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lich ist. Auch hier find Ermittelungen über die Art Bet Gr. 1 erhalten elektrischen Antrieb. Mit der Inbetriebnahme des neuen I schämend ist und selbst die reaktionärsten Areise zur endlichen Be trankungen der im Gewerbe Beschäftigten angestellt; diese Er Schachtes, der mit Schacht I in Verbindung steht, wird die Beleg feitigung des Vereinsgesetzes durch ein freies Reichs- Vereinsgeset gebnisse liegen noch dem Reichsgesundheitsamt zur Begut schaft abermals wachsen. aufpeitschen müßte wenn das Vereinsgesetz gegen jedermann ohne Rücksicht auf seine soziale Stellung und politische Gesinnung achtung vor. die gleiche Anwendung fände.
Jm Binnenschiffahrts- Gewerbe find die Fragebogen im Jahre 1905 berfandt; die Ergebnisse sind zum Teil be fanntgegeben, ber Rest befindet sich im Druck. Der Ausschuß wird zunächst zu prüfen haben, ob die Umfrage durch Vernehmung von Auskunftspersonen zu ergänzen ist.
Die Enquete über die Arbeitszeit in Wasch- und Plätt. anstalten wurde auf Wunsch des Beirats dahin erweitert, daß auch über den Umfang der Sonntagsarbeit Ermittelungen angestellt wurden. Die Grhebungen erstreckten sich auf ungefähr 50 Broz. der Betriebe. Das Material ist bearbeitet und erfolgt nunmehr die Veröffentlichung. Der Ausschuß wird sich auch hier mit der Frage zu beschäftigen haben, ob Auskunftspersonen zu bernehmen sind. Die Arbeiten des Beirats sind durch die lange Pause, die die Auflösung des Reichstages eintreten ließ, etwas ins Stoden geraten. Der Präsident will sich bemühen, die Erledigung der rüdständigen Enqueten möglichst zu fördern.
Aus der Frauenbewegung.
Kindererziehungs- Renten.
Dieser Tage wurde folgende hochnotpeinliche Staatsaktion bom Kammergericht entschieden:
In Leizkau hatte der Verein der Bauhandwerker eine Sigung
In der diesmonatlichen Versammlung der Berliner Ortsgruppe abhalten wollen. Sie wurde ohne irgend welche Verhandlung des Bundes für Mutterschuh, die Anfang der Woche im Architekten- wieder geschlossen. Die anwesenden 20 Mitglieder blieben noch hause tagte, befürwortete Dr. W. Borgius die Einrichtung einer bei einem Fäßchen Bier zusammen, das ein GeburtstagsRindererziehungs Rentenversicherung. Zur Be- find spendiert hatte. Dann tamen 17 Maurer aus Gommern hinzu, die der dortigen Zahlstelle des Maurerberbandes angehören. gründung führte er folgendes aus: Ihr Vorsitzender, Enderling, erhob sich nach einiger Zeit, sprach etwas von den statutarischen Einrichtungen feines Verbandes und forderte zum Anfchluß an diesen auf. Die Folge war, daß Schulz vom Bauhandwerkerberein als Unternehmer und Enderling als Redner einer nicht polizeilich gemeldeten, aber anmeldepflichtigen Versammlung auf Grund der§§ 1 und 12 des Vereinsgefebes in zweiter Instanz vom Landgericht Magdeburg zu Geldstrafen verurteilt wurden. Das Landgericht sah die Zusammenkunft als Versammlung zur Erörterung öffent licher Angelegenheiten an und erachtete für festgestellt, daß der Vorgang beabsichtigt gewesen sei. Das Sammergericht berwarf die gegen bas Urteil eingelegte Rebi. sion, weil eine Erörterung der Statuten des Zentralverbandes der Maurer in Verbindung mit der Aufforderung zum Anschluß fehr wohl als Erörterung öffentlicher Angelegenheiten gelten könne. Ein schwörender Polizist.
Die Geburtengiffer des Deutschen Reiches weist im letzten Menschenalter einen verhängnisvollen Niedergang auf; bon 42 bis 43 pro Mille Mitte der 70er Jahre auf 84 im letzten Jahre. Selbst der Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle war 1905 schon um 70 000 geringer als 1904 und steht mit 9,8 pro Mille start zurück gegen Dänemark mit 11,2, Norwegen mit 12, England mit 13,5 und Rußland mit 15,2. Gegen solche zunehmende Ausbreitung neu malthufianischer Brattifen läßt sich grundsäßlich wenig tun, zumal teilweise berechtigte Motive zu Grunde liegen. Das Hauptmotiv Ablehnung einer Teuerungszulage. ist aber die Rücksicht auf die Kosten der Aufziehung von Kindern. Die Stadtberordneten- Versammlung in Münster lehnte mit Sier läßt sich der Hebel anfeßen. Das Prinzip, daß die Kosten der allen gegen 3 Stimmen einen Antrag auf Gewährung einer Aufziehung von Kindern ausschließlich ihren physischen Erzeugern Teuerungszulage an die städtischen Arbeiter ab. Dieselben zur Last fallen, bildet einen ökonomischen Hemmschuh der BevölBentrumsleute und Liberalen hatten vor wenigen Jahren das Geferungsvermehrung". Da nun aber die Höhe des Einkommens halt des Oberbürgermeisters um die Kleinigkeit von 6000 M. er- durchaus nicht der Höhe der raffenbiologischen Tüchtigkeit parallel höht. Der Bezirksausschuß lehnte damals die Zustimmung zu läuft, vielfach eher umgekehrt, so wirkt jenes Prinzip überdies antidiesem Beschluß ab, ber bann angerufene Brovinzialrat erteilte felettorisch. Daraus folgt die Notwendigkeit einer gleichmäßigeren die Genehmigung. Verteilung der Erziehungslasten auf die Gesamtheit der Staatsangehörigen, der Erwerbsfähigen oder mindestens der Fort pflanzungsfähigen.
16. Internationaler Medizinischer Kongreß. Der 16. Internationale Medizinische Kongreß findet 1909 in Budapest statt. Der Staat Ungarn und die Stadt Budapest haben aur Dedung der Auslagen je 100 000 Stronen bewilligt. Der Tag der Eröffnung ist auf den 29. August 1909 festgesetzt; die Sigungen werden bis 4. GSeptember bauern. Das erste Birkular, das alles Wissenswerte sowie die Statuten des Kongresses enthält, soll im Laufe des Jahres 1907 versendet werden. Bis dahin gibt der Generalsekretär des Kongresses( Adresse: 16. Internationaler Medizinischer Kongreß. Budapest ( Ungarn ), VIII, Esterházygaffe 7) ben Interessenten bereitwilligst Auskunft.
( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.)
Aus Induftrie und Handel.
Die Großindustrie befiehlt!
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In Nürnberg wurde vor einiger Zeit der streifende Maurer Rödel vom Schöffengericht au sechs Tagen Gefängnis berurteilt, weil er an einem Neubau einen Stein ruiniert haben sollte. Die Im weiteren befürwortete der Redner die Einführung einer Berurteilung erfolgte auf Grund der Aussagen des Schut. freiwilligen Kindererziehungs- Rentenversicherung, zu welcher Sub- mannes Braunreuther, der beschwor, daß Rödel ganz bentionen aus öffentlichen Mitteln beansprucht werden könnten. bestimmt der Täter sei. Auf wiederholten Vorhalt erklärte es jedesJeder, der vom Beginne der Fortpflanzungs- bezw. Erwerbsfähig. mal, jede Täuschung sei ausgeschloffen, er fei seiner feit ab seinen Versicherungsbeitrag zahlt, würde aus dem sich bil. Sache absolut sicher. Er hatte den Täter in einer Ent denden Fonds später, wenn er Kinder hat, regelmäßige Erziehungs- fernung von 100 Metern nur von hinten gesehen und renten für diese erhalten. Von der Versicherung auszuschließen wollte ihn trotzdem sicher als den Rödel erkannt haben. In wären biologisch minderwertige Personen( Syphilitiker, Tuberku- der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht wurde löse, Alkoholiter, Geistestrante usw.). nachgewiesen, daß Rödel gänzlich unschuldig ist, daß der Schußmann mindestens objektiv falsch geschworen hat. Aber die Anzeige gegen den Schuhmann wurde abge= wiesen, ebenso lehnte es das Oberlandesgericht ab, die Einleitung eines Verfahrens anzuordnen. Der Schußmann sei einer Sinnestäuschung unterlegen und nicht imstande gewesen, sich von der Richtigkeit seiner Anschauung zu überzeugen. Diese Rechtsanschauung erachten wir für zutreffend aber ist nie ein nicht uniformierter Mensch, der etwas als ganz sicher beschwört, ohne daß er sich von der Richtigkeit seiner Anschauung überzeugt hat, wegen Meineids unter ähnlichen Umständen angeklagt und berurteilt?
Nach längerer Diskussion wurde fast einstimmig nachfolgende Resolution angenommen:
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Der unschuldige Lokal- Anzeiger".
Das herrschende Prinzip, nach dem die mit der Aufzucht der jüngeren Generation verbundenen Kosten ausschließlich deren physischen Erzeugern zur Last fallen, ist ungerecht; denn es belastet die, welche sich der hohen persönlichen Opfer dieser Aufgabe unterziehen, überdies mit einer ständigen hohen Sondersteuer, während die, welche sich jener sozialen Leistung entziehen, Das Unternehmerorgan Stahl und Eisen" beschäftigt fich in auch finanziell zu deren Erfüllung nichts beitragen. Die Verfeiner Nr. 12 27. Jahrgang in einem Artikel Industrie und neuer fammlung sieht hierin aber auch eine Hauptwurzel der eine ernste Reichstag " mit den von den verschiedenen Parteien eingebrachten Gefahr für die Zukunft unseres Voltes bedeutenden Abnahme fozialpolitischen Anträgen. Besonders die auf Regelung der Arbeits- der Fruchtbarkeit und erklärt daher die Anbahnung einer zeit gerichteten Anträge haben es den Herrschaften angetan und sie gleichmäßigeren Verteilung der Grziehungs. In recht drastischer Weise bewahrheitete sich das Wort„ Wenn geben der Regierung Anweisung, wie weit sie gehen darf. Kategorischaft en für erforderlich. zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe" in einer Gerichtsverhandlung, Die Versammlung ersucht den Bund für Mutterschub, bie am 20. b. M. vor der Bofener Straffammer fich abspielte. Aussicht auf Verwirklichung haben gegenwärtig nur die auf wirtschaftlichen und eine besondere Rommission von ärztlichen, juristischen, voltsAngeflagt ist der frühere Redakteur des„ Kurjer poznansti" Berkürzung des Magimalarbeitstages für Frauen gerichteten Bebigen einzusehen mit der Maßgabe, die Einzelheiten des Pro- Nowvidi von Bosen, der beschuldigt ist, durch Veröffentlichung eines und versicherungstechnischen Sachverstän- und eines Abklatsches dieses Blattes, des„ Drebownit" Stanislaus ftrebungen." jeftes unter Beranziehung geeigneter Hausfrauen und Mütter zu Aufrufs zur Teilnahme an dem Schulkinderstreit aufgefordert zu prüfen und näher auszuarbeiten. Gleichzeitig bittet sie den Bund, haben. Die strafbare Handlung erblickte die Anklagebehörde in dahin zu wirken, daß baldtunlichst statistisch festgestellt wird, wie der Beröffentlichung des bekannten Aufrufs, der bei der fich in Deutschland die vorhandenen Kinder in nichterwerbsfähigem Fabrikbefizerin Wezezinski im September borigen Jahres Alter auf die vorhandenen Ehen verteilen und zwar unter Aus- burch die Bofener Striminalpolizei wegen seines aufreizenden einanderhaltung der Hauptaltersstufen bei Eltern und Kindern, Inhalts beschlagnahmt worden war und der folgende Uebersowie solcher Bevölkerungsgruppen, deren verschiedenes Berhalten schrift trägt: Rette, wer an Gott noch glaubt." in dieser Hinsicht zu vermuten ist."
wird bestimmt:
Da der Reichstanzler noch vor einigen Wochen erst den Scharf macherverband um weitere Mitarbeit auf fozialem Gebiet nach dem bisherigen bewährten Muster ersuchte, wird man in der Regierung wiffen, was zu tun ist, um den Unwillen der Großmächtigen im Industriereich zu vermeiden. Wer den Artikel in der Unternehmer schrift liest, weiß schon im voraus, was die Regierung zur Begründung ihres ablehnenden Standpunttes gegenüber den in Betracht fommenden Anträgen sagen wird. Der geschäftsführende Ausschuß des Unternehmertums tennt seine Pflicht.
Wahrheit und Dichtung.
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In der Generalversammlung der Bergbau Attiengesellschaft Maßen erklärte die Verwaltung nach einem Bericht des B. B.-E.": Die Arbeitsverhältniffe im Ruhrkohlenbergbau würden von Tag zu Tag fritischer. Es sei eine Tatsache, daß bei stets wachsenden Löhnen der Effett zurückgehe. So lägen die Verhältnisse auch bei Maßen. Daß in diesen Behauptungen der Vorwurf zunehmender Faulheit liegt, wird niemand bestreiten wollen. Es wird auch ausdrücklich egemplifiziert auf das Ruhrrevier. Aehnliche Behauptungen fann man übrigens auch in anderen Geschäftsberichten finden. Was aber befagen die ziffernmäßigen Feststellungen? Das Gegenteil! Eine bom Berlag der Berg- und Hüttenmännischen Zeitschrift Glück auf!" berausgegebene Busammenstellung über die Ergebnisse der Ruhrgruben gibt die aus den von den Werken gelieferten Unterlagen gewonnenen Bahlen wie folgt an:
Gesamtförderung
in Zonnen
Gesamt Förderung belegschaft pro Ropf der Belegschaft
für die
Jahr
19 Bergrebiere
im Ruhrbezirk
1903 1904
64 689 594
•
67 533 681
1905
65 873 531
267 798
1906
278 719
76 811 054
Personen 255 992 270 259
in Tonnen 252,7 249,9
244,1 275,6 Das Jahr 1905 fann zu Vergleichen nicht gut benutzt werden, weil der Streit in diesem Jahre einen erheblichen Förderausfall brachte. Zur Borsicht lassen wir aber auch das Jahr 1904 außer Berechnung. Ein Vergleich mit dem Jahre 1908 zeigt, daß im legten Jahre ein pro Stopf um über 28 Zonnen erhöhtes Förder quantum erzielt wurde. Wir haben übrigens bereits aus einer Rethe Geschäftsberichten festgestellt, daß nicht nur in der Jahresmenge, sondern auch pro Schicht die Leistung im Jahre 1906 gestiegen ist. Die Unternehmer steden Reingewinn ein, die Arbeiter werden mit Beschimpfungen regaliert. Harmonie der Interessen!
Im deutschen Schiffbau werden zurzeit schon weit über 60 000 Arbeiter beschäftigt. Auf den 28 größten Brivatwerften betrug 1905 die Arbeiterzahl 41 051, auf den faiserlichen Werften 16 400, auf den fleineren Werften sind aber auch noch einige Tausend Mann tätig. Da 1906 die Zahl der Beschäftigten fräftig zunahm, so ist die Zahl 60 000 ficherlich schon erheblich überschritten. Der durchschnittliche Wert der Erzeugung der deutschen Werften stellt sich auf 80 bis 100 Millionen Mart jährlich, wobei die Erzeugung der faiserlichen Werften nicht mit einbezogen ist. Die Werften in Form einer Attiengesellschaft arbeiten mit einem Nominal- Aftientapitale in Höhe bon rund 85 Millionen Mark. In den beiden Jahren 1905 und 1906 wurden an Handelsschiffen und siegsschiffen in Registertonnen brutto bom Stapel gelassen:
Die englischen Wahlrechtlerinnen.
unterbreiten.
"
"
Der Angellagte erklärt, daß er sich nicht strafbar gemacht habe, denn er habe den inkriminierten Aufruf aus deutschen Blättern und zwar aus dem Berliner 2otalMan muß es den englischen Frauen, welche den Kampf für das Anzeiger" übernommen und geglaubt, wenn die deutschen Frauenwahlrecht aufgenommen haben, laffen, daß fie ihre Sache mit Blätter ihn veröffentlichten, so sei dies auch den polnischen erlaubt. einem Eifer und einer Bähigkeit verfolgen, die ihres gleichen sucht. Es sei ausdrücklich auf die Quelle, aus der der Bericht stamme, hinDie von Didenfon eingebrachte Frauenwahlrechts- Bill ist im Barla- gewiesen und dieser lediglich in reservierender Form wiedergegeben ment bekanntlich totgeredet worden, ein Grund für die Frauen, den worden. Eine strafbare Absicht habe ihm ferngelegen. Er habe ge Kampf fofort von neuem aufzunehmen. Sie versammelten sich in glaubt, daß das was deutschen Blättern zu veröffentlichen erlaubt Carton Hall und beschlossen eine Resolution, in welcher fei, auch polnischen gestattet sei. Dieser Ansicht widerspricht das Geder Premierminister Campbell Bannerman aufgefordert wird, richt durch die Begründung, daß in dem deutschen Wortlaut von nunmehr, entsprechend seiner eigenen Ueberzeugung, dem deutschen Lefern eine nach§ 110 des Strafgesetzbuchs strafbare Parlament einen Gesezentwurf zu Die Re Aufforderung nicht erblickt zu werden pflege. Dagegen fönnen polsolution, so wurde ferner beschlossen, follte fofort dem nische Leser durch das Lesen der Aufforderung in polnischen Blättern Premierminister zugestellt werden; die Lady Haberton wurde dazu zum Ungehorsam gegen die in Betracht kommenden Anordnungen der ausersehen, die Resolution zu überbringen. fammlung, an der Frauen aus fast allen größeren Städten Eng 300 m. bemeffen. Der Staatsanwalt hatte eine Gesamt- GefängnisAber die ganze Ver- Schulbehörde aufgereizt werden. Die Strafe wurde auf insgesamt lands teilnahmen, ichloß sich an und zog nach Westminster vor bas ftrafe von einem Monat in Antrag gebracht. In einem zweiten Barlamentsgebäude. Wenigstens versuchten sie es; die Polizei, Falle wurde Nowicki wegen desselben Vergebens zu 50 M., der diesmal vorbereitet, versperrte den Demonstranten ben Weg. Die Redakteur Kasimir Ziolkowski ebenfalls wegen desselben Bergehens Frauen ließen sich aber nicht einschüchtern, schloffen sich zu fünf in zwei Fällen zu je 50 m. verurteilt. und sechs aneinander und brangen, wenn auch auf Um wegen, zum Barlamentsgebäude bor. Auch hier fam es wieder zu regelrechten Kämpfen mit der Polizei. Auf beiden Seiten wurde gestoßen, gepufft, gezerrt usw. Sechsundsiebzig Frauen wurden verhaftet und zu Geldstrafen bis zu 40 M. und zu Gefängnisstrafen bis zu zwei Wochen verurteilt. Die Frauen haben fich entschlossen, die Geldstrafen nicht zu zahlen, sondern lieber ins Gefängnis zu gehen. Unter den Verhafteten befindet sich auch eine schwedische Künstlerin, Frau Naifi- Peters, eine Freundin von Jbsen. Am Abend war eine weitere Versammlung anberaumt. Lady Saberton wurde vom Premierminister nicht empfangen; er sei zu sehr beschäftigt. Die Frauenwahlrechtsfrage wird in England von der Tagesordnung nicht mehr verschwinden.
Verfammlungen.
Genoffe Bernstein sendet uns folgende Buschrift:
In der am Dienstag abgehaltenen Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins Moabit fagte nach dem Bericht in der heutigen Nummer des„ Borwärts" der Genosse Ledebour :
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Was Calwer und Bernstein anbetrifft, so machten Bernsteins Angriffe auf die Taktik der Partei unmittelbar nach den Wahlen insofern einen noch peinlicheren Eindruck als die Calwers, als Bernstein in der letzten Legislaturperiode dem Reichs tage bis zum Schulß angehört habe, ohne gegen die von der Fraktion eingenommene Haltung in der Kolonialpolitik Einspruch zu erheben, während er nach den Wahlen sofort durch Angriffe auf die sozialdemokratische Betämpfung ber tapitalistischen Kolonialpolitik der Dernburgschen Kolonialpropaganda zu Hülfe gekommen sei." Demgegenüber fonstatiere ich, baß es in meinem bezügArtitel in den Sozialistischen Monatsheften" auss drücklich heißt:
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" Ich habe hierbei( nämlich mit der Bemerkung, daß in den Reihen der Partei die Kolonialfrage vielfach falsch behandelt worden sei) nicht die offiziellen Atte und Er tlärungen der Partei im Auge. So weit ich mich an diesen zu beteiligen hatte" b, h. eben als Mitglied der fozial demokratischen Reichstagsfraktion ist es in rüdhalte Lofer freier Uebereinstimmung mit meinen Kollegen gefchehen, und die Aufrufe des Parteiborstandes im Wahlkampfe sind von mir als Muster politischen Lattes begrüßt worden. Das schlimme ist nur, daß diese offiziellen Afte und Erklärungen in der Wahlagitation bollständig zurüdtreten hinter gewisse Breßerzeugnisse und Nedeblüten, mit denen unsere Gegner haufteren gingen.
beschäftigte am Mittwoch das Reichsgericht. Es wird noch in all- lichen gemeiner Erinnerung sein, daß am 5. April vorigen Jahres das am Markt in Nagold liegende Haus des Gastwirts Neuded, welches um 1½ Meter gehoben werden sollte, gerade in dem Augenblide zufammenstürzte, als eine lebensfrohe Menge sich in demselben bem Tanze und dem Schmause hingab. Dabei wurden 51 Personen getötet, 57 verlegt. Der Bauunternehmer Grasmus Rüdgauer aus Stuttgart , ber die gebung des Hauses ausführen wollte, wurde am 20. Oktober vorigen Jahres nach sechstägiger Verhandlung vom Landgericht Tübingen wegen fahrlässiger Tötung und Körperverlegung fowie Zuwiderhandlung gegen die anerkannten Regeln der Baukunft zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Bei der ersten Hebung hatten sich die Winden der einen Seite in den weichen Boden gedrüdt und das Haus hatte sich schief gestellt. Später legte es fich auf die andere Seite, Es traten mehrfach Verschiebungen und Risse ein, aber der Angeklagte, darauf aufmerksam gemacht, erklärte, es sei alles in Ordnung. Als ein Balfen der Unterlage fich gefährlich umtantete, machte der Stadt baumeister Lang den Angeklagten darauf aufmerksam, dieser aber Flußschiffe. blieb bei seiner Ansicht. Um 12 Uhr mittags war das Haus bei nahe um 1,6 Meter gehoben; da legte es sich um und brach zu Fahrzeuge zu befonderen Zweden. Striegsschiffe. sammen. Das Verschulden des Angeklagten, der vorher schon viele Häuser gehoben hatte, ist vom Gericht darin erblickt worden, daß Eine Riefenzeche. Die zur Thyffenschen gleichnamigen Gewert er die Hebung nicht fortwährend beobachtet hat, Eine ständige Befchaft gehörende Beche Deutscher Kaifer" hatte im Jahre 1908 eine obachtung ber Sebung gehört zu den anerkannten Regeln der BauBelegschaft von 6439 Mann und erzielte eine Förderung von tunst. Die tevision des Angeklagten wurde vom Reichs. Ed. Bernstein. 1689 077 Zonnen; im Jahre 1906 waren auf 5 Schächten gericht verworfen. 9845 Mann beschäftigt, die Förderung belief sich auf 2421694 onnen. Nun ist bei Hamborn der 6. Schacht fertigWafferftand am 22. März. Elbe bei Auffig--Meter, bet Elbe Elbe bei Magdeburg 2,96 Meter, steigt. Dresden 2,38 dp. gestellt worden, mit dessen Abteufung 1903 begonnen wurde. Das Kammergericht ist unentwegt an der Arbeit, zu demon bei Straußfuri Meter. Dber bei Ratibor 3,86 Meter. Der Förbertorb biefes Schachtes faßt 50 Berfonen, eine Bahl, wie man strieren, daß das preußische Vereinsrecht eine Auslegung zu er bei Breslau Oberpegel+1,56 Wteter.-Reißemündung 4,64 Meter. fie bisher auf teiner Zeche in Deutschland fennt. Die Maschinen fahren hat, beren Ergebnis für die Kulturzustände Preußens bes Dder bei Brieg 5,19 Meter.
Seeschiffe: Dampfer. Segler.
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1905 210 996 8.894 10 170 46 871 30 630
1906 300 031 8263 12 267 46 759 28 671
Der
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Sum Bereins- Unrecht in Preußen.
Im übrigen beschränke ich mich auf die Mitteilung, daß Das mag zur Kennzeichnung des obigen Ausspruches genügen. eußerungen, die in der am Dienstag abgehaltenen GeneralBerliner Reichstagswahltreises gefallen sind, mich veranlaßt haben, bersammlung des Sozialdemokratischen Wahlvereins des vierten an den Vorstand dieses Vereins das Ersuchen zu richten, er möge mir in nächster Beit Gelegenheit geben, in einer Versammlung des Vereius auf jene Aeußerungen zu antworten, Schöneberg - Berlin , den 22. März 1907.
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