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Sohnes, der berbient sein würde, wenn das zum Arbeiten hat, von seinem Meister deshalb entlassen wird, schauen und sich zu einer ihnen ungünstigen Zeit nicht provozieren Arbeitsverhältnis ein Jahr dauert, nicht den Betrag und, nachdem er sechs Wochen arbeitslos war, mit seinem lassen. Wenn der Direktor der Meinung ist, daß die Daimler­bon 1500 M. jährlich, so ist der Lohn unpfändbar. Eine entgegen Kinde auf die Knie sinft, betet, und nun wieder Werke zu Marienfelde   zu teuer arbeiten, so möge er die Ursachen stehende Praxis entspricht nicht dem Gesetz. Auch die Einbehaltung ein gottesfürchtiger, königstreuer und arbeitswilliger Mensch hierzu in der teilweisen Unfähigkeit und technischen Un und Zurücklegung des 125 M. übersteigenden Lohnbetrages, wie das wird, dem es natürlich wohl geht. Wir sind in der Lage, 3 med mäßigkeit der Anordnungen verschiedener Abteilungs Stettiner Oberlandesgericht und das Essener Gericht für zulässig er- der Fachzeitung" zu ihrem Bekenntnis eines Arbeiters" ein Gegen- chefs suchen, nicht aber in den angeblich zu hohen Löhnen der achtet, entbehrt jeglicher geseglichen Grundlagen. Hat jemand zehn stück zu liefern und zwar das Bekenntnis eines Arbeitgeberschutz- Arbeiter; denn diese sind nicht höher wie in anderen ähnlichen Monate hindurch insgesamt 1500 m. verdient, so kann der Lohn verbändlers. Unser befehrter Arbeitgeberschutzverbändler hat vor Betrieben des Motorwagenbaues. Als eine recht unerfreuliche der folgenden Monate restlos mit Beschlag belegt werden. Ein dem bekehrten Arbeiter der Fachzeitung", der nur in der Phantasie Tatsache wurde es in der Versammlung auch bezeichnet, daß die Aufsammeln, wie es die mitgeteilte Judikatur will, widerspricht dem des Dichters" existiert, den Vorzug, daß er in mehr als einem im Betrieb erhobenen Strafgelder während der letzten Jahre die Gesez und dem sozialen Gedanken des Lohnbeschlagnahmegesezes Exemplar in Berleibhaftig lebt. Also hören wir ihn selber. durchschnittliche Höhe von nicht weniger als 4500 M. pro Jahr bon 1869. erreicht haben. Angeblich sollen diese Strafgelder zu Unter­stüßungszwecken für die Arbeiter verwandt werden. Nach den Mit­teilungen der Kommissionsmitglieder sind aber nur etwa 200 bis 400 m. jährlich als Unterstützungsgelder zur Auszahlung gelangt. Ueber den Verbleib der" Rest" summe erteilte der Direktor bei einer Nachfrage des Arbeiterausschusses nur sehr ungenügende Aus. funft; eine Einsichtnahme in die Bücher aber verweigerte er rundweg. Die Versammelten waren einmütig der Ansicht, daß es zwar auf die Dauer in dem Betriebe so nicht weiter gehen könne. Vor der Hand aber sei es unzwedmäßig, energische Gegen­maßnahmen in Anwendung zu bringen. Deffen aber fönne die Direktion versichert sein: Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht.

Gewerkschaftliches.

Wieder ein christlicher Streifbruch.

Nach Ausbruch des Kohlenarbeiterstreits in München  forderte die Leitung der christlichen Gewerkschaften ihre Mit­glieder zum Streifbruch auf. Diesem Ruf leisteten aber nur ganz wenige Christliche Folge. Nun erläßt die Leitung der christlichen Gewerkschaften in München   in allen bayerischen Zentrumsblättern einen Aufruf:

Was die christlich organisierten Holzarbeiter Kölns   im Jahre 1904 getan haben, das muß jezt in München   wiederholt werden. Das Wort des Vorsitzenden des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften, Schiffer, soll auch hier gelten: Wir werden uns die Anerkennung zu erzwingen wissen!" Die Eristenz der christlichen Gewerkschaftsbewegung Münchens   steht auf dem Spiel; deshalb: Auf, christliche Arbeiter,( zum Streifbruch) nach München  !"

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Diese schamlose Streitbrechergesellschaft ist noch schlimmer als die Gelben. Während diese sich offen als Streitbrecher­truppe bekennen, täuschen die Christen" den Arbeitern vor, fie feien eine Gewerkschaft zum Stampfe gegen das Unter­nehmertum! Dieser Streich der christlichen Führer wird nun den Mitgliedern der christlichen Gewerkschaften endlich vollends die Augen öffnen und sie veranlassen, ihre Führer den Gelben zu schenken und selbst als Mitglieder den freien Gewerkschaften beizutreten.

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Daß die christlichen Arbeiter bei weitem nicht so schlecht find, als ihre Führer" von ihnen denken, beweist folgender Brief, den der Hauptvorstand des christl. Hülfs- und Transport­arbeiterverbandes an den Vorsitzenden der Filiale Kolbermoor  sandte. Der interessante Brief hat folgenden Wortlaut: Zentralverband der Hülfs- und Transportarbeiter und Arbeite­rinnen u. verw. Berufe Deutschl.

München  , 6. Februar 1907.

Herrn A. Hofbeck in Kolbermoor  !

Deine Karte erhalten und sehe, daß Ihr, trotzdem wir Euch die Fahrt zahlten, überhaupt nicht zur Unterstüßung unserer Kollegen nach dem Konsumverein( München  ) gegangen seid, wo es unsere Aufgabe ist, den Betrieb hochzuhalten, da wir einen Tarif abgeschlossen haben. Es ist leider traurig, daß solch unfähige Vorstände, wie Du selbst, dabei bist, bei so wichtigen Angelegen heiten die Verbandsleitung vollständig im Stiche lassen, noch mehr aber geht Euere Gesinnungslumperei, indem Ihr um ein Judaslohn von den Roten denselben unsere Verbandsbücher ausgeliefert habt und wir mit Euch nichts mehr zu tun haben.

Mit solch unzuverlässigen Leuten, die den eigenen Verband durch Unterstützung der Sozialdemokraten in den Rücken fallen, wollen wir nicht mehr zusammenarbeiten und sind sämtliche Mit­glieder von Kolbermoor  , soweit sie unseren Anordnungen nicht bollzogen haben, aus dem Verbande ausgeschlossen. Wir haben also zunächst mit Sie als Vorstand wie mit den anderen nichts

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Bekenntnis eines Arbeitgeberschutzverbändlers. Wohl mußt' ich mich redlich mühen und plagen, Doch ging mein Geschäft, ich konnte nicht klagen. Auch mit den Gesellen ich hatt' deren neun Konnt ich durchaus zufrieden sein. Da tamten die Herren vom Schußverband. Sie haben das Haus mir eingerannt, Mit Scharfmacherreden mir zugesezt Und mich gegen meine Gesellen verhett. Den Arbeitern sagten sie sei nicht zu trauen, Wenn sie auch jetzt friedlich Schränke bauen, So gehe doch dahin ihr Sinnen und Trachten, Uns später einzeln abzuschlachten". Jezt sei es Zeit, den Gesellen zu zeigen, Daß uns die größere Macht zu eigen. Wenn wir die Arbeiter jetzt entlassen, So sprengen wir ihres Verbandes Kassen, Und sei ohne Geld erst ihr Verband, Dann äßen die Arbeiter uns aus der Hand.

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D Narr, daß ich auf die Neden gehört, Mit denen man nur den Sinn betört. Fünf meiner Gesellen sperrte ich aus, Die andern vier gingen dann selber hinaus. Jetzt steht meine Werkstatt seit Wochen leer Und mir ist der Kopf von Sorgen schwer. Wo sonst so luftig die Späne flogen, Da ist jetzt Trübsal eingezogen.

Schon seh' ich, wie sich nieine Kunden verlaufen Und bei meinen Konkurrenten faufen, Den großen Herren vom Schutzverband, Deren Lager gefüllt sind bis zum Rand, Die uns Kleinmeister in den Kampf getrieben, Um selber Fische zu fangen im Trüben. Bei den Herren wird das Geschäft nicht gestört, Doch wir, die auf ihren Lockruf gehört Und mit ihnen in den Kampf gezogen, Wir sind ja fürchterlich betrogen.

Ich weiß nicht, ob die Arbeiter trachten, Uns Meister einzeln abzuschlachten, Jedoch das Eine mir sicher ist: In Massen würgt uns der Kapitalist Und freut sich, fieht er uns qualvoll sterben. Er weiß ja doch, er wird uns beerben. Folg' ich den Großen, dann bin ich verloren, Dann hab' ich den Henker mir selbst erforen. Ich will nicht mehr mit dem Schußverband ziehn, Denn jetzt seh ich's ein, das ist mein Ruin. Bald hätt' mich der Pleitegeier am Kragen.+ Drum hab ich mich mit den Gesellen vertragen, Hab' ihnen zum Frieden gereicht die Hand. Bom Arbeitgeber- Schutzverband

Hab' ich mich für alle Zeit empfohlen, Mag ihn meinetwegen der Teufel holen.

Der Streit der Werkzeugmacher ist aufgehoben. In der letzten

Deutfches Reich.

Ein politischer Gewerkschaftskampf.

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Unter den Nachwehen der Hottentottenwahlen hat auch der Deutsche Töpferverband etwas zu leiden. In Giesen­brügge bei Goldin wurde der Vertrauensmann der Töpfer der dortigen Ofenfabrik, der auch zugleich Kassierer des Soldiner Wahl­vereins ist, wegen der hervorragenden Anteilnahme der dortigen Töpfer an der Wahlagitation hinausgemaßregelt, und das, nach­dem er 14 Jahre ununterbrochen in der Fabrik tätig gewesen ist. Seine Kollegen, welche sich solidarisch erklärten und die Wieder­einstellung berlangten, erhielten von der Direktion ebenfalls die Entlassung. Die Töpfer der menschenfreundlichen Fabrik befinden sich nun im Streit um die Anerkennung der politischen Organi sation und wegen der Zurücknahme der Maßregelung ihres Ver­trauensmannes. Zu bemerken ist noch, daß die Giesenbrügger Ofen­fabrik ein Aktienunternehmen" ist, an dem zirka ein Schock Aktionäre beteiligt ist, meistenteils Soldiner Kleinkrämer und Kleinunter­nehmer. Die Antwort der Soldiner Arbeiterschaft auf die Brutalität dieser kleinen bescheidenen Scharfmacher fann nur sein die intensive Propagierung der Konsumbereine. Auch der Vor­fitzende des Soldiner Wahlvereins, der bei einem dortigen kleinen Tischlermeister beschäftigt war, ist entlassen worden. In dem auch nicht weit entlegenen Städtchen Neudamm   befindet sich ebenfalls eine Ofenfabrik, und betrachteten es auch die hierin be= schäftigten Töpfer als Ehrenpflicht, anläßlich der Reichstagswahl für unsere Partei Propaganda zu machen. Da diese Genossen schon seit Jahren im Winter nur bei bedeutend verkürzter Arbeitszeit beschäftigt werden, hielten sie es für angebracht, während der Wahl­periode 10-14 Tage völlig auszusehen, um sich desto rückhaltloser der Wahlagitation widmen zu können. Der Erfolg der Agitation war ein guter, allein im Städtchen Neudamm   quollen am Wahl­Das hat tage 939 sozialdemokratische Stimmen aus der Urne.  aber die Fabrikleitung verschnupft. Als die Töpfer nach getaner Wahlarbeit am Tage nach der Wahl wieder die Arbeit aufnehmen wollten, erklärte die Leitung, daß es nun ihr noch nicht passe" und fie ließ die Genossen noch für die Wahlwoche aussehen. Das hat den Genossen nun weiter nicht wehe getan, sie folgten der höheren Weisung", in dem schönen Bewußtsein, für ihre Partei gute Arbeit geleistet zu haben. Unsere politischen und wirtschaftlichen Gegner aber sind Toren, wenn sie vermeinen, mit solchen kleinlichen Nadel­stichen unserer Sache Abbruch tun zu können.

mehr zu tun und könnt Ihr getrost bei den Sozialdemokraten Versammlung der Ausständigen wurde die Weiterführung bes Letzte Nachrichten und Depefchen.

warm halten.

Berlin   und Umgegend.

Franz Weirler, II. Borstand.

Der Kampf in der Holzindustrie.

bereits 17 Wochen andauernden Streits als aussichtslos bezeichnet. Infolgedeffen faßten die Anwesenden den Beschluß, den Streit auf­zuheben. Die meisten der ausständigen Werkzeugmacher find baraufhin wieder zu den früheren Bedingungen an ihre alten Plätze in den Spezialbetrieben zurückgekehrt.

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Bibel oder Babel?

Der unfähige" Vorstand in Kolbermoor   und seine sämt­Berlin, 12. Februar. Seine Majestät der Kaifer empfing lichen Mitglieder sind also aus dem christlichen Verbande aus­heute die Präsidenten und eine Abordnung hervorragender Mit­geschlossen worden, weil sie an dem gewerbsmäßig betriebenen glieder des schlesischen und des rheinländisch- westfälischen Vereins Achtung, Herren- Maßschneider! Wegen Maßregelung des Ver- des souveränen Malteser- Ritterordens, um die Ernennungsbulle Arbeiterverrat dieser Unternehmerschußtruppe nicht auch trauensmannes ist die Firma Heinr. Franz, Markgrafenstr. 67, nebst den Insignien eines Großkreuzes und Ehrenbaillis des profitieren wollten. Sie haben eben eine andere Auffassung gesperrt. Die Ortsverwaltung. Ordens entgegenzunehmen. Der Vorsitzende des Vereins der von den Aufgaben einer Gewerkschaft als der gesinnungs­Bei der Daimler Motoren- Gesellschaft zu Marienfelde   schlesischen Malteser, Ehrenbailli Graf Braschma, überreichte tüchtige zweite Vorstand Weirler, und deshalb haben sie durch besteht schon seit einiger Zeit eine recht unbehagliche Spannung Seiner Majestät die Infignien mit einer Ansprache, in der er diesen Ausschluß in den Augen anständiger Leute an Ehre zwischen der Arbeiterschaft und der Betriebs unter anderem folgendes ausführte: und Ansehen nur gewonnen. leitung. Erst unlängst legte der gesamte Arbeiterausschuß da­In der gegenwärtigen Zeit ist es nicht mehr der Halbmond, selbst sein Amt nieder, weil dessen Mitglieder von dem Direktions- der die christliche Welt bedroht, wohl aber ein noch gefährlicherer bertreter in brüster und unwürdiger Art behandelt worden waren eind der Geist des Unglaubens, des Umsturzes, der Leugnung und offensichtliche Maßregelungen unliebsamer" Personen vor- der göttlichen und jeder menschlichen Autorität. Gegen diesen den genommen wurden. Kürzlich ist der Direktor nun noch einen guten ritterlichen Kampf zu führen, zum Schuße von Thron und Altar Schritt weiter gegangen. Er benußte einen Maschinendefekt als ist die vornehmste Pflicht des altehrwürdigen Johanniter Malteser­willkommenen Vorwand, um plöblich zirka 100 Arbeiter zu ent- Ordens, auch des evangelischen Zweiges desselben! lassen. Gleichzeitig erfolgte aber auch wieder die Entlassung In der Antwort des Kaisers heißt es: mehrerer Obleute und früherer Subkommissionsmitglieder des Wenn auch im Wandel der Zeiten die Tätigkeit und der Arbeiterausschusses unter den fadenscheinigsten Gründen. Das Wirkungskreis des altehrwürdigen Ordens eine Einschränkung er­Ersuchen verschiedener Arbeiterkategorien, bis zur Behebung des fahren haben, die alten Rittertugenden behalten immer ihre Be­Maschinendefekts doch in verkürzter Arbeitszeit arbeiten zu lassen deutung, und gerade in unseren Tagen ist jeder einzelne ritterlich und Entlassungen zu vermeiden, wurde schroff abgelehnt. Augen- gefinnte Mann von unschäßbarem Werte für die Allgemeinheit. scheinlich stüßte sich der Direktor hierbei auf den Widerwillen einer Ihr Gelübde bürgt mir dafür, daß Sie Alle auch in dem Kampfe Anzahl Hirsch- Dunderscher Gewerkvereinler gegen die berkürzte gegen den menschenfeindlichen Geist des Unglaubens und des Um­Arbeitszeit. Hatten diese Braven durch einen ihrer Obleute doch sturzes sich als wahre Ordensritter erweisen werden. rund heraus erklären lassen, das Schicksal der entlassenen Arbeits­follegen fönne fie nicht soweit berühren, daß sie zu deren Gunsten etwa mit einer verkürzten Arbeitszeit und damit gleichzeitig auch mit einem geringeren Verdienst borlieb nehmen würden. Eisenach  , 12. Februar.  ( B. H.  ) Drei schlesische Bahmarbeiter, einer Arbeitszeit von sechs oder sieben Stunden und dem dadurch die in dem benachbarten Salzungen   mit Abgrabungen von Erde entsprechend reduzierten Berdienst fönne heutzutage niemand aus- beschäftigt waren, wurden von den abstürzenden Erdmassen ver­kommen. Die Entlassenen müßten eben sehen, wie sie ohne Arbeit schüttet und konnten nur noch als Leichen hervorgeholt werden. durchkämen. Das sei nun einmal nicht anders; jeder sei sich selbst der Nächste. Es war dies die übliche Betätigung Hirsch­Dunderscher Solidarität". Hinsichtlich der gemaßregelten Obleute aber erklärte Herr Direktor Sprange, er halte jetzt die Zeit Stuttgart  , 12. februar.( B. H.  ) Jm nahen Mergenthal brach für gekommen, um den Betrieb von den friedenstörenden Elementen in einem Familienhaus Feuer aus. Sieben Personen wurden au fäubern, denn diesen schreibe er es zu, daß sich fürzlich der vermißt. Man nimmt an, daß fie in den Flammen um Vorwärts" in einer abfälligen Kritik mit verschiedenen flein  - gekommen find. lichen" Unterlassungen in sanitärer und sonstiger Beziehung seitens der Leitung des Marienfelder   Daimler- Werts befaßte und so das Ansehen des Werkes in der Oeffentlichkeit herabseßte.

Am Montag wurde in einer Vertrauensmännerversammlung der Bildhauer festgestellt, daß 208 Holzbildhauer von der Aussperrung betroffen sind. Es handelt sich nur um Bildhauer, die in Tischlerei betrieben beschäftigt waren, wo sie teils mit den Tischlern gleich zeitig ausgesperrt wurden, teils aus Solidarität mit den Tischlern die Arbeit niederlegten. Der Verein der selbständigen Bildhauer beteiligt sich nicht an der Aussperrung, infolgedessen werden die in Bildhauerbetrieben beschäftigten Gehülfen auch nicht ausgesperrt. Es wird aber streng darauf gesehen, daß in diesen Betrieben keine Arbeiten für solche Tischlereien angefertigt werden, welche ihre Arbeiter ausgesperrt haben. Besonders fommt hier die Firma Kümmel in Frage, deren Betrieb infolge Aussperrung und Arbeits­niederlegung unterbunden ist und die nun versucht, einen größeren Posten Bildhauerarbeit in anderen Werkstätten anfertigen zu lassen. Ueberall, wo derartige Arbeiten auftauchen, sollen sie unter allen Umständen zurückgewiesen werden.

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Diesmal schickt uns Herr R a hardt selbst eine Berich­Figung, statt wie sonst irgend einen seiner untergebenen Tischler­meister zu einer solchen zu veranlassen. Er schreibt mit Bezug auf eine Notiz in unserer Sonnabendnummer:

Es ist nicht wahr, daß ich in einer Tischlermeisterversamm­lung ausgeführt habe, die Differenz in den Angaben beider Organisationen über die Zahl der Ausgesperrten erkläre fich daraus, daß die Arbeitgeber die seit Weihnachten entlassenen, die Arbeiter aber die vom 14. Januar arbeitslos gewordenen Arbeiter zählen.

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Mit

Verschüttet.

Sieben Personen verbrannt.

Genidstarren- Epidemie.

Glasgow  , 12. Februar.( W. T. B.) Heute sind hier 11 Per­fonen an Genicstarre gestorben und 10 erkrankt. Im Ganzen befinden sich im Hospital gegenwärtig 71 an Genidstarre erkrankte Bersonen.

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Die neueste Schiffskatastrophe.

Es ist auch nicht wahr, daß ich gesagt habe, die Aus- Mit diesen Vorkommnissen beschäftigte sich nun am Montag sperrung habe schon zu Weihnachten, also 3 Wochen vor Ablauf im Alten Askanier" zu Mariendorf   eine stark besuchte Betriebs­des Tarifvertrages, begonnen. versammlung der Daimlerschen Arbeiter. Die verschiedenen Wir hatten die tatsächlichen Angaben der Notiz der Bolts- Redner waren mit sämtlichen Anwesenden der Meinung, daß es zeitung" entnommen. Dieser scheint Herr Rahardt teine Be- dem Direktor mit seinen selbstherrlichen Maßnahmen lediglich richtigung geschickt zu haben. Was Herr Rahardt im zweiten darauf ankomme, einen Streit zu provozieren. Im New York  , 12. Februar.( W. T. B.) Der Kapitän des ge­Teil seiner Berichtigung bestreitet, haben wir nie als eine vorigen Jahre ist dort nämlich zwischen der Betriebsleitung und Aeußerung hingestellt, sondern nur aus dem Vorausgegangenen der Lohnkommission der Arbeiter eine Vereinbarung über funkenen Dampfers" Larchmont" erklärte einem Vertreter der als Zugeständnis ertrahiert. Uebrigens sollte der Vorwurf des die zu zahlenden Akkordfäße zustande gekommen. Die auf Grund Associated Preß  ", er habe zwischen 150 bis 200 Passagiere an Tarifbruches Herrn Rahardt nicht so aufregen. Er war es doch, dieser Vereinbarung geltenden Akkordverdienste erscheinen dem Bord gehabt, nur acht hätten sich gerettet. Wie sich herausstellt, der, während vor dem Gewerbegericht noch Verhandlungen Direktor jezt aber als zu hoch. Nach Aeußerungen von Betriebs- ist ein Teil der Passagiere ertrunken und ein anderer Teil in der schwebten, die Unternehmer der Holzindustrie mit seiner Namens- angestellten plant er deshalb zum 1. April eine teilweise recht er= unterschrift aufforderte, die Arbeiter vor Ablauf des Tarifs auf hebliche Reduzierung der Löhne. Zwar hat der Herr grimmigen Kälte in den Rettungsbooten oder in den eisigen Fluten die Straße zu werfen! Das schafft Herr Rahardt durch keine Direktor beim Abschluß jener Bereinbarungen ben nunmehr ent- erfroren.( S. Vermischtes.) Berichtigung aus der Welt. laffenen Subfommiffionsmitgliedern eine Verlängerung der Ab. New York  , 12. Februar.( W. T. B.) Nach den letzten Meldungen machungen auf weitere zwei Jahre in Aussicht gestellt. Jedoch wurden von den 150 bis 200 Personen an Bord des Dampfers Der Stimmungsmache dient ein in der vorigen Nummer der scheint es den Arbeitern, als habe er sich seines damaligen Ber- Larchmont" 19 Personen gerettet. New York  , 12. Februar. Neunzehn Ueberlebende vom Dampfer Fachzeitung" abgedrucktes längeres Gedicht. Es ist in dem salbungs- sprechens durch die ebenso einfache wie bequeme Art entledigen vollen Stil der Traftätchenpoesie gehalten. Unter der Ueberschrift wollen, daß er jene Kommissionsmitglieder jetzt rechtzeitig aufs Larchmont" sind heute auf fünf Booten und vier aus Trümmern Bekenntnis eines Arbeiters" wird den Lesern vorgedichtet, wie ein Pflaster warf. Neben den verschiedenen Vertrauensleuten erklärte zusammengezimmerten Flößen, auf denen sie auch elf Tote mit Arbeiter durch wüste Heyreden in der Schenke natürlich zum auch der erste Bevollmächtigte Cohen vom Metallarbeiterverband, fich führten, auf Block Island   angelangt, nachdem sie in schwerem haßerfüllten Sozialdemokraten geworden ist, der nicht mehr Lust daß die Arbeiter das Manöver der Betriebsleitung sehr wohl durch- Sturm und hochgehender See furchtbare Kämpfe bestanden hatten. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: h. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u.Unterhaltungsblatt

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