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Monarchisten sollen nämlich beabsichtigen, bald nach Eröffnung der kritisieren. Zwei Ordnungsrufe holte sich allerdings Ledebour Brief den deutschen Botschafter in Paris , den Fürsten Radolin, Duma einen Staatsstreich auszuführen, die höchsten Staatspersonen, später noch, als er den Bluff" Dernburgs in dessen an, den Genossen Jaurès darauf aufmerksam zu machen, daß er so weit sie nicht ihren reaktionären Plänen gefügig sind, zu ver- kolonialpolitischen Darlegungen bloßlegte und dann es als in Berlin nicht als Redner zugelassen werde. Allerdings besteht, haften und die Diktatur zu proklamieren! Gewissenlosigkeit" bezeichnete, daß Dernburg den wie wir im voraus der Nordd. Allgem. 3tg." zugeben, zwischen Farmer Schlettwein als Musterbeispiel für Farmer hin- der damaligen und heutigen Situation ein gewisser Unterschied. gestellt habe. Der Ausdruck bluffen" schnellte den ehe- Damals hatte sich der Leiter der deutschen auswärtigen Politik maligen Börsianer Dernburg von seinem Size empor und in der Marokko - Angelegenheit aufs äußerste blamiert, und es jagte ihn spornstreichs zum Präsidenten, den er zu einem stand zu erwarten, daß trok des vom Reichskanzler selbst dem Ge­Ordnungsruf aufputschte. noffen Jaurès nachgerühmten Taktes diese Blamage nicht gang

Aufträge der Petersburger Arbeiter an ihren Deputierten.

In den Arbeiterkreisen Petersburgs werden zurzeit die Forderungen beraten, welche dem Deputierten von der Arbeiter furie auf den Weg gegeben werden sollen. In einer Reihe von Versammlungen wurde beschlossen, den Arbeiteraufträgen die folgenden Punkte zu Grunde zu legen:

1. Staatliche Versicherung der Arbeiter auf Kosten der Unternehmer.

2. Gerichtliche Verantwortung der Unternehmer für jede Uebertretung des Arbeitsschutzgesetzes.

3. Achtstündige Arbeitszeit.

4. Vollständiges Verbot der Ueberstunden.

5. Errichtung von Ausgleichskammern.

6. Schutz der Kinder- und Frauenarbeit. 7. Reform der Fabrikinspektion.

8. Abschaffung der Strafgelder. 9. Unentgeltliche ärztliche Hülfe.

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Köstlich war es, als Ledebour die Freisinnigen als die unerörtert bleiben würde. Herr Lucien Hubert wird dagegen vor­leicht zu befriedigenden Streber hinstellte, deren Opposition" aussichtlich in der überschwänglichsten Weise die Tätigkeit Frank­sich schon beruhigt, wenn ein Konzessionsschulze" wie Dernreichs auf kolonialem Gebiet rühmen und dadurch den ganz- und burg, den sie als einen der Jhrigen betrachten, zum Minister halboffiziösen Blättern Gelegenheit zu allerlei Vergleichen und zur designiert wird. Empfehlung einer ähnlichen kolonialpolitischen Opferwilligkeit

für eine vernünftigere Kolonialpolitik geſtellt werden. A

10. Verwirklichung der im Manifest vom 30. Dktober 1905 verheißenen Freiheiten.

11. Verwirklichung des Gesetzes über das allgemeine, Direkte, geheime und gleiche Wahlrecht.

12. Aufhebung des Kriegszustandes, des verstärkten Schutzes usw.

13. Einführung der Verantwortlichkeit der Minister vor der Volksvertretung.

14. Amnestie für politische und religiöse Vergehen. 15. Abschaffung der Todesstrafe.

16. Unabhängige Gerichte und für alle gleiche Gerichts­barkeit.

Prinzipiell erklärte dann unser Redner die Stellung der bieten. Fraktion zur amtlichen Kolonialpolitik, die er eine brutalisierende Uebrigens erfordert es unserer Ansicht nach die sogenannte nannte, weil sie mit den brutalsten Mitteln kapitalistischer Aus internationale Anstandspflicht, daß die Deutsche Kolonialgesellschaft beutung arbeite und deshalb prinzipiell von der und die hinter ihr stehende Regierung nicht die Dienste französi Sozialdemokratte bekämpft werde. Dagegen scher Kolonialpolitiker in Anspruch nehmen, ohne sich erkenntlich wies er nach, daß auch im bürgerlichen Lager Forderungen zu zeigen. Es ist durchaus notwendig, daß Herr Dernburg Gleiches mit Gleichem vergilt und in Paris redet. Als Themata Der Kolonialdirektor Dernburg ergriff zum Schluß das seiner Vorträge würden sich vorzüglich eignen:" Die Dattelpalmen Wort zu einer Entgegnung auf die Angriffe Ledebours, die Bewaldung der Omaheke- Wüste" oder:" Die Kunst der Aufstellung den Kolonialheros nervös gemacht hatten, aber er fiel damit schöner Kolonialbilanzen". I völlig ab. Damit schloß die erste Lesung der Nachtragsetats, die ohne Kommissionsberatung am Freitag sofort im Plenum zur zweiten Lesung gelangen.

Eisenbahnfragen.

Das preußische Abgeordnetenhaus begann am Mittwoch die Beratung des Etats der Eisenbahnverwaltung. Die Debatte wurde durch eine Nede des neuen Ministers Breiten 5 a ch eingeleitet, der das gleiche günstige Bild entrollte, das wir seit Jahren zu sehen gewöhnt sind. Die Eisenbahnen werfen immer höhere Ueberschüsse Der neue Reichsdumapräsident. ab, aber es ist keine Rede davon, daß die Ueberschüsse zu Tarif Fedor Alexandrowitsch Golowin ist am 3. Januar 1868 reformen, zu Besoldungs- und Lohnaufbefferungen oder für sonstige geboren und entstammt einer älteren russischen Adelsfamilie. Nach Swede der Eisenbahnverwaltung verwendet werden. Der Finanz Absolvierung der juristischen Abteilung des Lyceums Beffarewitsch minister hat immer schon im voraus Beschlag darauf gelegt! Es kann Nikolaj im Jahre 1891 wurde Golowin in der ordentlichen deshalb nicht nachdrücklich genug gefordert werden, daß endlich zwischen Gouvernements Adelsversammlung im Jahre 1893 zum Ver- der Eisenbahnverwaltung und der eigentlichen Finanzverwaltung eine - trauensmann des Adels im Dmitromster Bezirk auf drei reinliche Scheidungeintrete. Nur so wird es möglich sein, dem über Jahre gewählt. Gleichzeitig bekleidete er das Ammt eines triebenen Fistalismus entgegenzuwirken. Friedensrichters. Seit dem Jahre 1896 fungierte Golowin

Politische Ueberficht.

Berlin , den 6. März 1907. Dernburgiaden.

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Mit den Vereinigten Staaten von Amerika haben wir bereits einen höchst wertvollen Professorenaustausch; vielleicht gelangen wir auf diesem Wege zu einem Rolonialpolitikeraustausch mit Frank reich und schließlich sogar zu einem Staatsmänneraustausch. Große Hoffnungen darf sich allerdings das deutsche Volf in dieser Hinsicht nicht machen, denn den Leiter unserer auswärtigen Politik dürfte keine der europäischen Großmächte für ein vollwertiges Austausch­objekt halten.-

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Deutfches Reich.

Die Regierung als Wahlagentin.

An die in Nr. 52 des Vorwärts" besprochenen Ausführungen des Vorsitzenden der Kölner Nationalliberalen, Professors Moldenhauer, hat sich eine Polemik zwischen der Kölner Zentrums. und der liberalen Bresse geknüpft, durch die man jetzt näheres über den von der Regierung eingeleiteten Stichwahlkuhhandel erfährt, der sich um die neun rheinisch- westfälischen Wahl. als Abgeordneter der Dmitrowster Semstwoversammlung. Ein Wie arg die Eisenbahnverwaltung ihre Aufgaben vernachläffigt, treise Altena - Iserlohn , Bielefeld , Bochum , Köln - Stadt, Duis­Jahr später wurde er in die die Moskauer Gouvernements- wie fehr sie sich in Abhängigkeit vom Finanzminister begeben hat, burg - Ruhrort , Düsseldorf , Elberfeld - Barmen, Effen und Lennep Semstvoverwaltung berufen; am 8. Juni 1904 wurde er zum das beweist die Tatsache, daß sie im letzten Jahre nicht mehr im- Remscheid , drehte, wo die bürgerlichen Parteien sich gegenseitig Präsidenten der Moskauer Gouvernements- Semstwoverwaltung stande war, den infolge der Hochtonjunktur außerordentlich ge- gegen die Sozialdemokratie unterstüßen sollten. Gegen die gewählt; dieses Amt bekleidete er bis zu feiner jetzt erfolgten Wahl stiegenen Bedarf an Betriebsmitteln auch nur einigermaßen zu Moldenhauerschen Angaben erläßt im Kölner Lokal- Anzeiger" zum Reichsdumapräsidenten. Golowin gilt als eine ungemein decken. Der Finanzminister ließ sich deshalb wohl oder übel die Leitung der örtlichen Zentrumspartei eine Erklärung, aus der energische, zielbewußte Person; er ist bekannt als hervorragender bewegen, der Eisenbahnverwaltung über den Etat hinaus noch man erst erfährt, in welchem außerordentlichen Umfange die Re­Führer der Semstivo und als Initiator der Semstwo- und Städte 50 Millionen zur Beschaffung von Betriebsmitteln zur Verfügung nierung bei dem Kuhhandel tätig gewesen ist. So heißt es zum fongreffe, bei denen er durch sein glänzendes Rednertalent wiederholt zu stellen. Es war ihm nicht einmal möglich, die Genehmigung des Beispiel in der Erklärung der Leitung der Zentrumspartei , daß Aufsehen erregte. Landtags vorher einzuholen, er mußte nachträglich um am Freitag vor der Stichwahl von dem Verhandlungsorte aus Indemnität bitten. Und doch hätte er sich, wenn er sich nicht von im Auftrage der Regierungsvertreter nach drei Stellen hin teles finanziellen, sondern von wirtschaftlichen Erwägungen leiten ließe, phoniert und ein bestimmter Vertreter der Zentrumspartei ge mit leichter Mühe sagen können, daß angesichts der steigenden Kon- wünscht wurde, weil inzwischen plötzlich Herr Dr. Semler junktur große Summen nötig sind, um die Unterlassungsfünden ver- aus Berlin angekommen sei". Gegenüber einer für gangener Jahre wieder gut zu machen. Bei einiger Voraussicht uns weiter nicht interessanten Angabe des Professors Molden Mit gedämpften Tönen setzten heute die Kolonialschwärmer hätte das Budgetrecht des Landtags nicht verlegt zu werden hauer sagt die Zentrumsleitung, daß die schriftliche Figierung die am 18. Dezember bis zur Siebehiye getriebene Stolonial- brauchen. unferer Forderungen dem die Verhandlungen leitenden(!!) politik fort, und selbst das gentrum erleichterte Die Debatte selbst war ziemlich belanglos. Von allen gierungsvertreter Freitagabend 6 Uhr und bei der hieran sich an­es dem Kolonialdirettor Dernburg , seine Seiten wurde über das Scheitern der Betriebsmittelgemeinschaft knüpfenden Unterredung mit Dr. Semler borgelegen hat". Weiter tolonialpolitischen Phantasien in redu geklagt. Zwischendurch wurde auch die Frage der Tarifreform ge- ist dann in der Zentrumserklärung noch die Rede von einer Be­redu.getlagt. zierten Formen und mit erträglichem Pathos ftreift. Die große Mehrheit des Hauses wünscht wohl eine Ver- sprechung, welche die Bertreter der Regierung anberaumt hatten vorzutragen. Was heute beinahe interesselos von willigung der Gütertarife, nicht aber eine Ver- auf Donnerstagnachmittag 3 Uhr und die sich bis gegen den bürgerlichen Parteien geredet und angehört wurde, er billigung der Personentarife! Hier begnügt man sich mit 6 Uhr hinzog" und woran nicht nur zwei Zentrumsvertreter regte unter der Regie des Reichsfanzlers am Lage der einer bloßen Vereinfachung- einmal des finanziellen Ausfalls aus Köln , sondern sogar auch noch fünf weitere Zentrums. Auflösung des Reichstages Stürme des Widerspruches wegen und zweitens aus den fattsam bekannten verkehrsfeindlichen vertreter aus aus anderen Wahlkreisen anwesend oder ausdrucksvoller Zustimmung. waren". Am Sonnabend morgen sind die Verhandlungen fort­gesetzt worden, bekanntlich ohne zu dem von der Regierung so heiß erstrebten Kompromiß zu führen. Drei Tage lang haben die Ber­treter der Regierung, unter denen sich der Oberpräsident der Rheinprovinz , Freiher von Schorlemer, befand, wegen der Ver­handlungen in Köln geweilt. Es kann feinem Zweifel unterliegen, daß diese Herren nicht aus ihrer eigenen Initiative her. aus sich zum Stichwahlmaller und Briefboten der beiden Parteien herabgewürdigt haben, sondern daß sie auf Anweisung des Bülowschen Zentralwahlbureaus in Berlin ge handelt haben.-

Der Konservative Abgeordnete Rogalla v. Bieber. stein erstattete Dernburg Dant für das erfreuliche Bild, das dieser über die Lage der Kolonien gezeichnet habe. Eine starte Schuttruppe sei nötig, damit den Eingeborenen die Lust am Aufstand vergehe. Außerdem trat der Redner für eine Beihülfe an die Farmer ein.

Gründen.

Daß Herr Breitenbach genau so wie seine Vorgänger Thielen und Budde den Kampf gegen Sozialdemokraten und Polen auf seine Fahne geschrieben hat, sei nur nebenher erwähnt. Eine teine Sozialistenrede und eine große Bolenrede gehört nun einmal zum ständigen Repertoire aller preußischen Minister, die sich beim Landtage gut einführen wollen.-

Kolonialpolitiker- Austausch.

Das Zentrum schickte heute keinen der in der kolonial­politischen Debatte hervorgetretenen Redner vor, sondern ließ eine farb- und klanglose Erklärung durch den Abgeordneten Die Deutsche Kolonialgesellschaft hat sich, da sie der Ansicht Fehrenbach abgeben, der versicherte, das Zentrum werde ist, daß ausländische Kolonialagitatoren besser ziehen als ein in dem Sinne seines Antrages, die Schuttruppe auf 2500 Mann heimische, einen französischen Deputierten als Redner für ihre herabzusetzen, die Prüfung der Nachtragsetats für die Kolonien Kolonialpropaganda berschrieben, nämlich den Herrn Lucien hod and Die Stimmzettelfälschungs- Lüge. vornehmen. Hubert, Vizepräsidenten der Kommission für auswärtige An- Unser Barteiblatt zu Nordhausen , die Nordhäuser gelegenheiten in der französischen Deputiertentammer. Am Volkszeitung", schreibt: 15, b. mts. wird er, wie die Dtsch. Kolonialatg." berichtet, im Wer war der Urheber der Berleumdung? Oberlichtsaal der. Philharmonie in Berlin seinen ersten Vortrag Oberbürgermeister von Schrabisch in Bad Sachsa verbreitet wurde. Das Extrablatt, das am Tage vor der Stichwahl von dem halten, und zwar über bie französischen westafritani. Oberbürgermeister von Schrabisch in Bad Sachsa verbreitet wurde. westafritani- begann mit folgendem Satz: fchen Kolonien und ihre Finanzwirtschaft.

Die Deflamationen der Kolonialfere Semler und Batt­mann hatten infolge dieser auffälligen Zurückhaltung feinen Resonanzboden und verpufften vollständig. Und auch die unbedeutenden Ausführungen des Er- Kolonialdirektors Prinzen Hohenlohe- Langenburg ließen das Haus uninteressiert, obgleich er fonstatierte, daß Meinungsverschiedenheiten über die um­strittenen kolonialen Gebiete immer bestehen würden, bis e weise vorlägen, daß diese Gebiete wirklich wirtschaft liche Vorteile gewähren.

aus

Selbstverständlich ist daraufhin Herr Hubert sofort von sensationslüsternen französischen Journalisten interviewt worden und hat sich einem Mitarbeiter des" Petit Journal" gegenüber folgendermaßen geäußert:

Soeben erhalte ich durch Telephonruf aus Nordhausen die Nachricht, daß die sozialdemokratische Parteileitung für die Wahl unseres nationalen Kandidaten Syndikus Dr. Otto Wiemer Berlin gefälschte Stimmzettel in der Stadt verteilen fäßt."

Sofort erklärten wir diese Nachricht als elende Verleumdung und forderten Herrn von Schrabisch auf, seinen Gewährsmann, den Urheber der Verleumdung, zu nennen; er tat es nicht. Eine Krähe hadt ber anderen kein Auge aus!

Sofort änderte sich das Bild, als Genosse Ledebour die Situation, wie sie vor der Auflösung des Reichstages sich gestaltet hatte, aufrollte und besonders die Tatsache feſtnagelte, daß die Regierung dem Reichstage nichts von den Friedensnachrichten dem Aufstands­gebiet mitgeteilt hatte, die an anderen amtlichen Stellen bereits bekannt waren. Troß des Friedensschlusses mit den Hereros und Bondelgwarts würde noch eine Schuh­truppe bon 7400 Mann gefordert, obgleich militärische Autoritäten, wie Major v. François, eine Zahl von noch nicht 1000 Mann für die betreffenden Gebietsteile für ausreichend halten, Ledebour opponierte scharf gegen die übertriebenen Forderungen der Regierung und widerlegte die Behauptung des Reichskanzlers, speziell der Vorwärts" habe geschrieben, Deutschland halte an dem Solonialgebiet fest, um von dort aus den englischen Kolonial­besitz zu bedrohen. Ledebour wies den Ursprung dieser aus englischen Streisen stammenden Behauptung aus den Säbelrasselnden Phantastereien der Alldeutschen nach und frug, warum der Reichskanzler nicht auf eine ähnliche provozierende Aeußerung des Abgeordneten Lattmann reagiert habe! AIS den unser Redner in Reichskanzler scharf, aber Herr Hubert wird also über die größen Geldausgaben und parlamentarischer Form ob dieser unberechtigten Vor- die angeblichen großen Erfolge Frankreichs in Afrika berichten- mürfe gegen den Vorwärts" kritisierte, griff der Vize- und die deutsche kolonialfreundliche Breffe wird mit Bewunderung präsident Paasche ein und verbot Ledebour diese Kritik. diesen Bericht veröffentlichen und daran die Mahnung knüpfen, Damit rief der Präsident einen Sturm des Wider Deutschland müsse, wenn es ebensolche Erfolge sehen wolle, auch Gegenfäge im Antisemitenlager. spruches hervor, der auch in den Reihen des Zentrums ebensolche Mittel aufbringen. Kennzeichnend für die unter den antisemitischen Reformatoren ausbrach, denn der Eingriff bedeutete eine unqualifizier. Wir haben nichts gegen derartige Agitationsreben eines Aus­bare Einschränkung der Redefreiheit. Be- länders einzuwenden, nur beanspruchen wir das Recht, das wir der des deutschen Boltstörpers" bestehenden Gegenfäße und Rivalitäts­zeichnenderweise sind es immer uationalliberale Präsidenten Deutschen Kolonialgesellschaft zugestehen, auch für uns. Aber als ftrömungen ist es, daß die Deutsche Reformpartei sich im Reichs. tage nicht der Wirtschaftlichen Vereinigung angeschlossen, sondern gewesen, die die parlamentarische Redefreiheit solchergestalt am 9. Juli 1905 Genoffe Jaurès in Berlin für den Weltfrieden sich unter die Fittiche der Gamp und Arendt geflüchtet hat meucheln wollten. Ledebour verteidigte selbst kräftigst sein sprechen wollte, da verbot der Reichskanzler die Versammlung, wie es in der offiziellen Begründung heißt, in den Kommissionen gutes Recht, die Regierung in parlamentarischen Formen zu oder vielmehr er wies durch einen vom 5. Juli 1905 datierten die ihr zukommende Vertretung zu finden. Die Deutsche Re

" Ich werde mit großem Vergnügen in Berlin vor dem deutschen Kolonialpublikum über das Werk Frankreichs in ben Kolonien fprechen. Die Erinnerungen, welche die beiden Länder trennen, dürfen sie nicht hindern, sich gegenseitig über ihre Be mühungen auf dem Gebiete des Geistes und der Tat zu unter richten. Für uns Franzosen ist es wichtig, die Augen von dem in so vielen Beziehungen interessanten Schauspiele nicht ab zuwenden, welches unser großer Nachbar bietet, und es ist für das deutsche Volk gut, sich nicht in dem allzu ausschließlichen Bewußtsein, seiner Kraft zu isolieren und nicht außer acht zu die Nachricht entgegengenemmen und sie im Auftrage Nebelungs lassen, daß auch außerhalb des deutschen Landes Neues und Kühnes in der Welt vollbracht wird. Betrachten wir Afrika , diese dräuende Welt des Jslam, diese so gelehrigen und doch so schwer zu meisternden schwarzen Stämme! Sollte dies alles nicht in uns den Gedanken befestigen, daß zwischen den weißen Bölfern trotz aller Nebenbuhlerschaften eine Interessengemein schaft über Probleme besteht, welche alle Staaten unferes Kon tinents von demselben Gesichtspunkte aus betrachten sollen? Diese Fragen sind es, welche ich in Berlin erörtern will, und ich werde die Gelegenheit benutzen, um zu zeigen, welches un­bergleichliche Wert Frankreich in taum einem Bierteljahrhundert in Afrika vollbracht hat. Ich empfinde einigen Stolz barüber, das in Berlin zu sagen."

Jeht kommt Licht in das Dunkel der Angelegenheit! Wir wir aus bester Quelle erfahren, hat Herr Wilhelm Nebelung , Chefredakteur der Nordhäuser Zeitung" und frei finniger Stadtverordneter in Nordhausen , die von Herrn von Schrabisch verbreitete Nachricht telephonisch übermittelt. Er hat nach Hotel Rathaus telephoniert, der Oberfellner Bringmann hat den Herrn von Schrabisch mitgeteilt. Die ganze Größe der ge­meinen Verleumdung tritt erst recht gutage, wenn man sich ver gegenwärtigt, daß am 6. Februar Herr Nebelung in feiner Zeitung schrieb:

" Der Trick der Stimmzettelverwirrung durch Ausgabe uns richtiger zuidrungen der Rettel für Dr. Wiemer, vor dem vir in gestriger Nummer warnten, ist, wie wir mit Genugtuung fonstatieren, in unserem Wahlkreise nicht angewendet worden." Was soll man zu solchem schamlofen Treiben fagen? Wir überlassen es unseren Lesern, den passenden Ausdruck zu finden. In der Deffentlichkeit dürfte der Herr feine Rolle ausgespielt haben oder sollte die ganze freifinnige Partei schon so forrupt fein, um noch solchen Mann als Führer anzuerkennen? Um Antwort wird gebeten, jezt gibts tein Versteden mehr!"

Auf ähnliche Weise wird die schmutzige Verleumdung wider die Sozialdemokratie, fie habe gefälschte Stimmzettel berbreitet, auch in den anderen Wablevessen ausgebedt worden sein. Here Men lung hat eine ganze Anzahl ehrenwerter Kollegen!

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