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Paris  , 6. April. In feiner Antwort an die Schullehrer, welche faiserliche Drohung: Schwerste Strafe dem, der einen das Recht sich zu shndizieren, beanspruchen, legt der Kabinettschef anderen an freiwilliger Arbeit hindert!" keine Gültigkeit die Gründe auseinander, welche ihn gezwungen, diese Forderung hat. Der Borstandsbericht führt weiter an, daß der Verband abzulehnen. Er weist darauf hin, in welch fritische Lage er geraten start in Anspruch genommen worden sei, um Gesuche um würde, wenn er derartige Syndikate gestattet. Aus stand bei 2ohnkämpfen an Behörden und Bauherren einzureichen; diese Gesuche seien mit größter Bereitwilligkeit genehmigt worden.- Die Arbeiter fönnen von solcher freundlichen Gesinnung der Behörden nicht berichten.

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Die Montagnini- Papiere.

Nach achtstündiger Verhandlung beantragte die Berteidigung die Ladung weiterer Zeugen, um den Nachweis zu führen, daß die Bolizei tilltürlich dreingehauen habe. Zu den bis jetzt fest­gestellten Fällen, wo böllig unschuldige Berfonen, harmlofe Bassanten mißhandelt worden sind, meinte nämlich der Vorsitzende, das tomme bei solchen Gelegenheiten immer vor und man könne der Polizei deffentwegen keinen Vorwurf machen. Wegen der La dung neuer Zeugen wurde die Verhandlung auf Sonnabend vertagt. Paris  , 6. April." Figaro"," Petit Parifien"," Autorité  " und Petit République" sehen heute die Veröffentlichung der Mon­Die gegenwärtige politische Lage in freisinniger Beleuchtung. tagninischen Papiere fort. Figaro" veröffentlicht u. a. den ge­Auf dem zurzeit vom Wahlverein der Liberalen", der Dr- samten Wortlaut des Dokumentes, welches den niederländischen ganisation der Freifinnigen Vereinigung abgehaltenen zweiten Gesandten in Paris   start kompromittiert. Das Journal Giornale d'Italia" teilt mit, daß der Batikan Delegiertentag in Berlin   hielt der Vorsitzende, der Reichstags- angesichts der Polemit in der französischen   Presse über die Mon­abgeordnete Eisenbahndirektor a. D. Schrader einen längeren tagnini- Papiere beschlossen hat, ein neues Weißbuch zu veröffent­Vortrag über die politische Lage nach den Reichstagswahlen, in der lichen, welches Dementis und Berichtigungen bezüglich dieser er sich ähnlich aussprach, wie Dr. Th. Barth in seinen bekannten Dokumente enthalten soll. Artikeln: Bosnien und Herzegowina  .

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" Der Liberalismus habe", sagte er, bei den Wahlen einen Heinen Sieg davongetragen. Man könne aber nur dann von Von den Arbeiterverhältnissen Bosniens   und der Herzegowina einem wirklichen Siege sprechen, wenn die Liberalen wie ein hat man bisher in Deutschland   wenig oder gar nichts gehört. Das Mann zusammenständen. Bekanntlich habe der Reichs- liegt zum größten Teil daran, daß die Arbeiter des Doppellandes kanzler in dem bekannten Silvesterbrief erklärt, es müsse nicht die Möglichkeit haben, sich zu organisieren, geschweige denn an der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik festgehalten werden. mit ihren Brüdern im Auslande in Verbindung zu treten. Man werde also vorläufig mit dieser Politit zu rechnen haben. Das System der auf Grund des Berliner   Vertrages vom G3 fei von vornherein selbstverständlich gewesen, daß das 13. Juli 1878 durch Desterreich- Ungarn geregelten" Verwaltung Bentrum eine tonfeffionelle Partei durch die Reichstags ist ein absolutistisches im strengsten Sinne des Wortes, und unter auflösung nicht geschwächt werden würde." Das Zentrum dem Drucke dieses Absolutismus stöhnen natürlich am meisten die tönne mit Erfolg nur im preußischen Abgeordnetenhause Arbeiter. Sie genießen keinerlei gesetzlichen Schutz: Die Arbeits­bekämpft werden. Das sei aber nicht geschehen. Der Reichstanzler wandte sehr bald feine Angriffe gegen bie seit ist nicht reguliert, die Sonntagsruhe ist etwas ganz Un­Sozialdemokratie. Das im November in Frankfurt am Main   bekanntes, und die Arbeiter sind den Kapitalisten auf Gnade und gefchloffene Kartell der freisinnigen Parteien habe zu dem kleinen Ungnade preisgegeben. Die kaufmännischen Gehülfen müssen in Erfolg des Liberalismus wesentlich beigetragen. Bedauerlich der Regel tagaus, tagein von 5 Uhr morgens bis 9 Uhr abends im fei es, daß bei dem Wahlkampf weder Schul- Geschäfte verweilen, die Arbeiter und Arbeiterinnen in den staat noch wirtschafts- noch tirchliche Fragen belichen Tabalfabriken verbringen 12 Stunden täglich in ungefunden rüdsichtigt wurden, sondern daß der Wahlkampf Räumen um die Bagatelle von zirka 50-60 Pf. Wollen fie etwa fich fast ausschließlich gegen die Sozialdemokratie 1 M. oder darüber verdienen, so müssen sie die Nacht durcharbeiten. gerichtet habe. Die Freijinnige Vereinigung habe diesen Stampf nicht mitgemacht, sie sei vollständig unabhängig unter Daß man von den Zuständen in Bosnien   und der Herzegowina boller Wahrung ihrer Grundsäge in den Wahlkampf gegangen nur schwer etwas Genaueres erfährt, ist auch dem Umstande zuzu­und habe ihre Hauptangriffe gegen die Konservativen gerichtet. schreiben, daß dort keine Breßfreiheit besteht. Dazu kommt, daß ( Bravo  ) Die Kandidaten der Freifinnigen Bereinigung hätten es wie schon angedeutet- Versammlungen, öffentliche Reden, grundsätzlich abgelehnt, sich Regierungstandidaten zu Bildung von Organisationen mit politischem Programm strengstens nennen. Die Freisimmige Vereinigung sei eine liberale, aber auch verboten find! Die Arbeiter sind sich der Wichtigkeit und des brin­eine durch und durch nationale Partei. Sie erachte ein startes Seer genden Bedürfnisses der Organisation natürlich vollkommen be und eine starte& lotte angesichts der europäischen   wußt; dafür zeugen die blutigen Streits im vorigen Jahre, die Verhältnisse für notwendig, ebenso die Fortführung fast in allen Städten ausbrachen, aber sofort im Keime mit Blut der Kolonialpolitit. Dazu hätte es feines nationalen Blocks, der - wie üblich dafür, daß ja auch" Hottentottenblod" genannt werde( Heiterkeit) bedurft. erstickt wurden. Die Regierung sorgte Jedenfalls fei teine Aussicht vorhanden, daß durch den nationalen bon alledem fast nichts in die Presse des Auslandes brang. Das Block der Liberalismus irgend welchen Nutzen haben werde. Proletariat Bosniens   und der Herzegovina ist durch seine bis Der Reichskanzler habe allerdings versprochen, ein gutes Börsen- herigen Mißerfolge nicht vernichtet. Es strebt aus der Finsternis gefez, ein freies Vereins- und Versammlungsrecht usw. zu schaffen. empor und hofft, fich über kurz oder lang zum Lichte durchzu­Allein wenn man erwäge, daß der Reichskanzler ein ausgesprochener ringen. whith Agrarier sei und daß durch die Niederlage der Sozialdemokraten die linke Seite im Reichstage eine wesentliche Schwächung er fahren habe, so sei für wirklich liberale Forderungen wenig Hoff­nung vorhanden. Es müßte denn sein, daß das Zentrum wieder, Aus London   wird vom 5. April gemeldet: Eine japanische Kom­wie es früher geschehen sei, für liberale Forderungen eintrete. Aber mission ist zurzeit auf der Reise nach England begriffen, um mit einer nicht auf die Dauer werde sich das Berstedspiel des Reichskanzlers britischen Firma einen Vertrag über den Bau eines Schlachtschiffes aufrechterhalten laffen, er tverde schließlich Farbe bekennen müssen. abzuschließen, das in seinen Abmessungen alle bisherigen Schlacht Eventuell werde er wieder mit dem Zentrum ein Bündnis schließen. fchiffe der Welt übertreffen foll. Das Deplacement soll etwa Sehr leicht werde ihm das allerdings nicht werden. Das Zentrum 21 000 Tonnen und die Soften etwa 2 250 000 Pfund Sterling be­werde die ihm während der Wahl zu teil gewordene Behandlung tragen, auch soll das Schiff hinsichtlich der Bestückung besondere so leicht nicht vergessen. Das Zusammengehen der drei liberalen Neuerungen aufweisen. Gruppen werde jedenfalls dem Liberalismus wesentlichen Vorschub Leiften.

Wir wollen an der Aufrechterhaltung dieser Verbindung ge­treulich festhalten, aber gleichzeitig die Aufrechterhaltung und Stärkung unserer eigenen Organisation fördern. Wenn es uns gelingt, bem Liberalismus Boben in der deutschen   Bevölkerung zu verschaffen, dann werden die nächsten Reichstagswahlen ein wesent lich anderes Ergebnis haben und die liberalen Forderungen zum Durchbruch gelangen." Jammerföhne.

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Japan  .

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Die Marineschraube ohne Ende.

Soziales.

Straffreiheit für Kinderausbeutung.

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Berlin   und Umgegend.

Achtung, Drahtarbeiter! Wegen des Streits der Drahtarbeiter ist das Nachfragen nach Arbeit in den einzelnen Fabriken verboten. Den Inseraten in den Zeitungen, wonach Drahtarbeiter gesucht werden, ersuchen wir keine Beachtung zu schenken. Der Arbeits­nachweis für Drahtarbeiter befindet sich Charitéstraße 3.

Deutscher   Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin  . Die streikenden Drahtarbeiter hielten am Sonnabendvormittag eine Versammlung ab. Handtke, der den Situationsbericht er­stattete, sagte unter anderem: Der Beschluß der Arbeitsnieder­legung ist einmütig ausgeführt worden. Nicht so einmütig haben die Fabrikanten ihren die Forderungen der Arbeiter ablehnenden Beschluß gefaßt. Obgleich die organisierten Fabrikanten in ihrem Schreiben an den Metallarbeiterverband sagten, sie hätten ein­überzugehen, ist dieser Beschluß im Verband der Drahtindustriellen, stimmig beschlossen, über die Forderungen zur Tagesordnung wie aus sicherer Quelle bekannt geworden ist, nur mit 26 gegen 24 Stimmen gefaßt worden. Da die Abstimmung der Fabrikanten nach der Zahl der beschäftigten Arbeiter erfolgt, so wird die ohne hin sehr knappe Mehrheit von einer ganz leinen Zahl großer Fabritanten gebildet, während die aus den fleineren Geschäfts­inhabern bestehende Minderheit, die in Wirklichkeit die Mehrheit ist, auf einem anderen Standpunkt steht. Diese Fabrikanten bigung herbeizuführen. So erklärt es sich denn auch, daß das Zu­hätten jedenfalls mit den Arbeitern verhandelt, um eine Verstän fammenhalten der Unternehmer kein sehr festes ist. Bis jetzt haben bereits 15 Fabrikanten bewilligt. Diese sind, weil in den anderen Fabriken nicht gearbeitet wird, mit Aufträgen so reichlich bersehen, daß sie neue Arbeiter einstellen mußten. 30 bon den streitenden Baunaufstellern und Hülfsarbeitern sind durch den Arbeitsnach­peis des Metallarbeiterverbandes bei diesen Fabrikanten bereits untergebracht. Die bestreiften Unternehmer versuchen nun, fich, so gut es gehen will, zu helfen. Ein Fabrikant in Breslau   er­in jeder gewünschten Wenge zu liefern. Die Streitleitung hat bietet sich, den Berliner   Fabrikanten während des Streits Arbeiten jedoch dafür gesorgt, daß von diesem Angebot kein Gebrauch ge= macht werden kann. Die Suche nach Arbeitswilligen wird leb­haft betrieben, hat aber feinen nennenswerten Erfolg, da es den Streitposten stets gelingt, die durch Zeitungsinserate angelodten Arbeitswilligen von der Aufnahme der Arbeit abzureden. Wie gewöhnlich, fo sucht auch in diesem Falle die Polizei den Streit­posten die Ausübung ihrer Rechte nach Möglichkeit zu erschweren. Ganz besonders geschicht das in Tempelhof  , wo mehrere Gen­darmen vor der Fabrik von Lerm u. Ludewig Wache halten und den Streikenden den Aufenthalt in der Nähe der Fabrik untersagen. Viele Siftierungen sind daselbst schon vorgenommen worden. Meist mußten die Sistierten eine halbe bis breiviertel Stunden auf der Polizeimache zubringen. In einem Falle aber wurde ein Strei­fender fast vier Stunden seiner Freiheit beraubt. In Briz wird den Streitenden sogar der Aufenthalt in der ganzen Straße, ivo Trotz des Vorgehens von Bo­sich die Fabrik befindet, verboten. lizei und Unternehmern steht die Sache der Streifenden sehr günstig. Wenn auch der Kühnemännerverband hinter den Draht industriellen steht, so sind deren Hoffnungen auf Niedergwingung der Arbeiter bereits bereitelt. In den Reihen der Streitenden herrscht vollste Einmütigkeit, sie können deshalb mit Sicherheit auf Erfolg rechnen.

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Die streitenden Speichereiarbeiter haben durch ihre Einmütig­feit nach furzem Streit schon einen Erfolg erftritten. Auf dem der als begüterter Mann wohlbekannte Schantwirt Wilhelm 9t a direicher ist eine Ginigung austande gekommen und die Arbeit Vor dem Schöffengericht in Spandau   hatte sich am 5. April cr. Nordbahnspeicher, der Ostbahn- Personenhalle und dem Glisen­wit aus Bichelswerder wegen Bergehens gegen bas tinderschuit an diesen Bläßen wieder aufgenommen worden. Die Arbeiter gefeg zu verantworten. Er ist beschuldigt, im Jahre 1905 den noch befanden sich in einem Abwehrstreit, denn die Kündigung are after haben Lorenz in feinem Gastwirtsgewerbe des Tarifs von ſeiten der Unternehmer beutete auf Abfichten, bie im aftes bie und im Jahre 1906 denselben Knaben, der inzwischen 12 Jahre alt bestehenden Vertragsverhältnisse zu verschlechtern. Jebt haben die geworden war, noch nach 8 Uhr abends beschäftigt zu haben. Der Unternehmer der genannten Speicher erklärt, daß fie die Kündigung Unser Artikel über" Jammerlöhne" in der Donnerstag angeklagte entschuldigte sich damit, daß ihm der Knabe im Jahre 1905 zurückziehen und daß damit der Vertrag auf ein weiteres Jahr nummer hat die Verteidiger der kapitalistischen   Gesellschafts- über sein Alter die unwahrheit gesagt, indem er sich als über zwölf Geltung haben soll. Auf dem Hamburger und dem Moabiter ordnung zu einer Widerlegung auf den Plan gerufen. In Jahre ausgab und im Jahre 1906 habe er denselben nie nach 8 Uhr Speicher ist keine Einigung erzielt worden. Der Kampf geht dort einer von der Streuz- Zeitung" übernommenen Notiz der beschäftigt. Er habe gewissermaßen ein gutes Bert getan. Seine weiter. Die Affordträger haben sich schon auf verschiedenen Blätzen ,, B. P. N." heißt es u. a.: Frau gehöre zum Vorstand eines Armenpflegevereins und biefe habe geweigert, Nähne für den Hamburger und Moabiter Speicher aus­

Tattit

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Gewerkschaftliches.

Ein Scharfmacherverband,

Bäcker- Lohnbewegung.

.. Deshalb hat das sozialdemokratische Zentralorgan ihn gequält, boch den Knaben zu beschäftigen, da die Eltern eine aulaben. Die vorgenommene Aussperrung auf dem Hamburger starte Familie haben. Intereffant wird diese Angabe des An- Speicher fand unter den übrigen Speichereibefizern entschiedene nachgesonnen, ob es nicht ben für die günstige Lage der geklagten, wenn man das gute Wert beleuchtet durch die Bezahlung, Mißbilligung, weil diese Aussperrung im Gegensatz zu der ge Arbeiter ins Feld zu führenden Zahlen andere, die der Agitation bie er dem Knaben gewährte. Im Jahre 1905 betam der Knabe, troffenen Uebereinkunft stand, wie bie Unternehmer behaupten. seiner Partei dienlich find, entgegenstellen kann, und es glaubt, fie der im Garten arbeiten, Geschirr zusammentragen, Papier aufleſen Die Arbeit ist dort wie auf dem Moabiter Speicher eine schwerere in den Lohnnachweisungen der Berufsgenossenschaften gefunden und Gänge besorgen mußte, nur das Essen. Im Jahre 1906 erhielt er auch als bei den andern Unternehmern, um so energischer müssen sich zu haben. Insgesamt tann es die Nachweisungen auch nicht Effen und monatlich 2,50 Mart. Der Angeklagte hätte, wenn er die Arbeiter jeder Verschlechterung der Verhältnisse dort wider­brauchen, deshalb sucht es sich auch schon eine höchst bezeichnende eine erwachsene Person beschäftigt, derselben mindestens außer der sehen, wenn es ihnen nicht gelingt, eine Berbesserung zu erringen. einige Genossenschaften heraus und glaubt nun an der Soft noch täglich 2 M. zahlen müffen. Das gute Wert des An­Hand der Lohnnachweisungen der letzteren nachweisen zu können, geklagten bestand also darin, daß er sich durch die Beschäf tigung des Knaben pro Tag zirka 2 M. ersparte. daß es noch für eine große Anzahl von Arbeitern in Deutschland   Bom Amtsanwalt werben 80 9. Geldstrafe beantragt. Die Bäderinnungen arbeiten mit Hochdruck darauf hin, die M. " Jammerlöhne" gebe. Auf die von dem Vorwärts" aufgemachte Der Verteidiger, Rechtsanwalt 25 me I, der in seinem Bureau auch Gefellen in den Streit hineinzutreiben. Ihre öffentlich zur Schau Rechnung ziffernmäßig einzugehen, lohnt nicht. Die ganze Grund- eine Anzahl recht jugendlicher Personen als Schreiber gegen getragene Friedensliebe wird am besten durch ihre Taten illustriert. Lage seiner Berechnung ist durchaus unzuverlässig. Wie oft ist sehr geringe Bezahlung beschäftigt, leitet sein Plaidoyer mit den Ueberall find jezt die Führer der einzelnen Bäckermeister- Bezirks­schon darauf hingewiesen, daß die Lohnnachweisungen der Berufs- Worten ein:" Das ist die Frucht der modernen Gesetzgebung, daß bereine dabei, die Kleinmeister zu bearbeiten, daß fie die Gesellen­genossenschaften gar nicht die wirklich gezahlten Löhne enthalten, ein alter 71jähriger, ehrenwerter Mann auf die Anklagebant geschleppt forderungen nicht bevilligen, sondern ihr Heil in dem Arbeitgeber­sondern diejenigen Summen, die im Gesetze als anzeigepflichtig wird." Das Gericht spricht den Angeklagten frei, weil es der Schußverband suchen sollen. Außer den Beschlüssen der letzten bestimmt sind! Diese aber decken sich durchaus nicht mit den Ansicht ist, daß der Angeklagte im Jahre 1905 nicht gewußt, daß der Innungsversammlung, die die Meister, welche den Innungen nicht Knabe unter 12 Jahr alt ist und es sei nicht erwiesen, daß er 1906 blind nachlaufen und etwa gar die Gesellenforderungen bewilligen, in Strafen nach dem Innungsstatut nehmen wollen, existiert noch wirklich gezahlten Löhnen." ben Knaben noch nach 8 Uhr abends beschäftigt. Wenn der Fabritant jener Notiz die Rechnungsergebnisse ein Geheimbeschluß, der ganz im Stillen ausgeführt wird. Der­felbe bezweckt folgendes: Alle Meister sollen sich unterschriftlich ber der Berufsgenossenschaften zur Hand genommen hätte, würde er gefunden haben, daß dort neben den anrechnungsfähigen pflichten, während des Lohnkampfes teinen neuen Kunden anzu nehmen, also die Kunden zu zwingen, bei ihrem bisherigen Bäder Löhnen auch die tatsächlich gezahlten Lohnsummen ausgewiesen zu bleiben. Obgleich die Jnnung weiß, daß diese Konventional­werden; und hätte er unseren Artikel genau gelesen, dann d strafen nicht einklagbar find( die Herren sind erst vor wenigen würde er auch gesehen haben, daß wir nicht die anrechnungs- der Deutsche   Arbeitgeberberband für das Baugewerbe", Tagen mit einem derartigen Prozeß hineingefallen), fogar mit fähigen, sondern die tatsächlich gezahlten Löhne zur Unterlage für hielt dieser Tage in Köln   feine Jahresversammlung ab.§ 152 Abs. 2 und§ 158 der Reichsgewerbeordnung scharf tollidieren, unsere Berechnungen genommen haben. Damit ist die Schwein- Es wurden dort große Kämpfe für das kommende Jahr in wird dieser Weg doch von ihnen als Einschüchterungsmittel ge burgische Methode genügend gekennzeichnet. Wir haben auch Aussicht gestellt, und als von besonderer Bedeutung wurde die braucht. Allerdings sind sie von den intelligenteren Kleinmeistern nicht einige, sondern 27 von 66 Berufsgenossenschaften heraus- Gründung einer Interessengemeinschaft, be- gana gehörig auf den richtigen Weg gewiesen worden. Selbst die gesucht und festgestellt, daß sich bei ihnen Durchschnitts- stehend aus dem Rheinischen Provinzialverband, dem font so bitter gehaßten Großbäcker werden jest eifrig von den Lagelöhne unter 3 M. ergeben. Die Tatsache, daß über Bergischen( Elberfeld- Barmen, Solingen   usw.) und dem Innungsführern besucht und bearbeitet, baß fie nicht bewilligen 2 Millionen deutscher   Arbeiter Jammerlöhne" erhalten, Rheinisch- Westfälischen Verband der Bauarbeit- baß sie den Frieden wünscht, aber einen ehrlichen Frieben, bei bleibt demnach bestehen. geber, bezeichnet. Der Zweck dieser Gemeinschaft sei die ge- bem die Friedensbedingungen, wie unter anständigen Gegnern Zur Naturgeschichte der preußischen Polizei. Vor der Straf meinsame Tätigung von Tarifverträgen und die gegenseitige üblich, auch eingehalten werden müffen. Eine Reihe Arbeit. fammer in Köln   stand der Kutscher Balthasar Orgeich unter der Unterstützung bei allen Arbeiterfragen. Bei den häufigen geber hat bereits mit dem Bäckerberbande auf der Grundlage der Anklage der zu hälterei. Er wurde, weil er die Prosti. Streits, jo heißt es in dem Bericht, wurden die aus Gesellenforderungen Verträge abgeschlossen; bei einer großen An­tuierte Josefine Hölscher ausgenutzt hat, au sech 3 Monaten wärtigen Arbeitgeber vom Verband nach jeder Richtung zahl schweben die Verhandlungen noch. Die Forderungen sind den Gefängnis berurteilt. Ein Kriminalschußmann bekundete als unterstützt. Die Nichteinstellung von Streifen- gesamten Bädermeistertorporationen am 2. Osterfeiertag zugesandt Zeuge, daß Orgeich ber Sittenpolizei stets gute ben oder Ausgesperrten hat sich bei straffer Durch worben und ist bis Dienstag, den 9. April b. 3. Rüdantwort er­beten. An diesem Tage findet in Kellers Festsälen, Koppenstr. 29, Dienste als Bertrauensmann geleistet habe.­führung als wirtsames Kampfmittel erwiesen. eine öffentliche Gesellenversammlung statt. Gerade dieses habe den Verband am meisten bestimmt, die Interessengemeinschaft ins Die streifenden Landschaftsgärtner versammelten sich am Freis Leben zu rufen. Auch das neue Jahre werde ein tagabend in Miethes Festfälen, um den ersten Bericht über den Der Referent Ram­arbeitsreiches werden, zumal noch vor Schluß des Jahres Stand des Streits entgegenzunehmen. Paris  , 6. April. Wie verlautet, haben die Minister Clémenceau  , die neuen Verhandlungen zwecks Abschluß eines Tarifes mit romsti ergänzte die Mitteilungen, die der Vorwärts" gebracht Briand  , Barthou   und Caillaur die Bertreter der Syndikate ber den Maurern und Bauhülfsarbeitern wieder aufgenommen hatte, noch dahin, daß schon 52 Firmen die Forderungen bewilligt Staatsangestellten vorgeladen, um sie zu befragen, ob sie sich mit fernten, zum großen Teil polnischen Arbeiter bei der Zehlendorf­der Anschluß an den Allgemeinen Arbeiterberband befürwortet Jahre nicht ohne schwere Kämpfe abgehen dafür Wannsee  - Gesellschaft viel zum Erfolge, ber dort errungen wurde, Aufrufen, in welchen unter scharfen Angriffen auf die Regierung werden sollen. Aller Boraussicht nach werde es im kommenden haben. Er hob rühmend hervor, daß das Verhalten der unge­wird, solidarisch erklären. Bon der Antwort der Syndikatsvertreter bürgen, so fügen wir hinzu, die prozigen und gewalttätigen beigetragen habe. Diese Arbeiter erklärten sich mit den Streiten. werden die pon der Regierung geplanten Maßregeln abhängen. Gepflogenheiten des Unternehmerverbandes, für den ja biel den solidarisch, als sie über die Boge der Dinge aufgeklärt wurden.

Ausland. Frankreich  .

Das Koalitionsrecht der Beamten.