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Vom deutschen   Versammlungs- ,, Recht".

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er arbeitenden Massen gerecht werden könnten. Es ist wohl wahr, Herr Ghßling zum ersten Male in einer öffentlichen Versamm-[ vorstande, die pädagogischen und gesundheitlichen Gründe, die gegen daß die Arbeiterpartei sich für den Sozialismus erklärt hat, aber lung gewesen ist. diese unverfrorene Forderung ins Feld geführt wurden fanden bei ein Glaubensbekenntnis ohne entsprechende Taten ist wertlos. Und Herr Cuno, der früher in Königsberg Stadtrat und bei der der agrarischen Mehrheit kein Gehör. Wir müssen bezahlen. Die Sozialdemokratie bietet nicht nur eine Lösung der tiefen Lebel, Arbeiterschaft nicht unbeliebt war, zeigte im Schlußwort, daß er in also wollen wir auch zu sagen haben!" erklärt der Ober­die aus dem Privateigentum entspringen, sondern auch praktische, die Schule der Firma Mugdan Kopsch gegangen ist. Er agrarier. Und so wurde beschlossen. Hoffentlich wird die Regierung ausführbare Maßregeln, die jede Kritik aushalten. Hier ist also eine ihre Zustimmung bersagen und die Kinder der Gemeinde harfum vor Gelegenheit für die Arbeiterpartei. Glaubt sie, daß die Ziele der griff die Sozialdemokratie in der unverschämtesten Weise an, der agrarischen Fron behüten. Auf alle Fälle aber ist dieser Sozialdemokratie richtig sind, dann soll sie sie annehmen. Glaubt was zur Folge hatte, daß unsere Genossen nach dem Schluß- agrarische Vorstoß bemerkenswert. Einer solch rücksichtslosen und fie aber, daß die sozialistischen   Ziele falsch sind, dann sollen ihre wort dieses Herrn beantragten, nochmals in eine Debatte ein- brutalen Handhabung der Macht ist man wohl noch nirgends bes Führer dies offen erklären und eine bessere Politik vorschlagen" zutreten, damit seine Angriffe zurückgewiesen werden könnten. gegnet. Ob nun auch die agrarische Tageszeitung" von agrarischer Der Jahresbericht beschäftigte sich auch mit dem Ausfall der Der Antrag wurde auch angenommen; nur war es nicht mehr Mißwirtschaft, von" Günstlingswirtschaft", von Interesserklingel" Graftschaftswahlen und erklärt, daß die Sozialisten keine Ursache möglich, Herrn Cuno ausführlich zu antworten, da die Zeit zu weit und dergleichen sprechen wird? Solche Ausdrücke sind ihr ja sonst hätten, die Niederlage der Progressisten zu bedauern. Mit der matt- vorgerückt war. Der Vorsigende wurde deshalb ersucht, eine weitere fo geläufig, wenn es sich um Beschlüsse sozialdemokratischer Kollegien herzigen Sozialpolitik, wie sie die Progreffisten betrieben, ließe Bersammlung einzuberufen mit der Tagesordnung: Die Ziele handelt. fich das organisierte Stapital, das hinter den Gemäßigten" stehe, nicht bekämpfen. Besser ein offener Feind als ein matt- der Sozialdemokratie". Dieses Thema wurde hauptsächlich herziger Freund. deswegen vorgeschlagen, weil Herr Cuno behauptet hatte, die Sozial- Daß der Bürgermeister von Offenbach   einen für die Ofertage Eine längere Debatte entspann sich über die Einigung der demokratie verschleiere ihre Hauptziele. Der Vorsitzende versprach nach Offenbach   einberufenen Anarchistentongreß verboter hat fozialistischen Elemente Englands. Den Antrag auf Einigung ber auch, die Anregung in wohlwollender Weise in Erwägung zu unter Berufung auf den Tagesordnungspunkt: Antimilitaritische trat Beals aus Tunbridge- Wells. Gegen die Einigung sprach ziehen. Propaganda" haben wir seinerzeit gemeldet. Die Einberufer den Moore aus Rochdale  , der erklärte, die Frage der sozialistischen  Parteiorganisation werde in England ausgefochten werden zwischen besessen. Am anderen Tage aber tobten die bürgerlichen Blätter wie ihre Gesinnungsgenossen darauf nach Mülheim am Rhein  der S. D. F. und der Independent Labour Party( J. 2. P.) sehr gut abgeschnitten hatte, deshalb schwindelten sie in be anarchistische Bresse, daß der Kongreß in einem Ort in ber Sie hatten erkannt, daß die Sozialdemokratie ein, aber hier verbot der Bürgermeister die Abhaltung ebenfalls und zivar auf höheren Befehl". Nun verkündete die Anstatt die Energien auf Einigungsversuche zu verschwenden, sei es besser, sie auf die Stärkung der S. D. F. zu verwenden. tannter Manier von" sozialdemokratischer Ueberrumpelung" usw. Nähe Offenbachs tagen werde. Als Treffpunkt der Delegierten wuide Hyndman meinte, die S. D. F. sei schon seit Jahren bereit, sich und forderten dann die Gesellschaft für soziale Reform auf, das Gewerkschaftshaus in Offenbach   angegeben. Am Sonnabend mit der J. 2. P. zu verschmelzen, und habe auch auf Grund teine weiteren öffentlichen Versammlungen mehr einzuberufen. fand dort eine öffentliche Versammlung statt, in der Dr. Friedes des Amsterdamer Beschlusses eine Einigung versucht, aber der Erfolg Leider hat sich der Vorsitzende dem Verlangen der bürgerlichen berg- Berlin über Parlamentarismus und Generalstreit" reder dieser Versuche hänge nicht von der S. D. F. ab. Presse schon gefügt. Er gibt öffentlich bekannt, daß die Gesellschaft sollte. Doch wurde, da er nicht erschien, das Referat von den für soziale Reform, künftig von öffentlichen Versamm" Anarchist"-Redakteur Rudolf Lange gehalten, bis der über­Iungen absehen werde". Dabei macht der Professor aber wachende Polizeirat die Versammlung auflöſte, weil der Redner er­auch gleichzeitig der bürgerlichen Gesellschaft heftige Vorwürfe, indem lärte, er halte sich nicht für verpflichtet, Geſetze zu halten, wenn er betont, daß die bürgerlichen Kreise der Gesell- diese den Anarchisten gegenüber mit Füßen getreten werden. Ein starkes Aufgebot von Polizisten drang darauf in den Saal fchaft für soziale Reform in Königsberg bis auf und räumte ihn. Als am Sonntagvormittag die Mehrzahl der verschwindende Ausnahmen ferngeblieben seien; Delegierten eintraf, war das Getvertschaftshaus von Polizei­daher müsse man von öffentlichen Versammlungen solange absehen, beamten in Zivil und Uniform förmlich belagert. Ein Delegierter, Zur Frage der Arbeitslosigkeit wurde folgender Antrag gestellt: bis das Interesse für Sozialpolitik und soziale Reform den die Polizei irrtümlicherweise für den von ihr gesuchten Holz­Der Kongreß ist der Ansicht, daß die Arbeitslosigkeit dem in den bürgerlichen Kreisen soweit gereift sei, mann, alias Senna Hoy   hielt, wurde verhaftet und mußte den Brivateigentum an den Produktionsmitteln geschuldet ist und be- daß die Gesellschaft für soziale Reform hauptet, daß sie die wichtigste Frage für die Arbeiterpartei bilden für soziale Reform auf ihre Mit- Irrtum der Hochwohllöblichen mit drei Stunden Haft büßen. müßte. Der Kongreß ist ferner der Ansicht, daß es zur Lösung wirkung zählen dürfe. Es ist also erreicht! Auch die Gesellschaft Offenbachs sollte die Polizei irreführen. Indes schon am Sonntag Die Einberufung des Kongresses nach einem Drt in der Nähe dieser Frage notwendig ist, die Lokalbehörden mit Befugnissen aus für soziale Reform wird jetzt die Sozialdemokratie von ihren hatte die Frankfurter Zeitung  " melden fönnen, daß der Kongreß zugestalten, Grund und Boden zu erwerben und industrielle Unter- Beratungen ausschließen. Damit verliert sie alle Bedeutung, denn in Mannheim   stattfinden solle. So war es erklärlich, daß die nehmungen zu gründen, und fordert die Regierung auf, Staats- auf die weiten bürgerlichen Kreise darf sie nicht rechnen; die Delegierten, als sie am Nachmittag einzeln in Mannheim   eintrafen, mittel zu bewilligen, inn es den Lokalbehörden zu ermöglichen, die wollen von Sozialpolitik nichts wissen. Sie wird also dahin bereits auf dem Bahnhof von einem starken Polizeiaufgebot erwartet Arbeitslosen zu beschäftigen." Der Antrag wurde von Irving vegetieren, ohne irgendwelches Schaffen aufweisen zu können. wurden. Auf dem Wege zum Kongreßlokal wurden drei anscheinend begründet. Quelch unterstützte den Antrag und tvies als besonders gefährlich angesehene Berliner   Delegierte und der Ein­darauf hin, daß der Premierminister Sir Henry Campbell­berufer Imhoff- Offenbach verhaftet. Als der Kongreß endlich Bannerman bereit ivar, John Burns   zum Zwecke des eröffnet werden sollte, schritt" die Polizeimacht abermals ein, verbot die Tagung und erklärte sämtliche Delegierte für verhaftet. Die friedlichen Leute wurden zur Polizeiwache geschleppt und nach Fest­stellung ihrer Personalien wurden sie wieder entlassen. Die Delegierten haben indes schließlich doch der Polizei ein Schnippchen geschlagen fie führten sie spazieren, entwichen ihr in der Abenddunkelheit und darauf hielten sie auf freiem Felde jenseits des Neckars bei Fendenheim ihre Beratungen ab. Als sie un 2 Uhr morgens endeten, machten die Delegierten in der Freude ihres Herzens der Mannheimer   Polizei in höflicher Form von dem Faktum telephonische Mitteilung.

Quelch sprach sich im Namen der Parteileitung dahin aus, daß die S. D. F. bei jeder Gelegenheit versöhnliche Gesinnungen gezeigt habe. Die Einigung werde kommen, sobald die Arbeiterpartei ein fozialistisches Programm annehme.- Der Antrag auf die Wieder­Der Antrag auf die Wieder­aufnahme von Einigungsversuchen wurde hierauf mit 47 gegen 43 Stimmen angenommen.

Der zweite Kongreßtag wurde fast ganz mit vertraulichen Be­ratungen ausgefüllt.

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Das Enthüllungsfieber

Ausbaues des Arbeitslosengefeges 20 Millionen Mark zur hat die französische   Presse erfaßt. Die bürgerlichen Blätter neiden Berfügung zu stellen. Aber der Recht Ehrenwerte Arbeitsminister dem Figaro" den Ruhm, zuerst in das Wespennest gestochen zu meinte, 4 Millionen Mark würden genügen. Von dieser Summe tourde indes nur die Hälfte verwendet und Burns wolle weiter haben, und sowohl die klerikalen wie die antiklerikalen Journale richts tun. Er müsse ihn deshalb als einen Verräter an der fangen nun an, sich am Hinüber- und Herüberschießen zu beteiligen. Sache der Arbeiter brandmarken. Der Figaro" fetzt zuvörderst seine Veröffentlichungen fort. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Bei Montagninis Papieren befinden sich mehrere Berichte an Merry Der Ausbau der sozialistischen Sonntagsschulen, die in zahl- del Bal nebst den Antworten. U. a. erzählt Montagnini, daß er 1905 reichen englischen Gemeinden gegründet wurden, habe sich überall mit dem englischen Botschafter Bertie eine Unterredung hatte dieser habe bewährt. Auf Antrag von Fräulein Rough wurde es den Genossen gesagt, die republikanische Regierungsform entspreche Frankreich   am zur Pflicht gemacht, dieses Schulwesen zu pflegen und überall der besten, aber die Republik   müsse weise und wirklich freiheitlich und gegen täme, so wäre es die Schuld der Konservativen und besonders des

artige Schulen zu gründen.

die Trennung der Kirche vom Staate sein. Wenn es aber dazu

Adels.

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wie wenig in Deutschland   und selbst in Süddeutschland   von ge­Der Schluß der Affäre ist lustig aber sie selbst ist bitter ernst. Auf Antrag des Wahlvereins von Willesden erhielt die Partei sicherten Volksrechten, von einem nicht bloß auf dem Papier  Leitung den Auftrag, bei vorkommenden Judenmezeleien in Rußland  stehenden Versammlungsrecht die Rede ist, geht aus den Meldungen den jüdischen Genossen in Dst  - London   Gelegenheit zu geben, Protest­deutlich genug hervor. Wie unmündige Kinder müssen sich deutsche meetings in London   abzuhalten. Ebenso sollte sich die Parteileitung In einem Briefe Merry del Vals heißt es:" Ich bin mit Ihrem Staatsbürger behandeln lassen die Polizei darf alles tun, was mit den sozialistischen   Arbeiterabgeordneten in Verbindung setzen und Eifer und Ihrer Vorsicht sehr zufrieden. Trachten Sie, viel zu hören ihr gefällt. sie veranlassen, derartige Vorkommnisse im Unterhause zur Sprache und wenig zu sprechen." Ueber den Kongreß wäre noch zu melden, daß er von 40 De­zu bringen und die Aufmerksamkeit Englands auf die russischen Von anderen Blättern, die jetzt Montagnini- Papiere veröffent- legierten beschickt war. Es waren vertreten: Berlin   durch 12 Grausamteiten zu lenken. Hunter Watts unterstützte den lichen, find hervorzuheben die Autorité  " und der Matin". Dieser( darunter Dr. Friedeberg), Mannheim   durch 4, Ludwigshafen  Antrag. Duelch erklärte, die beste Methode der Berhinderung bringt Schriftstücke, aus denen hervorgeht, daß Merry de Val und durch 4, Offenbach   durch 3, Frankfurt   a. Main   durch 3, Köln  von Judenmezeleien sei die Verhinderung von russischen Anleihen. Hyndman   appellierte an das jüdische Proletariat, die jüdischen Montagnini alles aufboten, um Jacques Biou ein Deputiertenmandat durch 3, München   1, Hamburg 1, Bremerhaven 1, Wiesbaden   2, Finanzleute, die der ruffifchen Regierung die Aufnahme von Anleihen zu verschaffen, und daß auch auf verschiedene konservative und Hannover   1, Stuttgart   1, Heilbronn   1, Elberfeld   1, Mainz   3, Düsseldorf   durch 1 Delegierten. ermöglichen, an den Pranger zu stellen. nationalistische Kandidaten von kirchlicher Seite ein Druck ausgeübt Beschlossen wurde, eine Organisation der Anarchisten Deutsch­In der Frage des Frauenwahlrechts empfahl der Kongreß auf wurde, damit sie ihre Wahlbezirke Piou überließen.-e lands auf föderalistischer Grundlage ins Leben zu rufen. Sie soll Antrag von Fräulein Kough, für das allgemeine Wahlrecht für Zur Affäre Piou hat natürlich auch Clémenceau  , Frankreichs   von einer aus sechs Personen bestehenden Geschäftskommission in Männer und Frauen einzutreten. Hyndman   unterſtüßte den Ministerpräsident, das Wort ergreifen müssen. Hieß es doch, Piou, Berlin   geleitet werden. Alle drei in Berlin   erscheinenden Antrag. Dr. Desisin meinte, obwohl die Partei das Ziel der der Führer der liberalen Aktionspartei, habe sich ungefähr so ge- Anarchistenblätter:" Der freie Arbeiter"," Der Revolutionär und Frauenrechtlerinnen für ungenügend halte, so billige fie doch ihre äußert: auch Clémenceau   wäre, wenn man es nur richtig anzufangen" Der Anarchist" sollen als Publikationsorgane dienen. wüßte, zu bestechen. Piou gab bereits eine Montagninis Darstellung Nene Feindseligkeiten in Südwestafrika. desavouierende Erklärung ab.

Demonstrationen, die mit revolutionärem Mute geleitet seien. QueIch   sprach sodann über Parlamentarismus und General­Streit. Er befürworte für England nur friedliche Methoden. In England ließe sich vieles auf parlamentarischem Wege erreichen. Der Generalstreit sei eine viel zu wichtige Waffe, um ihn für etwas Geringeres als für die Ergreifung der politischen Macht durch das Proletariat in Anwendung zu bringen.

Vor Schluß des Kongresses hielt Hyndman   ein längeres Referat über die Wahrscheinlichkeit einer in den nächsten zwei Jahren zum Ausbruch kommenden wirtschaftlichen Krise. In den Vorstand wurden gewählt: Hyndman, Green, Knee, Quelch, Watts und Webster. Der nächstjährige Kongreß wird in Manchester   stattfinden.-

Politifche Ueberficht.

Nunmehr hat der Ministerpräsident selber in einem an den Es hat den Anschein, als ob die glücklich eingestellten Figaro" gerichteten Briefe die Vorgänge von seinem Stand- Feindseligkeiten in Wüst- West wieder aufleben sollten. Nach punkte aus dargelegt. Er erzählt, daß er im Jahre einer Meldung soll sich nämlich Simon Copper, der 1905 bon einer amerikanischen   Malerin zusammen mit Kapitän der Franzmannhottentotten, der ebenfalls seine Piou, den er seit zwei Jahren nicht gesehen hätte, zum Effen ge- Stapitulation zugesagt hatte, nicht gestellt, sondern wieder in laden gewesen sei. Als der Kaffee herumgereicht wurde, habe Piou das Innere der Kalahariwüste zurückgezogen haben. Man ihm, Clémenceau  , gegenüber geäußert, er sei ein Gegner der bermutet, daß seine Kapitulation bei der Mehrheit seines Trennung, worauf er, Clémenceau  , lediglich erwiderte, daß er im Stammes teine Zustimmung gefunden habe. Nun ist aber Gegenteil für dieselbe sei. Als er von der Veröffentlichung bereits der Major Pierer zu seiner Verfolgung auf­der Montagnini- Papiere erfahren, habe er, Clémenceau  , be- gebrochen, um bedingungslose Waffenstredung zu erzwingen. griffen, daß das Frühstück ein von Piou angewandtes Simon Copper hat sich seit 12 Jahren völlig passiv Mittel gewesen sei, das ihm ermöglichen sollte, sich beim berhalten. Es ist deshalb auch nicht zu erwarten, daß er Vatikan   solcher Beziehungen zu Clémenceau zu rühmen, nunmehr, wo alle Stämme sich unterworfen Berlin  , den 3. April 1907. die ihm den Verfuch erlaubten, die Mitwirkung dieses Politikers haben, irgendwie an Feindseligkeiten dächte! Die Verfolgung Der sozialpolitische" Freifinn auf der Flucht. burch eine große Geldsumme zu ertaufen. Clémenceau   appelliert der Franzmannhottentotten und der Versuch, sie zur be­Königsberg, die ehemalige Hochburg der bürgerlichen Demo- an den gesunden Menschenverstand jedes Tohalen Mannes, um ein dingungslosen Waffenstreckung zu zwingen, erscheint uns des­fratie, ist dieser Tage wieder einmal durch den reaktionären solches Verfahren zu brandmarken, das, wie er sagt, Gauner und Freifinn berühmt" geworden. In einem größeren Saale gewöhnlicher Wegelagerer( tapeurs) würdig sei. fand eine öffentliche Versammlung statt, die die Ge= Die Erklärungen des biederen Clémenceau flingen recht gequält fellschaft für soziale Reform einberufen hatte. Zu dieser und sind reichlich gewunden.- Bersammlung waren ausdrücklich alle Berufsorganisationen ein­geladen, deshalb hatten sich unsere Genossen recht zahlreich ein­gefunden; es waren aber auch die hervorragendsten Freisinnsleuchten mit Reichs- und Landtagsabgeordneten Ghßling an der Spitze erschienen.

B

Deutfches Reich.

Agrarische Schulpolitik.

halb sehr übereilt! Daß man durch Entgegenkommen, wie es ja in erster Linie die sozialdemokratische Fraktion empfohlen hatte, viel weiter kommt als durch triegerischen Zwang, hat ja der ganze Hottentottenkrieg bewiesen. Man hätte also ruhig den Simon Copper- Leuten, die ja in der Kalahari   völlig unschädlich waren, noch einige Monate Bedentfrist gewähren sollen! Sie hätten sich dann jedenfalls ergeben, ohne daß ein Tropfen Blut geflossen wäre. wie weit man durch eine schneidige Verfolgung kommt, bleibt abzuwarten!-

Nachklänge von der letzten Reichstagswahl. Vor der zweiten

Agrarisch ist Trumpf! Niemand ist so fest von der Richtigkeit Das Thema des Abends war: Die Rechtsfähigkeit der Berufs  - dieses Wahlspruches unserer Politik überzeugt, als die Agrarier bereine." Als Referent war Reichstagsabgeordneter Cuno- Hagen felber. Darum erlauben sich die Herren auch dort, wo sie sich im erschienen, der einen Bortrag hielt, den, wie in der Diskussion fest- Besize der politischen Macht befinden, eine rücksichtslose Begünstigung Straffammer in Bremen   wurde am Donnerstag gegen ten ihrer Geldinteressen. Mit begehrlichen Augen schielen fie gestellt wurde, unsere Genoffen bis zu neun Zehnteln unterschreiben schon seit Menschengedenken nach der Arbeitskraft der Schulkinder, Schmied Wilhelm Büll und die Ehefrau Hoppe verhandelt, die fonnten. Von unseren Genossen wurde sehr fachlich diskutiert, was beren Ausbeutung in der Landwirtschaft ja auch das neue Kinder- beide beschuldigt wurden, am Tage der Reichstagswahl in Bremen  der Vorsitzende ausdrücklich anerkannte. Ja, fogar mit einer von schutzgesetz feine Schranken gesetzt hat. Schon bei der großen Schul  - borfäblich ein falsches Ergebnis der Wahlhand. uns vorgeschlagenen Resolution erklärte fich der Vorstand der Gesell- bebatte im preußischen Abgeordnetenhause am 9. Februar 1899 sagte angeklagten, deren Ehemann am 25. Januar in Untersuchungshaft lung herbeigeführt zu haben. Büll logierte bei seiner Mit­schaft für soziale Reform einverstanden, die dann nachher auch nebst der Abgeordnete Gamp: einem Zusatz einstimmig angenommen wurde. Mitten in Es wäre ein wesentlicher Vorteil, wenn den älteren Kindern war. Auf Veranlassung von Frau Hoppe gab Büll am Tage der in den Morgenstunden der Unterricht zu teil würde, vielleicht von Am Stichwahltage wollte Büll nochmals für den verhinderten Hauptwahl in Bremen   für deren Ehemann einen Stimmzettel ab. der Diskussion, gerade als einer unserer Redner nachwies, 6 Uhr bis 9 oder 10 Uhr, wie es in vielen Gegenden der Fall ist. Klempnergesellen Hoppe wählen; inzwischen war aber der Wahl­daß der Freifinn gegen die sozialpolitischen Forderungen der An­Dann meine Herren befänden sich die kleinen Bauern in der Lage, vorsteher durch ein anonymes Schreiben davon unterrichtet worden, gestellten, wie Neumuhrladenschluß gestimmt habe, entfernte sich der. im Sommer ihre Kinder und die Kinder der ländlichen Arbeiter daß Büll am 25. Januar als Ersatzmann Hoppes gewählt hatte. Reichstagsabgeordnete Gyßling, der sich nicht an der fast den ganzen Tag auszumuten; das meine Herren, wäre ein Der Wahlvorsteher veranlaßte darauf die Anzeige. Beide Ange­Diskussion beteiligt hatte. Es fiel ihm nicht ein, die Angriffe auf großer Vorteil für fie." flagte wollen nicht gewußt haben, daß ihre Handlungsweise strafbar feine Partei zurückzuweisen. Die Hartungsche" schreibt nun, daß sich Ein großer Vorteil für sie", d. H. für den Großgrundbesitzer. sei. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisstrafe von je Herr Gyßling veranlaßt sah, den Rückzug anzutreten, da unter der wo diese gemütbolle Ausnutzung" der Kinder nicht betrieben brei Monaten. Das Gericht glaubte den Angeklagten nicht, daß sie terrorisierenden Herrschaft der sozialdemokratischen Majorität eine werden kann, hilft man sich auf andere Weise. Die Agrarier in nicht gewußt haben, fich einer strafbaren Handlung schuldig zu fruchtbare Erörterung von vornherein ausgeschlossen war". Eine der Gemeinde Harsum   bei Hildesheim  , die auch den machen, wenn sie wie angegeben, bei Wahlen verfahren. Das haben nämlich beschlossen, die Gericht hielt aber eine mildere Strafe, wie, die beantragte, für auss plumpe Ausrede. Herr Gyßling ergriff die Flucht, weil er die Schulvorstand beherrschen, haben nämlich beschlossen,

Das

Schwäche seiner Position erkannte, weil er nicht gewohnt ist, dem großen Sommerferien, die bisher vom 15. Auguſt begannen, um reichend, es wurde mildernd berüdfichtigt, daß die Angeklagten Schwäche seiner Position erkannte, weil er nicht gewohnt ist, dem vier Wochen zu verlegen, so daß sie vom 15. September bis zum noch nicht vorbestraft sind und daß sie bei den Wahlen in Gegner Aug' in Aug' gegenüberzutreten, da alle Versammlungen 1. November bauern sollen. Das nennt man dann Sommer- feiner Weise agitatorisch hervortraten. der bürgerlichen Parteien in Königsberg schon seit langen ferien"! Der Grund für diese moderne Schulreform besteht darin, Urteil lautete wegen Vergehens gegen§ 108 Abs. b des Strafgeset Jahren unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt- daß die Agrarier die Kinder zum Rübenroden aus- buches gegen beide Angeklagten auf eine Gefängnisstrafe finden. Ja, es gibt böswillige Menschen, die behaupten, daß nusen wollen. Alle Vorstellungen der Minderheit im Schul- von 14 Tagen-