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Nicht ganz dasselbe läßt sich von Rickert's Rede sagen. ?och brachte auch dieser Redner noch manches interessante Moments und besonders zeichnete er sich dadurch ans, daß er lvenigstens partienweise vom Etat sprach, was bei dieser Elat-Debatte nur pon den wenigsten Rednern behauptet werden kann. Das Hinandrängeln an den Reichskanzler, das nun einmal in der Natur dieses Führers des rechten Flügels der Freisinnigen liegt, der zur Opposition gekommen ist, wie Pontius ins Kredo, scheint selbst unter seinen Fraktionsgenossen unangenehm empfunden worden zu sein. TerOberstkommandirende" Eugen Richter versäumte denn auch nicht am Schlüsse, in der Form einer persönlichen Bemerkung, Rickert's Lamento darüber, daß der Kanzler sich persönlich verletzt, gefühlt habe mit der Erklärung Abzutrumpfen, daß die freisinnige Partei ihre Abstimmungen Mcht um des persönlichen Wohlgefallens irgend jemands willen, sondern auf Grund sachlicher Prüfung vornehme. Das hat sehr tapfer geklungen und schadet weiter nichts. In sehr vorgerückter Stunde kam unser Ge- nasse Bebel noch zum Worte, um mit Herrn Dr. v. Frege und seinen frechen Angriffen auf unsere Partei abzurechnen. Bebel erklärte dem sächsischen Junker, welcher die Unverschänuheit hatte, von den sozialdemokratischen Wählern als von grünen Jungens zu reden, daß, wollte er, Bebel, sich der Kampfesweise des Herrn Dr. von Frege bedienen, er mit viel größerem Rechte die Wähler der konservativen Partei dumme Kerle nennen könnte. Uebrigens werden die grünen Jungens dem Herrn Frege hoffentlich noch sehr ans Bein fahren und ihn nebst einer gehörigen Zahl seiner Freunde bei der nächsten Wahl aus dem Reichs- tage hinausfegen. Auf die frönlmelnden Salbadereien der Herren von der Rechten, ohne die es bei diesen nun einmal nicht abgeht, gleichgiltig, ob sie für Liebesgaben für die Brenner, Koruzölle, Ausnahmegesetze oder den sehnlichst herbeigewünschten Raubzug durch Einführung der Doppelwährung plädiren, erfolgte seitens unseres Genossen Bebel eine so elementar wirkende Abfertigung, daß der ganze Landraths-Chor aufschrie, als wenn ein Peitschenhieb über die feudalen Rücken gefahren wäre. Da es auch an dem bei solchen Gelegenheiten obligaten Ordnungsruf nicht fehlte, so schloß die lange Debatte dramatisch sehr wirksam ab. Daß die Rechte und die Regierung dabei Seide gesponnen haben, wird schwerlich Jemand behaupten können. Morgen kommt als Lückenbüßer die lex Heinze auf die Tagesordnung. Der Bimdesrath genehmigte in der gestern ab- gehaltenen Plenarsitzung den Besoldungs- und Pensions- Etat der Reichsbautveamten mit Ausnahme der Mitglieder des Reichsbank-Direkloriums für 1893. Ter Antrag der badischen Regierung wegen Abänderung des Etats der Zoll- und Salzsteuer-Verivaltungskosten für Baden wurde den Ausschüssen für Zoll- und Steuerwesen und für Rech- nungswesen, der Antrag der lippischen Regierung, betreffend das Ausscheiden der staatlichen Tiefbaubetriebe des Fürsten - thums Lippe aus der Tiefbau- Bcrufsgenossenschast, dem Ausschuß für Handel und Verkehr, die Denkschrift über die Ausführung der seit dem Jahre 1875 erlassenen Anleihe- gesetze dem Ausschuß für Rechnungswesen überwiesen. Von den vorgelegten Denkschriften über das Schutzgebiet der Neu-Guinea -Kompagme und über die Vorbereitungen für die Betheiligung des Reichs an der Weltausstellung in Chicago nahm die Versammlung Kenntniß. Endlich wurde über mehrere Eingaben in Zoll- und Steuerangelegeilheiten sowie über den Seiner Majestät dem Kaiser wegeirWieder- befetzung einer Rathsstelle beim Reichsgericht zu unter- breitenden Vorschlag Beschluß gesaßt. Dem Reichstage ist von den Abgg. Baumbach, Barth, Jebsen, Hanßmann, Rickert und Büsing ein Antrag zuge- gangen, den Reichskanzler zu ersuchen, dem Grundsatze der Unverletzlichkeit des Privateigenthuine zur See iil Kriegs- zeiten auf einer internationalen Konferenz die Völkerrecht- liche Anerkennung zu verschaffen. Die Immunität der Reichstags-Abgeordneten ist derKölnischen Zeitung " eiir Dorn im Auge und verletzt ihr Rcchtsgefühl. Dasselbe hat sich nicht gerührt gegenüber allen den Schwierigkeiten, welche es hat, wenn ein Privat- mann Beamte zur Rechenschaft ziehen will, oder gezcnuber der Thatsache, daß der Reichskanzler Bismarck lausende Stcasanträge stellte, sich selbst aber jeder gegen ihn gestellten der blaue Himmel glänzte wie ein Spiegel, und kalt und strahlend drang die Svline durch den Raum uild warf ihre Strahlen, die" nichts zu erwärmen vermochten, auf die er­starrte Schöpfung. Die Pistolen Hab' ich bei Gastine Renette gekauft", sagte Rival zu Duroy.Er hat sie selbst geladen. Der Kasten ist versiegelt. Uebrigens entscheidet das Loos darüber, ob Ihre oder die Ihres Gegners gewählt werden. Ich danke", erwiderte Durov mechanisch. Nun gab ihm Rival genaue Verhaltungsmaßregeln: er hielt darauf, daß sein Schutzbefohlener keinen Jrrthum be- ging. Jede Einzelheit wiederholte er mehrere Male: Heißt es also: Fertig? dann antworten Sie mit fester Stimme: Ja! Sobald Feuer kommandirt wird, erheben Sie rasch den Arm und schießen, bevor bis drei gezählt ist." Mechanisch wiederholte Duroy:Sobald Feuer komman­dirt wird, hebe ich den Arm, sobald Feuer kommandirt wird, hebe ich den Arm, sobald Feuer kommandirt wird, hebe ich den Arm/ Er lernte das, wie Kinder, die auswendig lernen und fortwährend den Satz bis zum �Erbrechen wiederholen. Sobald Feuer kommandirt wird, hebe ich den Arm." Ter Wagen bog in ein Gehölz ein, folgte einer Allee, die nach rechts führte und dann einem zweiten Wege, der wieder nach rechts abging. Rival öffnete plötzlich die Thür und schcie dem Kutscher zu:Dort, dort! den kleinen Weg hinein!" Ter Kutscher lenkte in eine Waldschneise ein, die zwischen zwei Hecken entlang lief, an denen trockene reifbehangene Blätter zitterten. Duroy flüsterte noch immer vor sich hin:Sobald Fener kommandirt wird, hebe ich den Arm." Und er stellte sich vor, daß ein Wagenunfall noch alles verhüten könne. Ach! wenn der Kutscher doch umwerfen möchte! Welch ein Glück! Wenn er sich doch ein Bein dabei brechen könnte!../ Doch im Hintergrunde einer Lichtung sah er schon einen zweiten Wagen halten und vier Herren dabei, die mit den Füßen stanipfren, um sie sich zu erwärmen. Er mußte den Mund ausmachen, so beklemmt war sein Athem. Anklage durch den Hinweis der Inkompetenz'der bürger- lichen Gerichte entzog. Ein verantwortlicher Reichskanzler, der nur vor Militärgerichten zur Verantwortung gezogen werden kann, ist etwas, was kein anderer Kulturstaat kennt. Das aber erscheint derKölnischen Zeitung " als das Schrecklichste, daß ein Beleidigungsprozeß gegen einen Reichstags- Abgeorneten verzögert werden oder gar wegen der Immunität verjähren könnte! Ten Puttkamerspuk zu dementiren, beeilt sich der Reichs-Anzeiger", indem er die Nachricht von einer Audienz des Herrn v. Puttkamer beim Kaiser und alle daran ge knüpften Gerüchts für unbegründet erklärt. Ein interessantes Aktenstück ist durch Versehen des bayerischen Ministeriums des Innern in die Reichstags- Wahlakten über Kelheim gelangt. Es ist der Bericht des Bezirksamtmanns von Kelheim an den Minister des Innern über die auffallende Stimmenzahl, welche Dr. Sigl erhalten hatte. DieFreisinnige Zeitung" theilt diesen Bericyt mit, in welchem es heißt: Nach den bisher laut gewordenen Aeußerungen der Wähler des Bezirks Kelheim haben sich die Wähler aus zwei Gründen auf Dr. Sigl vereinigt. Erstens ist fast jeder Wähler ein Gegner der beabsichtigten Militär- vorläge. Von dem Wahlkandidaten Rauchenecker glaubt man, daß er als Reserve-Offizier Unmöglich gegen die Militär- vorläge stimmen könne, wie man auch allgemein der Ansicht ist, daß das Zentrum schließlich für dieselbe stimmen werde. Dann giebt man auch dem Zentrum Schuld an der Einführung des Gesetzes über die Sonntagsruhe, welches in allen Kreisen der Bevölkerung höchst unsympathisch aufgenommen worden ist. Von Dr. Sigl glaubt man nicht nur, daß er entschieden gegen die Militärvorlage stimmen, sondern daß er auch als Reichstags- Abgeordneter dahin wirken werde, daß wenigstens die läuigsten Bestimmungen des Gesetzes über die Sonntagsruhe, nämlich das Verbot der Oessentlichkeit der liäden für die Ladenbesitzer und deren Angehörige beseitigt werde." Bier- nnd Schnapsverbranch in Deutschland . Der Reichstags-Abgeordnete und Brauereidircktor Rösicke stellt folgende Tabelle über Bier- und Schnapsproduktion auf: Bier- und Braniitwem-Produktiou Deutschlands im Verhält« zur Bevölker liug. Bier Brannttvein pro Kopf der pro Kopf der Bevölkerung Bevölkerung 1379/60 1890/91 1879/30 1890/91 Ltler Liter Liter Liter !». Süd- nnd Nord- Deutschland: Süd- Deutschland (Bayern , Baden , Württem- berg. Elsaß-Lothringen ) Norddeutsche Steuer- Gemeinschaft d. Einzelne Staaten: Königr-ich Bayern Würltemberg Thüringische Staaten Großherzogthum Baden Königreich Preußen v. Einzelne Verwaltungs» Bezirke: Hessen-Nassau Rheinland Westfalen Schlesien Pommern Westpreußen Posen Man sieht den Konsum des Bieres mit der Abnahme des Branntweingenusses wachsen. Aber freilich wird der Schnapskonsum als verdienstvolle Hebung der Landwirth- schast des schnapsbreunenden preußischen Junkers angeschen, und es kann diesem nur nützen, wenn zu seinen Gunsten der Bierkonsum beeinträchtigt wird. Zur Ahlwardt's -Wahk. Von konservativer Seite wird imWochenblatt für Arnswalde" folgender Aufruf erlassen: Bei der Stichwahl werden die Deutschfreisinnigen, die Sozialdemokraten und wahrscheinlich auch die National- liberalen alles anfbieten, den Rittergutsbesitzer Dxawe durch­zubringen. Damit dies nicht gelingt, bitten wir alle Partei- genossen, sich nicht der Wahl zu enthalten, sondem Rektor Ahlwardt (Berlin ) zu wählen." Die Zeugen stiegen zuerst aus, dann der Arzt und dam» der Duellant. Rival nahm den Pistolcnkasten und schritt mit Boisrenard auf zwei der fremden Herren zu, die ihm entgegen kamen. Duroy sah, wie sie sich zeremoniell grüßten und dann zusammen in der Lichtung herumgingen. Bald blickten sie ans den Boden und bald auf die Bäume, als untersuchten sie, ob etwas fallen oder fortfliegen könnte. Dann zählten sie Schritte ab und bohrten zwei Spazicrstöcke mühselig in den gefrorenen Boden. Darauf vereinigten sie sich wieder, und ihre Bewegungen nahmen sich gerade so aus, wie die Kops oder Schrift spielender Kinder. Der Arzt, Herr Le Brument, wandte sich an Duroy: Sie befinden sich doch wohl? Kann ich Ihnen irgendwie dienen?" Nein, ich danke." Es kam ihm vor, er sei verrückt geworden, er schlafe, er träume, irgend etwas Uebernatürliches umhülle ihn plötzlich. Hatte er Furcht? Vielleicht. Aber er wußte es nicht. Alles»ni ihn herum hatte sich ganz verändert. Jacques Rival kam zurück und flüsterte ihm mit großer Befriedigung ins Ohr:Alles in Ordnung! Wir haben Glück mit unseren Pistolen gehabt/ Das war nun Duroy sehr gleichgiltig. Sein Ueber- zicher wurde ihm ausgezogen. Er ließ es geschehen. Seine Rocktaschen wurden befühlt, ob er nicht Papiere oder eine schützende Briestasche darin trüge. Er wiederholte nur immer innerlich wie ein Gebet: Sobald Feuer kommandirt wird, heb' ich den Arm." Nun führte man ihn zu einem der in den Boden ein- gegrabenen beiden Stöcke und gab ihm eine Pistole in die Hand. Jetzt sah er einen Mann sich gegenüber stehen; ganz in der Nähe stand er, ein kleiner, dickbäuchiger, kahl- köpfiger Mann, der eine Brille trug. Das war sein Gegner. Er sah ihn sehr genau, aber er dachte fortwährend nur an das Eine:Sobald Feuer kommandirt wird, heb' ich den Arm und schieße." Was hier von den Sozialdemokraten gesagt wird. ist eitel Flunker::. Sie werden die Gegner die Schlacht ruhig unter sich auskämpfen lassen. Zur Bochumer Stempelfälschung. Die auf den 1. Dezember anberaumt gewesene Verhandlung vor der Straflammer zu Essen a. d. Ruhr gegen den Redakteur Fusangel. der die Abnahmebeamten der Eisenbahn-Direktion der Bestechlichkeit beschuldigte, ist auf den Ib. Februar vertagt. In dem Kohlenbecken von Lüttich (Belgien ) ist es vor einigen Tagen wegen Lohndifferenzen zu«mm Aus­stand gekommen; und heute schon meldet der Telegraph, die Arbeiter hättenExzesse" begangen, und einen Feld- Hüter verwundet, worauf die Gendarmerie gefeuert und LArbeiter getödtet, 1 schwer verwundet hätte. Da kein Gendarm verletzt wurde, ist hundert gegen Eins zu wetten, daß wieder einmal eine der üblichen Arbeitermetzeleien veranstaltet worden ist. Uebrigens sind derartige Experimente derzeit in Belgien etwas gefährlich. Die französische Ministerkrisis zieht sich in die Länge. Brisson,der Unbestechliche", hat kein Kabinct zu stände bringen können wohl weil er unbestechlich ist. Heber die Käuflichkeit der Bourgeoisprefle bringt dieLibre Parole" die in dem Bericht über die gestrige Sitzung der Panamakommission verschwiegenen näheren Mit- theilungen. Wir entnehmen nachstehende Angaben des Pariser Blattes demBerliner Tageblatt": Der ehemalige Sachverständige Rosstgno! hat der Kom- Mission folgende Ziffern betreffs der an die Zeitungen ver- theilten Summen genannt:Petit Journal" dreihundertlaufend Franks,Telegraphe". der Herrn Frey einet geHörle. hundertundzwanzigtausend. dessen Direktor Jeziersli persönlich hundcrlundzwanzigtausend,Gaulois" fünfzehntausend, seui Direktor Meyer dreißigtausend,Radical" hunderttausend, seine beiden Direktoren hundertlausend,Figaro " eine halbe Million, der politische Direktor desFigaro ". Francis Magnard , de» Redaktionssekretär Perivier und der Chef des Reklamewesens, jeder zehntausend, Senator Magnier als Direktor desEvene- ment" sünszigtausend, Patinot, Direktor desJournal deS Tebals", vierziglausend, Raoul Canivet, Direktor desParis , achtzigtausend. Außerdem veröffentlicht das genannte Blatt daS Autvgraph eines Briefes des Barons Reinach an den früheren Minister der schönen Künste, Antonin Proust , der bisher leugnete. Geld erhalten zu haben; in diesem Briefe überweist Baron Reinach tausend Panama - Obligationen an Proust im Namen von Lesseps ." Wann wird sich in Deutschland ein Rossignol finden? Zur ArbeitSlvseu-Bewegung in England wird uns ge- schrieben: Das Organisation«- Komitee für di« Arbeitslosen- Bewegung ist tüchtig an der Arbeit und hat schon eine Reih« von Erfolgen zu verzeichnen. Am vorigen Donnerstag Vormittag fand auf Tower-Hill die erste Arbeitslosen-Bersammlung unter seiner Aegide statt und nahm einen ausgezeichneten Verlauf. Mehr als 1100 Personen waren anwesend, und ihr ruhiges Verhalten während der ganzen Dauer der Versammlung zeigte auf's deutlichste, daß es wirkliche Arbeitslose und keineHerum- treiber" waren, die den Ansprachen von Hyndman, Shaw- Maxwell. Edw. und El. Aveling, Dabson, White und andere" Vertretern des Komitees lauschten. Solche Versammlungen finde" jetzt täglich statt, und neben den Distrikts-Agckatoren nehmen»" abwechselnder Folg: AstaU«: ZZstttüUÄLwi'NZ?.5 ihnen thess, ebenso wie an dem üblichen Zug durch die City am Schluß des Meetings. Auffallenderweise benimmt sich die Citypolizei neuerdings den Demonstranten gegenüber ziemlich feindselig, während in den Vorjahren gerade sie sich durch takt- volles Verhalten von der übrigen Londoner Polizei unterschied. Aber das Räthsel dieser Wandlung ist leicht erklärt. Der bis- herige Leiter der Citypolizei, Forster, ein anständiger humane« Mann, hat vor einiger Zeit demisstonirt, und sein Nachfolge« will sich, scheint es, durchSchneidigkeil" Lorbeeren erwerben- Mag sein daß er auch von der sehr konservative» Norporatio» der City Weisungen in dieser Richtung erhalten hat. Jndeß England ist noch nicht auf der Höhe der polizei- staatlichen Zivilisation angelangt und als am letzten Sorni- abend verschiedene Polizisten wieder durch allerhand Chikanen, wi« Antreiben der Kutscher an Straßenkreuzungen durch den Zug de« Demonstranten hindurchzusahren, und, wo die Kutscher aus Sympathie mit den Arbeitslosen dies verweigerten. Antreibe" und Zerren der Pferde auf die Demonstranten los, diese aus- einander zu treiben suchten, mußten sie gewahr werden, daß statt namenloser" Arbeiter ihnen plötzlich sehr namhafte Mitglieder des Komitees gegenüber standen und ihre Nummern notirte». Eine Stimme ertönte in dem weiten, stillen Rauwi eine Stimme, die ihm von großer Feme zu kommen schien, und sie fragte:Fertig?" Georges rief:Ja!" Und dieselbe Stimme rief:Feuer!"... Er hörte nichts mehr, sah nichts mehr, dachte nichts mehr, er fühlte nur, daß er den Arm erhob und mit alle« Kraft ans den Abzug drückte. Er hörte nichts. Aber er sah alsbald ein schwaches Rauchwölkchen aus seinem Pistolcnlauf kommen nnd auch bei dem Mann« drüben, der noch immer in derselben Haltung dastand, sah er ein weißes Wölkchen, daS über dem Kops seines Gegners> in der Luft zerfloß. Sie hatten alle beide geschossen. Das Duell war vor- über. Seine Zeugei» und der Arzt befühlten und betastete" ihn, knöpftet» seine Kleider auf und fragten ängstlich:Sind Sie verwundet?" Er antwortete auf gut Glück:Rem, ich glaube nicht." Auch Langremont war ebenso unverletzt geblieben, wie sein Feind, und Jacques Rival murmelte unzufrieden' Mit diesen verdammten Pistolen ist es immer so. Ent: weder schießt man sich todt, oder man trifft nicht. Ein« schäbige Waffe!" Duroy stockte der Athem, so gelähmt war er vor Ueberraschung und Fre»»de.Es war vorbei!" Die Pistole inußte ihm aus der Hand genommen werden, er hielt si« noch immer krampfhaft fest. Jetzt kam es ihm vor, als hätte er sich»nit der ganze»» Welt geschlagen. Es wo« vorbei! Welch ein Glück! Er fühlte sich so tapfer, daß er, wen cs ailch sei, hätte herausfordern mögen. Die Zeugen sprachen jetzt alle miteurander und ver­abredeten ein Stelldichein iin Laufe des Tages, u»n das Protokoll aufzunehmen. Dann stieg man wieder in de" Wagen, und der lachende Kutscher auf dem Bock knallt« mit der Peitsche und fuhr davon. (Fortsetzung folgt.)