Bei jenen. Bir sind der Meinung, wenn diese Position abge lehnt wird, tommt die Regierung nicht darum herum, uns eine Vorlage zu machen, welche Zulagen für alle Unterbeamten vorfieht. Die Regierungsvorlage wird schließlich angenommen. Die Kommission stellt die Beratung der allgemeinen Gehaltsberhältnisse bei der Post und der inneren Organisation zurück und geht zur Beratung des Militäretats über. Der Referent bemerkt allgemein, daß die Mehranforderungen bei der Militärverwaltung ganz erhebliche seien; in Preußen allein betrügen sie 114 Millionen Mark gegen das Vorjahr. Auf die Anfrage, wem bte Militärmacht der Kolonien in ihren Beziehungen zur Militärberwaltung unterstellt sei, gibt der Kriegsminister interessante Schilderungen über die bisherige Behandlung der Frage und erflärt, daß er es ablehnen müsse, das Kriegsministerium mit dieser Aufgabe zu beladen; das gebe zu viel Reibung zwischen Kolonialdirektor, Kriegsminister und Gouverneur.
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( Sigung vom 20. März.)
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Die russische Nevolution.
Der Reichsrat.
folchen Butvachs zu fonstatieren hatten. 1898 bezifferte fich nach den Angaben in den Berichten des Zentralagitationskomitees der Abonnentenbestand in Sachsen auf 57 838, 1899 auf, 72 320. Das Wahljahr 1898 hatte uns somit 14 490 neue Abonnenten gebracht, 1900 fonnten wir 87100 Abonnenten mustern, also rund 15 000 erklärung heute abend ebenfalls durch Stolypin verlesen und hier Petersburg , 19. März. Jm Reichsrate wurde die Regierungss mehr, 1902 hatten wir 92 000 Abonnenten, also 5000 mehr. Das mit Zeichen des Beifalls aufgenommen. Von drei von der Rechten, Jahr 1902 brachte einen Stillstand, bei einigen Parteiblättern einen vom Zentrum und von der Linken gestellten Anträgen auf UeberRückgang. Dann ging es wieder vorwärts, denn am Anfange des gang zur Tagesordnung wurde der des Zentrums mit großer MehrJahres 1003 fonnten wir die Abonnentengiffer mit 103 700 feft- heit angenommen. Er hat folgenden Wortlaut:„ Nachdem der stellen, das war in zwei Jahren ein Buvachs von 11 700. Am Reichsrat die Mitteilung der Regierung zur Kenntnis genommen, Anfang des Jahres 1904 konnten wir wieder die Erfolge des ver gibt er seiner vollen Bereitwilligkeit Ausdruck, an der Realisierung flossenen Wahljahres mustern; wir hatten 121 750 Abonnenten, also der Pläne und Maßnahmen der Regierung mitzuarbeiten, die unter einen Zuwachs von 19 050. Das war die bis dahin stärkste zu Berwirklichung der Entschlüsse der höchsten Macht, welche ein neues nahme. Es ging weiter vortvärts: 1904 hatten wir 134 400 Reben in das Land rief, das Wohlergehen des Volkes und die Be Abonnenten, mehr 12 650, 1906 wie schon erwähnt 142 000, mehr 7600, und endlich 1907 nach einer vorläufigen Zusammenruhigung des Landes als Ziel haben werden, und geht zur Lages ordnung über." stellung, wie schon angedeutet, 172 000, also 80 000 mehr. Diese Vergleiche bieten einen weiteren Beweis dafür, daß die innere Kraft und Entwickelungsfähigkeit der Partei durch die Niederlage von 1907 in feiner Weise berührt worden ist.
Kurz erivähnt sei noch der Zuwachs der einzelnen Blätter in dem erörterten Zeitraum von rund zehn Jahren. Es hatten an Abonnenten: Ende 1897 März 1907
22 500 12 500
Boltsstimme und Chemiger Beobachter) 11 500 Sächsisches Bolfsblatt
Volksfreund( Ditsachsen)
Volkszeitung für das Muldethal
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Vogtländische Voltsstimme
Armer Teufel.
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6.000
3.500
45.000 34.000
43.000 22 000 17.000 7.000 4500
1 830 57 830
172 000
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Die Reichsduma.
Petersburg, 20. März. Die Arbeitsgruppe und die Gruppe der gemäßigten Bauern beantragen, daß die Agrarfommission vor allen anderen gebildet werde. Darauf wird über die Finanz- und über die Budgetkommission verhandelt und beschlossen, die Wahl dieser Kommisionen noch aufzuschieben. Ein Antrag, eine besondere Kommission für die Organisation der Hülfeleistung in den Notstandsgebieten zu ernennen, führt zu längeren Debatten. Der Abgeordnete des Dongebietes, Katlugin, führt aus, selbst unter den Kosaken herrsche Hungersnot und viele Kosaten seien genötigt, zu betteln! Fedorow, Abgeordneter der Stadt Petersburg , weist darauf hin, daß es not wendig sei, in der Frage der Bekämpfung der Hungersnot zu radikalen Reformen zu schreiten, da bloße Linderungsmittel zu nichts führten in einem Lande, das, wie Judien und China , ein klassisches Land der Hungersnot sei.
Die Beratung des Militäretats wird bei Kapitel 23 fortgefent. Neu ist die Errichtung einer vierten Abteilung beim IngenieurTomitee und die Errichtung einer Wallmeisterschule in Straßburg . Die Anforderungen hierfür wurden genehmigt. Für Geldverpflegung der Truppen sind 132 Millionen Mark vorgesehen, drei Millionen mehr als bisher. Der Mehrbedarf ist auf Verstärkung des Heeres, welche mit der Neuformation einiger Truppenkörper im Oktober dieses Jahres eintritt, und auf Erweiterungen zurückzus führen, die aus Anlaß der dauernden Festlegung der zweijährigen Dienstzeit vorgenommen wurden. An diese Pofition knüpft sich eine Aussprache über eine Aussprache über die Notwendigkeit des neu angeforderten 13. Hauptmanns im Negiment und über eine Sammelposition, in welcher für 94 Stellen vom Leutnant bis Generalfeldmarschall 644 000 m. verlangt werden. Dieser sogenannte Aggregiertenfonds dient der Militärverwaltung dazu, den starren Im weiteren Verlauf der Verhandlungen halten zahlreiche Rahmen des Etats ihren jeweiligen Wünschen anzupassen und nach Redner, meist Bauern, heftige Neden und bringen alle möglichen Bedarf und Belieben Offiziersstellen zu schaffen, die nicht im Etat Will man aber den in diesen Ziffern ausgedrückten Fortschritt Fälle vor, ohne jedoch einen endgültigen Vorschlag zur Hülfeleistung borgesehen find! Der Kriegsminister erklärt den Fonds für unvoll würdigen, muß noch in Rechnung gestellt werden, daß der in den Rotstandsgebieten zu machen. Roditichew weist auf entbehrlich, da bei 20 000 Offizieren „ Volksfreund"( Ostfachsen) 1897 nur dreimal wöchentlich erschien; die häufig Bedürfnisse Unmöglichkeit einer direkten Hülfeleistung durch die zutage treten, bie fich sonst nicht befriedigen ließen. Er gibt zu, daß später zu der Chemnizer„ Volksstimme", einem Tageblatt, ver- Gesetze entsprechend vorzugehen, das ihnen gestatte, ja ihnen dasselbe gilt von den Parteiblättern in Chenmiz und Burgstädt , die Duma hin und fordert die Abgeordneten auf, doch dem der Fonds schon zu den verschiedensten Aushülfen gedient hat, wenn der Reichstag Forderungen der Regierung abgelehnt hatte! Von Schmolzen wurden. Einige Blätter, wie die Chemnizer Bolts- sogar die Pflicht mache, die Vorlegung eines Rechenschaftsverschiedenen Seiten werden schwere budgetrechtliche Bedenken gegen stimme" und die„ Leipziger Volkszeitung", haben auch Preis- berichtes zu fordern und die im Ministerium des Innern zur Lindes die Position erhoben, wobei sich übrigens herausstellt, daß diefelbe erhöhungen vorgenommen. rung der Hungersnot bestehende Abteilung zu kontrollieren und 10 fich seit 1874 im Etat findet, ohne daß der Rechnungshof je EinDiese Skizze von der Entwickelung der sächsischen Parteipresse die Funktionen einer parlamentarischen Körperschaft auszuüben. spruch erhoben hätte! veranschaulicht jedenfalls ein Wachstum, das Zeugnis von der( Beifall im Zentrum und auf der Rechten.) Der Antrag, die RedeDer Unterstaatssekretär Twele macht die Mitteilung, daß das jugendlichen Kraft der Partei in Sachsen ablegt. Und daß diese zeit auf fünf Minuten zu beschränken, wird von der äußersten Linken Schazamt gar teine Ahnung von der Sache habe; er glaube, Kraft und Entwickelungsfähigkeit unerschüttert geblieben, zeigt der abgelehnt. Die Debatten ziehen sich sehr in die Länge. namens der Regierung erklären zu können, daß im Etat für 1908 Riesenerfolg, den die„ niedergerittene" sächsische Sozialdemokratie Die Verhandlungen über die Ernennung einer Kommission für Aenderung geschaffen werde. Ein Antrag auf Streichung der Position 1907 in der Entwickelung ihrer Presse zu verzeichnen hatte. die Drganisation der Hülfeleistung in den Notstandsgebieten füllen muß unberücksichtigt bleiben, weil diese der Kommission gar nicht den ganzen Rest der Sizung aus. Professor Riesewetterzugewiesen ist; der Antrag ist in zweiter Lesung im Unsere Toten. Im Alter von 82 Jahren starb zu alle a. S. Mostau schließt sich den Ausführungen Roditscheffs an und bePlenum einzubringen. Südekum wünscht dringend, im Hospital der Genosse Wilhelm Fengler. Bis zu seiner Auf- tont besonders die Notwendigkeit, die Maßregeln der Regierung daß festgestellt werde, wie der Rechnungshof solche Praktiken nahme im Hospital, die vor zwei Jahren erfolgte, hat Genosse zur Linderung der Hungersnot einer Kontrolle zu unterdurchgehen lassen konnte. Im weiteren fragt er an, wie viele von Fengler sich an der Parteiarbeit beteiligt. Im Jahre 1871 fandidierte ziehen. Redner schließt:„ Wenn wir Mißbräuche sehen werden, den dreizehnten Hauptleuten heute schon auf den Aggregiertenfonds er in Halle als Kandidat zum ersten deutschen Reichstag. Er er werden wir nicht, wie der Ministerpräsident gestern sagte, der Negenommen feien; wenn jetzt der dreizehnte Hauptmann bewilligt hielt 68 Stimmen. Bei der lezten Wahl unterlag die Partei mit gierung zurufen:" Hände hoch!", sondern wir werden ihr sagen: werde, habe man bei Fortdauer dieses Zustandes nächstes Jahr schon 21 941 Stimmen. Hand anlegen!"- Burishtewitsch, Mitglied des Ver den vierzehnten Hauptmann. bandes Bildungsbestrebungen. Der fozialdemokratische Drts: Bort, worüber lebhafter Beifall entsteht, steigt dann aber doch des russischen Wolfes, verzichtet Die Forderung von 196 neuen Hauptmannsstellen, um jedem verein zu Forst hat beschlossen, in den nächsten Wochen und auf die Tribüne und erklärt:„ Es ist klar, daß die Parteien der verzichtet zunächst auf das Regiment einen dreizehnten Hauptmann zu geben, führt gleichfalls Monaten eine Serie von fünf Vorträgen über das Thema: Marx Linken aus der Frage der Hungersnot einen Hauptteil ihrer Taktik zu scharfer Auseinanderseßung. Der Kriegsminister verteidigt die Forderung mit der Notwendigkeit einer besseren Einzelausbildung gehalten sein, daß sie für jeden Genossen eine populäre Einführung lution zu schaffen."- Nach ihm spricht er uschwan unter Geund Marxismus halten zu lassen. Die Vorträge werden so machen. Ihr Ziel ist, in der Duma einen Generalstab der Revoder Mannschaften und tüchtiger Durchbildung der Reserveoffiziere. in den wissenschaftlichen Sozialismus bedeuten. Bon sozialdemokratischer Seite wird die Notwendigkeit tüchtiger lächter und Scherzen des Hauses. Die Sigung zieht sich dann hin Durchbildung der Offiziere des Beurlaubtenstandes zugeZu den Affären Bernhard und Braun schreibt die Schwamit Debatten für oder gegen den Antrag Antrag Roditscheff: geben; eins der besten Mittel hierzu fei aber Beseitigung des Einjährigen bische Tagwacht" zu Stuttgart : die Beratung über eine Organisation zur Linderung der Instituts, bei dem eine gute praktische Schulung nicht garantiert sei. Wir unsererseits enthalten uns eines Urteils über den Aus- Hungersnot zu bertagen. Die Linke greift Roditscheff an und Das Zentrum wendete sich zunächst gegen die Forderung, und schlußantrag. Die zuständigen Justanzen werden die Handlungen verlangt fofortige Beratung und Beschlußfassung; die Rechte Gröber erinnert den Freifinn an seine frühere Haltung, als diese der Angeklagten" genau zu prüfen und ihre Entscheidung in unterstüßt ihn. Der Präsident stellt den Antrag zur Abstimmung Frage wiederholt den Reichstag beschäftigte. Er wollte offenbar den gewissenhafter Abwägung der allgemeinen Parteiinter- und die Duma nimmt ihn an. Ebenso läßt der Präsident Blodfreisinn in Verlegenheit bringen umsonst! effen zu treffen haben. Nur die eine Bemerkung erlauben wir darüber abstimmen, ob die Sigung weiter dauern oder uns: Wenn jedes namhafte Parteimitglied der großen Ver- aufgehoben werden soll. Zentrum und Rechte stimmen für antwortung, die es in der jetzigen Zeit des schärfsten Kampfes die Aufhebung, die Parteien der Linken dagegen. Die Sigung aller unserer Gegner zu tragen hat, sich bewußt wäre, so würden wird also um 5 Uhr 45 Minuten aufgehoben, und das Haus vertagt Vorgänge vermieden, wie die, welche den Anlaß zu sich bis zum 22. März.
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Dieser Freifinn ist überhaupt nicht mehr in Verlegenheit zu bringen! Pachnicke erklärte mit der größten Seelenruhe:„ Was früher war, geht uns nichts an; wir stimmen für den 13. Hauptmann!" und Wiemer schloß sich der Erklärung an mit dem Vorbehalt, daß seine Fraktion im Plenum vielleicht anders stimme. Der Freifinn wird sich hüten; er darf es mit seinen Blockfreunden nicht verderben, wenn er seine Scheinbedeutung nicht verlieren will.
Das Zentrum stimmte schließlich, um den Bloď zu ärgern, auch für die Forderung, und so wurden die 196 Hauptleute für 1 600 000 m. mit allen gegen die zwei sozialdemokratischen Stimmen bewilligt.
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dem Ausschlußantrag gegeben haben. Wenn es je einmal Im Laufe der Debatte erklärte Burischtewitsch, er könne die eine Beit gegeben hat, in welcher alle inneren Berwürfnisse Existenz der revolutionären Sozialisten in der Duma nicht bein der Partei aufhören, in welcher auch die parteitattischen Er- greifen, da sie doch außerhalb der Duma als eine aufrührerische örterungen in gewissen Grenzen gehalten werden müssen, so ist und für das Land verderbliche Partei scharf verfolgt würden.( Lachen es die jetzige. In dieser Auffassung wissen wir uns einig und Unruhe.) mit den hervorragendsten Vertretern der parteigenössischen Strömung, die man die revisionistische nennt. Jetzt gilt es, alle Kräfte in den Dienst praktischer Organisations, Agitations und parlamentarischer Arbeit zu stellen. Nur so können wir in Bälde die Schlappe überwinden, die wir bei den Reichstagswahlen erlitten haben."
Die Petitionskommission des Reichstages erledigte in der Mittwoch fizung ein Viertelhundert Nummern, die zum Teil schon dem aufgelösten Reichstage zugedacht waren oder alte Bekannte früherer Seffionen sind. Hierunter befinden sich jene Rundgebungen bes dürftiger, sich unglücklich oder entrechtet fühlender Menschen, die als Personalien. Ueber das Befinden des Genossen auth, dessen Kriegsteilnehmer, Staats- oder Industrieinvaliden um Hilfe oder Erkrankung in der Gefangenschaft wir bereits meldeten, teilt die Unterstügung flehen bezw. sich über die Entziehung des Rechtsschußes Mannheimer, Boltsstimme" mit, daß Hauth in Köln , beschweren. In den meisten Fällen geht die Kommiffion mit Be- wo er sich seit etwa drei Monaten in Haft befindet, an chronischem dauern zur Tagesordnung über, weil dem Parlament entweder die Magentatarrh mit Appetitlosigkeit und Schwindelanfällen leidet. Kompetenz fehlt oder aus sonstigen Gründen die Behandlung im Hoffentlich übersteht Hauth die Krankheit ohne nachhaltige üble Folgen Plenum ausgeschlossen ist. für seine Gesundheit!
Vom Genossen Bollmar erhält die Münchner Bost" aus Amalfi die Nachricht, daß die Besserung in seinem Befinden er freuliche Fortschritte macht. Er hofft, bis Mitte April wieder völlig frisch und aktionsfähig zu sein.
Eine Bergedorfer Nagelfabrit betont die dringende Notwendigkeit der zollfreien Einfuhr des schwedischen Holzkohleneisens; die Petition geht als Material ins Reichskanzleramt. In der felben Form läuft mit an diese Stelle die Betition um Alenderung der Eidesformel für Diffidenten. Zu einer Debatte führt der Antrag Der Streit zwischen den deutschen und tschechischen Sozialeines Berliner Arbeitervereins, die Wahlkreiseinteilung zu ändern, demokraten Wiens um die Reichsratskandidatur im Bezirke wobei der Vorsitzende auf die empfehlenden Worte des Genossen Favoriten ist erfreulicherweise beigelegt. Das in Wien er Ged erwidert, die sozialdemokratische Fraktion möchte doch einen scheinende tschechische Parteiorgan Delnidé Listy" fordert die Initiativ Antrag zur Wahlreform an den Reichstag ein- tschechischen Genossen auf, die Hände ans Werk zu legen, um die bringen. Die Petition wird als Material überwiesen. Eine Wahl der Kandidaten der deutschen Sozialdemokratie in NiederBeschwerde aus Weldenradt bezieht sich auf unschuldig erlittene österreich zu sichern. Untersuchungshaft; der Einsender wird auf die dreimonatliche Frist
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aufmerksam gemacht, die ihm zur Beschreitung des gefeglichen Weges Das Zentralorgan der belgischen Arbeiterpartei, Le Beuple", noch gegeben ist. Ein Wunsch eines Berliner Grundbefigervereins zu Brüssel , hat erst kürzlich seinen Neubau beendet. Jest teilt die behufs Wenderung des Unterstügungswohnsiges geht als material Berwaltung mit, daß sie beschlossen habe, zur weiteren Berbreitung des Blattes eine Anleihe von 75000 Frant aufbon dannen. Der Frauenbund zu Nüstringen- Wilhelmshaben beantragt die Anlegung eines Waldparkes auf einem dem zunehmen. Es werden zu diesem Zwecke 1500 Aktien à 50 Frank Meer abgewonnenen Terrain durch Mittel des Marineamts. Die berausgabt. Der" Peuple " wendet sich in einem Aufruf an die Genossen sotvie an die Gewerkschaften, Konsumbereine, Arbeiter Petition geht an die Budgetfommission. sports- und Vergnügungsvereine usw. und fordert diese auf, Aktien Bu einer lebhafteren Aussprache fam es anläßlich des Antrages zu entnehmen, damit der Verlag in den Stand gefekt ist, eine um. efner Gastwirtvereinigung zugunsten weiterer Begünstigung des gefassende Propaganda für das Blatt zu entfalten. werbsmäßigen Mufizierens der Militärkapellen, wogegen die organisierten Bivilmusiker wiederum ihren Einspruch erheben. Für die Kundgebung der letzteren war Uebergang zur Tagesordnung vorgeschlagen; dagegen wendete sich ein vom Genossen Ged gestellter Antrag, den der Abg. Giesberts unterftligt. Es erfolgte Ueber weisung beider Petitionen als Material an die Regierung.
Aus der Partei.
Die sächsische Parteipresse.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
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Der„ Russ . Korresp." wird aus Riga geschrieben:
dem" Standgerichte erschienen, gefoltert wurden: Ferdinand Grü Hier sind jetzt auch die Namen der 16, welche, bevor sie vor ning, Walerjan Schurawskij, Peter Beljajew, Karl Legfting, Jan Ruman, Paul Landmann, Jan Krummig, Jan Lus, Peter Peglis, Wilhelm Muzenet, Peter Brenkus, Eduard Reining, Jan Müller, Alis Snifer, Adolf Jordan und Jan Lut. Von diesen sind 10 Mann Sniker, Landmann und Lut füfiliert worden und 3 Mann wurden zu Bwangsarbeit auf verschieden lange Zeit verurteilt. Ueber die Foltern, welche Grüning und Legfting erlebt hatten, ist schon in der europäischen Presse berichtet worden. Nunmehr soll von den Folterungen gesprochen werden, welche gegen die übrigen angewandt wurden.
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Rumann wurde mit Nagajtas gegeißelt, die entstandenen Wunden beschüttete man mit Salz. Dann deckte man sie mit einem Lappen zu und schlug weiter. Als er sich dennoch weigerte, irgend beitete ihn mit Fußtritten. Belt( der Spigname eines der Ver welche Aussagen zu machen, warf man ihn zu Boden und bears urteilten) wurde ebenso zugerichtet, und außerdem wurden beiden die Haare bündelweise aus dem Stopfe und aus dem Barte herauss geriffen. Dem Jordan wurden zwei Zähne herausgeschlagen. An dem Körper Snikers( hauptsächlich an der Nase) wurden brennende Sigaretten und Sigarren ausgelöscht. Außer den speziellen Fol tern, welche gegen die einzelnen Angeklagten angewandt wurden, geißelte man alle unmenschlich mit Nagajtas auf dem Rücken und auf dem Gefäß, so daß sie weder sizen noch auf dem Rücken liegen fonnten. Fast allen Angeklagten gab man 2 bis 3 Tage vor der folter fein Brot und Wasser, man gab ihnen nur Hering und Heringslate! Diese lette Folter ist, nach den Aussagen einiger der Angeklagten, fast am schlimmsten. Ossit( der Spigname eines der zu Zwangsarbeit Verurteilten) wurde entseßlich geprügelt, und seine Geschlechtsorgane wurden schwer beschädigt. Als er nach der Verurteilung in das Zentralgefängnis transportiert werden sollte, wagte man das nicht, man ließ ihn zwei Wochen im Detektibamte, da sein Gesundheitszustand den Transport unmöglich machte. In einem Brief an seine Verwandten fleht Offit, man solle ihm die Möglichkeit geben, sich das Leben zu nehmen, da seine Leiden ganz unerträglich seien. Während des Verhörs" wurde Osfits Mund mit Aufrufen berstopft, und einer der Detektivs sagte wieder. holt: Lies mal jetzt Deine Aufrufe!" Das Gesicht Jan Krummings war so verstümmelt, daß seine Kameraden ihn nicht erkennen fonnten; es war so geschwollen, daß die Augen ganz eingefallen er. schienen. Ebenso grausam wie die anderen wurden Walerjan Schu Be- rawskij und Beter Beljajem gefoltert. Der letztere befindet sich jetzt im Mitauer Gefängnis. Er teilte einem seiner Bekannten, welcher sich in einer Nachbarzelle befand, mit, wie grausam die Foltern waren, die er im Rigaer Detektivamte zu erleben hatte. Gr erklärte, daß er über viele Personen ganz falsche Aussagen machte; denn er wurde dazu durch die Folterungen gezwungen. Dabei ist zu be merken, daß einige Personen, welche sich jetzt im Mitauer Gefäng niffe befinden und welche beschuldigt werden, an der Ermordung des Inspektors der Mitauer Realschule teilgenommen zu haben, nur auf Grund der Aussagen Beljajews beschuldigt werden!
Das gleiche Recht für alle. Die städtischen Behörden von Essen haben jegt endlich nach zwei Monaten- Beit gefunden, um das an den Oberbürgermeister gerichtete Gesuch um Ueberlassung des städtischen Saalbaues zur Abhaltung unseres dies jährigen Parteitages folgendermaßen zu beantworten:
" Der Antrag vom 10. Januar b. J., für die Verhandlungen des Parteitages der deutschen Sozialdemokratie städtische Lokalitäten zu überlassen, muß abgelehnt werden, da nach geseglichen stimmungen( 3) die Ueberlassung unzulässig ist." -Die fächsische Parteipresse hat, wie schon mehrfach durch Einzel- Vor dem Gesez find aber alle Preußen dennoch gleich! meldungen hervorgehoben worden ist, nach den letzten FaschingsRedakteurfreuden. Wieder einmal find zwei Verantwortliche der wahlen einen Zuwachs an Abonnenten zu verzeichnen, wie er überhaupt noch nicht vorgekommen ist, selbst nach den Wahlen von 1903 Breslauer Volkswacht" ins Gefängnis gegangen. Genosse nicht, die auch einen Aufschwung der sächsischen Parteipreffe mit sich Albert, der am 12. Juli wegen sogenannter Beleidigung des brachten. Nach den bisher verzeichneten Feststellungen haben unsere Kommandanten von Bofen und von Mitgliedern des Glogauer Parteizeitungen in Sachsen jetzt 172 000 Abonnenten; ba nach dem Oberkriegsgerichts einen Monat Gefängnis zudiftiert erhalten hat, Bericht des Zentralfomitees am Anfang des Jahres 1906 ein und Genoffe Müller, jetzt Verbandssekretär der Fabritarbeiter, Abonnentenstand von 142 000 festgestellt worden war, ergibt sich für den die erste Straffammer wegen angeblicher Beleidigung von Bres uns in einem Jahre ein Zuwachs von 80 000. Verfolgen wir den lauer Richtern, besonders der Janstekammer, ebenfalls zu einem Werdegang der sächsischen Parteizeitungen in den letzten 10 Jahren, Monat Gefängnis verurteilt hatte.
so ergibt sich, daß wir noch niemals zuvor in einem Jahre einen