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Nr. 29. 24. Jahrgang.

Theater.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 3. Februar 1907.

Neues Schauspielhaus: Weh dem, der lügt! Lustspiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer  . Die beiden Hauptgestalten in Grillparzers märchenartigem Lustspiel, deren Gegenüberstellung dem bunten Zuge der Begebenheiten das Gepräge höherer Bedeutung aufdrückt, kamen in der Aufführung des Neuen Schauspielhauses aufs glücklichste heraus. Sowohl der taten­frohe Küchenjunge, der gern für eine gute Sache sein Leben auf tas Spiel seßt, aber dafür auch mit einiger Verschlagenheit, mit etwas Lug und Trug dem Unternehmen nachzuhelfen für erlaubt hält, als auch der würdige Bischof Gregor, der in stiller Ergebung lieber auf alle Hoffnungen, seinen in der Gefangenschaft des Germanenfürsten Kattwald schmachtenden Neffen wiederzusehen, verzichten und einsam sterben will, als daß Leon das Werk der Befreiung durch eine Lüge beflecke. Der unverzagte, im Grunde feiner Seele lautere und ehrliche Bursche, gewann in dem reizvoll Liebenswürdigen Spiele Waldens rasch alle Sympathien. Und Ehrfurcht gebietend, ergreifend trat die Herzensreinheit, der selbst­los fromme Sinn des greisen Geistlichen in der Verkörperung durch Adolf Klein   hervor. Was in dem Stück beim Lesen leicht als Widerspruch erscheint, daß Gregor, der im Gespräch mit Leon voll herber Strenge auch die leiseste Abweichung von der Wahrheit rückhaltlos verdammt, im Schlußakt den Zurückgekehrten, dessen Verfehlungen gegen das Gebot er wohl durchschaut, mit solcher Herzlichkeit empfängt, ihm und den anderen das Gaukel­

spiel des trügerischen Scheins so milde nachsieht diesen Zwiespalt ungeschlacht- dummer, unt feine Bräutigamsrechte geprellter

hatte der Schauspieler nach Kräften überbrüdt. Die Strenge der Worte milderte der gütig fanfte Ton der Stimme, der freundliche Blick der Augen: Sein Weh dem, der fügt" hatte den Klang väterlich trohlwollender Warnung, der von vornherein nicht daran glauben ließ, daß dieser Mann den angedrohten Fluch gegen Leon sich je vom Herzen ringen fönne. Rede und Gegenrede war hier von anschaulichster Lebendigkeit und in jeder flüchtig raschen Wendung fesselnd. Man verstand, wie tief der Alte auf das Gemüt des unverdorbenen Gesellen wirken muß. Wie sich das Mitleid Beons, als er von seines Herrn Kummer um Atalus er­fährt, sofort in tätige Hülfsbereitschaft, in den Entschluß, hinaus auziehen und den Erfehnten aus der Gefangenschaft zu lösen, umſeht.

Galomir, wenn auch sein Spiel die barode Komit der Figur kaum völlig ausschöpfte. Im Schlußakt trat wieder Adolf Klein   als Bischof beherrschend in den Bordergrund, den starken Eindruck des Anfangs erneuernd. Eigenartige Dekorationen gaben dem ganzen einen stimmungsvollen Hintergrund.

dt.

Witterungsübersicht vom 2. Februar 1907, morgens 8 1hr.

Stationen

771 N

772 N

Better

Stationen

3 bedeckt 3bebedt 3 wolfig

Beller

Temp. n. C.

-1 Haparanda 76223 -3 Betersburg 773 Still -3 Scilly 775 DND -6 berbeen 772 S 774 RD

4 heiter

-5

bedect

-6

2 halb bd.

1halb bd. 3 woltenl

4 2

3Schnee-10 Baris 4Schnee|-4

Die burlesken Szenen in dem barbarischen Germanenlande Swinembe. 771 NN 8 Schnee Hamburg 775 N fielen, so brillant auch Walden seine Aufgabe von Anfang bis zu Berlin  Ende durchführte, nicht gleichmäßig aus. Toni Bimmerer Franfj.a.m. 773 N war in seiner prahlhansigen, nur durch die Aussicht auf ledere München  Gerichte gedämpften Wildheit anfangs ein außerordentlich drolliger Bien 768 WNW Kattwald. Aber dem Rausch im dritten Afte gebrach es an Humor und dabei zog der Darsteller gerade diese Szene ganz ungebührlich in die Länge. Aus der Rolle Edritas, des verliebten, schließlich zum Christentum bekehrten Germanenfräuleins, die dem hübschen Fremdling beisteht und ihm und Atalus dann auf der Flucht begleitet, wußte Fräulein GIse Bötticher, nach einem ersten munteren Anjaße, wenig mehr herauszuholen, und auch Herr Hoebling blieb ziemlich farblos in der Gestalt des trottelhaft aufgeblasenen Bischofsneffen. Ergößlich war Herr Arndt als

Wetter- Prognose für Sonntag, den 3. Februar 1907. Beitweise auftlarend, vorwiegend trübe mit leichten Schneefällen, ge­lindem Frost und mäßigen nördlichen Winden. Berliner   Betterbureau.

Wafferftand am 2. Februar. Elbe   bei Aussig   Meter, bei Dresden  1,08 dp. Elbe   bei Magdeburg  +1,56 Meter, Eisgang. Glbe bei Straußfuri Meter. Oder bei Ratibor+ 1,56 Meter der bei Breslau Unterpegel-0,84 meter.- Neißemündung+ 2,74 Meter. Dder bei Brieg  +3,26 Meter.

-

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