Die Sozialdemokratie im neuen
Reichstag.
Albrecht
Calbe- Aschersleben
Auer
August Bebel
3öhle
Straßburg
3ömelburg
Dortmund
A. Brey
Brühne
Dr. David
Mainz
Heinrich Dietz
Shrhart
Ludwigshafen.
Sichhorn
Emmel
Fiseher
Berlin 2
Dr. Frank
Mannheim
8. Frohme
Geek
Karlsruhe
7. Geyer
H. Goldstein
Heine
Hildenbrand
Berlin 3
Stuttgart
Hengsbach
Duisburg
Koch
Hanau
Ние
Bochum
Dresden- Neustadt Berlin 6
Wiesbaden
Hamburg, III. Kreis Chemnitz
Legien
Kiel
Sehmann
Wilhelm Metzger
Noske
Sachse
Scheidemann
Schmidt
Theodor Schwartz
Severing
Singer
K. Stolle
Stücklen
Stadthagen
Dr. Südekum
Ulrich
Georg v. Vollmar
Zubeil
Waldenburg Solingen
Berlin 5
Lübeck
Bielefeld
Berlin 4'
Nieder- Barnim
P
Zauch Belzig. Gewählt: v. Derken( Rp.) 19 631 St. gegen Ewald( Soz.) 11 705 St. Danzig ( Land). Gewählt: Dörksen( Rp.) mit 8772 St. gegen Meh( 3.)
6859 St.
Graudenz - Strasburg . Gewählt: Sieg( natl.) 14.854 St. gegen Laszewsky( Pole ) 13 551 St.
Schlochau- Flatow. Gewählt: Wilkens( fonf.) mit 14 476 St. gegen
-
noch mehr, den Demonstranten Jogar jetnen Dant aussprach. Bor dem Gesezze aber sind nach der Verfassung alle Bürger gleich. Was Bülow recht ist, ist fagen wir- Bebel billig. Ebenso wie das Ziel einer Demonstration das Reichskanzlerpalais und ihr Abschluß eine Rede Bülows sein kann, ebenso kann ein anderes Mal das Ziel sein dürfte, das Bureau des Parteivorstandes und der Abschluß der demonstrierenden Volksmenge, die allerdings dann etwas zahlreicher
die Rede eines Sozialdemokraten sein. Die Polizei hat durch ihr gestriges anerkennenswertes und vernünftiges Verhalten, das die
Komierowsky( Bole). 7277 St. Oberbarnim. Gewählt: Pauli( np.) 10413 St. Bruhns( Soz.) 7948 St. Ueckermünde - Wollin . Gewählt: Dellbrüd( Frs.) gegen Boehlendorff Demonstranten frei gewähren ließ, deutlich zu erkennen gegeben, ( freikonf.). wie sie endlich begriffen hat, daß in unserer Zeit der Rügen - Franzburg . Gewählt: Dr. Stengel( frf. Wp.) 12 365 St. gegen politischen Teilnahme des ganzen Volles an der Politik die v. Riepenhausen( f.) 9545 St. Greifswald - Grimmen . Gewählt: Gothein( frf.) gegen Rewoldt( np.). politische Straßendemonstration ein natürliches und notwendiges Groß- Strehlit. Gewählt: Glowazky( 3.) 11 500 St. gegen Bielow- Ausdrucksmitel politischer Betätigung ist. fowsti( Bole) 8900 St. Die letzten Bedenken ultrakonservativer oder überängstlicher Lublinik- Gleiwik. Gewählt: Jankowski( Pole) mit 14 197 St. Leute, die in dem Verhalten Bülows vielleicht einen Fehler erblicken. gegen Chrzaszcz ( 3.) 12 336 St. müssen aber vollends zerstreut werden, wenn sie hören, daß auch Sagan Sprottau. Gewählt: Bolfo( fons.) mit 8687 St. gegen der Kaiser und König den Demonstranten ausdrüdlich dankte und Endemann( frs. Vp.) 7608 St. an sie eine längere und offenbar durch die DemonstrationsGlogau. Gewählt: Hoffmeister( frf. Vg.) mit 6200 St. gegen stimmuung, die ja auf sein eindrucksfähiges Gemüt und lebhaftes Bunzlan- Lüben. Gewählt: Doormann( frf. Bp.) mit 9984 St. gegen Ansprache hielt. Damit ist auch von dieser Stelle aus die DemonTemperament starken Eindruck machen mußte, freudig bewegte
Frege( Np.) 7098 St.
7005
Löwenberg. Gewählt: Kopsch( frs. Bp.) mit 5994 St. gegen Schaeffer ftration sanktioniert, und es kann keinem übereifrigen, angsterfüllten ( fonf.) 5936 St. Polizistenhirn mehr einfallen, etwa gerade mit Rücksicht auf diese Landeshut- Jauer. Gewählt: Dr. Hermes( frs. Bp.) mit 9266 St. Stelle Demonstrationen untersagen oder verhindern zu wollen. gegen Liffel( Rp.) 5717 St. Schönau- Hirschberg. Gewählt: Ablaß ( frs. Bp.) mit 13 351 St. gegen Albert( Soz.) 5346 St.
Görlitz - Lauban . Gewählt: Mugdan ( frf. Vp.) 24817 St. gegen Müller( Soz.) 16 128 St.
Jerichow . Gewählt: Byern( fons.) 12868 St. gegen Merten( frs. Bp.) weil erg. Gewählt: Dove( frf. Bg.) 10172 St. gegen Schweinit- Wittenberg .
11 672 St.
Eckhardt( kons.) 9828 St. Mühlhausen - Langensalza . Gewählt: Eickhoff( frf. Bp.) 14 111 St. gegen Zedlig( Sp.) 11 120 St. Schleswig- Eckernförde. Gewählt: Spethmann( frf. Bp.) mit 1000 St. Majorität gegen Mattsen( natl.). Tondern - Husum . Gewählt: Leonhart( frs. Wp.) mit 8846 St. gegen Feddersen( natl.) 8038 St.
Oldenburg - Plön . Gewählt: Dr. Strube( frf. Vg.) mit 9984 St. gegen
Bokelmann( Rp.) 9622 St.
Hildesheim . Gewählt: Feldmann( B. d. 2.) mit 15 795 St. gegen Campe( natl.) 14 009 St. Otterndorf - Neuhaus. Gewählt: Dr. Hahn( B. d. 2.) 17 074 St. gegen Haverkamp( S03.) 13 923 St. Wiesbaden - Obertannus. Gewählt: Brüh ne( Soz.) 18 355 St. gegen Itschert( 8.) 15 141 St.
Ober- und Unterlahukreis. Gewählt: Buchfieb( natl.) 13 552 St. gegen Cahensly)( 3.) 10 385 St. Hersfeld- Rotenburg . Gewählt: Werner( Ant.) mit 7000 Stimmen Majorität gegen Müller( 3.) Weslar- Altenkirchen. Gewählt: Behrens( Chr.- Soz.) mit 15 319 St. gegen Krämer( natl.) 11,026 St.
Blauen. Gewählt: Günther( frs. Bp.) mit 24 492 St. gegen Gerisch ( Soz.) 15 496 St.
D
Billingen Donaueschingen. Gewählt: Duffner( 3.) mit 12 465 St. gegen Weißhaar( natl.) 11 012 St.
Freiburg- Waldkirch. Gewählt: Hauser( 3.) mit 15 589 St. gegen Oberfirchner( natl.) 12 566 St.
Gießen . Köhler( Antis.) mit 10 939 St. gegen Heyligenstedt( nat.)
10 359 St.
Alsfeld - Lauterbach . Gewählt: Bindewald( Antis.) mit 8683 St. gegen Wallau( natl.) 7772 St.
Bensheim - Erbach . Haas( natl.) mit 10 358 St. gegen Rippel( Chr.- soz.)
9528 St.
Nürnberg
Offenbach
München 2
Teltow- Beeskow
Von den aufgeführten Kreisen haben wir diesmal neu erobert: Mülhausen , Wiesbaden , Straßburg , Hanau , Duisburg , Höchst- usingen und Bielefeld .
Dem vorigen Reichstag haben von den jezt gewählten Sozialdemokraten nicht angehört: Dr. Frant, Emmet, Lehmann, Böhle, Hengsbach, Brühne und Severing.
Die Parteiverhältnisse
im neuen Reichstage.
Stelting( Soz.) 7821 St.
Sachsen- Altenburg. Gewählt: Schmidt( Rp.) mit 22 213 St. gegen Buchwald( Soz.) 19 415 St.
Waldeck. Gewählt: Botthoff( frf. Bg.) mit 5981 St. gegen v. Richthofen ( Ant.) 5517 St.
Straßburg - Land. Gewählt: Dr. Will( 3.) 10 252 St. gegen Dr. Blumenthal( D. Vp.) 9268 St.
Friedberg- Büdingen . Gewählt: Oriola( natl.) 11 820 St. gegen Busold( Soz.) 8312 St.
9486 St.
gegen Baerer( Soz.) 15 600 St. Eisenach . Gewählt: Schack( Ant.) mit 9764 St. gegen Leber( S03.) Potsdam- sthavelland. Gewählt: Pauli( konf.) mit 21994 St. gegen Dr. Liebknecht( S03.) 18567 St. Moers- Rees. Gewählt: Frigen( 3.) mit 18958 St. gegen Vorster( f.) Lennep- Mettmann. Gewählt: Eickhoff( Frs. Vp.) mit 28 651 St. gegen Meist( Soz.) 23 044 St. Lippe- Detmold. Gewählt: Neumann- Hofer( Fr.) mit 15 712 St, gegen Riefenhof( f.) 10 180 St.
15 592 St.
München II. Gewählt: v. Vollmar( Soz.) mit 50 525 St. gegen Kohl( natl.) 28 267 St. Osterburg - Stendal . Gewählt ist Fuhrmann( natl.) mit 13 488 St. gegen Simburg( f.) 9233. St.
Nach den mun vorliegenden Wahlresultaten ergeben sich folgende Sagenow- Grevensmühlen. Gewählt( am 2. Febr .): Graf Bothmer ( lib.) Fraktionsstärken: Es erhielten
Mandate
Sozialdemokratie
Reichspartei
Konservative
+ 1+ 1
1907
1903
Gewinn Verlust
43
81
38
60
52
+8
22
22
Antisemiten
27
21
Nationalliberale.
56
51
Zentrum
108
104
Freifinnige Bereinigung
16
10
27
20
Deutsche Volkspartei
6
6
Bolen
20
16
+ 4
Verschiedene Parteien.
12
16
4
PROGR
Gegen die Wahl von 1903 hat sich das Verhältnis zugunsten
der Rechten verschoben.
Es wurden gewählt:
1903
1907
Konservative, Antisemiten und Reichsparteiler
95
109
146
165
Nationalliberale
51
56
Zentrum, Elsässer
113
115
129
135
Polen
16
20
Sozialdemokraten
81
43
Freifinnige Vereinigung, Freifinnige Voltsp.
36
Bei feiner Partei.
117 5
49
92 5
mit 11 543 St. gegen Rettich( t.) 6860 St.
Rostock . Gewählt( am 2. Febr .): Link( natl.) mit 15 325 St. gegen Herzfeld( Soz.) 13 444 St.
Memel- Heydekrug. Gewählt( am 2. Februar): Schwabach ( natl.) mit 11 403 St. gegen Krause( fonf.) 6431 St. Randow- Greifenhagen. Gewählt( am 2. Februar): Frhr. v. Steinäder( fonf.) mit 22 437 St. gegen Kösten( Soz.) 18 031 St. Parchim - Ludwigsluft. Gewählt( am 2. Februar): Pachnicke( frs. Bgg.) mit 10 315 St. gegen Dade( fons.) 8662 St. Güstrow . Gewählt( am 2. Februar): b. Treuenfels( fons.) mit 10 771 St. gegen Knappe( Soz.) 5565 St. Mecklenburg- Strelis. Gewählt( am 2. Februar): Naud( Hospitant
der Reichspartei) mit 12 504 St. gegen Lüth( Soz.) 6698 St. Holzminden , Gandersheim . Gewählt( am 2. Februar): v. Damm ( Wirtsch. Wg.) mit 12 959 St. gegen Calwer( Soz.) 10 230 St. Posen, 6. Februar. Abgeordneter von Czarlinski hat das Reichstagsmandat für Wreschen- Bleichen- Jarotschin abgelehnt. Die Neuwahl findet am 13. d. Mts. statt.
Das Resultat der Wahl bedeutet demnach eine nicht unerhebliche Eine Errungenschaft hat uns wenn nicht der Wahltag, so doch Schwächung der Linken, selbst wenn man annimmt, daß von den die Wahlnacht des 5. Februar gebracht. Auch in Berlin , sogar " Freisinnigen" nicht etliche sich mehr konservativ als freifinnig fühlen und jeden reaktionären Borstoß mitmachen werden.
Stichwahlrefultate.
( Nachträge und Ergänzungen.)
Es besteht daher kein Zweifel daran, daß politischen Demonstra tionen von heute ab von den Behörden kein Hindernis mehr bereitet werden kann, wenn sie sich nicht in Widerspruch zu dem obersten Beamten des Reiches und zur höchsten Stelle feßen wollen. Es ist das so gewiß, als für jedermann. es gewiß ist, daß in Preußen- Deutschland nur einerlei Recht herrscht Deutſchland
Wir wissen noch nicht, ob und wann die Arbeiterschaft von dem Recht auf Demonstration, von dem Recht auf die Straße wird Ge demonstrationen vom 5. Februar und 25. Januar die Behörden brauch machen wollen. Wir wissen nur, daß nach den Straßenihnen teine gesetzlichen Hindernisse mehr bereiten fönnen- wenn sie nicht die Verfassung verlegen wollen.-
Was nun?
Die Stichtvahlschlacht ist vorüber und die Stärke der einzelnen Fraktionen des neuen Reichstages läßt sich genau berechnen. Zwei Barteien sind sehr mit dem Wahlausfall zufrieden: das Zentrum und die Agrarkonservativen. Beide mit Recht. Für die Herren Agrarier stehen die Chancen, im neuen Reichstage ihre Herzenswünsche durchzusehen, fast noch günstiger als für das Zentrum. Der Reichstag wird, das steht heute schon fest, in den nächsten Jahren auf der Bahn der agrarischen Heimatspolitik" mit Ausdauer fortschreiten. Frohlockend schreibt denn auch das Hauptblatt der Landbündler, die Deutsche Tageszeitung":
Das Ziel, das der Reichstanzler mit der Auflösung zugestandenermaßen verfolgte, hat er in einer seinen Wünschen entsprechenden Weise erreicht. Er hat die beiden Mehrheiten, die er wünschte. Ja, er könnte auch, wie wir früher darlegten, eine dritte Mehrheit bilden, die aber kaum in nächster Zeit in Aktion treten dürfte. Die Minderheit vom 13. Dezember 1906 ist zu einer, wenn auch knappen, so doch immerhin sicheren Mehrheit geworden. Wenn man von den gewählten Abgeordneten absieht, über decen Fraktionszugehörig. teit noch nicht völlige Klarheit herrscht oder die fraktionslos bleiben wollen, so würde der Reichskanzler im neuen Reichstage für die Forderung, die zur Auflösung des Reichstages führte, eine geschlossene Mehrheit von mindestens 214 Stimmen haben. Weit größer ist die wirtschaftliche Mehrheit, die auf dem Boden der neu abgeschlossenen Handelsvers träge steht. Das Zentrum und die Rechte werden zusammen mindestens 216 Sige inne haben. Da die übers wiegende Mehrheit der nationalliberalen Partei auch auf dem Boden der Handelsverträge steht, ist die wirtschaftliche Mehrheit, die des Kanzlers bisherige Politit fortzuführen gewillt ist, noch erheblich größer." Das Bündlerblatt rechnet also ganz bestimmt mit dem Zus standekommen einer aus Zentrum und Konservativen bestehenden
neuen ,, wirtschaftlichen Mehrheit", nachdem die nationale Mehrheit" ihre Schuldigkeit getan und die von der Regierung gestellten Kolonial- und Flottenforderungen be willigt hat. Und da auch das Zentrum bereits durch die„ Ger. daß es unter gewissen Bedingungen zur Koalition bereit ist, wird mania", wenn auch mit der bekannten Reserve, erklären läßt, fich die schöne agrarische Allianz schon machen. Die„ Germania " meint nämlich in ihrer letzten Nummer:
Eine sichere Mehrheit kann dagegen nunmehr dank freundlicher liberaler Hülfe durch Zentrum und Rechte gebildet werden, was bisher nicht der Fall war. Das Zentrum mit seinen 110, und die Rechte nebst Zubehör mit ebenfalls über 100 Stimmen find der Zahl nach sogar stärker als die papierne fonservativ- liberale Mehrheit. Eine aus ihnen gebildete Mehrheit würde ganz besonders aber innera lich einheitlicher und geschlossener sein als das konservativ- frcia fonservativ- nationalliberal- freisinnig- demokratische Konglomerat, das schon von Natur aus auseinanderstrebt, statt den Zusammenschuß zu suchen. Das Zentrum ist eine von Natur aus tonservative Partei, allerdings nicht konservativ im Sinne des ostelbischen preußischen Konservativismus, denn es ist zugleich eine freiheitlich gesinnte Volkspartei. Es ist eigenta lich die geborene Mittelpartei und Regierungspartei im guten Sinne, die Partei, die in sich alle Gegensätze ausgleicht und dem Gesamtinteresse unterordnet, wie es auch das Bestreben jeder pflichtbewußten Regierung sein muß. Wir wollen uns, indem wir dies feststellen, beileibe nicht etwa der Regierung anbieten. Im Gegenteil, wir müssen immer wieder betonen, daß das Zentrum jest weniger als je geeignet und willens ist, eine Regierungspartei zu werden, wie der Reich 3- tanzler sie sich wünscht, eine Partei, die einfach zu allem Ja sagt. Fürst Bülow hat sich bitter über den Abdruck, den ihm das egoistische Zentrum bereitete, beklagt, und es wird sich ihm nach dem Fußtritt, den er ihm erteilt hat, ganz gewiß nicht aufdrängen. Wir sagen nur, daß die natürliche Entwidelung der Dinge jebt zu einer konservativ- kleritalen" Mehrheit führen müßte, wissen aber recht wohl, was dem bei der Re= gierung wie bei den Parteien entgegensteht.
Die Liberalen werden sich heute wohl selbst sagen, daß sie eine solche Mehrheit nicht verhindern könnten. Wenn sie das Wahlergebnis unbefangen prüfen, werden sie gestehen müssen, daß sie trop eines fleinen Mandatszuwachses eine schwere Niederlage erlitten haben.... Was können sie jetzt ausrichten, wenn fie der Regierung Opppfition machen wollen? Mit den Sozialdemokraten können sie eine Minderheit von noch nicht 150 Mann bilden. Was hat die Regierung danach zu fragen? Wenn das Zentrum nicht will, können die Liberalen gar nichte ihnen Unangenehmes verhindern. Wohl aber fann es mit Linksliberalen, Sozialdemokraten und Polen eine starte Mehrheit bilden."
unter den Linden, darf endlich das Volk demonstrieren, darf es seine politische Ueberzeugung laut und deutlich den Mächtigen des Staates entgegenrufen. Gestern nacht haben Demonstranten vor dem Reichstanzlerpalais und dem kaiserlichen Schloß stürmisch und energisch ihrer politischen Ueberzeugung Ausdruck gegeben. Welcher Art diese Ueberzeugung war, ist völlig Allerdings kommt auch bei dieser" Paarung" des konserva gleichgültig. Nicht was auf der Straße gerufen wird, sondern tiven mit dem klerikalen Geifte die Regierung in Betracht. Doch baß auf der Straße gerufen wird, macht das Wesen der sie wird sich fügen und wahrscheinlich sogar recht gern fügen. politischen Demonstration Das Wichtige und Altena- Iserlohn. Gewählt: Müller( Frf. Vp.) mit 20 428 St. gegen beutungsvolle aber ist, daß Fürst Bülow sich selbst Artikel über den„ neuen Reichstag" fein Wort davon erwähnt, daß Be- Kennzeichnend ist, daß die" Nordd. Allg. 3tg." in ihremt Demonstration attiv beteiligt hat, die Regierung sich mit der sogenannten konservativ- liberalen Mehr. indem er an die Demonstranten eine Ansprache hielt und heit zu begnügen gedenkt; sie drückt nur ihre Freude darüber aus,
Staffel- Melsungen. Gewählt: Lattmann( Ant.) mit 21 545 St. gegen Hüttmann( Soz.) 18051 St.
Haberland( So3.) 16 148 St.
Dithmarschen. Görd( natt.) 17 500 St., Müller( Soz.) 12 000 St. an der ( Teilresultat)
aus.