Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 281.
Rommunales.
-
Mittwoch, den 30. November 1892.
9. Jahrg.
ift für die Bauarbeiter, welche außerhalb wohnen und auf guter von 16,20-15,40., mittlerer von 15,30-14,60 m., Wochenfahrkarten abonnirt sind, guter Rath theuer. Sie müssen geringer von 14,50-13,70 M., Stroh, Richt per 100 kg. von Mart. die Rückfahrt extra bezahlen, wozu nicht jeder im Stande ist. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten Der Verdienst im Winter ist so knapp, daß mit jedem per 100 Kg. von 40,00-25,00. Speifebohnen, weiße per Heu per 100 Kg. von Mart. Erbsen Bersammlung am Donnerstag, den 1. Dezember cr., Groschen gerechnet werden muß und wenn die Woche zwei 100 g. von 50,00-20,00 M. Linfen per 100 g. von 80,00 Nachmittags 5 Uhr. Zwei Naturalisationsgesuche bis drei Mal der Rückfahrtspreis extra gezahlt werden bis 30,00 M. Kartoffeln per 100 Kg. von 6,00-4,00 M. RindBerichterstattung über die Vorlage, betr. den Ankauf eines an foll, der Straße 36a, Abtheilung XI. des Bebauungsplanes, belegenen, zu Fuß den oft Stunden langen Weg zurückzulegen ist bei der per 1 Rg. von 1,40-0,90 M. Schweinefleisch per 1 Kg. von macht sich diese Ausgabe schon recht fühlbar. fleisch von der Keule per 1 Kg. von 1,60-1,10 M. Bauchfleisch der Baugesellschaft am Humboldthain gehörigen Grundstücks zu Kälte auch kein Vergnügen, man tommt bis auf die Knochen 1,50-1,10 m. Kalbfleisch per 1 Kg. von 1,60-1,00 M. SammelGemeindeschulzwecken Borlage, betr. Die angeregte An- durchfroren und abgehegt zum Erbarmen zu Hause an. Bliebe fleisch per 1 Rg. von 1,50-0,90 M. Butter per 1 Rg. von 2,80 bringung von Schildern an den Straßenlaternen zum besseren noch die Eventualität Nummer drei: zu warten bis die vierte bis 2,00 m. Gier per 60 Stück von 5,00-3,00 M. Fische per Erkennen der Straßennamen und der Hausnummern bei Dunkel- Nachmittagsstunde herangekommen ist. Aber wo? Man kann 1 Kg.: Karpfen von 2,40-1,20 m. Male von 2,80-1,20 M. heit desgl. betr. die Enteignung der zur Anlegung der Ufer- doch nicht stundenlang auf dem Perron auf- und ablaufen und Bander von 2,40-0,80 m. Hechte von 1,80-1,00 m. Barsche Straße zwischen Gitschiner- und Alexandrinenstraße erforderlichen der Besuch eines Lokales verbietet sich von selbst, dazu haben die von 1,60-0,70 M. Schleie von 2,50-1,00. Bleie von 1,40 Flächen desgl. betr. die außerordentlichen Maßregeln Bauarbeiter jezt kein Geld. Die Stadt- und Ringbahn- Verwal- bis 0,70 M. Krebse per 60 Stück von 12,00-2,00 7. zur Beschäftigung Arbeitsloser, sowie die dadurch im ver- tung fönnte mit einem Federstrich Abhilfe schaffen, fie brauchte
-
-
-
-
=
-
-
floffenen Winter und Frühjahr hervorgerufenen Etatsüber nur während der Wintermonate zu geftatten, daß die Rückfahrt Polizeibericht. Am 28. b. M. Nachmittags warde ein schreitungen Antrag von Mitgliedern der Bersammlung, betr. die zu jeder beliebigen Zeit angetreten wird. Daß hierdurch der Rammerdiener an der Ecke der Leipziger - und KommandantenAusführung des Beschlusses wegen Freilegung der Schloßfreiheit. Bahn irgendwelche Nachtheile erwachsen, ist nicht wohl möglich straße durch einen Rollwagen überfahren und am Hinterkopfe - Borlage, betr. die Enteignung der zur des Kottbuser Ufers zwischen Admiral- und Rottbuser Brüde üblichen Praxis zu verharren. Vielleicht hat die Verwaltung ein ein sechsjähriger Knabe unter einen aus dem Hause fahrenden Freilegung und somit fiele der hauptsächlichste Grund fort, auf der bisher bedeutend verlegt. Vor dem Hause Swinemünderstr. 70 gerieth erforderlichen Grundstücke- desgl., betr. Die Pflege zweier Gräber Einsehen! aus den Mitteln eines der Stadt zugefallenen herrenlosen NachGeschäftswagen und wurde durch Ueberfahren auf der Stelle ges tödtet. Bei einer Besichtigung des Hauses Lübeckerstraße 38 laffes desgl., betr. die Beantwortung der bei Prüfung des Saussuchungen nach anarchistischen Schriften wurden, fiel der Eigenthümer Damrehli von einer in den Keller führenden Jahresabschlusses der Stadt Hauptkaffe für 1. April 1890/91 be- wie die" Post" berichtet, gestern Vormittag von der Kriminal- Treppe und brach das Genic. Er wurde nach dem Krantenfchloffenen Anfragen und Erinnerungen desgl., betr. das polizei im Auftrage des Untersuchungsrichters in der Straffache haufe Moabit gebracht, wo er bald darauf verstarb. Ein Ar Reglement über Aufnahme, Behandlung und Entlassung Geistes- wieder Leimert und Genossen( geheime Verbindung§§ 128, 129 beiter wurde vor dem Hause Alexanderstr. 45 durch einen Möbelfranker in den städtischen Frrenanstalten und die Höhe der zur des Strafgeseh- Buches) vorgenommen. Bei dem Klempner G. wagen überfahren und am Arm und Bein bedeutend verletzt. Erstattung zu berechnenden Roften desgl., betr. die im Biertel- wurden dabei 5 Exemplare des neuen Wintermärchens, 4 Hefte Bei der Vertheilung des Arbeitsnachweises des Berliner jahr Juli- September d. J. durch die städtischen Gasanstalten der anarchistisch kommunistischen Bibliothek, 1 Band von Die Lokal- Anzeigers" im Hause Zimmerstr. 40/41 wurde ein Mädchen gespeisten Flammen desgl., betr. die telephonische Verbindung Anarchisten" von John Henry Mafay und einige ältere Nummern von den zahlreich Versammelten gegen die Wand gedrückt und der Wohnungen der drei Krankentransport- Unternehmer mit den des" Sozialdemokrat" mit Beschlag belegt. erlitt eine Verstauchung des Handgelenks, so daß es in Weinbetreffenden Polizei- Revieren desgl., betr. die Regelung der Antheilsverhältnisse der beim Köllnischen Park betheiligten städti- Vertrauen müsse der Besucher einer Bade- Anstalt, die beiter, um sich der Verhaftung zu entziehen, aus einem Fenster främpfe verfiel. Abends sprang ein polizeilich gesuchter Arschen Verwaltungsstellen 15 Rechnungen- 4 Unterstützungs- einem öffentlichen Orte gleich zu achten sei, den dort Angestellten der im Erdgeschoß des Hauses Elisabethkirchstraße 2 belegenen fachen Vorlage, betr. die Neuwahl eines Bürgerdeputirten für fchenten fönnen, deshalb sei, so führte die zweite Straffammer Wohnung seiner Frau auf den Hof hinab und brach ein Bein. das städtische Turnwesen. des Landgericht I vor einigen Tagen in einer Verhandlung gegen Er wurde nach der Charitee gebracht. In der Nacht zum 29. d. M. Außerdem findet in dieser Sigung- und zwar um 6 Uhr einen des Diebstahls angeflagten Babediener ans, der Mißbrauch wurde vor dem Hause Waldemarstraße 20 ein Kriminalschutz-die Wahl eines befoldeten und von zwei unbefoldeten Stadt- dieses Vertrauens durch einen dieser Angestellten besonders streng mann mit einer anscheinend von einem Falle herrührenden räthen statt. zu bestrafen. Und der Badediener, der das Portemonnaie eines schweren Verlegung am Kopfe aufgefunden und nach seiner Woh Badegastes um zwei Zwanzigmartstücke erleichtert hatte, wurde nung gebracht, wo er bald darauf verftarb. Am 28. d. M, zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt. Die Badediener, welche und in der darauffolgenden Nacht fanden acht Brände statt. hiernach ein wichtiges Vertrauensamt bekleiden, werden bekanntlich besonders niedrig, in vielen Anstalten sogar gar nicht bezahlt und find in erster Linie oder ausschließlich auf Trinkgelder angewiesen. Da ist die Versuchung zum Stehlen, wenn nicht entschuldbar, so doch begreiflich, zumal wenn das Trinkgeld Jahre hindurch seinen entsittlichenden Einfluß auf die ausgebeutete Vertrauensperfon" ausgeübt hat. Solche Widersprüche find wirklich nur in einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung möglich.
-
Tokales.
Die Stadtverordnetenwahlen in Köpenick ( Dritte Ab theilung) find, wie zu erwarten war, zu Gunsten der bürger lichen Kandidaten ausgefallen. Bon 987 Wahlberechtigten haben nur 377 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, also noch nicht ganz 40 pet. Zu wählen waren 4 Stadtverordnete. Die bürger lichen Parteien hatten 6 Kandidaten, unfere Genoffen nur 4 aufgestellt. Die Sieger erhielten 120 bis 277 Stimmen, auf die fozialdemokratischen Kandidaten fielen 86 bis 97 Stimmen. Das Köpn. Dampfb." giebt seiner Freude über die Niederlage der Sozialdemokraten in folgenden Worten Ausdruck:„ Das Resultat der Sozialdemokraten dürfte bei manchen Bewunderung erregen. Man durite davon überzeugt fein, daß nach Aufhebung des Sozialistengefezes die Sozialdemokratie ihren Höhepunkt überfchritten habe und der ruhigere Theil der Arbeiter sich immer mehr von dem agitatorischen Treiben der sozialistischen Führer abwenden werde." Tags zuvor hatte das erwähnte Blatt das Flugblatt unserer Genoffen zum Abdruck gebracht und daran eine
Ein nettes Früchtchen. Bürgerliche Blätter berichten: In einem Gasthause der Friedrichstraße hatte sich bekanntlich dieser Tage ein junger Mann von außerhalb durch einen Schuß in den Ropf zu tödten versucht. Der Lebensmüde ist der 17jährige Schreiber Karge aus Hamburg , der Sohn eines dortigen wohlhabenden Bürgers, und war bei einem dortigen Rechtsanwalt beschäftigt. In dem Bureau desselben hatte sich Karge eine strafbare Handlung zu Schulden kommen lassen, die der Vater durch Bahlung von 4000 M. zu unterdrücken suchte. Troßdem wurde Rarge zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Die Angehörigen suchten nun beim Hamburger Senat die Begnadigung oder die Umwandlung der Haft in Geldbuße herbeizuführen. Wiewohl
-
Gerichts- Beitung.
Ahlwardt und die Judenflinten". I.
Vor der 2. Straffammer hiesigen Landgerichts I begannen heute die Verhandlungen gegen den Rektor Hermann Ahl wardt . Derselbe wird beschuldigt:
im April und Mai d. J. durch zwei verschiedene Handlungen den Direktor Jsidor Löwe, den Oberstlieutenant a. D. Kühne, die königl. Büchsenmacher Klett, Böhner und Holz, sowie den Oberbüchsenmacher Kirch in Spandau verleumderisch beleidigt zu haben, indem bei den Beschuldigungen gegen öwe und Kühne zugleich der§ 187 Str. 6.- 8. in Frage kommt, da die gegen diefelben aufgeftellten beleidigenden Thatsachen wider besseres Wissen behauptet worden sein sollen.
Kritik geknüpft, die gewiß auch bei manchen Bewunderung erregt die Sache noch schiebte, verlor der junge Mann den Muth, eine vom Angeklagten verfaßte Broschüre:" Neue Enthüllungen. hat. Was in dem Flugblatt an Erleichterungen gefordert wurde, wurde als die bekannten Klagen" be- er entfernte sich am vergangenen Donnerstag heimlich aus der Judenflinten", welcher im Mai eine zweite Broschüre mit zeichnet. In Röpenick würden die Arbeiter von den Steuern elterlichen Wohnung, nahm aber 600 M. und die goldene Uhr demselben Titel folgte. Beide Broschüren enthalten schwere Angewiß nicht gedrückt. Die Forderungen unentgeltliche Arzthilfe und Kette feines Vaters mit und reiste nach Berlin . Hier fchuldigungen gegen die beiden Direktoren der Ludwig Löwe'schen und Arzenei" feien geradezu maßlose. Die Armenpflege Köpenid's nahm er im Gasthaus zur Friedenssäule, Friedrichstraße 26, Gewehrfabrik, gegen das Arbeitspersonal der Firma und gegen die sei musterhaft. Gegen diese, die Taufende und Abertausende in Wohnung und verschwendete das gestohlene Geld in unsinniger zur Rontrolle, Revision und Abnahme der für den Staat gefertigten die Hütten der Bedrängten fließen lasse, einen Vorwurf zu Weise. In einem Lokal mit Damenbedienung in der Besselstraße Gewehre bestimmten Militärpersonen. Der Angeklagte stellt in den erheben, erscheine geradezu leichtfertig. In sanitärer Beziehung soll der Bursche am Freitag Nachmittag nicht weniger als 400 M. Broschüren die Behauptung auf, daß der Staat bei der Herstellung werde bald Bieles besser werden, es sei schon gar Manches in verpraßt und dort auch die goldene Uhr für 25 m. verfekt haben. und Lieferung der in der Lowe'schen Fabrit gefertigten Gewehre in Erwägung gezogen" worden u. f. w. Zum Schluß meint das Dann verpfändete er feinen Ring in einem Lokal in der Putttamer- ungeheuerlicher Weise betrogen worden sei und daß die Gewehre Blatt, daß es zwar fein Unglück wäre, wenn ein paar Sozial- ftraße und taufte sich einen Revolver. Er schloß sich gegen Abend in jeder Hinsicht kriegsunbrauchbar und minderwerthig und in demokraten in die Stadtverordneten- Bersammlung gewählt in seinem Zimmer ein und jagte sich eine Kugel in den Kopf, den Händen der Soldaten eine diesen selbst gefährliche Waffe würden, dieselben hätten dann Gelegenheit, zu erfahren, daß das durch die das Stirnbein verletzt und das rechte Auge völlig zer- feien, wie vielfaches Zerspringen der Gewehrläufe bei den einzelnen Kritisiren sehr leicht, das Bessermachen aber sehr schwer sei. stört wurde. Eine Viertelstunde nach der That traf der Bater, Truppentheilen beweise. Insbesondere wird behauptet: 1. Bon Wenn dem Blatt wirklich daran liegt, ein paar Sozial- der durch Zufall die Adresse des Sohnes erfahren hatte, in dem den Leitern der Löwe'schen Fabrit, Herren Isidor Löwe und demokraten gewählt zu sehen, dann braucht es nur dafür ein Gasthause ein und konnte nur noch die Ueberführung des leicht- Oberfilieutenant a. D. Kühne feien absichtlich und wissentlich zutreten, daß jeder Steuerzahler das Wahlrecht erhält und daß sinnigen Burschen, der hoffnungslos darniederliegt, nach dem schlechte Gewehre hergestellt und geliefert zu dem hoch- und er von der Zahlung des Bürgerrechtsgeldes befreit wird. Bei Krankenhause am Urban veranlassen. Gegen den Wirth, bei dem landesverrätherischen Zweck, dem deutschen Soldaten ein Gewehr der diesmaligen Wahl war das Wahlrecht noch dadurch be- der junge Mensch die 400 m. alle gemacht" hat, ist die polizei in die Hand zu geben, welches im Felde seinen Dienst versagt und in der Absicht, unsere Armee, wehrlos zu machen, Schnitten, daß nach 6 Uhr fein Wähler mehr in das Rathhaus liche Untersuchung eingeleitet. hinein gelaffen wurde, während dasselbe früher bis 7 Uhr geum demnächst auf den Trümmern des deutschen Vaterlandes die öffnet war. Für die Arbeiter, die bis 6 Uhr beschäftigt sind, war reits int Serbit 1891 gestohlen worden sind, deren Eigenthümer wird insbesondere behauptet, daß er dabei im Auftrage der Zu rekognosziven sind eine Anzahl Werthsachen, die be- jüdische Weltherrschaft aufzurichten. Vom Direktor Ifidor Löwe dies mit dem Ausschließen vom Wahlrecht gleichbedeutend. Die Hälfte der sozialdemokratischen Wähler sind so wie so vom Wahlrecht aber bis jetzt noch nicht haben ermittelt werden können, nämlich Alliance israélite universelle gehandelt habe. 2. Abgesehen von ausgeschlossen, weil sie nicht in derjenigen Steuerstufe eingeschäßt eine goldene Damen- Remontoiruhe mit dem Monogramm E. G. diesem Zwecke feien auch des Erwerbs willen in betrügerischer find, welche nothwendig ist, um Bürgergeld zu bezahlen. Und nebst Rette, brei neusilberne Löffel, gezeichnet E. R., drei filberne Absicht schlechte und untaugliche Gewehre hergestellt und geliefert wer nicht 9-18 Mart Bürgergeld bezahlt hat, befiht fein Wahl- Theelöffel, auf der Borderseite E. G. und auf der Rückseite A. G. worden. 3. Um dies zu erreichen, seien durch die Leiter der recht. Als Kuriofum fann übrigens berichtet werden, daß einer gezeichnet, eine goldene Damen Remontoiruhr mit der Nummer Fabrik die Büchsenmacher Klett, Böhner und Holz und der Ober der sozialistischen Wähler eine Einladung zur Wahl erhielt und 73 079, eine goldene Ringelfette mit Buschel und eine goldene büchsenmacher Kirch bestochen worden. auch sein Wahlrecht ausgeübt hat, ohne daß er Bürgergeld ge- Stein. Die Sachen tönnen bei der Kriminalpolizei besichtigt schüren und lehren fast auf jeder Geite wieder. Der Vorwurf Broche aus 4 Stäben mit zwei weißen Perlen und einem blauen Diese schweren Beschuldigungen ziehen sich durch beide Brozahlt hätte. Die Wählerlisten müssen also doch nicht so ganz werden. ftimmen. Von neuem war auch wieder die Erfahrung zu machen, des Landesverraths wird noch dadurch erweitert, daß behauptet
9
daß viele Wähler der Wahl fern blieben, weil fie fich nicht Ein Unglücksfall mit tödtlichem Ausgange hat sich vorwird: gleich zu Beginn der Fabrikation seien mindestens 3 Ge trauten, Farbe zu bekennen aus Furcht vor Maßregelungen, gestern Stachmittag ereignet. Der sechsjährige Sohn Wilhelm des wehre mit regelrechten Pässen ins Ausland gegangen. denen sie sich eventuell aussetzen fönnten. Wenn heutzutage ein Tischlermeisters K. wollte sich kurz vor zwei Uhr nach der Schule Die Hauptfabrit von Ludwig Löwe u. Co. befindet sich be Arbeiter seine Stelle verliert, so ist das für ihn gleichbedeutend begeben, als auf dem Grundstücke Swinemünderstr. 70 der mit dem wirthschaftlichen Ruin. Arbeit findet er jetzt im Winter Rutscher Friedrich T. einen Geschäftswagen herausfuhr. Der nicht wieder. Wenn trotzdem die Sozialdemokraten in den Wahl- Knabe, der den Wagen nicht rechtzeitig bemerkt hatte, konnte ihm fampf eintraten und 97 Stimmen auf ihre Kandidaten vernicht mehr ausweichen und gerieth unter die Näder, die ihm den einigten, so thaten fie das weniger in der Erwartung, einen der Schädel zermalmten. Der Zodt trat sofort ein. Ihrigen gewählt zu sehen, als um Proteft zu erheben gegen das Regiment, welches die Besitzenden im Köpnicer Nathhaus führen. Und dieser Zweck ist so vollkommen erreicht worden, daß die Wahlbetheiligung auch bei späteren Wahlen erfolgen wird.
fanntlich in der Hollmannstr. 32/35, außerdem besigt die Fabrik Filialen in der Gitschinerstraße und in Martinikenfelde. Durch Bertrag mit dem Staate hatte die Fabrik die Herstellung von Vertrag mit dem Staate hatte die Fabrik die Herstellung von 425 000 Gewehren, Modell 88, in Auftrag. Die Broschüre bes hauptet nun, daß der Staat mit Hilfe eines großartigen Betruges mit drei Vierteln der Löwe'schen Gewehre betrogen sei. Die Die dunkele Angelegenheit, über die wir gestern berichtet Visire feien von so schlechtem Material und so schlecht aufhaben, ist nunmehr aufgeklärt worden. Der Arbeiter" Nitschke, gelöthet, daß im Felde fich fast alle Bisire loslösen werden. Der der aus dem Mühlengraben heraus festgenommen wurde, war mit Staat sei turz vor Schluß der Lieferung auch dahinter gekommen zwei Genoffen zusaminen am Sonntag Abend um zu stehlen in und habe von 6000 Gewehren, die noch in Spandau standen, Bei dem großen Skandalprozeß, der augenblicklich in die Wohnung des Rechtsanwalts H., am Schloßplatz 9, mittels die Bisire abschlagen und die Gewehre zurückgeben lassen. Die Moabit gegen Herrn Ahlwardt verhandelt wird, scheint, wie die Nachschlüssels eingedrungen. Bei der besten Arbeit wurden sie Läufe feien aus so schlechtem Material gemacht, daß beim Laufbürgerlichen Blätter behaupten, der Haupttric des Angeklagten von dem Dienstmädchen überrascht, dessen Hilferufe die Ver- beschuß, wo doppelte Ladung genommen ward, regelmäßig darin zu bestehen, daß er eine Vertagung und dadurch eine mög- brecher in die Flucht trieben. Aber auch auf der Straße war mehrere geplakt feien. Auch beim Anschuß mit gewöhnlichen liche Verschleppung des Urtheils anstrebt. Eine Vertagung der man aufmerksam geworden und es entspann sich eine wilde Jagd Patronen seien wiederholt Gewehre gesprungen. Berbotswidrig Gache hat für Ahlwardt gar feinen 3wed, sie würde ihm auch hinter den Dieben her, von denen zwei ihren Weg durch die seien ferner sämmtliche Gewehre durch Schmirgel und Del ges feinen Vortheil bringen. Sein Prozeß ist bis zum Termin der Brüderstraße nahmen und enttamen, während Nitschte sich durch reinigt worden und zwar in der Absicht, minderStichwah!, nämlich am 5. Dezember, doch noch nicht entschieden, die Spreestraße in eine Sackgasse verrannte. Schließlich fuchte werthige Gewehre zu liefern. Von den in die Reund seine eventuelle Wahl würde die Verhandlung beim Reichs er den Mühlengraben auf. Er ist ein bereits mit Zuchthaus paraturwerkstatt zur Umarbeitung des Laufes zurückgericht doch verzögern. befirafter Einbrecher und steht auch gegenwärtig noch unter geschickten Gewehren fei fei mehr als die Hälfte" ge Polizei- Aufsicht. drückt" oder geknutscht" worden. Ein solches Gewehr Die Arbeiter- Wochenfahrkarten dürfen bekanntlich nur schieße bei scharfer Erhizung wohl um die Ecke, besige aber benutzt werden zur Hinfahrt bis 8 Uhr Morgens und zur RückMarktpreise in Berlin am 28. November, nach Ermitte- feine Treffsicherheit. Um beim Anschuß die Kommission zu befahrt von 4 Uhr Nachmittags ab. Das ist eine Bestimmung der fungen des Bolizeipräsidiums. Weizen per 100 g. guter von trügen, habe man ein Teufelsspiel mit doppelten Scheiben geBahnverwaltung, welche streng innegehalten werden muß. Die 16,20-15,70 m., mittlerer von 15,50-15,10 m., geringer von trieben. Der Scheibenstand sei nicht von Soldaten, sondern von Bauarbeiter haben unter derfelben in Winter viel zu leiden. 15,00-14,50. toggen per 100 kg. ter von 13,60-18,80 m., Arbeitern der Fabrik bedient worden. Jede Scheibe besaß die Es kommt bei der jetzigen Jahreszeit sehr häufig vor, daß die mittlerer von 13,20-13,00 M., geringerer von 12,90-12,60 M. laufende Nummer und Hauptnummer des Gewehrs, mit dem selben die Arbeit plöglich einstellen müssen es fällt Schnee, die Gerste per 100 kg. gute von 17,00-16,00 m, mittlere von auf dieselbe geschossen wurde. Hinter diese Scheibe wurde eine. Stälte setzt unvermuthe' ein, es fehlt an Material u. 1. w. Da 15,90-15,00 M., geringe von 14,90-14,00 M. Safer per 100 kg. andere nicht beschriebene gesteckt, die dann durch die Geschosse mit