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Nr. 69.

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Berliner Volksblaff.

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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

wernsprecher: Amit IV. Nr. 1983.

Der Reichstag des Motetats und die freifinnigen Tothelfer.

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Freitag, den 22. März 1907.

Das Abgeordnetenhaus setzte die zweite Beratung des Kultusetats fort und richtete beim Kapitel Elementarunter richtswesen an die Regierung das Ersuchen, die Ostmarken­zulage für Lehrer und Lehrerinnen auch in den gemischtsprachigen Teilen von Schlesien einzuführen. Nur Zentrum und Polen leisteten dieser Ausdehnung des Storruptionsfonds Widerspruch.

Beim Kapitel Provinzialschulfollegien wurden einige Fälle zur Sprache gebracht, die zeigen, in welcher Weise für die Hinter­bliebenen preußischer Lehrer gesorgt" wird und die einen Be­weis für die Wertschäßung bilden, deren sich die Lehrer selber in der Aera Studt erfreuen.

Der Reichstag hat sich nach kurzer Arbeit im Töff- Töff­Zempo vertagt. Er war ja auch nur einberufen worden, um der Regierung einstweilen das Fortwursteln zu ermöglichen. Dazu war die Durchpeitschung der Kolonial forderungen und des Notetats notwendig. Die neue Mehrheit des Regierungsblocks hat auch ihre Schuldigkeit Das Abgeordnetenhaus wird seine Sigungen am 10. April zu getan. Die neuen Verbündeten des agrarischen" gleich mit dem Reichstage wieder aufnehmen. Kanzlers und der Konservativen haben die Forderungen Das Herrenhaus nahm nach univesentlicher Debatte die bewilligt, ohne auch nur einen Augenblick spröde zu tun. Beamtenpensionsgefeße an und erklärte den Bericht über die Er­Einige Herren von der Freisinnigen Vereinigung gebnisse des Betriebes der staatlichen Bergs, Hütten- und Salinen­und der Süddeutschen Voltspartei glaubten werte durch Kenntnisnahme für erledigt, nachdem Oberberghaupt­wenigstens in der Etatsdebatte ihr freisinniges Gewissen mann Belsen bezüglich des letzten Grubenunglüds angegeben schüchtern salvieren und die bescheidentliche Hoffnung auf hatte, daß wahrscheinlich ein Fehler in der Seilfonstruktion das Unheil spätere Gegenleistungen, äußern zu dürfen. Die Frei verschuldet habe. sinnige Volts partei verzichtete selbst darauf. Sie bewilligte, ohne zu markten, so daß sie ob dieser entschlossenen treten. Resignation sogar die Lobsprüche der Agrarier einheimsen durfte, während die Schrader und Payer von oben herab ab­gerüffelt wurden, weil sie sich doch nicht aller freisinnigen Reminiszenzen zu entschlagen vermocht hatten.

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Die Regierung überließ diesmal vornehm den Reichstag sich selbst. Sie hatte ja bei der Wahl so sehr den Schritt macher der Blockparteien gespielt und auch den Freisinn durch ungesetzliche Wahlbeeinflussung derartig eingewickelt, daß sie den Karren nun ruhig weiter laufen lassen konnte. Nachdem Fürst Bülow geruht, eine Programmrede" von beispiellofer Verwafchenheit zu halten, in der er das famose Wort von der ,, konservativ- liberalen Paarung" geprägt, z og er sich un­nahbar zurück. Trotz der schonungslosesten Angriffe seiner ehemaligen ultramontanen Busenfreunde überließ er die Ver­teidigung der Regierung dem Grafen Posadowsky, der, an die neue Regierungstaktit des neifens noch nicht gewöhnt, Bülows Erscheinen für später in Aussicht stellte. Aber wer nicht erschien, war der Reichskanzler! Er blieb fern bei der Etatsdebatte, bei der Solonialdebatte, er glänzte durch ostentative Abwesenheit auch bei der großen Abrechnung mit der skandalöfen Wahl­mache der Regierung. Ja, bei dieser Debatte blieben die Regierungspläge sogar völlig unbesetzt: die schmeichelhafte Ein­schätzung des Parlaments durch den Reichskanzler hatte bei allen Vertretern der verbündeten Regierungen Nachahmung gefunden! Und der Freisinn hatte fein Wort für diese Nichtachtung, diese Brüstierung des Reichstags! Er hält es offenbar nicht nur für die Pflicht der Regierung, im Wahlkampf die Regierungsparteien mit allen Mitteln einer forrupten Wahl­mache zu unterstützen, sondern auch für ihr gutes Recht, nur diese Regierungsmehrheit als Volts. bertretung anzuerkennen, während die Minder­heit und sei es auch nur eine Minderheit um einige wenige Stimmen für die Regierung einfach nicht existiert! Die politische Würdelosigkeit, die der Freisinn während der Wahlkampagne bewies, hat er während der Reichstags­verhandlungen womöglich noch übertrumpft!

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Die Haltung des Freisinns hat also das Regierungs­schifflein für die nächste Zeit über alle Fährnisse und Klippen hinweggebracht. Der Freisinn hat alle von der Regierung geforderten Mittel bewilligt. Ueber die Zukunft macht er sich einstweilen keine Skrupel. Er harrt geduldig des Produktes feiner, wie Barth es nannte, perversen politischen Neigungen", er wartet es ab, welches Schaubudenwunder aus der Paarung des Karpfens und des Kaninchens" heraus­tommen wird. Er ist überdies geneigt, der Regierung 3eit zur Verwirklichung ihres Programms zu lassen. Er konzediert der Regierung gern die, bielen Sessionen", die Graf Posadowsky für notwendig erklärte, um Bülows Pro­gramm zu verwirklichen.

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Bor Ende April werden die Herren nicht wieder zusammen­

Der Abschied Theodor Barths.

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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69.

Ferniprecher: 2mt IV. Nr. 1984.

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mitten im politischen Frühling. Schon bereiten fte für den ersten Platz an der Bundesratsestrade die Inschrift vor auf dem Reichskanzlerplay, nicht etwa auf einen Leichenstein-: Dem liberalen Reichsfanzler.( Große Heiterkeit.) Als ich die geniale Jdee von der Paarung" zuerst hörte, mußte ich an die Geschichte des Schaubudenbesizers denken, der anzeigte: Natur­wunder: Das Junge von einem Karpfen und einem Kaninchen.( Große Heiterkeit.) Näherliegend als die Hoffnung auf die Produkte der Paarung scheint mir die auf die liberale Einigung.( Lebhafter Beifall.) Schon haben die drei Kompagnien das gleiche Egerzierreglement.( Heiterkeit.) Gemeinsam haben sie auch das Bewußtsein, daß der Liberalismus die etwas frisierte und hoffähig gewordene Demokratie ist( Stürmische Heiterkeit), wenn er auch manchmal seine Mutter etwas schroff berleugnet. Und so trinke ich auf die Zukunft des Liberalismus. Vielleicht wird doch aus ihm, wie aus Dernburgs vielberufener Dattelliste, ein Wald mit reichen Blüten und Früchten erstehen."

Albert Träger gehört zu den Besten seiner Partei. Aber wenn felbst er von der Politik dieser seiner Partei nur durch ein Märchenwunder liberale Erfolge erwartet, wenn selbst er die liberale Politik nur im Tone des Galgenhumors zu behandeln ver­mag, so steht es hoffnungslos um den deutschen Liberalismus. Mit Fronie bekämpft man unter Umständen den Gegner; aber aus Selbstironisierung ist niemals eine kraftvolle Tat der Selbstbefreiung geboren worden!-

Deutsches Reich .

Politische Reklame.

Zu Ehren Theodor Barths, der demnächst seine Amerita­Reise antreten will, hatte sich auf einem Abschiedsbankett eine Anzahl von Freunden des Scheidenden, Schriftsteller, Gelehrte und Politiker, zusammengefunden, Die erste Ansprache hielt der bekannte Statheder­sozialist Lujo Brentano . Er klagte darüber, daß die deutsche Einheit anders gekommen sei, als die Alten gehofft hatten:" Die Das durch seine Beziehungen zu den Resten der Dynastie Biss Freiheit wird uns nur in starker Berdünnung zu teil". mard auch außerhalb Hamburgs bekannt gewordene Blatt der Der Redner feierte dann Herrn Barth als einen Politiker voll Hamburger Scharfmacher, die Hamburger Nachrichten", hatté jüngst absoluter und rücksichtsloser Wahrhaftigkeit". Brentano schloß seine wieder an den Fürsten Bülow die Forderung gestellt, Ausnahme­Rede mit den Worten: geseze gegen die Sozialdemokratie zu schaffen. Anstatt diese

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Barth war einer der schärfsten Gegner der Sozialdemokratie albernen Wünsche des Leiborgans jener Hamburger kommerziellen ist es vielleicht noch heute. Aber darum war er doch von Kreise, die weit mehr durch Glücksgüter als durch Verstand ausgezeichnet jeher ein Gegner des Ausnahmegefeßes und hat selbst Bamberger find, einfach zu ignorieren, benutzt der Reichskanzler diesen Anlaß, in feinen legten Lebensjahren überzeugt, daß Deutschlands um sich in einer offiziösen Notiz der Südd. Reichskorrespondenz" Zukunft davon abhänge, daß der Liberalismus so­zialer und der Sozialismus liberaler werde und aus Berlin als der große Staatsmann feiern zu lassen, der sich, fie gemeinsam Deutschlands Freiheit wahrten.( Lebhafter Beifall.) feines schließlichen Siegeserfolges über die Sozialdemokratie gewiß, Mit feinen wirtschafts- wie sozialpolitischen derartige gewalttätige Mittel verschmäht und auf die Ueberlegenheit Anschauungen ist Barth heute gescheitert. Aber feiner Staatsfunst verläßt. Wörtlich heißt es in der Südd. Neichs­wie sein Geistesverwandter John Bright wird er wieder korrespondenz": tommen und dem Vaterlande noch große Dienste leisten. ( Stürmischer Beifall.) Hoffen wir, daß er bald neugestärkt zu mutigem Kampfe wiederkehrt. Unterdessen bleiben wir ihm treu in Dankbarkeit für alles, was er dem Liberalismus geleistet hat." Theodor Barth selbst dankte mit einer Rede, in der er unter anderem sagte:

Ich habe nicht die Absicht, dauernd vom Forum zu ber­schwinden. Es gibt aber Zeiten, wo es beredter ist zu schweigen, als zu reden. Eine solche Zeit scheint jetzt gekommen zu sein. Man spricht von neuen, sonderbaren Begriffen, von Paarungen( Heiterkeit), die nicht nur vom naturwissenschaft­lichen, sondern auch vom moralischen Standpunkt nicht zu recht­Wenn ich fertigen find.( Beifall.) bon konserbatib liberaler Paarung höre, frage ich mich immer, ob da nicht gewisse perverse politische Triebe im Spiele find.

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" In der Behandlung der Sozialdemokratie braucht der gegen. wärtige Reichstanzler feinen Vergleich schenen. Die Partei als solche ist, nach Zeugnissen aus sozial­demokratischer Quelle, innerlich mehr, als der oberflächliche Anschein verrät, geschwächt worden. Die noch sehr große Bahl der fozialistischen Stimmzettel bedeutet an fich feine Gefahr, tenn auf jedes Arbeiterbataillon ein Res giment nationalgesinnter Wähler kommt. Daraus folgt nicht etwa, daß man die Massen sich selbst, der Sozialdemokratie, über­läßt. Sie können und sollen vielmehr zurüdgewonnen eine werden für nationalpolitische Welt. anschauung. Aber der Gedanke an Ausnahmegeseze ist in diesem Zusammenhange abzulehnen. Eine Wählerschaft von drei Millionen und mehr zersetzt man nicht durch Gewaltmaßregeln. Die Taten, die die Hamburger Nachrichten" vom Fürsten Bülow, gegen die Sozialdemokratie verlangen, tönnen neben energischer Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung nur in gründ licher, unablässiger sozialpolitischer Arbeit bestehen für die Abstellung wirtschaftlicher Mißstände, wie für die Aufklärung der werktätigen Klassen über ihre wirklichen Bes dürfnisse und über die Unfruchtbarkeit des sozialdemokratischen Parteitreibens. Diese Arbeit ist freilich schwieriger, als Repressiv­gesetze zu ersinnen, und an Kampf fehlt es dabei keineswegs; er muß nicht nur gegen die sozialdemokratische Verhegung geführt werden, sondern auch gegen die Jrrlehren eines furzsichtigen, rüd­ständigen Scharfmachertums. Und solche Kämpfe zu ber meiden, hat der Kanzler fein Bedürfnis."

Bülow ist kein Graf Mirabeau - dazu fehlt ihm die nötige Begabung; aber darauf, für sich in geschickter Weise Neklame zu machen, versteht er sich nicht weniger gut als die Fackel der Provence ".

Der Liberalismus täte besser, nicht vorzugsweise darauf zu sehen, daß er vornehm heiratet, sondern er sollte lieber mit einer Tochter des arbeitenden Voltes vorlieb nehmen.( Großer Beifall.) Ich glaube, das Glück des Vater­landes würde bei dieser Verbindung mehr getvahrt sein, selbst wenn diese Lebensgefährtin in den Manieren etwas zu wünschen übrig läßt.( Seiterkeit und Beifall.) Die Zeit wird nicht allzufern sein, wo man sich wieder daran erinnern wird, daß auch im politischen Leben nicht das Komplizierte sondern das Einfache, leicht Verständliche und Natürliche das Wahre und Gute sei.( Beifall.) Wenn wir in Deutschland politisch vorwärts kommen wollen, müssen wir demokratischer sein. Dieses Ziel ist des Schweißes der Edlen wohl wert. Es müßte Aufgabe eines aufgeflärten Liberalismus sein, diese Demo­fratifierung Deutschlands vorzubereiten.( Beifall.) Ich habe meine Galeere auf den Strand gesezt. Ich hoffe bald mit einer statt lichen Flotte wieder ausfahren zu können, einer Flotte unter Db freilich der Hottentottenblock diese vielen Sessionen demokratischer Flagge. Unter dieser Flagge werde ich überdauern wird? Selbst Graf Posadowsky äußerte wieder Dienst nehmen und dann meinen Mann stehen. In der Nr. 39 des Simplicissimus vom 22. Dezember 1906 darüber leise 3 weifel. Und jedenfalls wird schon der Theodor Barth hat also trotz aller herben Enttäuschungen noch wurden in einem Bilde satirisch die Profite der Wörmann- Linie an den Wiederzusammentritt des Reichstages die Blockbrüderfchaft auf nicht alle feine politischen Hoffnungen eingeſargt. Er hofft noch Transporten nach Südwestafrika behandelt. Das Bild trägt die noch weit ernstere Proben stellen, als sie das fleine immer, daß des Besizes Silberflotte doch noch einmal die" demo- Ueberschrift: Die Witwe des Afrikakämpfers" und die Unterschrift: Zerwürfnis in Sachen der fachmännischen Schulaufsicht im fratische Flagge" hiffen wird! Wir haben Barths Hoffnungen nie Wir können Vatern nicht begraben. Wörmann gibt die Leiche nich preußischen Abgeordnetenhause bereits darstellte. geteilt und teilen sie auch heute nicht. Aber wenn wir es auch stets für Wie kurz oder wie lange aber auch die Blockfreundschaft das erste Erfordernis einer vernünftigen Politit hielten, die un- raus, bis das Lagergeld bezahlt ist." dauern mag: die Sozialdemokratie wird ohne Rück erbittlichen politischen Realitäten fühl und nüchtern zu beurteilen, einem Stinde, die traurig auf einen im Hamburger Hafen liegenden sicht auf alle Zufallstonstellationen und alle Wirrnisse des und wenn wir deshalb auch heute Barths unverwüiftlichen Optimismus Börmann- Dampfer blidt. Durch diese Satire fühlt sich der Schiffs­Tages ihre energische Arbeit der Förderung der proletarischen nicht zu teilen vermögen und an eine Demokratisierung des Libera- reeber und frühere Reichstagsabgeordnete für Hamburg III Adolf Klasseninteressen mit verdoppelter Tattraft fortseßen. Die lismus nicht glauben, so foll damit keineswegs gefagt sein, daß wir mörmann beleidigt. Er hat gegen den Verantwortlichen vom Sozialdemokratie hofft nicht wie der Freifinn auf politische nicht auch eine solche politische Verjüngung des Liberalismus" Simpliciffimus", Hans Kaspar Gullbransson, Dattelfistenwunder, sondern sie rechnet auf die Ernte wünschten. Nur richtet sich der Verlauf der politischen Ent- Privatbeleidigungsflage angeftrengt, die vor dem Schöffengericht II ihrer konsequenten Vertretung des wirtschaft widelung leider nicht nach unseren 23 ünschen, sondern nach den in Hamburg zur Verhandlung gelangte. Der Privatbeklagte wird Lichen Fortschritts, der Volkswohlfahrt und Gesezen des Klassentampfes!

Voltsfreiheit!

Politische Ueberlicht.

Berlin , den 21. März 1907. Landtagsferien.

Am Donnerstag ist nun auch der Landtag in die Ferien ge­gangen. Vorher hielten beide Häuser noch kurze geschäftliche Sigungen ab

Wörmann- Linie gegen Simpliciffimus".

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In dem Bilde erblickt man eine verhärmte junge Witwe mit

eine

Eine höchst originelle Rede hielt Herr Albert Träger , der durch Dr. Braband- Hamburg und den früheren Reichstags­Senior der Freisimmigen Bolfspartei. In dieser Rede stritten, wie abgeordneten Conrad Haußmann - Stuttgart vertreten, während als Senior der Freifimigen Bolkspartei. In dieser Rede stritten, wie Rechtsbeistand des Privatklägers Dr. Hauers- Hamburg fungiert. in diesen launischen Märztagen, Schneegestöber und Sonnenschein, Bor Einreichung der Klage hatte Wörmann an die Nedaktion blutigste Selbstironie und naivfte Hoffnungsseligkeit. Träger fagte: des Simplicissimus" einen Brief gerichtet, in dem er dieser anheim­" Jezt, wo endlich die Frucht seiner Saaten reift, jetzt, wo die neue Hera anbricht( Seiterkeit), da geht Barth. Ich glaube, er gibt, sich bis zum 7. Januar 1907 zu entschuldigen, weil er sofort tut recht daran. Unsere Berhältnisse sind so verwidelt und nach Ausbruch des Krieges in Südwestafrika den unentgeltlichen verwirrt, daß man sie aus einiger Entfernung Transport der gefallenen Soldaten übernommen habe. Die Redaktion betrachten muß. Die Optimisten sagen, so sehr ihnen antwortete, daß seine Leser eine Satire nicht so wörtlich wie einen auch der Regen übers Haupt fließt, wir seien schon Bolizeibericht nehmen und auch nicht glauben, daß die Börmann- Linie