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Nr. 48. 24. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 26. Februar 1907.

8. Sibung. Montag, den 25. Februar, 1 Uhr. Am Tische des Bundesrats: Reichskanzler Fürst Bülow , Frhr. v. Stenge!, Graf Posadowsky b. Tirpib, b. Einem, Dernburg . Präsident Graf Stolberg teilt mit, daß das Präsidium vom Kaiser empfangen fei, der die besten Wünsche für die Arbeiten des Reichstages ausgesprochen habe.

genommen.

ein.

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400

Lassen wir nun die 48 Millionen Mark für die Witwen- und sehr aufgeregt, weil man sich sagte, daß das Reichsamt sich dadurch Waisenbersorgung fortes tut mir leid, daß der Staatssekretär in Abhängigkeit von Privaten begebe. Auch der leitende Staats bemängelt, daß ein dahingehender Beschluß beim Bolltarif gefaßt mann, der Reichskanzler, hat diese Auffassung geteilt und erklärt, wurde( Lebhaftes Brabo! im Zentrum) laffen wir ferner weg er habe hiervon keine Kenntnis gehabt und könne die Annahme des die 50 Millionen Mark für die Invalidenversicherung, so bleibt nur Geldes nicht billigen. Der Reichstag hat jetzt das höchste Interesse noch ein geringer Betrag, der für andere Zwecke verwendet wird daran, daß der Reichskanzler Aufklärung darüber gibt, als für die Zwede der Machtstellung des Reiches nach außen. Ich woher diese 30 000 Mart betone das ausdrücklich, weil der Reichskanzler darauf hingewiesen hat, daß vom Reichstage die für das Ansehen und die Machtstellung im Wahlkampfe stammen.( Sehr richtig! im Zentrum und bei den des Reiches notwendigen Mittel nicht bewilligt worden sind. Für Sozialdemokraten. ( In den Briefen des Generals Keim wird auch diese Zwede waren 1080 Millionen Mart bewilligt, wozu noch 150 mitgeteilt, daß der Hauptmann Salzer vom Generalstab der Schutz­Dem früheren Präsidenten, Grafen Ballestrem, wird der Dank Millionen Mart für die Kolonien tamen. Auch von 176 Millionen truppe sagte, er habe sich nur auf ausdrücklichen Wunsch des Ober­des Hauses für ein von ihm gestiftetes Bild des Kaisers aus- Mart neuer Steuern waren 80 Millionen Mart für diese Zwecke kommandos dem Flottenverein zur Verfügung gestellt.( Lebhaftes gesprochen.- bestimmt und 96 Millionen Mark waren für die steigenden Bedürfa Sört! hört! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Fürst Die definitive Wahl der Schriftführer hat folgendes Ergebnis nisse des Reiches. Bismard hat ja auch einmal nach Frankfurt a. M. depeschiert, um gezeitigt: Gewählt find Frhr. b. Thünefeld( 8.) mit Bezüglich der Beamten ist es sehr leicht gesagt, daß wir ihnen die Wahl des Sozialdemokraten Sabor gegenüber Sonnemann zu 367 Stimmen, Rimpau( natl.) mit 307, Engelen( 3.) mit jeht nicht mehr geben können, aber für die unteren und mittleren fördern. Aber das Vorgehen des Fürsten Bülow übersteigt doch 307, Pauli( Rp.) mit 303, Rogalla v. Bieberstein( f.) Beamten ist es sehr schwer, mit ihrem Gehalt auszukommen. alles! Es erinnert an die Pratiken Napoleons III. ( Lachen b. d. ( Sehr mit 301, b. Damm( Wirt. Ver.) mit 276, Dr. Hermes( Sehr richtig! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Auch National.) zur Beeinflussung des gleichen Wahlrechts. ( frs. Bp.) mit 231, Hagemann( natl.) mit 194 Stimmen. für diejenigen Arbeiterkategorien, welche diveft für das Reich tätig wahr! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Nach dem Außerdem erhielten Graf Mielzynski( Bole) 193, Fischer- find, muß durch Erhöhung ihrer Löhne gesorgt werden.( Bravo ! Fürsten Bülow ist der Reichstag aufgelöst worden, weil die Arroganz Berlin ( Soz.) 176 Stimmen. im Zentrum.) des Zentrums, das seine Machtstellung mißbrauchte, das nationale Hierauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein. Wegen der Höhe der Matrikularbeiträge hegt die Regierung Empfinden empört habe. Der Herr Reichskanzler hätte doch daran Ein schleuniger Antrag Fürst Radziwill ( Bole) auf Ein- den Wunsch nach einer neuen Steuer, und der Reichsschatjekretär denken sollen, daß er seine bedeutendsten Erfolge gerade der Ben stellung eines gegen den Abgeordneten b. Chlapowo beruft sich darauf, daß in der Budgetkommission des vorigen Reichs- trumspartei verdankt.( Lebh. Beifall im Zentrum, andauernde Chlapowski schwebenden Strafverfahrens wird debattelos antages anerkannt sei, daß die damals betvilligten Steuern nicht Unruhe rechts.) Als der Reichskanzler so über das Zentrum ur­ausreichen. Das hat aber für den neuen Reichstag feine Geltung. teilte, wußte er bereits, daß der Aufstand in Südwestafrika so gut ( Sehr richtig! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.). Wir wie beendet war. Wir hatten für Südwestafrika rund Hierauf tritt das Haus in die find bei der Prüfung der Bedürfnisfrage vollkommen frei und un- Millionen bereits bewilligt.( Burufe bei den Sozialdemokraten: erste Lesung des Etats abhängig.( Beifall im Zentrum.) Leider!) Auch im Dezember haben wir feine Truppen für Süd­Reichs- Schatzsekretär Frhr. v. Stengel gibt zunächst eine Ueber- 62% Millionen Mark vornehmlich durch das Anwachsen der mitten im Kriege standen, hat der Reichstag ein halbes Jahr vor Hervorheben möchte ich ausdrücklich, daß der Fehlbetrag von westafrika verjagt.( Sehr richtig! im Zentrum.) Als wir noch ficht über die Ergebnisse der Etatsjahre 1905 und 1906, deren ordentlichen Ausgaben, nicht der außerordentlichen, bedingt der Auflösung mit Zustimmung des Reichskanzlers eine Forderung Einzelheiten auf der Tribüne nicht völlig verständlich sind: ist: auch das müssen wir uns bei der Beurteilung des Etats von 92 Millionen Mark für die Bekämpfung des Aufstandes auf Im Etatsjahr für 1905 ergaben sich gegen das Etatssoll Mehr- gegenwärtig halten. Wären uns die neuen Einnahmequellen nicht 50 Millionen herabgesetzt.( Hört! hört! im Zentrum.) Ich denke, einnahmen im Betrage von 90 000 000 M.( Hört! hört! links), erschlossen, so ständen wir jetzt vor einem Defizit von 216 Millionen er nimmt, nachdem er uns so vor dem Auslande herabgesetzt hat, woran die Zuckersteuer allein mit 17 Millionen Mark, die Post- Mart. Der Herr Reichsschahsekretär hat wie der preußische verwaltung mit Millionen Mart beteiligt waren. Das über- Finanzminister nun Gelegenheit, unsere Ehre öffentlich herzustellen und er erkennt angenommen, daß der wirtschaftliche Aufschwung an, daß wir alles, was für den Aufstand notwendig war, bewilligt raschend günstige Ergebnis dieses Jahres beruht zum nicht ge- noch anhalten wird; auf diesen Standpunkt wird sich der Reichstag haben. Auch der Vorwurf trifft uns nicht, daß wir durch nicht ringen Teil auf der Einschränkung des Ausgabe- Etats seitens ber- auch stellen können. Diese Hochkonjunktur ist die Folge der ge- rechtzeitige Bewilligung des Bahnbaues den Krieg in Südwestafrika schiedener Ressorts, insbesondere gilt dies von der Verwaltung stiegenen Kauftraft des Inlandes, sie ist nicht nur durch den ge- verteuert hätten. Aber sein Kolonialdirektor hat im vorigen Früh­des Reichsheeres und der Marine. Eigentlich hat nur eine Versteigerten Export herbeigeführt. Das beweist die Richtigkeit unserer jahr selber erklärt, daß die Verzögerung der Bewilligung des Bahn­waltung im Jahre 1905 in den Ausgaben das Etatssoll über- in dem neuen Zolltarif befolgten Politik.( Lebhafte Zustimmung schritten: die Postverwaltung, was zum Teil in der erheblichen rechts und im Zentrum.) Jedenfalls werden wir die Ausgaben mit baues vom Mai bis November nennenswerte Nachteile nicht ge­Steigerung des Verkehrs seinen Grund findet. Auch für das großer Vorsicht aufzustellen haben. Die Anleihe beträgt nicht nur bracht hätte.( Sört! hört! im Zentrum.) In der Frage der Ent­Etatsjahr 1906 ergibt sich nach den bisherigen Abschlüssen, daß der 265 Millionen, wie der Herr Reichsschaksekretär sagte, sondern, schädigung der Farmer hatten wir uns noch nicht definitiv ent­Etatsansah im allgemeinen auf richtigen Schäzungen beruhte. wenn wir den Nachtragsetat und die Eisenbahnvorlage für Süd- schieden. Wir wollten sie bis zur Beendigung des Krieges offer laffen. Bestimmend war dabei auch die Erwägung, daß sich unter Im einzelnen sind allerdings Verschiebungen eingetreten, be- testafrika hinzunehmen, 310 Millionen. sonders soweit die Zölle in Frage kommen. Hervorheben will ich, Mit Freuden haben wir die Versicherung der Thronrede ver- den Farmern einige befinden sollten, die durch den Krieg Millionäre geworden daß das Ergebnis des Gerstenzolls in jeder Hinsicht befriedigend nommen, daß wir mit einigen Staaten herzliche, mit anderen gute gewesen ist, und zwar nicht nur nach der finanziellen Seite hin, und forrette Beziehungen pflegen und daß die soziale Gesetzgebung waren.( Hört! hört! im Zentrum.) Der neue Reichstag hat uns, fondern auch in Rücksicht auf den Zwed, welchem die Differen- in dem erhabenen Geiste Kaiser Wilhelms I. fortgeführt werden der stärksten Partei des Hauses, den Anspruch auf das Präsidium zierung von Malz- und Futtergerste dienen soll. Hingegen ist das solle Wir erwarten, daß die Vorlage über die Rechtsfähigkeit der versagt. Wir stehen grundsätzlich auf dem Standpunkte, daß der Ergebnis der Personenfahrkartensteuer sehr erheblich hinter den Berufsvereine wieder vorgelegt werden wird! Wichtiger fast noch Präsident aus der stärksten Fraktion des Hauses zu entnehmen ist. Schägungen zurückgeblieben.( Lebhaftes Hört! hört! lints.) Dieses erscheint uns die Forderung der Einführung von Arbeitskammern Minderergebnis ist aber durch das Mehrergebnis des Fracht zum freien und friedlichen Ausdruck der Wünsche und Beschwerden Auch bei der Wahl des Präsidenten von Levehow hat Windthorst ihm urkundenstempels, der Zigarettensteuer und der Brausteuer aus der Arbeiter. Weiter verlangen wir Erweiterung des Koalitions- persönlich gesagt, er solle sich betrachten als ein vom Zentrum mit aufgestellter Präsident. Wir haben also Herrn v. Levehow ge geglichen worden. Am untlarsten ist bisher das Ergebnis der rechtes und weitere Ausgestaltung der Tarifgemeinschaften. Steuer auf Kraftfahrzeuge. Redner gibt des weiteren eine Übersicht über die von seiner wissermaßen als unseren Präsidenten aufgestellt.( Lachen rechts.) Bei den Ausgaben sind die Abweichungen vom Etat ztvar Partei eingebrachten Anträge auf sozialpolitischem Gebiete. Auch Der Präsident soll unabhängig fein vom Parteigetriebe. Seine nicht so groß wie bei den Einnahmen, aber es hat sich doch ein will teine Bevorzugung der katholischen Kirche , sondern die Freiheit eine fünstlich zusammengesetzte Mehrheit ihn wählt.( Große Un­den Toleranzantrag werden wir wieder einbringen. Er Unabhängigkeit und seine Stellung wird aber herabgedrückt, wenn Mehrbedarf von 12 Millionen herausgestellt. Die Vorschüsse der des religiösen Befenntnisses für jedermann.( Bravo ! im Zentrum.) ruhe rechts.) Wir werden diese Tatsache ruhig hinnehmen. Können Boft für die Berufsgenossenschaften sind mit der Zeit enorm ge- Weiter verlangen wir eine Deklaration der Verfassung nach der wir doch feststellen: Der ruhende Punkt in der Erscheinungen Flucht stiegen. Sie betrugen im ersten Jahr nach Einführung des Unfall- Richtung hin, daß Abgeordnete nicht gezwungen werden können, ist der Zentrumsturm.( Rebhaftes Bravo! im Zentrum.) Uns hat versicherungs- Gesetzes, im Jahre 1887, Millionen, im Jahre ihr Zeugnis über Dinge abzulegen, die sie als Abgeordnete kennen- der Wahlkampf nicht geschwächt. In gleicher Stärke find wir zu­1888 7% Millionen, 1889 12 Millionen, steigerten sich aber in rückgekehrt. Man wird also auf die Dauer eine Politik über der Folge ganz gewaltig. Im Jahre 1900 überstiegen sie bereits gelernt haben. unsere Köpfe hinweg nicht führen können.( Sehr richtig! im Ben­100 Millionen Mart und werden im Monat Mai 184 Millionen trum.) Im Rahmen unseres alten Programms werden wir zu den Mark erreichen.( Hört! hört! rechts.) Ich halte es grundsätzlich für verfehlt, daß man den Berufsgenossenschaften unter die Arme anlangt, so läßt das Wort des Herrn Reichskanzlers von der Regierungsvorlagen Stellung nehmen. Wir sind nach wie bor greift mit einer Maßnahme, welche dem ganzen Erwerbsleben und Baarung des konservativen Geistes mit dem liberalen( Lachen) da- davon überzeugt, daß die Zukunft des Deutschen Reiches nur ge= ber ganzen Volkswirtschaft zu schwerem Schaden gereicht und ge- genommen werden soll. Wenn wir die Thronrede lesen, so finden christlichen Lebens. Wir werden auch fünftig mit allen zusammen. rauf schließen, daß in der inneren Politik eine Schwenfung vor- sichert ist auf dem Fundament eines christlichen Staates und eines reichen muß( Lebhafte Zustimmung rechts), wenn es mir auch wir denn auch, daß eigentlich als einzige Vorlage die Verwirt wirken, welche mit uns gemeinsam im Geifte einer christlichen durchaus fernliegt, Bedenken gegen die Förderung dieses hoch lichung eines Antrages in Aussicht gestellt ist, den der verstorbene Weltanschauung an der Zukunft unseres Volkes arbeiten.( Starter fozialpolitischen Zweckes zu erheben. Es ist seinerzeit der Versuch Sollege Mundel vor langen Jahren schon im Reichstag eingebracht andauernder Beifall im Zentrum, Zischen rechts, bei den Natl. und gemacht worden, hier Wandel zu schaffen, er scheiterte aber bekannt hat in bezug auf die Beschränkung der Majestätsbeleidigung. Wir Freifinnigen.) lich an dem Widerstande der großen Mehrheit des Reichstags. Ich haben nichts dagegen, daß diefer Gefebentwurf kommt. Wenn bin der Meinung, daß schon viel gewonnen wäre, wenn es ge- Serr Dr. Müller- Meiningen gesagt haben soll, daß nach Ablauf des länge, die geleisteten Borschüsse nicht erst nach 4-5 Monaten, Quinquennats der Freifinn für Heer und Flotte stimmen würde, sondern in etwa vierteljährlichen Abschlagszahlungen zurückgezahlt so ist ja auch dagegen nichts zu sagen.( Seiterkeit im Zentrum.) zu erhalten. Der Herr Reichstanzler hat erklärt, die verbündeten Regierungen Was den Abschluß des Etatsjahres 1906 anlangt, so haben die wollten keinen Kampf gegen die katholische Religion, sondern volle Einzelstaaten an leberweisungen annähernd dasselbe erhalten, was Gleichberechtigung und volle Gewissensfreiheit. Das Wort des im Etat vorgesehen war. Herrn Reichskanzlers in Ghren, aber ist es denn Tatsache, daß die Katholiken volle Gleichberechtigung genießen? Sind etwa in Preußen unsere Ordensschwestern den Diatoniffinnen gleichgestellt, und ist nicht in Sachsen die fatholische Stirche in ihrer freien Be wegung noch äußerst beschränkt?( Sehr wahr! im Zeitrum.)

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Etat für 1907

Was

die innere Politik

Abg. Baffermann( natl.):

feststellen können, daß das Ziel der Auflösung erreicht ist: die Man wird als das Resultat der letzten Wahl ohne weiteres Mehrheit des 13. Dezember hat sich in eine Minderheit verwandelt. feststellen können, daß das Ziel der Auflösung erreicht ist: die Der Wahlkampf hat entschieden gegen die Sozialdemokratie; fie hat drei Dußend Mandate eingebüßt. Ich gebe zu, daß auch uns Gegenüber der dieses Ergebnis überraschend gekommen ist. Ich gehe nunmehr zum anderen der Majoritätsparteien vom 13. Dezember war für die nationalen Parteien von vornherein nur in zirka 6 Wahlkreisen fiber und kann hier eine recht erhebliche Besserung unserer Aussicht, zu fiegen. Das Zentrum hat im Wahlkampf gut abs geschnitten; einen Teil seiner Erfolge verdankt es allerdings dem finanziellen Verhältnisse konstatieren. Wir standen bei der Vor­bereitung des Etatsentwurfs für 1906 bei einem Defizit von mehr Ganz entschieden muß ich die Behauptung des Reichskanalers Busammengehen mit der Sozialdemokratie.( Sehr richtig! rechts als 240 Millionen Mart. Wäre die Finanzreform im vorigen zurückweisen, daß wir die Religion als Mittel für politische Bivede und bei den Nationalliberalen. Gelächter beim Zentrum.) Nach Jahre gescheitert, so hätte ich nicht gewußt, wie der Haushalt des benußen.( Lebhafter Beifall im Zentrum.) Der Wahlkampf hat dem Wahlergebnis steht nunmehr fest, daß für nationale Fragen Reiches noch in halbwegs geordneten Bahnen hätte fortgeführt gezeigt, daß unfere Macht über unsere Wähler eine sichere ist, heute eine Mehrheit aus Konservativen und Liberalen verschiedener werden können, zumal da an das Reich erhebliche Mehrforderungen, allerdings haben wir auch gar feinen Anlaß, im Wahlkampf mit Schattierung besteht, so daß in diesen Fragen die Regierung nicht 3. B. durch die Erhöhung der Wohnungsgeldzuschüsse, durch die unseren Besorgnissen für Deutschlands Bukunft zurüdzuhalten. mehr auf die Abstimmungen des Zentrums angewiesen ist.( Bravo ! neuen Militärpensionsgefeße, gestellt wurden. Die Resultate der Der Reichstanzler hat den nationalen Sinn der Nationalliberalen rechts und bei den Nationalliberalen.) Wir werden also in Zukunft neuen Steuern lassen sich, wie gesagt, noch nicht übersehen. Es gerühmt. Freilich hat er auch ähnliche Bemerkungen über die fon- nichts mehr hören von der Nebenregierung, von der Aufrichtung lag nun die Erwägung nahe, ob es notwendig sei, mit einer er fervative Partei gemacht, doch habe ich keinen Anlaß, auf diese ein eines taudinischen Jochs, Hintertreppenpolitik usw.( Bravo ! bei weiterten Steuervorlage au fommen, zumal wenn man sich die zugehen.( Aha! und Heiterfeit.) Aber wie will der Reichskanzler den Nationalliberalen und Freifinnigen.) Die Bentrumsfraktion Gründe des für 1907 noch bestehenden Fehlbetrages bergegen- uns einen Vorwurf machen, die wir bei allen großen Gefeßen ohne felbft kann ja nicht dafür verantwortlich gemacht werden, was der Gründe des für 1907 noch bestehenden Fehlbetrages bergegen- Rücksicht auf Barteiinteressen( Na! na! links und lautes Gelächter), einzelne Abgeordnete getan hat, und nicht nur in fonfervativen wärtigt. Es darf nicht vergessen werden, daß das Reich für die in Aussicht genommene Witwen- und Waisenversicherung hohe Ber - nur mit Rücksicht auf das Reich und den Wohlstand des Voltes mit- und liberalen Zeitungen, sondern auch im Vorwärts" ist der Fall pflichtungen übernommen hat. Die hier in Betracht kommende gewirkt haben?( Lebhafter Beifall im Zentrum.) Der Wahlkampf Roeren in einer ganzen Reihe von Artikeln sehr eingehend und in hat sich direkt zum Stampf gegen eine Religionsgesellschaft er einer für Herrn Roeren nicht sehr günstigen Weise behandelt Summe wird zwar nicht ausgegeben, muß aber zur Thefau- weitert. General v. Liebert erhielt am 15. Januar einen Brief worden. Der Neugestaltung der Dinge im Reichstage mußte auch rierung als Ausgabe eingestellt werden. Troß alledem haben es vom General Keim, in welchem es heißt: Es ist von hier aus durch die Wahl eines neuen Präsidenten Rechnung getragen werden, die verbündeten Regierungen für angebracht erachtet, vorerst bon alles geschehen, auch von seiten der Reichskanzlei( Sört! hört!), um ber nicht mehr der Fraktion angehörte, die bisher das Präsidium weiteren Steuervorlagen abzusehen und die weitere Entwickelung Ihnen unbequeme Konkurrenz vom Halfe zu schaffen." Auch an inne hatte. abzuwarten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß bei Andauern des den Abgeordneten Eickhoff sind Mitteilungen gelangt, daß nach Die eingehende Behandlung der Kolonialfragen will ich einem gegenwärtigen wirtschaftlichen Aufschwunges das Rechnungsjahr späteren Redner meiner Fraktion vorbehalten. Wir bleiben dabei 1907 wesentlich günstiger abschließen wird. Rücksprache mit Wilhelmstraße 77 bestehen, daß die Veranlassung der Reichstagsauflösung vom Der Redner geht auf die einzelnen Posten der Einnahmen( Sört! hört!) ihm die Unterstübung der Regierung im Wahlkreise 13. Dezember nur in der Nichtbewilligung genügender Mittel lag. fetvie der Ausgaben des Etats für 1907 ein, spricht aber hierbei so Remscheid - Lennep gesichert sei.( Sört! hört! Zuruf rechts: Woher wenn die Regierung sich in einem früheren Falle mit einer solchen leiſe, daß er auf der Tribüne fast völlig unverständlich bleibt. Die stammt ihre Kenntnis davon?) Aus der Zeitung. Wäre der Abg. Streichung einverstanden erklärt hat, so können sich die Herren Regelung der Gehälter der Reichsbeamten soll im Jahre 1908 er- Richter noch an dieser Stelle, so würde er auf Grund dieses dem vom Zentrum doch jetzt nicht darauf berufen. Die schwere Krisis folgen, da der Etat jetzt zu ſehr belastet ist. Leider hat es sich nicht Abg. Eickhoff mitgeteilten Schreibens verhindert haben, daß Herr in unseren Kolonien ist jeht überwunden, und wir werden dem bermeiden lassen, auch in den Etat für 1907 eine Anleihe aufzu- Eickhoff seinen Platz hier einnimmt.( Sehr richtig! im 3. und nächst auch mit der Rückberufung weiterer Truppen zu rechnen nehmen. Wenn ich aber das Ganze überschaue, so muß ich sagen, b. d. Goz.) In einem der Schreiben des Generals von Reim an haben. Die Errichtung eines selbständigen Kolonialamtes, die Be= daß wir zur Sanierung des Reichsetats seit Jahren manches getan Herrn Landrichter Stern heißt es: Vergessen Sie nicht, dem Abg. willigung des Bahnbaues Keetmanshop- Kubub und des Nachtrags­haben und daß wir auch diesmal einen gewaltigen Schritt bor- Baffermann einzuschärfen, daß Kolonialpolitik ohne Flottenpolitik etats für Südwestafrika halten wir für dringend notwendig. wärts gekommen sind, wenn es auch noch nicht gelungen ist, das Unsinn ist"; und weiter heißt es, daß die Nationalliberalen sich gestörte Gleichgewicht zwischen den Ausgaben und den Einnahmen bisher recht unpatriotisch benommen hätten und daß Herr v. Tirpitz Das bißchen Agitation des Flottenvereins völlig herzustellen. Wir hoffen auf die patriotische Unterstübung aus Angst vor dem Zentrum nicht den Mut habe, eine vernünftige( Stürmisches Gelächter.).. Angesichts der mächtigen Agitation, bes Reichstages. Flottenvorlage einzubringen. Der Schluß des Briefes lautet: Jch die das Zentrum in der katholischen Geistlichkeit hat, sind die Abg. Dr. Spahn( C.): traue zwar Herrn Abg. Baffermann nicht ganz"( Gr. Heiter- Flottenvereinsagitatoren die reinsten Waisenknaben.( Bravo ! rechts Ich möchte den Etat etwas anders ansehen als feit, in welcher die folgenden Worte verloren gehen.) und bei den Nationalliberalen. Erneutes Gelächter im Zentrum der Reichsschatsekretär, indem ich die einzelnen Bofitionen, Weiter ist dem Flottenverein aus der Reichskanzlei für seine und bei den Sozialdemokraten.) Aus den Bemerkungen, die die unter den Titel durchlaufende Posten" fallen, nicht in Betracht Wahlagitation ein Betrag von General Keim auch über meine Person machte, ging für uns nur ziehe; dadurch treten einzelne Posten stärker hervor. Es verbleibt das eine hervor, daß wir unabhängig von der Kritik des Flotten. bann eine Einnahme von 1487 Millionen gegenüber einer Ausgabe bon rund 1550, genauer 1549% Millionen, worin die Verzinsung zur Verfügung gestellt worden. Aus der Nordd. Allgem. 3tg." bereins die Vorlagen der berbündeten Regierungen geprüft haben. Der Flottenverein ist ein ganz vortrefflicher Berein. der Reichsschuld von 3800 Millionen mit 27 000 000 Mart stedt. haben wir erfahren, daß der Reichskanzler in der Lage war, dem Diese Differenz von 62% Millionen soll durch Matrikularbeiträge Fürsten Salm eine Beihilfe im Wahlkampfe in Aussicht zu stellen,( Lachen bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) Eine ganze gededt werden, wozu noch eine Anleihe von 68% Millionn Mark freilich aus nicht amtlichen Geldern. Als seiner Zeit einem hohen Reihe von Zentrumsherren waren Mitglieder des Vereins. Der tommt. Dadurch würde die Verzinsung der Reichsschuld auf eine Reichsbeamten seitens des Verbandes der Industriellen 12 000 t. Flottenverein hat sich um die Aufklärung unseres Boltes im jährliche Laft von 136 Millionen Mart anwachsen. zur Verfügung gestellt wurden, hat man sich im Reichstage darüber Wahlkampfe sehr verdient gemacht; ob im einzelnen der General

30 000 Mark

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