Einzelbild herunterladen
 

-

-

-

Ein Kuhhandel, der sich zerschlug.

Soeben wird uns telegraphisch mitgeteilt, daß die polnischen Kandidaten die drei vom sozialdemokratischen Parteivorstande auf­gestellten Bedingungen als für sie verbindlich erklären. Die Situation in Hessen- Nassau .

Rund 19 000 Stimmen 3unahme für die sozialdemo fratische Partei: das ist das Ergebnis des ersten Wahlganges in Hessen- Nassau . Gelang es der Partei auch nicht, wie gehofft, Man­date bei der Hauptwahl zu behaupten und zu erobern, und ist auch in einigen Kreisen leider ein unbedeutender Stimmenrüdgang zu verzeichnen, so ist doch das Gesamtresultat nicht ungünstig: es bedeutet einen Fortschritt der Sozialdemokratie.

gefchloffen für Dietrich zu stimmen, während der Das Zentrum arbeitet mit Mitteln und Kräften, die uns ver-| flusses auf die Regierung im Reiche wie in Preußen jene Unter Bauernbund die Parole auf strengste Stimmsagt find. Wir haben nicht ein Heer aus öffentlichen Mitteln be- drückungspolitik gegen die Polen nicht beseitigte, sondern stärkte. enthaltung ausgegeben hat. Unter diesen Umständen ist die foldeter Agitatoren, wie es dem Zentrum im Klerus vom Bischof Unter diesen Verhältnissen nehmen wir als gewiß an, daß am Situation für uns günstig, und unsere Parteigenoffen benutzen die bis zum Küster herab zur Verfügung steht. Wir haben nicht in kommenden 5. Februar die sozialdemokratischen Wähler in Frist bis zum Wahltage zu intensiver Agitation. Im Wahlfreise heilbronn steht Friedrich Naumann jedem Dorfe eine Kanzel als politische Tribüne und einen Beichtſtuhl towski, in Groß- Strehlik- Cosel für ben polnischen Kandidaten, in Stichwahl mit dem Bauernbündler Dr. Wolff. Unsere Partei aur politischen Gewissensforschung. Uns fehlt auch die dem Kleri - Redakteur Siemianowati, einhellig stimmen werden. gibt dort den Ausschlag und sie hat ihre Anhänger aufgefordert, falismus angeborene Gewissenlosigkeit in der Verleumdung und Bes geschlossen für Raumann einzutreten. schimpfung der Gegner, ebenso wie die jesuitische Kunst der religiösen Im Wahlkreis Balingen steht der Volksparteiler" Konrad Verhegung, die auch jetzt wieder mit allem erdenklichen Eifer betrieben Haußmann in Stichwahl mit dem Zentrumsmann Schellhorn. worden ist. Auf alles das müssen und wollen wir verzichten, aber darum Unsere Partei hat beschlossen, ihre Anhänger aufzufordern, gegen haben wir auch das Recht, jede der von uns gewonnenen Stimmen Haußmann, für Schellhorn zu stimmen. Des weiteren stehen bollsparteiliche Kandidaten in Behnmal höher anzuschlagen als eine solche auf der Zentrums­feite. Stichwahl im Wahlkreis Freudenstadt gegen das Zentrum und in den Wahlkreisen Böblingen , Ragold und Gera - In Duisburg , wo wir um rund 4000 Stimmen gegen den bronn gegen den Bauernbund. In diesen Wahlkreisen lautet liberalen Kandidaten zurück find, hängt der Ausgang des die Parole der Sozialdemokratie: Strengste Stimm- Kampfes von den katholischen Arbeitern ab. In den drei enthaltung. Kreisen, wo wir mit dem Zentrum in Stichwahl stehen, Dieser sozialdemokratischen Parole liegen folgende Erwägungen find wir in Köln um 2000, in Düsseldorf um 4000, in Effen zugrunde: Auf die Innehaltung der vom Parteivorstand festgestellten um 10 000 Stimmen gegen den Ultramontanen zurück. Auch hier Der größte Prozentsaz des Stimmenzuwachses unserer Partei Stichwahlbedingungen haben sich alle Kandidaten, auch die des Bauern ist bei rühriger Arbeit gewiß noch ein gut Teil Stimmen für uns der Frankfurter Zeitung ", die kleine Presse", schrieb vor der in Hessen- Nassau entfällt auf Frankfurt a. M. Der Ableger bundes, schriftlich verpflichtet! Während es nun unter normalen Zeitver­hältnissen angezeigt gewesen wäre, sich aus allgemeinpolitischen Gründen herauszuholen. In den beiden bergischen, in denen unsere Kandi Bahl: Dr. Quard soll froh sein, wenn er im ersten Wahlgange in solchen Fällen für die volksparteilichen und gegen die agrarischen baten mit bedeutendem Vorsprung an der Spike marschieren, muß über 20 000 Stimmen erhält, soviel wie sein bewährter Lehrmeister Kandidaten zu erklären, war dies gegenwärtig für die württem- bei eifriger Agitation unserer Genossen der Erfolg auf unserer Seite Schmidt" im ersten Wahlgange 1903." Genosse Quard erhielt aber bergische Sozialdemokratie völlig unmöglich. Die Volkspartei hat sein. Ob und wie weit unsere Genossen in ihrem Kampfe gegen 8691 Stimmen mehr als Schmidt im Jahre 1903: die sozialdemo bei den eben erst zum Abschluß gelangten württembergischen Land- den Klerikalismus, der auch von liberaler Seite als der fratischen Stimmen stiegen von 20 178 auf 28 869. Diese Zunahme tagswahlen alle Vorteile der treuen und zuverlässigen Bundes- größere Feind gekennzeichnet worden ist, auf den Liberalismus fällt um so mehr ins Gewicht, als die Gegner eine ungeheuer starke genossenschaft der Sozialdemokratie im gemeinsamen Kampfe gegen zu rechnen haben, wird sich zeigen. und strupellose Agitation betrieben und alles aufboten, um unseren Nationalliberale, Bauernbund und Zentrum genossen. Diese Bundes­Kandidaten in die Stichwahl zu drängen. Bei den 28 869 sozial­genossenschaft hat sie damit gelohnt, daß sie wenige Tage nachher demokratischen Stimmen befinden sich daher keine Stimmen von für die Reichstagswahlen einen gegen die Sozialdemo Köln a. Rh., 4. Februar. Die Kölnische Volkszeitung" Mitläufern. Es sind Wähler, die dem verzweifelten Ansturm der fratie gerichteten Balt mit den Nationalliberalen abschloß den veröffentlicht eine Mitteilung der Vorstände der Zentrums. Bülow- Dernburgschen Parteien standgehalten haben; Wähler, die felben Nationalliberalen, denen sie eben noch jedes Recht, fich liberal zu nennen, abgesprochen hatte und die ihr durch indirette Unter- partei des Rheinlandes und Westfalens, nach der zwischen dem sich ihrer Klassenlage bewußt sind und sich immer wieder um unsere Fahne scharen werden. stützung des 8entrums im Wahlkreise Oberndorf den Rang Zentrum und den Liberalen Verhandlungen geschwebt haben Wohl haben die bürgerlichen Parteien bei der starken, über als stärkster Fraktion des Landtages und damit den Präsidentenfig bezüglich einer gegenseitigen Unterstützung bei den Stichwahlen. 81 Proz. betragenden Wahlbeteiligung auch in Frankfurt a. M. abgejagt hatten. Wenn trotz alledem die Volkspartei die Schwenkung Das Zentrum war bereit, die Liberalen zu unterstützen in den ihre Stimmen vermehrt. Es ist ihnen diesmal gelungen, das gegen die Sozialdemokratie vollzog, so dokumentierte sie damit sechs Wahlkreisen Bielefeld , Bochum , Duisburg , Spießbürgertum aufzurütteln und an die Wahlurne heran zu einen so hohen Grad politischer Charakterlosigkeit, daß für die Elberfeld , Lennep und Iserlohn , wogegen die schleppen; aber ob die parteiloſe Masse der früheren Nichtwähler württembergische Sozialdemokratie eine Unterſtügung dieser Partei Liberalen in Essen, Düsseldorf und in das Zentrum sich nochmals als Retter der bürgerlichen Parteien gebrauchen läßt, Köln bas ist eine andere Frage. ganz ausgeschlossen war. Demzufolge übt die Sozialdemokratie schen Wahlkreises, in dem sie direkt für das Zentrum eintritt, da ſchließlich sind die Verhandlungen, die von einer einflußreichen, Nationalliberalen nur noch durch den fälschlich geführten Namen Den Freisinnsdemokraten in Frankfurt , die sich von den überall Stimmenthaltung mit Ausnahme des Konrad Haußmann- unterſtüßen sollten. Die Liberalen wollten Köln ausscheiden, und Konrad Haußmann der spiritus rector jener ausdrücklich zum Zwecke dem Zentrum nicht angehörigen Persönlichkeit eingeleitet(!) unterscheiden, leistete der Reichsverband zur Bekämpfung der der Schwächung der Sozialdemokratie unternommenen Schwenkung worden waren, gescheitert.- Sozialdemokratie Sukkurs. Genosse Dr. Quard, der von den Sonnemännern tödlich gehaßt wird, wurde als der Mann der der Volkspartei war und sie auch gegen die ihm widersprechenden Mitglieder seiner Partei durchzusetzen vermocht hatte. Der Stichwahltag scharfen Tonart" bezeichnet und Genosse Schmidt gegen ihn aus­wird nunmehr zeigen, ob die Volkspartei die Vorteile wirklich ein- Jm Wahlkreise Weimar- Apolda hat der Freifinn eine gespielt. Der demokratische Kandidat, der Chefredakteur der heimfen soll, die sie sich durch ihr Bündnis mit dem National- Aufforderung an seine Wähler erlassen, geschlossen für den Anti- Frankfurter Zeitung ", Deser, ging mit den Schlagern des Reichs­liberalismus zu sichern suchte. femiten Gräf einzutreten! berbands hausieren und machte höchst abgeschmacte unsinnige Aus­Was an Erbärmlichkeiten und Schlechtigkeiten geleistet werden führungen über den Zukunftsstaat". Das waren die geistigen fann, das ist bis jetzt von den Antisemiten erreicht. Diese Ver- Waffen" der Freisinnsdemokraten gegen die Sozialdemokratie!" leumder behaupten zum Beispiel, daß der Tod der gefallenen und Ein Fortschritt zeigte fich auch in den übrigen Wahlkreisen vielfach verschmachteten Kämpfer in Südwestafrika zum großen Teile Hessen - Nassaus. Im Wahlkreise Höchst- Usingen stiegen die für den auf die fortwährenden Verweigerungen der Mittel zurückzuführen sei! Genossen Brühne abgegebenen Stimmen von 14 239 auf 16 978. Diese Rügen werden nun also von demselben Freifinn, der bisher Brühne steht mit dem Kandidaten des Zentrums, Jtschert, in Stich­ia die Mittel zum Teil mit verweigert hat, durch ihr offenes Ein- wahl. Eine beträchtliche Stimmenzunahme haben wir noch in fol­Geschichte ist aber, daß die Freifinnigen öffentlich erklären, daß sie Rüdesheim 1736, Hanau 2453, Kassel - Melsungen 2525, Rinteln­treten für den Antisemiten unterstüßt. Das schönste an der ganzen genden hessen - nassauischen Wahlkreisen zu verzeichnen: Wiesbaden­im vollen Einverständnis mit der freifinnigen Parteifeitung in Berlin Sofgeismar 565, Hersfeld- Rotenburg 477 Stimmen. In einigen und mit ihrem durchgefallenen Kandidaten Konrad Weiß aus Nürn - Kreisen ist ein geringer Stimmenzuwachs oder Rückgang eine berg, so handeln! Im Wahlkreise Eisenach Dermbach dagegen hat der Frei- In Hessen- Nassau sind wir an sieben Stichwahlen beteiligt. finn die Parole ausgegeben, gegen Schad, den Antisemiten zu und zwar dreimal gegen Antisemiten( Kaffel, Eschwege und stimmen. Zu einer offenen Aufforderung für den sozial- Rinteln - Hofgeismar ), zweimal gegen Nationalliberale( Wiesbaden demokratischen Kandidaten Leber zu stimmen, hat sich der Freifinn und Hanau ) und je einmal mit dem Zentrum( Höchst ) und der Deutschen Volkspartei( Frankfurt a. M.). aber auch da nicht aufgeschwungen.

9

-

D

0

Die Wahlen im Rheinlande. Von den 35 Reichstagswahlkreisen der Rheinproving befaßen wie bisher drei, die sämtlich im Regierungsbezirk Düsseldorf gelegen find, nämlich die Streise Elberfeld- Barmen, Lennep- Mettmann- Rem­fcheid und Solingen das bergische Land", wo die Bevölkerung zum größten Teile evangelisch ist und das Zentrum nur als be­deutungslose Minderheitspartei in Betracht kommt. Von den ge­nannten Kreisen haben wir Solingen im ersten Wahlgange be­nannten Kreisen haben wir Solingen im ersten Wahlgange be­hauptet, wenn auch mit geringerer Mehrheit als 1903. Elberfeld­Barmen, das wir das vorige Mal auf den ersten Hieb gewannen, haben wir diesmal in der Stichwahl gegen die Christlichsozialen zu ver­teidigen, Lennep Mettmann Remscheid wie vor vier Jahren in der Stichwahl gegen die Liberalen. Mit dem Zentrum stehen wir in Stichwahl in Düsseldorf , Köln - Stadt und Essen, mit den Liberalen in Duisburg . In Mülheim Gummersbach - Wipperfürth , wo wir das vorige Mal mit dem Zentrum in die Stichwahl gelangt waren, sind wir von den Liberalen überflügelt worden und das Zentrum hat bei be­deutender Stimmenzunahme den Wahlkreis im ersten Gange behauptet. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben wir in allen Wahl­freisen einen Stimmenzuwachs zn verzeichnen, aber weder im einzelnen noch im ganzen entspricht der Ausfall der Wahl den aller­orts gehegten Erwartungen. Im Jahre 1898 zählten wir im Rhein­Lande 114 544 Stimmen; unser Bestand stieg im Jahre 1903 auf 204 701, also um rund 90 000 Stimmen. Alle in Betracht kommenden Umstände berechtigten zu der Erwartung, daß wir diesmal einen noch größeren Aufschwung nehmen würden; unfere jezige Stimmen­zahl beträgt rund 237 000, was eine Zunahme von 33 000 ausmacht. Das dreifache war das mindeste, worauf unter den landes- und lente­fundigen Genossen gerechnet wurde. Namentlich hatte man erwartet, in Köln - Stadt, Köln - Land und Düsseldorf dem Zentrum gleich oder über zu kommen; in anderen Kreisen, wie in Krefeld , Aachen , M.- Gladbach, wo die Partei hoffnungsvollen Grund gelegt hatte, ens gedachte man bedeutendere Fortschritte zu machen, und auch in den beiden Kreisen des großen Eisen- und Kohlenreiches, in Essen und Duisburg , war man auf mehr gefaßt, als wie uns zuteil ge­worden ist.

Großherzogtum Sachsen- Weimar .

0

Im Wahlkreise Jena Neustadt wieder haben die Frei sinnigen eine Aufforderung erlassen, geschlossen für den sozial­demokratischen Kandidaten Reutert einzutreten.

Das ging dem sich oft so radikal" geberdenden Müller- Meiningen gegen den Strich. Er veröffentlichte in der agrarischen Hausener Dorfzeitung" folgenden Aufruf:

"

getreten.

"

Es

Am schärfsten tobt der Wahlkampf in Frankfurt a. M. Die alliierten gegnerischen Parteien machen ungeheure Anstrengungen, um der Sozialdemokratie das Mandat, das fie ununterbrochen 22 Jahre lang besitzt, zu entreißen. Es erhielten Stimmen bei der Hildburg- Hauptwahl: Der Freisinnsdemokrat" Deſer 17 691, Lasauly ( Nationalliberaler) 5280, Kämpf( Mittelständler) 5056, Erzberger ( Zentrum) 4405. Diesen 32 432 bürgerlichen stehen unsere 28 869 An die freisinnigen Wähler in den Wahlkreisen Jena und Koburg! Stimmen gegenüber. Der Vorsprung des Genossen Quard vor dem Ich fordere alle freifinnigen Wähler in Stadt und Land auf, demokratischen" Stichwahlgegner beträgt 11 178 Stimmen. alle persönliche Mißstimmung und alle politischen Gegenfäße im ist eine bunt zusammen gewürfelte Gesellschaft, die mit dem Demo­Interesse der Gesamtentwickelung des deutschen Liberalismus jetzt fraten" Deser auszieht, um der Sozialdemokratie das Mandat zu beiseite zu setzen und für die nationalliberalen Kandidaten Leh- nehmen. Alle Schattierungen sind vertreten: Der Chefredakteur mann Jena und Quard- Koburg in der Stichwahl Mann Deser ist Kriegervereins- und Regierungskandis für Mann offen einzutreten. Die niederträchtige Haltung der dat; er erhält die Stimmen der evangelischen Konservativen und Sozialdemokratie, die offen Wahlbündnisse gegen die Liberalen bettelt um die der Antisemiten und des Zentrums. Da ja die mit den Ultramontanen abschließt, muß diese Entschließung jedem Frankfurter Zeitung " bülowoffiziös ist, ist es wohl nicht sehr vera Liberalen leicht machen. wunderlich, daß die Regierung schon vor der Hauptwahl die Parole für Deser ausgegeben hat. In allen Staatsbetrieben, bei der Eisenbahn, der Post, im Zollbureau, bei der Schuhmannschaft: überall wurden eine Woche lang Tag für Tag sogenannte n struktionsstunden" abgehalten, in denen den unteren Beamten die Wahl Desers nahe gelegt wurde. Herr Deser ist auch Militär­kandidat. Bei der Kaisergeburtstagsfeier im Schumanntheater Ob Müller nun doch noch bei den Jenenser Freisinnigen Ver- in Frankfurt a. M. sagte der Generalleutnant von Chappius in ständnis" finden wird? Jedenfalls trägt sein Kampfruf wider die einer Ansprache:" Ich fordere Sie auf, daß jeder bei der Stichwahl Dazu kommt, daß unsere Gegner, Liberale wie Ultramontane, Sozialdemokratie zum mindesten dazu bei, die ehemaligen National feine Stimme abgibt; denn diesmal heißt es, die Ehre Deutschlands vor dem Auslande zu wahren und zu vertreten. Es gebe jeder von viel mehr zugenommen haben als wir. Die Ultramontanen sozialen Lehmännisch" zu machen. Diese haben es ja wie bei rechnen mit einem Gewinn von 100 000 Stimmen und die früheren Wahlen ihren Wählern überlassen, wie sie stimmen uns bei der Stichwahl seine Stimme dem Landtagsabgeordneten Rheinisch- Westfälische Zeitung" schreibt den nationalen" Barteien wollen. Das Ende vom Liede war bisher schon immer, daß die Rudolf Defer!" So weit sind die ehemaligen Frankfurter Rheinisch Westfälische Zeitung" schreibt den nationalen" Parteien lleberbleibsel der Naumannianer für den Reaktionär eintraten. Demokraten herabgefunken: Arm in Arm mit der konservativen mindestens 50 000, die Kölnische Zeitung " was aber übertrieben wenn sie diesmal zum selben Entschlusse kommen, so haben sie Junkerreaktion! Daher übrigens auch die Stimmenzunahme des ift- gar 100 000 Stimmen als Gewinn zu. Meininger Müller zu dieser politischen Heldentat im voraus seinen Niederlage bringt wenigstens die Entschuldigung vor ihrem eigenen Gewissen, daß der" Demokraten " bei der Hauptwahl. Ob der heutige Dienstag uns in Frankfurt a. M. Sieg oder die Frankfurter " Demokratie" ist und freifinnigen" Segen erteilte. bleibt gerichtet!

"

Parteigenoffen! Haltet die Entwickelung des Einigungs­gedantens der Liberalen in Thüringen nicht durch Kurzsichtigkeit auf. Es gilt Größeres für die Zukunft! Auf zur Wahl für die Nationalliberalen! Dr. Ernst Müller- Meiningen. M. d. R.(!)

"

-

-

-

Mit dem Schlagworte: Wir wollen fein rotes Großherzogtum!" wird also noch einmal gekrebst, und vielleicht kann der Freifinn in der Residenzstadt Weimar die bereits nachgesuchte Erlaubnis zur Stichwahl kam, doch noch veranstalten als Siegesfeier", daß nicht großen Illumination, die geplant war, wenn Konrad Weiß in die das ganze Großherzogtum rot geworden ist.

Zu den oberschlesischen Stichwahlen

Bebel und Dernburg in Frankfurt a. M. In einer 7000köpfigen Riesenbersammlung sprach am Sonn am Main . Biele Stunden vor Eröffnung standen die Massen vor tagnachmittag Genosse Bebel im Schumanntheater in Frankfurt dem Theater, und auf dem Bahnhofsplay wuchs die Masse zu einem gewaltigen Heere an. Als die Tore fich öffneten, war das Gebäude in wenigen Minuten gefüllt, und Taufende konnten keinen Platz mehr bekommen. Bebel übte flammende Kritik an dem Liberalismus der Freifinnsmannen, an den überschwenglichen Phantasiegebilden Dernburgs und an der glorreichen" Weltpolitik Bülows.

Hat nun der 25. Januar uns nicht den erwarteten Erfolg gebracht, sind wir auch nicht in dem Tempo von 1903 fortgeschritten, so sind wir doch auch nicht stehen geblieben und erst recht nicht zurückgedrängt worden. Wir haben behalten, was wir hatten, wir haben unseren Bestand gesichert, unsere Stellung gefestigt, im Innern wie nach außen hin uns gekräftigt. Und darüber hinaus haben wir ein immerhin noch ansehnliches Quantum bon neuen Anhängern gewonnen, die weit mehr wiegen und gelten als der zahlenmäßig größere Gewinn der Gegner. Die nationalen" Barteien haben an die Kriegervereins- wird uns von parteigenössischer Seite geschrieben: gesinnung der politisch gleichgültigen Philister appelliert, und was das In den oberschlesischen Kreisen Gleiwig- 2ublinis und Zentrum betrifft, so wissen wir, daß diese Partei noch bedeutende Groß- Strehliß- Cosel stehen die polnischen Kandidaten Reserven hat. Der ultramontane Stimmenzuwachs ist nicht, wie mit den Kandidaten des Zentrums in Stichwahl. In beiden Kreisen haben auch die Sozialdemokraten Stimmen erhalten: im bei uns, neu gewonnen, dem Gegner abgerungen es ist alter Gleiwiber Streise etwa 1400, im Groß- Strehliz- Coseler Kreise Kolonialdirektor Dernburg verschrieben, und dieser sprach vor der Die Börsendemokratie hatte sich als Retter in der Not" den Bestand, bisher teilnahmsloses, aber zentrumsficheres Gefolge, etwa 500. Besonders im Kreise Gleiwiß- Lubliniß wird das Ver- Militär- und Geldaristokratie Frankfurts über unsere herrlichen" von den ultramontanen Schleppern an die Wahlurne getrieben. halten der sozialdemokratischen Wähler entscheidend sein für Kolonien. Diskussion wurde hier nicht gestattet. Ein günstiger Das Zentrum hat seit langem die ihm im Westen von der den Wahlausfall. Stimmt die sozialdemokratische Wählerschaft Wind wehte aber Dernburgs durch das Wolffiche Telegraphen­Sozialdemokratie drohende Gefahr erkannt, und unermüdlich ist es gegen den Polen , ja enthält sie sich auch nur der Stimme, bureau berbreitete Rede unferen Genossen in die Hände, bevor seit 1903 tätig gewesen, um den Schlag von 1908 abzuwenden. Den dann ist die Niederlage desselben besiegelt, und Ballestrems Wahl sie gehalten wurde! So konnte Genosse Dr. Quard diefe Rede just Organisations, Agitations- und Wahlapparat in den Städten hat freis ist dem Zentrum erhalten. Zu einem solchen, dem Zentrum zur selben Zeit einer kritischen Beleuchtung unterziehen, als sie es bis zur Leistung des Menschenmöglichen ausgestaltet. Die freundlichen Verhalten liegt nun aber doch gerade in Schlesien Dernburg einem auserlesenen Publikum vorlas. Kontrolle und die Bearbeitung der Wähler, die pfarrbezirts- bie Barole für seine Anhänger ausgegeben: in jedem Falle gegen gar keine Veranlassung bor; denn hier gerade hat das Zentrum weise vor sich geht, ruht keinen Augenblid, jeder Wahlberechtigte die Sozialdemokratie zu stimmen! Auf der anderen Seite ist ist geprüft und registriert in bezug auf seine Brauchbarkeit für die dagegen vom polnischen Zentral- Wahlkomitee in Posen die Parole Zentrumssache, und die Vertrauensleute überwachen die Vorgänge und ausgegeben, bei Stichwahlen zwischen bürgerlichen Parteien( mit Die Leute ihres Beobachtungskreises mit dem Eifer von Geheim- Ausnahme des Zentrums) und Sozialdemokraten unbedingt für Herr Dernburg hat nun auch in Frankfurt a. M. feine polizisten. Der Schleppapparat ist sozial gegliedert: zum letztere einzutreten. Das kann insbesondere im rheinischen In- Kolonialrede gehalten. Diese Rede operierte zwar immer noch mit Arbeiter fommt der Berber mit der schwieligen Faust; zum Ge- duftriebezirk bei den Stichwahlen in Bochum , Dortmund , Duis- allerhand unrichtigen Ziffern und starken Illusionen, immerhin vatter Schneider der biedere Zunftgenosse, zum Krämer der Mann burg , für unsere Partei von entscheidender Bedeutung sein. vom notleidenden Mittelstande, zum Kleinen Beamten der Kollege Parteigenossen selbstverständlich sein, daß sie für die Vertreter Aber auch abgesehen von dieser Erwägung, muß es für unsere unterschieb sie sich von seinen früheren Reden in zwei Hinsichten mit dem Allgemeinen Ehrenzeichen oder der Kriegsdenkmünze auf des in ihren nationalen Rechten schwer getränkten, unerhört unter- Erftens erzählte der Kolonialmärchenerzähler diesmal selbst der Brust, und wo eine besonders gewichtige Person in Frage kommt, drückten polnischen Boltes gegenüber den Kandidaten der Zen - sehr viel skeptischer über den Wert unserer Kolonien; und zweitens rüdt Seine Hochwürden in eigener Person Heran.- trumspartei eintreten, der Partei, die trotz ihres großen Ein- tam er auf jenes famose Sanierungsprojekt zurüd, das er bereits

Eine neue Dernburgiade.

äußerst bemerkenswert.

970