Br. 71. 24. Jahrgang.
Wirtschaftlicher Wochenbericht.
Berlin , 23. März 1906. Krisenfragen- Kapitalerhöhungen und Belegschaftsstärke. Vor wenigen Wochen noch spottete man über die Pessimisten, die den Wirtschaftshimmel nicht ganz wolfenfrei sahen. Mit der= felben Ueberlegenheit, mit der man bisher die Schwarzfeher ab
Kapitalsumme in 1906 auf 8394 M. Das ist eine Steigerung um über 40 Broz. Für eine zehnprozentige Dividende hatte jeder Arbeiter im Jahre 1908 eine Dividendensumme von 241 M. auf zubringen, 1906 aber bei demselben Dividendenjak 339,4 M. Mit den Dividendenfäßen allein ist wenig anzufangen, sie geben über den Ausbeutungsgrad keinen Aufschluß.. D.
tat, konstatiert man nun die Ursachen der Deroute an der Börse. Die Hausindustrie in der Herrenkonfektion und der eine Bestrebungen dadurch zu unterstüben, daß die Boykott der Schneider.
Gerichts- Zeitung.
Kampf eines Gastwirts um die polizeiliche Erlaubnis ge öffentlichem Tanz.
Der Gastwirt Karl Wiesenthal hatte bei der Polizei beantragt, gemäß der Polizeiverordnung vom 10. Juli 1851 ihm für den 20. Mai 1906 die Erlaubnis zu einer öffentlichen Tanzluftbarkeit Polizeipräsident versagte ihm die Erlaubnis. Wiesenthal be in seinem Lokal in der Aderstraße 123 zu Berlin zu erteilen. Der fchwerte sich vergeblich beim Oberpräsidenten und klagte dann
Arbeiterschaft dagegen hat ein Interesse daran, daß auch die Arbeiter und Arbeiterinnen der Konfettion von dem Blühen derselben infofern profitieren, als auch dieje eine geregelte Arbeitszeit und austömmliche Löhne erhalten und nicht vollends. im wirtschaftlichen Glend versinten. Dazu ist aber nötig, daß die beimarbeit eingeschränkt, beseitigt wird, und in diesem Kampf um Befriebswerkstätten ruft der Schneiderverband die organisierten Arbeiter, alle rechtlich Dentenden auf, Ein Fachmann mißt die Schuld den vorsichtigen und mahnenden boykottierten Geschäfte streng gemieden werden. Diese Aeußerungen in einigen Geschäftsberichten zu, ein anderer macht Firmen, die für Ausstattung ihrer Geschäftshäuser teine Mittel den hohen Diskont der Reichsbank für die Banif verantwortlich, Seit einigen Wochen erscheinen in regelmäßigen Zwischen baß fie Fabrikationsräume einrichten, in denen ihre Waren unter scheuen, müssen durch die Konsumenten gezwungen werden. wieder ein Wissender sieht des Unheils Ursache in der Unvorsichtig raumen im Vorwärts" Inserate des Schneiderverbandes, menschenwürdigen Berhältnissen hergestellt werden. feit und Bügellosigkeit des Kapitalisten. Die Banken sollen nicht nach welchen bestimmte Detailfirmen der Herrenkonfektion&& ist ein Kulturwert, was hier begonnen wird. so hohe Kredite geben, rät dieser Stonjunkturmacher, jener verlangt bohtottiert und deswegen beim Einkauf von Kleidungsstüden zu und hoffen wir be shalb auf tätige Witwirkung schleunige Herabsehung des Diskont, und es melden sich auch Climmen, die den Vorwurf erheben, die Reichsbant hätte schon vieleiden sind. Um unseren Lesern ein richtiges Verständnis dieses unserer Refer und Parteigen offen. früher, wie geschehen, durch Herauffeßung des Distout der wilden, Berhältnisse in der Herrentonfettion etwas näher eingehen, Borgehens zu ermöglichen, wollen wir auf die hausindustriellen planlosen Spekulation einen Riegel vorschieben müssen. So wirbeln Irfache und Wirkung, Vorausfebung und Schlußfolgerung ivice rinnen hat diesen sein Augenmert auf die Errichtung von BetriebsSeit dem Bestehen des Verbandes der Schneider und Schneidedurcheinander. Alle die weisen Vehren und guten Ratschläge sind werkstätten durch die Unternehmer sowie Beschränkung und Beseiti für die Kab. Gewiß fönnten durch eine Reihe von Maßnahmen gung der Hausindustrie( Heimarbeit) gerichtet, weil es jedem Eindie Krisen in ihren Folgen abgemildert werden, aber nicht werden fichtigen von vornherein klar war, daß die Hausindustrie selbst ein fie vollständig ausgeschaltet. Die tapitalistische Produktion und Sindernis guter Lohn- und Arbeitsbedingungen ist und stets Distribution gebiert die Krisen. Je weiter sich die Warenpreise bleiben wird, und daß die im Laufe der Jahre aufgedeckten von den Löhnen entfernen, desto näher ist die Krise. Die Spannung schweren Weißstände von ihr zum größten Teil unzertrennlich sind. zwischen Preisen und Produktionskosten bestimmt die Summe des Stapitalgewinns, die Größe dieses, den Grad der Spekulation, denden Ausnahmen hausindustriell hergestellt und haben sich denn Nun wird auch die gesamte Berliner Stonfektion mit verschwin den Anbrang des in der betreffenden Industrie Anlage suchenden auch hier Verhältnisse entwickelt, die die Heimarbeit im Gefolge Kapitals. Der Umfang dieses Andranges bestimmt wieder den hat: lange Arbeitszeiten, niedrige Löhne, schlechte Wohnungsver- beim Ober- Verwaltungsgericht. Der Oberpräsident machte zur Preis des Geldes und hoher Geld- Breisstand wirkt wieder verhältnisse mit all ihren Begleiterscheinungen, Zwischenmeister- Begründung feiner und des Polizeipräsidenten Ablehnung des Anfcuernd auf die Produktion und auf die Preise der Erzeugnisse. tum usw. Seit dem großen Streit von 1896 war es nicht mehr trags geltend, daß es Wiesenthal an- Zuverlässigkeit fehle. Er So treibt ein Keil den anderen und der Hammer ist Profitfucht, möglich, an eine Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse fei 1905, im Jahre der Nebernahme des Lokals durch W., dreimal Dividendenhunger. Die Tendenz wird noch verschärft durch die heranzutreten und sind infolgedessen die Löhne heute auf ein Niveau wegen Hebertretung der Bolizeistunde bestraft.( Schreckliches VerBroduktionsvereinigungen in der Roh- und Halbzeugindustrie, die gesunken, resp. auf einem solchen geblieben, daß ein Schneider nur brechen.) Auch wären bald nach lebernahme des Lokals nach einem bis zu einem gewissen Grade ihren Preistreibergelüften freien burch eine täglich 11-18stündige Arbeitszeit unter tätiger Mit Kinderfest 200 junge Burschen, aus dem Lokal kommend, nach dem Lauf laffen, diktatorisch bestimmen können. Wächst die Summe hülfe der Frau noch einen annehmbaren Wochenverdienst erzielen Gartenplatz geschwärmt und hätten fich dort nachts gegen 13 Uhr des investierten Kapitals schneller und stärker als die Zahl der Ar- fann. So werden heute noch mehr wie vor 10 Jahren unter Lärmen und Johlen festgesetzt. Ferner würde öffentlicher beiter, dann geht die absolute Gewinnsteigerung über die prozen Großstüde angefertigt für Arbeitslöhne von 1,25-2,25 m. und es Tanz bei Wiesenthal die zahlreichen Dirnen der Gegend anlocken. tuale hinaus. Ja felbst bei Rückgang der Dividendenrate tann der erscheint manchmal unglaubhaft, daß dabei eine Arbeiterfamilie Schließlich sei im 59. Polizeirevier auch kein Bedürfnis für weitere Anteil des Kapitals am Arbeitsertrage gewachsen sein, und Lohn überhaupt noch existieren fann. Speziell in der billigeren Ston- öffentliche Tangluftbarkeiten, denn in vier anderen Lokalen des steigerungen schließen eine Erweiterung der Spannung zwischen fektion, in der Branche der Lodenjoppen und Belerinen fand ein Bezirks werde öffentlicher Tanz so oft gestattet, daß im Bezirk des Produktionskosten und Warenpreifen nicht aus. Für den Arbeiter teter Rüdgang der Löhne statt, so daß Lodenjoppen mit 7 Taschen, genannten Reviers auf jeben Abend mindestens ein öffentlicher ist dann die Sebung der wirtschaftlichen Lage nur scheinbar. Er schwerer Stoff, heute schon zum Lohn von 1,40 M, hergestellt werden. Tanz tomme. bekommt etwas mehr Geld in die Hand, aber es hat verminderte Aehnlich in der Branche der Knabensachen. Hier werden blaue Rauftraft. Und in den lezten Jahren sind nicht nur die Preise für Knabenpaletots, sogenannte Phjads, schon für 55% f gemacht. vor dem Ober- Verwaltungsgericht, daß der Vorgang mit den Der Vertreter des Klägers, R.-A. Dr. Roth, betonte zunächst Gebrauchsgegenstände in die Söhe geschnellt, sondern auch, und In gleicher Weise ist die Ausbeutung der Heimarbeiterinnen der jungen Burschen absolut falsch dargestellt sei. Er könne auch gar alvar vornehmlich, die für Lebensmittel. Setzt man die Mehr- Hosen- und Westenbranche fortgeschritten. Für 27 Pf. werden nicht gegen den Kläger verwertet werden, denn es habe sich gerade leistung, die gesteigerte Produttivität der Arbeit zu der verminder ofen, für 29 Pf. Westen gemacht! Auch dem Laien wird da ohne um die Zeit der lebernahme des Lotals und um das Publikum ten Stauftrafi des Geldes mit in Rechnung, dann kann von einer weiteres einleuchten, daß hier eine schamlose Ausbeutung der Ar- gehandelt, das vom Vorbesiber an das Lokal gewöhnt war, das aber höheren Bezahlung der Ware Arbeitskraft, als Folge der guten beitskräfte stattfindet. Dabei müssen zu diesen Schundlöhnen Ar- gerade durch den Kläger sehr bald dem Lokal. entfremdet worden Ronjunttur, nicht die Rede sein. Das industrielle Stapital hat in beiter und Arbeiterinnen noch ihre Nähmaschinen und fei. Im Lokal selber wäre übrigens auch an jenem Tage nichts den letzten Jahren einen anderen Gewinnteilnehmer in stärkerem äbautaten selbst stellen. Die niedrigen Lohnfäße bedingen unerlaubtes vorgekommen. Der Kläger , der Gewerkschaftsführer Maße von dem Konjunkturfegen mit zehren sehen. Aber nicht die nun eine übermäßig lange Arbeitszeit. Während alle anderen gewesen und es noch sei, habe sich ein anständiges Arbeiterpublitum Arbeiter waren die Glüdlichen, es waren die Herren Agracier. Berufe periodisch ihre Arbeitszeit verkürzen, find die Schneider auch herangezogen, das teine Stritit zu scheuen brauche. So fänden Bohe Lebensmittelpreise, die den Arbeitern die Lebenshaltung er nur vom 10stündigen Arbeitstag heute soweit entfernt, wie vor benn auch vielfach Vereinsveranstaltungen von Gewerkschaften usw. schweren und den Stonfum in anderen Bedürfnissen einschränken, 10 Jahren. Die lange Arbeitszeit wieder schädigt ble Gesundheit. bei ihm statt. Es werde bestritten, daß in der Gegend befonders gelten als eine nationale Notwendigkeit. Auch die Preissteige So bemerkt die Ortstrankenkasse für Schneider in ihrem Jahres- biel Dirnen wohnten. Wenn es aber so wäre, ginge das den rungen für industrielle und gewerbliche Erzeugnisse iverden im alle bericht für 1905: Die meisten Erkrankungen kommen bei den gemeinen als erfreulich angesprochen, nur die Preise der Ware Seimarbeitern bor, trobem an Zahl die Werkstatt- bei der jebigen anständigen Qualität des Lotals sehr schnell wieder Werkstatt- Wäger gar nichts an. Die Dirnen, die etwa kämen, würden sich Arbeit sollen nicht in die Höhe getrieben werden. Daß in der Bearbeiter die Seimarbeiter. tveit überwiegen." scheidenheit der Arbeiter der Bestand der Konjunktur beruhe, ist Ganz besonders beeinflußt die Heimarbeit aber die Wohnungs- zurückziehen. Der dem Kläger gegenüber gezeigten polizeilichen oft der Weisheit Schluß tiefsinniger Betrachtungen. Mit um verhältnije. Von vornherein werden Schneider, als Mieter wegen Strenge fei folgendes entgegen zu halten: Gar nicht weit von ihn gelehrter Schlußfolgerung kommt man der Wahrheit viel näher bes Waschinengeräusches nicht gern genommen. Sit noch eine eritiere ein Lofal, Bur Pfanne" genannt. Polizeinotorisch verNoch ertönt rings in der Runde die Klage über Arbeitermangel. größere Stinderzahl vorhanden, so müffen diese Leute oft mit den fehrten dort Verbrecher und zuhälter. Schlägereien und andere Angeblich follen im Ruherevier noch viele Taufende Arbeitskräfte bedenklichsten Löchern zu obendrein hohen Breifen fürlieb nehmen. unglaubliche Szenen feien dort an der Tagesordnung, was ber eingestellt werden können. Die Montanwerte berichten fast über- Aber selbst diejenigen, die sich noch etwas leisten wollen eventuell Polizei bekannt fei. Es würden dort andauernd Verhaftungen einstimmend, daß die vorliegenden Aufträge noch bis Ende des fönnen, müssen in den meisten Fällen mit Stube und Stüche aus- vorgenominien. Richtige Razzias tamen vor, einmal unter BeteiliJahres sämtliche Betriebsmittel in Anspruch nehmen. Und doch kommen, weil die Mieten für zweizimmerige Wohnungen in ber gung von 80 Schußlenten. Und für das Lokal werde fortgesetzt wird man, vielleicht noch ehe das Fest der Winterfonnenivende Regel nur schwer aufgebracht werden fönnen. Und die ganze Wohn- die Erlaubnis zum öffentlichen Tanz erteilt. Demgegenüber bewiederkehrt, die kapitalistische Ueberfegung für Unterfonfum ver- lichteit geht nun noch dadurch verloren, daß doch die Stube oder tradhte man nun die polizeiliche Behandlung des Klägers, bei dem nehmen: Ueberproduktion! Alls ob die Produzenten das nicht Stüche gleichzeitig Wertitelle ist! Durdy das Aufstellen der Näh - ein anständiges Arbeiterpublikum verkehre. Wie die vorliegenden fonfumieren fönnten, was sie herstellen! Während der Zeit der maschine und des Arbeitstisches bleibt leider oft tein Platz für Strafurteile aeigten, handele es sich um gana minimale Ueberpilbeften Produktion bleiben noch viele Bedürfnisse unbefriedigt, andere notwendige Möbel. Bei einer Enquete der Oristrantentasse tretungen, zweimal von 20 Minuten und einmal von einer halben tveit die auftraft der Waffe des Volkes nie mit dem Produktions- der Schneider wurde 1904 festgestellt, daß 94 Patienten sich Stunde. Was das Bedürfnis betrifft, verwiesen der Anwalt und grad parallel läuft und eine Unsumme von Arbeitskraft für ganz als Lagerstätte mit dem Sofa begnügen mußten. Aber der anwefende Kläger auf den kolossalen Bevölkerungszutrachs, der umproduttive, feinen menschlichen Bedürfnissen dienende Beschäfti- auch die ganze Jämmerlichkeit der Wohnungsverhältnisse wurde da. gung verschleudert wird. Aber so lange noch Menschen in elenden durch beleuchtet, daß lungentrante Mitglieder der Sumpfigen Löchern hausen, Menschen zerlumpt umberlaufen, Staffe ihren Aufenthaltsraum am Tage teilen Menschen wegen Unterernährung zusammenbrechen, fann man mußten. doch ernsthaft von einer Ueberproduktion nicht reden. Ganz au mit einer Berfon in 216 Fällen schweigen davon, daß für viele Millionen Menschen geistige Ge zwei Personen, 256 nüffe, die Freuden einer höheren Stultur gar nicht existieren, findet die Krise tausende Arbeitsfähige, die gern produzieren möchten, beschäftigungslos auf der Landstraße, hungernd und darbend, und in tausenden und abertausenden Familien fehlt es an dem llers notwendigsten. Troßdem, die fapitalistische Welt lehrt" uns: wir Teiden an Ueberproduktion! Müßte nicht schon dieser schreiende Widerspruch, dieser helle Wahnsinn, sämtliche Proletarier der Gozialdemokratie zutreiben und alle die Intellektuellen, die theore tisch des Volkes, der Menschheit Wohl als oberstes Prinzip aner Tennen, für den Stampf zur Umgestaltung der kapitalistischen Ge fellschaft in eine fozialistische gewinnen? Unwissenheit, trre geleitete Meinung und mehr oder minder bewußtes Interesse an den bestehenden Verhältniffen bilden die Schranken, die den Weg zur Sozialdemokratie versperren.
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in dem fraglichen Bezirk feit 5 Jahren eingetreten ist.- Wiesenthal felber machte u. a. noch darauf aufmerksam, daß fein, 1905 übernommenes, Lokal seit 47 Jahren bestehe und daß allen Vorbesizern keine polizeilichen Schwierigkeiten gemacht worden seien. Er erklärt das Verhalten gegen ihn nur aus der Voreingenommenheit der Polizei gegen ihn als bekannten Sozialdemokraten, der auch kein Blatt vor den Mund nehme, wenn es gelte, z. B. in Bersammlungen, polizeiliche llebergriffe zu fritifieren. Daß man sich auf die Weise gegen einen Wirt wende, bloß weil er Sozialdemokrat sei, das könnte das Gericht sicher nicht bil ligen.
Das Ober- Verwaltungsgericht wies indeffen die Klage ab und Nun hat aber die Sausindustrie noch eine besondere Erscheinung Rechtsstreit nur um die Tanzerlaubnis für den einen Tag handele Bei Nacht waren die Verhältnisse nod ungünstiger! führte aus: Auszugehen sei natürlich davon, daß es sich in diesem gezeitigt, das Zwischenmeistersystem. Dieses baut seine Gristenz und hier nur darüber zu entscheiden fei, ob sie für diefen einen auf der Heimarbeit auf, ist daher ein geschworener Gegner der Tag mit Recht versagt wurde. Die Versagungsverfügung des PoForderung von Werkstellen und Fabriten, weil es, nicht mit Unrecht, lizeipräsidenten würde zweifellos aufgehoben werden müffen, wenn eine materielle Ginbuße befürchtet. Beruht doch oft die Tätigkeit zu erkennen wäre, daß sich die Bolizei nicht von fachlichen polizeieines Zwischenmeisters nur in etwas Einrichten der Arbeit und ihrer lichen Motiven hätte leiten laffen, somit also auch, wenn für fie Ablieferung, da eine ganze Anzahl derselben überhaupt keine Fach- bie Zugehörigkeit des Klägers zur Sozialdemokratie maßgebend Zuflucht in der Stonfettion suchten und fanden und hier sogar noch wenn die Polizei mit Rüdficht auf jene gerichtlich festgestellten leute sind, sondern nach erlittenem Schiffbruch in anderen Berufen gewesen wäre. Das erhelle hier aber nicht. Es fei rechtmäßig, ein beträchtliches Ginkommen aus ihren Leuten erzielen. Hebertretungen der Polizeistunde die Grlaubnis für den 20. Mai 5000-6000. find abfolut nichts feltenes. Um einen Einblick in 1906 versagte. Ob es angemessen und notwendig gewesen sei, dardie wirtschaftlichen Verhältnisse dieser Zwischenmeister zu geben, über habe der Verwaltungsrichter nicht zu entscheiden. Mit diesem fei hier ein Erempel aufgemacht:
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Ein Zwischenmeister der Firma A. beschäftigt: 2 Arbeiter a 88 M. Lohn 1 Arbeiter a 29 1 Mädchen a 16
Es wird vielfach darauf hingewiesen, daß trob der günstigen Konjunktur die Dividenden vieler Gesellschaften hinter dem Sab von 1899, respettive 1900 zurüdbleiben. Die Ursache dafür wird in den gestiegenen Produktionskosten gefunden. Soweit dabei die Lohntoften in Betracht kommen, haben, wie schon bemerkt, die Ar beiter davon gar keinen oder einen nur ganz unbedeutenden Vorteil gehabt; der erhöhte Lohnbetrag hatte nur platonischen Wert für den Arbeiter. Dieser bekam dafür nur dieselbe Menge Lebensmittel wie früher für die geringere Summe; der Arbeiter war nur die Vermittelungsstelle, die einen Teil des Goldstromes aus der eigenen Arbeit in die Taschen der Agrarier überführte. Dann darf aber auch nicht vergessen werden, daß in den letzten Jahren pro Woche an Löhnen. bie investierten Kapitalien ganz unverhältnismäßig gewachsen sind, und gleichzeitig auch die pro Kopf der Arbeiter erzielte Dividenden äußerst intensiver Arbeit beträgt: Die durchschnittliche Wochenproduktion bei täglich 12stündiger, fumme. Wir führen einige Beispiele dafür an, welche Verände 40 Saffos a 5,25 M. gleich 210 M., rungen Kapital und Arbeiterzahl erfuhren: an Löhnen.
Untoften.
66 M. 29 • 16 Summa 111 M.
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. 111 m. 25 Summa 136 M.
bleiben als Verdienst immer noch 74 M.
Aftienkapital Arbeiterzahl
Kapital pro Stopf davon ab
der Arbeiter
Gesellschaft 1903 Bergwerke)
Gelsens 60 000 000 firchen) Arenberg 6.000000 7200000 6 181 5635 Harpen 60 000 000 72 000 000 28 478 22 182 Hibernia 39 400 000 60 000 000 14 911 15 067,
1906 1908 1906 3559 130000 000 24 200 36 200
1903
1906
3519
2682
3126
2480
3591
978
2556 2042
3982
Urteil fei aber nicht entschieben, daß die Tanzerlaubnis dem Kläger auch fünftig au versagen sei.
Das Ober- Berivaltungsgericht wäre schwerlich zu der Abweifung der Klage gelangt, wenn es nicht einen gar au stritten Beweis dafür verlangt hätte, daß die Polizei sich nicht von sachlichen Motiven habe leiten lassen. Die polizeiliche Anführung der drei Strafen wegen lebertretens der Polizeistunde hätte nimmer fo, start, wie sie gewirkt hat, bei dem Ober- Verwaltungsgericht wirten fönnen, wenn es die Darlegung des Klägers über das Nachbarlotal mehr gewürdigt oder wenn es die Bestrafungen" derer berücksichtigt hätte, denen Tanzerlaubnis erteilt ist, oder wenn ihm bekannt wäre, daß fast allabendlich selbst höhere Polizeibeamte in einem als Schantstätte nicht einmal konzessionierten Lolal Unter den Linden weit über die Polizeistunde hinaus verkehren.
Witterungsübersicht vom 23. März 1907, morgens 8 Uhr.
Hier handelt es sich also nur um einen kleinen„ Krebs". Cs gibt namentlich in der Stapelfonfektion, in der Lodenjoppens, Hose 1275 und Westenbranche Zwischenmeister, die bis zu 40 Leute, meist 8254 außerm Hause, also in ber heimarbeit, beschäftigen, die sich selber Stallonen brüften, unter 100 M. feine Woche zu arbeiten. Hat doch erst
Barometer.
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Bind.
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3 Betersburg 750 GD 2 Scilly 774 ND 4 berbeen 772 28 1 Baris 772
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in legter Woche in einem großen Geschäft der Königstraße ein solcher 1006: Konzern; Gesenkirchen, Schalle, Note Erde . gwischenmeister, der 500 Sachen abgeliefert hatte, auf die Frage cines Zuschneiders, was er diese Woche verdient habe, im Beisein Swinemde 753 928 Gerade in den letzten Jahren ist das Kapital insgesamt und anderer Schneider freimütig geantwortet, nur 130 2.!" Und Damburg 761 NW 7 wollent pro Mate der beschäftigten Arbeiter ganz erheblich gewachsen. Nicht erklärte doch einmal ein solcher Zwischenmeister in bezug auf den Berlin 757 28923 8 mollig infolge einer Wirtschaftsdepression und Reduttion des Arbeiter Lohn von 30 M. pro Woche, wie er an eine fleine Anzahl( noch 3 heiter bestandes, sondern durch vermehrte Kapitalsinveftionen. Die auf nicht 100) Stonfeftionsschneider gezahlt wird, daß er hierfür noch München 766 3 7 halb bd. 6 Schnee geführten fünf Gesellschaften zusammen haben ihr. Sapital von nicht einmal aus dem Bett aufstehe. 174 Millionen Marf im Jahre 1903 auf 280 Millionen Mark Den Konfektionsgeschäften ist selbstverständlich die Heimarbeit Wetter Prognose für Sonntag, den 24. März 1907. im Jahre 1906 erhöht; gleichzeitig stieg die Zahl der beschäftigten mit dem Zwischenmeistersystem sehr ans Hera gewachsen, weil sie mägigen westlichen Binden, später wieder zunehmende Bewölkung und geZundehit aiemlich heiter, nachts talt, am Tage etwas wärmer bei Arbeiter von 72 274 auf 89 553. Während im Jahre 1903 jeder gerade dadurch, von Lohnforderungen der Arbeiter unbehelligt. be ringe Niederschläge. Arbeiter ein Kapital von 2410 M. zu verzinsen hatte, stieg die I trächtliche Gewinne in Sicherheit bringen konnten. Die organisierte Berliner Befferbureau.
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