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putierten haben die Vorlage vernünftigerweise auch an die Kom- 1 Iungen über einen Einheitstarif bis zum Hochsommer zu vertagen| gebunden. Die alten Tariflöhne müssen in ber tariflofen Zeil mission zurückgewiesen. Der am meisten angefochtene Punkt war und bis dahin zu den alten Löhnen weiter zu arbeiten, Stellung. als das Mindeste gelten, was sie für ihre Arbeit zu verlangen das der Behörde zu erteilende Recht, bei Personen, die des Befizes Die Antwort des Verbandes lautet wie folgt:

unzüchtiger Schriften verdächtig seien, Haussuchungen vorzunehmen. Die Regierung erklärt zwar, diese Bestimmung nur auf die gewerbsmäßige Aufbewahrung solcher Werke anwenden zu wollen, indes sahen die Abgeordneten in dieser Zusage teine Bürgschaft für die persönliche Freiheit und für das Hausrecht der Bürger. In der Diskussion wurde manch vernünftiges Wort gegen die moralisch­ästhetischen Auffassungen der Polizei gefagt, unter anderem darauf hingewiesen, daß einst Flaubert nur durch persönliche Fürsprache der Gefahr entgangen ist, wegen feines berühmten Romans Madame Bovary  ", der die Schamhaftigkeit" der Kaiserin Eugenie berlegt hatte, in den Kerker zu wandern, daß ferner die bedeutendsten Romane olas dem offiziellen, auch in den Regierungsämtern herrschenden Geschmack als unzüchtig" gegolten haben. Große Heiterfeit erregte der Abgeordnete 2afies, als er erzählte, daß fürzlich ein Journalist von einem Detektiv in dem Augenblid an gehalten worden sei, als er einem Freunde lachend eine Radierung zeigte, die nichts anderes war als die neue Journalisten­legitimation für den Senat, die ein etwas üppiges Bild bon Jordaens   reproduziert. Lasies schlug unter schallendem Gelächter vor, diese Darstellung eines in feinen unteren Partien bes fonders ausgebildeten weiblichen Rückens durch ein Feigenblatt oder bas Porträt des Herrn Berenger zu ersezen.

England.

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Die Frauenwahlrechts- Liga und das Parlament. Der rechte Flügel der Partei für Frauenwahlrecht, vertreten durch Frau Mc. Laren, fordert in einem Schreiben an den Premierminister, daß ihre Vertreterinnen vor die Schranken des Parlaments gelaffen werden, um dort ihre Petition, die sie in Sachen des Frauenwahl­rechts an das Parlament einreichen wollen, vor diesem selbst ver­trrten zu fönnen. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, daß die Frauen als Staatsbürgerinnen und Steuerzahlerinnen in jeder Beziehung ihre Pflicht erfüllen und sie seien zu dieser ihrer Forderung berechtigt, da Vertreterinnen ihres Geschlechts im Parlament eben noch nicht vorhanden sind; im übrigen verweisen sie auf Präzedenz­fälle. Der Premierminister hat diese Forderung der Frauen­rechtlerinnen abgelehnt. In der Tat sind in der parlamentarischen Geschichte Englands zwei Fälle zu verzeichnen, wo Frauen vor dem Barlament erschienen find. Im Jahre 1688 erschien die Witwe des wegen Hochberrat zum Tode verurteilten Edward Fizharris vor der Barre des Parlaments und ersuchte dieses, den Fall ihres Mannes nochmals zu beraten und ihre eigene sehr traurige Lage mit in Betracht zu ziehen. Der andere Fall ereignete sich im Jahre 1809, wo Frau Clarke, die Haushälterin des Herzogs von York  , bezüglich der Anschuldigungen, die gegen den Herzog erhoben worden waren, im Kreuzberhör bernommen wurde.

Finnland  .

Russische   Polizeifpitel.

Unserem Stockholmer Bruderorgan wird aus Finnland   von ganz zuverlässiger Seite gemeldet, daß dort russische Polizeiagenten eingetroffen sind zu dem Zweck, probotatorisch tätig zu sein und so Veranlassung zur Verhaftung russischer Flüchtlinge zu geben! Vielleicht werden sie wieder revolutionäre" Plünderungen und Raubanfälle veranstalten. Wenn man also in nächster Zeit aus Finnland   von derartigen Ereignissen hört, so weiß man im voraus, wo die Schuldigen zu suchen sind und daß es sich um Ver. brechen handelt, die gegen die russische Revolution gerichtet sind. Amerika.

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haben. Das mag vielleicht die Unternehmer zu der Einsicht ver Verband der Schneider und Schneiderinnen helfen, daß es doch besser ist, selbst mit Erhöhungen einen neuen Filiale Berlin  , SO. 16, Michaelfirchplatz 1, part. Tarifvertrag abzuschließen. Uebrigens machte der Redner auch Berlin  , den 26. Februar 1907. darauf aufmerksam, daß der alte Vertrag in nur allzu vielen Ew. Wohlgeboren! Fällen von Unternehmern durchbrochen worden ist, so daß im Im Auftrage unserer am 17. d. Mts. im Palast- Theater Laufe der zweijährigen Tarifdauer nicht weniger als 76 Firmen stattgehabten Mitglieder- Versammlung überreichen wir Ihnen in gesperrt werden mußten, um dem unterschriftlich anerkannten Ber der Anlage den feitens der Berliner   Herren- Maßschneider aus. trag Geltung zu verschaffen. Ja, noch kurz vor Ablauf des Tarifs gearbeiteten Lohntarif zur geft. objektiven Prüfung und Aner- waren 11 Sperren notwendig, um die Bezahlung der vertrags­kennung. Begründend möchten wir uas das folgende gestatten: mäßig festgelegten Preise zu erzwingen. robbes Ber Bei der Ausarbeitung der Tarife war für uns maßgebend, trages mußten also die Kleber immer tampfbereit sein. in die verworrenen Tarifverhältnisse der Herren- Maßschneider Die Versammlung endete nach reger Debatte mit der An. Berlins   Ordnung zu bringen. In einer ganzen Reihe gleich- nahme folgender Resolution: " Die Versammlung der Kleber beschließt, in Erwägung des artiger Geschäfte schwanken die Löhne für die gleiche Arbeit sehr wesentlich. Hier eine einheitliche Regelung durchzuführen, liegt Umstandes, daß uns durch die Holzarbeiteraussperrung gerade ein ebensosehr im Interesse der Arbeitgeber als Arbeitnehmer. großer Teil der besseren Bauten augenblidlich verloren gehen, bor Niemals können die Lohnverhältnisse, wie sie zurzeit in unserem der Hand von einer Durchführung der der Tapezierer- wangs Berufe existieren, als gesunde anerkannt werden; ermöglicht innung eingereichten Forderungen Abstand zu nehmen, fie jedoch doch dieser Zustand Konkurrenzverhältnisse, wie sin in anderen zu geeigneter Zeit mit allen der Organisation zu Gebote stehenden Berufen, wo Tarifverträge abgeschlossen sind, nicht vorkommen Mitteln durchzufechten. Vornehmste Aufgabe erscheint es den Berliner   Klebern, die dem Gros der Berufskollegen angedrohte Wir haben bei dieser Gelegenheit gleichzeitig eine Lohn. Aussperrung abzuschlagen, sowie deren ermäßigten Forderungen erhöhung vorgesehen. Dieselbe muß als durchaus berechtigt auf jeden Fall Geltung zu verschaffen." anerkannt werden, da durch Maßnahmen, welche die Arbeiter­schaft nicht zu vertreten hat die Bollpolitik und die Grund­und Bodenspekulation, dem Arbeiter erhöhte Ausgaben auf gebürdet find, die er bei seinen gegenwärtigen Löhnen zu tragen nicht imstande ist.

fönnen.

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Wir ersuchen Sie daher sehr ergebenst, den in der Anlage folgenden Tarif prüfen zu wollen und sich zwecks gemeinsamer Aussprache am Dienstag, den 5. März, nachmittags 5 Uhr, in den Arminhallen", Kommdantenstr. 20, einfinden zu wollen. Sollten Sie jedoch nicht geneigt sein, mit uns auf der Basis friedlicher Verständigung einen Tarifvertrag abzuschließen, so find wir beauftragt, für den Fall, daß in Ihrem Betriebe eine Kündigungsfrist besteht, das Arbeitsverhältnis hiermit zum 12. März zu fündigen.

In der Annahme aber, daß Ihnen ebensoviel als uns an einem geregelten Lohnverhältnis der Arbeiter gelegen ist, teilen wir Ihnen noch mit, daß nach erfolgter Aussprache in oben er­wähnter Sigung die Einteilung der einzelnen Geschäfte in eine Tarifflaffe erfolgt.

Hochachtend

Für den Verband der Schneider und Schneiderinnen und ver­wandten Berufsgenossen Deutschlands  ( Filiale Berlin  ). J. A.: Fr. Kunze.

Der Referent der Arbeitgeber- Versammlung, Schneidermeister 3auded, i. F. F. Heider u. Jan Jaques, bezeichnete die Forde­rungen der Arbeitnehmer als zu hoch und unannehmbar. Die zu­lett vereinbarten Löhne seien für die heutige Zeit nicht nur aus fömmlich, sondern sind derartig, daß die Arbeitnehmer noch auf Jahre hinaus damit auskommen fönnten. Nach einer neuerdings aufgenommenen Statistik erfahre der Arbeitslohn durch die neuen Forderungen der Gehülfen Erhöhungen von 20 bis 30 Proz. nur bei wenigen Pofitionen, bei den meisten Positionen betrage er 40 bis 60 roz., ja in vielen Fällen bis 100 Proz. und darüber. Er schlage deshalb vor, auf keinen Fall der Aufforderung des Ar­beitnehmer- Verbandes zu folgen, sondern einmütig am Freitag die Betriebe zu schließen.

Obermeister Krause schloß sich diesen Ausführungen voll­Der Mormonensenator. Reed Smoot  , als Vertreter des Staates ständig an. Er teilte noch mit, daß den Arbeitnehmern am Montag Utah  , Mitglied des Senats in Washington  , ist der erste Mormone ein von den Arbeitgebern felbft ausgearbeiteter Tarif, der fünf im Senat. Seit seinem Amtsantritt am 4. März 1903 hat Klaffen enthalte und alle Forderungen für Spezialarbeiter weg­sich ein Sturm von Protesten aus allen Teilen der Vereinigten fallen läßt, überreicht werden würde. Auf Grund dieses Tarifes Staaten erhoben, weil Smoot im Senat geduldet" wird! Be- feien sie bereit, zu verhandeln. Man habe das bisher nicht getan, sonders in Frauenkreisen war die Entrüstung groß, und zahlreiche weil es besser sei, erst die Arbeitnehmer einige Tage die Aus­Petitionen zirkulierten, welche Smoots Ausstoßung forderten. Er sperrung tosten zu lassen. Ferner müssen alle Arbeitswillige den bekleidet ein hohes Amt in der Mormonenkirche, ist einer der zwölf Revers unterschreiben, worin sie sich zu den bisherigen Löhnen Apostel   der Kirche und verteidigte den Glaubenssaß der Bielweiberei. weiter zu arbeiten berpflichten sollen. Auch sollen die Arbeits­Deswegen eben sollte er nicht geduldet" werden. Der Senat willigen, die unfreiwillig die Arbeit einstellen müssen, seitens des leitete eine Untersuchung ein darüber, ob Smoot mehr als ein Weib Arbeitgeber- Verbandes unterstützt werden. sein eigen nenne und ob er als; Mormone zu einem Siz berechtigt fei. Die Untersuchung dauerte lange Zeit, und die Kom miffion einigte sich nicht; denn Smoot hielt es mit den Republikanern, und da hatte er viele mächtige Freunde. Der Senat selbst tam nun in den letzten Tagen zu dem Beschluß, daß Smoot feines Sizes im Senat nicht beraubt werden fönne. Man hatte festgestellt, daß er offiziel nur ein Weib befigt. Smoots Sieg hat in Utah   große Befriedignug erregt.

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Die Heiligen der letzten Tage" halten an der Vielweiberei troß aller Gefeße fest, das heißt natürlich, soweit sie die Mittel dazu befizen; denn die armen Mormonen haben, soweit sie ver­heiratet find, nur ein Weib.

Gewerkschaftliches.

Die Scharfmacher an der Arbeit.

Nach lebhafter Debatte gelang einmal ein Antrag, im Arbeit­geber- Verband jedem Herrenmaßschneider die Aufnahme zu ber­sagen, der nicht bis Freitag abend seine Mitgliedschaft vollzogen habe. Ferner beschloß die Versammlung einstimmig, daß bom Sonnabendabend sämtliche Gehülfen entlassen werden, und schon heute teine Arbeit mehr an genommen wird, die nicht bis Sonnabendabend fertiggestellt

werden kann.

Eine überaus start besuchte Schneiderversammlung, die eben­falls gestern abend stattfand, nahm einen vom Vorsitzenden der Organisation gegebenen Situationsbericht über den gegenwärtigen Stand der Tarifbewegung in der Herrenmaßbranche entgegen. Demnach haben die Arbeitgeber jede Berhandlung abgelehnt. Zur Annahme gelangte folgende Resolution:

" Die Versammlung erklärt, daß das Vorgehen des Arbeit. lust der Arbeitgeber, weil dieses Bestreben lediglich im Interesse geber- Verbandes lediglich seinen Grund hat in der Aussperrungs­einzelner Arbeitgeber liegt. Für den Fall der Aussperrung sichert die Versammlung den zunächst davon betroffenen Kollegen die bolle moralische Unterstützung zu und erklärt, wenn es nötig werden sollte, dem Rufe der Organisation Folge zu leisten und in die Reihen der Kämpfenden einzutreten.

legen, die in einem Kündigungsverhältnis stehen, ausgesprochen Mit der Kündigung, die von der Verbandsleitung für die Kol­worden ist, erklärt sich die Versammlung einverstanden."

Achtung! Dachdeckerhülfsarbeiter und Bauarbeiter! Wegen Lohndifferenzen ist die Dachdeckerfirma F. Gierth, Charlottenburg  , Kantstr. 82, für organisierte Dachdeckerhülfsarbeitre gesperrt.

Verband der baugewerblichen Hülfsarbeiter Deutschlands  . Deutfches Reich.

Bei den Wahlen zum Kaufmannsgericht in Frankfurt   a. M. gelang es dem Zentralverbande der Handlungsghülfen ein Mandat zu erobern. Die Agitation der verschiedenen Kor­porationen, die selbständig Listen aufgestellt hatten, war sehr rege. Den bürgerlichen Vereinen standen Automobile zu Schlepperdiensten zur Verfügung. Die Wahlbeteiligung war demgemäß auch sehr start. Es wurden für die sechs verschiedenen Gehülfenlisten 3151 Stimmen abgegeben. Dies sind zirka 2000 Stimmen mehr, wie bei der letzten Wahl. Auf die Liste des Zentralverbandes der Handlungsgehülfen entfielen 135 Stimmen 1 Mandat.

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Die Münchener   Gärtner, die zu den ausgebeutetsten und am schlechtest bezahlten Arbeiterkategorien zählen, haben den Kunst- und Handelsgärtnern einen Tarifentwurf unterbreitet. Gefordert wird in der Hauptsache 11stündige Arbeitszeit in Kunst- und Handels gärtnereien, 10stündige Arbeitszeit für Gärtner und Hülfsarbeiter in der Landschaftsgärtnerei, Arbeitsschluß um 6 bezw. 4 Uhr an Sonnabenden vor hohen Feiertagen. Der Lohn ist bei Landschafts­gärtnern nach Stunden, in Kunst- und Handelsgärtnereien nach Wochenlöhnen zu berechnen. Der Mindestlohn beträgt: bei Land­schaftsgärtnern 50 Pf. pro Stunde; in Kunstgärtnereien beträgt der Mindestwochenlohn 25 M.; für gewöhnliche Ueberstunden 10 Pf. Buschlag, für Arbeiten an Sonn- und gefeßlichen Feiertagen foll der Zuschlag 33% Broz. betragen. Freigabe des 1. Mai. Die Unternehmer haben die bescheidenen Forderungen abgelehnt. Einer der Hauptscharfmacher, der Handelsgärtner Bethe, meinte, die Gärtnergehülfen würden durch eine kürzere Arbeitszeit nur verwöhnt, es dürfe unter keinen Umständen unter die 14ftündige Arbeitszeit heruntergegangen werden. Zunächst hat die Organisation das Einigungsamt des Gewerbegerichts an­gerufen. Zuzug von Gärtnern nach München   ist fernzuhalten. sich an, auch bei dem bevorstehenden großen Kampfe im Baugewerbe Christliche Streifbrecherorganisation. Die Christlichen   schiden von Nürnberg- Fürth die Rolle der Verräter zu übernehmen. Die Unternehmer wollen den Arbeitern unter allen Umständen einen zwingen, und die Christlichen   sind es, die ihnen bei diesem löb­nur die Interessen des Unternehmertums wahrenden Tarif auf­lichen Beginnen hülfreiche Hand leisten. Der chriftliche Verband der Bauarbeiter hat es übernommen, die Streifbrecherlieferung zu organisieren. Der Bezirksleiter ist bereits daran, auswärts Mitglieder seines Verbandes anzuwerben, die, wenn es zu einer Aussperrung tommt, in Nürnberg   als Arbeitswillige auftreten sollen. In Nürnberg   wurde ein Bureau eingerichtet, wohin die Verführten bestellt werden, um dann mit einer Ausweiskarte in Das Bureau des Unternehmerverbandes geschickt zu werden, wo fie auf die verschiedenen Arbeitsstellen geschickt werden sollen. Dieser moderne Sklavenhandel hat bis jetzt noch wenig Erfolg gehabt, da die meisten christlichen Arbeiter es doch als Schmach empfinden, sich von ihren Führern" in solcher Weise verschachern zu lassen.

Husland.

Der Kampf der französischen   Lehrer.

organisierte Lehrer in ihrer Eigenschaft als Beamte" und als" In­Baris, 24. Februar.( Eig. Ber.) Gestern hat Clemenceau   einige bividuen" empfangen. Die Unterredung verlief ziemlich zufrieden ftellend, denn die Genossen konnten dem Minister nachweisen, daß die Gewerkschaft des Unterrichtsfaches schon unter dem Ministerium Dupuy bestanden hat und in ihrem Archiv sogar Briefe von des Seine- Departements schon seit dem Oftober 1905 dem Gewerk befigt. Elemenceau wußte auch nicht, daß die Lehrergewerkschaft Walded Rousseau aus der Zeit seiner Ministerpräsidentschaft fchaftsverband angehört. Der Minister ersuchte schließlich die Lehrer, ihm diese Tatsachen in einem schriftlichen Memorandum zusammen­zufaffen. Auf die Frage der Lehrer nach der angekündigten Borlage über die Beamtengewerkschaften erwiderte Clemenceau  , der Gegen­noch ungewiß. Immerhin hat Clemenceau   ein Verhalten gezeigt, stand werde den Ministerrat noch einigemal beschäftigen, denn die Materie sei sehr heitel. So ist die Situation der Lehrerorganisation das in lobenswertem Gegensatz zu dem Briands war.

bahnen in Schweden  .

Das laufende Jahr wird uns zweifellos eine Hochflut bon Aussperrungen bringen. In Berlin   haben die Automobil­Droschkenbesitzer ihre Chauffeure ausgesperrt, weil diese sich in demselben Augenblicke keine Lohnreduktion gefallen lassen wollten, wo den Unternehmern durch die polizeiliche Erhöhung der Fahrtage ein müheloser Gewinn in den Schoß geworfen wurde. Die Tischlermeister haben unter Führung des Herrn Nahardt, des schon in ganz Deutschland   berühmt ge­wordenen Organisators ihrer Niederlagen, die Tischler aus­gesperrt, weil diefe lieber ohne Zarif arbeiten wollen, statt sich auf mehrere Jahre auf die jeßigen unzulänglichen Lohn- und Bertagung der Lohnbewegung der Kleber. Arbeitsbedingungen zu verpflichten. Und die Unternehmer reich bei Feuerstein in der Alten Jakobstraße versammelt. Der Die Kleber hatten fich am Dienstagabend außerordentlich zahl- Ein Vertrag zwischen dem Eisenbahnerverband und den Private der Baubranche haben ebenso wie die Schneider- und Tapezier- große Saal samt der Galerie waren gedrängt voll. Es fehlt also. Im Sommer vorigen Jahres knüpfte die Bereinigung der meister erklärt, die Bestrebungen ihrer Arbeiter auf Hebung feineswegs an Interesse für die geplante Lohnbewegung. Auch find schwedischen Privatbahnunternehmer mit dem Schwedischen Eiſen­des Lebensniveaus mit Aussperrungen niederknütteln zu fast alle Sleber Berlins   organisiert; sie brauchen sich also durch- bahnerverband Verhandlungen an, die den Abschluß eines Vertrages wollen. aus nicht vor einem Lohnkampf zu fürchten. Ihre Arbeitgeber, über ein Einigungs- und Schiedsgerichtsverfahren bei Streitigkeiten Selbst das Jahr 1908, in dem sowohl in Bayern  , als auch die Klebermeister, denten nicht daran, die von der Tapezierer zum Biele hatten. Ein solcher Vertrag ist nun zwischen den Dele in Rheinland- Westfalen   die meisten Tarife ablaufen, wirft innung beschlossene Aussperrung mitzumachen, denn sie befürchten gierten der beiden Organisationen zustande gekommen. Bei allen schon seine Schatten voraus. Der Syndikus des bayerischen mit gutem Grund, daß in solchem Fall die Tapetenhändler Streitigkeiten zwischen Bersonal und Bahnverwaltung follen aus Industriellen- Verbandes, Oberscharfmacher Dr. Kuhlo, meister damit überflüssig werden würden. Wenn gleichwohl der Vertreter der Organisationen hinzugezogen werden können. Handelt selbst allgemein Klebergehülfen einstellen, die selbständigen Kleber nächst die direkt beteiligten Parteien miteinander verhandeln, wobei fordert in einem vertraulichen Rundschreiben die bayerischen Branchenvertrauensmann Bruno im Namen der Bezirksleiter es sich um eine neue Rohnregelung, so müssen stets Vertreter der Unternehmer auf, eine Streit. Entschädigungs  - der Versammlung empfahl, von der geplanten Lohn- Organisationen an den Verhandlungen teilnehmen. Für die Fälle, gesellschaft zu gründen. An der Spitze der feinen bewegung Abstand au nehmen und sie auf eine geeig- die auf diese Weise nicht ihre Erledigung finden, werden Gründung stehen außer Dr. Kuhlo dessen Schwiegerpapa netere Beit zu verschieben, so geschah das aus anderen, wohl- Ginigungs- und Schiedsämter errichtet, nämlich drei Distriktsämter, Kommerzienrat Aust, der Vorsißende der Sektion München   erwogenen Gründen. Als die Kleber im Dezember ihre Tarif- in Stockholm  , Malmö   und Göteborg  , und ein Eisenbahn- Schieds­des Bayerischen Industriellen- Verbandes,( Hauptinhaber der forderungen aufstellten, waren es ungefähr 600 Bauten, die für gericht als höchste Instanz, die ihren Sit in Stockholm   hat. Diese Kathreiners Malzkaffeefabriken), der Vor- die Kleberarbeit in Betracht tamen. Dann trat der außerordentlich Körperschaften werden zu gleichen Teilen aus Vertretern der fitende des Arbeitgeber- Verbandes des Baugewerbes für ftrenge Winter ein und brachte Arbeitslosigkeit für die Kleber mit beiden Organisationen gewählt und wählen selbst einen un­München und Umgebung, Kommerzienrat 3 wiesler und Umfang an, dessen Einwirkung auf die Bauberufe nicht voraus­fich. Außerdem aber nahm die Holzarbeiteraussperrung einen parteiischen Mann zu ihrem Vorsitzenden. der ehemalige Staatsanwalt Dr. Guggenheimer, zurzeit zusehen war. Von den Einsehern sind gegenwärtig an 200 Bauten stellvertretender Direktor der vereinigten Maschinenfabriken gesperrt. Es sind zu einem großen Teil beffere Bauten, die den Augsburg   und Nürnberg  . eingesett wären. Aus diesen und anderen Ursachen herrscht unter den Klebern eine für die Jahreszeit außergewöhnliche Arbeits­Tofigkeit. Der Zeitpunkt scheint also für eine Lohnbewegung nicht besonders günstig zu sein. Der Redner erklärte jedoch, daß, wenn in Tapezierergeschäften, die auch Klebearbeit ausführen, die Werk stattkollegen ausgesperrt werden, die Kleber selbstverständlich die Arbeit niederlegen. Kommt es dann zu Berhandlungen, so ist ein Vertrag nur auf Grund der im Dezember aufgestellten For­derungen abzuschließen. An den alten Tarifvertrag sind die Kleber, nachdem er am 15. Februar abgelaufen ist, nirgendwo mehr Blade, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanfte Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hieran 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Die Arbeiter werden hoffentlich dafür sorgen, daß auch in Zukunft die Bäume dieser Scharfmacher nicht in den Himmel wachsen.

Berlin   und Umgegend.

Die Aussperrung der Schneider beschlossen. Eine allgemeine Versammlung der Arbeitgeber in der Herren­maßschneiderei nahm gestern zu der Antwort des Verbandes der Schneider und Schneiderinnen auf den Vorschlag, die Verhand­Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil berant

Klebern viel Arbeit bieten würden, wenn die Türen und Fenster Letzte Nachrichten und Depefchen.

Wiederaufbau der Michaelistirche.

Hamburg  , 27. Februar.  ( W. T. B.) Die Bürgerschaft nahm in der heutigen Sigung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten einen Antrag des Senats auf Bewilligung von 8 529 000 M. zum Wieder­aufbau der am 3. Juli vorigen Jahres durch eine Feuersbrunst zerstörten großen Michaelistirche.