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Rrankenhäuser. Redner beantragt Neberweifung der Vorlage an einen Ausschuß.

Stadtrath Straßmann theilt mit, daß in den drei städti­schen Krankenhäusern seit dem 23. November v. J. bis heute 623 tuberkulose Kranke nach Roch behandelt worden seien. Davon feien 36 geheilt, 237 gebessert und 69 weniger gebeffert. Zur Erzielung weiterer Erfolge bei beiden letzteren Kategorien sei unbedingt der Aufenthalt in einem Rekonvaleszenten Heim - nöthig. Der Antrag Virchow auf Vorberathung der Vorlage durch einen Ausschuß wird angenommen. Es folgt die Berathung über einen dringlichen Antrag Stadtv. Kalisch:

des

Die Stadtverordneten- Bersammlung wolle beschließen: Die Versammlung ersucht den Magistrat, bei den Justizverwaltungs­Behörden die nöthigen Schritte zu thun, daß die Zivilprozeß­Abtheilungen des Berliner   Amtsgerichts 1 in den bisherigen Ge­bäuden der Jüdenstraße verbleiben.

Stadtv. Ralisch begründet seinen Antrag als im Interesse des Publikums liegend und bittet um möglichst einstimmige An­nahme desselben.

Stadtv. Horwitz spricht sich im Sinne der Antragstellers aus, hofft auch auf Erfolg, da der gegenwärtige Justizminister allen solchen Fragen sehr objektiv gegenüber stehe.

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nur

In der geftrigen Signng der Berliner   medizinischen| ärztliches Gutachten festgestellt wurde, enthielt das Stegept Mutter) Gesellschaft hielt Professor Oscar Liebreich   seinen angekündigten die irgend welche besondere Wirkung überhaupt nicht hatten, ge Vortrag über ein neues Verfahren zur Behand- schweige denn zu den Zwecken dienen konnten, welche die lung ber Tuberkulose  . Reflettantinnen davon erwarteten und deren Anwendung des Der Veröffentlichung des neuen Mittels sah die Aerztewelt Gesez mit Strafe belegt. Für dieses werthlose Schriftstück ließ der mit um so größerer Spannung entgegen, als in letzter Zeit die Angeklagte sich je nach dem Stande der Kundinnen 2 bis 20 m. anfängliche Begeisterung für die Koch'sche Methode einem wie zahlen. Vor Gericht entschuldigte der Angeklagte sich damit, daß er uns scheint durchaus unberechtigten Mißtrauen Platz ge- felbst mit dem Rezept hineingefallen" sei. Wenn das Schöffen­gericht зи seinen macht hat. Gunsten auch annahm, daß eine fortgesetzte strafbare Handlung vorliege, so wurde bei der Gemeingefährlichkeit des Treibens des Angeklagten doch auf eine Gefängnißstrafe von sechs Monaten; wovon zwei Monate durch die erlittene Untersuchungshaft abgerechnet wurden. Gegen dieses Urtheil ließ der Angeklagte durch seinen Bertheidiger, Rechts­anwalt Dr. Gotthelf, Berufung einlegen. Die zweite Instanz be stätigte gestern das erste Urtheil mit der Abänderung, daß anstatt zwei Monate deren vier durch die erlittene Untersuchungshaft ab­zurechnen seien.

Immerhin hat dieses Mißtrauen das gute, daß man dem neuen Mittel gleich von Anfang an kühler, fritischer gegenüber tritt, ein Standpunkt, dessen Nothwendigkeit Liebreich selbst immer und immer wieder hervorhob. So betonte er gleich in der Ein leitung, daß die seiner Entdeckung zu Grunde liegenden Versuche durchaus noch nicht als abgefchloffen zu betrachten wären, daß im Gegentheil lange fortgesetzte, genaueste Beobachtungen allein zu einem abschließenden Urtheil über den Werth des Mittels führen tönnten. Das Mittel nun find die in der Medizin schon lange bekannten Canthariden oder spanischen Fliegen, respektive ein aus denselben hergestelltes Präparat.

,, Es paffirt etwas, wenn die Arbeit nicht unterbleibt! ( Unter Canthariden   versteht man den in Mittel- und Süd- In diesen Worten, welche der Maurer Dahms zit einem Mit­Europa besonders auf Delbäumen lebenden Blasentäfer in arbeiter Namens Schulze gefagt haben fo II, liegt nach An­sicht des Gerichtshofes der 2. Straftammer des Land­getrocknetem Bustande.), Während dasselbe in früheren Jahrhunderten, vor allem im gerichts II eine Bedrohung mit einem Vergehen. Dahms war Mittelalter, ausgedehnte Anwendung fand, besonders zur Her- vor längerer Zeit vom Schöffengericht zu Charlottenburg   wegen Die übrigen Gegenstände wurden von der Tagesordnung ab. ftellung sogenannter Liebestränke, ist es in neuerer Zeit infolge Uebertretung des§ 153 der Reichs- Gewerbe- Ordnung zu fie ben gefeßt.

Der Antrag Kalisch wird angenommen.

Schluß der Sigung 9 Uhr.

Lokales.

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Lohn- und Arbeitsbedingungen genöthigt haben soll. Es war dies bei Gelegenheit des Charlottenburger   Maurerfireis geschehen, und hatte Dahms versucht, auf einige Streitbrecher einzuwirken. Das damals ihn verurtheilende Erkenntniß des Charlottenburger  Schöffengerichts, welches auf Grund der Denunziation einiger Kollegen" erlangt war, zeigte Dahms feinen anderen Kollegen, etwa 30 an der Bahl, eines Tages beim Frühstück auf dem Bau­platz der Trabrennbahn zu Charlottenburg  , und war es doch nur zu natürlich, daß keiner der rechtlich denkenden Maurer mehr mit jenen Denunzianten zusammen arbeiten wollte. Es wurde also eine Vereinbarung getroffen, daß entweder die De­oder aber alle die Arbeit nunzianten entlassen werden niederlegen sollten.

seiner großen Giftigkeit fast ganz außer Gebrauch gekommen. Tagen Gefängniß verurtheilt worden, Diefer Uebertretung Erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts sind zuerst in soll er sich dadurch schuldig gemacht haben, daß er einen Maurer Frankreich   genaue chemische Untersuchungen über die Ver- bei Gelegenheit der Einsammlung von Beiträgen zum Berliner  wendbarkeit des Mittels gemacht worden, die bisher zu praktisch Maurerstreit resp. zum Generalfonds der Maurer zum Rücktritt verwerthbaren Resultaten nicht führten, weil sich immer ergab, von einer Vereinigung" zum Zweck der Erlangung besserer daß auch kleine Mengen des Mittels bereits Vergiftungserscheinungen hervorriesen und besonders die Nieren schädlich beeinflußten. Von Die Volks- Unterhaltungsabende für Arbeiter, die wir diesen Erfahrungen ausgehend begann Liebreich, nachdem es ihm ge­schon erwähnt haben, finden eine herbe, aber zutreffende lungen war, ein reines, unveränderliches chemisch genau bestimmtes Beurtheilung in der Kreuz- Zeitung  "." Aus den Angaben der Präparat, das cantharidinfaure Kali, herzustellen, Kreuz- Beitung" geht hervor, daß die Unterhaltung am zweiten feine Versuche mit allerkleinsten Gaben, nämlich mit 1/50 Milli Abend zum Theil aus Tingeltangel- Vorträgen bestanden hat. gramm gleich 0,00002 Gramm. Im Fortgang seiner Untersuchungen Das ist allerdings etwas noch Stärkeres, als wir von den arbeiter stellte er schließlich fest, daß 6/10 Milligramm gleich 0,0006 Gramm freundlichen" und sozialreformerischen" Machern erwartet die höchste Gabe wäre, die man daeichen könnte, ohne eine schäd­hatten. Die Kreuz- Beitung" bezeichnet das Unternehmen deshalb liche Wirkung zu verursachen; als Durchschnittsgabe stellte er als ein liberales". Unserethalben mag man es auch ein fonfer- 2/10 Milligramm auf. vatives und antisemitisches nennen. Wir haben wenigstens schon Die Wirkung des cantharidinfauren Kali besteht darin, daß oft gehört, daß die Tingeltangel- Lokale in den Vorträgen, wie in es den Austritt von Blutwaffer( Serum) aus den kleinften Blut­Der Zeuge Schultz bekundet unter Eid, daß Dahms jene der Zusammensetzung der Besucher einen start antisemitischen Zug gefäßen( Capillaren) veranlaßt, und zwar in den zur Anwen trügen, wie ja andererseits die Antisemiten Versammlungen dung kommenden fleinen Mengen nur aus den weniger wider Aeußerung gethan habe. Dahms bestreitet dies. Er sei an manchmal einen tingeltangelmäßigen Anstrich haben. Was den standsfähigen Gefäßen bereits erfrankter Gebiete, so daß also ge- ienem Tage der legte gewesen, der von der Arbeit fortgegangen sei, und mindestens 100 Meter hinter Schulh gewesen. Der Ver­Besuch der Volks- Unterhaltungsabende" betrifft, so sagen die funde Gewebstheile garnicht beeinflußt werden. dem Unternehmen freundlich gehaltenen Blätter darüber, daß er Dies aus den Gefäßen ausgetretene und sich im umgebenden theidiger, Herr Rechtsanwalt Stadthagen, führt aus: daß der ein guter fei, nur seitens der Arbeiter fönnte er beffer fein. Gewebe ausbreitende Blutwasser hat zwei sehr wichtige Eigen- Beuge Schuly, welcher schon wegen Bedrohung und Körper­mit denen sich die Heilwirkung des Mittels verlegung mit zwei Jahren Gefängniß bestraft sei, Dieses Zeugniß ist ehrend für die Arbeiterklasse, aber die Freunde schaften, mit des Unternehmens stellen sich damit selbst als recht komische ergiebt: 1. eine zellſtärkende, d. h. die von ihm durch- mithin als ein roher Mensch erscheinen müsse, sich doch von dent Leute hin. tränkten und damit reichlichere Nahrungszufuhr erhaltenden fimplen Angeklagten eine Drohung nicht gefallen lassen würde, Zellen werden fräftiger, fähiger die Krankheit zu überwinden; zumal Dahms außer jener Uebertretung völlig unbescholten sei. 2) eine antibakterielle, d. h. die lebendigen Krankheitserreger Durch die erlittenen Borstrafen würde aber auch die Glaub­( Bakterien) werden von ihm vernichtet; das von ihnen befallene würdigkeit des Zeugen zu bezweifeln sein, im Uebrigen enthalte der Wortlaut keine Drohung im Sinne des Straf- Gesetzbuches. Organ wird desinfizirt.­Der Gerichtshof hält trotzdem Dahms für schuldig und ver urtheilt ihn abermals zu 7 Tagen Gefängniß. Es dürfte, da Dahms für seine Behauptung etwa 20 3eugen bringen kann, noch ein Nachspiel in Form eines Meineidsprozesses gegen Schulz folgen.

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Aus dem letzteren Umstande ergiebt sich schon, daß das neue Mittel kein Spezifikum gegen Tuberkulose ist wie etwa das Koch'sche Mittel sondern anwendbar gegen alle bakteriellen

ansteckenden

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Krankheiten.

Arbeiterbewegung.

Die Lage unserer Postbeamten ist trotz der im vorigen Jahre erfolgten, allerdings recht mäßigen Gehaltserhöhung immer noch eine recht verbesserungsbedürftige. Außer einer weiteren allgemeinen Gehaltserhöhung, der Gewährung eines höheren Wohnungsgeld- Zuschusses in den Großstädten und Industrie­zentren und einer entsprechenden Ortszulage macht sich in den Kreisen der Unterbeamten besonders eine Bewegung für Er­langung einer genügenden Anzahl von Ruhetagen und freien Die Beobachtungen, die bisher bei der Behandlung von Sonntagen bemerkbar. Und in der That sind gerade diejenigen Kranken mit dem Mittel gemacht worden sind, gestatten bei der Beamten, welche die anstrengendsten Arbeiten zu verrichten haben, Kürze der Zeit noch keine endgiltigen Schlüffe. Doch ist soviel die Briefträger und Postschaffner, am übelsten in dieser Be- bereits sicher festgestellt, daß das Mittel in den zur Verwen­ziehung daran; sie haben am wenigsten Ruhetage. Während die dung gelangenden Gaben durchaus ungefährlich ist, Postgehilfen wöchentlich zwei bis drei ganze Ruhetage haben, er daß in fast sämmtlichen behandelten Fällen auch sehr schweren halten die Unterbeamten nur 15 bis 26 Tage im ganzen Jahre von Kehlkopf- und Lungenschwindsucht eine erhebliche Besserung über den Beschluß des bergbaulichen Vereins, die bergmännischen Bochum  , 26. Februar. Die Führer der Bergleute halten frei; ja es tommt vor, daß sich bei manchen Beamten diefe des Allgemeinbefindens und der örtlichen Beschwerden niedrige Zahl durch besondere Umstände noch bedeutend ver- feit, Athembeschwerden, Auswurf, Husten, Nachtschweiße, Schlaf, Forderungen abzulehnen, in den nächsten Tagen eine Berathung. ringert. Die Regelung der Sonntagsruhe ist durchaus keine ein Appetit stattgefunden hat, und daß einige Male eine Abnahme Schröder, Vorsitzender, und Meyer, Kassirer des alten Ver­heitliche bei den verschiedenen Postanstalten. Bei einigen der Tuberkelbazillen nach Zahl und Stücke festgestellt werden bandes, find wegen Aufreizung gegen die öffentliche Ordnung in Alenitern haben die Briefträger allerdings jeden zweiten fonnte. Dagegen ist noch kein Fall von definitiver Heilung vor- Anklagezustand versetzt worden. Sonntag frei, bei anderen Aemtern fommt faum alle handen, noch in keinem Fall sind die Bazillen völlig ver­Monate einmal für den Beamten ein freier Sonntag. Das schwunden. Wunderbare ist, daß die Beamten auf dem Lande oft viel Immerhin ermuthigen die bisher gewonnenen Erfolge dazu, schlechter in dieser Hinsicht gestellt sind, als ihre Kollegen in der auf dem beschrittenen Wege weiterzugehen, um auf ihm hoffent Stadt; und auf dem Lande, bei dem verhältnißmäßig geringen lich zu dem Ziele der endgiltigen Heilung der Tuberkulose zu ge­Verkehr, sollte man meinen, wäre eine Regelung des Sonntags  - langen. dienstes um Vieles leichter, als in der Stadt. In den meisten

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Heiser

Die Glasfabrikanten weigern sich entschieden, die For­derungen der Arbeiter zu erfüllen und sind entschlossen, die Fa­britation in Lyon   ganz aufzugeben. Wie es heißt, würden sie in diesem Falle für den hierdurch entstehenden Schaden von etwa 2 Millionen Franks vom Syndikat der französischen   Glas­fabrikanten entschädigt werden. Die Zahl der Streifenden beträgt gegenwärtig etwa 2000.

Soziale Uebersicht.

Industrieorten ist das Einkommen eines jeden Arbeiters höher, Polizeibericht. Am 25. d. M. Vormittage stürzte sich ein als dasjenige eines Unterbeamten; eine den theuren Mann aus dem Fenster seines im dritten Stock des Hauses Lebensbedingungen entsprechende Ortszulage und ein für Stegligerstraße 60 belegenen Wohnzimmers auf den Hof hinab die hohen Miethspreise angemessener Wohnungsgeld- Buschuß und erlitt dabei so schwere innere Verletzungen, daß er nach dem ist also dringendes Bedürfniß. Auch in Bezug auf die Beit bis Elisabeth- Krankenhause gebracht werden mußte, wo er bald darauf zur etatsmäßigen Anstellung sind die Postbeamten schlechter wie verstarb. Bu derselben Zeit erschien eine Frauensperson in der die Beamten bei anderen Verwaltungen gestellt. Während z. B. Wohnung des fie behandelnden Arztes und theilte demselben mit, Zum Ausschluß der Tabakarbeiter in Hamburg  . Die bei der Bahn diese Zeit nur etwa fünf Jahre beträgt, beläuft daß fie die ihr zum äußerlichen Gebrauch verordnete Medizin, Lohntommission der Zabalarbeiter sendet uns folgende Erklärung: sie sich bei der Post auf 8-10 Jahre. Gine Gleichstellung hierin um sich damit zu vergiften, absichtlich eingenommen habe. Nach- Der Zigarrenfabrikanten- Verein in Hamburg   giebt in den hiesigen mit den Beamten der Bahnverwaltung liegt natürlich ebenfalls dem ihr der Arzt Gegenmittel gegeben hatte, wurde sie nach dem Zeitungen bekannt, daß in seiner lezten Mitglieder- Versammlung lebhaft in den Wünschen der Post- Unterbeamten. Schließlich sei Strankenhause am Urban gebracht. Mittags wurden am einstimmig beschlossen wurde, zu erklären, daß derselbe an feiner rin Uebelstand hervorgehoben, welcher allerdings nur die preußi- Schöneberger Ufer unter der Ueberführung der Potsdamer Eisen- Forderung, die Tabatarbeiter zur Verzichtleistung auf ihr Koa­schen Briefträger und Landbriefträger betrifft. Es ist die That bahn durch das von einem Zuge hervorgerufene Geräusch die litionsrecht zu zwingen, festhalte. Nach mit ziemlicher Bestimmt­sache, daß diese Leute, welche die vielen Treppen steigen und die Pferde eines Möbelwagens scheu, gingen durch und schleuderten heit auftretenden Gerüchten sollen auch einige der übrigen hiesigen oft recht weiten Wege zu Fuß zurücklegen müssen, auch im den Wagen an der Einfahrt des Potsdamer Güter- Bahnhofes Fubritannten gesonnen sein, die am hiesigen Ort noch arbeiten­Sommer bei der drückendsten Hize in ihrem blauen, mit Watte gegen einen Prellſtein. Hierbei stürzte der Kutscher   von feinem den Tabatarbeiter am nächsten Dienstag zu maßregeln. Dieser gefütterten Uniformrock herumlausen müssen. In Süddeutschland Siz herab, gerieth unter die Räder des Wagens und wurde so letzte Verzweiflungsschritt der Fabrikanten läßt uns vollständig hat man bereits die Sommerblousen eingeführt; dort tragen die schwer verletzt, daß er nach dem Elisabeth- Krankenhause gebracht talt, wir wissen, daß die Fabrikanten durch die Arbeitseins Briefträger auch leichte Sommermützen. Warum gewährt man werden mußte. Nachmittags wurde ein unbekannter, etwa stellung in ihren Filialen in Deutschland   vollständig aufs den preußischen Beamten nicht auch diese wesentliche Erleichte- 60 Jahre alter Mann auf dem Plaze vor dem Brandenburger   Trockene gesetzt sind, und es kann uns nur angenehm sein, Thor von einem Steinwagen überfahren und erlitt dabei so wenn auch Diejenigen von den bis jetzt noch nicht streikenden schwere Verlegungen, daß seine Ueberführung nach der Charitee Fabrikanten, welche bisher in versteckter Weise gegen uns operirt erforderlich wurde. Zu derfelben Zeit vergiftete sich ein Mann haben, sich jetzt als unsere offenen Feinde bekennen. einem Arbeitszimmer der photographischen Gesellschaft, Wir erklären hierdurch Namens der ausgeschlossenen Tabak­in einem Arbeitszimmer der Spittelmarkt Nr. 2, anscheinend in einem Anfall von Schwer- arbeiter, daß diefelben sich auch dadurch nicht beirren lassen, und muth.- Im Laufe des Tages fanden drei kleinere Brände statt. nach wie vor feststehen werden im Kampfe zur Wahrung ihres gefeßlichen Vereinigungsrechtes. Alle arbeiterfreundlichen Zeitungen werden um Abdruck gebeten.

rung?

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Theater.

Fünfundzwanzigjähriges Geschäftsjubiläum und keine neue Hofe. Ein großer und wohlbekannter Geschäftsmann feiert über turz den fünfundzwanzigjährigen Besitz seines Geschäfts. Wir wollen den großen Mann vorläufig nicht nennen; am oder auch vor dem Tage des Jubiläums wird es schon das Publi­fum aus den Beitungen und besonders aus einer gewissen Zeitung erfahren. Die alte, bekannte Sache, daß die Angestellten an folchen Tagen zu Spenden, Beiträgen zu einem Geschenk u. dergl. Die Glaceehandschuhmacher in Arnstadt   befinden sich seit fanft oder unsanft gepreßt werden, wiederholt sich auch in diesem Deutsches Theater. Die Première, die am Mittwoch über 3 Wochen im Streif. Da die Fabrikanten alles anwenden, Nicht­Falle. Personen, die dem großen Geschäftsmanne sehr nahe fiehen, betreiben bie Sammlung der Beiträge schon jetzt eifrig. bie Bretter ging, das Alte Lied" von Felix Philippi  , hat feinen vereinsmitglieder nach hier zu bekommen, ersuchen wir, jeden Sie sollen einen Tarif aufgestelt haben, nach welchem jeder im literarischen Werth. Es ist ein ganz nach französischem Muster Buzug nach hier zu vermeiden. Arbeiterfreundliche Blätter bitten Dienst der großen Firma Stehende beizutragen ersucht wird, und verfertigtes Ehebruchs- Drama, dem einige Szenen aus dem wir um Abdruck. Die Handschuhmacher Arnstadts. nicht einmal die Lehrlinge sollen dabei verschont werden. Der Eine Sudermann'schen Hinterhause" beigefügt sind. Die Gestalt des hat drei Mark, der Andere fünf Mark, der Dritte zwanzig Mark zu bürgerlichen Othello ist gerade so unmöglich, wie die der treu­steuern, und wer sich ausschließt- Nun, sich auszuschließen, losen Frau; man trifft überall nur auf die bekanntesten Theater­wagt überhaupt keiner, es will auch keiner etwas von der ganzen puppen, nicht auf Menschen.

Das Stück, das vorzüglich gespielt wurde, fand lebhaften

Gerichts- Beitung.

gen

Versammlungen.

Zu unserem Bericht über die Versammlung in dem Saale   der Brauerei Tivoli( Die Sonntagsruhe der Kauf­leute) wird uns geschrieben, daß unserem Berichterstatter einige Mißverständnisse unterlaufen sein müssen.

Es fehlt in dem Bericht jeder Hinweis auf die energische Forderung des Abg. Singer, daß an den Sonntagen, an welchen wegen lebhafter Geschäftszeit eine sehnstündige Arbeitszeit ge­stattet ist, die Verkaufsstellen spätestens um 6 Uhr Abends ge­schlossen werden müssen.

Sache ausgeplaubert haben, und das verräth genug. Uns geht aber ein Schreiben von einem Knäblein zu, das über die An- Beifall. Der Verfasser, ein Bankierssohn, hatte viele Freunde im gelegenheit daheim hat sprechen hören und unseren" Redaktör  " Theater. für ben geeignetsten Mann hält, der die Sache rügen und möglicherweise noch hintertreiben tönnte. Das Knäblein be gründet seine Meinung zwar etwas sonderbar und kindlich, aber gar nicht unlogisch. Der Onkel des Knäbleins ist in dem großen Geschäst des großen Mannes, der nächstens sein großes Jubiläum feiern wird, angestellt; und des Knäbleins Vater ist Schneider. ,, Damen finden Rath und sichere Hilfe in allen Fällen. Der Onkel braucht eine neue Hose, aber die zwanzig Mark, die Adr. unter Dr. W., Postamt 35, Berlin  ." Im vorigen Herbst er für den Erwerb der neuen Hose bestimmt hatte, soll er zu der erschien die Annonze wiederholt in hiesigen Zeitungen, bis der Spende für ein Geschenk an den großen Geschäftsmann beitragen. Einsender derfelben als Schwindler entlarvt und eingezogen wurde. Singer ganz besonders darauf hingewiesen hat, daß der Antrag, Darüber hat der Onkel räfonnirt und das Knäblein, das es ge- Es war der Schuhmacher und Handelsmann Gottfr. Wilborn wonach am ersten Weihnachts-, am ersten Oster- und ersten hört hat, meint nun: Der Redaktör  " möge ein Wort über die zu Magdeburg- Sudenburg  , gegen den derzeit folgendes vor dem Pfingsttage zwei Stunden gearbeitet werden soll, von dem Kartell, Geschichte schreiben, dann würde der große Geschäftsmann es Schöffengericht festgestellt wurde. Es waren viele Briefe an den an dessen Spitze der Abg. Dr. Gutfleisch steht, ausgegangen ist, lesen und sich vielleicht- schämen, so daß er die Spende ein Angeklagten eingegangen, worin sein Rath und seine Hilfe und daß der Abg. Singer gerade in diesem Theile seiner Aus­tellen ließe und Dnfel am Ende boch noch zu einer neuen Hose in Anspruch genommen wurde. Der Angeklagte fandte führungen die freisinnigen Kaufleute und Angestellten aufforderte, täme. Wir erzählen's und wollen abwarten, ob die kindliche den sich Meldenden dann die Abschrift eines Rezeptes ein, auf ihre Vertreter im Reichstage einzuwirken, damit dieser Antrag Erwartung sich vielleicht bestätigt. teffen Bufammenfetura er felbft nicht faunte; nie frater durch nicht wiederkehre.

Außerdem vergißt der Berichterstatter mitzutheilen, daß