bar und versicherte, er würde den politischen Rechten, besonders ben Wahlrechten Achtung verschaffen. Her, Flotte, Justiz und Polizei reorganisieren und sich bemühen, die Beziehungen zu den fremden Böllern inniger zu gestalten.- Afrika .
Pretoria , 1. März. Das neugebildete Ministerium von Transvaal jetzt sich nunmehr folgendermaßen zusammen: Premierminister ist General Louis Botha , Stolonialsekretär und interimistisch Attorney- General wird Smuts , Schatzsekretär HuII; de Villiers übernimmt das Bergwerksministerium, Rissik das des Ackerbaus und der öffentlichen Arbeiten. Die Minister werden am Montag vereidigt. Das Barlament tritt sodann sofort zusammen, nimmt die Wahl hes Sprechers nor und vertagt sich sodann bis Mai oder Juni.
Aus der Partei.
Zu den Fällen Bernhard und Braun
schreibt die Bremer Bürgerzeitung":
Seit einigen Jahren können wir das Gefühl nicht los werden, als ob unsere ganze, große, herrliche Partei, dies mühsame Wert von Proletariern, die ihr Leben, ihre Muße, ihre Kraft, ihr alles daran gesezt haben, um die Partei zu dem zu machen, was sie ist, zu dem Stolz der Internationale der arbeitenden Menschheit, ein Spielball werden sollte in der Hand von ein paar Literaten, die gleichsam erproben wollen, was alles sich das Proletariat von ihnen bieten läßt. Anders find die Vorgänge der letzten Zeit kaum mehr zu erklären. Kein Tag mehr ohne Skandal, kein Tag mehr ohne Reklame für gewisse Zeitschriften und gewisse Mit arbeiter. Dem„ Temps " Interview, das ja übrigens durch Bernsteins Erklärungen erledigt ist, folgt die groteske Affäre des Georg Bernhard , dessen Parteizugehörigkeit nur den Sinn hat, seinem Börsenblatt den Hautgout, den Wildgeschmack, zu verleihen, der es den Börsenbesuchern genießbarer machen soll; und diesem wieder der neueste Standal: ein ebenso unberechtigter wie maßloser Angriff des Heinrich Braun auf den Vorwärts".
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Heinrich Braun ist ja den Parteigenossen seit Dresden bekannt, wenn es auch gerade nicht Leistungen für die Partei oder in der Wissenschaft waren, die ihn bekannt gemacht haben. Wie immer bei Heinrich Braun, so läßt auch dieser Angriff auf den„ Vorwärts" jede Spur politischen Verantwortlichkeitsgefühls vermissen, das jeden Barteigenoffen in der jezigen Situation, wo die vereinte Schar der Gegner auf jedes Wort lauert, doppelt und dreifach erfüllen
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Das Bauunglück am Boltshause zu Halle a. S. vor Gericht. Halle, 2. März.
Die Versammlung entnimmt aus dem vom 11. Januar ba tierten Schreiben des Verbandes der gewerbetreibenden Landschaftsgärtner, daß sich der Verband zu einer klaren, deutlichen Ant( Privattelegramm.) wort nicht entschließen konnte. Da der den Arbeitgebern gestellte Wegen fahrlässiger Tötung und Körperverlegung( Baunglüd Arbeitgeber auch nur die geringsten Zugeständnisse gemacht haben, Termin, der 1. März 1907, bereits abgelaufen ist, ohne daß die am Boltshause) wurden vom Landgericht der Polier 8a che mit erklärt die Versammlung, daß die Lohnkommission sofort der fünf Monaten, drei Maurer mit je einem Monat, der Situation entsprechende Maßnahmen zu treffen hat, um den aufgeTechniker Mehnert mit zwei Monaten und Maurermeister stellten Forderungen in allen Landschaftsgärtnereibetrieben Geltung ingesleben mit zwei Wochen Gefängnis bestraft. zu verschaffen. Die Versammelten verpflichten sich, allen von der Lohnkommission zu treffenden Maßnahmen unbedingt Folge zu leisten."
Für das Hülfspersonal im Gastwirtsgewerbe, Zapfer, Restaurationshausdiener usw., findet eine große öffentliche Versammlung, einberufen vom Verband deutscher GastwirtsZur Aussperrung im Tapezierergewerbe. gehülfen, am Dienstag den 5. März nachmittags 3 Uhr in den Eine imposante, von über 2000 Personen besuchte Versammlung Organisierung einer Kategorie von Angestellten der Anfang gemacht Arminhallen, Kommandantenstr. 20, statt. Es soll hier mit der der Tapezierer tagte am Freitagabend in den Sophiensälen": werden, welche infolge des Koft und Logiswesens sehr schwer We Is erstattete den Situationsbericht. Die Zwangsinnung sucht durch ihren Innungsmeister Brose ihr rigoroses Vorgehen damit ugänglich und auch für die Organisation schwer erreichbar ist. weiter kommt hinzu die unregelmäßige, oft 18 bis 20 und mehrzu beschönigen, daß sie sich darauf beruft, feine offizielle Nachricht stündige, durch keine Ruhepausen unterbrochene Arbeitszeit, welche zu haben. Dabei waren die Beschlüsse den Meistern durch die lichkeit macht. Die Parteigenossen werden daher ersucht, überall über die Beschlüsse der Gehülfenschaft vom 24. Februar erhalten den Betreffenden den Besuch einer Versammlung fast zur Unmög= Bresse ebenso gut bekannt wie umgekehrt die Beschlüsse der Meister dort, wo sie Gelegenheit haben, sei es in ihrer Eigenschaft als der Gehülfenschaft. Am 28. Februar tagte eine Innungsversamm Schlafwirte, oder als Gäste in den Gastwirtschaften, auf die, auch lung, aus welcher der Gehülfenausschuß entgegen den geseh- Schlafwirte, lichen Vorschriften hinausgewiesen wurde. Offenbar wollte im heutigen Inferatenteil bekannt gegebene Versammlung hinzuman verhindern, daß den braven Innungsmitgliedern die Wahrheit weisen und für den Besuch derselben Propaganda zu machen. über die Sachlage mitgeteilt wurde, weil man sonst befürchten Die Bewegung der Posamentierer hat im wesentlichen feine mußte, daß sie dann nicht mehr für die falschen, scharfmacherischen Veränderung erfahren. Da die Saison vor der Tür steht, ist es Vorschläge der Innungsführer zu haben sein würden. So wurde den Herren Meistern trob größter Anstrengung unmöglich, Streif den betörten Krautern vorgeredet, daß die Gehülfen binnen acht brecher heranzuziehen. Es werden jest nach allen Städten Ge Tagen zu Kreuze kriechen würden. Die liebe Unschuld wird sich hülfen verlangt, und so übertrifft die Zahl der Abgereisten bewundern. Ba II kommen lassen, der sich alle Mühe gab, die Aussperrung als lieben Arbeitswilligen behandelt, zeigt ein Artikel in Nr. 5 der Die Innungsführer hatten sich den Holzindustriellen deutend die der Streitbrecher. Mit welcher Fürsorge man die unbedingt notwendig hinzustellen. Ein weiterer Beweis, daß die Zeitschrift für Posamenten- Industrie"( Unternehmerorgan). In Aussperrung eine Machtprobe sein soll. Man will den Arbeiter diesem heißt es: aum recht- und willenlosen Heloten herabdrücken, der sich unbedingt Organisation 12 Apostel, welche auf offener Straße das Evangelium Um einen einzigen Arbeitswilligen zu befehren, entsendet die dem Kommando des Unternehmers fügt. Wer die zum Teil niederträchtige Behandlung kennt, welche sich unsere Kollegen in der Nächstenliebe zu predigen versuchen. Beim Erscheinen eines verschiedenen Werkstellen gefallen lassen müssen, der hat nur ein Hüters des Gesezes verschwinden sie spurlos." Hohnlachen für die Behauptung der Unternehmer, die Gehülfen feien jekt die Herren in der Werkstatt. Das müsse anders werden, die Meister wollten wieder Herren im eigenen Hause sein! Auf die Geschäfte, die bewilligen, will man einen Druck ausüben, indem man die Materialsperre über sie verhängt, genau wie die Holzindustriellen. Das Wohl der Partei verlangt jetzt gebieterisch, daß der persön- Geschäftsinhaber in ihrer Angst drehen und wenden. Es ist interessant, wie sich einzelne liche Streit aufhöre, den einzelne Leute fort und fort zu schüren erklärt, daß man den Kollegen nichts in den Weg legt, fie sollten unternehmen. Und die Partei wird und muß die Kraft ruhig im Verbande bleiben, nur bat man sie, einen Bettel zu haben, diesen willen durchzuseßen und mögen sich unterschreiben, daß sie ausgetreten wären. auch die Stänter zehnmal mit der liberalen Breßmüssen die Gehülfen wirklich sehr naiv einschätzen. Die Erklärung Die Meister meute verbinden. Die bezahlten Helfer des Reichsverbandes der Freien Vereinigung in der Freitagnummer des Vorwärts" bekämpfen wir, wir werden ihre unbezahlten elfers wurde mit Humor aufgenommen. Die Leute fallen von einem helfer auch nicht schonen. Wir erwarten bom Parteivorstand, Extrem ins andere. daß er mit Energie und mit rascher Initiative die nötigen Nachdem Wels die Kollegen ermahnt hatte, die Kontrolle der Schritte tut, um diesen Standalen ein Ende zu machen. Wenn der Werkstätten streng in dem Rahmen der Gefeße zu vollziehen, und Parteivorstand dazu nicht das Mandat zu haben glaubt wir die Anweisung für Auszahlung der Unterstüßungen bekannt gemacht glauben, ein Verfuch mit einer energischen Rundgebung wäre zu- hatte, teilte er mit, daß in Breslau , laut Telegramm, ein Tarif nächst sehr angebracht dann müssen die Organisationen mit den Arbeitgebern geschlossen wurde. Mit einem braufenden einschreiten. Hoch auf den Verband wurde die von einem vorzüglichen Geist Jebe Organisation muß wissen, daß sie von befeelte Versammlung geschlossen. der Gesamtpartei moralisch verantwortlich gemacht werden wird, wenn sie solche Mitglieder Nach dem, wie behauptet wurde, mit so großer Einmütigkeit nicht im Baum zu halten weiß. In dieser ernsten politischen gefaßten Beschluß der Tapezierer- und Klebermeister Berlins hätte Situation persönlichen Krakeel anzufangen und in dem ganzen man annehmen müssen, daß am 1. März mindestens 1000 Tapezierer langen Artikel des Braun( in der Neuen Gesellschaft") findet sich und Kleber ausgesperrt sein müßten. Aber wie schon oft bei nicht ein sachliches Wort ist nicht mehr bloß eine politische solchen Aussperrungsbeschlüssen in anderen Berufen, zeigte es sich Dummheit, es ist eine politische Gewissen auch hier, daß die Taten weit hinter den großen Worten zurüdlosigkeit. blieben. Bis gestern gegen Abend betrug die Zahl der Ausgesperrten erft 414, aber außerdem hatten 444 Gehülfen und Näherinnen die Arbeit freiwillig niedergelegt, so daß sich im ganzen also 853 im Ausstand befanden. Kleber waren unter den bis gestern Ausgesperrten überhaupt nicht, unter den Streifenden dagegen 40, von denen 15 schon vordem streiften, 25 wegen Aus sperrung ihrer Werkstattkollegen die Arbeit einstellten. Zu den neuen Bedingungen arbeiteten zur selben Zeit schon 350 Gehülfen bei 40 Firmen. Stündlich laufen weitere Bewilligungen ein.
müßte.
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Und damit werden die Arbeiter in der Partei sehr bald ein Ende gemacht haben. Respekt vor jeder Meinung, die fachlich begründet und diskutiert wird! Aber feine Schonung für die Erreger von Klatsch und Standal, denen die Partei nichts ist als ein Nährboden für Sensationen, die sie dann in ihren Zeitschriften literarisch ausschlachten können.
Die Sozialdemokratie ist feine Partei der Sensationen und für Sensationshascher ist in ihr fein Blaz. Bem die Sensation das Lebenselement ist, der bleibe der Partei daher fern oder er kehre ihr den Rücken."
Zum Tode Adolf Sabors schreibt das Parteiblatt seines Wohnorts, die„ VoIts stimme" zu Frankfurt a. M.:. Er war früher als Lehrer tätig gewesen und wurde 1884 in der Stichwahl gegen den demokratischen Kandidaten Sonnemann in den Reichstag gewählt. Es wurde damals eine Depesche verbreitet, die angeblich vom Reichsamt an den Vorstand des nationalliberalen Vereins gerichtet worden sein soll:" Fürst ( Bismard) wünscht Sabor". Obwohl seinem ganzen Wesen nach eine stille Gelehrtennatur, erachtete ihn die Polizei doch für einen so gefährlichen Revolutionär, daß sie ihn Weihnachten 1886 mit anderen Genossen auswies. Er siedelte zu nächst nach Darmstadt über und von dort nach Dresden , später nach Wiesbaden . Nach Aufhebung des Sozialistengesezes tam er wieder nach Frankfurt . Da ihm das parlamentarische Leben nicht gefiel, lehnte er es 1890 ab, fich nochmals als Kandidat aufstellen zu lassen. An seiner Stelle wurde Genosse Wilhelm Schmidt gewählt. Sabor war in den letzten Jahren sehr leidend, das mag mit der Grund sein, daß er sich ganz von der öffentlichen Tätigkeit zurüdzog und auch fast keinerlei Fühlung mit der Partei behielt.
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So wurde
Wenn diese geistigen Größen, wie sie sich in dem Artikel fühlen, schreiben, daß die Bewegung der Posamentiere eine aussichtslose ist, so möchten wir sie doch warnen, in ihren Schlußfolgerungen zu fühn zu sein. Die Organisation der Posamentierer wird Sorge tragen, daß es den Unternehmern einleuchtet, es sei beffer, die ihnen zugegangene Forderung anzuerkennen. Kollegen, die in der Freien Vereinigung organisiert sind, haben sich Achtung, Tapezierer! Alle streikenden und ausgesperrten täglich im Bureau: Schüßenstraße 18/19 zweimal zur Kontrolle zu Zeit von 2-4 Uhr. Ebenfalls sind Streit- Legitimationen dort in melden, und zwar vormittags von 9-11 Uhr und nachmittags in der Empfang zunehmen!
Achtung, Bauklempner! Der Schulhausneubau, Verlängerte Moltkestraße, Spandau , ist für Klempner gesperrt, da jede Schutz rüstung daselbst fehlt. Die Ortsverwaltung.
Der Verband Berliner Gewerbetreibender der Herrenmaß branche ersucht uns um Aufnahme einer Berichtigung dahingehend, daß in der Versammlung vom 27. Februar nicht nur ein Zirkular bekannt gegeben wurde, das an sämtliche Berliner Arbeitgeber ge= richtet war, denn das Antwortschreiben der Arbeitnehmerschaft bom 26. Februar d. J. ist auf Antrag des unterzeichneten Vorsigenden durch unseren Protokollführer in der Mitgliederversammlung am 27. Februar d. J. laut und deutlich verlesen worden, so daß jedes anwesende Mitglied von dem Inhalt des Antwortschreibens Kenntnis erlangt hat". Wir nehmen davon berichtigend Notiz. Aus den Berichten, die über jene Versammlung an die Deffentlichkeit kanten, war dies nicht ersichtlich, obgleich es das Wichtigste mit hätte sein müssen. Achtung! Kleber und Bauhandwerker! Der Unternehmer Maly, Hagelsbergerstraße 52 daß sich im Malh, Hagelsbergerstraße 52 Bau der Bonifacius- Gemeinde, Yorkstraße 88/89- ist für Kleber gesperrt.
Die Aussperrung der Autodroschkenführer wird demnächst wahrscheinlich das Gewerbegericht als Ginigungsamt beschäftigen. In einer Versammlung der Ausgesperrten am Sonnabendmorgen in den„ Arminhallen" unterbreitete. Rettig einen Beschluß der Vereinigung der Unternehmer zur Beratung. Die Unternehmer hatten am Freitagabend sich dahin erklärt, daß sie nicht abgeneigt wären, das Einigungsamt des Gewergerichts den Streit mit den Fahrern schlichten zu lassen. Rettig empfahl der Versammlung, sich ebenfalls damit einverstanden zu erklären. Die Forderungen der Fahrer seien nur gerecht und billig, und man dürfe wohl erwarten, daß der Spruch des Gerichts nicht gegen fie ausfallen werde. Uebrigens würde die Entscheidung des Einigungsamtes den Ausgesperrten erst vorgelegt werden und von ihrer Zuftimmung hänge es ab, ob die Entscheidung in Kraft tritt. Becker erklärte dann die Funktionen des Einigungsamtes, und nach kurzer Diskussion stimmten die Versammelten dem Vorschlage zu. Eine Kommission, welche die Organisation der Fahrer vor dem Ginigungsamt vertreten soll, wurde sofort gewählt und besteht aus folgenden Mitgliedern: Gehring, Rettig, Beder, Zum geflügelten Wort ist eine Wendung geworden, die Sabor Spierling, Thmilewsti und als Erfahmann Telschow. in einer Rede gebrauchte, die er am 17. Dezember 1884 im Reichs-- Die Streifpoften wurden ermahnt, daß sie ihre volle Schuldigkeit tage hielt. In der Debatte über einen Antrag auf Abänderung bis zum letzten Augenblick tun müßten; niemand dürfe in der des Reichstagswahlrechtes sagte er:„ Der Herr Reichskanzler will nicht, daß das Reichstagswahlrecht in dem Umfang, wie es jetzt besteht, gelten bleibe( Widerspruch rechts), und wenn man ihm darin nachgibt, ist er bereit, in eine Berfassungsänderung zu willigen, ist sogar bereit, die Diäten zu bewilligen. Das läßt tief bliden( Seiterkeit) in die Maschine, läßt einen Einblid tun in die geistige Werkstatt, in der die soziale Reform bereitet wird." Daraus stammt das Wort:„ Das läßt tief bliden, sagt
Sabor".
Der Vorstand der Freien Vereinigung der Tapezierer" Bureau und Arbeitsnachweis: Schüßenstr. 18/19, Teleph. I 8090,
Aussperrung der Maler in Aachen . Infolge ihrer guten Organisation war es den Malern in Aachen vor zwei Jahren möglich, nach kurzem Kampfe geregelte Verhältnisse herbeizuführen. Einem Teile der Unternehmer aber war der Tarif, der mit dem 1. März abgelaufen ist, immer ein Dorn im Auge. Die Gehülfen haben vor kurzem neue Forderungen aufgestellt, die auf die jetzigen Lebensverhältnisse Rücksicht nehmen. Sie verlangten sofort 50 Pf. Mindeststundenlohn, vom 1. März 1908 an 52 Pf. und 9% stündige Arbeitszeit. In einer zwischen den Gehülfenvertretern, dem Arbeitgeberverband und der Zwangsinnung abgehaltenen Besprechung ließen erstere die Forderung des 9% stündigen Arbeitstages fallen und gingen bei dem Stundenlohn um je 2 Pf. zurüd. Die Unternehmer aber wollten von Mindestlohn nichts wissen und boten einen Normal lohn" von 45 Pf. für gelernte Gehülfen an. Dabei muß man bedenken, daß in dem jetzt abgelaufenen Tarif schon ein Mindest lohn von 42 Pf. für alle im Beruf tätigen Gehülfen festgelegt war. Das Angebot der Unternehmer würde für viele Gea hülfen eine Verschlechterung bedeuten. Die organisierten Arbeiter denten nicht entfernt daran, auf das dreiste Angebot einzugehen. Sie lassen sich auch nicht durch die Aussperrung schreden, die die Unternehmer über sie verhängt haben. Sie sind entschlossen, den aufgedrängten Kampf mit Entschiedenheit durchzuführen.
Husland.
Die Schneider von Basel sind in eine Lohnbewegung eingetreten Agitation gegen die Arbeitswilligen nachlassen. Chmilewski und haben der Meisterschaft ihre Forderungen unterbreitet. Sie erzählte, wie schwer es bei der Firma Bedag sei, Arbeitswillige berlangen eine durchschnittliche Erhöhung der Affordpreise um herauszuziehen. Da werden die Leute gleich gebunden nicht nur 10 Proz. und Stellung der Fournituren durch die Meister. Die durch die Kaution, sondern auch durch hohe Anzahlung und wöchent. Meisterschaft hat sich dahin ausgesprochen, daß sie angesichts der liche Abzahlungen auf die Ausrüstung. Trotz alledem gelinge stetigen Erhöhung der Lebensmittelpreise nicht abgeneigt sind, einer es immer wieder durch eine energische Agitation, Arbeitswillige Erhöhung der Akkordpreise zuzustimmen, und erklärten sich zu zu bewegen, der Firma den Rücken zu fehren und andere rechtzeitig Unterhandlungen mit der Lohnkommission bereit. Es wird indessen gut sein, wenn die Schneidergehülfen vorderhand den Platz Basel zu warnen, sich vor Verlusten zu schüßen. Achtung, Maler! In Swinemünde sind unsere Kollegen in meiden, bis die Lohnbewegung beendet ist. Streit getreten, da die dortigen Arbeitgeber unseren eingereichten Tarif nicht anerkennen wollen und auch kein annehmbares Angebot gmacht haben. Die Kollegen Deutschlands werden dringend erfucht, jeden Zuzug nach Swinemünde fern zu halten. Die Parteiblätter werden um Bekanntgabe vorstehender Notiz gebeten. Die Bezirksleitung Berlin . Lohnbewegung der Landschaftsgärtner. Die Lohnkommission Eine wichtige Bürgermeisterwahl in der Schweiz . In Biel der in den Landschaftsgärtnereien tätigen Gärtnergehülfen und ( Kanton Bern ), dem Hauptzentrum der schweizerischen Uhrenindustrie Arbeiter hatte den einzelnen Arbeitgebern sowie dem Verband der mit über 25 000 Einwohnern, ist fürzlich der Stadtpräsident Stauffer gewerbetreibenden Landschaftsgärtner Berlins und der Vororte
Von den Organisationen. Eine außerordentliche von 80 Delegierten besuchte Streistonferenz des Wahltreises Hagen- Schwelm beschloß unter anderem, den Monatsbeitrag von 30 auf 40 Pf. pro Monat zu erhöhen. Ab 1. Mai soll für den Kreis ein Parteisetretär angestellt werden. Seit Ottober vorigen Jahres ist die Zahl der organisierten Genossen von 855 auf 1800 gestiegen.
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Die Gärtnergehülfen Basels, die erst im vorigen Frühjahr im Streit standen, sind wiederum in eine Lohnbewegung eingetreten, weil die Arbeitgeber die wenigen im vorigen Jahre gemachten Zugeständnisse nicht einmal eingehalten haben. Sie fordern einen Minimallohn von 4,50 Fr. bei zehnstündiger Arbeitszeit. Während die Handelsgärtner sich zu Unterhandlungen mit der Lohnkommission bereit erklärten, haben die Landschaftsgärtner alle Unterhandlungen abgelehnt und beabsichtigen die organisierten Gärtner auszusperren. Es wird sich darum auch hier empfehlen, wenn die Gärtnergehülfen bis auf weiteres den Blak Basel meiden.
gestorben, der ein Mitglied der sogenannten freifinnigen Partei war. Ende Dezember vorigen Jahres Forderungen zur Regelung ber Letzte Nachrichten und Depeschen.
Bestrafte Wahrheit.
Obeffa, 2. März.( B. H. ) Der Generalgouverneur hat den hier ansässigen Journalisten Treze wegen seiner Berichte über Mighandlungen in den Straßen Odessas eine siebentägige Arreststrafe auferlegt, Berzweifelter Kampf. Sebastopol, 2. März.( W. T. B.) Ein junger Mann, den man am Bahnhofe verhaften wollte, erschoß einen Gendarm und ver wundete einen Wächter tödlich. Auf das Polizeibureau gebracht, erschoß er einen Schuhmann, sprang aus dem Fenster, verwundete einen Wächter schwer und machte, als er wiederergriffen wurde, mit drei Revolverschüssen seinem Leben ein Ende.
Am nächsten Sonntag findet die Ersatztahl für ihn statt und da hat Lohn- und Arbeitsverhältnisse überfandt. Die wichtigsten For nun die sozialdemokratische Partei unseren Genossen Reimann. derungen sind: neunstündige Arbeitszeit und Mindestlohne bon der ursprünglich Schriftseter war, feit 1890 aber Adjunkt des 60 Pf. für Gärtnergehülfen, 50 Bf. für Gärtnerarbeiter und 30 Bf. schweizerischen Arbeitersekretariats für die Westschweiz , Bentral für Gärtnerfrauen. Am Freitag fand nun in Miethes Festsälen in präsident des schweizerischen Grütlivereins und Präsident der Schöneberg eine vom Allgemeinen Deutschen Gärtnerverein einbeschweizerischen sozialdemokratischen Partei ist, als Kandidaten aufrufene öffentliche Branchenversammlung der Landschaftsgärtner gestellt. Die Freisinnigen stellten den Untersuchungsrichter Rudolf statt, in der über die Antwort der Arbeitgeber berichtet auf, der ihr populärster Mann ist. In der Stadt Biel hat die wurde. Die Antwort war ziemlich nichtssagend und lief darauf fozialdemokratische Partei seit Jahren die Mehrheit und wenn am hinaus, daß der Verband der Arbeitgeber noch keinen Beschluß über Sonntag die Arbeiter vollzählig zur Urne gehen und ihre Wahl- die Forderungen gefaßt habe. Selbstverständlich erregte dieses pflicht erfüllen, so ist die Wahl des ersten sozialdemokratischen Stadt- gleichgültige Verhalten der Arbeitgeber große Mißstimmung in der präsidenten in der Schweiz gesichert. Mit begreiflicher Spannung Versammlung, die in scharfen Worten zum Ausdrud tam. Einsieht man im ganzen Lande den Ausgange dieser Wahl entgegen. stimmig wurde folgende Resolution angenommen: Berontw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Injeratenteil berant. Ch. Glede, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftel Paul Singer& Co., Berlin SW.
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