Form", das Leiborgan diefer antisemitischen Richtung, schreibt zu diesem seltsamen Entschluß:
„ Ein Anschluß an die sogenannte Wirtschaftliche Vereinigung war von vornherein ausgeschlossen, weil die Mitglieder dieser Wirtschaftlichen Vereinigung" in allen nationalen und wirtschaft lichen Fragen bisher stets untereinander uneins waren und gegeneinander gestimmt haben. Die Reformpartei, die immer geschlossen aufgetreten ist, verspürt feine Lust, einer solchen Beruneinigung der verschiedensten Richtungen auch nur einen Teil ihrer Selbständigkeit zu opfern."
Nationale" Wahlmache.
Nun aber ist zu alledem das Amendement des Abgeordneten
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Ein Staatsminister nach dem Herzen der" Post" Der Merilale Selleputte, der Vertreter der sogenannten Im anhaltischen Landtage erörterte am Mittwoch Jungen Rechten", widerlegte in seiner vorzüglichen Rede be Genoffe Beus in einstündiger Rede das Ergebnis der Dessauer fonders den Einwand der Regierung vom„ Ruin der Industrie". Gerichtsverhandlung über den Word zu klein- Möhlau ." Hat man nicht im Jahre 1889 beim Gesetz über die FrauenEr bemerkte u. a.: Die im Landtage erhobene unerhörte Be- und Kinderarbeit das gleiche gesagt? Und die Industrie proschuldigung, der Mord sei eine Folge der sozialdemokratischen Ver- speriert, und der Export ist auf 2 Milliarden gestiegen!" heßung, sei in sich selbst zusammengefallen, und die Sozialdemo fratie stehe von dem gegen sie erhobenen Verdacht gereinigt da. Helleputte ein so gemäßigtes, daß sein Hauptwert eigentlich weit Der Mörder sei kein Sozialdemokrat, sondern das Prototyp eines mehr ein moralischer( Anerkennung des Prinzips des auf der niedersten Kulturstufe stehenden polnischen Arbeiters; der Achtstundentages für die Bergarbeiter) ist als von allgemein bom Staatsminister als brave. deutscher Arbeiter geschilderte er praktischer Bedeutung. Der im Amendement Helleputte ge mordete Danisch sei ein Säufer und händelsüchtiger Mensch forderte Achtstundentag zielt bloß auf die Bergarbeiter der neuen gewesen. Rohlengruben ber Campine und bezieht sich nur auf die Die Deutsche Tageszeitung" teilt mit: Staatsminister b. Dallwig erklärte darauf, er habe in Häuer! Und das Gefeß soll erst in zehn Jahren Geltung er Die Konservativen des Wahlkreises Memel - feiner Rede nicht gesagt, daß die sozialdemokratische Partei und ihre langen!! Unter den verschiedenen zur Regelung der Arbeitszeit der Heydekrug haben gegen die Wahl des nationalliberalen Führer als Anstifter zu dem Morde zu betrachten seien, sondern Abgeordneten Geheimen Kommerzienrats Schwabach Pro- nur, daß die maßlose Verheizung durch die sozialdemokratische Bergarbeiter eingebrachten Amendements von den Sozialisten test erhoben. Die„ Ostpreußische Zeitung" druckt diefen Bresse au solchen Taten führen könne, wie sie hier geschehen sei das radikalste; denn es will schlankweg den Achtstundentag für liegen einige borist das der Genossen Denis- Mansart Er halte nach der Verhandlung vor dem Schwurgericht daran fest, Proteft wörtlich ab. Nach diesem Proteste sollen in 23 einzeln bag ber Mord aus dem Grunde begangen worden sämtliche Bassins. Die Diskussion drehte sich indes vor allem um aufgeführten Fällen den Wählern teils vor, teils nach der ist, weil der ermordete Danisch „ falsch gewählt hat. Der Mörder das Projekt Selleputte, das als fanfter Vorstoß noch die Wahl Geldzuwendungen in der Höhe von 20 bis 3000 m. habe die von drei einwandfreien Zeugen bekundete Aeußerung eheste Aussicht auf Erfolg hätte:" Shr verlangt heute den Achtzuteil geworden fein, und zwar teils durch den Abgeordneten unter dem frischen Gindrucke der Tat getan, wenn er sie auch später stundentag für die Campine, um ihn morgen für alle felbst, teils durch Beauftragte. Die einzelnen Fälle wieder bestritten habe. anderen zu fordern!" Diese Angstvision ließ es nur zur Debatte zugeben, würde zu weit führen. Außerdem soll auf allen Also der Herr v. Dallwitz hält fest an der unerhörten Be- um das Prinzip kommen und gegen dieses warf sich denn Versammlungen, die der Abgeordnete abhielt, in ungewöhn schuldigung, die Morbtat von Klein- Möhlau sei ein sozialbemo- der ganze kapitalistische Seerbann von der Rechten und inten. lich großer Menge Bier, Schnaps, Bigarren, oft auch Wurst fratischer Mord. Er wird den begeisterten Beifall der Bost" und Und wie hat diese Distussion über den Achtstundentag die bürgerdes Reichsverbandes zur Verleumdung der Sozialdemokratie lichen Parteien durcheinandergeworfen! Rechter Hand- linter berteilt worden sein, so daß kaum eine Versammlung anders ernten. Wir haben uns nicht mehr mit ihm auseinanderzusehen. Hand, alles vertauscht: die Ministerstürzer, die Todfeinde ber Das Verhalten des Ministers zeigt lediglich, welche Verwirrung fleritalen Regierung von der liberalen Linken Arm in arm mit die Hehe gegen die Sozialbemotratie auch in den Köpfen hoher dem klerikalen Minister Francotte und mit dem königlichen Beamter anrichtet. folonialen Geschäftsträger und Erzklerikalen Woeste! Andererseits warf der Ieritale Selleputte feiner" Regierung vor, daß sie jenen bösen Reichen gleiche, die trok ihrer Kaffen voll Gold nichts weiter tun, als über das Schicksal der Armen Tränen au bergießen! Zwischen den fortschrittlichen Liberalen und dem dottrinär- tapitalistischen Flügel fam es zu den heftigsten Zu Sehr geehrter Herr Scheu! Folgende Fälle teile ich aur beliebigen Benubung mit: Jm Gelegentlich der Eröffnung der diesjährigen Session des elsaß fammenstößen. Der Liberale Janson, ein wirklich demokratischer Politiker, erklärte offen, der Liberale Hymans, einer der Hotel Lipple ersuchte mich bei einem gelegentlichen Aufenthalt Lothringischen Landesausschusses sollte ebenso wie im Vorjahre listigsten Gegner sozialer Reformen, dürfe nicht im Namen der meinerseits Schwabach selbst, für ihn einzutreten und sagte, Geld eine Demonstration zugunsten des allgemeinen Wahlrechts zum Bartei sprechen! Und der Liberale 2orand rief seinem Frat ist genug da und zog dabei das Portemonnaie. Ich erwiderte ihm, Landesparlament stattfinden. Infolge der Reichstagswahlen, die Partei sprechen! Und der Liberale Lorand rief seinem Frat ich bin konservativer Vertrauensmann, da sehen Sie wohl ein, wenige Tage vor der Gröffnung des Landesausschusses erst ihren tionsgenoffen Barocqué, der aus Geschäftsrücksichten gewöhnlich ich bin konservativer Vertrauensmann, da ſehen Sie wohl ein, Abschluß fanden, mußte jedoch von diesem Vorhaben Abstand ge- ul Die Forderung nach dem Achtstuntentag, nach ein wenig mit dem reaktionären Flügel der Klerikalen marschiert, das gleiche daß ich für Sie nicht eintreten fann und werde. Richt und Ruhe für die geplagten Lohnftlaben wirkte auf die Nichtsdestoweniger bestürmte mich Schwabach und Dr. Kipper nommen werden. Doch soll auch die diesjährige Parlamentssession 34! Die Forderung nach dem Achtstuntentag, nach ein wenig und ersuchten mich wenigstens gegen Schwabach nicht zu agitieren. nicht zu Ende gehen, ohne daß Regierung und Parlament erfahren, Licht und Ruhe für die geplagten Lohnftlaben wirkte auf die daß das elsaẞ - lothringische Volt nach wie vor fest und unbürgerlichen Parteien wie Scheidewasser auf Metall. Die Losung Obwohl es noch nicht Zeit zum Zuge war, verließ ich schleunig erschütterlich die ihm zustehenden Rechte verlangt. Es muß also mar, ohne Rücksicht auf politische Gegenfäße: für oder gegen das Lotal, um dem unangenehmen Drängen zu entgehen. die Arbeiter. Zeugen des Gesprächs waren Justizrat Michalowsky, Kaufmann Wahlrecht im ganzen Lande abgehalten werden. Und welcher Tag auch in diesem Jahre eine Demonstration für das allgemeine Gaidies- Saibben, Dr. Kipper und Schwabach . Am gestrigen Tage erklärte mir der Besizer Wilts- Mischto- wäre hierfür besser geeignet als der Tag der Erinnerung an die gallen, daß er als Lohn für seine Agitation 50 Mart durch Justiz Revolutionen des Jahres 1848, die von unseren Vätern unter rat Michalowsky ausgezahlt erhalten habe. Außerdem erzählte mirnommen, um dem Volte das allgemeine Wahlrecht zu verschaffen. derselbe Besizer Wilts, daß sich ihm gegenüber bei einer Besuchs- Wir fordern daher die Parteigenossen im Lande auf, allenthalben reise nach Rautehmen der Gutsbesiker Reimer- Staldßen gerühmt aum 17. oder 18. März Versammlungen einzuberufen, in denen habe, 2000 Mart für die Agitation erhalten zu haben. nicht nur der waderen Toten des Jahres 1848 gedacht werden soll, sondern in denen auch den Herrschenden des Tages die Forderungen des Boltes entgegengeschleudert werden.
als in animierter Stimmung geschlossen habe. Ob diese Be. hauptungen sämtlich bewiesen werden können, bermögen wir natürlich nicht zu entscheiden. Es wird aber für alle der Beugenbeweis im Proteste angeboten. Dem Proteste sind schließlich die beglaubigten Abschriften folgender beiden Briefe angefügt: Gaugen, 12. Februar 1907.
Bei der ersten Bersammlung des Schwabach im Brehmschen Gasthause find zwei Achtel Tonnen bayrisch Bier, bei der zweiten Versammlung im Kurschatschen Gasthause find 10 Liter Kornus und zwei Achtel Tonnen Bier gegeben worden, wenngleich es sich nicht feststellen läßt, wer sie bezahlt hat.
Sobald ich mehr Material habe, werde ich es zustellen. Hochachtungsvoll
( ges.), Ed. Hoelle.
BotalIna bei Ruß, 28. 1. 1907. Geehrter Herr Dr.
Wahlrechtsbewegung in Elsaß- Lothringen .
Der Landesvorstand der sozialdemokratischen Partei ElsaßLothringens erließ in der Parteipresse der Reichslande folgenden Aufruf an die Parteigenossen:
Auf, Parteigenoffen, an die Arbeit! Das allgemeine Wahlrecht muß erobert werden!
Ein Parteitag der bayerischen Zentrumspartei fand am Dienstag in München statt. Die Beratungen wurden unter Ausschluß der Deffentlichkeit geführt. In der Presse wird über den Inhalt der Verhandlungen gemeldet: Einen breiten Raum nahm der scharfe Gegensatz der Parteileitung zu den Erzbischöfen ein und die Motivierung der Stichwahlparole bei den letzten ReichsAuf Ihre Aufforderung vom 25. 1. antworte ich Ihnen wie tagswahlen. Der Vorstand der Landtagsfraktion Prälat Daller folgt: erklärte, unter den gegenwärtigen Verhältnissen sei die Sozial. Die erwähnte Gegenerklärung, welche das Memeler Dampf bemokratie das fleinere Uebel gegenüber dem Liberalis. boot" brachte, hätte auch sein müssen in der„ Tilsiter Allgemeinen". mus; fie sei gegen Ausnahmegesetze, für die Erhaltung des ungeder„ Nauja" und der„ Memeler Lituwiszka", und zwar mit unseren schmälerten Reichstagswahlrechtes, und sie habe stets den bayerischen Namen. Ich war aufgefordert, dieses zu tun, nämlich von der Standpunkt gegenüber dem Preußentum vertreten. Auf die Bitte nationalliberalen Partei durch Herrn Dr. Nipper, wofür uns des Prälaten Daller wurde von einer Diskussion abgesehen und ein700 Mart gegeben wurden, welche ich aber, da ich nicht für Judas stimmig folgende Resolution angenommen: erklärt werden wollte, zurüdwies. Schmerzlich litt bas Litauer- I. Die Delegiertenversammlung erblickt in der nach den Haupttum, zugefügt dadurch, daß die Memeler zu wenig agitiert arbeitet haben.
Mit herzlichster Begrüßung ( gez.) Mits Gailus.
gewahlen zum Deutschen Reichstage für die Stichwahlen im rechtsrheinischen Bayern ausgegebenen Parole ein politisch- tattisches Vorgehen zu dem Zwed, um die Stärkung der liberalen Partei, welche nach ihrer Ansicht gegenüber der sozialdemofratischen Partei als ber aurzeit gefährlichere Gegner zu erachten ist, möglichst bintan zu halten.
Der Protest läßt einen lohnenden Blick hinter die Kulissen Ser nationalen" Wahlmache tun. Das Amüsante ist dabei, daß die Konservativen sich über Praktiken beschweren, die II. Die Delegiertenversammlung beharrt in der Auffassung, fie selbst unbedenklich üben, wo ihnen die Mittel dazu zur daß die Zentrumspartei als eine politische, nicht fonfeffio. Verfügung stehen, von der schamlosen Bergewaltigung ab- nelle artei in rein politischen Angelegenheiten unab
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Möglicherweise wird das borläufige Resultat der Debatte eine parlamentarische Enquete sein, für die sich Masson und feine Anhänger einsehen. Denn selbstverständlich ist nach und feine Anhänger einsehen. Denn selbstverständlich ist nach auch noch der Hauptmangel vorhanden, daß das Problem noch nicht Ansicht der Arbeiterfeinde zu allen Mängeln des Achtstundentages auch noch der Hauptmangel vorhanden, daß das Problem noch nicht genügend durchstudiert" ist! Bei aller Modernität" auf der ginten und allem„ Christentum" auf der Rechten findet eine fo brennende Arbeiterreform feine Majorität in der belgischen Rammer.
Parlamentarisches.
Aus der Budgetkommission.
10 000 m. mehr als im
Die Budgetkommission hielt heute ihre erste Sißung ab und begann die Beratungen mit dem Reichsamt des Innern. Es muß vorausgefchidt werden, daß diesmal eine größere Anzahl Statstitel ohne Kommissionsberatung gleich an das Plenum ber wiesen sind, so daß sich die Kommissionsverhandlungen vermutlich sehr abkürzen. So sind vom Reichsamt des Innern nuc 5 Kapitel mit 17 Titeln der Kommission überwiesen. Zunächst werden verlangt 50 000 m. Buschuß für die Herausgabe der Nachrichten für Sandel und Industrie letzten Jahre. Ohne Debatte stimmt die Kommission zu. Bei der neuen Forderung von 6000 M. für Herausgabe von Be cichten über die Landwirtschaft erklärt Singer, daß die Sozialdemokraten für die Forderung eintreten werden, da sie alle Forderungen unterstüben, welche im Intereffe der Landwirtschaft erhoben werden, soweit fie der wissenschaftlichen Forschung oder dem Gemeinwohl dienen. Die Forderung wird genehmigt. Ebenso 100 000 m. für Einrichtungen und Veranstaltungen, welehe allgemeinen Intereffen des deutschen Sandels und Gewerbes dienen. Die Summe ist dies Jahr verdoppelt worden und in der Hauptfache wegen Unterſtüßung von Versuchen zur Veredelung und Verwertung von Baumwolle. Auf Anfrage Singers wird mitgeteilt, daß mit den Baumwoll intereffenten Verbindung angeknüpft sei. In der Aussprache das bie Preis erzeugung in den Kolonien hier nennenswerten Einfluß erlangen wird, daran glaubt im Ernst niemand.
hängiger Bandarbeiter durch die brutale Aufhebung des hängig sei von der Beurteilung der tirchlichen Schwankungen eine große Rolle, daß aber jemals die Baumwoll
Wahlgeheimnisses gar nicht zu reden.
schreibt man uns aus Rost od:
ersprießlichen Wirkens im politischen Leben wie insbesondere in ben Parlamenten.
Für die Landtagswahlen wurde folgende Wahlparole nationalen landwirtschaftlichen Instituts in Rom . Bewilligt werden dann 60 000 m. für Zwecke des inter . Der deutsche Landwirtschaftsrat tann die Mittel zur Beteiligung Die Parteileitung empfiehlt den Parteifreunden selbstänDeutschlands an diesem Institut nicht aufbringen. Ebenso wird
angenommen:
Der Achtitunbentag und die bürgerlichen Parteien.
ein weiterer Mitarbeiter für das Schiffsvermessungsamt, Betrag 7600 M. ftatt 5200 M., verlangt. An außerordentlichen Zuschüssen für nichtständige Mitglieder des Patentamtes werden 10 000 Mark gefordert und nach einer furzen Bemerkung Singers genehmigt. Die richterlichen Beamten beim Reichsversicherungsamt erfordern 30 900 M. mehr, da die Vergütung um 800 m. jährlich erhöht wurde.
Brüssel, 28. Februar.( Eig. Ber.) Die Debatte über oen Achtstundentag der Bergarbeiter brachte An einmaligen Ausgaben wurden bewilligt für Beteiligung bisher eine Reihe interessanter Momente, wenngleich die Argumen - des Reichs an der internationalen Bibliographie der tationstaftit der Widersacher der Reform mit ihrer altväterischen Naturwissenschaften 40 000 m., als Beitrag an den Manchesterei und heuchlerischen Arbeiterfreundlichkeit nicht eben Deutschen Buch gewerbeverein in Leipzig 6000 7. furzweilig und erhebend war. Es hat sich in dieser Debatte wieder Singer stimmte den Forderungen zu, machte aber hinsichtlich des erwiesen, daß nur eine gute Sache gut verteidigt werden tann letteren Postens auf die Konsequenzen aufmerksam. Bosadowsky und daß eine schlechte auch durch den kniffigsten Demosthenes erklärte, die Summe sei nur für das buchgewerbliche Museum nicht zu retten ist.
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Der Schweriner Großherzog machte in seiner Erklärung einige biges Borgehen bei den nächsten Landtagswahlen. Andeutungen über Ziel und Richtung seiner Verfassungspläne. Er will die Verfassungsreform, die sein Großvater Friedrich Franz II. 1874 und 1877 anstrebte, und die damals vom Landtag abgelehnt wurde, wieder aufnehmen. Beharren die Großherzöge auf diesem Standpuntt, so ist von der jetzt angekündigten Berfassungsreform für das medlenburgische Volt und speziell für die Arbeiter tlasse absolut nichts zu erwarten. Denn nach jenen mehr als 30 Jahre alten Plänen, an die man jest wieder anknüpfen will, follte der Landtag zwar aus Wahlen hervorgehen, aber bie Maffe Der Bevölkerung sollte von jedem Wahlrecht aus geschlossen bleiben. Von den 102 Landtagsmitgliedern sollten nämlich gewählt werden: 40 von den Rittergutsbesitzern, 31 von den Magistraten und den Stadtverordneten der Städte, und 25 von den Ortsvorstehern der Dominaldörfer, während 6 vom Großherzog und, folgend der Anregung Singers, beantragte dann Gröber persönlich ernannt werden sollten. Dabei ist zu beachten, daß die Die Reden für den Achtstundentag waren alle von tiefer Aenderung des Dispositivs in der Richtung der Erklärung PosaOrtsvorsteher im Dominium jederzeit absehbare, vom Großherzog ernannte Beamte sind, und daß auch in den Städten für die Wahl Sachlichkeit und schwungvoller Beredsamteit, und sogar der reform. bowskys. Alles war einverstanden, nur Herrn Bachnite störte es, der Magistrate und Stadtverordneten kein gleiches und allgemeines feindliche Arbeitsminister fand ein Lob selbst für die radikalsten baß nunmehr die„ Erläuterungen" nicht mehr stimmen. Ohne Wahlrecht der Einwohner besteht, ja daß in vielen Städten sogar Verteidiger. In der Tat war die große Rede des Genossen Hector Debatte werden 70 000 m. Kostenbeitrag für den internatio auch die Bürgermeister direkt vom Großherzog ernannt werden. Denis mit ihrem wissenschaftlichen und kritischen Material für nalen Kongreß für hygiene und Demographie Man sieht also auf den ersten Blick: ein so zusammengesetter Land- jeden Vorurteilslosen das überzeugendste Plaidoyer für den Acht- und 30 000 M. für Einrichtungen im römisch germanischen tag wäre nichts als ein Sohn auf eine wirkliche Boltsvertretung. tundentag; ebenso die Rede bes ehemaligen Bergarbeiters Man Museum au Mainz bewilligt. Eine lebhaftere Debatte entDaß die Regierung augenblidlich verfassungsfreundliche Regungen art, die mit ihrer Anschaulichkeit und Klarheit des Erlebten stand bei Forderungen für eine Rekrutierungs- und eine empfindet, ist übrigens absolut nicht auf bollsfreundliche Neigungen bie lügenhaften Darstellungen der Reformgegner bernichtete, Wollen infall statistit. Singer verlangte Borlegung der Frage. zurückzuführen, sondern lediglich auf der Erfahrung, daß mit dem boch der Arbeitsminister und die übrigen Reformfeinde glauben bogen und Erzberger schloß sich dem an. Der Regierungsvertreter Derzeitigen Landtag nicht mehr auszutommen ist. Die jebige Ber - machen, die Bergarbeiter selbst seien gegen den Achtstundentag! um meinte, das Geld für die Rekrutierungsstatistit sei hinausfaffung beruht befanntlich auf dem Grundfah, daß der Großherzog Aus Mansarts Munde bernahmen sie aber das Gegenteil. Und und Aenderungen unmöglich seien. Die Rekrutierungsstatistit sei aus den Einfünften des Dominiums die Kosten der allgemeinen nicht besser konnte die heuchlerisch posierte Arbeiterfreundlichkeit aber schon am 1. Dezember 1906 vorgenommen worden. Süde. Landesverwaltung zu deden hat, und daß der Landtag ihm hierzu der Streiter für die tapitalistischen Intereffen gezeichnet werden, um meinte, das Geld für die Rekrutierungsstatistit sei hinaus. nur im Notfalle Beihülfe gewährt. Das Dominum umfaßt an als es Manfart mit feinen Worten tat: Als einzelne be- geworfen, da sie durchaus unzuverlässige Resultate liefere. Pofa. Umfang die Hälfte des gesamten Landes und ist in wirtschaftlicher, wundert und achtet Ihr die Arbeiterklasse, aber als Gesamt- bowsty gab das zu und hofft, daß später einmal eine einwandfreie Statistik zustande kommen könne. politischer und verwaltungstechnischer Hinsicht dem Belieben des heit seid Jhr unbarmherzig!" Großherzogs unterstellt. Der Umstand, daß die Gelbklemme, in Von den Gegnern der Reform wurde keines der abgestandensten Bei Forderungen für Kanalbagger und Hebeder fich die Dominalverwaltung befindet, und zu deren Ver- Argumente gespart, mit denen seit Beginn der modernen In- prähmen für den Kaiser Wilhelm- Sanal belam Semler einen schärfung die wegen Verschuldung eingetretene Entmündigung des dustrieära die Kapitalistentlasse die Verkürzung der Arbeitszeit leinen Anfall von Flottentoller, er wurde aber rasch von den VerHerzogs Paul Friedrich nicht unwesentlich beigetragen hat, zwang bekämpft. Und nachdem das ganze Register mit den ältesten tretern anderer Parteien gedämpft. Für den Aufbau der Hohkönigsburg verden 150 000 die Regierung, von dem Landtag neue Zuschüsse zu fordern. Diese Clichés aufgezogen war, empörten sich Klerikale und Liberale Verhandlungen waren erfolglos. Deshalb will es die Regierung im Namen der Freiheit" darüber, daß man den Arbeitern ver- Mart gefordert; 900 000 m. find schon bewilligt worden. Die leb mit einer Verfassungsreform bersuchen. Es ist selbstverständlich, wehren wolle, so lange es ihnen paffe, für die Ihren" zu hafte Aussprache endet damit, daß die Forderung mit Inapper daß die Sozialdemokratie alles daran sehen wird, um die arbeiten! Nach dem liberalen Herrn Masson gibt es mehrheit gegen Zentrum und Sozialdemokratie Die Freifinnigen, welche bisher öffentliche Meinung gegen diese Karitatur einer Verfassungsreform teine größere Thrannei, als dem Kohlenarbeiter zu befehlen", genommen wurde. aufzupeitschen und einen Drud auf die politischen Machtfaktoren daß er nach 8 Stunden die Grube berläßt! Und dieselben ordinär- stets gegen diese Posten stimmten, hielten sich diesmal zu ihren des Landes auszuüben. Aber bei der genügsam bekannten Rüd- demagogischen Argumente brachten in tatholischer Färbung fonservativ- nationalliberalen Verbündeten und retteten bie gratlosigkeit des medlenburgischen Liberalismus sind die Aussichten die Kleritalen! Der Arbeitsminister meinte, man fönne doch die Forderung. Im nächsten Jahre sind noch 75 000 M. für die nur recht schwache, daß bei der Verfassungsreform dem Willen und Familienväter nicht hindern, Ueberstunden zu machen, ohne die Sohlönigsburg zu bewilligen. begründeten Forderungen des Boltes gebührende Rechnung ge- Freiheit" zu berleben! Man glaubt sich um 50 Jahre zurüd, tragen wird. wenn mar Anno 1907 folche Fafeleien zu hören bekommt
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Mit der Bewilligung von Summen für einige wissenschafte liche Institute, für eine Grundstüdserwerbune in Charlottenbur