er­hielten Lohnzulage, die von Osaka   nicht. Darauf wählten die Arbeiter der Osakawerte eine Deputation von 10 Mann, die bei der Direktion borstellig werden sollten. Das erfuhr die Direktion vorzeitig und entließ die 10 Mann. Das veranlaßte die airfa 16 000 Mann, die Arbeit sofort einzustellen. Nun griff aber die Polizei ein, genau wie in allen tapitalistischen Ländern. Hunderte von Gendarmen wurden in und um die Werkstätten postiert; am andern Morgen wurden 40 Ser Streifenden verhaftet. Diese Maßnahmen verfehlten ihre Wirkung nicht, die Furcht und der Schreden tricb die die meisten Arbeiter wieder in die Werke. Aber die Direktion und die Behörden haben durch ihre Gewalttätigkeit die Bewegung nur momentan unterbrüdt, ihre Brutalität hat die Arbeiter un geheuer verbittert und sie haben Märtyrer geschaffen. Aus der Entwickelungsgeschichte der Arbeiterbewegung aller Sänder wissen wir, daß diefes beliebte Rezept der Herrschenden den Aufstieg der Arbeiterklasse auf die Dauer nicht hindern kann. Und so ist denn " Sifari" auch in der Lage, noch folgendes mitzuteilen: Troß der andauernden Anstrengungen der Regierung, die Veröffentlichuno von Streitnachrichten in den Zeitungen unmöglich zu mache. finden fortdauernd und in allen Städten Japans Arbeits­einstellungen statt. Gewiß ein Beweis dafür, daß die japanische Arbeiterklasse mit Macht zu erwachen beginnt."