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18�-1 Uhr da» Essen dereit halte» müssen, fingen an zu Seinen� Erst gegen! Uhr wurden zwei Schalterfenster geöffnet und die Auszahlung vorgenommen. Aber auch jetzt muhten diejenigen, die bereits 1% Stunde gewartet hatten, bis zuletzt warten, da bei der Auszahlung die Bücher immer von oben genommen werden und dadurch die Zuletztkommenden zuerst abgefertigt werden. Für die Kranken und Krüppel bedeutet so langes Stehen eine wahre Tortur. Wir können unsere Forderung nur wiederholen und wünschen. daß endlich für eine schnellere Abwickelung der Auszahlung» geschäfte Sorge getragen wird. Ober-Schöneweide. Eine gut besuchte Bolksversammlung nahm am Montag im Wilhelminenhof ein Referat des Reichstagsabgeordneten Genossen Lehmann-Wicsbaden über den ,18. Marz  " entgegen. Das fünf- viertelstündige Referat wurde von der Versammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Vor Eintritt in die Tagesordnung trug der Gesangverein.Liedertafel" das stimmungsvolle Lied.Dem Lenz entgegen" vor. Genosse Muth teilte in der Diskussion mit, dah der »Vorwärts" bereits in tausend Exemplaren am Ort verbreitet sei. und feuerte die Versammelten an, unermüdlich weiter zu agitieren. Der Referent hob in seinem Schluhwort besonders die Wichtigkeit der Agitation unter den Frauen hervor. Lichtenberg  . Der Minister de» Innern»der die Frage der Einverleibung von Ortsteilen der Bororte. Der Grundbesitzerverein.Friedrichsberg- Boxhagen", der eigens zu dem Zwecke gegründet ist. die Ein- verleibungsfrage der Ortsteile westlich der Ringbahn, soweit diese zu den Gemeinden Lichtenberg   und Rummelsburg   gehören, zu be- treiben, ist nun vom Minister dahin beschieden worden, dah an eine solche Lostrennung nicht zu denken ist. Der Minister erklärte, daß er den Petitionen und Denkschriften nicht näher zu treten gedenke. Die offiziellen Verwaltungskörperschaften der fraglichen Gemeinden hätten mit aller Bestimmtheit sich im entgegengesetzten Sinne aus- gesprochen. Bei dieser Sachlage müsse der Minister es ablehnen, dem Verlangen Folge zu geben. Friedrichsfelde  . Zum besoldeten Gemeindevorsteher ist an Stelle des pensio­nierten Herrn Löchert der beigeordnete Schöffe Ungewitter aus Lichtenberg   mit von 20 abgegebenen Stimmen in der Gemeinde- Vertretersitzung am Dienstag gewählt worden. Trebbin  (Kreis Teltow). Die Lehren der lebten Reichstagswahl lautete das Thema, über das Genosse Maah in der letzten Wahlvercinsversammlung referierte. An der Diskussion beteiligten sich mehrere Genossen, die sich zum Teil gegen die Ausführungen von Maah wandten. In den Bildungsausschuh wurde Genosse Renneberg, zur Kreis-Generalversammlung Stamann.Knorr und Krüger, zur Verbands-Generalversammlung Knorr   und Stam ann delegiert. Die Lokalfrage entfesselte wieder eine lebhafte Dchatte; ein Antrag, die Sperre auf die in der Stadt der Partei nicht zur Verfügung stehenden Lokale zu beschränken und auherhalb der Stadt liegende Lokale freizugeben, fand keine Zustimmung. Ferner wurde lebhaft bedauert, dasi durch die Arbeitsniederlegung der organisierten Buchdrucker in der Vcrlagsdruckerei G. Reimer eine grötzere Zahl von Parteigenossen Trebbin   verlasse und der ganzen Bewegung am Orte ein harter Schlag versetzt werde. Auch von den 3 Stadtverordneten sind 2 Buchdrucker. Aufgenommen wurden S Genossen, eine Aufnahme zurückgestellt. Klostcrfclde(Bezirk Pankow  ). Der nördlichste Teil dcS Kreises Niederbarnim, von BaSdorf  bis in die Schorfheide hinein, ist einer der am schwierigsten zu bearbeitenden. Versammlungsverbote unter Angabe der nichtigsten Gründe stehen laufend auf der Tagesordnung. ""�m�Age�oer melcyslagsivay/ würde den sozialdemokratischen Helfern der Aufenthalt im Wahllokal stets verboten, sobald sie nicht eine amtliche Bescheinigung über ihre Eigenschaft als Wähler vor- zeigen konnten. Die letztere wird von den Behörden obendrein noch als Privaturkunde(Objekt mehr als Ibl) M.) angeschen, sodass 1,60 M. Stempelsteuer zu bezahlen ist. In Klosterfeld«, in dem sich die politische Organisation zum Aergec der Behörden seit einigen Monaten breit zu machen be- gönnen hat, getraut sich keiner der Saalbesitzer, sein Lokal zur Verfügung zu stellen. Selbst der Holzarbeiterverband, der am Orte eine zirka 80 Mitglieder zählende Zahlstelle besitzt, ist gc- zwungen, seine Versammlungen in Zehlendorf   abzuhalten. Ge. nosse Exner referierte dortselbst am Sonntag, den 10. März, über gewerkschaftliche Kämpfe. Redner berührte ebenfalls die Auslegung des Vereins- und Versammlungsrechtes durch die Polizei. Mehrere Diskussionsredner wiesen auf die traurigen Lokalverhältnisse in Klosterfelde   hin und betonten, dah bei einem energischen Zusammen- halten aller Genossen und Kollegen auch hierin baldige Besserung zu erhoffen sei. Nur durch Zusammenschlutz der am Orte be- stehenden Arbeitervereine könne energisch gegen die Saalverweige- rung Front gemacht werden. Werden die betreffenden Lokale em- mütig gemieden, so dürften die Saalschwierigkeiten bald über- wunden sei». RauchfangSwerder. Der Erinnerung an die Märzkämpfe des JahreS 1848 diente eine für Sonntag einberufene öffentliche Versammlung im Lokale von RutkowSki. Der Referent Genosse Schütte- Berlin verstand eS meisterhaft, den Erschienenen in einem geschichtlichen Rückblick die schweren Kämpfe und Opfer vor Augen zu führen, die notwendig waren, um zu einer halbwegS annehmbaren Verfassung zu gelangen. Diskussion fand nicht statt. Das Andenken der Opfer deS 18. Marz wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. Borsigwalde-Wittenau. Gemeindevertreter-Sitzung. Unter geschäftlichen Mitteilungen wurde die Beihülfe deS Kreises zur Pflasterung der Spandauer- straße in Höhe von zirka 14 600 M. in Aussicht gestellt. Der Vor- anschlag des AmtSetats für Wittenau-Lübars balanziert in Ein- nähme und Ausgabe mit 26 250 M. Die Aufnahme eines Darlehens zur Bestreitung der Kosten für die Erweiterung der Wasser- Versorgungsanlage in Hohe von 4S000 M. wird einstimmig be­schlossen. In den SteuerauSschuss wurden die Gemeindevertreter Gerike, Dessin, Siedmann und als Ersatzmänner Genosse Eckardt und Gemeindevertreter Hempel gewählt. In die Gesundheits- kommission wurden die Gemeindevertretcr Dr. Blaß. Dr. Cassel und Dr. Misch gewählt. Auf Anfrage des Genossen Adam betreffs der Gemeindewahlen teilt der Gemeindevorsteher Witte mit, daß dieselben im Monat April stattfinden. Hierauf folgte eine nicht- öffentliche Sitzung._ eÜvaZ Eetnger knauserig zu sein, kam zum AusSru? kn mehreren Anträgen. Der Redner der sozialdemokratischen Fraktion. Genosse W e y l, beschränkte seine Wünsche nicht auf die Äerzte und Schwestern, sondern sprach mit eindring lichen Worten auch über die Lage des Dien st» und Wartepersonals, die noch immer so erbärmlich sei, daß man sich nicht wundern dürfe, wenn niemand lan�e im Dienste der Krankenhäuser bleiben wolle. Wey! wies hm auf das gemeinsame Vorgehen der Aerzte, die früher noch als das Dienst- und Wartepersonal die Macht der Organi s a t i o n zu erproben sich entschlossen haben. Oberbürger meister Kirschner überließ die undankbare Aufgabe der Bei teidigung des Magistrats dem Stadtrat Weigert. Irren wir nicht, so befindet sich unter den Assistenzärzten, die gegen den Magistrat revoltieren wollen, zufällig ein Sohn des Oberbürgermeisters. Die Anträge zu ihren Gunsten wurden übrigens nahezu einstimmig angenommen. Zu den Etats der Irrenhäuser wurde von unseren Genossen eine Resolution beantragt, diefürdas Warte Personal höhere Löhne forderte. Genosse Z a d e k, der die Resolution begründete, sagte der Verwaltung manche bittere Wahrheit auch über die Behandlung, die dem Personal zuteil wird, über die Drangsalierung derjenigen, die organi- siert sind, und so weiter. Stadtrat Straßmann bestritt alles, wie sich das bei ihm von selber verstand. Die Reso- lution wurde vom Freisinn abgelehnt, was sich am Ende gleichfalls von selber verstand. Die Löhne sind dem Freisinn hoch genug. Eine kurze, aber lehrreiche Debatte gab es bei dem Etat der B a d e a n st a l t e n. Hier rügte unser Genosse Borg- mann, daß bei der Bemessung der Löhne noch mit den Trinkgeldern gerechnet wird, obwohl dem Personal untersagt ist, Trinkgelder anzunehmend Stadtrat V e n z k y erwiderte aber auf diesen Vorwurf blieb er die Antwort schuldig. Beim Etat der Desinfektionsanstalt wurde wieder einmal die Frage der allgemeinen Unent- geltlichkeit der Desinfektionen erörtert. Den von der sozialdemokratischen Fraktion zum soundsovielten Male ein- gebrachten Antrag begründete Genosse W e y l unter anderem damit, daß ja jetzt sogar der Herr Oberbürgermeister für diese alte Forderung der Sozialdemokraten gewonnen sein solle. Doch Herr K i r s ch n e r antwortete mürrisch, es falle ihm gar nicht ein. sich festlegen zu lassen. Genosse Z a d e k drückte sein Bedauern darüber aus, daß der Oberbürgermeister ich also immer noch nicht auf die Seite deS gesunden Menschenverstandes stellen wolle. Zu einem Beschluß der Versammlung kam es noch nicht. Wegen Beschluß- Unfähigkeit, die in der zehnten Stunde eintrat, mußte die Sitzung abgebrochen werden. kommunales. Die Stadtverordnetenversammluog Legann gestern in einer außerordentlichen Sitzung mit der zweiten Lesung des Stadthaushaltsetats für 1907. aber sie kam nicht hinaus über das Kapitel Gesundheitswesen. Die Bemängelungen und An- regungen, die die sozialdemokratische Fraktion in der Etats- beratung vorzubringen pflegt, sind in der Regel bei diesem Kapitel besonders zahlreich. Zu den Etats der K r a n k e n h ä u s e r wurden gestern sogar auch von freisinniger Seite einige Wünsche geäußert, die sich zum Teil mit denen unserer Genossen deckten. Die Versorgung der Anstalten mit Arzt- und Pflegepersonal war vom Magistrat, entgegen den Vorschlägen dxr Krankenhaus- Deputation, zu knapp bemessen worden. Die Forderung, hieritt Sericbts- Leitung. Hohe Schadenersatzansprüche eines beim Stratzcnbahnbctriebe verunglückten HoteldircktorS. Der Hoteldirektor Backhoff zu Berlin   kam am 23. August 1900 im Alter von 68 Jahren dadurch zu Unglück, daß er auf dem Hinterperron eineS Straßenbahnwagens von einem an diesen ahrenden anderen Motorwagen derart mit dem Kopfe an die yv»vo-vw  , uap ernf({Üsiuctt» laCtvefuCTOCIl DCI ihm einstellte, welches ihn gänzlich arbeitsunfähig machte. ES wurde der ersatzpflichtige Betriebsunfall von der Bahn nicht be- stritten und behandelte der sich cntsponnene Rechtsstreit nur die Höhe der Rente. Der Verunglückte hatte anfangs pro Tag 30 M. Rente beansprucht, indem er einen Mindestverdienst von jährlich 89000 M. angab. Im Laufe deS Rechtsstreits erhöhte er seine Rentenansprüche auf 40 50 M. pro Tag. Von der �beklagten Betriebsunternehmerin Siemens u. HalSke   sind dem Kläger nach dem landgerichtlichen Urteil denn auch bis zum Jahre 1908 während welcher Zeit Kläger   Stammgast in allerhand Sanatorien und Heilanstalten war pro Tag 30 M., im ganzen zirka 48 000 Mark ausgezahlt worden. Gegen das Urteil deS Landgerichts Berlin   hatte die Beklagte Berufung eingelegt und um Rückzahlung der zu viel bezahlten Beträge gebeten. Das Kammergericht zu Berlin   erklärte den Rentenanspruch des Klägers von täglich 26 M. für gerechtfertigt und zwar bis zu dessen 85. Lebensjahre. Von da ab stufte es die Rente pro Tag und Jahr um 6 M. ab: 1909 bis 1910 pro Tag 20 M., 19101911 pro Tag 16 M.. 19111912 pro Tag 10 M., 19121913 pro Tag 6 M.. während cS von diesem Zeitpunkt ab eine weitere Rentenzahlung ganz verneint, indem eS eine weitere Erwerbsfähigkeit des Klägers nach 70 Jahren nicht für möglich hält. Wegen den bis 1908 zu viel gezahlten Beträgen erkannte eS auf Rückzahlung von 6004 M. Und zwar führt das Berufungsgericht aus, daß der Anspruch von 50 M. pro Tag von vornherein nicht gestellt worden und auch unwahr- scheinlich sei. Auch sei von keiner Zeugenaussage ein so hoher Tagesverdienst angegeben worden. Dagegen hält daS Gericht den Verdienst von 25 M. pro Tag für erwiesen, weil dieS schon auS der Steuerveranlagung des Klägers von 89000 M. pro Jahr hervor- gehe. Bei einem niedrigeren Verdienst würde Kläger   dieser Ein» schätzung widersprochen haben. Da Kläger   aber bereits 83 Jahre alt sei und die Erwerbsfähigkeit mit so hohem Alter bald abzu- nehmen beginne, sei es angemessen, von seinem 66. Lebensjahre, also von 1909 ab. die Rente abzustufen. Und zwar geschah dies in der oben angeführten Weise. Gegen diese Rcntenbemessung richtete sich die vom Kläger gegen das Berufungsurteil eingelegte Revision. Während der Revisionskläger anführte, daß seine Geschäftstätigkeit mehr in geistiger Tätigkeit unter Ausnützung der früher erworbenen Kennt- niste bestanden habe, lieh die Revisionsbeklagte ausführen, daß auch der Berufungsrichter auf die eigenartige Lebensweise und die häufige Gelegenheit zum Alkoholgenuß be, einem Hotelvorsteher Rücksicht genommen habe und so zu seiner Beurteilung gelangt sei. Der VI. Zivilsenat deS Reichsgericht« erkannte die vom Kammergcricht festgesetzte Rentenabmessung, soweit sie bis zum Jahre 1909 ausgedehnt war, als gerechtfertigt an. dahingegen wurde das Urteil insoweit aufgehoben, als die Abstufung nach dem Jahre 1909 in Betracht kommt und die Sache zur Prüfung über die individuelle Beschaffenheit des Klägers und die konkrete Sach- läge wegen der weiteren Rentenbemessung nochmals an das Kammergericht zu Berlin   zurückverwiesen. Man vergleiche mit der hier zugesprochenen Summe den .Segen" einer Unfall.rente" für Arbeiter. ,, Ordnungsstrafen" gegen Polizeibeamte. Wie unfrei die Stellung der Polizeibeamten ist. zeigt eine kürzlich vor dem Oberverwaltungsgericht anläßlich der Bestrafung eines Polizeikommissars durch.Ordnungsstrafe" verhandelte Ber  - waltungsstreitsache. Die Ordnungsstrafe charakterisiert sich als ein Ausnahmestrafrecht, unter dem die untergeordneten Polizei- beamten stehen. Diese dem absoluten BureaukratiSmuS entlehnte Peitsche muß gesteigerte Abhängigkeit und Botmäßigkeit dieser Bcamtenkategorie zur Folge haben. Aus Anlaß der Pensionierung des bisherigen Polizeiinspektors von Staßfurt   war die Stellung eines solchen ausgeschrieben worden. Der Polizeikommissar Kaden, welcher glaubte, ein Anrecht auf die Stelle zu haben, war darüber erbittert. Er richtete eine Eingabe an den Regierungspräsidenten in Magdeburg  , worin er sich sehr über die vermeintliche Zurücksetzung beschwerte, die darin läge, ligsn zu über. ihm zurückstände". raktcr, seine»trotz Pekuniären Ver» nicht aufrücken ferner richtete ster, die darin ulden kommen Audienz oder sich selbst. daß man«beabsichtige, die Stellu_ aeben, der an Jahren und Erfahr» Er rühmte seine eigenen Fähigkeiten, s> absichtlich niedrig gehaltenem Gehalt" Hältnisse, wie er sich ausdrückte. Daß ließ, führte er aufpersönliche Moiive' er verschiedene Vorwürfe gegen den gipfelten, daß dieser Beamte, die sich et! ließen, geschont habe. Schließlich bat er um Eröffnung eines Tisziplinarverfahrei Uebrigens betonte er auch, daß, wenn er nicht ii» die Stellung deS Inspektors aufrücke, seine Autorität gegenüber der zahlreichen sozialdemokratischen Arbeiterschaft leiden würde. Der Regierungspräsident lehnte die Einleitung des DiS- ziplinarverfahrens ab, nahm den Kommissar aber in«s# Disziplinarordnungsstrafe von 30 fflcd wegen des in der Eingabe gebrauchten Tones und der Vorwürfe gegen den Bürgermeister, die der Regierungspräsident als verfehlt und längst widerlegt erachtete. Leichtfertigkeit im Erheben von Ver- dächtigungen und Anmaßung warf der Regierungspräsident dem Beschwerccführer vor Na' gegen ihn jedoch ebenfalls ab und führte aus: Maßgebend sei, daß der Ton und der Inhalt der Eingabe, insbesondere die darin enthaltene Art der Verwertung der Vorwürfe gegen den Bürger- meister die Bestrafung ausreichend rechtfertigten. ach�tjergeblicher Beschwerde beim Obcrpräsidenten klagte St. dsiKen. Das Oberverwaltungsgericht wie» Venirifcbtcö. Hochwasser. Durch de�tn den letzten Tagen niedergegangenen Regen wird aus den verschiKenen Gegenden des Reiches ein weiteres Steigen der Flüsse gemeldet. Nach einer Meldung auö Breslau   ist die Oder in rapidem Steigen begriffen. Auch alle ftänkischen Flüsse, namentlich die Saale  . Smn und Tauber, sind hoch angeschwollen. An Wielen, Becker» und an den Ufern sind große Schäden angerichtet. Viele Gebäude und Stallungen mußten geräumt werden. Der Pegelstand des Mains bei Dischberg betrug vorgestern 3,63 und gestern 6,03 Meter, bei Würzburg   vorgestern 2,13 und heute 2,93 Meter. Der Rhein   ist in Mannheim   in vergangener Nacht von 418 auf 607 Zentimeter gestiegen. Auch vom Oberrhcin wird ein starkes Steigen gemeldet; in Hüningen   stieg der Rhein   von 230 auf 345 Zentimeter. Der Neckar   stieg in Mannheim   von 472 aus 815 Zentimeter, in Heilbronn   von 308 aus 416 Zentimeter: wenn er in Mannheim   nocki um 25 Zentimeter steigt, tritt eine ernste Be- schränkuna in der Schiffahrt ein. Wie aus Konstanz   berichtet wird, bilvet die Donau   von Donaueschingen   bis Pfohren   einen großen See, die Donauquellflüsse Brigach und Breg sind sehr ge­stiegen. Ertrunken sind Dienstagabend in Wilhelmshaven   vier bei der Taucherglocke beschäftigte Arbeiter. Sturm und Schiffsunfälle. Seit 43 Stunden wütet ein furchtbarer Sturm an der Süd- und Westküste von England. In Mount Cambe wurde an den Kaianlagen großer Schaden an- gerichtet. Bei Kingstown   wurde ein Militärboot vom Sturm um- gerissen, wobei zwei Mann ertranken. Die Ortschaften Blackpool  . Barrow, Holyhcad und Newbrighton haben durch den Sturm stark gelitten. Weiter wird berichtet, daß ein Dampfer, in welchem man den.Canto" vermutet, bei Gravesend mit dem DampferResolut" zusammengestoßen ist, wobei letzterer schwer beschädigt wurde. Im Mersehflutz stieß der DampferSan Kevan" mit dem Dampfer Munter" zusammen, beide Schiffe erlitten schwere Havarien. Der DampferTrimm" ist auf offener See gesunken. Vier Mann der Besatzung konnten sich in Booten retten. Der englische   Schlepp» oamh'scr'.ÄNgent��iss' gestern''abend"1n'OueenSborough ein. getroffen. Er hatte die Passagiere dcS PostdampferSEngland" an Bord, welcher den Passagierverkehr zwischen Queensborough und Clurshing versah. 300 Menschen in FeuerSgefahr. Londoner   Meldung, zufolge wurde in Manmouth ein Zell  , in welchem eine Theatervorstellung gegeben wurde, vom Sturme umgerissen. Dreihundert Personen liefen Gefahr, zu verbrennen, da das Zelt Feuer fing; indessen .konnten alle Personen bis auf eine gerettet werden. Ein Tunnel-Einsturz. Aus Madagaskar   wird berichtet, daß ein im Bau begriffener Tunnel in Tananarivo   eingestürzt ist, wobei eine große Anzahl Arbeiter umgekommen ist. Schneesturm herrscht noch immer, wie auS Innsbruck   ge, meldet wird, am Arlberg. In der Nähe von Hintergase ist die Bahn durch fünf Lawinen neuerdings verschüttet. Abends kamen über Arlberg nochmals 3000 Auswanderer an. Mit den bayerischen Bahnen sind Verhandlungen eingeleitet, um die Auswanderer über Kufstein   nach Bayern   zu befördern. Berliner   Marttprrtse. MS Sem amtlichen Bericht der städtlschen Marklballen-Dircltion(Großhandel) Rindfleilch I» 6873 pr. 100 Pfd., II» 62 67, nia 6661, IV» 48-54, dän. Bullen 6065, Holl. 0,00. <10(56 fisch, Dopp-Nänd-r 110-123, la 82- 90, IIa 72-80, ITla 52-68, Holland  , 55-62, dän. 55-65. Hanimelfleisch la 62-72, IIa 16-60. ZchwciiicNeiich 48-56. Roihirsch Na per Psund 0.00, Rot» wild plombiert 0.00, Damhirsch 0.350,60. Wildschweine 0,00. Frisch» linge 0,67. Kaninchen per Stück 0,700,90. Wildenten per Stück 0,00, Hühner, alle p. Stück 1.602,60, do. IIa 1,301,50, do. junge l.i bis 1,60. Wolga  - 1,301,75. Tauben 0,6007,0, junge(leine 0,00, 0,85. Enten, dito Eis. per Stück 2,002,70, Hamburger per Stück bi« 4,75. wnnse. Hamburger per Pfund 1.05-1,20. Ei«. 0.60.'" per 100 Psund 92104, groß 85, mittel 0,00. Zander uns. 0,00, do. mittel 0,00, do. matt 0,00. Schleie 6895, do.| klein 0,00. flflte, groß 160, mittel 0,00, Nein und Plötzen, Nein 2839, do, matt 0,00, do. 4051. Ka 10 20er 0,00, do, 50-70er 0,00, do. 40er 0.00. Bleie 37- Bunte Fische 37 48. Börse, matt 0,00, do. 0,00. Karaul fische 0,00. Wels   0,00. Quappen 0,00. Amerikan,, neuer per 100 Psd. 110130, do,(Ta neuer 90 100, do. Seelachs 2580. Sprotten. Kieler, Wall l.00. Danziger, W 0.751,00. Flundern. Kieler. Stiege la 34. do. mittel ver Kiste 2-3, Hamb. Stiege 4-6. halbe Kiste 2,00, Bücklinge, per Wall Kieler 3.00-3.50. Stralsunder 3.00-3,50. Aale, groß per Psd. 1,10-1,40, mittelgroß 0,80-1.00, klein 0,600,80. Heringe per Schock 59. Schellfisch« Kiste 45, do. >/, Kiste 2-3. Kabliau.p. 100 Psd. 25-30, Heilbutt 0.00. Sardellen. 1902er per Anker 95. 1904« 93, 1905er 90, 1906er 75-80, Schottische Bollheringe 1905 0,00, large 44-43. füll. 38 40, mod. 3642, deutsche 3744. Heringe, neue Matje», per To. 60120, Sardinen, russ,. Faß 1,501.60. Bratheringe. Büchs«(4 Liter) 1,50-1,76. Neunaugen. Schocksaß 11, kleine 56. Niesen- 14. Eier. Land-, per Schock 3.604.20. Butter per 100 Psd, la 114116. IIa 110114. Ma 107. absallende 95100. Saure Gurten Schock 4,104.50. Psefiergurken 4.004.60. Kartofieln per 100 Pid. 0,00, magnum bomun 2,502,76, Dabersche 2,252,50, Rosen 0,00, weiße 2,00-2,25, Salattarwssel» 6,00-8,00. Spinat per 100 Psund 25-30. Karotten per 100 Psund 16-18. Sellerie, hiesige, per Schock 6,00-10.00, do. pommersche 9.00-12.00, Zwiebeln große, ver 100 Psd. 3,60-4.00, do. kleine 2.80-3.00. do. hicfige lPerl.) 0.00. Charlotten 0,00. Peterftlle, grün. Schockbund 2,504,00. Kohlrabi per Schock 0,00. Rettig. bahr., per Schock 2.40-4.80. Mohrrüben der 100 Psund 3,00-4.00. Teltower   Rüben per 100 Psd. 8-10. Weiße Rüben, grobe 0,00, kleine 0,00. Rote Rüben 3.00-5.00. Blumenkohl ital. per Korb 2.26-3.00. Kohlrüben per Schock 2.00-2.50 Wnsmgkohl per 100 Psd. 3,00-4,50. Roikohl per t00 Psd. 3,00-4.00. Weißkohl 100 Pfd. 1.76-2,76. Rosenkohl per»00 Pfd. 20-22. Giünkohl per 100 Psd. 10,0012,00. Rhabarber 100 Bd. 6,0012,00. Birnen, per 100 Psd. hiesige 0.00. bShm. 16-20. ital. 30-85. Aepfel. per 100 Psd., hiesige 525, Gravenstelner 0,00. Tiroler in Fassern 0,00, Kiste 30-60, Slmcrik. 1836. Zitronen, Messina  . 300 Stück 8,0010,00. 360 Stück 8.00-12.00, 200 Stück 7,60-12. Apselsine» Jaffa  , per Kiste 0.00. Murcia  200« Kiste 710, do. 300 et 811, Valencia   420« Kiste 1313.00. do. 714« 1523,50, Mesfina. 100« 4,506, 150«4,75 6, 16c« 813,00, 200« 812, 300er 813, Blut» 100« 78, do. 150« 7,009,00, 80« 6,5010,00. Ital. in Körben per 100 Psd. 0,00. Mandarinen, Kiste 0,75 bis 2,00 do., in Körbm per 100 Pjd. 32.