Gendarmerie sofort angestellt hat, waren bisher resultatlos. DerVater des Ueberfallenen hat für die Ermittelung der Täter eine Be-lohnung von 100 M. ausgesetzt.Kindesaussetzung. Auf dem Treppenflur dcS Hauses Linien-straße 37 wurde gestern nachmittag ein großes Paket niedergelegt,und als eS später durch Hausbewohner geöffnet wurde, entdeckte mandarin ein etwa zwei Monate altes Mädchen. Es war in einenschwarzen Umhang, ein rot- und weitzgestricktes Kopftuch und Windelneingewickelt. Die Kleine wurde im städtischen Waisenhause unter-gebracht._50000 Mark erschwindelt.Einem von langer Hand vorbereiteten Bankbetrug ist, wie wirerfahren, eine hiesige große Bank in der Behrenstraße zum Opfergefallen.Am Sonnabend lief bei ihr ein Ueberweisungsauftrag von derKommerzbank in Warschan ein, in dem sie ersucht wurde, einen,Gutsbesitzer Felix v. Jezcorowski, zurzeit Savoyhotel in Berlin,die Summe von SV 000 M. auszuzahlen. Als der Kassenboteder Bank mit dem Gelde im Savoyhotel erschien, wurdeder Herr aus Warschau vom Portier aus dem Wintergarten geholt.Er legitimierte sich gegenüber dem Kassenbotcn durch einen Paß inBlattform und durch ein dem Ueberweisungsauftrag analogesSchreiben der Kommerzbank in Warschau. Das Geld wurde dem„Gutsbesitzer" infolgedessen anstandslos ausgezahlt. Dieser besuchtedann eine Automobilfirma Unter den Linden, kaufte ein Automobil,zahlte darauf 200 Mark an und machte eine Probefahrt. Gegen7 Uhr abends verließ er das Hotel unter Znrücklassung einesKoffers. Wohin er sich gewandt hat, konnte noch nicht ermitteltwerden.Durch die Rückfrage der Berliner Bank bei der Kommerzbankin Warschau stellte es sich heraus, daß der Zahlungsauftrag gefälschtwar. Der Betrüger wird als ein kleiner, beleibter ivkanu im Altervon 30 bis 3ö Jahren geschildert. Er ist blond, trägt einen Schnurrbart,dessen Spitzen in die Höhe gedreht sind, einen Kneifer und ist kurz-sichtig. Er spricht fließend Deutsch mit dem harten Akzent der Ost-deutschen. Der Koffer, den er zurückließ, ist ein neuer billigerbrauner Leinwandkoffer, der in frischem, schwarzem Lack die Buchstoben F. J. trägt. Aus der Oberseite des Koffers, der offenbarzu dem Betrugsmanöver besonders gekauft zu sein scheint, ist eindreieckiges Schildchen losgelöst, das wahrscheinlich die Firma desKofferfabrikanten trug. In, Koffer befand sich nur schmutzige Wäscheohne jedes Zeichen.Der Betrüger ist allem Auschein nach ein früherer Angestellterder Warschauer Bank. Er war am Donnerstag hier eingetroffenund schien in Berlin fremd zu sein. Den Koffer hatte er schon mitgebracht. Einen Teil des Geldes hat der Fremde in Wechselstubenin russisches Geld umgewechselt; es ist also anzunehmen, daß er sichwieder nach Rußland gewandt hat.Die geschädigte Bank hat auf die Ergreifung des Betrügers eineBelohnung von 2000 M. ausgesetzt.Im Tiergarten erschossen hat sich gestern ein unbekannter,etwa 25jähriger junger Mann,, der anscheinend dem Arbciterstandeangehörte. Ter Selbstmörder ist von mittlerer Größe, bartlosund war mit dunklem Sommerüberzieher, dmiflem Jackettanzugund Schnürstiefel bekleidet. In der Rocktasche des Toten wurdenBriefe mit der Adresse eines Buchbinders Kaxl Binger gesunden.Arbeiterbildungsschule, Berlin, Grenadierstr. 37. DiejenigenMitglieder, welche an dem Fortschrittskursus für Na-tionalökonomie teilnehmen wollen, werden gebeten, sich um-gehend beim Vorsitzenden, Genossen H. Lamme, S. 59, Freilig-rathstraße 3, zu melden, spätestens aber in der Generalversamm-lung am Freitag im Schullokal.Zeugen gesucht. Personen, welche gesehen haben, wie am Sonn-abend, den 17. November vorigen Jahres, abends gegen 6 Uhr. einMann von einem Mörtelwagen am Bahnhof Tiergarten überfahrenwurde, werden um gefl. Angabe ihrer Adresse an Haus v. Strom,Berlin 0., Rigaerstr. 94, gebeten.Das Walhalla-Bariöte-Theater hat auch sein neues Programmmöglichst abwechselungsreich zu gestalten versucht. Eguilibristenwechseln ab mit komischen Rollschuhläufern, akrobatischen Tänzern,einem japamschen Drahtseilkünstler, einem Kunstpfeifer undMusikimitator. Als Soubrette bringt Arnm Müller-Linkezivar nichts besonderes, doch finden ihre Vorträge gute Aufnahme,was auch von Herrn Leonhard Haskel gesagt werden kann.Gutes l Ästet das Tom-Aac-Trio in einer musikalischenSzene und die Franklin-Truppe, die sich als exakte Tram-Polinspringer und Akrobaten noch immer der Gunst des Publikumserfreuen. In das Gebiet der Akrobatik gehört auch die JuliusPawell-Compagnie in ihrer akrobatischen Pantomime:Krach! Krach! oder:J�in ruhiges Zimmer zu vermieten.Im„Verein von'Freunden der Treptow-Sternwarte" wird HerrDirektor Archenhold am Mittwoch, den 6. Februar, abends8 Uhr. auf der Treptow-Sternwarte die ältesten Erscheinungen desHalleyschen Kometen vorführen.Feuerwehriericht. In der letzten Nacht hatte die Wehr an ver-schiedenen Stellen zu tun. In der Potsdamerstr. ö0 und derChausseestr. 52 mußten Kellerbrände gelöscht werden und in derLinienstr. 30 und Marsiliusstr. 14 Küchenbrände. Ein Fußbodenbrand beschäftigte den 13. Zug in der Chausseestr. 95. Der Brandeines Kinematographen-Theaters alarmierte die Feuerwehr nach derBoigtstr. 5. Es gelang, die Flammen auf das Theater zu be-schränken. Auf einem Holzplatz in der Koloniestr. 145 brannte eineBude und gleichzeitig in der Schulstr. 67/68 Betten. Möbel usw.Ein WohnuugSbrand kam in der Usedomstr. 26 zum Ausbruch. Inder Zimmerstr. 48a stand daS Zwischengebälk in Flammen und inder Woldenbergerstr. 8 eine Waschküche. Ferner hatte die Wehr inder Urbanstr. 64, Leipzigerstr. 23, Linienstr. 201, Müllerstr. 25 undanderen Stellen zu tun.Arbeiter-Samariter-Kolonne. Donnerstag abend 9 Uhr 3. Ab-teilung für Schöneberg und Umgegend. Vortrag über Vergiftungen.Bortragender Herr Dr. Schwab. Nachdem praktische Uebungen.Neue Mitglieder können jederzeit eintreten. Gäste haben einmaligenfreien Zutritt._Vorort- JVacbnchten*Schöneberg.Die Schönebcrger Stadtverordnetenversammlung brachte am letztenMontag eine längere Schuldebatte. Den Anlaß hierzu gabein Antrag des Magistrats, zur Trockenheizung der Bautenfür die Realschule und höhere Mädchenschule am Barbarossaplatz16 700 Mark zu bewilligen. Von sozialdemokratischer Seite sowohlwie von mehreren Rednern der bürgerlichen Parteien wurde die Ab-lehuung dieses Antrages empfohlen, da es aussichtslos sei, die Schulräumezum 1. April gebrauchsfähig herstellen zu können. Schon aus hygienischenRücksichten sei es zu verurteilen, zur Trockenheizung zu greifen. DieRedner rügten den schleppenden Gang bei der Errichtung neuerSchulbauten, der in Schöneberg bereits als etwas Selbstverständ-liches zu gelten scheine. Die Gemeindeschiilen werden bei diesemZustande stets die Leidtragenden bleiben. Mitglieder des Magistratssuchten die Bauverwaltung in Schutz zu nehmen, ja man ging so-gar so weit, die streikenden(?) Holzarbeiter für die zu späteFertigstellung der Schulbauten verantwortlich zu machen. DerMagistratsvertretcr wies darauf hin, daß durch die Ablehnung desAntrages Schöneberg dazu greifen müsse, seine fliegendenKlassen am I.April bis auf 34 zu erhöhen. Vonunseren Parteigenossen wurde der Magistratsvertretcr darauf auf-merksam gemacht, daß von einem Holzarbeiterstreik ja gar nicht dieRede fem kann, denn ein jeder müsse doch wissen, daß die Meistereine Aussperrung vorgenommen haben. Aber auch diese spiele dabeiBoiffittwitilän iHeäalttuiinicht die geringste Rolle.— Der Antrag deS Magistrats wurdeschließlich dem Etatsausschuß überwiesen.Eine weitere Vorlage des Magistrats verlangt die Bewilligungvon 6000 M. für die Aufstellung eines Entwurfs zur Verlänge-rung der Berliner Nord-Süd-Unterpflasterbahndurch Schöneberger Gebiet. Die Versammlung erklärte sich mit derVorlage einverstanden, wenn die Linienführung durch die Bellealliance-, Jork- und Grunewaldstraße in Aussicht genommen ist.Dem Magistratsantrage, zur Regulierung der Gothen-straße zwischen Torgauerstraße und Tempelhoferweg 50 000 M. zubewilligen, wurde ebenfalls zugestimmt. Da nunmehr eine Einigungmit den anliegenden Grundstücksbesitzern und der Stadtgemeindeerzielt ist, sollen die Regulierungsarbeiten so bald als möglich inAngriff genommen werden.Für' den Umzug der Volksbücherei und Lesehalle nach demneuen Gebäude in der Ebersstraße und für die Ausstattung derRäume werden 8085 M. bewilligt.Einstimmig angenommen wurde sodann noch ein dringlicherAntrag der Liberalen und Sozialdemokraten, den Hinterbliebenender bei der letzten Grubenkatastrophe in Reden verunglücktenBergleute 2000 M. zu bewilligen.In der nichtöffentlichen Sitzung, die sich bis IZ'/e Uhr aus-dehnte, hat die Versammlung sich mit der Vorlage des Magistratseinverstanden erklärt, das Drucken müllers che Grundstückzur Errichtung eines eigenen städtischenElektritätswerkesanzukaufen.Zu unbesoldeten Stadträten wählte die Schöneberger Stadt-verordnetenversammlung in ihrer letzten Sitzung die Herren Stadt-verordneter Kaufmann, Kaufmann Claus und Stadt-verordneter Leidig. Letzterer hat bereits vor mehreren Jahrendem Magistratskollegmm angehört.Steglitz.Gewerbcgerichtswahlen. In nächster Zeit hat die hiesige Ar-beiterschaft die Wahl von fünf Arbeitnehmerbeisitzern zu voll-ziehen.Die aufgestellten Wählerlisten liegen in der Zeit vomDienstag, den 5. Februar 1907, bis einschließlich Montag, den18. Februar 1907, im Rathause, Zimmer Nr. 1, an den Wochen-tagen von 8 Uhr vormittags bis� 3 Uhr nachmittags und von5 bis 7 Uhr abends, sowie au den Sonntagen von ll'A— 12% Uhrmittags zu jedermanns Einsicht aus. Wer nicht in der Listesteht, darf nicht wählen. Die Wahlen finden nach dem Berufs-gruppensystem statt. Auf Seite der Arbeitnehmer sind fol-gende Gruppen an den diesmaligen Wahlen beteiligt:a) Metallgewerbe: Klempner, Schlosser.Schmiede, Messer-schmiede, Metallgießer, Mechaniker, Drahtzaunfabrikantcn, Fahr-radreparaturwerkstätten, Uhrmacher, Goldarbeiter, Optiker,Dreher, Schriftgießereien, Eisen- und Stahlwarenhandlungen.b) Nahrungsmittelgewerbe: Bäcker, Konditoren, Mineral-Wasserfabriken, Brauereien, Gast- und Schankwirtschaften,Materialwarenhandlungen.c) Graphische Gewerbe: Neue Photographische Gesellschaft,Photographen, Buchbinder, Holzschneider, Steindrucker, Gra-veure, Buchdrucker.ck) Verschiedene Gewerbe: Sattler, Schornsteinfeger, Stell-macher, Tapezierer und Dekorateure. Lackierer, Seiler, Büchsen-wacher, Böttcher, Drechsler, Koloristen, Gärtner, Blumenbinder,Fischbeinfabrikarbeiter, Parfümerisarbeäter, Seifenfabrikavbei-ter, Jalousiefabrikarbeiter, Bürstenbinder, Elektrizitätswerke,Badeanstalten. Gerüstverleihanstalten, Eiswerke.Auf die Gruppe„Metallgewerbe" entfallen zwei, auf dieübrigen je ein Beisitzer.Nieder- Schöneweide.Ein schrecklicher Leichenfund ist gestern auf der Görlitzer Bahnzwischen den Stationen Nieder-Schöneweide und Königs-Wusterhausen gemacht worden. Ein Streckenwärter entdeckte auf demKontrollgange zwischen den Gleisen den Körper eines toten ManneS,an dem der Kopf fehlte. Dieser wurde dann an der Böschung aufgefunden. In dem Toten wurde der Arbeiter Wilhelm Stöpper ausGroß- Besten erkannt. St. war von der Arbeit gekommenund auf dem Heimwege in der Dunkelheit auf die Gleise geraten.Wahrscheinlich hat er das Herannahen deS Schnellzuges nichtrechtzeitig bemerkt und war von der Lokomotive erfaßt worden.Der Kopf wurde dem Unglücklichen vom Körper getrennt und fort-geschleudert.Köpenick.Zur Stadtverordneten-Ersatzwahl. Die Arbeiter und Partei-genossen werden nochmals aufgefordert, ihr Wahlrecht auszuüben.Die Wähler der Altstadt, Damm- und Kietz-Vorstadt, die am Montagund Dienstag ihr Wahlrecht noch nicht ausgeübt haben, können diesam Donnerstag, den 7. Februar in der Köllnischen Vorstadt(Wahl-lokal L. Scheer) noch nachholen. Unser Kandidat ist der TischlerGenosse Hermann Israel. Uebe jeder sein Wahlrecht aus,obgleich ein Gegenkandidat nicht aufgestellt ist.Weistensee.Einen sozialdemokratischen Kreistagsabgeordneten für den Nieder-Barnimer Kreistag entsendet die Weißenseer Gemeindevertretung.Genosse Schmutz wurde in der Stichwahl mit 13 gegen 9 Stimmen,die auf den Arbeiterfeind Dr. Pape entfielen, gewählt; 3 Stimmenwaren ungültig. In der hierauf folgenden Gemeindevertretersitzungwurde mit großer Majorität der Beschlutz gefaßt, gegen Dr. Papedas Disziplinarverfahren aus Dienstentlassungeinzureichen. Ueber die Verhandlungen werden wir morgenberichten._______öcncbts- Zeitung*Ein Adlershofcr Hundeprozeß.Ein langjähriger Hundeprozeß ist durch die Entscheidung desReichsgerichts zum Abschluß gelangt. Die Frau des früherenAmtsvorsteherö von Adlershof, die verwitweteFrau Rittmeister von Oppen, hinterließ nach ihrem am29. August 1903 erfolgten Tode ein Testament, durch welches sieihrer früheren Gesellschafterin, Fräulein H.. die Pflege ihrer siebenStubenvögel und fünf Hunde übertrug. Für jeden Hundsetzte sie jährlich 500 M. Futtergeld und für Fräulem H. ein jähr-liches Pflegegeld von 200 M. aus, welches so lange gezahlt werdensollte, bis der letzte Hund gestorben ist. Der Steuerfiskus be-trachtete dieses Pflegegeld als eine Erbschaftsmasie und zogeinen Steuerbetrag von 1920 Mark ein in der Annahnie,daß die Hunde eine unbestimmte Zeit leben werden undaus diesem Grunde der zwölffache Jahresbetrag deS Pflegegeldes alsererbtes Kapital z» betrachten sei.Hiergegen erhob der Anwalt der Erbin, RechtsanwaltDr. Wussow. Klage mit dem Hinweise, daß der jüngste Hund beidem Tode der Testarin bereits über ö Jahre alt gewesen und daßdie Lebenszeit des TiereS nur noch auf 2'/, Jahr zu veranschlagensei. Sachverständige, die über die Lebensdauer von Hunden ver-nommen wurden, erklärten, daß diese verschieden sei, von Rassen-eigentünilichkeiten, Ernährungsweise usw. abhinge und im Durch-schnitt mit acht Jahren veranschlagt werde. Allerdings tretenauch Fälle ein, daß Hunde bis zu 20 Jahre alt werdenkönnten. Das Landgericht wies daraufhin dieKlägerin ab. Das Kammergericht hob das Urteilauf und verurteilte die Steuerbehörde zur Rück-zahlung eines Betrages von 1333 M a r k. Es ge-langte zu der Annahn, e. daß der längstlcbende der Hunde im Laufebezw. gegen Ende des Jahres 1907 verenden würde. Es stützte sichebenfalls aus das Gutachten der Sachverständigen, die erklärt hatten.daß die in Pflege bei Fräulein H. befindlichen Hunde unsachgemäßernährt würden. Die von dem Slcuerfiskus gegen dieses Urteil ein-gelegte Revision wurde durch das Reichsgericht zurück-gewiesen.__Ländlich sittlich.Von einem interessanten Resultat der sittlich-religiösen Erziehungeines oberbayerischcn Bauern aus der schwarzen A i ch a e r Gegenderfuhr man aus einer Gerichtsverhandlung. Der gut katholischeMann wurde wegen Verkuppelung seiner eigenen Frau an einensiebzigjährigen Wüstling gegen Entschädigung von einigen LiternBier bestraft. Als der Alte ins Schlafzimmer der Frau gegangenivar, rief ihm der Ehemann zu:„Tu' fei zu die armen Seelenbeten, daß D' net verschläfst, und schau, daß D' rauslommst, bevorman's sieht."_Vermischtes.Infolge Leuchtgasvergiftung wurden am Sonntag ftüh inKassel der Schuhmacher Matheis, seine Frau und drei Kinder imAlter von 7 bis 3 Jahren in ihren Betten bewußtlos aufgefunden.Man brachte die fünf Personen nach dem Krankenhaus; sie befindensich aber noch in Lebensgefahr.Lawinenstürze im Achenseetalc. Nach Jnnsbrucker Meldung er-eigneten sich im Achenseetale große Lawinenstürze. Die Achental-straße ist völlig unpassierbar. Eine Steinölbrennerei wurde gänzlichverschüttet und nur mit großer Mühe gelang es. die Arbeiter zuretten.Dovpelmord und Selbstmord. In Körrmend hat nach einerBudapester Meldung der Polizist Pocze nachts nach einem häuS-lichen Streite seiner Frau und seinem Kinde den Hals durch-schnitten und sich darauf erhängt.Feuersbrunst in London. Eine riesige Feucrsbrunst brach amMontag in der Bowstreet aus. Vierzig Dampfspritzen bemühten sich.das fünfftöckige Gebäude mit seinen zahlreichen Geschäftsläden zuretten. Die Löscharbeiten wurden ungemein durch die Enge derStraße erschwert, und so wurde trotz aller Anstrengungen der größteTeil des Gebäudes zerstört. Der Schaden wird auf drei MillionenMark beziffert.In Mellenbeck wurde, wie aus Brüssel gemeldet wird, eineKupfergießerei und Metallbüchsenfabrik, welche 150 Arbeiter be-schäftigte, durch eine Feuersbrunst zerstört. Der Materialschadenbeläuft sich auf 800 000 Fr.— In Charleroi brannte eingroßer Bazar nieder. Der angerichtete Schaden wird aus mehrere100 000 Fr. geschätzt.Ein Grubenunglück in Amerika. Ein Telegramm aus Elkins(Westvirginia) meldet» daß infolge einer Explosion in einer der DavisKohlen- und Koksgesellschast zu Thomas gehörigen Grube 25 bis30 Bergleute, meist Ausländer, getötet wurden.Verband der Frisenrgehülfeu Deutschlands. Zweigverew Rixdorf.Mittwoch, den 6. Februar, abends 91/, Uhr, Bei Schmidt, Berlinerstraße 14:Außerordentliche Mitgliederversammlung. Mitgliedsbücher mitbringen 1 Erscheinen unbedingt nötig.Verein der Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinne»Berlins und Umgegend. Abteilung Weißensee. Mittwoch, den«. Fe-bruar, abends 8'/, Uhr, bei Wall, LanghanSstraße 146: Mitgliederversammlung.Eingegangene Druchfchnftcn.19. Herausgeber: Dr. Heinrich Braun und Lüh Braun. Verlag: Berlin-schSnebergPreis für da» Ewzelhesi 10 Pf., pro Monat 40 Pf., pro Bietteljahr 1.20 W.„Rene Gesellschaft-, Sozialistische Wochenschrist.Dr. Heinrich Braun und Lilh Braun.Berliner Marktpreise. Au« dem amtlichen Bericht der städtischenMarkthallen-Direltton.(Großhandel.) Rindfleisch I» 69—74 pr. 100 Psd.,IIa 63-68, m» 57-62, IVa 49-55, dam Bullen 60-65, Holl 0,00.Kalbfleisch. Doppelländer 110-125, la 82-90, IIa 72—80, Ula 54—68,Holl 0,00, dän. 60—68. Hammelfleisch la 66—74, IIa 60—64.Schweinefleisch 52—60. Rehwild, plomb. per Psd. 0,70— 76, I» 0,00,Rotwild la 0,40-0,50, IIa 0,30-0,38, do. Kälber 0,30—0,50.Damwild 0,40—0,65, do. Kälber 0,40—0,75. Wildschweine 0,35—0,48.Frischlinge 0,60—0,75. Hasen per Stück 3,00—3.40. do. New und IIa0,00. Kaninchen per elück 0,80—1,10. Wildenten per Stück 0,00.Hühner, alte per Stück 1,60-3,55, do. Na 1,25—1.50, do. junge perstück 1,40—1,50. Tauben per Stück 0,60—0,85, junge lleine 0,00, italienische1,00. Enten per Stück 1,80—2,40. Hamburger junge per Stück 2,75bis 3,50. Gänse, Hamburger pr. Psd. 0,90 bi» 1,10, WS- 0,55—0,60.Hecht- per 100 Psd. 90—1,03, groß 73, mittel 96—100. Zander, mittel135—150, matt 1.26bis 130. Schleie, unsott. 0,00, groß 0,00, Bleie 35—40,Aale, groß 0,00, mittel 0,00, llein und mittel 00,00. Plätzen, Nein00—00, groß, matt 39-40. Karpfen. 45er 00.00, do. 100er 50-51.Bunte Fische 50—52. Bafte, matt 59— 70, do. 00, Karauschen 0,00Wels 62.' Quappen 0,00. Bleifische 00—00. Amettkanischer Lach» laneuer per 100 Psd. 110—130, do. IIa neuer 90—100, do. Ula neuer 75.Seelachs 20—25. Sprotten, Kieler, Wall 0,75— t, 25, Dan, ig«. Wall0,50—0,60. Flundern, Kieler. Stiege la 3—4, do. mittel ver Kiste 2—3, Hamb.Stiege 4—5, halbe Kiste 1,50—2. Bücklinge, per Wall Kieler 3,50—5.00.Stralsund« 6,00. Aale, groß per Psd. 1,10—1,30, mittelgroß 0.80—1,00,klein 0,50—0,60. Heringe per Schock 4—5. Schellfische Kiste 3—4,00, do.'/, Kiste 2,00. Kabllau. p. 100 Psd. 20—25. Heilbutt 0,00. Sardellen. 1902erper Anker 93, 1904« 93, 1905« 90, 1906« 73—76. Schottische Vollheringe1905 0,00, large 40—44, füll. 36—38, med. 35—42, deutsche 87— 44.Heringe, neue Maijes, per'/, To. 60—120. Sardinen, russ., Faß1,50—1,60. Bratheringe, Büchse(4 Liter) 1,50—1,75. Neunaugen,Schocksaß 11, kleine 5—6, Riesen- 14. Eier, Land-, per Schock 4.75—5,80. Butterp« 100 Psd. la 114—120, IIa 110—115, lUa 103-112, absallende 90-100.Saure Gurken Schock 3,50—4,00, Pjeffergurkcn 3,50—4,00. Kattoffelnver 100 Psd. 0,00, rnagnuni bonnrn 2,10—2,25, Dabersche 2,10—2 25,Rosen 0,00, weiße 1,75—2,00, Salatlartofseln 5,00-6,00. Spinatper 100 Pfund 10—20. Karotten per 100 Pfund 10—12.Sellette, hiesige, per Schock 2,00—5,00, do. pommersche 5,00—6,00. Zwiebelngroße, per 100 Psd. 2,75-4,00. do. lleine 2,50—3,00. do. hiesige(Perl-)0,00. Charlotten 0,00. Petersilie, grün, Schockbund 2,00. Kohlrabiper Schock 0,00. Rettig, baor., per Schock 2,40—4,80. Mohrrüben per 100 Piund3,50-4.00. Teltower Rüben per 100 Psd. 7—10. Weiße Rüben, große2—2,50. kleine 6—3. Rote Rüben 2,00—2,50. Blumenkohl ital. p. Kops 0,16—0. 30.Kohlrüben per Schock 2—2,50. Wirsingkohl per Schock 3,00—6,00. Rotkohlper Schock 3.00-8,00. Weißkohl 100 Pfd. 2,00-3,00. Rosenkohl p. 100 Psd.20—25. Grünkohl per 100 Psd. 4—5. Schnittlauch 12 Töpse 2.00-4.50.Birnen, per 100 Pfd. hiesige 0,00, böhm. 8-20, ital. 35—38. Aepsel, per100 Psd., hiesige 6-24, Eravensteiner 0,00. Tiroler in Fässern 0,00, Kiste32—60, Amerik. 15—30. Zitronen, Messina, 300 Stück 7,00—9,00, 360 Stück7,00-9,00, 200 Stück 9-12. Apselsinen. Jaffa, per Kiste 0.00, Murcia200« Kiste 7— 10, do. 300« 8—10, Valencia 420« Kiste 12—16,00.do. 714« 16—21, Messina, Blut- 100« 7—10, do. 150 er 7,50—11.do. 80 er 9,50—11. Mandarinen, Kiste 0,75—2,00, do. in Körben per100 Psd. 17-25.Wittci-iingsübersicht uoin 5. Februar 1907. morgens» tthe.SlatlratnOettn77t WSWi772DswinemdeHamburgBerlin 1771 StillFraiitj.aM 770 NOMünchen; 770 StillWien l 769 Still1 Dunst1 Nebelbedeckt1 bedecktNebel!wollig« Bi»H ll-Stalwnenr ez S=öSfcSB I_ 2.eiaparanda 760 SW_2 Petersburg 772 W— 0—3—6-0Scilly>iberdeenParis772 ONO777 WNW770 SSOsSeit«t»ac%S«>Sw&2 bedeckt!—€1 Schnee ,—144 wolkig i 42 halb bb. 11 Schnee—4Wetter-Proanoic für Mittwoch, den v. Februar 1907.Ein wenig kälter, zeitweise heiter, vielsach nebelig oci schwachen nörd-lichen Winden; keine erheblichen Niederschlage.BerlinerWetterbureau.Wafferffand am 5. Februar. E l b e bei An'sig—— Meter, beiDresden— t 13 dp.— �bc bei Magdeburg-s- 1,49 Meter, Eisgang—Elbe bei Straußsilri—— Meter.— Oder bei Ratlbor+ 1.42 Meter.Oder bei Bi-Slau Untcrpeqel— 0.78 Meter.— Ncißemündung-j- 2,62 Meter.Oder bei Btteg->- 3,16 Meter.—___San» BStbfij Ssfiiö. txüf iea S&ieiaitnttil velamw..: Tjj. Glocke, Palm. Krück u. Lerlag: PLilvävG MuHdrutlsci u. PaloQsanftall Paul Swger& Co., Berlin SW.